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Die
vorliegende Erfindung hat ein neues menschliches Protein zum Gegenstand,
das bei der Zielsteuerung der Proteine zu den Abbauwegen durch das
Proteasom wirkt. Dieses Protein, genannt h-βTrCP, ist in der Lage, insbesondere
mit dem Protein Vpu des HIV-1-Virus sowie mit den Zellproteinen
IκB, β-Catenin
und Skp1p zusammenzuwirken.
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Der
Abbau der Proteine durch das Proteasom, einem Multiproteinkomplex,
der in allen Zellen vorliegt, ist involviert in zahlreichen essentiellen
Zellphänomenen
wie die Regelung der Zellvermehrung, die Erneuerung der Proteine
und die Entfernung der unkorrekt replizierten Proteine, insbesondere
auf der Ebene des endoplasmatischen Retikulums (CIECHANOVER, A.,Cell,
79, 13-21, 1994). Zahlreiche Viren wie der Virus HIV-1, der CD4 über eines
seiner Vpu-Protein abbaut (TRONO D., Cell, 82, 189-1992, 1995) verwenden
zu ihren Gunsten diese zellulären
Abbauwege der Proteine, in denen die Proteine zielgesteuert werden
zum Proteasom durch verschiedene Wechselwirkungen mit anderen Proteinen,
bevor sie abgebaut werden. Um zum Proteasom zielgesteuert zu werden
und abgebaut zu werden von jenem, müssen die Proteine im allgemeinen
vorher ubiquitinyliert werden durch Ubiquitin-Ligase-Komplexe. Um
ubiquitinyliert zu werden, müssen
die Proteine weiterhin häufig
Modifikationen unterliegen, wie Phosphorylierungen (CIECHANOVER,
A. Embo. J., 17, 7151-7160, 1998).
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Bis
heute kannte man mehrere andere Proteine vom Typ βTrCP:
- – das
Protein βTrCP
von Xenopus, beschrieben durch Spevak et al. (Mol. Cell. Biol.,
13, 4953-4966, 1993);
- – das
Slimb-Protein von Drosophila, beschrieben durch Jiang et al. (Nature,
vol. 391, 29. Januar 1998);
- – das
Protein KIAA0696, gezeigt durch Ishikawa et al. (DNA Research, 5,
169-176, 1998) beim Anlass einer systematischen Analyse der im Gehirn
exprimierten Sequenzen.
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Jiang
et al. haben gezeigt, daß das
Slimb-Protein bei Drosophila in der Stabilität des Armadillo-Proteins und
der Signalisierung von zwei metabolischen Wegen involviert ist,
die für
die Entwicklung essentiell sind, nämlich den Hedgehog- und Wingless-Wegen.
Sie haben auch gezeigt worden, daß das Slimb-Protein eine Homologie
von etwa 80% mit dem Protein βTrCP
von Xenopus hat, wovon keine Funktion durch Spivak et al. beschrieben
worden ist. Da das β-Catenin
bei Xenopus oder beim Menschen, das homolog mit dem Armadillo-Protein
der Drosophila ist, zu den Abbauwegen des Proteasoms in Abwesenheit
von Signalisierung der Hedgehog- und Wingless-Wege zielgesteuert
zu werden scheint, schlagen sie vor, daß beim Menschen die Gene, die
die Homologe von Slimb kodieren, involviert sein könnten bei
dem proteolytischen Abbau des β-Catenins,
welches Protein onkogene Eigenschaften annimmt, wenn es nicht abgebaut
wird (POLAKIS, P., Biochim. Biophys. Acta 1332, F127-47, 1997).
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Selbst
wenn die Konservierung der Wingless- und Hedgehog-Wege bei den Wirbeltieren
wichtig ist, ist es dennoch nicht ebenso sicher, daß die Konservierung
der Funktionen der homologen Proteine vollständig sein wird. Es gab im Übrigen zahlreiche
Beispiele, die zeigen, daß es
immer signifikante Unterschiede zwischen den Spezies gibt.
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Darüber hinaus
haben Jiang et al. die Implikation von Slimb bei der Kontrolle der
Wingless- und Hedgehog-Wege
bei Drosophila nur auf Basis von genetischen Untersuchungen etabliert.
Ein Beweis, daß diese
Kontrolle abhängig
ist von einer direkten Interaktion zum Beispiel zwischen Slimb und
Armadillo ist weder erforscht noch angewandt.
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Das
Protein gemäß der Erfindung,
genannt h-βTrCP,
ist in der Lage, mit viralen Proteinen oder Zellproteinen wechselzuwirken,
die in der Lage sind, als Mediatoren zu wirken oder durch das Proteasom
abgebaut zu werden. Insbesondere das Protein h-βTrCP ist in der Lage, insbesondere
mit dem Protein Vpu des HIV-1-Virus sowie mit den Zellproteinen
IκB und β-Catenin
zusammenzuwirken.
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Es
ist insbesondere nützlich
für die
Zielsteuerung von therapeutischen Mitteln wie insbesondere Antitumor-,
Antiviren-, Antientzündungs-
und Anti-Alzheimer-Mitteln.
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Das
Protein Vpu ist ein kleines Membranprotein mit 81 Aminosäuren, exprimiert
durch den Großteil der
Isolate des HIV-1-Virus, aber weder durch jene des menschlichen
HIV-2-Virus, der deutlich weniger pathogen ist, noch durch jene
des SIV-Affenvirus (COHEN et al., Nature, 334, 532-534, 1988; et
STREBEL et al., Science, 2, 1221-1223, 1988).
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Eine
der Funktionen des Proteins Vpu ist sein Vermögen, den Abbau des CD4-Proteins,
einem Zellrezeptor des HIV-1-Virus, zu induzieren, wobei es so an
der Verminderung der Expression des CD4-Rezeptors an der Oberfläche der
Zellen teilhat (Willey et al., J. Virol. 68, 1207-1212, 1994).
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Man
weiß auch,
daß zwei
Phosphorylierungsserine des Vpu-Proteins, angeordnet an Position
52 und 56, unabdingbar für
den Abbau von CD4 sind, der durch Vpu induziert wird (MARGOTTIN
et al., Virology, 223, 381-386, 1996). Bei dem Infektionsvorgang
durch den HIV-1-Virus in Abwesenheit des Vpu-Proteins assoziieren
sich der Hüllenvorläufer Gp160
und das neu synthetisierte Protein CD4 im übrigen im endoplasmatischen Retikulum
unter Blockieren der Reifung des Proteins Gp160 (BOUR et al., J.
Virol., 65, 6387-6396, 1991). Der Abbau des CD4-Rezeptors, vermittelt
durch das Protein Vpu, ist essentiell, um das virale Hüllprotein
freizusetzen, das im endoplasmatischen Retikulum durch seine Bindung
an CD4 dank der Wechselwirkung mit der Gp120-Untereinheit zurückgehalten
wird, und erlaubt die normale Reifung der Hülle zur Plasmamembran und später deren
Integration in die viralen Partikel, was sie infektiös macht.
Jüngere
Untersuchungen haben die Tatsache gezeigt, daß der Abbau des CD4-Rezeptors,
vermittelt durch das Protein Vpu, sensibel gegenüber spezifischen Inhibitoren
ist, die für
das Proteasom spezifisch sind, und abhängig von der Gegenwart einer "intakten Ubiquitinylierungsmaschinerie" sind (FUJITA et
al., J. Gen. Virol., 78, 619-625, 1997).
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Das
Protein Vpu hat daher an den absolut kritischen Funktionen teil,
um die Produktion von infektiösen viralen
Partikeln in großer
Anzahl sicherzustellen, da es nicht nur bei den Proteinen des Gens
gag einwirkt, das heißt
bei den Proteinen einer Struktur unter Erhöhung der Erschlaffung der viralen
Partikel, sondern auch bei jenen des Gens env, indem es die Reifung
des Hüllproteins
nach Abbau des CD4-Rezeptors erlaubt. MARGOTTIN et al. 1996 (supra)
haben gezeigt, daß die
Wechselwirkung unter Vpu und CD4 mit deren cytoplasmatischer Domäne stattfand
und daß diese
Wechselwirkung nicht ausreichend war, um den Abbau des CD4-Rezeptors
auszulösen.
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Das
Protein Skp1p ist ein Zellprotein, das involviert ist in der Zielsteuerung
der Proteine zu den Abbauwegen durch das Proteasom, welche von der
Ubiquitinylierung der Proteine abhängen (PICKART C.M., The Faseb
Journal, 11, 1055-1066, 1997).
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BAI
et al. (Cell, 86, 263-274, 1996) haben gezeigt, daß das Protein
Skp1p notwendig war für
die durch Ubiquitin vermittelte Proteolyse und daß dieser
Abbau dank der Wechselwirkung von Skp1p mit Proteinen geschah, die
ein F-Box genanntes Motiv enthalten.
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Das
Protein Skp1p ist ein wesentlicher Faktor zur Zielsteuerung von
Regulatorproteinen des Zellzyklus durch das Proteasom. Die Zielsteuerung
des Abbaus dieser Regulatoren ist insbesondere notwendig am Anfang
des Zellzyklus in der S-Synthesephase von DNA (PAGANO, M., The Faseb
Journal, 11, 1068-1075, 1997). Jüngere
Untersuchungen haben gezeigt, daß das Protein Skp1p mit den
F-Box-Proteinen wesentliche Elemente von Komplexen mit hohen Molekulargewichten
sind, die SCF genannt werden für "Skp1p-Cullin-F-box-protein
complexes". Diese
SCF-Komplexe spielen die E3-Enzymrolle, welche durch deren Ubiquitin-Ligase-Wirkung
den letzten Ubiquitinylierungsschritt von Substratproteinen erlaubt,
die so zum Abbau durch das Proteasom zielgesteuert werden (HOYT,
A, Cell, 91, 149-151, 1997). Im übrigen
wird man bemerken, daß es
bis heute kein Homolog von Skp1p gibt, das bei Drosophila identifiziert
ist.
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Das
Protein IκB,
das in verschiedenen Formen vorliegt (α, β, ε) ist ein vorwiegender Inhibitor
des NFκB-Transkriptionsfaktors,
welcher jenen in Form eines inaktiven Komplexes im Cytoplasma hält (Beg
A. et al. Genes and Dev., 7. 2064-2070, 1993). Nach Stimulierung
der Zellen durch Faktoren wie Interleukin 1 (IL1) und dem Tumornecrosefaktor
(TNF), wird das Protein IκB
phosphoryliert auf den Serinresten S32 und S36. Diese Phosphorylierung
führt sehr
schnell zur Ubiquitinylierung des Proteins und zu seiner Zielsteuerung
zum Abbau durch das Proteasom. Der aktive NFκB-Faktor zum Beispiel in Form
von zwei P50- und P65-Untereinheiten wird dann freigesetzt, importiert
in den Kern, wo er sehr zahlreiche Gene aktivieren können wird
und insbesondere Entzündungsphänomene hervorrufen
können
wird.
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Das
Protein β-Catenin
ist ein Zellprotein, das wesentliche Signaltransduktionswege wie
die Wingless-Wege kontrolliert, die sehr konserviert bei den Wirbeltieren
sind (MILLER et al., Genes and Dev. 10, 2527-2539, 1996 und POLAKIS,
P., Biochim. Biophys. Acta 1332, F 127-47, 1997). Das β-Catenin
sammelt sich in den Krebszellen an, entweder in Folge von Mutationen,
die die Phosphorylierung auf den Serinresten 33 und 37 hindern (mutierte β-Catenin-Proteine)
oder in Folge von Mutationen seines Co-Faktors, dem Protein APC,
das für
seinen Abbau notwendig ist.
