-
Ventilsteuerung für umsteuerbare Kraftmaschinen, insbesondere Lokomotivdampfmaschinen
Die Erfindung bezieht sich auf eine Ventilsteuerung für umsteuerbare Kraftmaschinen,
insbesondere Lokomotivdampfmaschinen, bei der die Ventile durch umlaufende Nokkenscheiben
gesteuert werden. Es sind Steuerungen dieser Art bekannt, bei denen die Nockenscheibe
in einen Anlauf- und Ablaufteil unterteilt ist und beide Nockenteile durch ein Keilstück
verstellt werden, das sich axial zwischen die Nockenteile schiebt und mit seiner
:4ußenfläche die Ventilnockenrolle führt.
-
Da ein solcher Steuernocken sowohl das öffnen wie auch das Schließen
eines Ventils bewirkt, so sind die Steuerpunkte Voreintritt und Füllung für das
Einlaßventil, wie auch die Steuerpunkte Voraustritt und Verdichtung für das Auslaßventil
voneinander abhängig, und !es ist bei dieser vorb-ekannten Ventilsteuerung .nicht
möglich, diese vier Steuerpunkte für sich zu verstellen.
-
Demgegenüber bezweckt die Erfindung jeden der vier vorgenannten Steuerpunkte
für sich um verschiedene Winkel gegenüber .der Totpunktlage einzustellen. Dazu ist
erforderlich, daß für jeden Steuerpunkt ein biesonderer Nocken vorgesehen ist, die
lose auf der verschiebbar gelagerten N ocken«-elle sitzen, welche am Umfange mit
teils axialen, teils schraubenförmig verlaufenden, einfach oder mehrfach ausgeführten
durchlaufenden Steuerpunkten versehen ist, in die mit den Steuerhocken
in
'Verbindung gebrachte :VIitnehmer eingreifen, und darin geführt werden. Hierbei
ist die Steigung der jedem einzelnen Nöl:-ken zugeordneten Nutenabschnitte verschi;-d:en
gewählt.
-
Es lassen sich dadurch bei den verschiedenen Füllungen die übrigen
Steuerpunkte um verschiedene Winkel verstellen, was besonders bei Lokomotivdampfmaschinen
wertvoll ist, da diese unter den verschiedensten Bedingungen arbeiten müssen. Die
erfindungsgemäß vorgeschlagene Anordnung der Steuernocken soll dazu dienen, die
herantretenden Anforderungen genauest zu erfüllen, weil man in der Lage ist, den
Steuernuten in der Nockenwelle die Steigtun- und Form zu geben, die bei der betreifenden
Betriebsart bei den einzelren Füllungen die günstigsten Lagen der betreffenden Steuerpunkte
ergeben.
-
Es sind zwar aus Einzelsegmenten gebildete Nockenscheiben bekamst,
die während des Betriebes der Maschine dadurch verstellt werden, daI> diese durch
ein Lagerteil v erschiebbar gelagerte, mit schraubenförmigen Nuten versehene Zapfen
in Schlitzen der Se ginente angeordnete, mit Ansätzen in die Nuten eingreifende
Etzenterscheiben betätigt werden. Es handelt sich jedoch dort um sch«-ingende Nockenscheiben
und nicht um umlaufende. Außerdem werden alle Einzelsegmente um denselben Winkel
verstellt. Eine Einstellung der Steuerpunkte. wie sie die Erfindung bezweckt, ist
dadurch nicht möglich und auch gar nicht beabsichtigt.
-
Auf der Zeichnung sind zwei Ausführungsformen der Steuerung gemäß
der Erfindung veranschaulicht. Es zeigen Fig. i einen Teil des Steuerkastens im
Längsschnitt, Fig. z einen Querschnitt nach Linie 11-I I der Fig. i.
