-
Die
vorliegende Erfindung betrifft das Gebiet der Immunologie, insbesondere
der Allergenität.
Insbesondere betrifft sie die Allergenitätsherabsetzung durch die In-vivo-N-Glykolysierung von
Proteinen.
-
Hintergrund der Erfindung
-
Proteine,
einschließlich
Enzyme, werden großtechnisch
zur Anwendung in einer Vielzahl von industriellen Bereichen hergestellt.
Heutzutage profitieren die Waschmittel-, Nahrungsmittel- sowie die pharmazeutischen
Industrien von der Entwicklung moderner Protein- und Enzymtechnologien.
Allerdings besteht ein Hauptnachteil, der mit der zunehmenden Exposition
gegenüber
Proteinen zusammenhängt,
in dem Risiko von allergenen Reaktionen bei empfindlichen Individuen.
-
Darum
ist die Allergieprävention
bei empfindlichen Individuen ein Forschungsgebiet von großer Bedeutung.
Der allgemeine Mechanismus hinter einer allergenen Reaktion wird
in eine Sensibilisierungsphase und symptomatische Phase unterteilt.
Die Sensibilisierungsphase umfasst eine erste Exposition eines Individuums
gegenüber
einem Allergen. Dieses Ereignis aktiviert T- und B-Lymphozyten und
führt zur
Produktion von allergenspezifischen Immunoglobulin E(IgE)-Antikörpern. Die
symptomatische Phase wird durch eine zweite Exposition gegenüber dem
gleichen oder einem ähnlichen
Antigen ausgelöst.
Die spezifischen IgE-Antikörper binden
unter anderem an spezifische IgE-Rezeptoren auf Mastzellen und Basophilen,
während
sie gleichzeitig das Allergen einfangen. Die polyklonale Natur dieses
Prozesses führt
zur Verbrückung
und zum Clustering der IgE-Rezeptoren und anschließend zur
Aktivierung von Mastzellen und Basophilen. Diese Aktivierung wiederum
löst die
Freisetzung verschiedener chemischer Mediatoren aus, die an der
frühen
sowie späten
Phasenreaktionen der symptomatischen Phase beteiligt sind. Es scheint,
dass eine Korrelation zwischen dem IgE-Bindungsgrad und der Schwere der Allergiereaktion
besteht. Im vorliegenden Zusammenhang folgt die Bezeichnung von
Antikörpern
der Standardbezeichnung, d.°h.
IgE ist Immunoglobulin E usw.
-
Bevor
die oben erwähnte
spezifische Immunreaktion ins Spiel kommt, versucht der Körper die
Invasoren durch nicht-spezifische Mechanismen zu entfernen. Beispielsweise
in den Lungen und in der Leber und wahrscheinlich auch in der Haut
funktionieren residente Makrophagen als Scavenger-Zellen. Scavenger
sind phagozytisch aktive Zellen, die dazu ausgelegt sind, Fremdantigene,
beispielsweise Bakterien, einzufangen und zu verdauen. Zur Verbesserung
ihrer Scavenger-Effizienz exprimieren sie auf ihrer Oberfläche Scavenger-Rezeptoren
sowie mannosereiche Rezeptoren, woran anionische und Mannose enthaltende
Strukturen, die normalerweise auf der Bakterienoberfläche exprimiert
werden, binden.
-
Es
wird angenommen, dass die Herabsetzung des Bindens von bereits existierenden
freien und zellgebundenen epitopspezifischen sowie kreuzreagierenden
IgE-Antikörpern
und die Herabsetzung der Produktion von IgE-Antikörpern durch
verstärktes
Erkennen von Antigenen durch phagozytische Zellen Faktoren sind, die
den Körper
dabei unterstützen,
eine allergene Reaktion auf Proteine zu kontrollieren.
-
Ein
Weg, dies zu erreichen, besteht in der Modifizierung des für die Allergenereaktion
verantwortlichen Proteins. Solche Proteinmodifikationen wurden bereits
auf dem Fachgebiet beschrieben. In
WO
96/17929 ,
WO 96/40792 ,
WO 97/30148 und
WO 98/35026 wurden Proteine
chemisch durch die Addition von Polyethylenglykol modifiziert. Die
Antigene können
chemisch verändert
werden, um die Bindung durch Antikörper herabzusetzen. Die Antigenderivate
ergaben ein reduziertes Binden spezifischer Antikörper, eine
herabgesetzte Antigenität,
wie es durch die Produktion von IgG1-Antikörpern angegeben wird, und im
Grunde genommen keine Allergenität,
wie es durch das Fehlen von nachweisbaren spezifischen IgE-Antikörper-Spiegeln
nahe gelegt wird.
-
Obwohl
wirksam, ist das Verfahren der chemischen Modifizierung von Proteinen,
d.°h. durch PEG-Ylierung,
recht zeitraubend und somit kostenintensiv. Die vorliegende Erfindung
schildert ein Verfahren zur Optimierung der In-vivo-Modifikation
von Proteinen mit Glykosyl-Oligomeren
mit dem Ziel der Herabsetzung der Allergenität von Proteinen. Dieser Ansatz
kann die Herstellungskosten fünffach
reduzieren.
-
WO 98/1337 beschreibt ein
Verfahren, wobei die Aufnahme von löslichen Peptiden durch dendritische Zellen
durch die Addition von Mannose-Resten an die Peptide verstärkt wird.
-
Dies
erläutert
eindeutig, dass es möglich
ist, eine Immunreaktion auf ein lösliches Antigen durch chemische
Addition von Zuckern, wie Mannose, zu manipulieren.
-
US A 5 041 376 offenbart
ein Verfahren zur Identifizierung oder zur Abschirmung funktioneller
Stellen oder Epitope durch Einbau von einer einzigen zusätzlichen
nicht nativen N-Glykosylierungsstelle.
Unter einer Reihe von Verfahren zur Bewertung struktureller und
enzymatischer Eigenschaften der glykosylierten Varianten wendet
diese Patentschrift einen monoklonalen Antikörpertest an, um zu bewerten,
ob der Einbau einer Glykosylierungsstelle die Antikörperbindung
herabgesetzt hat.
-
Babiker
et al., J. Agric. Food chem. 1998, 46, 866–871, beschreiben ein Sojaprotein-Galactomannan-Konjugat,
das durch die Maillard-Reaktion hergestellt wird, welches die Allergenität des 34-kDa-Proteins, das
häufig
durch den IgE-Antikörper
in den Seren von Sojaempfindlichen Patienten als ein Hauptallergen
erkannt wird, entfernte.
-
Im
vorliegenden Zusammenhang werden die Begriffe Allergie, allergenisch
und Allergenität
gemäß ihren üblichen
Definitionen verwendet, d.°h.
um die Reaktion aufgrund von Immunantworten zu beschreiben, wobei
der häufigste
Antikörper
IgE ist, der am wenigsten häufigste
IgG4 ist, und Krankheiten aufgrund dieser Immunreaktionen zu beschreiben.
Allergene Erkrankungen umfassen Urticaria, Heuschnupfen, Asthma
und atopische Dermatitis. Gelegentlich können sich diese Krankheiten
zu einem anaphylaktischen Schock entwickeln.
-
Zusammenfassung der Erfindung
-
Die
Erfindung betrifft ein Verfahren nach Anspruch 1.
-
Weitere
Ausführungsformen
des Verfahrens sind in den Ansprüchen
2 bis 10 ausgeführt.
-
Somit
beträgt
bei einer Ausführungsform
der vorliegenden Erfindung die Allergenität der glykosylierten Proteinvariante
weniger als 50 %, vorzugsweise weniger als 25 %, stärker bevorzugt
weniger als 1 % der Elternprotein-Allergenität, wie in Anspruch 1 definiert.
-
Eine
glykosylierte Proteinvariante mit mindestens einer zusätzlichen
Glykosylierungsstelle, durch die sich mindestens ein Epitop des
Elternproteins schützen
lässt,
wobei die glykosylier te Proteinvariante im Wesentlichen die gleiche
Funktionalität
wie das Eltemprotein aufweist, kann durch das erfindungsgemäße Verfahren
hergestellt werden.
-
Zeichnungen
-
1 zeigt
das 3D-Bild von zwei konstruierten Lipolasevarianten.
-
2 ist
ein Gel, das eine Wildtyp-Lipolase und die beiden Lipolasevarianten,
die in 1 dargestellt sind, zeigt.
-
3 zeigt
die integrierte Antikörperreaktion
im IT-Rattenmodell.
-
4 zeigt
das integrierte Antikörperreaktionsniveau
im SC-Mausmodell.
-
Ausführliche Offenbarung der Erfindung
-
Der
Gegenstand der vorliegenden Erfindung besteht in der Bereitstellung
eines neuen Verfahrens zur Herstellung von Proteinen mit herabgesetzter
Allergenität
durch In-vivo-Glykosylierung.
Der Gegenstand wird durch die Konstruktion eines DNA-Moleküls erreicht,
das die Proteinvariante codiert, wobei das DNA-Molekül mindestens
eine Subsequenz aufweist, die eine zusätzliche Glykosylierungsstelle
codiert.
-
Das
Wesentliche der vorliegenden Erfindung besteht darin, dass Glykosylierung
ein lösliches
Antigen mit Verknüpfungsstellen
zum Binden durch residente Makrophagen, z.°B. alveolare Makrophagen der
Lunge, bereitstellt. Die Glykosylierung führt neue Epitope ein, jedoch
gehören
glykosylspezifische Antikörper
selten, falls überhaupt,
der IgE-Klasse an. Das Binden durch Makrophagen lenkt im Gegenteil
die spezifische Immunantwort auf das Antigen wieder von einer Allergenreaktion
ab.
-
Gleichzeitig
stellt die Glykolysierung eine Abschirmung des Antigens vor zirkulierenden
Antikörpern bereit,
die mit dem Proteinteil des Antigens zu reagieren vermögen. Die
Abschirmung von IgE-Epitopen trägt zu
einer herabgesetzten Allergenität
bei. Der Begriff Abschirmung bedeutet, dass die Glykosylkette des
glykosylierten Proteins physikalisch mindestens ein Epitop des Elternproteins "abdeckt". Diese Abschirmung
oder Abdeckung verhindert die spezifische Antikörpererkennung des Epitops.
Die Wirksamkeit des Bindens durch Makrophagen sowie das Ausmaß, in dem
die Epitope davor abgeschirmt werden, durch Antikörper erkannt
zu werden, d. h. ob ein oder mehrere Epitope abgeschirmt werden,
hängt vollkommen
von der Natur der Glykosylkette ab, d. h. von der Komplexität und dem
Mannosegehalt der Glykosylkette, und davon, ob die Glykosylkette
verzweigt oder linear ist.
-
Der
Erfinder der vorliegenden Erfindung hat überraschenderweise festgestellt,
dass durch die Verwendung des beanspruchten Verfahrens, das die
In-vivo-Glykosylierung von Proteinen einschließt, die Allergenität des Proteins
stark herabgesetzt wird, nach intratrachealer Exposition bestimmt,
dass jedoch die Allergenität der
Proteine in einem geringeren Ausmaß herabgesetzt wird, nach subkutaner
Exposition bestimmt, was angibt, dass der Mechanismus der herabgesetzten
Allergenität
durch Makrophagen, die in der Lungenalveole resident sind, dominiert
werden kann. Es folgt, dass durch die Verwendung des vorliegenden
Verfahrens der Produktion eines glykosylierten Proteins die Möglichkeit
besteht, eine höhere
Ausbeute eines Endprodukts mit herabgesetzter Allergenität im Vergleich
zu den herkömmlichen
chemischen Stand-der-Technik-Modifikationen zu erreichen. Dies beruht
auf der Tatsache, dass das Endprodukt in vivo produziert wird und
darum keine In-vitro-Modifikation und Reinigung erfordert.
-
Erfindungsgemäß ist die
produzierte glykosylierte Proteinvariante eine N-glykolysierte Proteinvariante. N-Glykosylierung
wird an Stellen der Sequenz Asn-Xaa-Ser, Asn-Xaa-Thr oder Asn-Xaa-Cys
festgestellt, wobei weder der Xaa-Rest noch die Aminosäure, die
auf die Tripeptid-Konsensussequenz folgt, ein Prolin ist (T. E.
Creighton, 'Proteins – Structures
and Molecular Properties, 2. Ausg., W. H. Freeman und Co., New York, 1993,
Ss. 91–93).
Somit ist es wünschenswert,
solche Erkennungsstellen in die Sequenz des Elternproteins einzubauen.
Die spezifische Natur der Glykosylkette der glykosylierten Proteinvariante
kann je nach den spezifischen Anforderungen und Eigenschaften der
Proteinvariante linear oder verzweigt sein.
-
Ein
wichtiges Merkmal der vorliegenden Erfindung besteht darin, dass
die glykolysierte Proteinvariante im Wesentlichen die gleiche Funktionalität wie das
Elternprotein aufweist.
-
Der
Begriff "im Wesentlichen
die gleiche Funktionalität" bezeichnet eine
Proteinvariante als strukturell analog zu dem Elternprotein mit
gleichwertigen oder noch besseren biologischen Funktionen und im
Vergleich zu dem Elternprotein doch mit einer Glykosylierungsmodifika tion.
Es ist möglich
zu bewerten, ob die Modifikationen im Wesentlichen die Funktionalität der Proteinvariante
beeinträchtigen,
entweder durch Computermodellieren der gewünschten Substitutionen oder
durch Messen der biologischen Aktivität der glykosylierten Proteinvariante,
z. B. der enzymatischen Aktivität
eines glykosylierten Proteins.
-
Bei
einem weiteren Aspekt der vorliegenden Erfindung ist die Allergenität der glykosylierten
Proteinvariante mindestens 50 % geringer als die Elternprotein-Allergenität, ausgedrückt als
die Spiegel an IgE-Antikörpern,
die sich in Tieren entwickeln, die entsprechend dem Antigen exponiert
waren, wie in Anspruch 1 definiert. Somit besteht vorzugsweise in
Versuchstieren keine Allergenität
der Proteinvariante im Vergleich zu der Wilttyp-Allergenität.
-
Zusätzlich zu
der herabgesetzten Allergenität,
die durch die Erkennung durch Makrophagen der glykosylierten Proteinvarianten
mit zusätzlichen
Glykosylierungsgruppe(n) verursacht wird, kann die zusätzliche Glykosylierung
mindestens ein Oberflächenepitop
des Proteins abschirmen, was zu einer herabgesetzten Antigenizität und daher
zu der Möglichkeit
einer weiteren Herabsetzung der Allergenität führt.
-
In
dem vorliegenden Zusammenhang wird ein "Oberflächenepitop" als eine kleine Region auf einer Proteinoberfläche verstanden,
die durch für
dieses Protein spezifische Antikörper
erkannt und gebunden wird.
-
Erfindungsgemäß kann die
Herabsetzung der Antikörperbindung
an die Proteinvariante mindestens eine 30%ige Herabsetzung der Antikörperbindung,
vorzugsweise eine 45%ige Herabsetzung der Antikörperbindung sein, mit der Maßgabe, dass
die Funktion der Proteinvariante im Wesentlichen nicht beeinträchtigt wird.
Die Herabsetzung der Antikörperbindung
kann unter Verwendung von kompetitivem ELISA gemessen werden.
-
Um
die Epitop-Abschirmungswirkung der zusätzlichen Glykosylierungsstellen
zu verstärken,
können diese
vorzugsweise in die Nachbarschaft von Epitopen auf der Proteinoberfläche eingebracht
werden.
-
Die
Identifizierung des (der) Epitop(e) kann durch bewährte Verfahren,
wie diejenigen, die in
WO 92/10755 (bei
U. Løvborg),
bei Walshet et al., J. Immunol. Methods, Bd. 121, 1 275– 280, 1989,
und bei Schoofs et al., J. Immunol., Bd. 140, 611–616, 1987,
Kohlman et al., Protein Sciences, Bd. 8 (Suppl. 2), Seite 68, 1999, offenbart
sind, erreicht werden.