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Die
Ansammlung des β-Catenins,
verbunden mit seinem Nichtabbau, führt zu seinem Import in den Kern
und zur Aktivierung der Gene, die kontrolliert sind durch die Promotoren
TCF-LEF, was Zelltransformations- und Zellvermehrungsphänomene hervorruft.
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Es
ist kürzlich
gezeigt worden, daß Mutationen
des 1-Presinilins bei Patienten, die von der Alzheimer-Krankheit
betroffen sind, zu einer Destabilisierung und einem wachsenden Abbau
des β-Catenins
führte (ZHANG
et al., Nature, 395, 698-702, 1998). Diese Autoren haben gezeigt,
daß nicht
mutiertes 1-Presinilin sich an ein β-Catenin bindet und so zu seiner
Stabilität
beiträgt.
Bei der Alzheimer-Krankheit ist das mutierte Presinilin nicht mehr
in der Lage, sich an das β-Catenin
zu binden und dieses letztere wird dann schnell abgebaut. Der Gehalt
von β-Catenin
ist deutlich vermindert in den neuronalen Zellen von Patienten,
die von der Alzheimer-Krankheit betroffen sind. Der Verlust des β-Catenins
zieht eine verstärkte
Apoptose der neuronalen Zellen mit sich, die verantwortlich wäre für den bei
dieser Pathologie festgestellten neuronalen Verlust.
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Man
versteht leicht, daß es
sehr drängt,
Mittel zu finden, um die Zielsteuerung der Proteine zum Proteasom
zu modulieren, das heißt
zu aktivieren oder zu inhibieren.
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Man
hat jetzt ein neues menschliches Protein gefunden, das ein Protein
ist, welches bei der Zielsteuerung der Proteine zu den Abbauwegen
durch das Proteasom eingreift, und welches es ermöglicht,
Modulatorreagenzien der Zielsteuerung der Proteine zum Proteasom
zu screenen.
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Die
vorliegende Erfindung hat daher ein neues humanes Protein zum Gegenstand,
genannt βTrCP, das
die SEQ ID Nr. 2 hat und das beim Targeting von Proteinen zu den
Wegen des Abbaus durch das Proteasom eingreift.
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Das
Protein βTrCP
hat 569 Aminosäuren
und umfaßt
eine F-Box und sieben WD-Motive, deren Position in der Sequenz SEQ
ID Nr. 2 die folgende ist:
- – F-BOX: Aminosäuren 147-191,
- – erstes
WD-Motiv: Aminosäuren
259 bis 292,
- – zweites
WD-Motiv: Aminosäuren
304 bis 332,
- – drittes
WD-Motiv: Aminosäuren
343 bis 372,
- – viertes
WD-Motiv: Aminosäuren
387 bis 415,
- – fünftes WD-Motiv:
Aminosäuren
427 bis 455,
- – sechstes
WD-Motiv: Aminosäuren
467 bis 492,
- – siebtes
WD-Motiv: Aminosäuren
516 bis 544.
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Aufgrund
der Homologie dieses neuen Proteins mit βTrCP von Xenopus, welches Protein β-Transducin-Motive
enthält
und im Englischen unter der Bezeichnung "beta transducin repeats containing protein" bekannt ist, wird
das Protein der Erfindung h-βTrCP
(human-βTrCP)
genannt.
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Das
Protein h-βTrCP
der Erfindung ist in der Lage, mittels seiner WD-Motive mit Proteinen
wechselzuwirken, die in der Lage sind, durch das Proteasom abgebaut
zu werden, insbesondere mit den viralen Proteinen und den Zellproteinen,
die über
das Phosphorylierungsmotiv verfügen,
das die Aminosäuren Asp-Ser-Gly-Xaa-Xaa-Ser
umfaßt,
in welchen Xaa irgendeine natürliche
Aminosäure
ist und bei welchen die Serinreste phosphoryliert sind.
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Die
Phosphorylierung dieses Motivs Asp-Ser-Gly-Xaa-Xaa-Ser ist unabdingbar
zur Ubiquitinylierung und zum späteren
Abbau der Proteine, die diesen Motivtyp aufweisen. Das Protein h-βTrCP ist
nicht in der Lage, mit Proteinen wechselzuwirken, die dieses Motiv
enthalten, da die beiden Serinreste phosphoryliert sind und sie
nicht mit Proteinen wechselwirken können, die ein Phosphorylierungsmotiv
enthalten, in welchen die Serinreste zu nicht-phosphorylierbaren
Aminosäuren
mutiert sind. Unter Wechselwirken mit den phosphorylierten Proteinen
auf diesem Motiv kontrolliert das Protein h-βTrCP deren Ubiquitinylierung
und deren Zielsteuerung zum Proteasom Im Hinblick auf deren Abbau.
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Unter
diesen Proteinen kann man insbesondere das virale Protein Vpu und
die Zellproteine IκB
und β-Catenin
nennen.
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Man
hat auch gefunden, daß das
Protein h-βTrCP
mittels seiner F-Box mit dem Protein Skp1p wechselwirkt. Es ist
daher Teil eines neuen SCF-Komplexes, SCF-h-βTrCP, der bestimmte Zellproteine
oder Virenproteine auswählt,
welche durch das Proteasom abgebaut werden müssen.
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Durch
die Zielsteuerungsaktivität über die
Abbauwege durch das Proteasom spielt das Protein h-βTrCP gemäß der Erfindung
die Rolle eines Zellmediators des Proteins Vpu in den durch das
HIV-1-Virus infizierten Zellen.
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Ohne
an irgendeine Theorie gebunden sein zu wollen, denkt man, daß in den
durch den HIV-1-Virus infizierten Zellen der Virus mittels des Proteins
Vpu den SCF-Komplex verwendet, von dem das βTrCP-Protein ein Teil ist, um
den Abbau des CD4-Rezeptors zu induzieren, was die virale Replikation
und die Freisetzung der infektiösen
Viren begünstigen
wird.
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Die
Erfindung hat auch Peptidfragmente des Proteins h-βTrCP zum
Gegenstand, die aus der Addition, Unterdrückung und/oder dem Ersetzen
von einer oder mehreren Aminosäuren resultiert,
wobei die Peptidfragmente die Wechselwirkung mit den Proteinen konserviert
haben, die in der Lage sind, durch das Proteasom abgebaut zu werden,
insbesondere mit dem Protein Vpu des HIV-1-Virus, mit dem Zellprotein
IκB oder
dem Zellprotein β-Catenin
und/oder mit dem Protein Skp1p.
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Die
Erfindung betrifft insbesondere die Peptidfragmente, die wenigstens
eine der nachfolgenden Aminosäuresequenzen
von h-βTrCP
umfassen:
251-569,
292-569,
292-396,
292-545
und
1-291.
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Man
bevorzugt insbesondere die Peptidfragmente, die teilweise oder vollständig von
der F-Box befreit sind, oder jene, die teilweise oder vollständig von
den WD-Motiven befreit sind.
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Ein
besonders bevorzugtes Peptidfragment ist die Mutante, die deletiert
ist von den Resten 32-179, nachfolgend βTrCPΔF genannt.
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Die
vorliegende Erfindung hat auch Nukleinsäuresequenzen zum Gegenstand,
nämlich
die Genom-DNA-Sequenzen, die cDNA-Sequenzen oder mRNA-Sequenzen,
die umfassen oder bestehen aus einer Kette von Nukleotiden, die
das Protein h-βTrCP
codiert oder eines seiner Peptidfragmente wie oben definiert.
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Die
Erfindung betrifft insbesondere Nukleinsäuresequenzen, die für das Protein
h-βTrCP
und seine Peptidfragmente codieren, die oben beschrieben sind, welche
dargestellt sind durch:
- a) die DNA-Sequenzen
SEQ ID Nr. 1 und Nukleinsäurefragmente,
die für
die Peptidfragmente codieren;
- b) DNA-Sequenzen, die unter stringenten Bedingungen mit der
Sequenz a) hybridisieren;
- c) DNA-Sequenzen, die aufgrund der Degeneriertheit des genetischen
Codes resultieren aus den obigen Sequenzen a) und b) und das Protein
h-βTrCP
oder seine Fragmente codieren; und
- d) entsprechende mRNA- und DNA-Sequenzen.
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Die
Proteine und Peptidfragmente gemäß der Erfindung
können
erhalten werden durch die Gentechnik, welche die Schritte umfaßt des:
- – Kultivierens
eines transformierten Mikroorganismus oder von transformierten Eukaryotenzellen,
transformiert mit Hilfe einer Sequenz von Nukleinsäuren gemäß der Erfindung,
und
- – Gewinnens
des Proteins oder des Peptidfragments, das von dem Mikroorganismus
oder den Eukaryotenzellen erzeugt ist.
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Diese
Technik ist dem Fachmann wohlbekannt. Für betreffende Details wird
man sich auf das nachfolgende Werk beziehen können: Recombinant DNA Technology
I. Editors Ales Prokop. Raskesh K Bajpai: Annals of the New-York
Academy of Sciences, volume 646, 1991.
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Sie
können
auch hergestellt werden durch klassische Peptidsynthesen, die dem
Fachmann wohlbekannt sind.
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Die
Nukleinsäuren
gemäß der Erfindung
können
hergestellt werden durch chemische Synthese und Gentechnik unter
Verwendung von Techniken, die dem Fachmann wohlbekannt sind und
zum Beispiel beschrieben sind in SAMBROOCK et al. (supra).
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Die
Synthese der cDNA-Sequenzen gemäß der Erfindung
kann durch Amplifikation von mRNA von menschlichen Zellen mit Hilfe
des PCR-Verfahrens (Polymerase Chain Reaction) durchgeführt werden,
wie zum Beispiel beschrieben durch GOBLET et al. (Nucleic Acid Research,
17, 2144, 1989) unter Verwendung der synthetischen Oligonukleotide
als Primer, die definiert sind ausgehend von der DNA-Sequenz SEQ
ID Nr. 1.
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Das
Fragment amplifizierter Aminosäuren
kann anschließend
kloniert werden gemäß Techniken,
die beschrieben sind in AUSUBEL et al. (Current Protocols in Molecular
Biology, chapter 3, supra).
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Die
Erfindung hat auch transgene Tiere zum Gegenstand, die ein Transgen
des Proteins h-βTrCP
der Erfindung exprimieren, oder transgene Tiere, in denen das Gen βTrCP annulliert
worden ist.
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Diese
transgenen oder für
das Gen des Proteins h-βTrPC
invalidierten Tiere werden als in vivo-Untersuchungsmodelle für die Störung des
Zellzyklus und der Vermehrung durch Abwesenheit oder Überexpression des
Gens des Proteins h-βTrCP
oder verzweigter oder mutierter Formen dieses Proteins, des Proteins
Skp1p, des Proteins Vpu, des Proteins IκB oder des Proteins β-Catenin
dienen können.
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Diese
transgenen Tiere werden erhalten durch Techniken, die dem Fachmann
wohlbekannt sind, wie jene, die beschrieben sind in "Manipulating the
mouse embryo: a laboratory manual", HOGAN, B., BEDDINGTON, R., COSTANTINI,
F. & LACY, E.
Cold Spring Harbor laboratory press, second edition, 1994.
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Als
Tiere bevorzugt man die Säugetiere,
wie Maus oder Ratte.
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Die
Erfindung hat auch Procaryotenmikroorganismen und Eukaryotenzellen
zum Gegenstand, die mit Hilfe eines Expressionsvektors transformiert
sind, der eine DNA-Sequenz gemäß der Erfindung
enthält.