-
Fig.3 eine Ansicht des zwischen Einlaßsteuernocken und Einlaßventilspindel
angeordneten Zwischenhebels in Pfeilrichtung B der Fig.i gesehen, Fig..l einen Teil
der Umlauffläche der Nockenwelle mit den Steuernuten in eine Ebene abgewickelt.
-
Fig.5 bis 7 zeigen verschiedene Stellungen der Steuernocken.
-
Fig.8 zeigt eine zweite Ausführungsform der Steuerwelle, die auf der
Nockenwelle so angeordnet sind, daß diese Welle nur mit einer einzigen durchlaufenden
Steuernut gemäß der in Fig.9 gezeigten in eine Ebene abgewickelten Form versehen
zu sein braucht.
-
Fig.io ist ein Längsschnitt durch einen Steuerkasten' für im Zylinder
hängend angeordnete Ventile.
-
Fig. i i ist ein Schnitt nach Linie NI-NI der Fig.io in größerem 147aßstabe,
jedoch mit dem Unterschied, daß das Lag er für die Schwingachse des Z«-isclienlielic@ls
auß.ermittig angeordnet zu ihr liegt.
-
Fig. 12 zeigt eine andere Ausführungsform der Nockensteuerung gemäß
der Erfindung, bei - der die die Ventile steuernden Nocken auf zwei parallelen Nutemrellen
angeordnet und beide M'ellen verschiebbar gelagert sind Die Fig. 13 bis 15 zeigen
in schematischer Weise verschiedene Ausführungsformen der mit den Steuernocken zusammenarbeitenden
auf die Ventilspindeln eiliwirkcndeii Steuerglieder.
-
Im Zyliinder i mit aufgesetzte=m Steuerbasten a sind die Dampfkanäle
für die Zti-und Abführung des Dampfes und die Steuerventile untergebracht. In der
:%litte des Steuerkastens und quer zu ihm ist die Nockenwelle 15 mit den darauf
sitzenden Einlafi- und Aüslalxsteuernocken angeordnet. Auf jeder Sei'.e c'er Nockenwel:e
ist in dem Steuerlkast=n je ein Einlaßventil3 und ein Auslalventil.l angeordnet,
deren Spindeln 13 bzw. 1.1 parallel zueinander liegen und nach der Nockenwelle hin
gerichtet sind. In Fig. i ist rechts von der Nockenwelle die Einl.aß@entilspindel
und links die Auslal.>ventilspindel dargestellt. Die linke Hälfte des Steuergehäuses
ist nur zum Teil gezeichnet. da es im übrigen wie die rechte Hälfte ausgebildet
ist. Zum Unterschi@ede sind nur die Bezugszeichen für die Steuerteile auf der vorderen
Zylinderseite ohne Beistrich, die auf der hinteren Zylinderseite mit Beistrich versehen.
-
Der Frischdampf wird dem Flansch ; zugeführt. von dem aus er bei geöffnetem
hinlaßventil3 durch den Kanal 6 in den Zylinder gelangt. Der auf der anderen Kolbenseite
entspannte Dampf v:erläßt den Zylinder durch einen entsprechenden Kanal
6' und wird bei geöffnetem Auslaßventil4' durch den Auslaßflansch ; abgeführt.
-
L: m den Frischdampf von dem Einlaßflansch 5 aus auch zur hinteren
Kolbenseite zu führen, ist in dem Steuerkasten ein Längskanal 8 vorgesehen, der
bis zum hinteren Einlaßventil3' geführt ist und bei geöffnetem Einlaßventil 3' mit
dem Kanal 6' in Verbindung steht.
-
In ähnlicher Weise gelangt bei geöffnetem Auslaßventil 4. der ausströmende
Dampf von der vorderen Kolbenseite durch einen zweiten Längskanal 9 zu dem Auslaßflansch
; .
-
Die Längskanäle 8 und 9 können auch fortfallen, in welchem Falle an
jedem Ende des Steuerfastens je ein ElnlaßflanSCh 5 bzw. 5' und ein Auslaßflansch
; bzw. 7' angeordnet ist.
