DE726287C - Verfahren zum Abscheiden von OEl- oder Lackfarben, Firnissen o. dgl. beim Spritzmalen von Gegenstaenden - Google Patents
Verfahren zum Abscheiden von OEl- oder Lackfarben, Firnissen o. dgl. beim Spritzmalen von GegenstaendenInfo
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Description
- Verfahren zum Abscheiden von öl- oder Lackfarben, Firnissen o. dgl. beim Spritzmalen von Gegenständen Beim Spritzmalen von verschiedenen Gegenständen, beispielsweise Lackieren von Kühlschränken, Möbeln u. dgl. mittels Spritzverfahren, müssen die übersprühenden Farbkörper abgezogen und gesammelt werden.
- Es ist bereits vorgeschlagen worden, den Farbsprühnebel mittels Saugzeug abzusaugen und in den Saugstrom einen Wassernebel einzuführen, mit dessen Hilfe die Farbkörper niedergeschlagen werden sollen. Es ist auch weiter vorgeschlagen worden, die Farbnebel abzusaugen und in die Blasluftleitung hinter dem Ventilator einen Wassernebel wirksam werden zu lassen, in welchem die mit Luft benetzte Farbe durch den Ventilator hineingeschleudert werden soll. Es ist ferner bekannt, zum Schutz der Innenwandungen des Spritzraumes Flüssigkeitsschleier anzuordnen, die aus fein verteiltem oder in Form eines flachen Strahles ausgespritztem Wasser gebildet wurden.
- Das Wasser wirkt bei diesem Verfahren als eine Art Filter, auf das die Lackfarben tropfen, niederschlagen, so daß sie mit dem Wasser entfernt werden können.
- Bei diesem bekannten Verfahren ist es aber nicht möglich, die niedergeschlagenen Farben in einfacher und wirtschaftlicher Weise sofort wiederzugewinnen. Dies wird gemäß der Erfindung dadurch erreicht, daß beim Spritzmalen von Gegenständen, bei denen die übersprühenden Farbkörper im Sprühregen einer Flüssigkeit gesammelt werden, als Sammelflüssigkeit für in den Gegenständen vorbei--tretende Teilchen der Spritzfarbe eine Flüssigkeit dient, deren Dampfdruck bei der in der Spritzkammer vorhandenen Temperatur wesentlich niedriger ist als der Dampfdruck der in der Luft verteilten Flüssigkeit. Dabei wird erfindungsgemäß die Sammelflüssigkeit so gewählt, daß sie mit dem zu absorbierenden Stoff unmittelbar oder bei Weiterv erarbeitun1-ein als Malerfarbe brauchbares, d. h. trocknendes Erzeugnis ergibt. -In der Abbildung ist eine Vorrichtung zum Ausführen des Verfahrens der Erfindung schematisch dargestellt. Diese Vorrichtung ist besonders für Lackierung von Kühlschränken, Möbeln o. dgl. durch das Spritzverfahren bestimmt. In der Abbildung be zeichnet io die Wandung eines Gehäuses, in dem die Bespritzung des zu lackierenden Gegenstandes erfolgen soll. Das Gehäuse stellt eine kleine Kammer vor, auf deren Boden 14. der zu behandelnde Gegenstand aufgestellt wird. Der Boden 1.4 ist von einer Anzahl von Löchern durchbrochen. An der Hinterwand der Kammer ist eine Platte i i angeordnet, auf der die Flüssigkeit des Kontaktfilters herabrieselt. Die Flüssigkeit sammelt sich in einer Ablaufvorrichtung i 2 und wird durch das Rohr 13 in einen unterhalb der Kammer angeordneten Vorratsbehälter 15 abgeleitet. Der Vorratsbehälter 15 ist mit einer Einfüllvorrichtung 16 und einem Entleerungshahn 17 versehen. Vom Boden des Behälters 15 geht eine Saugleitung 18 zu einer Pumpe 2o, die durch eine Antriebsmaschine i9, vorzugsweise einen elektrischen Motor, angetrieben werden kann. Die Flüssigkeit aus dem Behälter 15 wird durch die Leitung 21 in eine Verteilungsvorrichtung 23 hochgefördert, von wo aus sie auf die Platte i i als ein dünner Flüssigkeitsfilm verteilt wird und auf der Platte i i herabrieselt. Auf derselben Welle wie die Pumpe 2o ist ein Ventilator 25 befestigt; der durch eine Öffnung 26 der Kammer Luft in die Kammer eindrückt. Die Luft strömt nach oben und kann durch zwei Öffnungen 29 und 28 im oberen Teil der Kammer ausströmen. Die Öffnung 29 mündet beispielsweise in dem Arbeitsraum, in dem die Vorrichtung aufgestellt ist, während die Öffnung 28 und vorzugsweise auch die Öffnung 26 direkt mit der äußeren Außenluft in Verbindung stehen. Durch eine Klappe 30 kann die Strömung der Luft durch die eine oder -andere der beiden Öffnungen 29 und 28 geregelt werden, je nach dem geforderten Frischluftbedarf.