Dieser Expressionsvektor, der zum Beispiel in Form eines Plasmids
sein kann, muß außerdem die
DNA-Sequenz der Erfindung, für
ihre Expression notwendige Mittel wie insbesondere einen Promotor,
einen Transkriptionsterminator, einen Replikationsursprung und vorzugsweise
einen Selektrionsmarker umfassen. Die Transformation der Mikroorganismen
und der Eukaryotenzellen ist eine dem Fachmann wohlbekannte Technik,
die leicht, in Abhängigkeit
des zu transformierenden Mikroorganismus, die zur Expression der
DNA-Sequenzen gemäß der Erfindung
notwendigen Mittel bestimmen können
wird.
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Der
zum Zwecke der Erfindung bevorzugte Mikroorganismus ist E.coli,
während
man als Hefe bevorzugt Saccharomyces cerevisiae verwendet.
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Als
Beispiele von Eukaryotenzellen, die den Zwecken der Erfindung genügen, kann
man insbesondere die Zellen COS, CHO, SF9, Jurkat, usw. nennen,
wobei alle bei ATCC verfügbar
sind.
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Die
Erfindung hat auch die Eukaryotenzellen zum Gegenstand, die mit
Expressionsvektoren co-transformiert sind, die einerseits die DNA-Sequenz
enthalten, die für
das Protein Vpu, für
das Protein Skp1p, für
das Protein IκB
oder für
die β-Catenin-Proteine
codieren, die mutiert sind, und andererseits eine Sequenz, die für das Protein
h-βTrCP
codiert, wobei die Expressionsvektoren weiterhin Mittel enthalten,
die für
deren Expression verwendbar sind, einschließlich in dem Doppelhybridsystem
in Hefe.
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Die
vorliegende Erfindung hat daher Anti-HIV-1-Antiviralmittel zum Gegenstand,
die aus Peptidfragmenten des Proteins h-βTrCP der Erfindung bestehen,
die die Wechselwirkungseigenschaften h-βTrCP bewahrt haben, entweder
mit dem Protein Vpu, oder mit dem Protein Skp1p. Diese Peptidfragmente
sind von der F-Box oder den WD-Motiven derart befreit, daß sie nicht
mit dem Skp1p-Protein oder dem Vpu-Protein jeweils wechselwirken
können.
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Man
kann auch als Antivirenmittel, Antitumormittel oder Antientzündungsmittel
spezifische Antikörper nennen,
die gegen das Protein h-βTrCP
der Erfindung und seine Peptidfragmente gerichtet sind, was einen anderen
Gegenstand der Erfindung bildet.
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Diese
Antikörper
können
monoclonale Antikörper
sein, die erhalten sind durch das wohlbekannte Verfahren von KOHLER
und MILSTEIN (Nature, 256, 495-497, 1975) oder polyclonale Antikörper, die
erhalten sind gemäß klassischen
Tierimmunisierungsverfahren (Antibodies, a laboratory manual. E.
Harlow & D. Lane. Cold
Spring Narbor laboratory press, 1988).
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Man
kann schließlich
als Antivirenmittel, Antitumormittel oder Antientzündungsmittel
die Antisense-Oligonukleotide nennen, die die Transkription oder
die Translation des Proteins h-βTrCP
der Erfindung blockieren, welche sich mit einer Nukleinsäuresequenz
hybridisieren, wie oben definiert, was auch einen weiteren Gegenstand
der vorliegenden Erfindung bildet.
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Diese
Antisense-Oligonukleotide werden hergestellt durch Techniken, die
dem Fachmann wohlbekannt sind, wie jene, die beschrieben sind durch
AUSUBEL et al. (Current Protocols in Molecular Biology, Grenn Publishing
Associates and Wiley-Interscience, New York, 1989, aktualisiert
bis 1997).
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Die
Peptidfragmente von h-βTrCP,
die die F-Box aufweisen oder die gleichzeitig die WD-Motive und die
F-Box konserviert haben, können
verwendet werden als Antitumor- oder Antientzündungsmittel.
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Die
Peptidfragmente von h-βTrCP,
die von der F-Box befreit sind, können verwendet werden zur Gentherapie
zur Behandlung von Knochengelenkentzündungskrankheiten oder akuten
Entzündungssyndromen, die
begleitet sind von einer Aktivierung von NFκB, induziert durch massive Freisetzung
von TNFα bei
diesen Vorgängen.
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Wie
veranschaulicht durch 7 ist die Expression von h-βTrCPΔF in der
Lage, massiv um einen Faktor von etwa 20 Mal die Transkriptionsaktivierung
zu inhibieren, die durch TNFα induziert
wird. In allen Pathologien, die gekennzeichnet sind durch eine intensive
Entzündungsreaktion
aufgrund einer Freisetzung von TNFα, wird h-βTrCPΔF als ein leistungsfähiges Antientzündungsmittel
wirken können.
Es gibt beispielsweise derzeit mehrere Ansätze, um eine Gentherapie der
rheumatoiden Polyarthritis mit Injektion in die beschädigten Gelenke
von rekombinanten Viren einzusetzen. Man kann bei diesen Gentherapieversuchen
der Entzündungssyndrome
Vektoren verwenden, die h-βTrCPΔF exprimieren.
Diese Vektoren werden von verschiedenen Typen sein können (Retrovirus,
Adenovirus; ANDERSON F., Nature, 392, 25-30, 1998). Die Expression
von h-βTrCPΔF wird durch
ihre Wirkungen auf die Inhibition der Aktivierung von NFκB durch TNF
kontrolliert werden können.
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Die
vorliegende Erfindung hat auch die Verwendung des Proteins h-βTrCP oder
der Nukleinsäuresequenzen
zum Gegenstand, die für
dieses Protein oder für
seine Peptidfragmente codieren, zum Zielsteuern der therapeutischen
Mittel, die geeignet sind, die Wechselwirkung des Proteins h-βTrCP mit
den Proteinen zu modellieren, die geeignet sind, durch das Proteasom
abgebaut zu werden, insbesondere für deren Zielsteuerung:
- – Anti-HIV-1-Antivirenmittel,
die in der Lage sind, die Wechselwirkung zwischen dem Protein h-βTrCP und dem
Protein Vpu zu inhibieren und/oder die Wechselwirkung zwischen dem
Protein h-βTrCP
und dem Protein Skp1p zu inhibieren,
- – Antitumormittel,
die in der Lage sind, die Regulation des Zellzyklus oder der Abbauprozesse
der Proteine in den menschlichen Tumorzellen durch Modulation (Inhibition
oder Aktivierung) der Wechselwirkung unter dem Protein h-βTrCP und
dem Protein Skp1p zu stören,
sowie durch Reaktivierung der Wechselwirkung zwischen dem Protein
h-βTrPC
und den β-Catenin-Proteinen,
die in Tumorzellen mutiert sind, oder unter dem Protein βTrCP und
dem normalen β-Catenin-Protein
in den Tumorzellen, die von dem Protein APC befreit sind,
- – Antientzündungsmittel,
die in der Lage sind, die Aktivierung des Transkriptionsfaktors
NFκB durch
Inhibition der Wechselwirkung unter dem Protein h-βTrCP und
dem Protein IκB
zu stören,
- – Anti-Alzheimermittel,
die in der Lage sind, den Abbaugrad des β-Catenins in den neuronalen
Zellen durch Inhibition der Wechselwirkung zwischen dem Protein
h-βTrCP
und dem Protein β-Catenin
zu vermindern.
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Unter
Störung
der Wechselwirkungen Vpu/h-βTrCP
und/oder Skp1p/h-βTrCP
kann man daher:
- – entweder die Replikation
und die Reproduktion des HIV-1-Virus durch die infizierten Zellen
inhibieren,
- - oder den Eintritt in die S-Phase des Zellzyklus inhibieren
und eine Anti-Vermehrungswirkung haben.
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Unter
Störung
der Wechselwirkungen IκB/h-βTrCP und/oder
Skp1p/h-βTrCP
kann man den Abbau des Proteins IκB
durch das Proteasom inhibieren und daher die Aktivierung des Transkriptionsfaktors
NFκB inhibieren.
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Unter
Aktivieren der Wechselwirkung mutiertes β-Catenin/h-βTrCP kann man schließlich den
Abbau des β-Catenins
aktivieren, das in den Tumorzellen angesammelt ist. Unter Inhibieren
der Wechselwirkung β-Catenin/h-βTrCP bei
Patienten, die von der Alzheimer-Krankheit betroffen sind, kann
man die Apoptose der neuronalen Zellen vermindern.
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Screenen von Modulatoren
der Wechselwirkung h-βTrCP/Proteine
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Man
kann die Antivirenmittel auswählen
entweder aus Zufallspeptidbanken bei der Phagen-Oberfläche (SCOTT
J. et al., Science, 249, 386-390, 1990), unter Verwendung von Zufallssyntheseoligonukleotiden gemäß der SELEX-Typ-Technik
(TUERK und GOLD, Science, 249, 505-510, 1990). Diese Technik erlaubt
es, aus einem sehr großen
Pool von Oligonukleotiden jene zu isolieren, die eine große Affinität für das Protein
von Interesse haben, im vorliegenden Fall das Protein h-βTrCP. Sie
werden als Aptamere bezeichnet. Unter diesen Aptameren wird man
jene selektionieren können,
die die Wechselwirkungen Vpu/h-βTrCP
und Skp1p/hβTrCP inhibieren
durch Screenen hiernach.
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Das
oben definierte Screenen kann zum Beispiel ausgeführt werden
unter Verwendung des Doppelhybridsystems in Hefe, bei dem Hefezellen,
die das Protein h-βTrCP
gemäß der Erfindung
und eines der Proteine Vpu, IκB
oder β-Catenin,
das Protein Skp1p co-exprimieren, kultiviert werden auf geeigneten
selektiven Medien in Gegenwart der zu testenden Substanz. Die selektiven
Medien sind gewöhnlich
auf diesem Gebiet verwendete Medien und daher dem Fachmann wohlbekannt.
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Das
Hefedoppelhybridsystem ist beschrieben durch FIELDS und SONG in
Nature, 340-245-246, 1989 und in dem Patent
US 5 667 973 . Dieses Doppelhybridsystem
basiert auf der Detektion der Protein-Protein-Wechselwirkungen durch
Aktivierung des His- oder LacZ-Reportergens unter der Kontrolle
von Gal4-Transkriptionsaktivatordomänen in der Hefe.
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In
diesem Doppelhybridsystem cotransformiert man eine Hefe durch einen
Doppelhybridvektor, der cDNA enthält von einem der Proteine und
einen Vektor, der cDNA von einem anderen Protein enthält, wobei jeder
dieser Vektoren entweder eine Bindedomäne an DNA oder eine Transkriptionsaktivierungsdomäne enthält. Man
läßt anschließend durch
die Hefe zwei Proteine in einem geeigneten Kulturmedium exprimieren,
zum Beispiel einem Kulturmedium ohne Histidin. Die Wechselwirkung
unter den hybriden Proteinen erlaubt die Aktivierung des His3-Gens
und das Wachstum der Hefen auf einem Medium ohne Histidin einerseits
sowie die Aktivierung des LacZ-Gens, die gezeigt wird durch eine
spezifische colorimetrische Reaktion der β-Galactosidase. Man kann daher
die Wechselwirkung verifizieren, da die Hefen auf einem Medium ohne
Histidin wachsen und da man eine colorimetrische Reaktion beobachtet.
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Man
kann auch den Halo-Test verwenden, wie beschrieben durch Valtz & Peter (Meth-Enzymol-283, 350-365,
1997), um zu detektieren, ob es eine Wechselwirkung gibt.
