DE738961C

DE738961C - Verfahren und Vorrichtung zur Feinstbelueftung von Fluessigkeiten, insbesondere von Gaerfluessigkeiten

Info

Publication number: DE738961C
Application number: DEV37142D
Authority: DE
Inventors: Wilhelm Vogelbusch
Original assignee: Individual
Current assignee: Individual
Priority date: 1940-11-11
Filing date: 1940-11-11
Publication date: 1943-09-06
Also published as: DE869786C

Description

Verfahren und Vorrichtung zur Feinstbelüftung von Flüssigkeiten, insbesondere von Gärflüssigkeiten Die vorliegende Erfindung betrifft ein Verfahren zur Feinstbelüftung von Flüssigkeiten, . insbesondere von Gärflüssigkeiten, durch Zuführung einer Flüssigkeits-Luft-Emulsion und eine Vorrichtung zur Ausführung dieses Verfahrens.
In der Industrie werden die verschiedensten Gase, wie Wasserstoff, Kohlensäure, Luft u. dgl., zum Zwecke der Einleitung, Aufrechterhaltung oder Beschleunigung von ,chemischen, physikalischen oder biologischen Vorgängen in Flüssigkeiten eingeblasen. Im folgenden wird der Einfachheit halber nur noch von Luft als dem zu verteilenden Gas, demzufolge von Belüftung usw. gesprochen. Im. Sinne der vorliegenden Erfindung sind darunter aber beliebige Gase oder Dämpfe zu verstehen.
Zur Feinstbelüftung von Flüssigkeiten, ist die Verwendung feinporiger Körper aus Ton, Porzellan, gesintertem Glas u. dgl. bekannt: Ferner hat man zur Erzielung einer Feinstbelüftung mit großer Geschwindigkeit bewegte und mit Luftaustrittsöffrnu)ngen versehene Rohrsysteme benutzt, bei denen die Abscherwirkung zur Erzielung besonders feiner Luftblasen herangezogen wurde.
Erfindungsgemäß wird zur Herbeiführung einer Feinstbelüftung von Elüssigkeiten, insbesondere von gärenden. Würzen der Spiritus-und Hefefabrikation, der in der betreffenden Flüssigkeit durch das Einleiten- von Luft gebildete Schaum in einem Schaumzerstörer in einen Luftanteil und einen Flüssigkeitsanteil zerlegt. In dem Flüssigkeitsanteil ist noch ein Teil der den Schaum bildenden Luft in feinster Verteilung enthalten und diese Flüssigkeits-Luft-Emulsion ist es, die zur Feinstbelüftung der betreffgnden Flüssigkeit zusätzlich herangezogen und zu diesem Zwecke in diese zurückgeführt wird. Als Schaumzerstörer finden dabei Vorrichtungen Anwendung, wie sie z. B. in den Patentschriften 7 18 801 und 72 1 7 18 beschrieben sind. Die in dem Schaumzerstörer anfallende Flüssigkeits-Luft-Emulsion wird im allgemeinen über ein oder mehrere, in der Nähe des Gefäß- bodens in geeigneter Weise, z. B. tangential, ausmündende Rohre der zu behand,elnd2n Flüssigkeit zugeführt. Ihre Vermischung mit dem übrigen Gefäßinhalt kann durch ein Rührwerk erfolgen. Die Zuführung der Frischluft erfolgt entweder über einen feststehenden Verteiler oder über einen rotfierenden Verteiler, der an sich keine Feinstbelüftung bewirken muß.
Durch das Verfahren der vorliegenden Erfindung wird also gewissermaßen auf indirektem Wege eine zusätzliche Feinstbelüftung erzielt, indem die bei der Zerstörung von Schaum entstehende Flüssig keits-Luft-Emulsion zur Feinstbelüftung nutzbar gemacht wird.
Es ist zwar bereits bekannt, bei mik=robiologischen Prozessen für die Belüftung Luft zu verwenden, die mit feinstversprühter Flüssigkeit emulgiert wurde. Bei diesem bekannten Verfahren handelt es sich jedoch nicht um die Nutzbarmachung des bei schaumbildenden Flüssigkeiten entstehenden Schaums zur Feinstbelüftung der betreffenden Flüssigkeiten.
Es ist weiterhin bekannt, zur Belüftung den von der Flüssigkeit abgesaugten Schaum unmittelbar zu verwenden. Hierbei tritt der Schaum jedoch nicht 'in feinster Verteilung (Emulsion), sondern in mehr oder weniger grobblasiger Form in die Flüssigkeit zurück.
Bei der Durchführung des erfindun=gsgemäßen Verfahrens erfolgt die Zuführung der den Schaum erzeugenden Luft über eine Vorrichtung, die, für sich allein verwendet, keine Feinstbelüftung -ergeben würde, z. B. mittels in der Nähe des Bodens angebrachter gelochter Rohre, mittels in Drehung versetzter Hohlkörper o. dgl. Der dabei entstehende Schaum, der zunächst verhältnismäßig grobblasig ist, wird über einen Schaumzerstörer, beispielsweise der oben angegebenen Art, geleitet, der einen mehr oder weniger großen Teil der in dem Schaum enthaltenen Luft abscheidet und nach außen entweichen läßt. Die in dem Schaumzerstörer abgesonderte Flüssigkeit, die noch Luft in feinster Verteilung enthält, wird in den Flüss,igketsraum des betreffenden Behälters, heispielsweise eines Gärbottichs, zurückgeführt. Auf diese Weise wird binnen kurzer Zeit der gesamte Inhalt des Gefäßes mit sehr feinen Luftblasen durchsetzt.
Eine zur Durchführung des erfindungsgemäßen Verfahrens beispielsweise in Betracht kommende Vorrichtung soll an Hand der beiliegenden Zeichnung, von der Abb. t einen Aufriß und Abb. 2 einen Grundriß darstellen, näher erläutert werden. In das Gefäß a ist ein Schaumzerstörer nach Patent 721718 eingebaut. Die zur Aufrechterhaltung des Arbeitsvorganges erforderliche Luft wird durch die Hohlwelle -'a mit drehbaren Rohren h der zu belüftenden Flüssigkeit zugeführt. Der hierbei entstehende Schaum wird in dem Schaumzerstörer -zerlegt in die eigentliche Abluft, die die Vorrichtung über den Stutzend verläßt, und in die aus dem Schaum zurückgewonnene Flüssigkeit, die die restliche Luft in Form feinster Bläschen enthält. Das Kreiselrad b des Schaumzerstörers ist für die Bildung der Flüssigkeits-Luft-Emulsion verantwortlich, und zwar hauptsächlich infolge der Bildung von Wirbeln an der Innenfläche des Gehäuses e. Die in dem Schaumzerstörer erhaltene Flüssigkeits-Luft-Emulsion tritt über die Auswurfstutzen e und die Rohrei in der Nähe des Bottichbodens in die in dem Gefäß a enthaltene Flüssigkeit wieder ein.

