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Absenkvorrichtung für den Ziehgtempel einer Kurbelziehpresse Zusatz
zum Patent 654372
Gegenstand des Hauptpatents ist eine einfach wirkende Kurbelziehpresse
mit durch Prellvorrichtung betätigtem Blechhalter, bei welcher nach Beendigung des
Ziehvorganges der Ziehstempel bzw. der ihn tragende Aufspanntisch um Ziehtiefe abgesenkt
wird. Bei der in dem Hauptpatent beschriebenen Kurbelziehpresse erfolgt das Absenken
des Ziehstempels dadurch, daß der Aufspanntisch auf der Gegenseite,der Aufspannfläche
mit kammartig angeordneten Klauen versehen ist, die in entsprechende Aussparungen
eines im festen Pressenuntergestell des Tisches verschiebbar angeordneten Gegenstückes
passen.
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Diese Ausführung eignet sich nur für verhältnismäßig schmale Pressen
von etwa, iooo bis 1500 mm lichter Weite zwischen den Pressenständern und erfordert
ferner, daß der Klauenteil des Aufspanntisches und das Gegenstück ringförmig ausgebildet
sind und die Prellvorrichtung umschließen. Bei Pressen mit größerer lichter Weite
wird diese Ausbildung verwickelt und teuer, insbesondere dann, wenn die Aufspannplatte
und der mit ihr verbundene Klauenteil nicht mehr kreisringförmig ist, sondern quadratischen
oder rechteckigen Umriß aufweist.
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Um die Erfindung nach dem Hauptpatent auch bei beliebig langen und
schweren Pressen anwenden zu können, wird gemäß der vorliegenden weiteren Ausbildung
vorgeschlagen, zur Abstützung des Ziehstempels der nach dem Hauptpatent ausgebildeten
Kurbelziehpresse absenkbare Stangen zu verwenden, wodurch die Möglichkeit gegeben
ist, unabhängig von der Form und Größe des Auf-
Spanntisches eine
einwandfreie Abstützung des nach beendigtem Ziehvorgang abgesenkten Ziehstempels
vorzunehmen.
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Die den Ziehstempel abstützenden absenkbaren Stangen sind vorzugsweise
als Kolbenstangen hydraulischer Zylinder ausgebildet oder können auch aus Schraubenspindeln
bestehen.
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Es ist zwar bei Kurbelziehpressen an sich bekannt, den Ziehstempel
auf der Kolbenstange eines hydraulischen Zylinders abzustützen. Bei dieser bekannten
Anordnung handelt es sich jedoch nicht darum, ein Absenken des Ziehstempels nach
beendigtem Ziehvorgang herbeizuführen, sondern um ein sogenanntes Doppelziehkissen,
bei welchem der Ziehstempel während des Ziehvorganges unter Überwindung eines hydraulischen
Gegendruckes eine Abwärtsbewegung ausführt.
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Die Zeichnung zeigt beispielsweise eine Ausführungsform des Erfindungsgegenstandes,
und zwar zeigt Fig. I einen Längsschnitt durch den Tisch der Presse mit Werkzeug
und dem Pressenstößel in Ansicht, Fig. II einen Querschnitt A-A bei Stößelhöchststellung
mit abgesenktem Ziehstempel (Patrize) nach erfolgter Ziehoperation, Fig.Ha denselben
Querschnitt mit dem Werkzeug in Höchststellung, Fig.III einen Querschnitt des Pressentisches
mit der Prellvorrichtung nach der Linie B-13 der Fig. I, Fig.IV die Steuerung der
hydraulischen Absenkzylinder.
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In Fig. I ist der Ziehstößel io, dessen Antrieb durch eine Kurbelwelle
in derselben Weise wie bei dem Hauptpatent erfolgt, in seiner Tiefstellung dargestellt.
Die Werkzeuganordnung ist dieselbe wie bei dem Hauptpatent. Die Matrize
13 ist am Stößel befestigt; in dieser befindet sich der durch die Auswerferstange
15 betätigte Auswerfer i-.. Der Blechhalter 18 ruht auf den Druckbolzen ig, die
,ihrerseits auf der Druckplatte 2o der Prellvorrichtung 21 stehen. Die Prellvorrichtung
wird beispielsweise gebildet aus sechs paaryveise in der Längsachse der Presse angeordneten
Druckzylindern, die in Fig. III im Schnitt dargestellt sind. Der Ziehstempel (Patrize)
ist auf den verlängerten Kolben 16 und 16, der hydraulischen Absenkzylinder 24 und
24" angeordnet, die jeweils in der Mitte zwischen je zwei paar Druckzylindern der
Prellvorrichtung angeordnet sind. Der nach oben offene Pressentisch 22 ist mit der
Rufspannplatte 23 abgedeckt. Diese dient zum Aufspannen von Werkzeugen, wenn die.
