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Gebiet der
Erfindung
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Die
vorliegende Erfindung bezieht sich auf die Herstellung von pharmazeutischen
Zusammensetzungen zur Vorbeugung und/oder Behandlung einer wirkstoffinduzierten
Nierenstörung,
wobei als aktives Ingrediens eine Verbindung der Formel (I) verwendet
wird:
worin R
1 und
R
2 jeweils ein Wasserstoffatom oder zusammengenommen
eine Einfachbindung darstellen, während R
3 -CH(OH)CH(OH)CH
3, -CH(OCOCH
3)CH(OCOCH
3)CH
3, -CH
3, -CH
2OH oder eine
Phenylgruppe ist, wenn R
1 und R
2 jeweils
ein Wasserstoffatom darstellen, oder -COCH(OH)CH
3,
wenn R
1 und R
2 zusammen
eine Einfachbindung darstellen, oder ein pharmazeutisch annehmbares
Salz davon.
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Stand der
Technik
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Eine
wirkstoffinduzierte Nierenstörung
wird klinisch hauptsächlich
als nephrotisches Syndrom (oder in milderen Fällen als Proteinurie) und Nierendysfunktion
gezeigt. Beispielsweise wird Glomerulopathie, die durch Membrannephropathie
dargestellt wird, welche durch Gold-Wirkstoffe induziert wird, als nephrotisches Syndrom
manifestiert, während
eine tubuläre
Störung,
die durch nephrotoxische Agenzien, die durch Cisplatin dargestellt
werden, induziert wird, sich als akutes Nierenversagen zeigt.
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Eine
Transportstörung,
die spezifischer Weise in den Nierentubuli auftritt, zeigt sich
mit klinischen Krankheitsbildern, z.B. Fanconi-Syndrom, renale tubuläre Acidose,
renaler Diabetes insipidus usw. Akute interstitielle Nephritis,
die durch Methicillin oder dergl. induziert ist, zeigt sich als
Nierendysfunktion. Demnach präsentiert
sich eine wirkstoffinduzierte Nierenstörung mit verschiedenen klinischen
Krankheitsbildern, und zwar in Abhängigkeit vom Typ des Wirkstoffs
oder der betroffenen Stelle (Medical Practice, Bd. 14, Nr. 8, 1997, S.
1273).
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Cyclosporin
A ist z.B. ein immunsuppressives Mittel, das üblicherweise während einer
Transplantation verwendet wird, das aber infolge seiner hohen Nephrotoxizität in Abhängigkeit
von der Blutkonzentration des Wirkstoffs Nierenstörungen mit
einer Inzidenz von 50% oder mehr verursacht. Eine Nierenstörung, die
durch Cyclosporin A induziert ist, hat verschiedene Phänotypen,
einschließlich
akutem Nierenversagen, chronischem Nierenversagen, hämolytischem
urämischen
Syndrom, thrombotischer Mikroangiophathie, Hypertension, Elektrolytenungleichgewicht
(z.B. Hyperkalämie,
metabolische Acidose, Hypomagnesämie)
usw. Akutes Nierenversagen muss infolge der Schwierigkeit bei der
Unterscheidung des Krankheitsbildes von einer akuten Abstoßung durch
Nierenbiopsie identifiziert werden. Eine verringerte glomeruläre Filtrationsrate
(GFR) während
der früheren
Verabreichungsstufe wird einer Verstärkung des Reninangiotensinsystems,
einer Stimulation des sympathetischen Nervensystem, einer erhöhten Produktion
von Thromboxan A2 und dem Effekt von Endothelin
zugeschrieben. Andererseits entwickeln Patienten mit Nierentransplantaten
oft ein chronisches Nierenversagen durch die Langzeitverabreichung
von Cyclosporin, das schwer und manchmal unmöglich von einer chronischen
Abstoßung
zu unterscheiden ist, selbst durch Nierenbiopsie nicht. Eine durch
Cyclosporin induzierte Gewebeschädigung
involviert hauptsächlich
eine Störung
der Endothelzellen, die von der interlobären Arterie zur afferenten
Arteriole reicht, wobei die Gewebeschädigung hautsächlich Nierensklerose,
interstitielle Zellinvasion und Fibrose verursacht. Darüber hinaus
tritt während
einer Cyclosporinverabreichung häufig
Hypomagnesämie
auf und eine extreme Hypomagnesämie
kann unter dem Einfluss von Cyclosporin systemische Krämpfe verursachen
("ZINZOUGAKU", Approach from Renal
Pathophysiology, Herausg. K. Kurokawa, Nankodo, S. 419–428, 1995).
