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Verfahren zur Herstellung thixotroper Pflanzenschutzn-tittel Es ist
bekannt, thixotrope Kupferoxychlorid enthaltende Pflanzenschutzmittel durch Einstellung
eines - geeigneten Kupferoxychloridniederschlagesauf einen Wassergehalt von 2o bis
500;o und Vermischen mit Schutzkolloiden herzustellen (vgl. Patent 6763o5).
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Es ist nun gefunden worden, daß man thixotrope Pflanzenschutzmittel
von ganz ähnlicher physikalischer Beschaffenheit herstellen kann, dieaußer Kupferoxychlorid
noch andere wasserunlösliche Stoffe enthalten, die für sich allein keine thixotropen
Präparate ergeben würden. Überraschenderweise prägt nämlich das Kupferoxychlorid
den thixotropen Charakter, den es in diesen Mitteln aufweist, auch auf die Zusatzstoffe
auf. Als Zusatz sind prinzipiell alle Stoffe geeignet, die mit dem Kupferoxychlorid
nicht reagieren und die eine Teilchengröße von weniger als 1,5 Mikron, zweckmäßig
aber von weniger als 1 Mikron aufweisen. -Bei der Herstellun- dieser Mittel geht
man so vor, daß man ein fertiges tliixotr(ipcs Isupferoxychloridpräl)arat durch
Rühren verflüssigt, den Zusatzstoff einmischt und nun nach und nach Wasser und Schutzkol.loi,d
einrührt, bis die gewünschte thixotrope Konsistenz nieder erreicht ist. Je nachdem
in t%-elchcin Verhältnis man Wasser und Schutzkolloid zusetzt, hat man es in der
Hand, die Art der Thixotropie des Fertigproduktes zu beeinflussen. Venvendet man
mehr Schutzkolloid, so ergeben sich langsamer erstarrende thixotrope Mittel, verwendet
man weniger Schutzkolloid, so erhält man rascher erstarrende.
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Man kann natürlich auch die günstige Zusammensetzung durch einen Vorversuch
-im Laboratorium ermitteln und dann die Herstellung des thixotropen Kupferoxychloridpräparates
in einem Arbeitsgang vereinigen. Man vermischt dann einfach den Kupferoxychloridniederschlag
mit der gewünschten Menge Zusatzstoff und der im Vorversuch ermittelten Menge Wasser
und Schutzkolloid.
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Als Schutzkolloide kommen z. B. Sulfitcellttlose, Ablauge, Melasse,
Dextrin u. dgl. in Betracht.
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Das vorstehende Verfahren eröffnet eine Vielfalt technischer Möglichkeiten.
Man kann z. B. thixotr ope Kupferoxychloridpräparatc herstellen, deren Kupfergehalt
durch Zusatz von Streckmitteln. wie Kaolin. Bentonit u. d-1., auf einen bestimmten
niedrigeren Wert eingestellt ist. Wichtiger- noch ist die Möglichkeit, kombinierte
Pflanzenschutzmittel Herzustellen, die außer Kupfer auch noch andere Wirkstoffe.
wie Arsenatc, kolloidalen Schwcfcl
u. dgl., enthalten. Diese Mischpräparate
weisen dann die gleichen günstigen physikalischen Eigenschaften auf wie die Kupferoxychloridpräparate.
die bereits bekannt sind. Infolge der Thixotropie sind sie durch ihr Erstarren beim
Lagern gegen Entmischen gesichert, können aber andererseits sehr bequem verwendet
werden, indem man- sie vor Gebrauch durch Schütteln verflüssigt und mit Wasser auf
die gewünschte Konzentration der Spritzbrühe verdünnt.