-
Bei
einer bevorzugten Weise kann die Identifizierung des Epitops (der
Epitope) durch Screening von Phage-Display-Bibliotheken erreicht
werden. Ein Phage ist ein Virus, welches Bakterien infiziert. Das
Prinzip hinter einem Phage-Display besteht darin, dass eine heterologe
DNA-Sequenz in das Gen inseriert werden kann, das ein Hüllprotein
des Phagen codiert. Der Phage produziert und zeigt das Hybridprotein
auf seiner Oberfläche,
wo es mit spezifischen Target-Mitteln Wechselwirken kann. Solche
Target-Mittel können
ein epitopspezifischer Antikörper
sein. Darum ist es möglich,
spezifische Phagen aus der Masse von Millionen von Phagen auszuwählen, die
jeweils ihr eigenes Hybridprotein exprimieren. Eine statistische „Peptid-Display-Package-Bibliothek" ist eine Bibliothek,
die Peptide von festgelegter Länge,
beispielsweise mit einer Länge
von 9 Aminosäuren,
aufweist. Die Peptide der Hybridproteine der spezifischen Phagen,
die proteinspezifische Antikörper
binden, definieren die Epitope dieses bestimmten Elternproteins.
Die entsprechenden Reste des Elternproteins können durch Vergleich der gewählten Peptidsequenzen
mit der Aminosäuresequenz
unter 3-dimensionalen Struktur des Elternproteins ermittelt werden.
Um die Abschirmwirkung der zusätzlichen
Glykoslyierungsgruppen zu verstärken,
können
diese in die Nachbarschaft von Oberflächen-Epitopen, die auf diese Weise identifiziert
wurden, eingebracht werden.
-
Finden von geeigneten Substitutionen:
-
Werden
geeignete Substitutionen zum Einbau von N-Glykosylierungsstellen
gewählt,
ist es wünschenswert,
nach Asn-, Ser-, Thr- oder Cys-Resten zu suchen, die Teil einer
Asn-Xaa-Ser/Thr/Cys-Konsensussequenz
sein könnten.
Das Vervollständigen
der Konsensussequenz durch ortsgerichtete Mutagenese erfordert nur
eine Substitution und ist somit für die Proteinfaltung und Proteinfunktion
weniger zerstörerisch.
Außerdem
kann Computermodellieren eingesetzt werden, um zu gewährleisten,
dass Aminosäuresubstitutionen zu
stabilen Proteinvarianten führen.
Im Allgemeinen sind konservative Substitutionen und Substitutionen
bevorzugt, die zu der Seitenkette des Asn-Restes der Glykosylierungs-Konsensussequenz
führen,
die gegenüber
Lösungsmittel
zugänglich
ist. Die Zugänglichkeit
gegenüber
dem Lösungsmittel
von Aminosäure-Seitenketten
kann durch Einsatz des DSSP-Computerprogramms am relevanten Teil
der Proteinstruktur bestimmt werden. Das DSSP-Programm ist bei W.
Kabsch und C. Sander, BIOPOLYMERS 22 (1983), Ss. 2 577–2 637, offenbart.
-
Falls
Substitutionen gewählt
werden, die ein identifiziertes Epitop abschirmen sollen, kann unter
Verwendung von Standardtechniken durch Computermodellieren bewertet
werden, wie die Vorhersage darüber ist,
wie N-verknüpfte
Kohlenhydratgruppierung das in Frage kommende Epitop abschirmen.
Es gibt mehrere Softwarepakete, die zur Vornahme dieser Bewertung
eingesetzt werden können.
Ein Beispiel ist die Insight suite of modeling-Software von MSI,
Inc.
-
Bei
einer bevorzugten Ausführungsform
der Erfindung wird mehr als eine zusätzliche Glykosylierungsstelle
eingebaut. In diesem Fall kann die Bewertung, wie gut die Funktionalität des Proteins
aufrechterhalten wird, während
Antigenizität
und/oder Allergenität
herabgesetzt werden, a priori schwierig sein. Dies kann durch Erstellen
einer Bibliothek von diversen Mutanten mit jeweils einer oder mehreren
zusätzlichen
eingebauten Glykosylierungsstellen und durch Auswählen derjenigen
Varianten, die eine gute Funktionsretention und gleichzeitig eine
gute Reduktion in der Antigenizität zeigen, erreicht werden.
Im Falle von Lipase kann dies durch Prüfen der sekretierten, glykosylierten
Lipasevarianten auf Enzymaktivität
und Antigenbindung durch kompetitiven ELISA, wie nachstehend im
experimentellen Abschnitt beschrieben, getestet werden; allerdings ist
der Umfang der Erfindung keinesfalls auf Lipase beschränkt, die
nur zur Bereitstellung eines Beispiels dient. Eine diversifizierte
Bibliothek kann durch einen Bereich von Techniken, die dem Fachmann
bekannt sind (Reetz MT, Jarger KE; Biocatalysis, Discovery to Application,
herausgegeben von Fessner WD, Bd. 200, Ss. 31–57, 1999, Stemmer, Nature,
Bd. 370, S. 389–391,
1994, oder Zhao und Arnold, Proc. Natl. Acad. Sci., USA, Bd. 94,
Ss. 7 997–8
000, 1997, oder Yano et al., Proc. Natl. Acad. Sci., USA, Bd. 95,
Ss. 5 511–5
515, 1998) erstellt werden. Bei einer stärker bevorzugten Ausführungsform
werden Substitutionen durch ein Verfahren gefunden, das die folgenden
Schritte umfasst: 1) ein Bereich von zusätzlichen Glykosylierungsstellen
wird aufgelistet, 2) eine Bibliothek wird erstellt, die eine randomisierte
Teilmenge dieser zusätzlichen
Glykosylierungsstelle in das Zielgen einbaut, 3) die Bibliothek
wird exprimiert, und bevorzugte Varianten werden selektiert. Bei einer
besonders bevorzugten Ausführungsform
wird dieses Verfahren mit zusätzlichen
Runden von Screening und/oder familiären Vermischen von Treffern
aus der ersten Screeningrunde (J. E. Ness et al., Nature Biotechnology,
Bd. 17, Ss. 893–896,
1999) und/oder durch Kombination mit anderen Verfahren zur Reduzierung
der Allergenität
durch genetische Mittel (wie diejenigen, die in
WO 92/10755 offenbart sind) ergänzt.
-
Das
Elternprotein kann jedes beliebige Protein sein. Der Begriff Elternprotein
umfasst jedes Protein, wie ein Wildtyp-Protein oder eine Variante
davon mit einer Funktionalität,
die zu dem Elternprotein identisch ist.
-
Pharmazeutische Polypeptide
-
Der
Begriff "pharmazeutische
Polypeptide" ist
als Polypeptide definiert, einschließlich von Peptiden wie Peptidhormonen,
Proteinen und/oder Enzymen, die beim Einbringen in das Kreislaufsystem
des Körpers von
Menschen und/oder Tieren physiologisch aktiv sind.
-
Pharmazeutische
Polypeptide sind potenziell immunogen, wenn sie in das Kreislaufsystem
eingebracht werden.
-
Beispiele
für "pharmazeutische Polypeptide", die bei der Erfindung
betrachtet werden, umfassen Insulin, ACTH, Glucagon, Somatostatin,
Somatotropin, Thymosin, Parathyroidhormon, Pigmenthormone, Somatomedin,
Erythropoietin, luteinisierendes Hormon, chorionisches Gonadotropin,
hypothalamische Freisetzungsfaktoren, antidiuretische Hormone, Thyroid
stimulierendes Hormon, Relaxin, Interferon, Thrombopoetin (TPO) und
Prolactin.
-
Demnach
kann das erfindungsgemäße Verfahren
auf Proteine angewandt werden, die für industrielle Zwecke eingesetzt
werden, wie Enzyme.
-
Bei
einer bevorzugten Ausführungsform
der Erfindung ist das Elternprotein ein Enzym und kann aus der Gruppe
von Enzymen ausgewählt
werden, die aus Proteasen, Lipasen, Phytasen, Polysaccharidlyasen, Oxidoreduktasen,
Transglutaminasen, Glykosylhydrolasen und Glykoseisomerasen, insbesondere
wie im Folgenden erwähnt,
besteht.
-
Elternproteasen
-
Elternproteasen
(d. h. Enzyme, die unter der Enzymklassifizierungsnummer E.C. 3.4
nach den Empfehlungen (1992) der International Union of Biochemistry
and Molecular Biology (IUBMB) klassifiziert sind, umfassen Proteasen
innerhalb dieser Gruppe.
-
Beispiele
umfassen Proteasen, die aus denjenigen ausgewählt sind, die aus den folgenden
Enzymklassifizierungs(E. C.)-Nummern klassifiziert sind:
3.4.11
(d. h. so genannte Aminopeptidasen), einschließlich 3.4.11.5 (Prolylaminopeptidase),
3.4.11.9 (X-Proaminopeptidase), 3.4.11.10 (bakterielle Leucylaminopeptidase),
3.4.11.12 (thermophile Aminopeptidase), 3.4.11.15 (Lysylaminopeptidase),
3.4.11.17 (Tryptophanylaminopeptidase), 3.4.11.18 (Methionylaminopeptidase).
3.4.21
(d. h. so genannte Serinendopeptidasen), einschließlich 3.4.21.1
(Chymotrypsin), 3.4.21.4 (Trypsin), 3.4.21.19 (Glutamylendopeptidase
Glu-C, V8 vom Staphylococcus aureus), 3.4.21.25 (Cucumisin), 3.4.21.32 (Brachyurin),
3.4.21.48 (Cerevisin) und 3.4.21.62 (Subtilisin);
3.4.22 (d.
h. so genannte Cysteinendopeptidasen), einschließlich 3.4.22.2 (Papain), 3.4.22.3
(Ficain), 3.4.22.6 (Chymopapain), 3.4.22.7 (Asclepain), 3.4.22.14
(Actinidain), 3.4.22.30 (Caricain) und 3.4.22.31 (Ananain);
3.4.23
(d. h. so genannte Aspartinendopeptidasen), einschließlich 3.4.23.1
(Pepsin A), 3.4.23.18 (Aspergillopepsin I), 3.4.23.20 (Penicillopepsin)
und 3.4.23.25 (Saccharopepsin) und
3.4.24 (d. h. so genannte
Metalloendopeptidasen), einschließlich 3.4.24.28 (Bacillolysin).
-
Beispiele
für relevante
Subtilisine umfassen Subtilisin BPN', Substilisin amylosacchariticus, Substilisin 168,
Subtilisin mesentericopeptidase, Subtilisin Carlsberg, Subtilisin
DY, Subtilisin 309, Subtilisin 147, Thermitase, Aqualysin, Bacillus
PB92-Protease, Proteinase K, Protease TW7 und Protease TW3.
-
Spezielle
Beispiele für
solche leicht im Handel verfügbaren
Proteasen umfassen Esperase®, Alcalase®, Neutrase®,
Dyrazym®,
Savinase®,
Pyrase®,
pankreatisches Trypsin NOVO (PTN), Bio-FeedTM Pro, Clear-Lens
Pro (alle Enzyme erhältlich
von Novo Nordisk A/S).
-
Beispiele
für andere
kommerzielle Proteasen umfassen Maxtase®, Maxacal®,
Maxapem®,
vertrieben von Gist-Brocades N.V., Opticlean®, vertrieben
von Solvax und Cie., und Purafect®, vertrieben
von Genencor International.
-
Es
ist selbstverständlich,
dass auch Proteasevarianten als Elternproteasen betrachtet werden.
Beispiele für
solche Proteasevarianten sind in
EP
130.756 (Genentech),
EP
214.435 (Henkel),
WO
87/04461 (Amgen),
WO
87/05050 (Genex),
EP
251.446 (Genencor),
EP
260.105 (Genencor), Thomas et al. (1985), Nature, 318,
S. 375–376,
Thomas et al. (1987), J. Mol. Biol., 193, S. 803–813, Russel et al. (1987),
Nature, 328, S. 496–500,
WO 88/08028 (Genex),
WO 88/08033 (Amgen),
WO 89/06279 (Novo Nordisk
A/S),
WO 91/00345 (Novo
Nordisk A/S),
EP 525 610 (Solvay)
und
WO 94/02618 (Gist-Brocades
N.V.) offenbart.
-
Die
Aktivität
von Proteasen kann wie in "Methods
of Enzymatic Analysis",
3. Ausg., 1984, Verlag Chemie, Weinheim, Bd. 5, bestimmt werden.
-
Elternlipasen
-
Die
Elternlipasen (d. h. Enzyme, die unter der Enzymklassifizierungsnummer
E.C. 3.1.1 (Carbonsäureesterhydrolasen)
gemäß den Empfehlungen
(1992) der International Union of Biochemistry and Molecular Biology
(IUBMB) klassifiziert werden) umfassen die Lipasen innerhalb dieser
Gruppe.
-
Beispiele
umfassen Lipasen, die aus denjenigen ausgewählt sind, die unter den folgenden
Enzymklassifizierungs(E. C.)-Nummern klassifiziert sind:
3.1.1
(d. h. so genannte Carbonsäureesterhydrolasen),
einschließlich
(3.1.1.3) Triacylglycerollipasen, (3.1.1.4) Phosphorlipase A2.
-
Beispiele
von Lipasen umfassen Lipasen, die sich von den folgenden Mikroorganismen
ableiten. Die angegebenen Patentveröffentlichungen sind hier durch
Bezugnahme eingeschlossen:
Humicola, z. B. H. brevispora, H.
lanuginosa, H. brevis var. thermoidea und H. insolens (
US 4 810 414 )
Pseudomonas, z.
B. Ps. fragi, Ps. stutzeri, Ps. cepacia und Ps. fluorescens (
WO 89/04361 ) oder Ps. plantarii oder
Ps. gladioli (
US-Patent Nr. 4
950 417 (Solvay enzymes)) oder Ps. alcaligenes und Ps.
pseudoalcaligenes (
EP 218 272 )
oder Ps. mendocina (
WO 88/09367 ;
US 5 389 536 ).
-
Fusarium,
z. B. F. oxysporum (
EP 130 064 )
oder F. solani pisi (
WO 90/09446 ).
Mucor (auch genannt Rhizomucor), z. B. M. miehei (
EP 238 023 ).
-
Chromobacterium
(beispielsweise C. viscosum), Aspergillus (beispielsweise A. niger).
-
Candida,
z. B. C. cylindracea (auch genannt C. rugosa) oder C. antarctica
(
WO 88/02775 ) oder C.
antarctica lipase A oder B (
WO
94/01541 und
WO 89/02916 ).
-
Geotricum,
z. B. G. candicum (Schimada et al. (1989), J. Biochem., 106, 383–388).
-
Penicillium,
z. B. P. camembertii (Yamaguchi et al. (1991), Gene 103, 61–67).
-
Rhizopus,
z. B. R. delemar (Hass et al. (1991), Gene 109, 107–113) oder
R. niveus (Kugimiya et al. (1992), Biosci. Biotech. Biochem. 56,
716–719)
oder R. oryzae.
-
Bacillus,
z. B. B. subtilis (Dartois et al. (1993), Biochemica et Biophysica
acta 1131, 53–260)
oder B. stearothermophilus (
JP
64/7744992 ) oder B. pumilus (
WO
91/16422 ).
-
Spezielle
Beispiele für
im Handel unschwer erhältliche
kommerzielle Lipasen umfassen Lipolase®, LipolaseTM Ultra, Lipozyme®, Palatase®,
Novozym® 435,
Lecitase® (alle
erhältlich
von Novo Nordisk A/S).