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Es
war bekannt, dass Gefäßendothel
eine wichtige Rolle beim vaskulären
Tonus oder der Thrombozytopoese spielt, und 1980 wurde erstmals
das Vorliegen des von Endothel abgeleiteten relaxierenden Faktors (EDRF)
beschrieben. 1987 wurde Stickoxid (NO) als Einheit von EDRF bewiesen.
NO ist ein gasförmiges
Radikal, und es hat sich gezeigt, dass es die Zellmembranen leicht
passieren kann und dass es eine weite Vielzahl von Wirkungen, z.B.
auf Zirkulationskontrolle, Neurotransmission, Inhibierung der Thrombozytenaggregation,
antibakterielle Wirkung oder Antikrebswirkung, hat. NO kontrolliert
nicht nur den Metabolismus, indem es mit Hämenzym oder SH-Enzymgruppen
reagiert, sondern es hat auch physiologische Funktionen und pathologische
Aktivität,
indem es mit aktiven Sauerstoffspezies, z.B. Superoxid (O2 –), SH-Verbindungen, Ascorbinsäure oder
dgl. wechselwirkt. Allerdings ist seine in vivo-Moleküleinheit
in vieler Hinsicht noch unbekannt, da alle diese Moleküle instabil
sind.
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NO,
das eine weite Vielfalt von Wirkungen hat, wie sie oben beschrieben
wurden, wird produziert, wenn L-Arginin aus NG-Hydroxyl-L-arginin
zu L-Citrullin oxidiert wird; die Reaktion wird durch ein Enzym
katalysiert, das NO-Synthase (NOS) genannt wird. NOS hat Isoformen,
die den Gefäßendothel-Typ,
den cerebellären
Typ und den induzierbaren Typ einschließen. Der Gefäßendothel-Typ
kommt hauptsächlich
im Gefäßendothel
und der Niere vor, während
der cerebelläre
Typ im Nervensystem vorkommt. Der induzierbare Typ kommt in Makrophagen
oder dgl. vor, die während
einer Entzündung
oder Gewebeschädigung
induziert werden. Das Gen für
jede dieser Isoformen wurde bereits kloniert und strukturell analysiert.
Als Ergebnis wurde gefunden, dass das Gen für NOS eine Bindungsstelle für (6R)-L-Erythro-5,6,7,8-tetrahydrobiopterin
(im folgenden als "BH4" bezeichnet), das
in Verbindungen der Formel (I) als aktive Ingredienzien der vorliegenden
Erfindung enthalten ist, zusätzlich
zu solchen für
Co-Enzyme wie Calmodulin (CaM), Flavin, NADPH, enthält. Darüber hinaus
wurde nahegelegt, dass BH4 tatsächlich
bei der Kontrolle der Funktion von NOS involviert ist.
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So
wurde die vasorelaxierende Wirkung von NO und die Kontrolle der
NOS-Funktionen durch BH4 etwas bekannt. Allerdings war die Beziehung
zwischen NO-Effekten und NOS-Aktivität mit wirkstoffinduzierten Nierenstörungen nicht
geklärt,
und es war nichts über
die Beziehung zwischen wirkstoffinduzierter Nierenstörung und
endogenem BH4 bekannt.
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Der
Zweck einer Verhinderung oder Behandlung einer wirkstoffinduzierten
Nierenstörung
ist nicht nur der, eine Nierenstörung
zu verändern
oder zu behandeln, sondern auch der, Wirkstoffe verwenden zu können, die
für eine
Nierenstörung
verantwortlich sind, so dass Patienten ein längeres Leben und eine höhere Lebensqualität genießen können. Derzeit
kann allerdings keine Verbesserung bei Krankheiten oder Zuständen einer Wirkstoff-induzierten
Nierenschädigung
erwartet werden, da ein akutes Nierenversagen den Abbruch der Wirkstoffverabreichung
erfordert, um die Nierenfunktion sich wieder herstellen zu lassen;
ein chronisches Nierenversagen erfordert eine Dialyse oder eine
Nierentransplantation. Demnach wurde noch keine Therapie für eine wirkstoffinduzierte
Nierenstörung
entwickelt und derzeit gibt es weder ein prophylaktisches noch therapeutisches
Mittel dafür.