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Man
kann auch Varianten des Doppelhybridsystems wie des Tripelhybridsystems
verwenden, beschrieben durch TIRODE et al. (J. Biol. Chem., 272,
22995-22999, 1997) oder durch COLAS et al. (Nature, 380, 548-550,
1996), in denen ein Inhibitorpeptid der Wechselwirkung als dritter
Partner exprimiert werden kann, um die Wechselwirkung der beiden
anderen zu inhibieren. Eine Zufallspeptidbank kann auch von der
Art verwendet werden.
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Man
kann auch das reverse Hybridsystem verwenden, das beschrieben ist
durch VIDAL et al. (Proc. Natl. Acad. Sci., 93, 10315-10320), in
welchem man nicht auf eine Wechselwirkung, sondern gegen eine Wechselwirkung
selektioniert. Man kann in diesem System wie in dem klassischen
Doppelhybridsystem chemische Peptidmolekülbanken screenen, einschließlich solcher
aus der chemischen Synthese, um die Hefen mit den Doppelhybridvektoren
oder reversen Hybridvektoren cotransformiert zu machen, welche Träger der Fusionen
mit dem Protein Vpu, dem Protein IκB, β-Catenin, dem Protein h-βTrCP oder
dem Protein Skp1p sind, in Gegenwart dieser kleinen Moleküle zur Untersuchung
eines Inhibitors der Wechselwirkungen Vpu-h-βTrCP und Skp1p-h-βTrCP oder β-Catenin-h-βTrCP oder
auch IκB-h-βTrCP.
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Die
Tests zum Screenen von Inhibitoren einer Wechselwirkung werden auch
im Doppelhybrid durch Konjugation (FROMONT-RACINE et al., Nature
Genetics, 16, 277-282, 1997), durch Membrandoppelhybrid (BRODER
Y.C. et al., Curr. Biol., 8, 1121-1124, 1998) und gegebenenfalls,
wenn die Phosphorylierungen in den Bakterien stattfinden können, durch
Bakteriendoppelhybrid (KARIMOVA et al., Proc. Natl. Acad. Sci.,
95, 5752-5756, 1998) durchgeführt
werden können.
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Das
Screenen kann auch in vitro durchgeführt werden unter Verwendung
von einem der Proteine Vpu, IκB, β-Catenin
oder dem Protein Skp1p und dem Protein h-βTrCP, wobei eines der Proteine
auf einem geeigneten Träger
immobilisiert ist und das andere durch irgendein Mittel markiert
ist, das bei den Detektionsmitteln von biologischen Substanzen verwendet
wird, wobei dieses Markiermittel zum Beispiel ein radioaktives Isotop, ein
lumineszentes Reagenz, Biotin oder ein spezifischer Antikörper sein
kann.
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Eines
der Proteine wird vorzugsweise in Form eines Fusionsproteins mit
Gluthation-S-Transferase (GST) auf Agarose-Gluthation-Kugeln oder
in Mikrotiterplatten immobilisiert, wobei das GST als Kopplungsmittel
des Proteins auf den Kugeln oder auf den Löchern der Platten dient.
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Zu
diesem Zweck kann man insbesondere den SPA-Szintillationstest (SPA)
verwenden, beschrieben durch BOSWORTH et al. (Nature, 341, 167-168,
1989) und vertrieben von Amersham. Dieser Test besteht darin, durch
ein radioaktives Element, zum Beispiel Tritium, eines der Proteine
zu markieren und das andere Protein auf Magnetkugeln oder auf Agarose-Gluthation-Kugeln
zu immobilisieren. Die Inhibitorwirkung der zu testenden Substanzen
und der Wechselwirkungen, die das Protein h-βTrCP implizieren, kann leicht
ohne Trennung der radioaktiven Spezies detektiert werden, die gebunden
oder frei sind gemäß den durch
BOSWORTH et al (supra) beschriebenen Protokollen.
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Man
kann auch die Technik "Surface
Plasmon Resonances" verwenden,
beschrieben durch KARLSSON et al. (J. Immunol. Methods, 145, 229-233,
1991) unter Verwendung des Biacores, vertrieben durch Pharmacia,
um die Inhibitoren der Wechselwirkungen zu isolieren, die das Protein
h-βTrCP
gemäß der Erfindung involvieren.
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Die
Inhibitoraktivität
der Antivirenmittel, die so selektioniert sind, wird überprüft werden
können
durch Tests auf T CD4+-Zellen oder bei Schimpansen,
die durch die Viren HIV-1 oder SIV Cpz infiziert sind.
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Man
kann auch die Antitumormittel und die Antientzündungsmittel, Liganden des
Proteins h-βTrCP
der Erfindung durch Doppelhybridtechniken oder artverwandte oder
durch in vitro Wechselwirkung mit kombinatorischen Peptidbanken
oder anderen chemischen Produkten wie oben beschrieben isolieren.
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Die
Spezifität
der Antiviren-, Antitumor- oder Antientzündungsmittel, die ausgewählt sind
durch den Doppelhybridtest, können
anschließend
durch Säugetierzellkultur
bestimmt werden, zum Beispiel von menschlichen Zellen, die mit dem
Protein β-TrCP
oder einem Fragment von jenem transfektiert sind, in Gegenwart eines
spezifischen Reportergens des in der Pathologie, die man zu behandeln
wünscht,
ivolvierten Proteins.
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Für das Protein
IκB wird
man menschliche Zellen, die von den Zellinien Hela, 293, 293T, usw.
kommen, und das Reportergen, abhängig
von den NFκB-Stellen
(3Enh-κB-ConA
Luc), das die Expression der Luciferase kontrolliert, verwenden
können.
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In
den nicht stimulierten menschlichen Zellen ist das humane βTrCP-Protein übergangsmäßig ausgehend
von einem Vektor eukaryotischer Expression exprimiert wie pCDNA3
(Invitrogen) oder jedem anderen Vektor eukaryotischer Expression,
der DNA eingefügt
hat, die für
den βTrCP-Teil
codiert unter Kontrolle eines starken Promotors des Cytomegalovirus
CMV oder anderen. Eine Menge in der Größenordnung von 3 μg dieses
Vektors, die die Expression des βTrCP-Proteins
erlaubt, wird co-transfektiert werden durch eine der geläufigen Transfektionstechniken
(Calciumphosphat, Lipofectamin (Life technologies), Elektroporation
(Ausubel et Sambrook, nachfolgend) usw. mit 1 μg eines abhängigen (3Enh-κB-ConA luc)
oder unabhängigen
(RSV Luc oder ConA Luc) Reportervektors der NFκB-Stellen, die die Expression
des Luciferasereportergens kontrollieren. Moleküle, die in der Lage sind, die
h-βTrCP-IκB-Wechselwirkung
zu inhibieren, werden die Verstärkung von
Expression von Luciferase in diesem Test inhibieren. Diese Inhibitoren
werden dem Kulturmedium 24, 36 oder 48 Stunden nach der Transfektion
für wenigstens
6 Stunden zugegeben. Man wird die Spezifität dieser Inhibitoren kontrollieren
können
unter Überprüfen, daß sie keine
Wirkung auf RSV Luc oder ConA Luc haben. Man wird auch das Dual-Luciferase-System
vom Promega verwenden können,
in welchem man gleichzeitig zwei unterschiedliche Reportervektoren
testen kann.
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Gemäß einem ähnlichen
Experimentalprotokoll zu jenem obigen aber mit stimulierten Zellen
wird man überprüfen können, daß die durch
die Expression des Fragments h-βTrCPΔF induzierte
Inhibition bei der TNF-abhängigen
Transkriptionsaktivierung annulliert worden ist.
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Gemäß diesem
zweiten Test werden die Humanzellen so mit 1 μg Reportervektor co-transfektiert,
entweder 3Enh-κB-ConA
Luc oder ConA Luc oder RSV Luc, mit 3μg pCDNA3, das das h-βTrCPΔF-Peptidfragment
exprimiert, eine Mutante des βTrCP,
die bei deren F-Box deletiert ist. 24 bis 48 Stunden nach Transfektion werden
die Zellen für
6 Stunden mit TNF oder Okadasäure
(OKA) behandelt, die leistungsfähige
Aktivatoren von NFκB
sind (BAUERLE et al., Cell, 1996, 87, 13-20). Die Mutante h-βTrCPΔF hat eine
massive Inhibitorwirkung auf die Expression des Luciferase-Reporters
im Verhältnis
zu einem unter denselben Bedingungen transfizierten Kontrollplasmid.
Diese Wirkung ist der Inhibition des Abbaus von IκB zuzuschreiben,
die induziert wird durch Bindung der Mutante h-βTrCPΔF anstelle des endogenen Wildtyp-h-βTrCP-Proteins.
Aufgrund dessen wird ein Inhibitormittel der Wechselwirkung h-βTrCP-IκB auch die
Wechselwirkung h-βTrCPΔF-IκB inhibieren
und daher die Inhibitorwirkung des Fragments h-βTrCPΔF umkehren. Die potentiellen
Inhibitoren werden dem Medium unter den Bedingungen zugegeben wie
jene oben angezeigten. Man wählt
in den mit TNF oder OKA stimulierten Zellen die Inhibitoren, welche
eine Verstärkung
der Expression des Reportergens induzieren.
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Nachdem
Inhibitoren bei den beiden oben genannten Tests ausgewählt worden
sind, kann man in einem dritten Test verifizieren, daß sie in
der Lage sind, die Aktivierung von NFκB zu inhibieren, die induziert
wird durch Stimulation der Zellen mit TNF oder OKA.
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Man
behandelt mit den potentiellen Inhibitoren die Zellen, die lediglich
mit 1 μg
Reportervektor (3Enh-κB-ConA
Luc) transfiziert sind und stimuliert sind für 6 Stunden mit TNF oder OKA.
Um spezifisch zu sein dürfen
diese Inhibitoren nur bei den IκB-abhängigen Reportervektoren
Wirkung haben und nicht bei den anderen Reportervektoren (ConA oder
RSV).
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Für das β-Catenin
wird man humane Zellen verwenden können, die oben aufgelistet
sind und transformiert sind mit mutiertem β-Catenin oder dem Peptidfragment
von βTrCP,
das von der F-Box befreit ist, in Gegenwart des Vektors Top-TK-Luci,
der ein Multimer der Stellen TCF-LEF enthält, entsprechend dem β-Catenin
oder Fop-tk Luci, das ein inaktives mutiertes Multimer enthält und das
nicht mehr dem β-Catenin
entspricht.
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Detektion von β-Catenin-Mutationen
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Wie
man leicht ein onkogenes mutiertes β-Catenin von Wildtyp-β-Catenin
durch die Tatsache unterscheiden kann, daß das erste entgegen dem letzteren
nicht in der Lage ist, sich an β-TrCP
im Doppelhybrid zu binden, kann man weiterhin Mutationen des β-Catenins
in menschlichen Tumoren detektieren, durch Messung der Wechselwirkung
mit β-TrCP
im Doppelhybrid.
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Dieser
Test ist interessant, da er Mutationen des β-Catenins in zahlreichen Krebsen
feststellt wie Darmkrebs, Melanom, Hepatokarzinome usw. Die einzige
Art, diese Mutation derzeit zu detektieren, war es, das β-Catenin
aus RT-PCR auf der RNA der untersuchten Tumore zu sequenzieren.
Für mehr
Sicherheit müssen
mehrere Doppelproben in diesem Test des Standes der Technik gemacht
werden. Die Existenz einer Mutation zeigt darüber hinaus selbst nicht den
onkogenen Charakter dieser Mutation. Es könnte sich um einen Polymorphismus
ohne Bezug zu Tumorgenität
handeln.