-
Beispiele
für andere
Lipasen sind LumafastTM, Ps. mendocian Lipase
von Genencor Int. Inc.; LipomaxTM, Ps. pseudoalkaligenes
Lipase von Gist Brocades/Genencor Int. Inc.; Fusarium solani Lipase
(Cutinase) von Unilever; Bacillus sp. Lipase von Solvay Enzymes.
Weitere Lipasen sind von anderen Firmen erhältlich.
-
Selbstverständlich werden
auch Lipasevarianten als Elternenzym betrachtet. Beispiele für solche
sind z. B. in
WO 93/01285 und
WO 95/22615 beschrieben.
-
Die
Aktivität
der Lipase kann bestimmt werden wie in "Methods of Enzymatic Analysis", 3. Ausg., 1984, Verlag
Chemie, Weinheim, Bd. 4, oder wie in AF 95/5 GB (auf Nachfrage erhältlich von
Novo Nordisk A/S) beschrieben.
-
Eltern-Oxidoreduktasen
-
Die
Eltern-Oxidoreduktasen (d. h. Enzyme, die unter der Enzymklassifizierungsnummer
E.C. 1 (Oxidoreduktasen) nach den Empfehlungen (1992) der International
Union of Biochemistry and Molecular Biology (IUBMB) klassifiziert
sind) umfassen die Oxidoreduktasen innerhalb dieser Gruppe.
-
Beispiele
umfassen Oxidoreduktasen, die aus denjenigen ausgewählt sind,
die unter den folgenden Enzymklassifizierungs(E.C.)-Nummern klassifiziert
sind:
Glycerol-3-phosphatdehydogenase _NAD+_ (1.1.1.8), Glycerol-3-phosphatdehydrogenase
_NAD(P)+_ (1.1.1.94), Glycerol-3-phosphat-1-dehydrogenase _NADP_
(1.1.1.94), Glukoseoxidase (1.1.3.4), Hexoseoxidase (1.1.3.5), Catecholoxidase
(1.1.3.14), Bilirubinoxidase (1.3.3.5), Alanindehydrogenase (1.4.1.1),
Glutamatdehydrogenase (1.4.1.2), Glutamatdehydrogenase _NAD(P)+_
(1.4.1.3), Glutamatdehydrogenase _NADP+_ (1.4.1.4), L-Aminosäuredehydrogenase
(1.4.1.5), Serindehydrogenase (1.4.1.7), Valindehydrogenase _NADP+_
(1.4.1.8), Leucindehydrogenase (1.4.1.9), Glycindehydrogenase (1.4.1.10),
L-Aminosäureoxidase
(1.4.3.2), D-Aminosäureoxidase
(1.4.3.3), L-Glutamatoxidase (1.4.3.11), Protein-lysin-6-oxidase (1.4.3.13),
L-Lysinoxidase (1.4.3.14), L-Aspartatoxidase (1.4.3.16), D-Aminosäuredehydrogenase
(1.4.99.1), Proteindisulfidreduktase (1.6.4.4.), Thioredoxinreduktase
(1.6.4.5), Proteindisulfidreduktase(glutathion) (1.8.4.2), Laccase
(1.10.3.2), Catalase (1.11.1.6), Peroxidase (1.11.1.7), Lipoxygenase
(1.13.11.12), Superoxiddismutase (1.15.1.1).
-
Diese
Glukoseoxidasen können
sich von Aspergillus niger ableiten.
-
Diese
Laccasen können
sich von Polyporus pinsitus, Myceliophtora thermophila, Coprinus
cinereus, Rhizoctonia solani, Rhizoctonia praticola, Scytalidium
thermophilum und Rhus vernicifera ableiten.
-
Die
Bilirubinoxidasen können
sich von Myrothechecium verrucaria ableiten.
-
Die
Peroxidasen können
sich von Sojabohnen, Meerrettich oder Coprinus cinereus ableiten.
-
Die
Proteindisulfidreduktase kann jede beliebige sein, die in einer
der DK-Patentanmeldungen Nr. 768/93, 265/94 und 264/94 (Novo Nordisk
A/S) erwähnt
ist, die hier unter Bezugnahme mit eingeschlossen sind, einschließlich von
Proteindisulfidreduktasen aus Rindern, Proteindisulfidreduktasen,
die aus Aspergillus oryzae oder Aspergillus niger stammen, und DsbA
oder DsbC, die aus Escherichia coli stammen.
-
Spezielle
Beispiele für
im Handel unschwer erhältliche
Oxidoreduktasen umfassen GluzymTM (Enzym, das
von Novo Nordisk A/S erhältlich
ist). Allerdings sind andere Oxidoreduktasen von anderen erhältlich.
-
Es
ist selbstverständlich,
dass Varianten von Oxidoreduktasen ebenfalls als das Elternenzym
betrachtet werden.
-
Die
Aktivität
von Oxidoreduktasen kann bestimmt werden wie in "Methods of Enzymatic Analysis", 3. Ausg., 1984,
Verlag Chemie, Weinheim, Bd. 3, beschrieben.
-
Elternkohlenhydrate
-
Die
Elternkohlenhydrate können
wie alle Enzyme, die in der Lage sind, Kohlenhydratketten (z. B.
Stärke)
von insbesondere fünf-
und sechsgliedrigen Ringstrukturen (d. h. Enzyme, die unter der
Enzymklassifizierungsnummer E.C.3.2 (Glykosidasen) nach den Empfehlungen
(1992) der International Union of Biochemistry and Molecular Biology
(IUBMB) klassifiziert sind) zu hydrolysieren, definiert werden.
In der Gruppe der erfindungsgemäßen Kohlenhydraten
sind auch Enzyme eingeschlossen, die in der Lage sind, Kohlenhydrate,
z. B. sechsgliedrige Ringstrukturen, wie D-Glukose, zu z. B. fünfgliedrigen
Ringstrukturen, wie D-Fructose, zu isomerisieren.
-
Beispiele
umfassen Kohlenhydrate, die aus denjenigen gewählt sind, die unter den folgenden
Enzymklassifizierungs(E.C.)-Nummern ausgewählt sind:
α-Amylase
(3.2.1.1), β-Amylase
(3.2.1.2), Glucan-1,4-α-glukosidase
(3.2.1.3), Cellulase (3.2.1.4), Endo-1,3(4)-β-glucanase (3.2.1.6), Endo-1,4-β-xylanase
(3.2.1.8), Dextranase (3.2.1.11), Chitinase (3.2.1.14), Polygalacturonase
(3.2.1.15), Lysozym (3.2.1.17), β- Glukosidase (3.2.1.21), α-Galaktosidase
(3.2.1.22), β-Galaktosidase
(3.2.1.23), Amylo-1,6-glukosidase
(3.2.1.33), Xylan-1,4-β-xylosidase
(3.2.1.37), Glukan-endo-1,3-β-D-glukosidase
(3.2.1.39), α-Dextrin-endo-1,6-glukosidase
(3.2.1.41, Sucrose-α-glukosidase (3.2.1.48),
Glukan-endo-1,3-α-glukosidase
(3.2.1.59), Glukan-1,4-β-glukosidase
(3.2.1.74), Glukan-endo-1,6-β-glukosidase
(3.2.1.75), Arabinan-endo-1,5-α-arabinosidase
(3.2.1.99), Lactase (3.2.1.108), Chitonanase (3.2.1.132) und Xyloseisomerase
(5.3.1.5).
-
Beispiele
für relevante
Kohlenhydrate umfassen α-1,3-Glukanasen,
abgeleitet von Trichoderma harzianum; α-1,6-Glukanasen, abgeleitet
von Paecilomycen; β-Glukanasen,
abgeleitet von Bacillus subtilis; β-Glukanasen, abgeleitet von
Humicola insolens; β-Glukanasen,
abgeleitet von Aspergillus niger; β-Glukanasen, abgeleitet von
Ketten von Trichoderma; β-Glukanasen, abgeleitet
von Ketten von Oerskovia xanthineolytica; Exo-1,4-α-D-glukosidasen
(Glukoamylasen), abgeleitet von Aspergillus niger; α-Amylasen,
abgeleitet von Bacillus subtilis; α-Amylasen, abgeleitet von Bacillus
amyloliquefaciens; α-Amylasen,
abgeleitet von Bacillus stearothermophilus; α-Amylasen, abgeleitet von Aspergillus
oryzae; α-Amylasen,
abgeleitet von nicht-pathogenen Mikroorganismen; α-Galaktosidasen,
abgeleitet von Aspergillus niger; Pentosanasen, Xylanasen, Cellobiasen,
Cellulasen, Hemicellulasen, abgeleitet von Humicola insolens; Cellulasen,
abgeleitet von Trichoderma reesei; Cellulasen, abgeleitet von nicht-pathogenem
Schimmel; Pectinasen, Cellulasen, Arabinasen, Hemicellulasen, abgeleitet
von Aspergillus niger; Dextranasen, abgeleitet von Penicillium lilacinum;
Endoglukanasen, abgeleitet von nicht-pathogenem Schimmel; Pullulanasen,
abgeleitet von Bacillus acidopullyticus; β-Galactosidasen, abgeleitet
von Kluyveromyces fragilis; Xylanasen, abgeleitet von Trichoderma
reesei.
-
Beispiele
für im
Handel leicht erhältliche
Kohlenhydrate umfassen Alpha-GalTM, Bio-FeedTM Alpha, Bio-FeedTM Beta,
Bio-FeedTM Plus, Bio-FeedTM Plus,
Novozyme® 188,
Carzeym®,
Cellulast®,
Cellusoft®,
Ceremyl®,
CitrozymTM, DenimaxTM,
DezymeTM, DextrozymeTM,
Finizym®,
Fungamyl®,
GamanaseTM, Glucanex®, Lactozym®,
MaltogenaseTM, PentopanTM,
PectinexTM, Promozyme®, PulpzymeTM, NovamylTM, Termamyl®,
AMG (Amyloglukosidase Novo), Maltogenase®, Sweetzyme®,
Aquazym®,
Natalase® (alle
Enzyme erhältlich
von Novo Nordisk A/S). Andere Kohlehydrate sind von anderen Firmen
erhältlich.
-
Die
Kohlehydratvarianten können
als das Elternenzym funktionieren.
-
Die
Aktivität
von Kohlehydraten kann wie in "Methods
of Enzymatic Analysis",
3. Ausg., 1984, Verlag Chemie, Weinheim, Bd. 4, beschrieben, bestimmt
werden.
-
Elterntransferasen
-
Die
Elterntransferasen (d. h. Enzyme, die unter der Enzymklassifizierungsnummer
E.C. 2 nach den Recommendations (1992) der International Union of
Biochemistry and Molecular Biology (IUBMB) klassifiziert sind) umfassen
die Transferasen innerhalb dieser Gruppe.
-
Die
Elterntransferasen können
jede beliebige Transferase in den Untergruppen von Transferasen
sein: Transferasen, die Ein-Kohlenstoff-Gruppen transferieren (E.C.
2.1); Transferasen, die Aldehyd oder Reste transferieren (E.C. 2.2);
Acyltransferasen (E.C. 2.3); Glukosyltransferasen (E.C. 2.4); Transferasen,
die Alkyl- oder Arylgruppen transferieren, die anders sind als Methylgruppen
(E.C. 2.5); Transferasen, die stickstoffhaltige Gruppen transferieren
(2.6).
-
Bei
einer bevorzugten Ausführungsform
ist die Elterntransferase eine Transglutaminase E.C 2.3.2.13 (Proteinglutamin-μ-glutamyltransferase).
-
Transglutaminasen
sind Enzyme, die in der Lage sind, eine Acyl-Transferreaktion zu
katalysieren, wobei eine gamma-Carboxyamidgruppe eines Peptid-gebundenen
Glutaminrestes der Acyldonor ist. Primäre Aminogruppen in einer Vielzahl
von Verbindungen können
als Acylakzeptoren mit der anschließenden Bildung von monosubstituierten
gamma-Amiden von Peptid-gebundener Glutaminsäure funktionieren. Wenn die
epsilon-Aminogruppe eines Lysinrestes in einer Peptidkette als Acylakzeptor
dient, bilden die Transferasen intra- oder intermolekulare gamma-Glutamyl-epsilon-Lysyl-Vernetzungen.
-
Beispiele
für Transglutaminasen
sind in der anhängigen
DK-Patentanmeldung Nr. 990/94 (Novo
Nordisk A/S) beschrieben.
-
Die
Elternglutaminase kann menschlichen, tierischen (z. B. vom Rind)
oder mikrobiellen Ursprungs sein.
-
Beispiele
für solche
Elterntransglutaminasen sind von Tieren abgeleitete Transglutaminase,
FXIIIa; mikrobielle Transglutaminasen, die von Physarum polycephalum
(Klein et al., Journal of Bacteriology, Bd. 174, S. 2 599–2 605)
abgeleitet sind; Transglutaminasen, die von Streptomyces sp. abgeleitet
sind, einschließlich von
Streptomyces lavendulae, Streptomyces lydicus (ehemals Streptomyces
libani) und Streptoverticillium sp., einschließlich Streptoverticillium mobaraense,
Streptoverticillium cinnamoneum und Streptoverticillium griseocarneum
(Motoki et al.,
US 5 156 956 ;
Andou et al.,
US 5 252 469 ;
Kaempfer et al., Journal of General Microbioly, Bd. 137, S. 1 831–1 892;
Ochi et al., International Journal of Systematic Bacteriology, Bd.
44, S. 285–292; Andou
et al.,
US 5 252 469 ;
Williams et al., Journal of General Microbioly, Bd. 129, S. 1 743–1 813).
-
Das
Elternenzym kann auch Transferasevarianten darstellen.
-
Die
Aktivität
von Transglutaminasen kann bestimmt werden wie in "Methods of Enzymatic
Analysis", 3. Ausg.,
1984, Verlag Chemie, Weinheim, Bd. 1–10 beschrieben.
-
Elternphytasen
-
Elternphytasen
sind in der Gruppe von Enzymen eingeschlossen, die unter der Enzymklassifizierungsnummer
E.C. 3.1.3 (Phosphorsäuremonoesterhydrolasen)
nach den Empfehlungen (1992) der International Union of Biochemistry
und Molecular Biology (IUBMB) klassifiziert sind.
-
Phytasen
sind Enzyme, die von Mikroorganismen produziert werden, die die
Umwandlung von Phytat zu Inositol und anorganischem Phosphor katalysieren.
-
Phytase
produzierende Mikroorganismen umfassen Bakterien, wie Bacillus subtilis,
Bacillus natto und Pseudomonas; Hefen, wie Saccharomyces cerevisiae;
und Fungi, wie Aspergillus niger, Aspergillus ficuum, Aspergillus
awamori, Aspergillus oryzae, Aspergillus terreus und Aspergillus
nidulans und verschiedene andere Aspergillus-Spezies.
-
Beispiele
für Elternphytasen
umfassen Phytasen, die aus denjenigen ausgewählt sind, die unter den Enzymklassifizierungs(E.C.)-Nummern:
3-Phytase (3.1.3.8) und 6-Phytase (3.1.3.26) klassifiziert sind.
-
Die
Aktivität
der Phytasen kann wie in "Methods
of Enzymatic Analysis",
3. Ausg., 1984, Verlag Chemie, Weinheim, Bd. 1–10, bestimmt werden oder kann
nach dem Verfahren, das in
EP-A1-0
420 358 , Beispiel 2 A, beschrieben ist, bestimmt werden.
-
Eine
Zusammensetzung kann mindestens ein Protein (Polypeptid) oder Enzym
einschließen,
das durch das erfindungsgemäße Verfahren
produziert wird. Die Zusammensetzung kann weitere Polypeptide, Proteine
oder Enzyme und/oder Bestandteile umfassen, die normalerweise in
Körperpflegeprodukten
wie Shampoo, Seifenstücke,
Hautlotion, Hautcreme, Haarfärbemittel,
Zahnpasta, Haushaltsgegenständen,
Agrochemikalien, Körperpflegeprodukten,
wie Reinigungspräparationen,
z. B. für
Kontaktlinsen, Kosmetika, Toilettenartikeln, Mund- und Hautpharmazeutika,
Zusammensetzungen, die zur Behandlung von Textilien eingesetzt werden,
Zusammensetzungen, die zur Herstellung von Lebensmitteln, z. B.
beim Backen und in der Nahrung etc. verwendet werden.