Das Resultat ist, dass ein größer Bedarf
für Wirkstoffe
besteht, die bezüglich
Nebenwirkungen, Sicherheit während
einer Langzeitverwendung und Verbesserung bei der QOL (Quality of
Life = Lebensqualität)
vollständig
zufriedenstellend sind.
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Somit
werden therapeutische Mittel verlangt, die wirklich wünschenswerten
Anforderungen genügen, und
es besteht auch ein starker Bedarf an einer Entwicklung von prophylaktischen
Mitteln, die eine Nierenschutzwirkung haben.
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Die
Verbindungen der Formel (I) als aktive Ingredienzien in pharmazeutischen
Zusammensetzungen der vorliegenden Erfindung sind bekannte Verbindungen
zur Verwendung in therapeutischen Mitteln gegen bösartige
Hyperphenylalaninämie,
Depression, Parkinson-Erkrankung usw. Siehe z.B. die Japanische
Patentveröffentlichungen
(KOKAI) Nrn. 25323/84, 76086/84, 277618/86 und 267781/88.
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JP-A-63-267781
bezieht sich auf ein therapeutisches Mittel für die Behandlung eines bösartigen
Tumors und einer Aminosäure-Stoffwechselstörung, die
mit schweren viralen Infektionskrankheiten verbunden ist, das Tetrahydrobiopterin
und ein Derivat davon als Wirkstoff enthält.
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EP-A-0
209 689 betrifft eine pharmazeutische Zusammensetzung für die Behandlung
von kindlichem Autismus, die Tetrahydrobiopterin oder ein Derivat
davon als Hauptwirkstoff und 5-Hydrotryptophan und/oder L-DOPA als
optionalen Hilfswirkstoff enthält.
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EP-A-0
108 890 betrifft pharmazeutisch aktive Pteridinderivate und pharmazeutische
Formulierungen, die diese enthalten. Die beschriebenen Pteridine
sind Analoga von Tetrahydrobiopterin und sind wirksame Mittel bei
der Behandlung der Parkinson-Krankheit und anderer Krankheiten,
die durch einen Mangel an Catecholaminen im Gehirn und im peripheren
Nervensystem verursacht werden, wie auch bei der Behandlung von
Tetrahydrobiopterin-defizienten Phenylketonurien.
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US 4,758,571 offenbart Pterinderivate,
d.h. L-Erythro-5,6,7,8-tetrahydrobiopterin,
L-Sepiapterin, 1',2'-Diacetyl-5,6,7,8-tetrahydrobiopterin
und 6-Methyl-5,6,7,8-tetrahydrobiopterin,
und die Verwendung derselben zur Behandlung von Patienten, die an
Parkinson-Krankheit oder Depression leiden.
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A.
J. Bune et al., Exp. Nephrol., 4, 43–47 (1996) beschreibt, dass
die Inhibierung der Tetrahydrobiopterin (BH4)-Synthese
die Stickoxidproduktion durch isolierte Glomeruli bei Immunkomplexglomerulonephritis reduziert.
Genauer ausgedrückt,
es wird beschrieben, dass NO durch die enzymatische Oxidation von
L-Arginin mit Stickoxidsynthase (NOS) produziert wird und die Aktivität von NOS
von der Zufuhr von BH4, das als Co-Faktor
wirkt, abhängt.
Unter Annahme von zwei Stoffwechselwegen, die zur Bildung von BH4 führen,
d.h. einem de novo-Syntheseweg, ausgehend von Guanosintriphosphat
(GTP) als Vorläufer,
und einem Salvage Pathway, ausgehend von vorher existierenden Hydropterinen,
wurde gezeigt, dass die Inhibierung der BH4-Bildung über jeden
der Stoffwechselwege zu einer Verringerung der NO-Synthese führt.
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M.
P. Gardner et al., Transplantation, 61, 1506–1512 (1996) beschreibt, dass
die Nephrotoxizität
von Cyclosporin (CsA), die mit der Verwendung von CsA als Immunsuppressivum
zur Organoplantation und schweren refraktären Autoimmunerkrankung verbunden
ist, durch gleichzeitige Blockade verstärkt wird. Aus diesen experimentellen
Resultaten wird angenommen, dass der Endothel-NO-Stoffwechselweg
während
einer CsA-Behandlung in Kontakt bleibt, d.h. die CsA-Behandlung
selbst beeinflusst den NO-Metabolismus nicht. Andererseits wurde
auf der Basis der Beobachtung, dass eine akute CsA-Nephrotoxizität durch
eine gleichzeitige NO-Blockade verstärkt werden kann, geschlossen,
dass NO eine Schutzfunktion gegen einen von CsA gezeigten vasokonstriktiven
Effekt hat, wobei dieser Effekt als der pathophysiologische Hauptfaktor
bei chronischer, durch CsA induzierter Nephrotoxizität angesehen
wird.