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Der
Vorteil des Doppelhybridtests mit dem β-TrCP-Protein erlaubt es, in äquivalenten
Zeiträumen
zu jenen, die notwendig sind zum Erhalt einer Sequenz, eine klare
Antwort zu erhalten, was den Prozentanteil von mutierten onkogenen
Sequenzen des β-Catenins
anbetrifft, die aus der Tumor-RNA detektiert sind. Bei einer großen Anzahl
von Kolonien kann der Prozentanteil von onkogenen Formen des β-Catenins,
die nicht in der Lage sind, mit dem β-TrCP zu interagieren, im Verhältnis zu
den Wildformen, die mit β-TrCP
Wechselwirken, genau bestimmt werden. Der Test kann in äquivalenten
Zeiten zu jener durchgeführt
werden, die zum Erhalt von einigen Sequenzen und bei verminderten
Kosten erforderlich ist.
-
Die
Testschritte sind die folgenden:
- 1. Herstellung
der Gesamt-RNA einer Biopsie eines Tumors und des gesunden umgebenden
Gewebes als Kontrolle durch eine von verschiedenen Techniken oder
RNA-Präparationskits
(AUSUBEL et al., Current protocols in Molecular Biology).
- 2. Amplifikation durch RT-PCR aus RNA-Proben der β-Catenin-Sequenzen
des Tumors und des gesunden umgebenden Gewebes unter Verwendung
eines Oligonukleotidpaars, das die Amplifikation entweder nur des
N-terminalen Teils (1-130), der die am häufigsten onkogenen Mutationen
enthält
(RUBINFELD, B. et al., Science, 275, 1790-1792, 1997; DE LA COSTE
et al., Proc. Natl.Acad.Sci. USA, 95, 8847-8851, 1998) oder der
Gesamtheit der Sequenz, die das β-Catenin
codiert, erlaubt.
- 3. Insertion dieser durch Ligation in einem der Doppelhybridvetoren
amplifizierten Fragmente zum Beispiel durch pGAD1318 derart, daß eine Fusion
in Phase mit einer Aktivierungsdomäne der Transkription von Gal4
oder der äquivalenten
Aktivierungsdomäne
der Transkription oder Bindung an DNA erhalten wird, die durch den
verwendeten Doppelhybridvektor codiert ist.
- 4. Transformation von Bakterien von verschiedenen geeignetem
Stämmen
und Eichen der Gesamtheit der Transformation auf LB-Ampicillin-Medium.
- 5. Ernten der Gesamtheit der Kolonien und Miniplasmidpräparation
(AUSUBEL, supra).
- 6. L40-Hefen oder jeder andere geeignete Hefestamm werden durch
das Plasmid co-transformiert, das die β-Catenin-Sequenzen der obigen
Mikropräparation
enthält,
mit einem Fusionshybrid, das βTrCP
enthält, zum
Beispiel pLexA-βTrCP,
in welchem βTrCP
fusioniert ist an einen Bereich mit Bindung an DNA von LexA. Ein
Doppelhybridversuch ist durchgeführt
worden auf der Gesamtheit der erhaltenen Kolonien, zum Beispiel
durch Ausstreichen der co-transfizierten Hefen auf DO-W-L-Medium
und dann Überführung der Kolonien
auf ein Medium, das selektiv für
die Detektion der Wechselwirkungen ist, das heißt DO-W-L-H-Medium oder in
Gegenwart von X-Gal für
die Detektion der Wechselwirkungen durch Produktion von β-Galactosidase
(BARTEL P. & FIELDS
S., Meth. Enzymol., 254, 241-263, 1995).
-
Die
für diesen
Test notwendigen Reagenzien sind die folgenden:
- 1.
Ein an den geeigneten Stellen vorverdauter pGAD1318-Vektor, um ein
amplifiziertes Fragment einzufügen,
das durch RT-PCR erhalten ist.
- 2. Geeignete Oligonukleotide, um die Sequenz des β-Catenins
zu amplifizieren und anschließend
die amplifizierten β-Catenin-Sequenzen
einzufügen.
Die Oligonukleotidprimer zur Amplifikation werden gewählt in Abhängigkeit
der Insertionsart des amplifizierten Fragments und der festgehaltenen
Stellen.
- 3. Das Plasmid pBTM116-βTrCP,
welches βTrCP
exprimiert in Fusion mit der Bindedomäne an DNA von LexA.
- 4. Als Kontrolleplasmide, die für Fusionshybride mit Kontrollproteinen
codieren, zum Beispiel pLexRas und pGAD1318Raf.
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Man
wird auch für
diesen Test die "Gap
repair"-Technik
anwenden (SCHWARTZ, H., et al. Mutation detection by a two-hybrid
assay., Hum. Mol. Gen., 7, 1029-1032, 1998), um die Sequenz des
amplifizierten Fragments von β-Catenin
einzufügen
in den Doppelhybridvektor und direkt Hefen zu transformieren, ohne
zum vorherigen Transformationsschritt in den Bakterien überzugehen.
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Die
Erfindung wird nun detailliert mit Hilfe des nachfolgenden Experimentalberichts
beschrieben werden.
-
Ein
großer
Teil der in diesen Beispielen beschriebenen Techniken, die dem Fachmann
wohlbekannt sind, wird detailliert beschrieben in dem Werk von SAMBROOK
et al. (supra) oder in dem Werk von AUSUBEL et al. (supra).
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Die
nachfolgende Beschreibung wird besser verstanden werden mit Hilfe
der 1 bis 12, in denen:
-
die 1A eine Fotographie einer Petrischale
ist, die das Wachstum von Hefezellen zeigt, die co-transformiert
sind mit den Plasmiden, die VpuC + VBP1,
VpuC + h-βTrCP;
VpuC-2/6 + h-βTrCP; VpuC,
h-βTrCP +
VpuC und h-βTrCP + CD4C enthalten
auf einem Medium in Gegenwart von Histidin (His+), auf einem Medium in
Abwesenheit von Histidin (His-) und auf einem Medium in Gegenwart
eines Substrats der β-Galactosidase X-Gal
(β-Gal);
-
die 1B die
Fotographie eines Gels ist (Northern blot), das 3 mRNAs des Proteins
h-βTrCP
der Erfindung zeigt;
-
die 1C eine
Fotographie eines Immunoblots ist, der die Expression des Proteins
h-βTrCP
der Erfindung zeigt;
-
die 2 Sequenzen
von 4 Proteinen angibt, h-βTrCP
der Erfindung und βTrCP1
von Xenopus, Met30p von Saccharomyces cerevisiae und Scon2p von
Neurospora crassa;
-
die 3 eine
Fotographie eines 15%-SDS-PAGE-Gels ist, das die Wechselwirkung
zwischen VpuC und dem Protein h-βTrCP der
Erfindung zeigt, das in vitro erzeugt ist;
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die 4 die
Fotographie einer Petrischale ist, die das Wachstum von Hefezellen
zeigt, die co-transformiert sind durch Plasmide, die Skp1p + h-βTrCP; Skp1p
+ h-βTrCP-Δ7W; Skp1p
+ VBP1 und Skp1p + CD4C enthalten, auf Medium
in Gegenwart von Histidin (His+), auf Medium in Abwesenheit von
Histidin (His-) und auf Medium in Gegenwart des Substrats der β-Galactosidase
X-Gal (β-Gal);
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die 5 eine
schematische Darstellung des Abbaus des CD4-Rezeptors ist, induziert
durch das Protein Vpu, die das oben beschriebene Interaktionsnetzwerk
darstellt;
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die 6 eine
Fotographie einer Petrischale ist, die das Wachstum von Hefezellen
zeigt, die co-transformiert sind durch die Plasmide, die βTrCP + IκBa; β-TrCP + IκBa S32-36AA; βTrCP + Raf;
Ras + IκBα; βTrCP + Vpuc
und Ras + Raf auf (His+)-Medium, auf (His-)-Medium und Expression
von β-Gal
enthalten;
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die 7 eine
graphische Darstellung ist, die die Expression von Luciferase zeigt
(ausgedrückt
in Lichteinheiten pro μg:
RLU/μg Protein)
in Zellen, die transfiziert sind mit h-βTrCP- und h-βTrCPΔF-Konstrukten und Kontrollplasmiden
und folgenden Reportervektoren: 3Enh-KB-ConA luc; ConA luc; RSV
luc;
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die 8 die
Fotographie eines Immunoblots ist, der die Detektion des phosphorylierten
oder nicht phosphorylierten IκB-Proteins
und h-βTrCP-Proteins
oder des h-βTrCPΔF-Fragments
in Gegenwart von Anti-IκBa,-,
Anti-IκBα-S32P- und Anti-Myc-Antikörper zeigt;
-
die 9 die
Fotographie eines Immunoblots ist, der die Detektion des phosphorylierten
oder nicht phosphorylierten IκB-Proteins
mit dem Protein h-βTrCP
oder dem h-βTrCPΔF-Fragment
zeigt, in Gegenwart von Anti-IκBα-S32P- und
Anti-IκBa-Antikörpern;
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die 10 die
Fotographie einer Petrischale ist, die das Wachstum von Hefezellen
zeigt, die co-transformiert sind durch die Plasmide, die βTrCP + βCat1→130 βTrCP + βCat1→130 S33-37AA; βTrCP-2 + βCat1→130; βTrCP-2 + βCat1→130 S33-37AA
und βTrCP
+ βCat enthalten,
auf (His+)-Medium, auf (His-)-Medium und die β-Gal-Expression;
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die 11 eine
graphische Darstellung ist, die die Expression der Luciferase (RLU/μg Protein)
in Zellen darstellt, die transfiziert sind mit dem Plasmid pcDNA3,
den Plasmiden, die β-Cat ΔN, βTrCP, βTrCPΔF, KIA 696
(β-TrCP-2)
und KIA 696 ΔF
(β-TrCP2ΔF) enthalten;
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die 12 eine
Fotographie eines Immunoblots ist, der die Untersuchung der Stabilität des β-Catenin-Proteins
zeigt, detektiert mit Anti-βCat-Antikörpern unter
Einfluß der
Expression des Proteins h-βTrCP
oder des Fragments h-βTrCPΔF, detektiert
durch die Anti-Myc-Antikörper.
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Beispiel 1 Doppelhybridscreen
in Hefe/Nachweis der cDNA-Sequenz des Proteins h-βTrCP und
des Proteins h-βTrCP
-
Man
hat als Ziel die cytoplasmatische Domäne des Proteins Vpu verwendet.
Man hat die Fusion der Aminosäurereste
28-81 des Proteins Vpu des LAI-Isolats von HIV-1 mit der DNA-Fixierungsdomäne von Gal4 (Gal4BD)
vorgenommen. Die gescreente cDNA-Bank war jene der Jurkat-Zellen
(menschliche T-Lymphocytenlinie, ATCC Nr. TIB 152) und sie ist mit
der Aktivierungsdomäne
von Gal4 (Gal4AD) fusioniert worden in den Vektor pGAD1318 (BENICHOU
et al. J. Biol. Chem., 269, 30073-30076, 1994).
-
Der
Klon von 1,3 kb, der anfangs durch das Doppelhybridsystem isoliert
worden ist (genannt VBP1) codiert für eine teilweise komplementäre DNA.
