DE720160C - Verfahren zur Darstellung von 6-Aminodihydrocinchonin und -dihydrocinchonidin - Google Patents

Verfahren zur Darstellung von 6-Aminodihydrocinchonin und -dihydrocinchonidin

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DE720160C
DE720160C DEB182407D DEB0182407D DE720160C DE 720160 C DE720160 C DE 720160C DE B182407 D DEB182407 D DE B182407D DE B0182407 D DEB0182407 D DE B0182407D DE 720160 C DE720160 C DE 720160C
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DE
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aminodihydrocinchonine
solution
acid
preparation
dihydrocinchonidine
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Expired
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DEB182407D
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Inventor
Dr Lorenz Ach
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Roche Diagnostics GmbH
CF Boehringer und Soehne GmbH
Original Assignee
Boehringer Mannheim GmbH
CF Boehringer und Soehne GmbH
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    • CCHEMISTRY; METALLURGY
    • C07ORGANIC CHEMISTRY
    • C07DHETEROCYCLIC COMPOUNDS
    • C07D453/00Heterocyclic compounds containing quinuclidine or iso-quinuclidine ring systems, e.g. quinine alkaloids
    • C07D453/02Heterocyclic compounds containing quinuclidine or iso-quinuclidine ring systems, e.g. quinine alkaloids containing not further condensed quinuclidine ring systems
    • C07D453/04Heterocyclic compounds containing quinuclidine or iso-quinuclidine ring systems, e.g. quinine alkaloids containing not further condensed quinuclidine ring systems having a quinolyl-4, a substituted quinolyl-4 or a alkylenedioxy-quinolyl-4 radical linked through only one carbon atom, attached in position 2, e.g. quinine

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  • Chemical & Material Sciences (AREA)
  • Organic Chemistry (AREA)
  • Pharmaceuticals Containing Other Organic And Inorganic Compounds (AREA)