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A.
J. Bune et al., Biochemical and Biophysical Research Communications
220, 13–19
(1196) offenbart, dass die Inhibierung der Tetrahydrobiopterinsynthese
die in vivo-Stickoxid-Produktion
bei experimentellem endothoxischem Schock reduziert. Es wird gezeigt,
dass die Verabreichung von 2,4-Diamino-6-hydroxypyrimidin (DAHP)
in vivo den Anstieg der BH4-Gewebelevel,
verursacht durch Lipopolysaccharide, inhibiert, die NO-Synthese
reduziert und Hypotension verbessert.
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WO
92/07566 offenbart die Verbindung bestimmter hämorheologischer Methylxanthinderivate
und ihre Verwendung als Wirkstoff für die Behandlung einer systemischen
Pilzinfektion, z.B. Candidiasis. Es wird ferner offenbart, dass
diese Derivate im allgemeinen zur Behandlung eines Tiers verwendet
werden, um eine Nierendysfunktion, die sich durch Verringerung des
Nierenblutflusses und der glomerulären Filtrationsrate bei erhöhtem Gefäßwiderstand
zeigt, in der Entwicklung zu inhibieren oder zu lindern.
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EP-A-0
908 182 betrifft therapeutische Mittel, die bei der Prävention
oder Verbesserung von Krankheiten wirksam sind, welche durch Hypofunktion
der Stickstoffsynthase (NOS) induziert werden. Die in diesem Dokument
beschriebenen Verbindungen sind dieselben, wie sie hierin definiert
werden.
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JP-A-6
056 669 offenbart eine Zubereitung, die Aktivität zum Einfangen von aktivem
Sauerstoff hat, die als Hauptsubstanz spezifische Pterinderivate
umfasst. Es wird beschrieben, dass diese Verbindungen bei der Behandlung
einer Vielzahl von Krankheiten, einschließlich Nierenerkrankungen, wirksam
sind.
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Zusammenfassung
der Erfindung
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Eine
Aufgabe der vorliegenden Erfindung besteht in der Bereitstellung
einer sicheren pharmazeutischen Zusammensetzung für wirkstoffinduzierte
Nierenstörungen
ohne Nebenwirkungen, die die Durchblutung und organische Funktionen
verbessert, indem sie die Funktionen von Endothelzellen kontrolliert,
das Fortschreiten von Komplikationen verzögert und die Lebensqualität der Patienten
verbessert.
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Die
Erfinder haben bei Ratten mit Cyclosporin induzierten Nierenstörungen,
die als Modell für
wirkstoffinduzierte Nierenstörungen
präpariert
worden waren, abnormale Funktionen von NOS gefunden. Die Erfinder
haben in diesen Ratten mit Cyclosporin induzierten Nierenschädigungen
auch einen erhöhten
NOS-Aktivitätslevel
und einen erhöhten
BH4-Level festgestellt. Als Resultat verschiedener
Untersuchungen haben wir unerwarteterweise gefunden, dass eine BH4-Verabreichung die Funktionen von Endothelzellen
wieder herstellt und die NOS-Funktionen normalisiert, wodurch physiologisch
sehr natürliche
und ausgezeichnete Nierenschutzeffekte erhalten werden; auf diese
Weise wurde die vorliegende Erfindung vollendet. Dementsprechend bezieht
sich die vorliegende Erfindung auf eine effektive Prävention
oder Behandlung mit BH4-Zubereitungen bei
wirkstoffinduzierten Nierenstörungen.
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Detaillierte
Beschreibung der Erfindung
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Die
vorliegende Erfindung bezieht sich auf die Verwendung einer Verbindung
der Formel (I):
worin R
1 und
R
2 jeweils ein Wasserstoffatom oder zusammengenommen
eine Einfachbindung darstellen, während R
3 -CH(OH)CH(OH)CH
3, -CH(OCOCH
3)CH(OCOCH
3)CH
3, -CH
3, -CH
2OH oder eine
Phenylgruppe ist, wenn R
1 und R
2 jeweils
ein Wasserstoffatom darstellen, oder -COCH(OH)CH
3,
wenn R
1 und R
2 zusammen
eine Einfachbindung darstellen, oder ein pharmazeutisch annehmbares
Salz davon, zur Herstellung einer pharmazeutischen Zusammensetzung
zur Vorbeugung oder Behandlung von wirkstoffinduzierten Nierenstörungen.