- Die im Vorratsbehälter 15 enthaltene Flüssigkeit durchläuft also dauernd die Pumpe 2o. Rohr 21, Verteiler 22, Platte i i und Ablauforgan 12, 13. Während ihres Laufes über die Platte i i nimmt die Flüssigkeit die auf sie anfällenden Tropfen der Behandlungsflüssigkeit, z. B. Lackfarbe, auf und nimmt sie durch den Ablauf 12 in den Behälter 15 mit. Da aber erfindungsgemäß die Flüssigkeit des Behälters 15 ein Lösungsmittel für die aus der Luft zu entfernende Flüssigkeit enthält, so erfolgt nicht nur eine mechanische Fortschaffung der Lackfarbe aus der Kammer. sondern auch eine Absorption der Lackfarbe in der Filterflüssigkeit. Daher nimmt die über die Platte i i herabrieselnde Filterflüssigkeit nicht nur die auf sie anprallenden Flüssigkeitstropfen auf, sondern absorbiert auch den Dampf der Lackfarbenstoffe aus der Luft der Kammer. Der Dampfdruck dieser Stoffe nimmt deshalb stark ab, so daß das Arbeiten in der Kammer weniger gefährlich wird bzw. die erforderliche Zufuhr von Frischluft herabgesetzt «-erden kann. Da die Frischluft im allgemeinen vorgewärmt sein muß, spielt sie für den Wärmebedarf eine nicht unwesentliche Rolle. Auch kann der Motor i9 entsprechend schwächer- gewählt werden. Statt nur eine der vier Wandungen der Kammer mit einer berieselten Platte zu versehen, kann man drei oder sogar sämtliche vier Wandungen mit derartigen Platten versehen, so daß man nicht noch darauf zu achten hat, daß der Strahl stets gegen nur eine der Wandungen gerichtet sein darf. In diesem Falle müßte nämlich der zu behandelnde Gegenstand gedreht werden, um alle zu behandelnden Seiten für den Strahl zugänglich zu machen. Als Absorptionsflüssigkeit benutzt man ein Lösungsmittel für den aus der Luft zu entfernenden Stoff, das vorzugsweise einen niedrigen Dampfdruck hat, vorzugs-%veise wesentlich niedriger als der Dampfdruck des reinen Lackstoffes.
- Als Beispiel seien erwähnt: Absorptionsmittel: z. B. Leinöl, Holzöl, Glycerin.
- Absorbierte Stoffe: Die Lösungsmittel der Farbe, z. B. Toluol, Kylol, Butylacetate, Terpentine.
- Die Harze und Pigmente der Farbe, z. T. Kopalharze, Titanweiß.
- Die Absorptionsflüssigkeit des Gefäßes 17 wird während des Betriebes immer reicher an dem zu entfernenden Stoff, dessen Dampfdruck über die Lösung daher allmählich steigt. Man muß daher die Flüssigkeit erneuern, wozu die Einfüllv orrichtung 16 und Entleerungsvorrichtung 17 vorgesehen sind. Gemäß weiterer Erfindung wird nun als Absorptionsflüssigkeit ein Lösungsmittel gewählt, das mit Lackfarben, Ölfarben, Firnissen oder sonstigen durch das Spritzverfahren in die Luft der Spritzkammer fein verteilten Anstrichstoffen mehr oder weniger gesättigt selbst als Anstrichfarbe benutzt werden kann. Vorzugsweise wird die Flüssigkeit ferner derart gewählt, daß nur ein Zusatz von Pigmentstoffen, Trocknungsmitteln, Oxydationsmitteln o. dgl. erforderlich ist, um sie als Malerfarbe brauchbar zu machen. Es läßt sich jedoch durch absatzweise Destillation das Absorptionsmittel von den darin enthaltenden Lackstoffen trennen. was jedoch nur in Frage kommen kann, wenn die letzterwähnten Stoffe besonders wertvoll sind. Viel bequemer ist es nämlich, die gesättigte Absorptionslösung als Grundstoff für die Herstellung von einfacheren Anstrichfarben zu benutzen.