-
Die Spindeln der Steuerungsventile, die als Doppelsitzventile ausgebildet
sind. lagern in Einsatzbüchsen io, die in Bohrungen des
Steuergehäuses
z eingepreßt sind. Dic Spindeln sind mit Labvrinthnuten versehen, die die Abdichtung
der Spindeln nach den Nokk Senkammern hin bewirken. In dem Steuergehäuse sind bei
dem gezeigten Ausführungabeispiel zwei Nock enkammern i i und 12 vorgesehen, die
oben durch Deckel abgeschlossen sind. In de eine Kammer i i ragen die Enden der
Einlaßventilspindel 13 und 13', während in die andere Kammer 12 die Enden der Auslaßventilspindel
14. und 14.' ragen.
-
Die Steuerung der Ventile erfolgt von einer quer zum Zylinder i in
dem Steuergehäuse 2 gelagerten Welle 15, die in geeigneter Weise von einem beweglichen
Teil der Lokomotive aus angetrieben wird.
-
Zur Steuerung der Einlaßventile 3, 3'.sitzen ,auf der Nockenwelle
15 zwei Nocken E'1 und E'2, die jedoch gegeneinander dadurch verstellt werden können,
daß an den Nocken angebrachte Glieder, beispielsweise in Mulden der Nocken eingelegte
Kugeln 18' und 18" in eine -Nut i c9 der Nockenwelle 15 eingreifen, so daß die Nocken
bei einer Drehung der Nockenwelle 15 von dieser in der eingestellten Lage mitgenommen
werden.
-
Gegen die zylindrische Umfläche der Steuerhocken El und E. legt sich
eine Wippe 2o an, die bei 21 an einem Zwischenhebel 22 vierschwenkbar aufgehängt.
ist. Der Zwischenhebel 22 ist ,am Steuergehäuse 2 umeine Achse 23 vierschwenkbar
gelagert, -wobei sein freies Ende sich. gegen das Ende der EinlaßventiIspindel 13
legt. Für die. Ventilspindel 13' ist auf der anderen Seite des Nokkens die gleiche
Anordnung vorgesehen.
-
Die Wippe 2o wird durch zwei gebogene Gleitarme W1 und W2 gebildet,
von denen der eine Arm W1 mit Flächenberührung auf der Umlauffläche des Nockens
El und der andere Arm W. auf der Umlaufiiäche des Nockens E2 aufliegt.
-
Zur Steuerung der Auslaßventile 4., q.' sitzt auf der Nockenwelle
15 lose der Auslaßnokken A, der mit dieser Welle in gleicher Weise durch eine in
die Nut i 9 eingreifende Kugel 18a gekuppelt ist. Gegen die Umfläche dieses Nockens
legt sich mittels einer ballig ausgebildeten Steuerfläche 27 ein Zwischenhebel 28
an, der um eine Achse 29 im Steuergehäuse 2 schwingbar gelagert ist und dessen freies
Ende auf die Auslaßventilspindel 14' einwirkt. Auf der rechten Seite des Nockens
26 ist zur Steuerung der Auslaßventilspindel 14 Bein gleicher Zwischenhebel angeordnet.
-
Zum Schließen der Ventile dient Dampf oder Preßluft. Zu diesem Zwecke
sitzen an den Ventilen Stößel 3o, die durch eine Bohrung des jeweiligen Ventilkastendeckels
31 hindurchtreten. Auf diesen Deckeln sind Zylinder 32 befestigt, in welchen Kolben
33 verschiebbar gelagert sind, die sich gegen die Stöl#3-el3o legen.
-
e. Jeder der Zylinder ist durch eine nicht näher gezeigte absperrbare
Druckleitung an de i Dampfkessel oder einen Druckluftbieh:äl-;er angeschlossen,
so daß. das Druckmittel bei geöffneter Leitung auf die Kolben 33 @einwirken und
die Ventile in die Schließlage Überführen kann.