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Der
Ausdruck "wirkstoffinduzierte
Nierenstörungen" bzw. "arzneimittelinduzierte
Nierenstörungen", wie er hierin verwendet
wird, umfasst pathologische Zustände
der Niere, die mit Läsionen
verbunden sind, welche durch Wirkstoffe bzw. Arzneimittel verursacht
sind. Klinisch zeigen sich wirkstoffinduzierte Nierenstörungen hauptsächlich als
nephrotisches Syndrom (oder in milderen Fällen als Proteinurie) und Nierendysfunktion. Wirkstoffinduzierte
Nierenstörungen,
wie der Ausdruck hierin verwendet wird, umfassen solche, die durch
eine verminderte Nierenfunktion verursacht werden, solche, die durch
eine verringerte Nierenfunktion verschlimmert werden, solche, für die eine
Heilung durch eine verringerte Nierenfunktion verzögert wird
usw. Klinische Zustände
wirkstoffinduzierter Nierenstörungen
werden hauptsächlich
in akutes Nierenversagen, z.B. prerenales akutes Nierenversagen,
intrinsisches akutes Nierenversagen und postrenales akutes Nierenversagen,
und chronisches Nierenversagen oder Nierenversagen im Endstadium
mit fortgeschrittener Nierendysfunktion eingeteilt. Intrinsisches
akutes Nierenversagen kann Krankheiten, wie Angiitis, glomeruläre Läsion, akute
Glomerulonephritis, schnell-fortschreitende Glomerulonephritis,
hämolytisches
urämisches
Syndrom, bösartige
Hypertension, Nierenrindennekrose, dissiminierte intravaskuläre Koagulation,
Skleroderm, akute interstitielle Nephritis, nephrotisches Syndrom
oder akute Pyelonephritis induzieren. In Abhängigkeit von der betroffenen
Stelle werden verschiedene Gewebeläsionen beobachtet. Beispielsweise
sind Arteriolen durch Arteriolostenose, Endothelerkrankungen, Arteriolothombose
involviert; Glomeruli sind durch membranöse Neuropathie involviert;
Tubuli und interstitielle Regionen sind durch tubuläre Nekrose,
tubuläre
Dysfunktion, akute interstitielle Nephritis, tubuläre Empharxis
involviert.
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Wirkstoffe
bzw. Arzneimittel, die eine wirkstoffinduzierte Nierenstörung induzieren
können,
werden hier nicht spezifisch beschränkt. Beliebige Arzneimittel
können
Nierenstörungen
induzieren; diese schließen ein,
sind aber nicht beschränkt
auf, Antibiotika (z.B. Penicillin, Mitomycin, Cyclosporin, Amphotericin
B, Methicillin, Cephalosporin, Aminoglycosid), nicht-steroidale
antiinflammatorische Arzneimittel (NSAID), Antitumormittel (z.B.
Cisplatin, Ifosfamid, Methotrexat), Gold-Wirkstoffe bzw. Gold-Arzneimittel,
Schwermetalle (Quecksilber), Kontrastmittel, landwirtschaftliche
Chemikalien (z.B. Paracort).
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Wenn
BH4 Patienten mit wirkstoffinduzierter Nierenstörung verabreicht
wird, kann es diese Krankheiten durch Wiederherstellung der verminderten
Funktion von Endothelzellen verhindern oder behandeln, wobei die
NOS-Funktionen normalisiert
werden.
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Verbindungen
der Formel (I) als aktive Ingredienzien der vorliegenden Erfindung
umfassen die folgenden und pharmazeutisch annehmbare Salze davon:
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(6R)-L-Erythro-5,6,7,8-tetrahydrobiopterin
(BH
4)
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(6R,S)-5,6,7,8-Tetrahydrobiopterin, 1',2'-Diacetyl-5,6,7,8-tetrahydrobiopterin
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6-Methyl-5,6,7,8-tetrahydropterin
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6-Hydroxymethyl-5,6,7,8-tetrahydropterin
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6-Phenyl-5,6,7,8-tetrahydropterin
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Unter
den vorstehend genannten Verbindungen sind 5,6,7,8-Tetrahydrobiopterine
oder Salze davon bevorzugt, und BH4 oder
Salze davon sind am meisten bevorzugt.