Presse zu Preß-, Stanz- und Prägearbeiten Verwendung findet. Gleichzeitig dient
die Rufspannplatte als Führung für die Druckbolzen ig und den verlängerten Kolben
16 und 16" der hydraulischen Zylinder 24 und 24, Unterhalb der hydraulischen Zylinder
ist ein Absperrventil 25 angeordnet, das in Fig. IV vergrößert im Schnitt
dargestellt ist. Über das Absperrventil 25 steht der Zylinderraum 26 durch eine
Rohrleitung 27 mit dem Flüssigkeitsbehälter 28 in Verbindung. Das Absperrventil
besteht seinerseits aus einem Druckluft- oder Druckflüssigkeitszylinder 29, dessen
Kolben 3o das Kolbenventil 3 i steuert. Die Steuerbewegung erfolgt durch wechselweises
Zuführen des Druckmittels aus dem Behälter 32 auf die obere oder untere Kolbenseite
des Druckkolbens 30 mittels des Steuerventils 33, ,das automatisch von dem
Pressen= stößelantrieb betätigt wird.
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Die Wirkungsweise der Einrichtung ist nun folgende: Der Ziehvorgang
erfolgt in der bekannten Weise, indem .die Platine beim Niedergang der Matrize um
den Ziehstempel (Patrize) gezogen wird, wobei das Blech zur Verhinderung von Faltenbildung
zwischen Matrize und Blechhaltering mit dem Gegendruck der Prellvorrichtung festgepreßt
wird.
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Fig.I zeigt das Ende der Ziehoperation. Der Stößel mit der Matrize
und der von letzterem niedergedrückte Blechhalter ist in derTiefststellung angelangt.
Während nun der Stößel mit der Matrize in ihre Höchststellung zurückkehren, wird
die Prellvorrichtung in Tiefststellung in bekannter Weise, z. B. durch Gegendruck,
niedergehalten. Damit die Flüssigkeit infolge des beim Ziehvorgang auf den Stempel
17 ausgeübten Ziehdruckes nicht aus den hydraulischen Zylindern 24 und 24"
entweichen kann, wird während des Ziehvorganges auf der Unterseite des Steuerkolbens
3o Druckmittel geleitet, wodurch das Kolbenventil 31 die Druckräume 26 abschließt.
Gleichzeitig mit der Aufwärtsbewegung des Stößels und der Matrize wird das Druckmittel
auf der Unterseite des Steuerkolbens 3o abgelassen und auf die Steuerkolbenoberseite
geleitet, wodurch sich das Kolbenventil 31 Öffnet und der Ziehstempel (Patrize)
sich durch sein Eigengewicht absenkt und die Flüssigkeit aus dem Zylinderraum 26
über die Leitung 27 in den Flüssigkeitsbehälter 28 drückt. Das Absenken des Ziehstempels
(Patrize) erfolgt. soweit, bis derselbe auf der Aufspannplatte 23 zur Auflage kommt.
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In Fig. 1I ist der Stößel und die Matrize in der Höchststellung angelangt,
während der Ziehstempel (Patrize) bis auf die Rufspannplatte abgesenkt ist. Beim
Aufwärtsgang der Matrize wurde das Ziehteil 34 durch den Auswerfteller 14 ausgestoßen
und liegt nun auf dem Blechhalter 18, von welchem es bequem entfernt werden kann.
Nach dem Entfernen
des Ziehteiles wird die Festhaltung der Prellvorrichtung
gelöst, worauf dieselbe in :die Höchstlage zurückkehrt und mittels der Mitnehmerringe
35 den Ziehstempel (Patrize) gleichzeitig in die Höchststellung (Fig. Ha) zurücknimmt.
Durch Umsteuerung des Ventils 33 wird nun das Druckmittel auf der Stetierkolbenoberseite
abgelesen und wieder auf die Steuerkolbenunterseite geleitet, wodurch das Kolbenventil
'den Zylinderraum 26
abschließt.
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An Stelle der verlängerten Kolben 16 und 16" der hydraulischen Absenkzylinder
2,4 und a4" können beispielsweise Schraubenspindeln mit nicht selbsthemmendem Gewinde
treten, die in. Verriegelstellung durch eine Bremse oder Riegel am Verdrehen verhindert
werden, während beim Lösen der Bremse oder des Riegels durch das Eigengewicht ,des
Ziehstempels (Patrize) die Spindeln in Drehung versetzt werden und sich nach unten
-schrauben, wobei sich der Ziehstempel (Patrize) absenkt. Der Hochgang erfolgt auch
hier durch die Druckwirkung der Prellvorrichtung, wobei sich die Spindeln in umgekehrter
Richtung wie vorher drehen und sich damit aus dem Tisch herausschrauben und den
Stempel in die Höchstlage zurückführen. Die Anwendung der hydraulischen Absenkzylinder
hat den Vorteil, daß es möglich ist, das Absperrventil 25 gleichzeitig als
Drucküberlastungssicherung auszubilden, was auf die Weise erfolgt, daß .die Spannung
des Druckmittels im Behälter 32 so bemessen ist, daß bei Überdruck die Flüssigkeitsspannung
im Zylinderraum 26 den Schließdruck des Kolbens 30 überwindet, wodurch
sich das Kolbenventil 31 öffnet und die Flüssigkeit aus dem Zylinderraum
26 in den Flüssigkeitsbehälter 28 entweichen kann, wobei sich der
Ziehstempel (Patrize) absenkt und den Ziehvorgang unterbricht.