DE70440C - Drehschieber für Gasmaschinen - Google Patents

Description

KAISERLICHES

PATENTAMT.

Den Gegenstand der vorliegenden Erfindung bildet ein Gasmotor mit rotirendem Ventil, welches zugleich zum Comprimiren sowie Ansaugen des Gasgemenges dient und vermöge seiner eigenartigen Construction die Anordnung von Excentern unnöthig macht, wodurch gleichzeitig bei gröfster Dauerhaftigkeit eine billige Herstellung ermöglicht wird.

In der beiliegenden Zeichnung ist der in Rede stehende Gasmotor dargestellt und zeigt:

Fig. ι eine Ansicht desselben in theilweisem Schnitt,

Fig. 2 eine Oberansicht des Ventilgehäuses,

Fig. 3 eine Unteransicht des unteren Ventiles 11,

Fig. 4 eine Oberansicht des oberen Ventiles ι o,

Fig. 5 einen Verticalschnitt durch das Ventil nach Linie xx-xx von Fig. 4.

Fig. 6 einen Querschnitt des Ventilkörpers durch die Mitte von Fig. 1 und

Fig. 7 einen Verticalschnitt des Ventiles.

In Fig. ι ist die Compressionskammer bezw. der Cylinder, in dem der Kolben sich befindet, mit ι bezeichnet, während der Kolben und die Kolbenstange die Bezeichnung 2 tragen. Die Kurbelwelle und die Riementransmissionsscheibe sind mit 4 bezw. 3 benannt.

Die Welle 4 läuft in Lagern 5 und trägt an ihrem Ende , ein Kegelrad 6, welches die Steuerung des Drehschieberventiles vermittelt. Das letztgenannte Kegelrad steht mit dem gröfseren Kegelrad 7 im Eingriff, das am oberen Ende der Welle 8 befestigt ist. Die Welle 8 ist an ihrem unteren Ende fest mit den Drehschiebern 10 und 11 verbunden.

Die Explosionskammer 1 steht mit dem Ven tilkörper 9 durch die Kanäle 12 und 13 in Verbindung. Der Ventilkörper 9 ist feststehend und oben sowie unten, cylindrisch für die Auflage der auf der Achse 8 befestigten Drehschieber 10 und 11. Ferner besitzt der Ventilkörper zum Durchlassen der Steuerungswelle 8 eine Bohrung 18 (Fig. 2). Senkrecht auf der dem Cylinder zugewendeten Seite ist in dem Ventilkörper 9 ein Kanal 19 vorhanden, welcher mit dem waagrechten Kanal 13 in steter Verbindung steht. In dem Ventilkörper befindet sich ferner der Kanal 14 (Fig. 2 und 7), der mit der Gaszuleitung 15 (Fig. 7 und 1) in Verbindung steht. In der Unterseite von 9 befindet sich ein ähnlicher Kanal 16 zum Auspuff des Gasgemenges, welcher mit dem Auspuff 17 (Fig. 7) verbunden ist. Die Kanäle 13, 14 und 16 sind auf den Umfang des Ventilgehäuses 9 in Abständen von je 90° vertheilt. Die Drehschieber 10 und 11 sind in ihrer Construction völlig gleich. Jeder derselben besitzt eine mittlere Bohrung 18' bezw. 18" sowie einen Gasraum 19 und 20 (Fig. 1, 3, 4 und 5).

In den Fig. 3 und 4 ist diejenige Stellung dieser Theile mit Bezug auf die Kanäle 13, 14 und 16 gezeigt, bei der das Einströmen des Gasgemenges erfolgt. Die Fig. 2 und 4 zeigen die Verbindung des Zuführungskartals 14

mit 'dem zum Cylinder ι führenden Kanal 13 durch den im oberen Drehschieber befindlichen Raum 19 an. Bei dieser Stellung des oberen Schiebers ist der Kanal 13 von dem Auslafskanal 16 getrennt, da der diese Verbindung vermittelnde Raum des unteren Schiebers 11 die in Fig. 3 gezeichnete Stellung einnimmt, bei dem die Verbindung des Cylinders mit der äufseren Luft aufgehoben ist

Die Zündung dieses Motors geschieht auf elektrischem Wege. Die von einer Batterie kommenden Drähte 21 sind durch einen isolirenden Stopfen 23 in den Zündkanal 13 (Fig. 1) eingeführt, welche mit den zum Contact 24 führenden Drähten 22 verbunden sind.

Ein von der Welle 8 ausgehender Stift 25 bewirkt den Contact nach der zweiten Vierteldrehung des Ventils 10.

Der Arbeitsvorgang ist kurz folgender: Wenn der Kolben 2 sich in seiner tiefsten Stellung befindet, so steht der Kanal 1 2 des Cylinders 1 mit dem Kanal 13 des Ventils in Verbindung, wobei der Gasraum 19 des Drehschiebers 10 die Verbindung 13 und 14 bewirkt, wohingegen, der Schieber 11 die Kanäle 13 und 16 trennt, so dafs das vorher gemischte Gas in den Cylinder gesaugt werden kann.

Die Kegelradübersetzung ist (abweichend von der Zeichnung) so zu wählen, dafs die Schieber ι ο und 11 bei jedem Kolbengang sich um 90⁰ drehen. Bei der Stellung Fig. 1 steht der Gaszuführungskanal 15 'mit dem Cylinder 1 in Verbindung, so dafs die Maschine fertig zum Anlassen ist.

Wird das Schwungrad 3 gedreht, so steigt der Kolben in die Höhe und wird durch den Drehschieber 10 der Kanal 14 geschlossen und die Maschine nimmt durch die Kanäle 14, 13 und 12 eine bestimmte Menge Gas ein. Nach einer weiteren Vierteldrehung des Drehschiebers ist das Gas in den Cylinder 1 gelangt und wird durch die Zünddrähte 21 entzündet. Bei Weiterdrehung des Schwungrades 3 geht der Kolben 2 abwärts, comprimirt die explodirten Gase und treibt sie durch die Kanäle 12, 13, den Gasraum 20 des Schiebers 11 und den Abzügskanal 16, 17 ins Freie. Das Gas und die Luft werden vorher gemischt, ehe sie durch den Kanal 15 in die Maschine eintreten.

Claims (1)

1. Patent-Anspruch:

   Drehschieber für Gasmaschinen, gekennzeichnet durch auf der Steuerwelle 8 sitzende, unter sich fest verbundene Schieber (10 und 11), welche mit je einer Aussparung (19 bezw. 20) derart versehen sind, dafs einerseits eine Verbindung oben zwischen dem Zuführungskanal (14) und dem im Körper (9) befindlichen Kanal (13) zum Cylinder (1), und andererseits des Cylinders (1) mit der äufseren Atmosphäre unten durch Kanäle (13, 20, 16, 17) hergestellt wird.

   Hierzu 1 Blatt Zeichnungen.