-
Dieses Druckmittel dient gleichzeitig dazu, die Berührung der Steuerteile
für die Einlaßventile während der Dehnungsperiode aufrechtzuerhalten. Zu diesem
Zwecke ist in die Bohrung 36 der Einlaßspindeln 13, i3' Cirl Bolzen i 3a reingesetzt,
der sich 'mit seinem Kopf 13b einerseits gegen das Ende der Einlaßspindel i3 und
anderseits gegen das'Ende des Zwischenhebels 22 legt. Der Raum hinter dem Bolzen
13a steht durch eine Bohrung 37 in der Einlaßventilspindel 13 und in dem Stößel
3o mit dem Druckraum 38 hinter dem Kolben 33 in Verbindung. Das in den Raum 38 eingeführte
Druckmittel kann daher stets auf den Bolzen 13a einwirken, der durch den auf ihn
ausgeübten Druck die Steuerungsglieder 22, 20 mit den Nocken in Eingriff hält.
-
Zur Regelung der Füllung der Maschine wie auch zum Umsteuern 'ist
die Nockenwelle 15 in der Achsenrichtung verschiebbar gelagert, wobei die Einstellung
der Ein- und Auslaßnocken durch in der Nockenwelle angeordnete Steuernuten erfolgt,
die entsprechend den gewünschten Stellungen der Nokkenteile axial, teils schraubenförmig
verlaufen, wie später noch des näheren erläutert wird.
-
In Fig. i bis 7 ist angenommen, daß .die Nocken auf größte Füllung
für Vorwärtsfahrt eingestellt sind und die Nockenwelle sich in der Pfeilrichtung
V dreht und ferner der Kolben im vorderen Totpunkt steht,. Während deiner Fahrtrichtung
wird bei einer gezeigten Anordnung die Vorausströmungund die Verdichtung nicht geändert.
Es darf sich daher der Auslaßnocken A, der die Auslaßventile steuert, bei Veränderung
der Füllung nicht gegen die Nockenwelle 15 verdrehen. Es muß deshalb der Teil a
der Nut 19 in der Achsrichtung verlaufen. Bei Änderung der Drehrichtung muß der
AuslaßnockenA entgegen der neuen Drehrichtung um den gleichen Winkel aus der Mittellage
verstellt werden. Dementsprechend ist der Teil c der Steuerglut 19 für Rückwärtsfahrt
aus der Totpunktlinie x-x im gleichen Winkel versetzt anzubringen wie der Teil a
der Nut i 9. Um den Übergang von Vorwärts- auf Rückwärtsgang zu ermöglichen, ist
eine schraubenförmibe Übergangsnut b vorgesehen, deren Länge in axialer Richtung
gemessen dem U msteuerw eg tt entspricht.
Zur Steuerung der Einlaßventile
werden zwei nebeneinander angeordnete Einlaßnokken El und E. verwendet, die mit
:einer Wippe-2o, zusammenarbeiten. Die Wippe 2o ist an :einem Zwischenhebel 22 um
einen Zapfen 2 i schwingend aufgehängt. Der Zwischenhehel 22 seinerseits ist um
einen Zapfein 23 schwingend im Steuergehäuse 2 aufgehämgt, wobei sein freies Ende
mit dem Ende der zugehörigen Einlaßventilspindel13 zusammenarbeitet.
-
Die Einlaßnocken El und E. sind so geformt und zueinander gestellt,
daß, wenn der eine Arm der Wippe 2o auf dem Grundkreis des einen Nockens aufruht,
der andere Arm auf dem zweiten Nocken voll aufläuft und den Zwischenhebel 22 so
weit anhebt, daß sein Ende gerade die Einlaßventilspindel bei geschlossenem Ventil
berührt, gleichgültig, in welcher Richtung sich die Nockenwelle i 5 dreht.