-
Beispiele
für die
Proteine (Polypeptide)/Enzyme umfassen Enzyme, die Protease-, Lipase-,
Oxidoreduktase-, Carbohydrase-, Transferase-, wie Transglutaminase-,
Phytase- und/oder antimikrobielle Polypeptidaktivität aufweisen.
Diese Enzyme können
als Konjugate mit verminderter Aktivität vorhanden sein.
-
Das
durch das erfindungsgemäße Verfahren
produzierte Protein kann weiterhin typischerweise in einer Detergenszusammensetzung
verwendet werden. Es kann in der Detergenszusammensetzung in Form
eines nicht staubenden Granulats, einer stabilisierten Flüssigkeit
oder eines geschützten
Enzym eingeschlossen sein. Nicht staubende Granulate können z.
B. wie in
US 4 106 991 und
4 661 452 (beide Novo Industrie
A/S) offenbart hergestellt und können
gegebenenfalls durch auf dem Fachgebiet bekannte Verfahren beschichtet werden.
Beispiele für
wachsartige Beschichtungsmaterialien sind Poly(ethylenoxid)-Produkte
(Polyethylenglykol, PEG) mit mittleren Molekulargewichten von 1
000 bis 20 000; ethoxylierte Nonylphenole mit 16 bis 50 Ethylenoxideinheiten;
ethoxylierte Fettalkohole, wobei der Alkohol 12 bis 20 Kohlenstoffatome
enthält
und wobei 15 bis 80 Ethylenoxideinheiten vorhanden sind; Fettalkohole;
Fettsäuren;
Mono- und Di- und Triglyceride von Fettsäuren. Beispiele für filmbildende
Beschichtungsmaterialien, die zur Anwendung durch Flüssigbetttechniken
geeignet sind, sind in der Patentschrift
GB 1483591 angegeben. Flüssige Enzympräparationen
können beispielsweise
durch Zugabe eines Polyols, wie Propylenglykol, eines Zuckers oder
Zuckeralko hols, Milchsäure
oder Borsäure
nach den bewährten
Verfahren stabilisiert werden. Weitere Enzymstabilisatoren sind
auf dem Fachgebiet gut bekannt. Geschützte Enzyme können nach
dem in
EP 238 216 offenbarten
Verfahren hergestellt werden.
-
Die
Detergenszusammensetzung kann in jeder zweckmäßigen Form, z. B. als Pulver,
Granulatkörner, Paste
oder als Flüssigkeit
vorliegen. Ein flüssiges
Detergens kann wässrig
sein, das typischerweise bis zu 70 % Wasser und 0–30 % organisches
Lösungsmittel
enthält,
oder nicht-wässrig
sein.
-
Die
Detergenszusammensetzung umfasst ein oder mehrere Tenside, die jeweils
anionisch, nicht-ionisch, kationisch oder zwitterionisch sein können. Das
Detergens enthält
im Allgemeinen 0–50
% anionisches Tensid, wie lineares Alkylbenzolsulfonat (LAS), alpha-Olefinsulfonat (AOS),
Alkylsulfat (Fettalkoholsulfat) (AS), Alkoholethoxysulfat (AEOS
oder AES), sekundäre
Alkansulfonate (SAS), alpha-Sulfofettsäuremethylester, Alkyl- oder
Alkenylsuccinsäure
oder Seife. Es kann auch 0–40
% nicht-ionisches Tensid enthalten, wie Alkoholethoxylat (AEO oder
AE), carboxylierte Alkoholethoxylate, Nonylphenolethoxylat, Alkylpolyglykosid,
Alkyldimethylaminoxid, ethoxyliertes Fettsäuremonoethanolamid, Fettsäuremonoethanolamid
oder Polyhydroxyalkylfettsäureamid
(z. B. wie in
WO 92/06154 )
beschrieben) enthalten.
-
Die
Detergenszusammensetzung kann zusätzlich ein oder mehrere andere
Enzyme, wie z. B. Proteasen, Amylasen, Lipasen, Cutinasen, Cellulasen,
Peroxidasen, Oxidasen und weitere antimikrobielle Polypeptide umfassen.
-
Das
Detergens kann 1–65
% eines Detergens-Builders oder ein Komplexierungsmittel, wie Zeolith,
Diphosphat, Triphosphat, Phosphonat, Citrat, Nitrilotriessigsäure (NTA),
Ethylendiamintetraessigsäure
(EDTA), Diethylentriaminpentaessigsäure (DTMPA), Alkyl- oder Alkenylsuccinsäure, lösliche Silicate
oder Schichtsilicate (z. B. SKS-6 von Hoechst) enthalten. Das Detergens
kann auch ohne Builder, d. h. im Wesentlichen frei von Detergens-Buildern
sein.
-
Das
Detergens kann ein oder mehrere Polymere einschließen. Beispiele
sind Carboxymethylcellulose (CMC), Poly(vinylpyrrolidon) (PVP),
Polyethylenglykol (PEG), Poly(vinylalkohol) (PVA), Polycarboxylate,
wie Polyacrylate, Maleinsäure/Acrylsäure-Copolymere
und Laurylmethacrylat/Acrylsäure-Copolymere.
-
Das
Detergens kann ein Bleichsystem enthalten, das eine H2O2-Quelle einschließen kann, wie Perborat oder
Percarbonat, die mit einem Persäure
bildenden Bleichaktivator kombiniert werden kann, wie Tetraacetylethylendiamin
(TAED) oder Nonanoyloxybenzolsulfonat (NOBS). Alternativ kann das
Bleichsystem Peroxysäuren
von z. B. den Amid-, Imid- oder Sulfontyp umfassen.
-
Die
Detergenszusammensetzung, die ein erfindungsgemäß produziertes Polypeptid umfasst,
kann unter Verwendung von herkömmlichen
Stabilisierungsmitteln, z. B. ein Polyol, wie Propylenglykol oder
Glycerin, ein Zucker oder Zuckeralkohol, Milchsäure, Borsäure oder ein Borsäurederivat,
wie ein aromatischer Boratester, stabilisiert werden, und die Zusammensetzung
kann wie in z. B.
WO 92/19709 und
WO 92/19708 beschrieben,
formuliert werden.
-
Das
Detergens kann auch weitere herkömmliche
Detergensbestandteile enthalten, wie z. B. Textilstoff-Konditionierer,
einschließlich
von Tonen, Schaumverstärkern,
Seifenschaum(Seifenlauge?)-Unterdrückern, Korrosionshemmern, Schmutzsuspendiermitteln,
Antischmutzablagerungsmitteln, Farbstoffen, Bakteriziden, optischen
Aufhellern oder Duftstoff.
-
Der
pH (gemessen in wässriger
Lösung
bei Gebrauchskonzentration) ist im Allgemeinen neutral oder alkalisch,
Z. B. im Bereich von 7–11.
-
Geschirrspülzusammensetzung
-
Weiterhin
kann ein modifiziertes Enzymsystem, das erfindungsgemäß produziert
wurde, auch in Geschirrspülmitteln
eingesetzt werden.
-
Geschirrspülmittelzusammensetzungen
umfassen ein Tensid, das anionisch, nicht-ionisch, kationisch, amphoter
oder ein Gemisch dieser Typen sein kann. Das Detergens enthält 0–90 % nicht-ionisches
Tensid, wie schäumungsarme
oder nicht schäumende
ethoxylierte propoxylierte geradkettige Alkohole.
-
Die
Detergenszusammensetzung kann Detergens-Buildersalze von anorganischen
und/oder organischen Typen enthalten. Die Detergens-Builder können in
Phosphor enthaltende und Nicht-Phosphor enthaltende Typen unterteilt
werden. Die Detergenszusammensetzung enthält normalerweise 1–90 % Detergens-Builder.
-
Beispiele
für Phosphor
enthaltende anorganische alkalische Detergens-Builder umfassen,
sofern vorhanden, die wasserlöslichen
Salze, insbesondere Alkalimetallpyrophosphate, Orthophosphate und
Polyphosphate. Ein Beispiel für
Phosphor enthaltenden organischen alkalischen Detergens-Builder
umfasst, sofern vorhanden, die wasserlöslichen Salze von Phosphonaten.
-
Beispiele
für Nicht-Phosphor
enthaltende anorganische Builder, umfassen, wenn vorhanden, wasserlösliche Alkalimetallcarbonate,
-borate und Silicate sowie die verschiedenen Typen von wasserunlöslichen kristallinen
oder amorphen Aluminosilicaten, wovon die Zeolithe die am besten
bekannten Vertreter sind.
-
Beispiele
für geeignete
organische Builder umfassen das Alkalimetall, Ammonium und substituiertes Ammonium,
Citrate, Succinate, Malonate, Fettsäuresulfonate, Carboxymethoxysuccinate,
Ammoniumpolyacetate, Carboxylate, Polycarboxylate, Aminopolycarboxylate,
Polyacetylcarboxylate und Polyhydroxysulfonate.
-
Weitere
geeignete organische Builder umfassen die höher molekularen Polymere und
Copolymere, die bekanntlich Builder-Eigenschaften aufweisen, beispielsweise
entsprechende Polyacrylsäure,
Polymalein- und Polyacrylsäure/Polymaleinsäurecopolymere
und ihre Salze.
-
Die
Geschirrspülzusammensetzung
kann Bleichmittel des Chlor/Bromtyps und des Sauerstofftyps enthalten.
Beispiele für
anorganische Chlor/Bromtyp-Bleichen sind Lithium-, Natrium- oder
Calciumhypochlorid und -hypobromid sowie chloriertes Trinatriumphosphat.
Beispiele für
Bleichmittel vom organischen Chlor/Bromtyp sind heterocyclische
N-Brom und N-Chlorimide,
wie Trichlorisocyanursäure,
Tribromisocyanursäure,
Dibromisocyanursäure
und Dichlorisocyanursäure
und Salze davon mit Wasser-solubiliserenden Kationen, wie Kalium
und Natrium. Hydantoinverbindungen sind ebenfalls geeignet.
-
Die
Sauerstoffbleichen sind bevorzugt, beispielsweise in Form von einem
anorganischen Persalz, vorzugsweise mit einem Bleichvorläufer oder
als eine Peroxysäureverbindung.
Typische Beispiele für
geeignete Peroxy-Bleichverbindungen sind Alkalimetallperborate,
sowohl Tetra- als
auch Monohydrate, Alkalimetallpercarbonate, Persilicate und Perphosphate.
Bevorzugte Aktivatormaterialien sind TAED und Glycerintriacetat.
-
Die
Geschirrspülmittelzusammensetzung
kann unter Verwendung von herkömmlichen
Stabilisierungsmitteln für
das Enzym (die Enzyme) stabilisiert werden, z. B. ein Polyol, wie
Propylenglykol, ein Zucker oder ein Zuckeralkohol, Milchsäure, Borsäure oder
ein Borsäurederivat,
z. B. ein aromatischer Boratester.
-
Die
Geschirrspülmittelzusammensetzung
kann auch andere herkömmliche
Detergensbestandteile enthalten, z. B. Entflockungsmittel, Füllstoffmaterialien,
Schaumunterdrücker,
Antikorrosionsmittel, Schmutzsuspendiermittel, Sequestriermittel,
Antischmutzablagerungsmittel, Dehydratationsmittel, Farbstoffe,
Bakterizide, fluoreszierende Mittel, Verdicker und Duftstoffe.
-
Schließlich kann
das erfindungsgemäß hergestellte
Enzym in herkömmlichen
Geschirrspül-Detergentien eingesetzt
werden, z. B. in jedem der Detergentien, die in einer der folgenden
Patentveröffentlichungen beschrieben
sind:
EP 518719 ,
EP 518720 ,
EP 518721 ,
EP 516553 ,
EP 516554 ,
EP 516555 ,
GB 2200132 ,
DE 3741617 ,
DE 3727911 ,
DE 4212166 ,
DE 4137470 ,
DE 3833047 ,
WO 93/17089 ,
DE 4205071 ,
WO 52/09680 ,
WO 93/18129 ,
WO 93/04153 ,
WO 92/06157 ,
WO 92/08777 ,
EP 429124 ,
WO 93/21299 ,
US 5141664 ,
EP 561452 ,
EP 561446 ,
GB 2234980 ,
WO 93/03129 ,
EP 481547 ,
EP 530870 ,
EP 533239 ,
EP 554943 ,
EP 346137 ,
US 5112518 ,
EP 318204 ,
EP 318279 ,
EP 271155 ,
EP 271156 ,
EP 346136 ,
GB 2228945 ,
CA 2006687 ,
WO 93/25651 ,
EP 530635 ,
EP 414197 ,
US 5240632 .
-
Körperpflegeanwendungen:
-
Das
erfindungsgemäß hergestellte
Protein ist auch im Zusammenhang mit Körperpflegeanwendungen von Interesse.
-
Proteasen
-
Proteasen
sind gut bekannte Wirkstoffe zum Reinigen von Kontaktlinsen. Sie
hydrolysieren den proteinhaltigen Schmutz auf den Linsen und machen
ihn dadurch löslich.
Die Entfernung des Proteinschmutzes ist für den Tragekomfort wesentlich.
-
Proteasen
sind auch wirksame Bestandteile in Hautreinigungsprodukten, wo sie
die obere Schicht von toten keratinhaltigen Hautzellen entfernen
und dadurch die Haut strahlender und frischer aussehen lassen.
-
Proteasen
werden auch in Mundpflegeprodukten verwendet, insbesondere zum Reinigen
von Gebissen, jedoch auch bei Zahnpasten.
-
Weiterhin
können
Proteasen in Toilettenartikeln, Bad- und Duschprodukten einschließlich von
Shampoos, Conditionern, Lotionen, Cremen, Seifenstücken, Toilettenseifen
und flüssigen
Seifen, verwendet werden.
-
Lipasen
-
Lipasen
können
für kosmetische
Anwendung und als Wirkstoffe in Hautreinigungsprodukten und Anti-Akne-Produkten
zur Entfernung von überschüssigen Hautlipiden
und in Bad- und Duschprodukten, wie Cremes und Lotionen, als Wirkstoff
zur Hautpflege eingesetzt werden.
-
Lipasen
können
auch in Haarreinigungsprodukten (z. B. Shampoos) zur wirksamen Entfernung
von Sebum und anderen fetthaltigen Materialien von der Haaroberfläche eingesetzt
werden.
-
Lipasen
sind auch Wirkstoffe in Produkten zum Reinigen von Kontaktlinsen,
wo sie Lipidablagerungen von der Linsenoberfläche entfernen.
-
Oxidoreduktasen
-
Die
häufigste
Oxidoreduktase für
Körperpflegeprodukte
ist eine Oxidase (im Allgemeinen Glukoseoxidase) mit Substrat (z.
B. Glukose), welches die Produktion von H2O2 gewährleistet,
welches anschließend
die Oxidation von beispielsweise SCN- oder I- zu antimikrobiellen
Reagenzien (SCNO- oder I2) oder durch eine Peroxidase (im Allgemeinen
Lactoperoxidase) auslöst.
In der Natur ist ein Enzymkomplex, z. B. aus Milch und Speichel,
bekannt.
-
Er
wird kommerziell als antimikrobielles System in Mundpflegeprodukten
(Mundspülung,
Zahnpasta, Kaugummi) eingesetzt, wo sie auch mit einer Amyloglukosidase
kombiniert werden kann, um die Glukose zu produzieren. Diese Systeme
sind auch in Kosmetikprodukten zur Konservierung bekannt.