Description

  • Verfahren zur Darstellung von 6-Aminodihydrocinchonin und -dihydrocinchonidin Die Besetzung der 6-Stellung des Chinolinkernes im Chininmo1ekiil gibt dem Gesamtmolekül eine entscheidende Wirkung. Der Ersatz der Methoxygruppe durch eine Hydroxylgruppe, z. B. im Dihydrocupmein, macht das Molekül wirkungslos. Ein in 6-Stellung nicht substituiertes Molekül, ivie das Cinchonin und Cinchonidin, verringert die antimalarische Wirkung auf einen Bruchteil gegenüber der Wirkung des Chinins. Es ist deshalb sehr interessant, eine Aminoverbindung eines Chinaalkaloids kennenzulernen, die in 6-Stellung des Chinalinkernes durch eine Aminogruppe substituiert ist.
  • Obwohl man seit Jahrzehnten damit beschäftigt ist, Aminoderiväte des Chinins und des Cinchonins bzw. Cinchonidins herzustellen, war es bisher noch nicht gelungen, die Aminogruppe in 6-Stellung einzuführen. Durch direkte Nitrierung werden 5- und 8-Nitroverbindungen erhalten, die in die entsprechenden Aminoverbindungen übergeführt werden können. Um zu den 6-Aminokörpern zu gelangen, müssen daher andere Wege eingeschlagen werden.
  • Es zeigte sich nun, dafi der Austausch der 6-Hydroxylgruppe am Hydrocuprein bzw. Hydrocupreidin gegen die Aminogruppe durch die Verwendung von Ammoniumsulfit möglich ist, eine Methode, die von der Herstellung des ß-Naphthylamins aus ß-NTaphthol und von 6-Aminochinolin aus 6-Oxychinolin an sich bekannt ist. Ob. das Chininmolekül einen derartigen Eingriff ohne Schädigung, z. B. Aufspaltung in die Toxine, überstehen würde, war ohne weiteres nicht zu erwarten. Besonders überraschend ist aber vor allem, daß die 6-Aminoverbindungen überhaupt abgetrennt werden können, obwohl die Umsetzung bei Temperaturen von über ioö° erfolgt; denn es ist nämlich bekannt, daß Aminoverbin.idungen des Chinins, z. h. das 5Aminohydrochinin, ein Erhitzen auf ioo , -wie dies insbesondere beim Sterilisieren von Lösungen üblich ist, nicht aushalten. Die Aminogruppe wird dabei unter Austausch gegen eine Hydroxy-lgrtippe abgespalten.
  • Die Erfindung betrifft nun die Herstellung i-on 6Aminodihvdrocinchonidin bzw. -dilivdrocinchonin aus Hydrocuprein bzw. Hydrocupreidin durch Behandeln der Oxyverbindungen mit Aminoniumsulft in Gegenwart von wäßrigem Ammoniak hei erhöhter Temperatur.
  • Für die Durchführung des Verfahrens kann man Gemische von Hydrocuprein bzw. Hydrocupreidin mit Ammoniumsulfit in Gegenwart von wäßrigem Ammoniak auf etwa i 2o bis iW erhitzen. Die Ausbeute ist aber eine wesentlich bessere, wenn inan in Gegenwart eines wasserlöslichen organischen Lösungsmittels, z. B. eines niedermolekularen Alkohols, arbeitet und die Temperatur niedriger, vornehmlich zwischen etwa iio und i 2o' -wählt. Es empfiehlt sich weiter, die Umsetzung nicht bis zu Ende durchzuführen, weil sonst das Verhältnis zwischen den gewünschten Verbindungen und den bei der Reaktion entstehenden Nebenprodukten sich zugunsten dieser verschiebt. Bei Einhaltung dieser Maßregeln gelingt es, bis zu 8uoo'o der Oxyverbindungen in die Aminoverbindungen überzuführen.
  • Die Verfahrensprodukte stellen farblose oder schwach gelb gefärbte kristalline Verbindungen dar, welche, ebenso wie die Ausgangsstoffe, 2 Äquivalente Säure binden und trotz der 3 vorhandenen N -Atome nur mit i und a Äquivalenten Säure beständige Salze bilden. Die Salze mit i Äquivalent Säure sind meist schwach, die mit a äquivalenten Säure stark gelb gefärbt; beide Salzreiben sind -wasserlöslich. Die Verbindungen -,eben mit Formaldehyd eine Methylolverbindung. Sie besitzen antiparasitäre Wirkung und sollen als Heilmittel und als Zwischenprodukte für die Herstellung von selchen verwendet -werden. Beispiel i 3oo g Hydrocupreinbase werden in einer Lösung von wo ccni 4o@'piger wäßriger .kmmoniumsttlfitlöstiiig, 6oo ccm 25ooigeni Ammoniak und 700 ccm 96c@öigem Äthanol in einem eisernen Druckkessel 24 Stunden unter führen auf 110 bis 115- erhitzt. -Nach dem Erkalten wird das Ammonsulfit mit Alkohol ausgefällt und von der Lösung abgetrennt. Diese -wird im Vakuum eingedampft. Der Abdampfrückstand wird n 38o ccm etwa aoo'oiger Salzsäure unter Erwärmen gelöst und im Vakuum zur Entfernung der schwefligen Säure eingeengt. Es hinterbleibt ein harzartiges Stoffgemisch, welches mit heiher Natriumchloridlösung mehrmals ausgezogen wird. Die