-
Die Fig.5 zeigt die Stellung der Steuernocken, bei der die Einlaßnocken
El und E. auf größte Füllung für Vorwärtsfahrt eingestellt sind. Hierbei hat der
Nocken E@ den Arm M der Wippe so weit angehoben, daß das Ende des Zwischenhehels
22 gerade die Spindel 13 des Einlaßventils 3 berührt. Bei weiterer - Drehung der
Nockenwelle beginnt der Nockens Ei den Arm WI der Wippe anzuheben, wodurch durch
den Zwischenhebel 22 das Ventil angehoben wird. Diese steuernde Kante des Nockens
El bestimmt also die Vorausströmung. Bei weiterer Drehung ruhen die Arme IV, und
W2 der Wippe auf den zugehörigen äußersten konzentrisch zur Achse liegenden Umlaufflächen
der Nokken El und E. auf (s. Fi:g.6), wodurch das Einlaßventil 3 voll öffnet. Läuft
nun der ArmW2 der Wippe von dem NockenEl ab, dann schließt das Einlaßventil. Diese
Ablauffläche bestimmt daher das Ende der Füllung. Es läßt sich also durch Verstellung
des Nokkens E2 die Füllung verändern. Die Verstellung des -Nockens E2 erfolgt durch
eine Steuernut 34., die zunächst :einen schraubenförmigen Ast/ hat, der
je nach der Lage der Nockenwelle verschiedene Füllungen bestimmt. Während
dieser Verstellung wird der NockenEl durch die axiale Nut c gesteuert, bleibt also
unbeeinflußt.
-
Bei Umkehrung des Drehsinnes muß der N ock:en E2, der jetzt das Vorausströmen
be-
stimmt, in seiner relativen Lage zur Nocken= welle 15 festgehalten werden,
während der Nocke:nEl zwecks Füllungsregelung gegenüber dem Nocken E. verstellbar
sein muß. Zu diesem Zwecke yschließt sich an den schraubenförmigen Ast/ der Nut.,34
ein axial gerichteter Astg an, während der NockenEl durch den schraubenförmigen
Teil d der Nut i 9 verstellt wird. Dieser Kurventeil d schließt sich an den axial
liegenden Kurventeile an, der bei Vorwärtsfahrt die Einlaßnocken E, und bei Rückwärtsfahrt
den Auslaßnocken A festhält.
-
Bei :einer Verschiebung der Nockenwelle 15 um die Streckes, erfolgt
die Steuerung für Vorwärtsfahrt, bei der darauffolgenden Verschiebung um die Strecke
ta erfolgt die Umsteuerung auf die entgegengesetzte Drehrichtung und bei weiterer
Verschiebung uni die Strecke Sr erfolgt die Steuerung für Rückwärtsfahrt.
-
Bei der bisher beschriebenen Ausführungsform ist zur Steuerung des
NockensE2 eine besondere Steuernut 34 vorgesehen. Diese Steuernut kann sich aber
auch bei entsprechender Ausbildung der Steuernocken und entsprechend der Anordnung
der Kupplungsglieder unmittelbar an die Nut i9 anschließen, wie dies in Fig.8 und
9 näher veranschaulicht ist. Hierbei fällt der Teil d der Nut 19 mit dem Teil/
der Nut 3.1 zusammen.
-
Bei Vorwärtsfahrt und eingestellter größter Füllung liegt das Kupplungsglied
18,1 für den Auslaßnocken A am Anfang der N ut a; das Kupplungsglied
18' für . den Ni ockenEl am Anfang der Nut c und das Kupplungsglied 18" für dein
Nocken E2 am Ende der Nut c. Beim Verschieben der Nockenwelle nach links um die
Strecke sl' bleiben die Nocken A und El in ihrer Lage stehen, während der Nocken
E2 verstellt wird. Bei weiterer Verschiebung der Nockenwelle um die Strecke a erfolgt
die Umsteuerung des AuslaßnockensA durch die Nut b auf Rückwärtsfahrt. Nunmehr liegt
das Kupplungsglied 18,1 am Anfang der Nut c, das Kupplungsglied i S' am Anfang der
Nutd und das Kupplungsglied 18" am Anfang der Nut ä. Bei weiterer Verstellung der
Nockenwelle um die Strecke s# bleibt der Aus#laßnocken A und der Einlaßnock:en E.
in der eingestellten Lage stehen, während der Nocken El durch die Nut d verstellt
wird und verschiedene Füllungen gibt.