Claims

PATENTANSPRÜCHE: i. Verfahren zur Feinstbelüftung von Flüssigkeiten, insbesondere von Gärflüssigkeiten, durch Zuführung einer Flüssigkeits-Luft-Emulsion, dadurch gekennzeichnet, daß der in der belüfteten Flüssigkeit entstehende Schaum in einem Schaumzerstörer von einem Teil der Luft befreit und die dabei gebildete Flüssigkeits-Luft-Emulsion iii den unteren Teil des Behälters zurückgeführt und dort als zusätzliche Belüftung verteilt wird.
2. Vorrichtung zur Ausführung des Verfahrens nach Anspruch i, gekennzeichnet durch eine in ein geschlossenes und am Boden einen Luftverteiler (a, /t:) enthaltendes Gefäß eingebaute, zur Schaumzerstörung geeignete kreiselradartig wirkende Vorrichtung, an die Rohre (i) zur Rückführung der anfallenden Flüssigkeits-Luft-Emulsion zum Boden des Gefäßes angeschlossen sind. Zur Abgrenzung des Anmeldungsgegenstandes vom Stand der Technik sind im Erteilungsverfahren in Betracht gezogen worden: deutsche Patentschrift Nr. 299 -135# 300 955, 34.i io8, 4.o2 o85, 666321; britische Patentschrift ....... Nr. .j.72 622; amerikanische Patentschrift. . - 2 2o6 5o7.