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Verbindungen
der Formel (I), die als aktive Ingredienzien in der vorliegenden
Erfindung eingesetzt werden, sind bekannte Verbindungen. Siehe z.B.
die japanischen Patent-Veröffentlichungen
(KOKAI) Nrn. 25323/84, 76086/84, 277618/86 und 267781/88. Diese
Verbindungen können
als geeignete Salze mit pharmakologisch nicht-toxischen Säuren, einschließlich Mineralsäuren wie
Salzsäure,
Phosphorsäure,
Schwefelsäure,
Borsäure,
und organischen Säuren
wie Essigsäure,
Ameisensäure,
Maleinsäure,
Fumarsäure,
Mesylsäure, verwendet
werden.
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Die
pharmazeutischen Zusammensetzungen sind gegen die oben genannten
Krankheiten wirksam. Sie werden nämlich in großem Umfang
auf pathologische Zustände
der Nieren mit Läsionen,
die durch Wirkstoffe verursacht sind, angewendet.
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Die
pharmazeutischen Zusammensetzungen werden hergestellt, indem eine
Verbindung der Formel (I) mit einem pharmazeutisch üblichen
Träger
durch ein konventionelles Verfahren zu einer Dosierungsform formuliert
wird, die zur oralen, rektalen oder parenteralen Verabreichung geeignet
ist (einschließlich
Verabreichung in die Vene und in Liquor cerebrospinalis).
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Der
Träger,
der für
diese pharmazeutischen Formulierungen eingesetzt wird, umfasst im
allgemeinen Exzipienzien, Bindemittel, Zerfallsmittel usw., und
zwar in Abhängigkeit
von der gewählten
Dosierungsform.
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Typische
Beispiele für
Exzipienzien umfassen Stärke,
Lactose, Saccharose, Glucose, Mannit, Cellulose; und Beispiele für Bindemittel
umfassen Polyvinylpyrrolidon, Stärke,
Saccharose, Hydroxypropylcellulose und Gummiarabikum. Beispiele
für Zerfallsmittel
umfassen Stärke,
Agar, Gelatinepulver, Cellulose, CMC, es können aber auch andere herkömmliche
Exzipienzien, Bindemittel und Zerfallsmittel verwendet werden.
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Zusätzlich zu
solchen Trägern
können
die pharmazeutischen Zusammensetzungen auch Antioxidanzien zur Stabilisierung
aktiver Ingredienzien enthalten. Antioxidanzien können geeigneterweise
aus denen, die üblicherweise
für pharmazeutische
Zubereitungen verwendet werden, ausgewählt werden, z.B. aus Ascorbinsäure, N-Acetylcystein,
L-Cystein, dl-α-Tocopherol,
natürliches
Tocopherol usw. Diese werden in einer Menge verwendet, die (ein
oder mehrere) aktive Ingredienzien stabilisiert und im allgemeinen
werden sie vorzugsweise im Verhältnis
von 0,2 bis 2,0 Gew.-Teile pro 1 Gew.-Teil des aktiven Ingrediens
(der aktiven Ingredienzien) eingesetzt.
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Formulierungen,
die zur oralen Verabreichung geeignet sind, können in Form von Tabletten,
sublingualen Tabletten, Kapseln, Pulvern, Körnern von feinen Körnern oder Suspensionen
in einer nicht-wässrigen Flüssigkeit,
wie z.B. Emulsionen, in Form eines Tranks oder Sirups, der die vorgeschriebene
Menge (eines oder mehrerer) aktiver Ingredienzien enthält, bereitgestellt
werden.