-
Die gleiche Steuerungsart läßt sich auch bei solchen Dampfmaschinen
verwenden, bei denen die Ventile hängend im Zylinder an= geordnet sind. Fig. io
zeigt eine derartige Anordnung im Schnitt. In diesem Falle sind nur die einarmigen
Zwischenhebel 22 bzw. 28 durch doppelarmige Winkelhebel 3 5 bzw. 35 a ersetzt,
wobei, die Enden der waagerechten Arme dieser Hebel auf die Ventilspindeln einwirken.
-
Bei den bisher beschriebenen Ausführungsformen liegen die Steuernuten
a und c axial. Es behält daher der Auslaßnocken A bei Verstellung der Nockenwelle
15 und bei den verschiedenen Füllungen seine Lage bei. Die Steuerpunkte für
das Vorausströmen und den
Beginn. der Verdichtung liegen daher stets
an der gleichen. Stelle.
-
Um diese Steuerpunkte veränderlich zu machen und den verschiedenen
Fülllungen anzupassen, ist es nur erforderlich, die Steuernuten ,a und c aus der
Achsrichtung mehr oder weniger abweichen zu lassen, wie dies in Fig. 9 durch die
punktiert angedeuteten Nuten a' und c' .dargestellt ,ist. Auf -diese Weise kann
bei größeren Füllungen also bei langsamer Fahrt und geringerem Gegendruck die Verdichtung
früher und das Vorausströmen später beginnen.
-
Die Anpassung der Steuerpunkte für die verschiedenen Füllungen kann
ferner dadurch erfolgen, daß die ballig ausgebildete Auflauffläche 27 für den Auslaßnocken
A an einem auswechselbaren Schuh 24 angebracht ist, der mittels eines Zapfens 25
in dem Zwischenhebel 28 bzw. 35a angebracht ist (Fig. i o). Es ist dann nur erforderlich,
je nach der gewünschten Verlegung der Steuerpunkte einen anders geformten Steuerschuh
einzulegen. Diese Anordnung ermöglicht auch, durch Beilagescheiben zwischen Schuh
und Hebel seiner Längenänderung der Ventilspindeln zu tragen.
-
Die Lage der Steuerpunkte kann ferner dadurch -geändert werden, daß
man die Drehachsen der Zwischenhebel verstellbar macht. Eine beispielsweise Ausführungsform
ist in Fig. i i dargestellt, die einen Schnitt nach Linie XI-XI der Fig. i o in
größerem Maßstabe wiedergibt, mit einer abgeänderten Lagerung des Winkelhebels35.
In diesem Falle ist die Drehachse 39 dieses Winkelhebels mit außermittig zu ihr
um die Strecke e versetzten Lagerzapfen, ¢o und 41 .versehen, von denen der letztere
kegelig ausgebildet ist und eine Mutter 42 zum Verstellen des Zapfens 39 trägt,
während de Mutter 43 zum festen Anzilehein des eingestellten Zapfens 39 dient. An
dem nach oben gerichteten Arm des Winkelheb;els35 isst um einen @Drehzapfen2i die
Wippe 2o imit den Armen 1471 und VV2 gelagert.