Diese teilweise cDNA codiert für
ein Fragment von 319 Aminosäuren,
die dem C-terminalen Bereich des Proteins h-βTrCP entsprechen. Sie enthält sich
wiederholende Motive gefolgt von einem C-terminalen Schwanz von
24 Aminosäuren.
Diese sich wiederholenden Motive, welche bekannt sind, werden als
WD-Motive bezeichnet, wegen deren Ende, das gewöhnlich durch die Sequenz Trp-Asp
(WD) endet. Man wird bemerken, daß die WD-Motive in den Protein-Protein-Wechselwirkungen
involviert sind (NEER et al., Nature, 371, 297-300, 1994).
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Der
so isolierte Klon ist durch DNA-Sequenzieren auf einem automatisierten
Sequenzierer, Applied Biosystem, charakterisiert worden, bekannt
unter dem Namen ABI 373A. Die DNA-Sequenziertechnik ist dem Fachmann
wohlbekannt und insbesondere beschrieben in dem Werk SAMBROOK et
al., "Molecular
Cloning: a Laboratory Manual" Ed.
Gold Spring Harbor Press, NY, 1989.
-
Eine
Untersuchung in den cDNA-Banken hat gezeigt, daß dieser Klon homolog zu einer
Sequenz ist, die für
das Protein βTrCP
von Xenopus codiert, das vorher identifiziert worden ist durch SPEVAK
et al. (Mol. Cell. Biol., 13, 4953-4966, 1993).
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Die
vollständige
cDNA (2,1kb) des Proteins h-βTrCP,
die die SEQ ID Nr. 1 hat, ist erhalten worden durch die Polymerasekettenreaktionstechnik
(PCR) auf einer Plasmidpräparation,
die der cDNA-Bank von Jurkat-Zellen entspricht, wie oben definiert,
in dem Vektor pGAD1318.
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Von
den sieben WD-Motiven, die in dem C-terminalen Fragment identifiziert
sind, verfügt
das vollständige
Protein h-βTrCP
gemäß der Erfindung
weiterhin über
einen N-terminalen Bereich von etwa 250 Aminosäuren. Das N-terminale Fragment
enthält
ein Motiv, für
das kürzlich
eine Consensus-Sequenz definiert worden ist unter dem Ausdruck F-Box
und dessen Rolle es war, Proteine zur Abbaumaschinerie der Proteine
zu zielsteuern, die durch Ubiquitin vermittelt ist, dank der Wechselwirkung
der Proteine, die die F-Box enthalten, mit dem Protein Skp1p (BAI
et al., 1996, supra).
-
So
ist das Protein h-βTrCP
durch seine WD-Motive einerseits in der Lage, mit dem Protein Vpu
zu wechselwirken und verfügt
anderseits über
ein F-Box-Motiv, das mit dem Protein Skp1p wechselwirkt und daher
in der Lage ist, die Proteine zu den Abbauwegen durch das Proteasom
zu zielsteuern.
-
Das
Protein h-βTrCP
verfügt über 569
Aminosäuren
und umfaßt
eine F-Box und sieben WD-Motive, deren Position in der Sequenz SEQ
ID Nr. 2 die folgende ist:
- – F-Box: Aminosäuren 147-191,
- – erstes
WD-Motiv: Aminosäuren
259-292,
- – zweites
WD-Motiv: Aminosäuren
304-332,
- – drittes
WD-Motiv: Aminosäuren
343-372,
- – viertes
WD-Motiv: Aminosäuren
387-415,
- – fünftes WD-Motiv:
Aminosäuren
427-455,
- – sechstes
WD-Motiv: Aminosäuren
467-492,
- – siebtes
WD-Motiv: Aminosäuren
516-544.
-
Man
hat untersucht, ob das so isolierte Protein irgendeine Homologie
mit bereits bekannten Proteinen hatte, unter Verwendung der dem
Fachmann wohlbekannten Technik eines Sequenzalignments gemäß dem Programm
MACAW (SCHULER et al., Proteins: structure, function and genetics,
9, 180-190, 1991).
-
Die
erhaltenen Ergebnisse sind in 2 angegeben,
die zeigt, daß das
Protein h=βTrCP
eine Homologie hat:
- - 88% mit dem Protein x-βTrCP1 von
Xenopus,
- - 33% mit dem Protein Met30p von Saccharomyces cerevisiae, einem
Inhibitor der Transkription, der in der Biosynthese involviert ist,
- - 31% mit dem Protein Scon2p von Neurospora crassa.
-
Die 2 zeigt
auch den Ort der F-Box und der WD-Motive.
-
Beispiel 2: Klonen der
cDNA des Proteins h-βTrCP
-
Die
cDNA des Proteins h-βTrCP
mit SEQ ID Nr. 1 ist amplifiziert worden durch PCR aus 2 μg Plasmid-DNA
der pGAD-cDNA-Bank unter Verwendung von zwei Amplifikationszyklen,
wobei das äußere Primerpaar
für den
ersten bestand aus dem Sense-Primer A mit SEQ ID Nr. 3 (in pGAD1318)
und dem Antisense-Primer B mit SEQ ID Nr. 4 (in VPB1) und wobei
das innere Primerpaar für
den zweiten Zyklus aus dem Sense-Primer C mit SEQ ID Nr. 5 (in pGAD1318)
und dem Antisense-Primer D mit SEQ ID Nr. 6 (in VPB1) bestand.
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Nach
diesem Vorgang hat man ein Fragment von 1,4 kb isoliert, in das
Plasmid pGAD-VBP1 subkloniert in Form eines 5'Spe1-3'BglII-Fragments, um den Klon pGAD-h-βTrCP zu rekonstituieren.
-
Die
Sequenzen, die für
VBP1 codieren (Aminosäurereste
251 bis 569 des Proteins h-βTrCP)
oder für das
vollständige
Protein h-βTrCP
codieren, sind subkloniert worden in die Vektoren pGBT9, pGEX4T2
(Pharmacia) oder pCDNA3 (lediglich für das Protein h-βTrCP) (Invitrogen)
unter Verwendung von Standardverfahren.
-
Beispiel 3: Spezifische
Wechselwirkung des Proteins Vpu mit dem Protein h-βTrCP
-
Die
Experimentalergebnisse, die die spezifische Wechselwirkung des neuen
menschlichen Proteins βTrCP
mit dem Protein Vpu beschreiben, sind in der 1 veranschaulicht.
-
3a - Wechselwirkung zwischen
dem Protein Vpu und dem Protein h-βTrCP durch den oben beschriebenen Doppelhybridscreen
-
Die 1A zeigt die Wechselwirkung durch Doppelhybridtechnik
der G-terminalen Region des Proteins h-βTrCP (VBP1) aus der cDNA-Bank
von Jurkat-Zellen (Zeile 1) oder des vollständigen Proteins h-βTrCP (Zeile
2), fusioniert an die Aktivierungsdomäne von Gal4 mit der cytoplasmatischen
Domäne
von Vpu, die fusioniert ist an die DNA-Bindedomäne von Gal4 oder umgekehrt
(Zeile 5). Die Wechselwirkung manifestiert sich durch die Aktivierung
der beiden Reportergene His3 und LacZ. Das Gen His3 erlaubt das
Wachsen der Hefen in Abwesenheit von Histidin (-His-Feld), und das
LacZ-Gen induziert die Produktion von β-Galactosidase, manifestiert
durch Blaufärbung
in Gegenwart des Substrats X-Gal (β-Gal-Feld). Diese Wechselwirkung
ist spezifisch, da sie nicht zwischen dem Protein Vpu und dem Vektor
allein vorgefunden wird (Zeile 4) oder zwischen dem Protein h-βTrCP und
einem anderen Protein wie der cytoplasmatischen Region von CD4 (Zeile
6). Das Feld + His ist ein Kontrollfeld, das anzeigt, daß alle Kombinationen,
einschließlich,
wenn es keine Wechselwirkung gibt, in Gegenwart von Histidin wachsen.
-
Man
muß bemerken,
daß das
Protein h-βTrCP
nicht mit einer Mutante des inaktiven Vpu-Proteins interagiert,
Vpuc-2/6 (Zeile 3), einem mutierten Klon bei den beiden Serinresten
Ser 52 und Ser 56, die essentiell für die Aktivität von Vpu
sind (MARGOTTIN et al., 1996, supra). Dieses Ergebnis zeigt, daß es eine
Korrelation zwischen der Kapazität
von Vpu, mit h-βTrCP
zu interagieren und seiner Aktivität gibt.
-
3b - Nachweis der Expression
des Proteins h-βTrCP
durch "Northern
Blot"-Analyse
-
Durch "Northern Blot"-Analyse von mRNA
von verschiedenen menschlichen Zellinien unter Verwendung einer
5'-Sonde hat man
gefunden, daß mehrere
RNA-Matrizen (mRNA) mit einer entsprechenden Sonde an h-βTrCP (1B)
hybridisieren. Diese mRNA mit jeweiligen Größen 2,4 kb, 3,5 kb und 7 kb
werden in allen getesteten menschlichen Geweben wiedergefunden.
Diese mRNA-Vielfalt ist remineszent für die durch HUDSON et al. (Dev.
Genet., 19, 190-198, 1996) für
die mRNA des βTrCP
von Xenopus beschriebene Situation, für die drei unterschiedliche
mRNA mit jeweiligen Größen nahe
zu jenen hier gefundenen für
die mRNA von h-βTrCP
bereichtet worden sind.
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3c - Nachweis der Expression
des Proteins h-βTrCP
durch "Immunoblot"-Analyse
-
Anti-h-βTrCP-Antipeptid-Antikörper (Abs)
sind erzeugt worden bei Kaninchen durch Immunisierung mit dem Synthesepeptid
275-293, das dem ersten WD-Motiv des Proteins h-βTrCP entspricht. Diese Abs-Antikörper sind
gereinigt worden durch Affinität
durch Adsorption auf 30 μg
GST-VBP1-Fusionsprotein, exprimiert bei E.Coli ausgehend von einem
pGEX-VBP1-Vektor und immobilisierten nach Elektroporation auf eine
Nitrocellulose-Membran. Die gereinigten Abs-Antikörper sind
dann eluiert worden durch das Elutionsmittel Glycin.HCl, pH 3,0,
neutralisiert worden mit 1M TRIS-Puffer, pH 8,0 und verwendet worden
für eine
Analyse durch eine Western-Blot-Technik der Expression des Proteins
h-βTrCP
in humanen Sup T1 (T1)-Zellen in den Kaninchenreticulocyten (RRL)
und in den caninen mikrosomalen Membranlysaten (CMM).
-
Die 1C zeigt
die Expression des Proteins h-βTrCP,
detektiert in einem menschlichen T-Zell-Lysat der Linie Sup T1 (Zeile
1), von Kaninchenreticulocyten von Promega (Zeile 3), durch die "Western-Blot"-Technik unter Verwendung
von Anti-h-βTrCP-Antikörpern, gerichtet
gegen das Peptid 275-293, das oben erhalten ist. Im Gegenzug konnte
kein Protein entsprechend dem h-βTrCP
in Hundepancreas-Mikrosomenmembranen von Promega detektiert werden
(Zeile 2). Die Größe des detektierten
Proteins h-βTrCP
(60 kD) zeigt an, daß der
cDNA-Klon von h-βTrCP,
der charakterisiert worden ist und dargestellt ist in 2,
in der Lage ist, für
ein vollständiges
h-βTrCP-Protein
zu codieren.
-
Beispiel 4: Kartographie
der Wechselwirkungsorte zwischen Vpuc und dem Protein h-βTrCP
-
Die
Wechselwirkungsorte unter der cytoplasmatischen Domäne des Proteins
Vpu (Vpuc) und dem Protein h-βTrCP
der Erfindung sind in folgender Weise bestimmt worden.