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Beispielsweise
werden Körner
bzw. Granulate durch homogenes Vermischen von (einem oder mehreren)
aktiven Ingredienzien mit einem oder mehreren Hilfsingredienzien,
z.B. Trägern
und Antioxidanzien, wie sie oben genannt wurden, gefolgt von Granulierung
und Sieben zu einer einheitlichen Korngröße hergestellt werden. Tabletten
können
durch Verpressen oder Formen (eines oder mehrerer) aktiver Ingredienzien.
gegebenenfalls mit einem oder mehreren Hilfsingredienzien hergestellt
werden. Kapseln werden durch Einfüllen von Pulver oder Körner (eines
oder mehrerer) aktiver Ingredienzien, gegebenenfalls homogen vermischt
mit einem oder mehreren Hilfsingredienzien, in geeignete Kapseln
hergestellt, wobei eine Kapselfüllmaschine oder
dgl. verwendet wird. Formulierungen für eine renale Verabreichung
können
als Suppositorien bereitgestellt werden, wobei herkömmliche
Träger,
wie z.B. Kakaobutter, verwendet werden. Stammformulierungen können als
trockene Feststoffe (eines oder mehrerer) aktiver Ingredienzien,
die in einem mit Stickstoff gefüllten sterilisierten
Behälter
eingesiegelt sind, bereitgestellt werden. Solche trockenen Feststoffzubereitungen
können
Patienten verabreicht werden, indem sie unmittelbar vor einer Verabreichung
in einer bestimmten Menge an sterilisiertem Wasser dispergiert oder
aufgelöst
werden.
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Diese
Formulierungen können
vorzugsweise hergestellt werden, indem Antioxidanzien, wie sie oben genannt
wurden, gegebenenfalls mit einem oder mehreren Hilfsingredienzien,
ausgewählt
aus Puffern, Aromastoffen, oberflächenaktiven Mitteln, Verdickungsmitteln,
Gleitmitteln usw., zusätzlich
zu aktiven Ingredienzien und Trägern
eingearbeitet werden.
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Die
Dosierung von aktiven Ingredienzien, d.h. Verbindungen der Formel
(I) kann natürlicherweise
mit dem Verabreichungsweg, dem zu behandelnden Symptom und dem besonderen
Patienten variieren und kann letztlich vom behandelnden Arzt bestimmt
werden.
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Eine
geeignete Dosierung zur Behandlung einer wirkstoffinduzierten Nierenstörung hängt z.B.
vom Verabreichungszweck, dem Alter, Gewicht, Zustand des Patienten
usw. ab, reicht aber von 0,1 bis 50 mg/kg (Körpergewicht)/Tag, typischerweise
0,5 bis 10 mg/kg (Körpergewicht)/Tag
für die
orale Verabreichung.
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Eine
gewünschte
Dosierung der aktiven Ingredienzien kann einmal am Tag oder kann
in aufgeteilten Dosen zwei- bis viermal am Tag in geeigneten Intervallen
verabreicht werden.
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Aktive
Ingredienzien können
alleine ohne Mischung mit anderen Ingredienzien oder in Kombination
mit pharmazeutischen Formulierungen, die andere aktive Ingredienzien,
die für
die behandelte Krankheit geeignet sind, um beispielsweise die Kontrolle
der Dosierung zu erleichtern, verabreicht werden.
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Formulierungen
können
zusätzlich
zu Verbindungen der Formel (I) als aktive Ingredienzien wenigstens ein
aktives Hilfsingrediens, ausgewählt
aus der Gruppe, bestehend aus Substraten oder Co-Enzymen oder Co-Faktoren
für NOS,
z.B. L-Arginin, Flavine (z.B. FAD, FMN, usw.) und Calcium enthalten.
Hervorragendere therapeutische Effekte können erwartet werden, wenn
Verbindungen der Formel (I) mit diesen aktiven Ingredienzien vermischt
werden als wenn sie allein verwendet werden. Der Verhältnisanteil
jedes der aktiven Hilfsingredienzien in Formulierungen ist nicht
spezifisch begrenzt. Beispielsweise kann das Gewichtsverhältnis wenigstens
eines, das aus L-Arginin, Flavinen und Calcium ausgewählt ist,
zu 1 Gew.-Teil der Verbindungen der Formel (I) im Bereich von 0,1
bis 10, vorzugsweise von 0,5 bis 2 liegen.
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Eine
geeignete Dosierung einer solchen gemischten Formulierung zur Behandlung
von wirkstoffinduzierten Nierenstörungen hängt z.B. vom Verabreichungszweck,
dem Alter, Gewicht, Zustand des Patienten usw. ab, liegt aber im
Bereich von 0,1 bis 50 mg/kg (Körpergewicht)/Tag,
vorzugsweise 0,5 bis 10 mg/kg (Körpergewicht)/Tag
als Gesamtmenge an aktiven Ingredienzien zur oralen Verabreichung.