-
Eine gleiche Anordnung kann auch, wie in Fig.7 angedeutet ist, für
die Drehachse der Zwischenhebel 22 und 28 vorgesehen sein. So trägt die Achse 23
für den Zwischenhehel 22 Beinen außermittig angeordneten Lagerzapfen 23a, durch
den die Drehachse höher oder tiefer zwecks Änderung des Vorausströmens eingestellt
werden kann. Bei dieser Verstellung ändert sich in geringe Maße auch die Füllung.
Um die gleiche Füllung wie vorher zu erhalten, .ist es nur nötig, auch die Drehachse
2 i der Wippe 2o um einen außermittig zu ihr liegenden Lagerzapfen 2ia verstellbar
zu machen.
-
In Fig. 7 ist die gleiche Verstellung auch für den Auslaßzwischenhebe128
angedeutet, indem die Drehachse 29 mit einem außennittig angeordneten Lagerzapfen
29a versehen ist. Durch die Verstellung des Auslaßzwischenhebels läßt sich dann
ebenfalls der Verdichtungsbeginn einstellen.
-
Brei der dargestellten Anordnung werden zur Steuerung der Einlaßventile
zwei Einlaßsteuerdaumen und ein Auslaßsteuerdaumen verwendet. Selbstverständlich
kann der Auslaßsteuerdaum:en in gleicher Weise unterteilt sein, wobei diese Teile
gegeneinander verstellbax angeordnet sind, um auf diese Weis,c die Steuerpunkte
für Vorausströmen und Verdichtung zu ändern.
-
Um die Teile der Nockenwelle, die die Steuerungsnuten tragen, leicht
herstellen zu können, sind sie als besondere Teile 15 ausgebildet, die mit
dem mittleren Teil i 5a der Nockenwelle durch Kupplungsflanschen ¢. verbunden sind.
Um die Nockenwellenteile 15 leicht in das Steuergehäuse ,ein- und ausbauen zu können,
ist dieses in seinem mittleren Teil als ,ein nach obren offenes und durch den aufgesetzten
Deckel abschließbares Lager ausgebildet. Der mittlere Teil i5a der Nockenwelle wird
in einer der bekannten Arten durch. einen nicht näher gezeigten Antriieb in Drehung
versetzt.
-
Die axiale Verschiebung der Nockenwelle 15, 15a kann . in beliebiger
Weise durch mechanische Hilfseinrichtungen erfolgen, beispelsweise durch Stellglieder,
die mit schräg zur Bewegungsrichtung liegenden Zähnen versehen sind, wobei durch
Verstellen des einen Stellgliedes das mit ihm zusammenwirkende andere Stellglied
senkrecht zur Bewegungsrichtung des ersten verstellt wird und diese Bewegung auf
die Nockenwelle übertragen wird. Es kann aber auch zur Verstellung der Nockenwelle
ein hydraulisch oder durch ein beliebiges Druckmittel beeinfl.ußter Hilfsmotor Anwendung
finden. Bei der axialen Verschiebung der Nockenwelle werden hierbei die Steuernocken
A, E'1 und E2 durch. die in dem Steuergehäuse angeordneten Lagerbüchsen gegen seitliches
Verschieben gesichert. Hierbei ist es besonders vorteilhaft, die Einlaßsteuernocken
EI und F'2 und den Auslaßnocken-4 in je einer besonderen Nokkenwellenkammer unterzubringen.
-
Beim Leerlauf der Maschine bleiben sämtliche Ventile dadurch in der
Offenlage, daß die Zufuhr des Druckmittels zu dem Raum 38 abgesperrt und dieser
mit der freien Atmosphäre in Verbindung gebracht wird.
