DE71984C

DE71984C - Schraubenschlüsselknarre

Info

Publication number: DE71984C
Application number: DENDAT71984D
Authority: DE
Original assignee: A. SCHU-CHART, K. K. Ober-Bergrath, in Wien I., Kärntherring Nr. 6
Anticipated expiration: 1913-03-25

Description

KAISERLICHES

PATENTAM

Vorliegende Erfindung betrifft einen für verschieden grofse Schraubenköpfe oder Muttern verwendbaren und sich diesen Gröfsen selbstthätig anpassenden Schraubenschlüssel, welcher beim Gebrauch, ohne abgenommen zu werden, nach Art einer Knarre wirkt.

In Fig. ι ist die neue Schraubenschlüsselknarre theilweise im Längsschnitt und Ansicht, mit gelüfteten Backen, in

Fig. ι a derselbe Schlüssel theilweise im Längsschnitt und in Ansicht, mit angezogenen Backen, und in

Fig. 2 ein Querschnitt des Schlüssels dargestellt.

Wie .aus Fig. 1 und 2 ersichtlich, besteht der Schlüsselkopf α aus zwei Segmentstücken, welche an der einen Seite durch ein Querstück a¹ fest verbunden sind, zwischen sich einen Hohlraum bildend. Das obere Ende dieser Segmentstücke ist zu einer die ganze Dicke des Schlüsselkopfes bildenden Backe a~ ausgearbeitet, welche dazu bestimmt ist, mit ihrer Innenfläche sich an die eine Seite des Schraubenkopfes oder der Mutter anzulegen. In der Nuth b² läfst sich das Führungsstück b¹ der zweiten beweglichen, bezüglich ihrer Arbeitsflächen mit ar gleichgeformten Backe b hin- und herbewegen, so zwar, dafs sich diese Backe b an die entgegengesetzte Fläche (Seite) einer erfafsten Schraube oder Mutter anlehnen kann.

Die untere Fläche dieses Führungsstückes b^l ist gezahnt, und es greifen in diese Zähne die gegenüberliegenden Zähne eines Sperrstückes i ein, wenn letzteres gegen b¹ vorgeschoben wird. Dieses Sperrstück i ist in der Ausnehmung einer Hebelstange c gelagert und mit einer schräg gestellten länglichen Bohrung k versehen, durch welche ein in den Seitenwänden a des Schlüsselkopfes festsitzender Stift / hindurchgeht. . _

In einer Bohrung des Hebels ist eine Spiralfeder m angeordnet, welche das Bestreben hat, das Sperrstück anzuziehen. Der zweiarmige Hebel c ist durch einen festen Bolzen d mit dem Schlüsselkopf drehbar verbunden und bewegt sich in dem freigelassenen Raum des segmentartigen Schlüsselkopfes a.

Wie durch punktirte Linien (Fig. 1) ersichtlich , ist in dem Hebelobertheil eine Ausnehmung f, in welcher ein Mitnehmer g gelagert ist, welcher mit seinem rückwärtigen Ende durch einen Bolzen e, mit einem aufserhalb des Hebels seitlich angebrachten Handgriff e¹ verbunden ist, während das vordere hakenförmige Ende durch eine am Führungsstück b^l der Backe b seitlich angebrachte Oese η mit der Backe in Verbindung steht, so dafs die letztere durch Bewegung des Handgriffes e¹ in den Nuthen des Schlüsselkopfes hin- und herbewegt werden kann.

Eine in der Ausnehmung des Hebels c gelagerte Spannfeder h preist sich mit ihrem Kopf gegen die Seitenfläche des Mitnehmers g und drückt denselben sammt dem Backenstück b nach innen, sobald der Handgriff e¹ losgelassen wird und die Spannfeder h ihre Kraft äufsern kann.

Die Handhabung des Schlüssels ist folgende:

Der Hebel c wird erfafst und durch einen Fingerdruck der Handgriff e^l (in der Pfeilrichtung I, Fig. 1) nach rechts gedreht, wo-

Claims

durch der damit verbundene Mitnehmer g die entgegengesetzte Bewegung vollführt und die Backe b mit sich zieht, bis der zu bewegende Schraubenkopf zwischen den Backen a² und b Platz findet.