-
Auf
der Ebene von Vpuc ist gezeigt worden, daß die Mutation der Serine an
den Positionen 52 und 56 (Klon Vpuc-2/6) integral die Wechselwirkung
unter Vpu und h-βTrCP
abschaffte.
-
Auf
der Ebene von h-βTrCP
zeigen die Doppelhybridwechselwirkungsergebnisse mit der cytoplasmatischen
Domäne
von Vpu und die verschiedenen unten beschriebenen Mutanten, daß die Gesamtheit
der WD-Motive und der C-terminale Schwanz erforderlich sind für eine optimale
Wechselwirkung, wie in der nachfolgenden Tabelle angezeigt.
-
Die
verwendeten Mutanten sind die folgenden:
- – VPB1-ΔW1 (Klon VPB1, dessen erste WD-Domäne deletiert
worden ist; Reste 292 bis 569), die einem BglII-Xhol-Fragment von
VBP1 entspricht,
- - VPB1-ΔW4-7 (VPB1-Klon, dessen WD-Domänen bis
4 bis 7 deletiert worden sind; Reste 292 bis 296) und
- – VPB1-ΔC-ter (VPB1-Klon,
dessen C-terminaler Schwanz nach der siebten WD-Domäne deletiert
worden ist; Reste 292 bis 545)
durch PCR unter Verwendung
von jeweils dem Sense-Primer C, der oben beschrieben ist, und den
folgenden Antisense-Primern E und F in VBP1.
-
- Primer E: SEQ ID Nr. 7
- Primer F: SEQ ID Nr. 8
-
Die
Mutante h-βTrCP-Δ7W (Klon
h-βTrCP,
dessen sieben WD-Domänen
deletiert worden sind; Reste 1 bis 291) ist konstruiert worden unter
Einfügen
eines Spel-BglII-Fragmentes aus dem Protein h-βTrCP in den Vektor pGAD1318
und der Mutante βTrCPΔF (deletierte
Reste: 32 bis 179) ist erhalten worden durch Deletion des Fragments
AvrII-Asp718 des Proteins h-βTrCP
mit Konservierung des Leserasters.
-
Man
hat verifiziert, daß die
Interaktion unter den Proteinen und Vpu und h-βTrCP in vitro durch das folgende
Verfahren stattfinden konnte: zwei Proteine sind in das Lysat von
Kaninchenreticulocyten (RRL) eingeführt worden. Die Komplexe Vpu/βTrCP, in
vitro gebildet, sind identifiziert worden durch Co-Immunopräzipitation
unter Verwendung der Anti-h-βTrCP-Antikörper, gerichtet
gegen das Peptid 553-569, hergestellt durch das gleiche Verfahren
wie jenes, das verwendet ist, um die Anti-h-βTrCP-Antikörper zu erhalten, die gerichtet sind
gegen das Peptid 275-293.
-
Die 3 veranschaulicht
die in vitro-Wechselwirkung zwischen den Proteinen Vpu und h-βTrCP. Die Zeile
1 zeigt, daß das
Protein Vpu nicht im Anti-h-βTrCP-Antiserum
angetroffen wird, während
die Zeile 5 anzeigt, daß es
in Gegenwart eines Anti-Vpu-Antiserums ausfällt. Die Zeile 2 zeigt, daß die Anti-h-βTrCP-Antikörper in
der Lage sind, das Protein Vpu zu co-präzipitieren, das in vitro co-translatiert
wird mit dem Protein h-βTrCP.
Die Zeile 4 zeigt, daß die
Doppelmutante von Vpu, mutiert an den Positionen Ser52 und Ser56
nicht in der Lage ist, den Abbau von CD4 zu indizieren, nicht mit
dem Protein h-βTrCP
interagiert und daher nicht durch die Anti-h-βTrCP-Antikörper co-präzipitiert wird, während die
Zeilen 6 und 7 zeigen, daß diese
Mutante Vpuc-2/6 mit derselben Effizienz
translatiert wird wie das Protein Vpu.
-
-
Beispiel 5: Wechselwirkung
zwischen dem Protein h-βTrCP
und dem Protein Skp1p
-
Um
zu zeigen, daß das
F-Box-Motiv gut funktionell war und daher effizient zu Zielsteuerung
zum Proteasom mittels des Proteins Skp1p dient, hat man einen Doppelhybridtest
unter der N-terminalen Domäne
des Proteins h-βTrCP
und des Proteins Skp1p durchgeführt,
was es erlaubt hat, eine Wechselwirkung zwischen dem Protein h-βTrCP und
dem Protein Skp1p zu zeigen.
-
Das
menschliche Protein Skp1p, beschrieben in BAI et al. (1996, supra)
ist subkloniert worden in den pLex10-Vektor für eine Interaktionsanalyse
mit dem Protein h-βTrCP
in den Hefestamm L40 (VOJTEK et al. Cell, 74, 205-214, 1993).
-
Die 4 veranschaulicht
die erhaltenen Ergebnisse. Die Zeile 1 der 4 zeigt
zuerst, daß das
Protein h-βTrCP
mit dem Protein Skp1p interagiert. Die Zeile 2 zeigt, daß die N-terminale
Domäne
ausreicht, um Wechselwirkung zu erhalten, während die Zeile 3 zeigt, daß die Abwesenheit
der N-terminalen Domäne
des Proteins h-βTrCP
in VBP1 jede Wechselwirkung mit dem Protein Skp1p verlieren läßt. Diese
Ergebnisse sind zusätzliche
wichtige Argumente zugunsten einer Rolle des Proteins h-βTrCP bei
dem durch das Protein Vpu vermittelten Abbau des Rezeptors CD4 und
bekräftigen
die Experimente von FUJITA et al. (1997, supra) und SCHUBERT et
al. (1997, supra), welche zeigen, daß der Abbau des CD4-Rezeptors,
induziert durch das Protein Vpu im Proteasom stattgefunden haben
muß. Es
ist anzumerken, daß der
cytoplasmatische Bereich von CD4 nicht in der Lage ist, direkt an
das Protein Skp1 (Zeile 4) zu binden.
-
Beispiel 6: Modell eines
Interaktionsnetzwerkes das involviert ist beim Abbau des CD4-Rezeptors
-
Der
Abbau des CD4-Rezeptors, induziert durch das Protein Vpu, wird durchgeführt durch
das Netzwerk von Wechselwirkungen a) zwischen dem Protein Vpu und
dem CD4-Rezeptor, b) zwischen dem Protein Vpu und den WD-Motiven
des Proteins h-βTrCP
und c) zwischen der F-Box und dem Protein h-βTrCP und dem Protein Skp1p,
wobei diese letztere Wechselwirkung d) die Zielsteuerung des Komplexes
Vpu/CD4 zum Proteasom erlaubt.
-
Dieses
Netzwerk von Wechselwirkungen ist schematisch in der 5 veranschaulicht.
-
Mittels
eines solchen Wechselwirkungsnetzwerkes wird der Abbau des CD4-Rezeptors
durch das Proteasom über
das Protein Vpu hervorgerufen.
-
Der
Abbau des CD4-Rezeptors erlaubt die Freisetzung des Hüllproteins
Gp160 und daher die Freisetzung des infektiösen HIV-1-Virus.
-
Eines
der Mittel, um die Entwicklung des HIV-1-Virus bei dem betroffenen
Patienten zu verhindern, besteht darin, den Abbau des CD4-Rezeptors
zu verhindern. Eines der Mittel, um diesen Abbau im Hinblick auf den
obigen Abbauvorgang zu verhindern, besteht darin, Inhibitoren zu
suchen oder antivirale Anti-HIV-Mittel, die die Wechselwirkung entweder
zwischen dem Protein Vpu und dem Protein h-βTrCP oder zwischen dem Protein
h-βTrCP
und dem Protein Skp1p durch die oben beschriebenen Verfahren inhibieren.
-
Beispiel 7: Wechselwirkung
zwischen dem Protein h-βTrCP
und dem Protein IκB
-
Für diesen
Doppelhybridtest in Hefe hat man die unten beschriebenen Proteine
fusioniert, entweder an der Aktivierungsdomäne der Transkription von Gal4
(Gal4D) oder an der DNA-Bindedomäne
von LexA:
- – βTrCP = menschliches
Protein βTrCP
der vorliegenden Erfindung,
- – IκBα,
- – IκBα S32-36A
= Mutante von IκBα bei den
Serinen S32 und S36 derart, daß es
keine Phosphorylierung gibt,
- – Ras
= Kontrollprotein,
- – Raf
= Kontrollprotein,
- – Vpuc
= cytoplasmatisches Vpu-Protein, wie oben beschrieben.
-
Die
Experimentalergebnisse, die die spezifische Wechselwirkung des neuen
humanen βTrCP-Proteins
mit dem Protein IκB
zeigen, sind in der 6 veranschaulicht.
-
Dank
dieses Doppelhybridtests ist gezeigt worden, daß:
- – die beiden
Proteine h-βTrCP
und IκB
in der Lage sind, wechselzuwirken,
- – die
Wechselwirkung h-βTrCP/IκB spezifisch
für die
beiden Hybride ist, da, wenn eines der beiden Hybride ersetzt wird
durch ein Hybrid mit einem anderen Protein wie Gal4AD-Raf oder LexABD-Ras,
es keine Wechselwirkung mehr gibt, während diese beiden Kontrollhbyride
in der Lage sind, wechselzuwirken, und
- – diese
Wechselwirkung verloren ist, wenn die Serinreste S32 und S36 des
Proteins IκB
an nicht phosphorylierten Resten wie Alanin mutiert sind.
-
In
diesem Test hat man auch eine Wechselwirkung zwischen dem Protein
VPu des HIV-1-Virus und dem Protein h-βTrCP beobachtet.
-
Beispiel 8: IκB/h-βTrCP-Wechselwirkung
in menschlichen Zellen: Modulation der Transkriptionsaktivität von Reportergenen
für die
NFκB-Aktivität durch
Expression des Proteins h-βTrCP
oder seinem h-βTrCPΔF-Fragment
-
In
den nicht stimulierten Zellen (NS) der Zellinie 293 werden das humane
Protein βTrCP
oder das Fragment h-βTrCPΔF übergangsweise
exprimiert ausgehend von einem eukaryotischen Expressionsvektor wie
pCDNA3 (Invitrogen), der cDNA eingefügt hat, die für das Protein
h-βTrCP
codiert, unter Kontrolle eines starken Promotors des Cytomegalovirus
(CMV). Eine Menge von 3 μg
dieses Plasmids, die die Expression des Proteins h-βTrCP oder
des Fragments h-βTrCPΔF erlaubt,
wird co-transfiziert durch Lipofectamine (Life technologies) mit
1 μg eines
abhängigen
(3Enh-κB-ConA
Luc) oder unabhängigen
(RSV Luc oder ConA Luc) Reportervektors mit NFκB-Stellen, die die Expression
des Luciferase-Reportergens kontrollieren.
-
Die
erhaltenen Ergebnisse (7) zeigen, daß das Fragment
h-βTrCPΔF in der
Lage ist, als eine negative Transdominante zu wirken. Das Fragment
h-βTrCPΔF inhibiert
durch Kompetition mit dem endogenen βTrCP die Aktivierung von NFκB, die induziert
ist durch TNF oder Okadasäure
(OKA). Diese Aktivierung von NFκB
wird gemessen durch die Aktivität
eines Reportergens unter der Kontrolle eines Promotors, der drei
Fixierungsstellen an NFκB
hat (3Enh-κB-ConA
Luc) (Arenzana et al., 1993, J. Virol., 67, 6596-6609). Im Gegenzug
hat das Protein h-βTrCP
eine Aktivatorwirkung auf die Aktivierung von NFκB. Das Protein h-βTrCP oder das
Fragment h-βTrCPΔF haben keine
Wirkung auf die Transkription eines Reportergens, das gegen einen Promotor
gerichtet ist, der keine NFκB-Stellen
enthält
(RSV Luc) (Invitrogen).