Auszüge werden eingeengt, vom auskristallisierenden Natriumchlorid abgetrennt und in 8oo ccm doppeltnormale Natronlauge eingegossen. Dabei scheidet sich das gebildete 6-.Xminodihydriccinchonidin zusammen mit geringen Menge i: eines Nebenprodukts aus, während die unveränderte Ausgangsbase und die bei der fmsetzting gebildeten phenolischen Verunreinigungen in der :Mutterlauge verbleiben. Der bei dein Ausziehen des harzartigen Stoffgemischs mit Natritunchloridlösung verbliebene Rest wird in Wasser gelöst; diese Lösung wird ebenfalls in doppeltnormale Natronlauge eingetragen. Es fällt eine weitere Menge der Verbindung aus, welche von der Mutterlauge abgetrennt -wird. Aus den vereinigten alkalischen Mutterlaugen kann durch Ausziehen mit Äther noch eine weitere geringe :Menge erhalten werden. Die mit Natronlauge ausgefällten Fraktionen werden in so viel heißer verdünnter Schwefelsäure gelöst, daß eine gegen Kongopapier neutrale Lösung entsteht. Beim Erkalten kristallisiert ein Sulfat des 6Amitiodiliydrocinchonidins von der Formel Ci3H.,5N."0 # SOIH. # 5H-0 aus. Die aus ihm mit Alkali freigesetzte Base kristallisiert mit einem Mol Kristallwasser und schmilzt bei i37° unter Sintern.
  • Statt die neue Verbindung aus dem nach der Entfernung der schwefligen Säure hinterbleibenden Reaktionsgemisch init Natriumchloridlösung auszuziehen, kann man auch für ihre Absonderung von der außerordentlichen Wasserlöslichkeit des in dem Reaktionsgemisch vorhandenen. Dihydrochlorids Gebrauch machen. Man geht in diesem Fall so vor, daß man die salzsaure Lösung stufenweise eindampft. Dabei kristallisieren zunächst die salzsauren Salze der Ausgangsbase und der bei der L"msetzting gebildeten Nebenprodukte aus. Nach Abtrennung dieser Salze wird weiter eingeengt, wobei ein in der Hauptsache aus Chlorammonium bestehendes Salzgemisch auskristallisiert. Nach erneutem Abtrennen wird mit Lauge gefällt und der das 6Aminodihvdrocinchonidin enthaltende Niederschlag, wie oben beschrieben, in Sch,#i-efelsäure gelöst und -weiterbehandelt. Beispiel 2o2-,- lIydrocupreidindiliydrochloi-id werden in einer Mischung von -[So ccm 4oo'oiger Ämmonstilftlösung, 48o ccm :@@!'oiger @mmoniaklösung und 68o ccm c)[email protected] Alkohol 24 Stunden unter Rühren auf i 12 bis i i3@ erhitzt. Man läßt dann erkalten, setzt Alkohol zu und filtriert-vom ausgeschiedenen Ammonsulfit ab. Das Filtrat wird im Vakuum eingeengt und aus dem Rückstand die schweflige Säure nach Zusatz von Salzsäure im Vakuum ausgetrieben. Das Umsetzmigsgemisch wird dann in Wasser gelöst; man trennt, falls notwendig, von geringen Mengen ungelöster Verunreinigungen ab und gießt die Lösung in doppelnormale Natronlauge. Dabei scheidet sich ein aus dem 6-Aminadihydrocinchonin und aus wenig Nebenprodukten bestehendes Gemisch ab. Dieses wird mit Äther ausgezogen. Der ätherische Auszug wird durch Abdestillieren vom Äther befreit, worauf der Rückstand in Aceton gelöst wird. Man ,erhält auf diese Weise das gewünschte 6-Aminodihydrocinchonin von der Formel C13H25N30, welches aus 5o%igem Alkohol umkristallisiert wird. Die so gewonnene Verbindung ist kristallwasserhaltig. Durch Umkristallisieren .aus Aceton wird sie wasserfrei erhalten. Sie schmilzt dann bei 234_ bis z35° und ist nahezu farblos. Das Salz mit z Äquivalenten Schwefelsäure ist in Wasser sehr leicht, das Salz mit i Aquivalent Schwefelsäure in der Kälte etwas schwerer löslich; das zuletzt genannte Salz eignet sich daher zum Abscheiden und zum Reinigen der Verbindung.
  • Die hei der Abscheidung mit Natronlauge verbleibende Mutterlauge wird mit Anilin ausgeschüttelt; dabei gehen die Reste der gebildeten Verbindung in das Anilin, während aus der wäßrig-alkalischen Lösung durch Einleiten von Kohlensäure freies Hydrocupreidin zurückgewonnen werden kann.

Claims (1)

  1. PATr\TANSPRVCH: Verfahren zur Darstellung von 6-Aminodihydrocinchonin und -dihydro;cinchonidin, dadurch gekennzeichnet, da man Hydrocupreidin bz-w. Hydrocuprein mit Ammoniumsulfit in Gegenwart von wäßrigem Ammoniak und vorteilhaft von wasserlöslichen organischen Lösungs=mitteln bei erhöhter Temperatur umsetzt.
DEB182407D 1938-03-17 1938-03-17 Verfahren zur Darstellung von 6-Aminodihydrocinchonin und -dihydrocinchonidin Expired DE720160C (de)

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