Wird sodann,"nach Loslassen des Griffes e\ mit dem Hebel c die Bewegung in der Pfeilrichtung II, Fig. ι (nach links), aasgeführt, so macht der kurze Vorderarm des Hebels c die entgegengesetzte Bewegung und drückt gegen das in der Endausnehmung befindliche Sperrstück z, welches dadurch die seitliche Bewegung mitmacht. Da es aber mit dem schrägen Schlitz k an dem unverrückbaren Stifte / gleiten mufs, erhält es, gleichzeitig durch die Feder m angedrückt, auch eine Vorwärtsbewegung und gelangt mit seiner Verzahnung in die Verzahnung b' des Backenstückes b. Dadurch aber wird das Backenstück b gefafst und so lange vorgeschoben, bis die Innenfläche desselben und die entgegenstehende Fläche der zweiten festen Backe Λ² den Schraubenkopf bezw. eine Schraubenmutter festklemmen.

Die Fortsetzung der angedeuteten Bewegung des Hebels c bewirkt nun die Drehung des Schraubenkopfes oder der Schraubenmutter, um anzuziehen oder zu lüften.

Wird mit dem Hebel c dagegen die Rückwärtsbewegung (in der Zeichnung nach rechts) gemacht, so geht das Sperrstück i in seine ursprüngliche Lage wieder zurück, und die freigewordene, nur durch die Feder h angedrückte Backe b kann nun leicht zurückweichen, um über die Kante des Schraubenkopfes oder der Mutter hinwegzukommen, worauf sie durch die Feder an die nächste Seite des Schraubenkopfes oder der Mutter angedrückt und bei neuerlicher Vorbewegung des Hebels c wieder durch das Sperrstück i angezogen und festgeprefst wird.

Auf diese Weise kann ohne Abnehmen des Schlüssels so lange verfahren werden, als die Schraube oder die Mutter zum Anziehen oder Lüften gedreht werden soll.

In Fig. ι a sind die Bezugsbuchstaben mit einem (') versehen.

Pate nt-Ans ρ röche:

ι . Eine Schraubenschlüsselknarre, gekennzeichnet durch ein gezahntes Sperrstück i, welches in einer Endausnehmung des mit dem eine feste und eine lose Backe (a^% b) tragenden Schraubenschlüsselkopfe α drehbar verbundenen, doppelarmigen Handhebels c gelagert und mit schräg zu seiner gezahnten Fläche angeordnetem Schlitz k auf einem im Schlüsselkopf festsitzenden Stift / gleitend angeordnet ist, so dafs durch seitliche Vorbewegung des Handhebels c nach links bei unbewegtem Schlüsselkopfe α das Sperrstück in schräg ansteigender Richtung bewegt wird, mit der gezahnten Seite in die Zahnung eines die bewegliche Backe tragenden Führungsstückes b^l eingreift und mittelst derselben diese Backe gegen den zu drehenden Gegenstand, Schraubenkopf oder -Mutter, fest anprefst, bei der Zurückbewegung des Handhebels c nach rechts die Backe b jedoch selbstthä'tig wieder freigiebt.
2. Eine Schraubenschlüsselknarre nach Anspruch i., gekennzeichnet durch eine gegen die bewegliche Backe b drückende Feder h, welche diese Backe b ohne Abnahme des Schlüssels über die Kante einer Schraube oder Mutter zurückweichen läfst, dieselbe aber wieder sofort an die nächste Schraubenkopf- oder Mutterseite anlegt.
3. Eine Schraubenschlüsselknarre nach Anspruch ι., gekennzeichnet durch .einen mit Drücker e^! versehenen Mitnehmer g für die bewegliche Backe b, um diese durch einen Druck gegen e¹ von der festen Backe a? der jeweiligen Gröfse des Schraubenkopfes öden der Mutter entsprechend zu entfernen.

Hierzu 1 Blatt Zeichnungen.