-
Antimikrobielle
Systeme, die die Kombination einer Oxidase und einer Peroxidase
umfassen, sind bei der Reinigung von Kontaktlinsen bekannt.
-
Eine
weitere Anwendung von Oxidoreduktasen besteht im oxidativen Haarfärben unter
Verwendung von Oxidasen, Peroxidasen und Laccasen.
-
Freie
Radikale, die auf der Oberfläche
der Haut (und des Haares) gebildet werden, sind bekanntlich mit
dem Alterungsprozess der Haut assoziiert. Die freien Radikale aktivieren
Kettenreaktionen, die zur Zerstörung
von Fettmembranen, Collagen und Zellen führen. Die Anwendung von freien
Radikalfängern,
wie Superoxiddismutase, in Kosmetika ist bekannt (R. L. Goldemberg,
DCI, Nov. 93, S. 48–52).
-
Die
Proteindisulfidisomerase (PDI) ist ebenfalls eine Oxidoreduktase.
Sie kann für
Haarwellen (Reduktion und Reoxidation von Disulfidbindungen im Haar)
und zur Reparatur von geschädigtem
Haar (wo die Schädigung
hauptsächlich
die Reduktion von existierenden Disulfidbindungen bedeutet) eingesetzt
werden.
-
Kohlehydrate
-
Plaque,
die auf der Oberfläche
von Zähnen
gebildet wird, besteht hauptsächlich
aus Polysacchariden. Sie haften an der Oberfläche der Zähne und der Mikroorganismen.
Die Polysaccharide sind hauptsächlich α-1,6-gebundene
Glukose (Dextran) und α-1,3-gebundene
Glukose (Mutan). Die Anwendung verschiedener Typen von Glukanasen,
wie Mutanase und Dextranase, unterstützt die Hydrolysierung des
klebrigen Materials von Plaque, was die Entfernung durch mechanische
Einwirkungen leichter macht.
-
Auch
andere Biofilm-Arten, beispielsweise der Biofilm, der in Linsenbehältern gebildet
wird, kann durch die Wirkung von Glukanasen entfernt werden.
-
Nahrung und Futter
-
Weitere
konjugierte Enzyme oder Polypeptide mit herabgesetzter Allergenität, die erfindungsgemäß hergestellt
wurden, können
zweckmäßigerweise
bei der Herstellung von Lebensmittel und Futter eingesetzt werden.
-
Proteasen
-
Das
Gluten in Weizenmehl ist der wesentliche Bestandteil, der für verantwortlich
ist, dass Mehl in Backwaren eingesetzt wird. Proteolytische Enzyme
werden manchmal zur Modifizierung der Glutenphase des Teigs benötigt, z.
B. ein Hartweizenmehl kann mit einer Protease weich gemacht werden.
-
Neutrase® ist
eine im Handel erhältliche
neutrale Metalloprotease, die zur Sicherstellung einer gleichmäßigen Teigqualität und Brotbeschaffenheit
und zur Verbesserung des Aromas verwendet werden kann. Die Glutenproteine
sind werden entweder moderat oder intensiver zu Peptiden abgebaut,
wobei sorgfältige
Kontrolle notwendig ist, um ausgiebiges Erweichen des Teiges zu
vermeiden.
-
Proteasen
werden auch zur Modifizierung von Milchprotein verwendet. Zur Koagulation
von Casein in Milch, bei der Produktion von Käse, können Proteasen, wie Lab oder
Chymosin, verwendet werden.
-
In
der Brauindustrie werden Proteasen zum Brauen mit ungemälzten Cerealien
und zur Kontrolle des Stickstoffgehaltes verwendet. In Tierfutterprodukten
werden Proteasen sozusagen zu Expansion des tierischen Verdauungssystems
verwendet.
-
Lipasen
-
Die
Anwendung von Lipasen in der Backwarenindustrie ist recht neu. Der
Zusatz von Lipase bewirkt verbesserte Teigeigenschaften und eine
verbesserte Brot-Herstellungsqualität hinsichtlich größerem Volumen, verbesserter
Krustenstruktur und weißerer
Krustenfarbe. Die festgestellte Auswirkung kann durch einen Mechanismus
erklärt
werden, wobei die Lipase die Wechselwirkung zwischen Gluten und
einigen Lipidfragmenten während
des Teigmischens verändert.
Dies führt
zu einem verbesserten Gluten-Netzwerk.
-
Die
Aromaentwicklung von Blauschimmelkäse (z. B. Danablue), bestimmten
italienischem Käse
und anderen Molkereiprodukten, die Butterfett enthalten, hängt von
dem Abbau von Milchfett in freie Fettsäuren ab. Lipasen können zur
Entwicklung von Aroma in solchen Produkten verwendet werden. In
der öl-
und fettproduzierenden Industrie werden Lipasen, z. B. zur Minimierung
der Menge unerwünschter
Nebenprodukte, zur Modifizierung von Fetten durch Umesterung und
zur Synthese von Estern, verwendet.
-
Oxidoreduktasen
-
Weitere
Oxidoreduktasen mit herabgesetzter Allergenität, die erfindungsgemäß produziert
werden, können
zweckmäßigerweise
bei der Herstellung von Nahrungsmitteln und Futter verwendet werden.
-
Mehrere
Oxidoreduktasen, Glukoseoxidase, Lipoxygenase, Peroxidase, Katalase
und Kombinationen davon werden zum Backen verwendet. Traditionsgemäß verstärken Bäcker Gluten
durch Zugabe von Ascorbinsäure
und Kaliumbromat. Einige Oxidoreduktasen können zum Ersatz von Bromat
in Teigsystemen durch Oxidation von freien Sulfhydryleinheiten in
Glu tenproteinen verwendet werden. Hierdurch werden Disulfidverknüpfungen
gebildet, die zu stärkeren
elastischeren Teigen mit größerer Beständigkeit
führen.
-
GluzymeTM (Novo Nordisk A/S) ist eine Glukoseoxidasepräparation
mit Katalaseaktivität,
die zum Ersatz von Bromat verwendet werden kann. Die Teigfestigkeit
wird durch größere Beständigkeit
gegenüber
mechanischer Erschütterung,
besserer Ofenentnahme und größerem Laibvolumen
gemessen.
-
Kohlenhydrate
-
Mehl
hat einen variierenden Gehalt an Amylasen, was zu Unterschieden
in der Backqualität
führt.
Die Zugabe von Amylasen kann notwendig sein, um das Mehl zu standardisieren.
Amylasen und Pentosanasen stellen im Allgemeinen Zucker für die Hefefermentation
bereit, verbessern das Brotvolumen, Verzögern die Retrogradation und
vermindern die Rate des Altwerdens und der Klebrigkeit, die von
Pentosan-Klebstoffen herrührt.
Beispiele für
Kohlehydrate sind nachstehend angegeben.
-
Bestimmte
maltogene Amylasen können
zur Verlängerung
der Lagerungsdauer von Brot für
zwei oder mehr Tage, ohne dass in dem Produkt Gummiartigkeit auftritt,
eingesetzt werden. Der Mechanismus dahinter besteht darin, dass
die Amylasen selektiv die gelierte Stärke durch die Abspaltung von
dem nicht reduzierenden Ende der Stärkemoleküle von niedermolekularen Zuckern
und Dextrinen modifizieren. Die Stärke wird in einer solchen Weise
modifiziert, dass Retrogradation weniger wahrscheinlich eintritt.
Die produzierenden niedermolekularen Zucker verbessern das Backwaren-Wasserretentionsvermögen, ohne
dass intermediär
lange Dextrine erzeugt werden, die zur Gummiartigkeit in dem fertigen
Produkt führen.
Das Enzym wird während
des Brotbackens inaktiviert, sodass es als Prozesshilfe angesehen
werden kann, die nicht auf dem Etikett angegeben zu werden braucht.
Eine Überdosierung
von Novamyl kann fast ausgeschlossen werden.
-
Das
Brotvolumen kann durch Pilz-α-Amylasen
verbessert werden, die weiterhin eine gute und gleichmäßige Struktur
der Brotkruste bereitstellen. Die α-Amylasen sind Endoenzyme, die
Maltose, Dextrine und Glukose produzieren. Cerealische und einige
bakterielle α-Amylasen werden bei
Temperaturen oberhalb der Gelierungstemperatur von Stärke inaktiviert,
darum werden bei Zugabe zu Weizenteig ein geringes Brotvolumen und
ein klebriges Brotinneres erzielt. Fungamyl besitzt den Vorteil,
wärmelabil
zu sein und wird unmittelbar unterhalb der Geliertemperatur inaktiviert.
-
Enzympräparationen,
die eine Anzahl von Pentosanase und Hemicellulaseaktivitäten enthalten,
können
die Handhabung und Stabilität
des Teigs verbessern, und verbessern die Frische, die Krustenstruktur
und das Volumen des Brotes.
-
Durch
Hydrolyse der Fraktion von Pentosanen in Mehl verliert es einen
großen
Teil seines Wasserbindevermögens,
und das Wasser steht dann für
Stärke
und Gluten zur Verfügung.
Das Gluten wird biegsamer und dehnbarer, und die Stärke geliert
leichter. Pentosanasen können
in Kombination mit oder als Alternative zu Emulgatoren verwendet
werden.
-
Weitere
Kohlehydrate werden zur Herstellung von Sirupen als Stärke verwendet,
die in Softdrinks, Süßigkeiten,
Fleischprodukten, Molkereiprodukten, Brotprodukten, Eiscreme, Babynahrung,
Marmelade etc. breit eingesetzt werden.
-
Die
Umwandlung von Stärke
wird normalerweise in drei Schritten durchgeführt. Als Erstes wird die Stärke unter
Verwendung von α-Amylasen
verflüssigt.
Maltodextrine, primär
aus Oligosacchariden und Dextrinen bestehend, werden erhalten.
-
Anschließend wird
das Gemisch mit Amyloglukosidase zur Hydrolyse der Oligosaccharide
und Dextrine zu Glukose behandelt. Auf diese Weise wird ein süßeres Produkt
erhalten. Wenn maltosereiche Sirupe erwünscht sind, können β-Amylasen
allein oder in Kombination mit einer Pullulanase (Debranching-Enzyme) eingesetzt
werden.
-
Das
Glukosegemisch kann durch Isomerisierung zu Fructose sogar noch
süßer gemacht
werden. Für diesen
Zweck kann eine immobilisierte Glukoseisomerase verwendet werden.
-
In
der Zuckerindustrie ist es eine übliche
Praxis, den Abbau von Stärke
in Zuckerrohrsäften
zu beschleunigen. Dadurch wird der Stärkegehalt in dem Rohzucker
herabgesetzt, und die Filtration in der Raffinationsanlage erleichtert.
-
Außerdem werden
Dextranasen zum Abbau von Dextran in Rohzuckersäften und Sirupen verwendet.
-
In
der Alkoholindustrie werden α-Amylasen
zweckmäßigerweise
für das
Verdünnen
von Stärke
beim Destillieren von Maischen eingesetzt.
-
In
der Brauindustrie werden α-Amylasen
als Verflüssigungszusatz
verwendet.
-
In
der Molkereiindustrie werden β-Galaktosidasen
(Lactasen) bei der Produktion von lactosearmer Milch für Personen,
die an Lactosemalabsorption leiden, verwendet.
-
Werden
aromatisierte Milchgetränke
aus Lactase behandelter Milch hergestellt, kann die Zugabe von Zucker
herabgesetzt werden, ohne dass die Süße des Produkts vermindert
wird.
-
Bei
der Herstellung von Kondensmilch kann Lactosekristallisation durch
Lactasebehandlung vermieden werden, und das Risiko des durch Caseincoagulation
in Lactosekristallen verursachten Eindickens wird somit herabgesetzt.
-
Bei
der Produktion von Eiscreme, die aus Lactase behandelter Milch (oder
Molke) hergestellt wird, bilden sich keine Lactosekristalle, und
der Fehler der Sandigkeit tritt nicht auf.
-
Außerdem werden
Xylanasen bekanntlich innerhalb einer Anzahl von Nahrungsmittel/Futtermittelindustrieanwendungen
eingesetzt, wie in
WO 94/21785 (Novo
Nordisk A/S) verwendet.
-
α-Amylasen
werden in der Tierfutterindustrie als Zusatz zu getreidehaltigem
Futter zur Verbesserung der Verdaulichkeit von Stärke verwendet.
-
Antimikrobielle Polypeptide
-
Es
können
bestimmte bakteriolytische Enzyme verwendet werden, z. B. zum Waschen
von Karkassen in der Fleischverpackungsindustrie (siehe
US-Patentschrift Nr. 5 354 681 von
Nova Industri A/S).
-
Transferasen
-
Transglutaminasen
mit herabgesetzter Allergenität,
die erfindungsgemäß hergestellt
werden, können zweckmäßigerweise
bei der Herstellung von Nahrung und Futter eingesetzt werden.
-
Transglutaminasen
besitzen die Fähigkeit
der Vernetzung von Proteinen. Diese Eigenschaft kann für das Gelieren
von wässrigen
Phasen, die Proteine enthalten, verwendet werden. Dies kann verwendet
werden, wenn Aufstriche hergestellt werden (
DK-Patentanmeldung Nr. 1071/84 von
Novo Nordisk A/S).
-
Transglutaminasen
werden zur Verbesserung der Backqualität von Mehl, z. B. durch Modifizieren
von Weizenmehl, das bei der Herstellung von Kuchen mit verbesserten
Eigenschaften, wie verbesserter Geschmack, Kau-, Mundgefühl und mit
einem höheren
Volumen (siehe
JP 1-110147 )
verwendet werden soll, verwendet.
-
Weiterhin
zur Herstellung von pastenartigem Lebensmittelmaterial, z. B. das
als Fettersatz in Lebensmitteln, wie Eiscreme, Garnierungen, gefrorenen
Desserts, Mayonnaise und fettarmen Aufstrichen verwendet wird (siehe
WO 93/22930 von Novo Nordisk
A/S).
-
Außerdem zur
Herstellung von Gelen für
Joghurt, Mousses, Käse,
Puddings, Orangensaft, aus Milch und Milchprodukten, und Binden
von Hackfleischprodukten, Verbesserung von Geschmack und Konsistenz von
Lebensmittelproteinen (siehe
WO
94/21120 und
WO 94/21129 von
Novo Nordisk A/S).
-
Phytasen
-
Die
Phytasen, die durch das erfindungsgemäße Verfahren hergestellt werden,
können
zweckmäßigerweise
bei der Herstellung von Nahrungsmitteln, wie Frühstücks-Cerealien, Kuchen, Süßigkeiten,
Getränken, Brot
oder Suppe etc. und Tierfutter verwendet werden.
-
Die
Phytasen können
entweder zur Ausnutzung der Phosphorbindung in dem Phytat/der Phytinsäure, die
in Gemüseproteinquellen
vorhanden ist oder zur Ausnutzung der für den Nährwert wichtigen Mineralien, die
in Phytinsäurekomplexen
gebunden sind, verwendet werden.
-
Mikrobielle
Phytasen können
als Futtermittel für
monogastrische Tiere zugesetzt werden, um die Anreicherung des Futters
mit anorganischem Phosphor zu vermeiden (siehe
US-Patentschrift
Nr. 3 297 548 ).
-
Weitere
Phytasen können
bei der Sojaverarbeitung eingesetzt werden. Speisen mit Sojabohnen
können
hohe Konzentrationen des nährwertarmen
Faktors Phytat enthalten, was diese Proteinquelle zur Anwendung
in Babynahrung und als Futter für
Fische, Kälber
und andere Nicht-Widerkäuer
ungeeignet macht, da Phytat wesentliche darin vorhandene Mineralien
chelatisiert (siehe
EP 0 420
358 ).
