DE70675C

DE70675C - Kolbenfilterpresse

Info

Publication number: DE70675C
Application number: DENDAT70675D
Authority: DE
Original assignee: E. HAENEL in Magdeburg-Sudenburg

Description

KAISERLICHES

PATENTAMT

Die vorliegende Presse, welche zum Auspressen faseriger Substanzen, wie Rübenschnitzel, Bierträber, Cellulose u. dergl. dient, hat gegenüber den bisher bekannten ähnlichen Pressen den Vortheil, dafs das Prefsgut bedeutend schneller von seinen flüssigen Bestandteilen befreit wird 'und die Fasermasse äufsert trocken gewonnen werden kann.

Dieser Vortheil wird dadurch erreicht, dafs an dem Prefskolben vorn ein kegelförmiger durchlochter Hohldorn vorgesehen ist, welcher in das Prefsgut eingetrieben wird und dem Prefsgut die. Flüssigkeit von innen heraus entzieht. Die hierdurch erzielte günstige Wirkung kann noch dadurch erhöht werden, dafs die siebähnliche Ummantelung des das Prefsgut aufnehmenden Prefskörpers mit schraubenförmigen Rippen versehen ist, welche das Prefsgut zwingen, sich umzuwälzen und beständig neue Flächen dem Siebmantel darzubieten.

Die auf der Zeichnung in den Fig. 1 bis 4 dargestellte Presse besteht im wesentlichen aus einem Cylinder C, dessen Mantel mit Durchlochungen ausgerüstet ist und in dessen Innern ein hohler Kolben E spielt.

Vortheilhaft erhält der Cylinder C noch im Innern einen besonderen Siebcylinder Z), dessen Durchlochungen kleiner als die des eigentlichen Cylinders C sind, und der sich auf Rippen ρ des Cylinders C stützt (Fig. 1 und 3). Der Deckel F des Kolbens E ist gleichfalls durchlocht und trägt vorn einen kegelförmigen durchlochten Hohldorn F¹, dessen Inneres mit dem Innern des Kolbens in unmittelbarer Verbindung steht. Nach vorn hin ist der Cylindermantel kegelförmig verlängert, und dieser kegelförmige Ansatz G ist mit schraubenförmigen Rippen r versehen, welche zweckmäfsig hohl und durchlocht sind (Fig. 1 und 4). Das Prefsgut wird dem Apparat durch einen- unmittelbar an den Cylinder C angeschlossenen trichterförmigen Aufsatz A zugeführt. Die zu diesem Zweck vorgesehene Oeffnung wird von dem Kolben E abgeschlossen, sobald derselbe vordringt, so dafs während der Thätigkeit des Apparates kein Prefsgut in den Fülltrichter A zurücktreten kann.. Hierbei soll jedoch der im Fülltrichter nach unten sinkenden Flüssigkeit gestattet sein, frei abzufliefsen, und zu diesem Zweck ist der Hohlkolben E oben mit einem besonderen Siebblech s versehen.

Das in den Fülltrichter A eingeworfene Prefsgut wird zunächst mit Hülfe zweier geriffelter Walzen B und B¹ geknetet, wobei etwa geschlossene Zellen geöffnet werden, und gelangt alsdann entweder erst noch auf das obere Siebblech s des Kolbens E oder unmittelbar in den Cylinder C, je nach der Stellung des Kolbens E.

Aus der in Fig. 1 gezeigten Stellung des Kolbens, bei welcher das Prefsgut in den Cylinder C gedrückt wird, wird der Kolben mit Hülfe eines Zahnstangengetriebes vorgeschoben, wobei derselbe das Prefsgut in d,en Kegelmantel G eintreibt und der Dorn F¹ tief in die Masse eindringt. Die im Prefsgut befindliche Flüssigkeit entweicht einestheils durch

die Durchlochungen des Domes F¹ in den Hohlraum des Kolbens E und wird von da durch die im Kolben E vorgesehenen Löcher ο entfernt, und tritt anderenteils durch die Durchlochungen des Kegelmantels G unmittelbar nach aufsen. Der Dorn .F¹ erhält zweckmäfsig in seinem unteren Theil keine Durchlochungen, damit die abgeprefste Flüssigkeit nicht wieder in dafs Prefsgut zurückfliefsen kann.

Die an dem Kegelmantel sitzenden Schraubenrippen wirken auf das Prefsgut derart ein, dafs eine beständige Umwälzung desselben stattfindet, immer neue Oberflächen der Masse an die Kegelwandung treten und infolge dessen aus allen Theilen derselben die Flüssigkeit entweichen kann.

An den Kegelmantel ist die Rohrleitung R angeschlossen, welche die ausgepreiste Masse nach ihrem Bestimmungsorte leitet. Ein Theil der Leitung kann, wie in der Zeichnung (Fig. i) der Krümmer H, mit Durchlochungen und auch mit durchlochten hohlen Führungsrippen r' versehen sein, so dafs auch hier noch eine Entwässerung stattfinden kann. Der Antrieb erfolgt mit Hülfe eines Zahnstangengetriebes. Zweckmäfsig erscheint es auch, den Antrieb derart zu construiren, dafs der Kolben langsam vordringt und schnell zurückgezogen wird, wodurch eine erhöhte Leistungsfähigkeit, des Apparates erzielt wird.

Claims

Patent-Ansprüche:

1. Kolbenfilterpresse, gekennzeichnet durch einen am Kolben sitzenden mit Durchlochungen versehenen Hohldorn (F¹J, welcher beim Vordringen des Kolhens in das Prefsgut eindringt und die Entwässerung desselben befördert.

2. Bei einer Kolbenfilterpresse der unter Anspruch i. gekennzeichneten Art Schraubenrippen r an den Innenflächen des durchlochten Umhüllungsmantels G, welche beim Vordringen des Kolbens eine Veränderung der Lage des Prefsgutes um den Dorn (F¹J herum herbeiführen.

3. Bei einer Kolbenfilterpresse der unter Anspruch i. gekennzeichneten Art, ein oben mit Siebfläche (sj oder Durchlochungen versehener Kolben (E), welcher die Einlafsöffnung des Cylinders abschliefst, ohne die Flüssigkeit der vorgelagerten Masse zurückzuhalten.

Hierzu 1 Blatt Zeichnungen.