- Statt die Absorptionsflüssigkeit in Form eines auf die Platte herunterrieselnden Films die Kammer durchlaufen zu lassen, kann man ihr durch die gleichen oder ähnlichen Spritzvorrichtungen die erforderlichen großen Ai)-sorptionsflächen geben, die für die bereits bekannten, mit Wasser arbeitenden Filtervorrichtungen benutzt werden. Man braucht im allgemeinen dabei nur die Mundstücke den besonderen Eigenschaften des organischen Absorptionsmittels anzupassen, wie seiner Viscosität usw.
- Die Verwendung der Vorrichtung gemäß der Abbildung hat den besonderen Vorteil, daß eine sehr geringe Energiemenge für die Hochförderung und Verteilung der Absorptionsflüssiglreit gebraucht wird im Vergleich zu der für eine Feinverteilung durch Spritzen erforderlichen. Bei Wahl des Absorptionsmittels lassen sich im allgemeinen Stoffe mit besonders vorteilhaften kapillaren Eigenschaften benutzen, durch die die Filmbildung stark erleichtert wird.
- Die Absorptionsfähigkeit, die sich mit den Pigmenten, den Harzen und Lösungsmitteln der Farbe gemischt hat, kann direkt für Anstrich mit Pinsel verwendet werden. Sollte es sich zeigen, daß der Pigmentgehalt nicht genügend hoch ist, kann man am besten Pigmente vor der Verwendung der Farbe zusetzen, wodurch man auch eine geeignete Farbe erhalten kann.
Claims (3)
- PATENTANSPRÜCHE: i. Verfahren zum Abscheiden von Öl-oder Lackfarben, Firnissen o. dgl. beim Spritzmalen von -Gegenständen, bei denen die übersprühenden Farbkörper im Sprühregen einer Flüssigkeit gesammelt werden, dadurch gekennzeichnet, daß als Sammelflüssigkeit für an den Gegenständen vorbeitretendeTeilchen der Spritzfarbe eine Flüssigkeit dient, deren Dampfdruck bei der in der Spritzkammer v orhandenenTemperatur wesentlich niedriger ist als der Dampfdruck der in der Luft verteilten Flüssigkeit und die mit dem zu absorbierenden Stoff unmittelbar oder bei Weiterverarbeitung ein ' als Malerfarbe brauchbares, d. h. trocknendes Produkt gibt.
- 2. Verfahren nach Anspruch i, gekennzeichnet durch Verwendung von Flüssigkeiten, wie Leinöl, Holzöl, Glycerin, die nicht nur die auf sie. auftreffende Lackfarbe, sondern auch die Dämpfe der Lackfarbenstoffe aus der Luft absorbieren.
- 3. Vorrichtung zur Ausübung des Verfahrens gemäß Anspruch i und 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Wände der Spritzkammer mit Platten versehen sind, über welche eine den Spritzlack lösende Flüssigkeit herabrieselt, und daß der Boden der Spritzkammer mit Löchern versehen ist, durch welche die abtropfende lacklösende Flüssigkeit einem Sammelbehälter zuläuft, aus dem sie nach Bedarf der Berieselungsflüssigkeit bis zu ihrer Sättigung mit Spritzlack wiederzugeführt wird.
Priority Applications (2)
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Publications (1)
Publication Number | Publication Date |
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Family Applications (1)
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DEP79174D Expired DE726287C (de) | 1939-05-16 | 1939-05-16 | Verfahren zum Abscheiden von OEl- oder Lackfarben, Firnissen o. dgl. beim Spritzmalen von Gegenstaenden |
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Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
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FR2369865A1 (fr) * | 1976-11-08 | 1978-06-02 | Grow Chemical Corp | Procede d'epuration des effluents industriels gazeux |
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WO1982000151A1 (en) * | 1980-07-07 | 1982-01-21 | Group Inc Grow | A composition and method for decreasing pollution resulting from the application of a coating composition |
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1939
- 1939-05-16 DE DEP79174D patent/DE726287C/de not_active Expired
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- 1940-04-24 FR FR865125D patent/FR865125A/fr not_active Expired
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