-
In Fig. 12 ist eine weitere Ausführungsform der Steuerung dargestellt,
bei der in dem Steuergehäuse 2 zwei parallel zueinander liegende Nockenwellen ;15a
und q.5v in Lagern 5o verschiebbar gelagert sind. Die Enden
der
beiden Wellen sind durch einen, Bügel ;16 miteinander verbunden, an welchem eine
mit Schrägverzahnung 4.7 versehene Stange 48 angreift. Senkrecht zu dieser Stange
ist eine ebenfalls mit einer Schrägverzahnung versehene Stellstailge49 in dem Gehäuse
verschiebbar gelagert, deren Verzahnung in die Verzahnung .l7 eingreift. Bei einer
axialen Verschiebung der Steilstange .19 werden die Stange 4.8 und die beiden N
ockenw .eilen q.5u und .15t in Richtung nach rechts und nach links verschoben.
-
Der Antrieb der beiden \ ocken@vellen 4.5« und ,15b, ist von einem
Schneckenrad 51 abgeleitet, das von einem umlaufenden Teil der Maschine in Drehung
versetzt wird. Dieses Schneckenrad steht mit einem zweiten in dem Gehäuse 2 gelagerten
Schneckenrad 52 in Eingriff, in dessen hohle Nabe 53 das eine Ende der Nockenwelle
.15 ragt. Dieses Ende trägt einen gezahnten Kopf 5.1, dessen Zähne in Längsnuten
55 der Nabe 53 eingreifen und so den Antrieb der No:ckenivelle 4.5j auch dann sichern,
wenn diese axial verschoben wird. Der Antrieb der z1 eiten Nockenwelle 45a erfolgt
von der Nockenwelle 45h aus durch ein Stirnräderpaar 56, das in dein Gehäuse 2 zwischen
den Lagern 5o urverschiebbar angeordnet ist. Beide Stirnräder sind mit ihrer zugehörigen
Nu.tenwelle durch Feder und Nut verbunden, so dali auch hier bei einer Verschiebung
beider Nockenwellen ihr Antrieb aufrechterhalten wird.
-
Auf der Nockenwelle 45' sitzt lose eine Lagerhülse I@1, auf der der
\ ocker El für das @'oreinströ.men _einstellbar befestigt ist. Ihm gegenüber ist
auf der Welle .15h aufeiner Lagerhülse h2 der Füllungsnocken F_ . angebracht. Zur
Steuerung der Auslaßventile sitzt ferner auf der Welle .15« lose eine Lagerhülse
L, auf der der AuslaßnockenA1 für das Vorausströmen einstellbar befestigt ist. Ihm
gegenüber sitzt .auf der Welle .15h lose eine Lagerhülse L=, die den Auslaßnocken
A.; trägt, der den Beginn der Verdichtung regelt.
-
Beiderseits dieser \ ocker sind, wie bei der zuerst beschriebenen
Ausführungsform, im Gehäuse 2 die Zwischenhebel 22 gelagert. An jedem dieser Hebel
ist die Wippe pendelnd aufgehängt, von der der eine Arm W, mit dem N ocker El und
der andere Ar m W mit dem Nocken E, zusammenarbeitet und dadurch die Einlaßventile
der Maschine steuert (Fig. 13). An Stelle von einarmigen Hebeln 22 kann die
Bewegung der Wippe auch auf einen Winkelhebel35 (Fi,14i oder auch direkt auf die
Ventilspindeln 1 i Fig. 15; übertragen werden.
-
Die Einstellung der Nocken bei Füllungsänderung und bei der Umsteuerung
erfolgt durch in den Nockenwellen an-cordnett Steuernuten, in die innen an den Lagerhülsen
angebrachte Zapfen o. dgl. eingreifen und sich darin führen. Zur Verstellung der
Einlal3-nocken EI, E, dienen die Steuernuten und e. und zur Verstellung der Ausla13nofclzen
ctie Steuernuten a1 und a- Diese Nuten erhalten eine solche Form und Steigung, daß
beim Verschieben der Nockenwellen die: Steuernocken so verstellt werden, daß sie
die gewünschten Steuerpunkte ergeben.
-
Jeder der Nocken kann durch eine besondere Steuernut verstellt' werden.
Es können aber auch die einzelnen Steuernuten ineinander übergehen und eine durchgehende
Steuernut bilden.