-
Auch
für Backzwecke
können
Phytasen verwendet werden. Brot mit besserer Qualität kann durch
Backen von aufgeteilten Stücken
eines Teigs, der Weizenmehl etc. und Phytase enthält, hergestellt
werden (siehe
JP-0-3076529-A ).
-
Eine
hohe Phytaseaktivität
im Koji-Schimmel wird bekanntlich bei der Herstellung von verfeinertem Sake
eingesetzt (siehe
JP-0-6070749-A ).
-
Textile Anwendungsmöglichkeiten:
-
Proteasen
-
Proteasen
werden zur Degummierung und zur Sandwäsche von Seide verwendet.
-
Lipasen
-
Lipasen
werden zur Entfernung von Fettsubstanz, die hydrophobe Ester enthält (z. B.
Triglyceride), während
des Appretierens von Textilien verwendet (siehe z. B.
WO 93/13256 von Novo Nordisk A/S).
-
Oxidoreduktasen
-
Bei
der bleichenden Reinigung von Textilien können Katalasen zur Entfernung
von überschüssigem Wasserstoffperoxid
dienen.
-
Kohlehydrate
-
Cellulolytische
Enzyme werden bei der Appretur von Denimbekleidungen breit eingesetzt,
um eine lokale Schwankung in der Farbdichte des Stoffes bereitzustellen
(enzymunterstütztes "stone wash").
-
Auch
bei dem Biopoliturverfahren finden cellulolytische Enzyme Anwendung.
Das Biopolieren ist eine spezielle Behandlung der Garnoberfläche, die
die Stoffqualität
bezüglich
Handhabung und Aussehen ohne Verlust der Stoff-Benetzbarkeit verbessert.
Biopolieren kann durch Anwenden des z. B. in
WO 93/20278 beschriebenen Verfahrens
erhalten werden.
-
Während des
Webens von Textilien werden die Fäden beträchtlicher mechanischer Belastung
ausgesetzt. Um ein Reißen
zu verhindern, werden die Fäden
im Allgemeinen durch die Beschichtung (Schlichte) aus einer gelatinösen Substanz
(Schlichte) verstärkt.
Das häufigste
Schlichtemittel ist Stärke
in nativer oder modifizierter Form. Eine gleichmäßige und haltbare Appretur
kann somit nur nach Entfernung der Schlichte von dem Textilstoff,
dem so genannten Entschlichten, erhalten werden. Das Entschlichten
von Textilstoffen, die mit einer Schlichte, die Stärke oder
modifizierte Stärke
enthält,
geschlichtet wurden, wird vorzugsweise durch die Verwendung von
amylolytischen Enzymen erleichtert.
-
Orale und dermale Pharmazeutika:
-
Proteasen
-
Verschiedene
Kombinationen von hoch aufgereinigten Proteasen (z. B. Trypsin und
Chymotrypsin) werden in oral einzunehmenden Pharmazeutika und in
dermalen Pharmazeutika zur Bekämpfung
z. B. von Entzündungen, Ödemen und
Verletzungen verwendet.
-
Lederherstellung:
-
Transferase
-
Transglutaminase
ist zur Verwendung bei dem Casein-Finishing von Leder durch Wirken
als ein Härtungsmittel
bekannt (siehe
WO 94/13839 von
Novo Nordisk).
-
Reinigung von glatten Flächen:
-
Das
Reinigen von glatten Flächen
z. B. in der Nahrungsmittelindustrie ist oft schwer, da die zur
Herstellung von Milchprodukten, Fleisch, Fischprodukten, Getränken etc.
verwendete Anlage oft eine komplizierte Form aufweist. Die Verwendung
von Tensidzusammensetzungen in Form von Gelen und Schäumen, die
Enzyme einschließen,
hat gezeigt, dass sie die Reinigung glatter Flächen erleichtert und verbessert.
Enzyme, die zweckmäßigerweise
solchen Tensidzusammensetzungen zugesetzt werden können, sind
insbesondere Proteasen, Lipasen, Amylasen und Cellulasen.
-
Solche
Reinigungszusammensetzungen für
glatte Oberflächen,
die Enzyme umfassen, können
auch zweckmäßigerweise
im Transportbereich, beispielsweise zum Waschen von Autos oder für das allgemeine Waschen
von Gefäßen eingesetzt
werden.
-
Schließlich betrifft
die Erfindung die Verwendung des Proteins, das durch das erfindungsgemäße Verfahren
hergestellt wurde, oder eine Zusammensetzung, die das Protein in
Produkten, die Polypeptide umfassen, einschließt.
-
Als
Erstes kann das gesamte Konjugat oder die Zusammensetzung, die erfindungsgemäß hergestellt wurde,
zweckmäßigerweise
für Körperpflegeprodukte,
wie Haarpflege- und Haarbehandlungsprodukte, eingesetzt werden.
Diese umfassen Produkte wie Shampoo, Haar-Conditioner, Haarwellen-Zusammensetzungen, Haarfärbung-Zusammensetzungen,
Haarwasser, Haarflüssigkeit,
Haarcreme, Haarspülung,
Haarspray.
-
Weiterhin
betrachtet werden Mundpflegeprodukte, wie Zahnpasta, Mundspülung, Kaugummi.
-
Zusätzlich betrachtet
werden Hautpflegeprodukte, wie Kosmetika, wie Hautcreme, Hautmilch,
Reinigungscreme, Reinigungslotion, Reinigungsmilch, Coldcream, Cremeseife,
Nähressenz,
Hautlotion, Milchlotion, Calaminlotion, Handcreme, Pulverseife,
Transparentseife, Sonnenöl,
Sonnenschutz, Rasierschaum, Rasiercreme, Babyöl, Lippenstift, Lippencreme,
cremige Grundierung, Gesichtspuder, Puderlidschatten, Puder, Grundierung,
Make up-Grundlage,
Essenzpuder, Bleichpuder.
-
Auch
für Kontaktlinsen-Hygieneprodukte
kann das erfindungsgemäße Konjugat
zweckmäßigerweise verwendet
werden. Solche Produkte umfassen Kontaktlinsen-Reinigungs- und Desinfektionsprodukte.
-
Die
Verwendung von Detergentien, wie Waschpulver, Seife, Seifenstücke, Flüssigseife,
wird ebenfalls betrachtet.
-
Die
Erfindung kann auch die Verwendung eines DNA-Konstrukts, das eine
glykosylierte Proteinvariante codiert, und eines Expressionsvektors,
der das DNA-Konstrukt umfasst, einschließen. Der Expressionsvektor
kann jeder beliebige Vektor sein, der dem DNA-Rekombinationsverfahren und der anschließenden erfolgreichen
Expression in einem Wirtsorganismus unterzogen wird. Beim Einbringen
in den Wirtsorganismus kann der Vektor autonom funktionieren. Durch
einen Replikationsursprung kann das Plasmid sich außerhalb
des Wirtszellengenoms replizieren. Alternativ kann es in das Wirtszellengenom
eingebaut und zusammen mit dem Wirtszellengenom repliziert werden.
-
Außerdem kann
die vorliegende Erfindung ein Verfahren einschließen, durch
das eine glykosylierte Proteinvariante synthetisiert und exprimiert
wird. Die Schritte hinsichtlich der Erzeugung des Endprodukts werden
durch Kultivierung eines Wirtes erzielt, der zur Glykosylierung
und Expression eines Proteins in einem geeigneten Medium in der
Lage ist, um die Expression und Sekretion der glykosylierten Proteinvariante
in das Medium zu erhalten. Darauf folgt die Gewinnung und Isolierung
des Proteins aus dem Kulturmedium.
-
Ein
weiterer Aspekt der vorliegenden Erfindung besteht in der Produktion
von Proteinvarianten in einer Wirtszelle. Die Wirtszelle kann jede
beliebige Zelle sein, die zur großtechnischen Produktion von
Proteinen geeignet ist, die in der Lage ist, ein Protein zu exprimieren
und durch einen Expressionsvektor transformiert wird. Ein weiterer
Aspekt der vorliegenden Er findung ist ein Wirt, der zur Glykolysierung
in der Lage ist. Der Wirt kann aus bakteriellen Zellen, Pilzzellen
und tierischen Zellen oder transgenen Pflanzenzellen gewählt werden. Die
tierischen Zellen können
beispielsweise Insekten- oder Säugerzellen
sein.
-
Bei
einer Ausführungsform
ist der Wirt Hefe. Die Hefezelle kann aus der Gruppe ausgewählt werden, bestehend
aus Saccharomyces cerevisiae, Saccharomyces uvae, Saccharomyces
kluyveri, Schizosaccharomyces pombe, Saccharomyces uvarum, Kluyveromyces
lactis, Hansenula polymorpha, Pichia pastoris, Pichia methanolica,
Pichia kluyveri, Yarrowia lipolytica, Candida sp., Candida utilis,
Candida cacaoi, Geotrichummn sp. und Geotrichum fermentans.
-
Bei
einer anderen Ausführungsform
wird die Wirtszelle unter anderem aus Fungi, wie Humicola lanuginosa
oder Aspergillus oryzae, gewählt.
-
Bei
wieder einer anderen Ausführungsform
wird der Wirt unter Pflanzenzellen, wie transgene Pflanzenzellen,
beispielsweise Kartoffelzellen, gewählt, oder der Wirt wird unter
tierischen Zellen ausgewählt,
wie Insektenzellen, beispielsweise Spodoptera frugiperda Sf9 und
Sf21-Eierstockzellen,
oder Säugerzellen,
wie Affen CV1- und COS-Zellen, murine C127-Fibrolasten und chinesische Hamster-Eierstockzellen
(CHO).
-
Der
gewählte
Wirt wird in einem geeigneten Medium kultiviert, wobei die Proteinvariante
in dem Wirt exprimiert und glykosyliert wird. Schließlich wird
die glykosylierte Proteinvariante aus dem Medium gewonnen.
-
Durch
Vornehmen einer spezifischen Wahl des Wirts ist es möglich, die
Natur der Glykosylierung der glykosylierten Proteinvariante zu wählen.
-
Materialien und Methoden
-
Materialien
-
Enzyme:
-
Lipolase:
Lipase, die von Thermomyces lanuginosus (Humicola lanuginosa), Stamm
DSM 4109 mittels Gentechnik stammt.
-
Materialien, Chemikalien und Lösungen:
-
- Meerrettichperoxidase, markiert mit Anti-Ratten-Ig (Dako,
DK, P162, Nr. 031; Verdünnung
1:1 000).
- Maus-Anti-Ratten IgE (Serotec MCA193; Verdünnung 1:200).
- Ratten-Anti-Maus IgE (Serotec MCA419; Verdünnung 1:100).
- Biotin-markierter Maus-Anti-Ratten-IgG1-monoklonaler Antikörper (Zymed
03-9140; Verdünnung
1:1 000)
- Biotin-markierter Ratten-Anti-Maus-IgG1-monoklonaler Antikörper (Serotec
MCA336B; Verdünnung:
1:1 000)
- Streptavidin-Meerrettichperoxidase (Kirkegärd & Perry 14-30-00; Verdünnung 1:1
000).
- CovaLink-NH2-Platten (Nunc, Kat. Nr.
459439)
- Cyanursäurechlorid
(Aldrich) Aceton (Merck)
- Ratten-Anti-Maus-IgG1, Biotin (SeroTec, Kat. Nr. MCA336B)
- Streptavidin, Peroxidase (KPL)
- Orthophenylendiamin (OPD) (Kem-en-Tec)
- H2O2, 30 % (Merck)
- Tween 20 (Merck)
- Magermilchpulver (Difco)
- H2SO4 (Merck)
-
Puffer
und Lösungen:
Carbonatpuffer
(0,1 M, pH 10 (1 Liter)) Na2CO3 10,60
g |
PBS
(pH 7,2 (1Liter)) | NaCl | 8,00
g |
| KCl | 0,20
g |
| K2HPO4 | 1,04
g |
| KH2PO4 | 0,32
g |
- Waschpuffer PBS, 0,05 % (Vol./Vol.) Tween
20
- Blockierungspuffer PBS, 2 % (Gew./Vol.), Magermilchpulver
- Verdünnungspuffer
PBS, 0,05 % (Vol./Vol.) Tween 20, 0,5 % (Gew./Vol.) Magermilchpulver
- Citratpuffer (0,1 M, pH 5,0-5,2 (1 Liter) Na-Citrat 20,60 g
- Citronensäure
6,30 g
-
Aktivierung der CovaLink-Platten:
-
- • Herstellen
einer frischen Stammlösung
von 10 mg Cyanursäurechlorid
pro ml Aceton.
- • Unmittelbar
vor der Verwendung Verdünnung
der Cyanursäurechlorid-Stammlösung mit
PBS unter Rühren
bis auf eine Endkonzentration von 1 mg/ml.
- • Zugeben
von 100 ml der Lösung
zu jeder Vertiefung der CovaLink-NH2-Platten
und 5 min Inkubieren bei Raumtemperatur.
- • 3
Mal Waschen mit PBS.
- • Trocknen
der frisch präparierten
aktivierten Platten 30 min bei 50 °C.
- • Sofortiges
Verschließen
einer jeden Platte mit Dichtungsband.
- • Die
voraktivierten Platten können
3 Wochen bei Raumtemperatur aufbewahrt werden, wenn sie in einem Plastikbeutel
gehalten werden.
- Natriumborat, Borax (Sigma)
- 3,3-Dimethylglutarsäure
(Sigma)
- CaCl2 (Sigma)
- Tresylchlorid(2,2,2-trifluorethansulfonylchlorid) (Fluka)
- 1-Ethyl-3-(3-dimethylaminopropyl)carbodiimid (EDC) (Fluka)
- N-Hydroxysuccinimid (Fluka Art. 56480)
- Phosgen (Fluka Art. 79380)
- Lactose (Merck 7656)
- PMSF (Phenylmethylsulfonylfluorid) von Sigma
- Succinyl-alanin-alanin-prolin-phenylalanin-para-nitroanilid
(Suc-AAPF-pNP) Sigma Nr. S-7388,
Mw 624,6 g/Mol.
-
Farbsubstrat:
-
- OPD: o-Phenylendiamin (Kementec Kat. Nr. 4260)
-
Versuchstiere:
-
- Weibliche Balb/C-Mäuse
(etwa 20 Gramm), bezogen von der Firma Bomholdtgaard, Ry, Dänemark.
- Weibliche Brown-Norway-Ratten, die im Durchschnitt 180 g wogen.
-
Ausrüstung:
-
- XCEL II (Novex)
- ELISA-Reader (UVmax, Molecular Devices)
- HPLC (Waters)
- PFLC (Pharmacia)
- Superdex-75-Säule,
Mono-Q, Mono S von Pharmacia, SW.
- SLT: Photometer von SLT LabInstruments
- Größenausschlusschromatographie
(Spherogel TSK-G2000 SW).
- Größenausschlusschromatographie
(Superdex 200, Pharmacia, SW)
- Amicon-Zelle
-
Enzyme für DNA-Manipulationen
-
Wenn
nicht anderweitig angegeben, werden sämtliche Enzyme für DNA-Manipulationen,
wie z. B. Restriktionsendonukleasen, Ligasen etc., von der Firma
England Biolabs. Inc., erhalten. Medium:
BPX:
Zusammensetzung (pro Liter) | |
Kartoffelstärke | 100
g |
gemahlene
Gerste | 50
g |
Sojamehl | 20
g |
Na2HPO4 × 12 H2O | 9g |
Pluronic | 0,1
g |
Natriumcaseinat | 10
g |
-
Die
Stärke
in dem Medium wird mit α-Amylase
verflüssigt,
und das Medium wird durch Erhitzen bei 120 °C für 45 min sterilisiert. Nach
Sterilisierung wird der pH-Wert des Mediums auf 9 durch Zugabe von NaHCO3 auf 0,1 M eingestellt.