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Ausführungsbeispiel Ein Kupferoxychloridpreßkuchen mit einem Trockensubstanzgehalt
von 6.4,2% C:uO.4Hs0 in einer Teilchengröße von ungefähr o,2 Mikron -wurde nach
dem Verfahren der Patentschrift 6763o5 unter Kneten nach und nach mit Sulfitcelltloseablauge
von 5 5 % Trockensubstanz vermischt, bis eine Flüssigkeit entstand. Hierzu -wurden
auf iooo g I'rel3kticlicn 5S- Stiliitcelluloseablauge verbraucht. Von dem
so erhaltenen thixotropen KtipferoxycIiloridmittel wurden 830g abgewogen und mit
9o g weiterer Sullitcelluloseablauge der obigen Konzentration verrührt die_c Menge
Zwar durch einen Vorversuch als @#eeignet ermittelt wordetil. \luntnehr wurde portionsweise
eine Aufschlämmung von geschliitnnitem technischem Kalkarsenat in Wasser unter ständigem
Rühren zugefügt, und zwar ltlsgeialllt 740g Tricalciumarsenattrockensubstanz
und 3oog Wasser. Es -wurde ein thixotropes -N-Iischpräparat erhalten. das Heini
Lagern so -weitgehend erstarrt, daß es gegen Absitzen geschützt ist, durch Schütteln
aber in eine verhältnismäßig leicht bewegliche Flüssigkeit verwandelt werden kann,
die sich in Hohlnahen leicht abmessen läßt. 'Mit Wasser verdünnt. ergibt dieses
thixotrope Mittel eine Spritzbrühe mit vorzüglichen pilz-und insektentötenden Eigenschaften.
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Das verwendete Ktipferoxyclilorid mit einer "I'cilchcngrö;e von ungefähr
o,z \Iikron wurde gewonnen, inciein feinteiliges Kupfer, sog. Zementkupfer. in der
iofachen -Menge Kupferchloridlauge von sog Cu je Liter aufgeschtv enmit und unter
ständigem Rüllreil bei edier Temperatur von ungefähr 3omit fein erteilter Luft behandelt
wurde. Nach voliendetcr Reaktion wurde das gebildete: Kupferoxychlorid durch Dekantieren
vorn überschüssigen Kupferchlorid getrennt. finit Wasser- gewaschen und filtriert.
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-Das geschlämmte Tricalciumarsenat wurde ge@vonmen aus einem Tricalciumarsenat-Ilflanzenschutzmittel
des Handels, indem dieses in Wasser aufgeschlämmt und durch 5edimentation von den
zu groben Anteilen befreit wurde. Im einzelnen wurde dabei so verfahren, daß das
Tricalciumarsenatmittel im Gewichtsverhältnis i : 15 in einem Gefäß von 6o cm Höhe
in Wasser verrührt und dann 2;1 Stunden stehengelassen -wurde. Nunmehr wurde mit
einem Heber. der .1s cm unter den Flüssigkeitsspiegel eintauchte. die Hauptmenge
der Suspension abgezogen. Der abgezogene Teil wurde durch eine neuerliche Sedimentation
(die der Zeitersparnis -wegen auclr durch ein Zentrifugieren ersetzt werden kann)
von der Hauptmenge des Wassers befreit und ergab die eingangs erwähnte Aufschlämmung.
In dieser weisen die meisten Teilchen eiirr: i;röße von unter i Mikron und nur -wenige
eine Grölk von über 1,5 Mikron auf. Der bei der ersten Sedimentation zurückbleibende
Schlamm kann nochmals mit Wasser ztttfgetiolilillcai und, wie oben beschrieben,
nach 2:t Stunden abgezogen werden, wobei eine weitere Menge ausreichend feinen Tricalciumarsenats
gewonnen wird.
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Selbstverständlich kann man auch auf andere Weise gewonnenes Tricalciumarsenat
verwenden. Ulan kann z. B. Handelstricaicitimarsenat in einer Kolloidmühle auf die
erforderliche Feinheit vermahlen oder aber schon bei seiner Fällung Arbeitsbedingungen
einhalten, die Teilchen von unter 1,5 \fikron ergeben..