-
Beispiel 9: Verwendung
von spezifischen Antikörpern
für den
Nachweis einer Wechselwirkung zwischen dem Protein h-βTrCP und
dem endogenen IκB-Protein
der Zellen 293 oder Hela und ihre Konsequenzen für die Stabilität des Proteins
IκB
-
Die
Stabilität
der phosphorylierten Formen von IκB
ist analysiert worden in den 293-Zellen, die transfiziert sind durch
ein Kontrollplasmid, durch ein pcDNA-Plasmid (Invitrogen), daß das Protein
h-βTrCP
exprimiert oder durch ein pcDNA-Protein, das das Fragment h-βTrCPΔF, das Protein
h-βTrCP
und das Fragment h-βTrCPΔF exprimiert,
die an das Epitop myc am C-Terminus des pcDNA-Vektors fusioniert
worden sind. Nach 36 Stunden hat man die 293-Zellen mit TNF in Gegenwart
von 100 μg/ml
Cycloheximid (Inhibitor der Proteinsynthese) stimuliert. Man hat
die Cytoplasmaproteine im denaturierenden SDS-Polyacrylamidgel getrennt
und sie dann auf eine Nitrocellulosemembran überführt und inkubiert entweder
mit monoclonalem Antikörper
10B, gerichtet gegen den aminoterminalen Teil von IκB und welcher
alle Formen des Proteins erkennt (α-IκBα; JAFFRAY et al., Mol. Cell.
Biol., 15, 2166-2172, 1995) oder mit polyclonalen Antikörpern, die
spezifisch die phosphorylierten Formen IκB (α-IκBα-S32P;
9241S, New England Biolabs) erkennen, oder mit einem monoclonalen Anti-myc-Antikörper, gerichtet
gegen das myc-Epitop, das fusioniert ist mit h-βTrCP und h-βTrCPΔF und die Expression dieser
letzteren in den transfizierten Zellen zeigt (α-Myc; Sc40AC, Santa Cruz), unter
Ausführung eines
Western-Blots (WB).
-
Die
erhaltenen Ergebnisse (8) zeigen, daß die Expression
der Mutante h-βTrCPΔF begleitet
ist von der Inhibition des Abbaus von IκB, normalerweise induziert durch
TNF. Unter Einfluß der
Expression von h-βTrCPΔF reichern
sich die phosphorylierten Formen an, wie gezeigt durch die Reaktivität der Antikörper α-IκBα-S32P (rechtes Feld).
-
Das
Protein h-βTrCP
im Gegensatz aktiviert den Abbau von IκBα (mittleres Feld). Das untere
Feld betrifft den Antikörper α-Myc und
ist ein Kontrollfeld, das die Expression der Proteine h-βTrCP und
h-βTrCPΔF zeigt.
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Man
hat auch die Wechselwirkung h-βTrCP-IκB durch ein
Immunopräzipitationsexperiment
gezeigt.
-
Um
dies zu machen, hat man Hela-Zellen mit einem pcDNA-Kontrollplasmid
transfiziert, das β-Galactosidase
(β-Gal),
das Protein h-βTrCP
(βTrCP)
oder die Mutante h-βTrCPΔF (βTrCPΔF) exprimiert,
wobei h-βTrCP
und h-βTrCPΔF fusioniert
worden sind mit einem myc-Epitop am C-Terminus. Nach 36 Stunden
hat man die Hela-Zellen für
15 Minuten durch TNF in Gegenwart von Inhibitoren des Proteasoms
(z-LLL-H) stimuliert (PALOMBELLA, V. et al., Cell, 78, 773-789,
1994) (z-LLL-H + TNF; Reaktion +) oder ohne Stimulation belassen
(Reaktion -). Man hat anschließend
entweder einen direkten Immunoblot nach Trennung der Proteine des
Zell-Lysats durch denaturierendes SDS-Gel und Überführung auf eine Nitrocellulose-Membran
vorgenommen, die inkubiert ist mit α-IκBα-S32P-Antikörpern (oberes
Feld) oder mit einer Immunopräzipitation
mit α-Myc-Antikörper, gefolgt
von einem Immunoblot wie oben angezeigt mit dem Antikörper α-IκBα-S32P oder dem Antikörper α-IκBα.
-
Die
Ergebnisse sind in der 9 angezeigt, in welcher das
obere Feld die Ergebnisse lediglich des Western-Blots zeigt und
die beiden unteren Felder jene der Western-Blot-Immunopräzipitation
und das rechte Feld die Migrationsbande der phosphorylierten Formen
wiedergibt, welche induziert sind durch die Behandlung mit TNF auf
den Hela-Kontrollzellen.
-
Die 9 zeigt
durch Co-Immunopräzipitationsexperimente
des Proteins h-βTrCP
oder des Fragments h-βTrCPΔF fusioniert
mit dem myc-Epitop, das allein die phosphorylierte Form von IκBα und nicht
die nicht phosphorylierte Form mit dem Protein h-βTrCP verbunden
sind (Spalte 4). Diese Verbindung zeigt sich vor allem dank der
Inhibierung des Abbaus, der induziert wird durch die Mutante h-βTrCPΔF (Spalten
5 und 6) und die Verwendung von Inhibitoren des Proteasoms (z-LLL-H).
-
Beispiel 10: Wechselwirken
zwischen dem Protein h-βTrCP
und dem Protein β-Catenin
-
Für diesen
Doppelhybridtest hat man die cDNAs fusioniert, die für die unten
beschriebenen Proteine, codieren, entweder an der Aktivierungsdomäne der Transkription
von Gal4 (Gal4AD) oder an der Bindedomäne an die DNA von LexA (LexABD):
- – βTrCP = humanes βTrCP-Protein
der vorliegenden Erfindung,
- – KIAA0696
(βTrCP-2)
= humanes βTrCP-Protein,
isoliert von ISHIKAWA et al. (DNA Research, 5, 169-176, 1998),
- – βCat1→130 =
normales β-Catenin-Protein
(N-terminale Domäne;
1→130),
- – βCat1→130 S33-37AA
= onkogenes β-Catenin-Protein,
das mutiert ist bei den Serinresten S33 und S37, derart, daß es keine
Phosphorylierung gibt,
- – βCat = vollständiges normales β-Catenin-Protein.
-
Die
Experimentalergebnisse, welche zeigen, daß es eine spezifische Wechselwirkung
des neuen menschlichen Proteins βTrCP
mit dem β-Catenin-Protein
gibt, sind veranschaulicht in der 10.
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Dank
dieses Doppelhybridtests ist gezeigt worden, daß:
- – die beiden
Proteine h-βTrCP
und βCat1→130 in
der Lage sind, wechselzuwirken,
- – die
Wechselwirkung h-βTrCP/βCat1→130 wird
verloren, wenn die Serinreste S33 und S37 mutiert sind zu nicht
phosphorylierbaren Resten (onkogenes β-Catenin), und
- – das βTrCP-2 weder
in der Lage ist, mit nicht mutiertem β-Catenin zu reagieren noch mit
mutiertem β-Catenin.
-
Es
ist anzumerken, daß man
auch eine Wechselwirkung zwischen dem vollständigen β-Catenin-Protein und dem Protein
h-βTrCP
beobachtet hat.
-
Beispiel 11: Aktivierung
der Transkription des Reportergens TCF/LEF durch Expression des
mutierten B-Catenins oder von h-βTrCPΔF in den
menschlichen 293-Zellen
-
Man
hat HEK 293-Zellen transfiziert mit dem Reportervektor Top-TK-Luci,
der ein Multimer der TCF-LEF-Stellen enthält, oder dem Reportvektor Fop-TK-Luci,
der ein inaktives Kontrollmultimer von TCF-LEF-Stellen enthält. Diese
Konstrukte werden co-transfiziert mit dem Expressionsvektor pCDNA3
(Invitrogen), entweder leer als Kontrolle oder ein onkogenes Fragment
des β-Catenins
exprimieren, nämlich
das β-Catenin,
das befreit ist vom N-terminalen Teil β-catΔN, oder das Protein h-βTrCP exprimiert
oder das Fragment βTrCPΔF. Die Luciferaseaktivität wird gemessen
24 Stunden nach Transfektion und normalisiert auf eine Renilla-Luciferase-Kontrollaktivität, erhalten
durch Co-Transfektion von Zellen mit dem Vektor RSV- Renilla (Promega).
-
Die
erhaltenen Ergebnisse, die in der 11 gezeigt
sind, zeigen, daß das
Fragment h-βTrCPΔF eine Aktivierung
eines Reportergens induziert, kontrolliert durch einen Promotor
TCF/LEF, der Modifikationen des Expressionsniveaus des β-Catenins
entspricht (Morin P.J. et al. 1997, Science, 275, 1787-1790). Dies
zeigt an, daß der
Abbau des β-Catenins
inhibiert wird durch Expression der Mutante h-βTrCPΔF. Was das Protein KIAA 0696 β-TrCP2 in
demselben Reportergensystem anbetrifft, ist die positive Wirkung,
induziert durch KIAA 0696 ΔF
(βTrCP2ΔF) sehr viel
geringer als jene, die erhalten wird mit dem äquivalenten Konstrukt βTrCPΔF.
-
Die
Gesamtheit dieser Ergebnisse zeigt daher, daß es das h-βTrCP-Protein der Erfindung ist
und nicht das Protein KIAA 0696, welches der Vermittler des Abbaus
des β-Catenins
ist.
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Beispiel 12: Untersuchung
der Expression des Proteins h-βTrCP
oder des Fragments h-βTrCPΔF bei der
Stabilität
des endogenen β-Catenins
der Hela-Zellen
-
Man
hat Hela-Zellen mit den DNA-Mengen transfiziert, die in der 12 angezeigt
sind, welche entweder das Protein h-βTrCP oder das Fragment h-βTrCPΔF exprimieren,
fusioniert an das myc-Epitop am C-Terminus in einem pcDNA-Vektor
(Invitrogen). Nach 24 Stunden hat man die Zellen lysiert und man
hat die Zellproteine auf einem denaturierenden SDS-Polyacrylamidgel
getrennt, man hat sie überführt auf
Nitrocellulose-Membran und man hat sie inkubiert mit einem Anti-β-Catenin-Antikörper (α-βCat) oder
mit einem Anti-myc-Antikörper
zur Detektion der Expression des Proteins h-βTrCP oder des Fragments h-βTrCPΔF (α-Myc) unter
Ausführung
eines Western-Blots (WB).
-
Die
Ergebnisse sind in der 12 angezeigt und zeigen, daß die Expression
des h-βTrCP
den Abbau des β-Catenins
verstärkt
(mittlere Spalte), während
die Expression der Mutante h-βTrCPΔF den Abbau
des β-Catenins
inhibiert und zu seiner Ansammlung in den Zellen führt (rechte
Spalte).
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Es
ist anzumerken, daß man
in der Spalte C eine Kontrolle von nicht transfizierten Hela-Zellen
zeigt; und der Stern zeigt durch nicht spezifische Markierung eines
Zellproteins des Lysats von Hela-Zellen an, daß annähernd dieselbe Menge von Zellproteinen
in allen Spuren aufgetragen ist.
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Die
Ergebnisse stützen
jene, die in dem obigen Beispiel gezeigt sind.
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