-
Verfahren
-
Allgemeine molekularbiologische Verfahren:
-
Wenn
nicht anderweitig angegeben, wurden die DNA-Manipulationen und Transformationen
unter Verwendung von Standardverfahren der Molekularbiologie (Sambrook
et al. (1989), Molecular cloning: A laboratory manual, Cold Spring
Harbor lab., Cold Spring Harbor, NY; Ausubel, f. M. et al. (Hrsg. "Current protocols
in Molecular Biology".
John Wiley and Sons, 1995; Harwood, C. R., und Cutting, S. M. (Hrsg.) "Molecular Biological
Methods for Bacillus".
John Wiley and Sons, 1990) durchgeführt.
-
Die
Enzyme für
die DNA-Manipulationen wurden nach den Ausführungen der Lieferfirmen eingesetzt.
-
Immunisierung der Mäuse
-
Balb/C-Mäuse (20
Gramm) werden 10 Mal (in Intervallen von 14 Tagen) durch subkutane
Injektion des fraglichen modifizierten oder unmodifizierten Polypeptids
bzw. durch auf dem Fachgebiet bekannte Standardverfahren immunisiert.
-
Immunisierung
der Ratten.
-
Zwanzig
intratracheale Immunisierungen an Ratten wurden wöchentlich
mit 100 μl
0,9 % (Gew./Vol.) NaCl (Kontrollgruppe) oder 100 μl der vorstehend
erwähnten
Proteinverdünnung
durchgeführt.
Gruppe 1 erhielt Wildtyp-Lipolase, Gruppe 2 erhielt Lipolasevariante
Nr. 1, und Gruppe 3 erhielt Lipolasevariante Nr. 5. Jede Gruppe
enthielt 10 Ratten. Blutproben (2 ml) wurden von Auge eine Woche
nach jeder zweiten Immunisierung gesammelt. Das Serum wurde durch
Blutgerinnung und Zentrifugation erhalten.
-
ELISA-IgE-Testsystem (für Brown-Norway-Ratten):
-
Ein
Drei-Schichten-Sandwich-ELISA wird zur Bestimmung der relativen
Konzentrationen von spezifischen Antikörpern verwendet.
-
Das
immunisierende Molekül
wird als Beschichtungsantigen mit 10 m pro ml und 50 ml pro Vertiefung, in
neutralem Phosphatpuffer, inkubiert über Nacht bei 4 °C, verwendet.
Alle restlichen bindungsfähigen
Punkte auf der Oberfläche
der Vertiefung werden mit 2 % Magermilch, 200 ml pro Vertiefung
in Phosphatpuffer für
mindestens 30 min bei Raumtemperatur (RT) blockiert. Sämtliche
mit diesem Antigen zu testende Seren werden dieser Platte mit 50
ml pro Vertiefung unter Verwendung einer 8-Kanal-Pipette in Verdünnungsreihen
von 10x verdünnt,
gefolgt von Dreifach-Verdünnungen
zugesetzt. Die Verdünnungen
werden in Phosphatpuffer mit 0,5 % Magermilch und 0,05 % Tween 20
durch 2 h Inkubation auf einer Rührplattform
bei Raumtemperatur durchgefuhrt. Das in "Tracer"-Molekül ist biotyliniertes Maus-Anti-Ratten-IgE,
50 ml pro Vertiefung und 2 000x in Phosphatpuffer mit 0,5 % Magermilch und
0,05 % Tween 20 verdünnt,
2 h inkubiert auf einer Rührplattform
bei RT. Die Kontrolle (Blindprobe) erhielt die identische Abfolge,
jedoch ohne Rattenserum. 50 ml pro Vertiefung Streptavidin-Meerrettichperoxidase,
2 000x verdünnt,
wurde 1 h auf einer Rührplattform
inkubiert. Das Farbsubstrat bei 50 ml pro Vertiefung ist OPD (6
mg) und H2O2 (4
ml einer 30 %-Lösung)
pro 10 ml Citratpuffer, pH 5,2. Die Reaktion wird unter Verwendung
von 100 ml 2 N H2SO4 pro
Vertiefung gestoppt. Sämtliche
Ablesungen erfolgen auf SLT bei 486 nm und 620 nm als Referenz.
Die Daten werden berechnet und in Lotus dargestellt.
-
ELISA-Verfahren zur Bestimmung der relativen
Konzentrationen von IgE-Antikörpern
in BALG/C-Mäusen
-
Ein
Drei-Schichten-Sandwich-ELISA wird zur Bestimmung der relativen
Konzentrationen spezieller IgE-Serumantikörper verwendet.
- 1) Beschichten der ELISA-Platte mit 10 mg Ratten-Anti-Maus-IgE
oder Maus-Anti-Ratten-IgE/ml
Puffer 1.
50 ml/Vertiefung. Über Nacht bei 4 °C Inkubieren.
- 2) Entleeren der Platten und Blockieren mit Blockierungspuffer
für mindestens ½ Stunde
bei Raumtemperatur.
200 ml/Vertiefung. Vorsichtig Schütteln. 3
Mal Waschen der Platten mit Waschpuffer.
- 3) Inkubieren mit Maus/Rattenserum, ausgehend von unverdünnt und
fortgesetzt mit 2-fachen Verdünnungen.
Freihalten von einigen Vertiefungen nur für Puffer 4 (Blindproben).
50
ml/Vertiefung. 30 Min. Inkubieren bei Raumtemperatur. Vorsichtig
Schütteln.
3 Mal Waschen der Platten in Waschpuffer.
- 4) Verdünnen
des Enzyms in Verdünnungspuffer
auf die entsprechende Proteinkonzentration. 50 ml/Vertiefung.
30
Min. bei Raumtemperatur Inkubieren. Vorsichtig Schütteln. 3
Mal Waschen der Platten in Waschpuffer.
- 5) Verdünnung
des spezifischen polyklonalen Anti-Enzym-Antiserums-Serums (pIg)
zum Nachweis von gebundenem Antikörper in Verdünnungspuffer.
50 ml/Vertiefung. 30 Min. Inkubieren bei Raumtemperatur. Vorsichtig
Schütteln.
3 Mal Waschen der Platten in Waschpuffer.
- 6) Verdünnen
von Meerrettichperoxidase-konjugierter Anti-pIg-Antikörper in
Verdünnungspuffer.
50 ml/Vertiefung.
30 Min. Inkubieren bei Raumtemperatur. Vorsichtig
Schütteln.
3 Mal Waschen der Platten in Waschpuffer.
- 7) Mischen von 0,6 mg ODP/ml + 0,4 μl H2O2/ml in Substratpuffer. Herstellen der Lösung unmittelbar
vor der Verwendung. Inkubieren für
10 min. 50 μl/Vertiefung.
- 8) Zum Stoppen der Reaktion Zugabe von Stopplösung. 50 μl/Vertiefung.
- 9) Lesen der Platten bei 492 nm mit 620 nm als Referenz. Die
Daten werden berechnet und in Lotus dargestellt.
-
Balb/C-Mäuse-IgG-ELISA-Verfahren:
-
- • Das
Antigen wird auf 1 mg/ml in Carbonatpuffer verdünnt.
- • 100 μl werden
jeder Vertiefung zugesetzt. Die Platten werden über Nacht bei 4 °C beschichtet.
Unspezifische Absorption wird durch Inkubieren jeder Vertiefung
für 1 h
bei Raumtemperatur mit 200 μl
Blockierungspuffer blockiert.
- • Die
Platten werden 3x mit 300 μl
Waschpuffer gewaschen.
- • Unbekannte
Mausseren werden in Verdünnungspuffer,
typischerweise 10x, 20x und 40x oder höher, verdünnt.
- • 100 μl werden
jeder Vertiefung zugesetzt.
- • Die
Inkubation erfolgt 1 h bei Raumtemperatur.
- • Ungebundenes
Material wird durch 3 x Waschen mit Waschpuffer entfernt.
- • Der
Anti-Maus-IgG1-Antikörper
wird 2 000x in Verdünnungspuffer
verdünnt.
- • 100 μl werden
jeder Vertiefung zugesetzt.
- • Die
Inkubation erfolgt 1 h bei Raumtemperatur.
- • Ungebundenes
Material wird durch 3 x Waschen mit Waschpuffer entfernt.
- • Streptavidin
wird 1 000x in Verdünnungspuffer
verdünnt.
- • 100 μl werden
jeder Vertiefung zugesetzt.
- • Die
Inkubation erfolgt 1 h bei Raumtemperatur.
- • Ungebundenes
Material wird durch 3 x Waschen mit 300 ml Waschpuffer entfernt.
- • OPD
(0,6 mg/ml) und H2O2 (0,4
ml/ml) werden in Citratpuffer gelöst.
- • 100 μl werden
jeder Vertiefung zugesetzt.
- • Die
Inkubation erfolgt für
10 min bei Raumtemperatur.
- • Die
Reaktion wird durch Zugabe von 100 μl H2SO4 gestoppt.
- • Die
Platten werden bei 492 nm mit 620 nm als Referenz gelesen.
-
Molekularbiologische Verfahren:
-
Ortsgerichtete
Mutagenese, Klonieren und Expression von Enzymvarianten in Hefe
und Reinigen der Varianten wurden nach den Stand-der-Technik-Technologien
durchgeführt.
-
ELISA,
der antigenspezifisches Ratten-IgE nachweist: Dieser ELISA ist ein „Fänger-ELISA" und wurde auf CovaLink-NH2-Platten,
aktiviert mit Cyanursäurechlorid,
wie vom Hersteller beschrieben, durchgeführt. Der ELISA wurde in Phosphat
gepufferter Kochsalzlösung
unter allgemein bekannten Bedingungen durchgeführt. Die Platten wurden über Nacht
mit 100 μl
Maus-Anti-Ratten-IgE (5 μg/ml)
beschichtet. Nach diesem Stadium wurde Tween 20 den Pufferlösungen bis
auf eine Endkonzentration von 0,01 % (Vol./Vol.) zugesetzt. Die unspezifische
Absorption wurde mit 2 % (Gew./Vol.) Magermilch blockiert. Die unbekannten
Rattenseren wurden in 0,5 % (Gew./Vol.) Magermilch verdünnt, typischerweise
10 x, 20 x und 40 x, und wurden den Vertiefungen zugesetzt. Lipolase
wurde auf 1 μg/ml
in 0,5 % (Gew./Vol.) Magermilch verdünnt, und 100 μl wurden
jeder Vertiefung zugesetzt. Immobilisiertes Enzym wurde mit antigenspezifischem
polyklonalem Serum in 0,5 % (Gew./Vol.) Magermilch nachgewiesen.
Anti-Lipolase-Immunglobuline wurden unter Verwendung von Anti-Kaninchen-Immunglobulin-Antikörpern, markiert
mit Meerrettichperoxidase, nachgewiesen.
-
ELISA,
der antigenspezifisches Ratten-IgG1 nachweist: Dieser ELISA ist
ein direkter ELISA und wurde auf CovaLink NH2-Platten durchgeführt, die
mit Cyanursäurechlorid
aktiviert waren, wie vom Hersteller beschrieben. Der ELISA wurde
in phosphatgepufferter Kochsalzlösung
unter allgemein bekannten Bedingungen durchgeführt. Die Platten wurden über Nacht
mit 100 μl
Antigen (5 μg/ml)
beschichtet. Nach diesem Stadium wurde Tween 20 den Pufferlösungen bis
auf eine Endkonzentration von 0,01 % (Vol./Vol.) zugesetzt. Die
unspezifische Adsorption wurde mit 2 % Magermilch blockiert. Die
unbekannten Rattenseren wurden in 0,5 % (Gew./Vol.) Magermilch verdünnt, typischerweise
10 x, 20 x und 40 x, und wurden den Vertiefungen zugesetzt. Immobilisiertes
antigenspezifisches Ratten-IgG1 wurde unter Verwendung eines biotinylierten
Maus-Anti-Ratten-IgG1 in 0,5 % (Gew./Vol.) Magermilch nachgewiesen.
Immobilisiertes Maus-Anti-Ratten-IgG1 wurde unter Verwendung einer
streptavidingebundenen Meerrettichperoxidase nachgewiesen.
-
Statistische Analyse:
-
Die
Unterschiede zwischen Messreihen wurden unter Verwendung von nicht
parametrischen Verfahren ausgewertet: Der Kruskal-Wallis-Test und
der Dunn's Multiple
Comparison Test.
-
Beispiele
-
Die
folgenden Experimente erläutern
die Herabsetzung der Allergenität
des Enzyms Lipase (E.C.3.1.1.3) aus Thermomyces lanuginosus (Humicola
lanuginosa), Stamm DSM 4109 mittels Gentechnik. Das Enzym wurde
mit zusätzlichen
Glykosylierungsstellen in spezifischen Bereichen des Enzyms bereitgestellt.
-
Beispiel 1: Epitop-Identifizierung und
Variantenauswahl
-
Die
Lipasevarianten waren dazu ausgelegt, zusätzliche Glykosylierungsstellen
der Konsensussequenz Asn-Xaa-Thr/Ser einzubringen. Als Erstes wurden
die Epitope auf Lipase-Wildtyp
identifiziert, um Glykosylierungsstellen zu wählen, um die Auswirkungen sowohl
von „Makrophagen-Scavenging" und Epitop-Abschirmung
zu maximieren.
-
Zur
Identifizierung der Epitopmuster wurden Phage-Display-Bibliotheken,
die statistische Peptidsequenzen (9-Mere) exprimieren, mit IgG,
das aus Kaninchen-Anti-Lipase-Antiseren durch Caprylsäurepräzipitation
aufgereinigt wurde, gescreent. Die IgG-Antikörper waren auf paramagnetischen
Mikrokügelchen
immobilisiert, die spezifische Anti-Kaninchen-IgG-Antikörper trugen,
wie vom Hersteller (Sigma) beschrieben. Ungebundenes Material wurde
entfernt, und die beschichteten Mikrokügelchen wurden isoliert und
mit der Phage-Display-Bibliothek,
die 9-Mer-Oligopeptide mit statistischen Aminosäuresequenzen exprimiert, inkubiert. Die
gebundenen Phagen wurden aus den Mikrokügelchen eluiert und mit einem
entsprechenden Escheria coli-Stamm in Gegenwart eines Trägerphagen
inkubiert und anschließend
in Übereinstimmung
mit dem existierenden Stand der Technik ausgestrichen. Die Plat ten,
die Plaques aufwiesen, wurden auf spezifische Bindung an Anti-Lipase-Antikörpern nach
dem Stand der Technik gescreent. Für jede Platte wurden zwei Kopien
auf Nitrocellulosefilter vorgenommen. Filter Nr. 1 wurde mit gereinigtem
Lipase-spezifischem IgG inkubiert, während Filter Nr. 2 mit gereinigtem
Lipase-spezifischem IgG in Gegenwart von überschüssiger Lipase inkubiert wurde.
Beide Filter wurden unter Verwendung von Anti-Kaninchen-IgG, markiert
mit alkalischer Phosphatase, entwickelt. Die Plaques erschienen
auf Filter Nr. 1, jedoch nicht auf Filter Nr. 2, wurden selektiert
und nach dem Stand der Technik kultiviert. Die reaktivierten Oligopeptidsequenzen
wurden durch automatisierte DNA-Sequenzanalyse identifiziert, und
ihre Sequenzen zur Identifizierung von 5 wichtigen Epitopen abgeglichen:
- 1. RPPR
- 2. > EY
- 3. P > PAP > S
- 4. > RSA
- 5. L > GRS
-
Diese
Epitopmuster wurden auf der 3D-Struktur des Lipasemoleküls (ltib.pdb)
durch Computeranalyse lokalisiert. Sie stimmten an der N-terminalen
Extension (lip.1) und an den Positionen um die Reste E129-Y164 (lip.2.1),
E129-Y220 (lip.2.2.-4), P253-P250-A243-P208/207-S214/216/217 (lip.3.0), R209-S214-Y220 (lip.4.0),
L67-G65-R81-S83/85 (lip.5.1) bzw. L96/97-G212-R209/179-S214 (lip.5.2)
(1) überein.
-
Nach
den aus dem Phage-Display-Screening erhaltenen Information wurden
Varianten mit zusätzlichen
Glykosylierungsstellen nahe an diesen Epitopen mittels Protein-Engineering
konstruiert.
1 zeigt zwei solche Varianten,
Nr. 1 mit einer zusätzlichen
Glykosylierungsstelle und Nr. 5 mit 4 zusätzlichen Glykosylierungsstellen.
Lipase selbst besitzt eine Glykosylierungsstelle (N33 = Asn
33-I1e
34-Thr
35), die beabstandet von dem identifizierten
Epitopen angeordnet ist. In der Variante Nr. 1 wird vorausgesagt,
dass ein Epitop durch die zusätzliche
Glykosylierungsstelle beeinflusst wird, während 3 Epitope durch die zusätzliche
Glykosylierung in Variante Nr. 5 beeinflusst werden. Tabelle 1: Substitutionen, die zur Erzeugung
von zusätzlichen
Glykosylierungsstellen eingebracht werden.
Variante | Glykosylierungs | entsprechende
Sub | betroffenes
Epitop |
| stellen | stitutionen | |
Wildtyp | N33 | ohne | |
Nr.
1 | N33 | | lip.5.2 |
| N99 | E99N,
N101S | |
Nr.
5 | N33 | | lip.2.1 |
| N37 | T37N,
N39S | lip.2.2-4 |
| N99 | E99N,
N101S | lip.3.0 |
| N163 | G163N,
D165S | lip.4.0 |
| N212 | G212N | lip.5.2 |
-
Beispiel 2: Konstruktion und Expression
von glykosylierten Varianten
-
Ortsgerichtete
Mutagenese und Klonierung der Enzymvarianten wurden durch die im
Fachgebiet gut bekannten Standardtechniken (siehe z. B. Sambrook
et al. (1989), Sambrook et al., Molecular Cloning. A Laboratory
Manual, Cold Spring Harbor, NY; Ford et al., 1991, Protein Expression
and Purification 2, S. 95–107) durchgeführt. Die
Gensequenz der Wildtyp-Lipase kann in der EMBL/Genbank-Datenbasis
unter der Zugangsnummer AF054513 gefunden werden, und der verwendete
Vektor war CaHj483 (
WO 99/42566 ).
Die resultierenden Expressionsvektoren wurden in Aspergillus oryzae
JaL 228 (
PCT/DK 97/00037 )
unter Verwendung von Selektion auf Acetamid, wie in der Patentschrift
EP 531 372 B1 beschrieben,
transformiert. Die Transformanten waren reisolierte Sporen, die
in Schüttelkolben
fermentiert wurden, um die Lipasevarianten zu ergeben. Die resultierenden
Lipasevarianten wurden durch auf dem Fachgebiet bekannte Verfahren
gewonnen (Svendsen et al., Methods in Enzymology, Bd. 284, Ss. 317–340, 1997).
-
Somit
wurden die Lipasevarianten in Aspergillus oryzae exprimiert, welcher
bekanntlich zur Glykosylierung fähig
ist. Die sezernierten Lipasevarianten wurden in den Zellen glykosyliert,
wie durch die Mobilitätsverschiebung
der Varianten im Vergleich zu dem Wildtyp bei der Westernblot-Analyse
(2) gezeigt. Außerdem gibt die langsame Migration
der Variante (Nr. 5) mit den meisten Glykosylierungsstellen wie
erwartet an, dass das Ausmaß der
Glykosylierung der Anzahl von Glykosylierungsstellen entspricht,
die in die Sequenz eingebracht wurden.
-
Beispiel 3: Beibehaltene Funktionalität der Varianten
-
Wildtyp-Lipase
und die Varianten wurden gereinigt, und ihre spezifische Aktivität wurde
bestimmt. Kurz gesagt, wird ein Substrat für Lipase durch Emulgieren von
Glycerintributyrat unter Verwendung von Gummi arabicum als Emulgator
hergestellt. Die Lipaseaktivität
wird bei pH 7 unter Verwendung des pH-Stat-Verfahrens getestet.
Eine Einheit Lipaseaktivität
(LU) ist definiert als die Menge, die zur Freisetzung von einem
Mikromol Fettsäure
pro Minute benötigt
wird (Svendsen et al., Methods in Enzymology, Bd. 284, S. 317–340, 1997).
-
Die
Aktivität
wird als LU/ml von Lösungen
mit der gleichen Proteinkonzentration ausgedrückt, bestimmt durch die A280-Messung. Wildtyp-Lipase besitzt eine
Aktivität
von 4 917 LU/ml, Variante Nr. 1 besitzt 4 478 LU/ml, und Variante
Nr. 5 besitzt 4 222 LU/ml. Daher besitzen die Varianten im Wesentlichen
die gleiche Funktionalität
wie die Wildtyp-Lipase.
-
Beispiel 4: IT-Ratten-Studien (IgG1/IgE):
-
Die
antigene und allergene Potenz der Varianten Nr. 1 und 5 der Wildtyp-Lipase
wurde in einem Rattenmodell mit intratrachealer Exposition gegenüber Antigen
verglichen.
-
Immunisierung:
Zwanzig intratracheale Immunisierungen an Ratten (weibliche Brown-Norway-Ratten mit
einem durchschnittlichen Gewicht von 180 g) wurden wöchentlich
mit 100 μl
0,9 % (Gew./Vol.) NaCl (Kontrollgruppe) oder 100 μl Kochsalzlösung, die
15 μg Protein
enthielt, durchgeführt.
Gruppe 1 erhielt Wildtyp-Lipase, Gruppe 2 erhielt Lipasevariante
Nr. 1, und Gruppe 3 erhielt Lipasevariante Nr. 5. Jede Gruppe enthielt 10
Ratten. Die Blutproben (2 ml) wurden aus dem Auge eine Woche nach
jeder zweiten Immunisierung gesammelt. Das Serum wurde durch Blutgerinnung
und Zentrifugation erhalten.
-
ELISA-Nachweis
von antigenspezifischen Ratten-IgE: Dieser ELISA ist ein „Fänger-ELISA" und wurde auf CovaLink
NH2-Platten (Nunc, Dänemark)
durchgeführt,
die mit Cyanursäu rechlorid,
wie vom Hersteller beschrieben, aktiviert waren. Der ELISA wurde
unter Standardbedingungen in phosphatgepufferter Kochsalzlösung durchgeführt. Die
Platten wurden über
Nacht mit 100 μl
Maus-Anti-Ratten-IgE (5 μg/ml)
beschichtet. Nach diesem Stadium wurden Tween 20 den Pufferlösungen bis
zu einer Endkonzentration von 0,01 % (Vol./Vol.) zugesetzt. Die
unspezifische Adsorption wurde mit 2 % (Gew./Vol.) Magermilch blockiert.
Unbekannte Rattenseren wurden in 0,5 % (Gew./Vol.) Magermilch verdünnt, typischerweise
10x, 20x und 40x, und wurden den Vertiefungen zugesetzt. Die Lipase
wurde auf 1 μg/ml
in 0,5 % (Gew./Vol.) Magermilch verdünnt, und 100 μl wurden
jeder Vertiefung zugesetzt. Das immobilisierte Enzym wurde mit antigenspezifischem
polyklonalem Serum in 0,5 % (Gew./Vol.) Magermilch nachgewiesen.
Die Anti-Lipase-Immunglobuline wurden unter Verwendung von Anti-Kaninchen-Immunglobulinantikörpern, markiert
mit Meerrettichperoxidase, nachgewiesen.
-
ELISA-Nachweis
von antigenspezifischem Ratten-IgG1: Dieser ELISA ist ein direkter
ELISA und wurde auf CovaLink NH2-Platten (Nunc, Dänemark)
aktiviert mit Cyanursäurechlorid,
wie vom Hersteller beschrieben, durchgeführt. Der ELISA wurde in phosphatgepufferter
Kochsalzlösung
unter Standardbedingungen durchgeführt. Die Platten wurden über Nacht
mit 100 μl
Antigen (5 μg/ml)
beschichtet. Nach diesem Stadium wurde den Pufferlösungen Tween
20 bis zu einer Endkonzentration von 0,01 % (Vol./Vol.) zugesetzt.
Die unspezifische Adsorption wurde mit 2 % Magermilch blockiert.
Unbekannte Rattenseren wurden in 0,5 % (Gew./Vol.) Magermilch, typischerweise
10x, 20x und 40x, verdünnt
und den Vertiefungen zugesetzt. Immobilisiertes antigenspezifisches
Ratten-IgG1 wurde unter Verwendung eines biotinylierten Maus-Anti-Ratten-IgG1 in
0,5 % (Gew./Vol.) Magermilch nachgewiesen. Immobilisiertes Maus-Anti-Ratten-IgG1
wurde unter Verwendung einer streptavidingebundenen Meerrettichperoxidase
nachgewiesen.
-
Unterschiede
zwischen den Datenreihen wurden unter Verwendung nicht-parametrischer
Verfahren ausgewertet: Der Kruskal-Wallis-Test und der Dunn's Multiple Comparison
Test. Die Allergenität
wird als "das Endpunkt-IgE-Antikörper-Niveau" und das "integrierte IgE-Antikörper-Antwort-Niveau" während des
Experiments zusammengefasst.
-
3 zeigt,
wie die Allergenität
der Lipasevarianten, bestimmt durch die integrierte IgE-Antwort abnimmt,
wenn die Anzahl von Glykosylierungsstellen zunimmt. Tabelle 2 zeigt,
wie die Endpunkt-Allergenität
der Lipasevarianten, bestimmt durch die IgE-Antwort, eben falls abnimmt,
wenn die Anzahl von Glykosylierungsstellen zunimmt. Die Antigenizität der Varianten,
bestimmt als die IgG1-Antwort ist allerdings entweder konstant oder
erhöht,
wobei letzteres möglicherweise
auf den antigenen Eigenschaften der Glykosylketten beruht. Tabelle 2: Endpunkt-Antikörper-Antwort-Niveaus
im IT-Rattenmodell
Enzym | IgG1-Antwort
(Antigenzität)
(%) | IgE-Antwort
(Allergenität)
(%) |
Lipase | 100 | 100 |
Variante
Nr. 1 | 182 | 71 |
Variante
Nr. 5 | 93 | 42 |
-
Beispiel 5: SC-Mausstudien (IgG1 und IgE)
-
Die
antigenen und allergenen Potenzen der Variante Nr. 1 und Nr. 5 und
von Wildtyp-Lipase wurden in einem Mausmodell mit subkutaner Exposition
gegenüber
Antigen verglichen.
-
Das
Immunisierungsprotokoll entsprach demjenigen der Rattenstudien (Beispiel
4), mit der Ausnahme, dass Immunisierungen subkutan mit einer Proteinkonzentration
von 0,025 mg Protein/ml durchgeführt
und Blutproben von nur 100 μl
von kleineren Tieren (weibliche Balb/c-Mäuse, 9 Wochen alt von etwa
20 g) gesammelt wurden.
-
Die
ELISA wurden auf eine Weise im Wesentlichen entsprechend derjenigen,
der Rattenstudien (Beispiel 4) durchgeführt, außer dass Anti-Maus-IgE- und
Anti-Maus-IgE-Antikörper
verwendet und Verdünnungsreihen
von 1:160 für
IgG1-ELISA und von Unverdünnten
für den
IgE-ELISA begonnen wurden.
-
Die
Ergebnisse sind in 4 gezeigt. Es kann gesehen werden,
dass die Allergenität,
ausgedrückt
als integrierte Antikörper-Antwort-Niveaus
(wie es allgemein akzeptiert ist), für die glykosylierten Varianten
herabgesetzt ist.
-
Somit
zeigt Variante Nr. 5 in dem SC-Mausmodell herabgesetzte Allergenität, allerdings
ist es nur eine begrenzte Herabsetzung in der Allergenität im Vergleich
zu derjenigen, die in dem IT-Rattenmodell (Beispiel 4) festgestellt
wird. Die Unterschiede zwischen diesen beiden Reihen von Ergebnissen
geben an, dass die herabgesetzte Allergenität in Ratten mindestens teil weise
auf dem verstärkten
Scavenging durch Makrophagen, die für die Lunge spezifisch sind,
beruht, z. B. alveolare Makrophagen. Die steht im Einklang mit Feststellungen,
die auf dem Fachgebiet vorgenommen wurden, dass Proteine, die subkutan
injiziert werden, eine geringe Wirkung auf alveolare Makrophagen
besitzen (siehe zum Beispiel Halme et al., J. Immunotherapy with
Emphasis an Tumor Immunology, Bd. 15, Ss. 283–291, 1994, oder Vasil'eva et al., Zhurnal
Mikrobiologii, Epidemiologii I Imunobiologii (10), Ss. 34–36, Okt.
1991), und auch mit Beobachtungen, dass alveolar, allerdings nicht
interstitiell, Makrophagen die Funktion pulmonaler dendritischer
Zellen als Stimulatoren der T-Zell-Proliferation unterdrücken (Armstrong
LR, Christensen PJ, Paine R III et al. (1994), Am J Respir Cell
Mol Biol 11: 682–691
und Holt PG, Oliver J, Bilyle B et al. (1993), J Exp Med: 397–407).
-
Bei
subkutaner Injektion in Mäuse
besteht nur eine eingeschränkte
Herabsetzung in der Allergenität bei
Variante Nr. 5 e. Der Unterschied zwischen diesen Ergebnissen und
denjenigen, die durch intratracheale Installation der gleichen Proteine
in Ratten (Beispiel 4) erhalten wurden, gibt an, dass die herabgesetzte
Allergenität
in Ratten mindestens teilweise auf dem verstärkten Scavenging durch die
für die
Lunge spezifischen Makrophagen, z. B. alveolare Makrophagen, beruht.
Dies steht mit den Beobachtungen im Einklang, wie sie auf dem Fachgebiet
bezüglich
des Ausmaßes
der Wirkung von Proteinen gemacht wurden, die subkutan an Alveolarmakrophagen
injiziert wurden (siehe beispielsweise J. Immunotherapy with Emphasis
an Tumor Immunology, Bd. 15, Ss. 283–291, 1994, oder Zhurnal Mikrobiologii,
Epidemiologii I Immunobiologii (10), Ss. 34–36, Okt. 1991).
-
Beispiel 6: Kompetitiver ELISA
-
Kompetitive
ELISA-Experimente wurden für
Lipase-Wildtyp und die beiden Varianten unter Verwendung von auf
dem Fachgebiet bekannten Verfahren mit spezifischem polyklonalem
Anti-Lipase-Antiserum aus Kaninchen und Lipase-Wildtyp als Konkurrent
durchgeführt
(siehe z. B. J. Clausen, Immunochemical Techniques For The Identification
And Estimation Of Macromolecules, Elsevier, Amsterdam, 1988, Ss.
187–188).
-
Der
Wildtyp besitzt definitionsgemäß keinen
Verlust an Kompetitivität
und weist eine Endpunkt-Inhibition von 100 % auf. Variante Nr. 1
wies einen zweifachen Verlust an Kompetitivität und eine Endpunktinhibition von
90 % auf, wohingegen Variante Nr. 5 einen 256-fachen Verlust an
Kompetitivität
und eine Endpunktinhibition von 53 % aufwies.
-
Die
Ergebnisse geben an, dass mindestens ein Teil der herabgesetzten
Allergenität
auf der herabgesetzten Antigenizität beruhen kann, was mit der
Tatsache im Einklang steht, dass die Glykosylierungsstellen lip.2.-4.,
lip.3.0, lip.4.0 und lip.5.2 in der Nachbarschaft von Lipaseepitopen
angeordnet sind.