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Ein
Arzt kann in passender Weise Formulierungen, die Verbindungen der
Formel (I) allein oder in Kombination mit anderen aktiven Ingredienzien
enthalten, in Abhängigkeit
vom Alter, Zustand oder anderen Faktoren des Patienten auswählen.
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Die
vorteilhaftesten aktiven Ingredienzien, die in der vorliegenden
Erfindung eingesetzt werden, sind (6R)-L-Erythro-5,6,7,8-tetrahydrobiopterin
(BH4) und Salze davon, allerdings können auch
seine Analoge, wie z.B. (6R,S)-5,6,7,8-Tetrahydrobiopterin,
1',2'-Diacetyl-5,6,7,8-tetrahydrobiopterin,
Sepiapterin, 6-Methyl-5,6,7,8-tetrahydropterin,
6-Hydroxymethyl-5,6,7,8-tetrahydropterin oder 6-Phenyl-5,6,7,8-tetrahydropterin und
Salze davon verwendet werden. Es ist überflüssig zu sagen, dass allerdings
BH4, das eine in lebenden Körpern natürlicherweise
vorkommende Komponente ist, bevorzugt ist. BH4-Dihydrochlorid
weist bei Ratten eine geringe Toxizität auf, was durch die akute
Toxizität
von 2 g/kg (Körpergewicht)
oder mehr auf oralem Weg gezeigt wird. Ein optisch inaktives Analogon
(6R,S)-5,6,7,8-Tetrahydrobiopterin ist auch nur wenig toxisch, wie es
in der Japanischen Patentpublikation Nr. 25323/84 für die Behandlung
der Parkinson-Krankheit beschrieben ist, so dass es auch für die Therapie
gemäß der vorliegenden
Erfindung eingesetzt werden kann. Andere Verbindungen der Formel
(I) weisen auch geringe oder keine akute Toxizität auf.
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Die
folgenden Beispiele erläutern
die vorliegende Erfindung detaillierter.
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Beispiele
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Beispiel 1: Körner bzw.
Granulat und feine Körner
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Zu
1 Teil (auf das Gewicht bezogen) Polyvinylpyrrolidon (Kollidon 30),
gelöst
in sterilisiertem gereinigtem Wasser, wurden 10 Teile Ascorbinsäure und
5 Teile L-Cystein-Hydrochlorid
gegeben, um eine homogene Lösung
zu erhalten; dann wurden 10 Teile BH4-Dihydrochlorid
zur Herstellung einer homogenen Lösung zugesetzt.
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Zu
dieser Lösung
wurden 59 Teile eines Exzipiens (Mannit oder Lactose) und 15 Teile
eines Zerfallsmittels [Maisstärke
oder Hydroxypropylcellulose (LH-22)] gegeben, und das Gemisch wurde
geknetet, granuliert, getrocknet, dann gesiebt.
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Beispiel 2: Tabletten
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Die
homogene Lösung
eines aktiven Ingrediens, die in Beispiel 1 hergestellt worden war,
wurde mit 58 Teilen Lactose und 15 Teilen mikrokristalliner Cellulose,
dann mit 1 Teil Magnesiumstearat gemischt und tablettiert.
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Beispiel 3: Kapseln
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Die
in Beispiel 1 hergestellte Dosierungsform wurde in Kapseln gefüllt. Allerdings
enthält
die Formulierung außerdem
0,2% Magnesiumstearat als Gleitmittel. Beispiel
4: Injektion
BH4-Dihydrochlorid | 1,5
g |
Ascorbinsäure | 1,5
g |
L-Cystein-Hydrochlorid | 0,5
g |
Mannit | 6,5
g |
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Die
obigen Ingredienzien wurden in sterilisiertem gereinigten Wasser
gelöst,
so dass 100 ml erhalten wurden, und dann sterilisiert und jeweils
1 ml- oder 2 ml-Aliquot wurde in eine Phiole oder Ampulle verteilt, dann
lyophilisiert und versiegelt.
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Beispiel 5: Injektion
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Eine
Lösung
von 2,0 g BH
4-Dihydrochlorid, das in sterilisiertem
gereinigten Wasser unter Herstellung von 100 ml in einer anaeroben
Atmosphäre
aufgelöst
worden war, wurde sterilisiert und in der gleichen Weise wie in
Beispiel 4 versiegelt. Beispiel
6: Suppositorien
BH4-Dihydrochlorid | 150
Teile |
Ascorbinsäure | 150
Teile |
L-Cystein-Hydrochlorid | 50
Teile |
-
Die
obigen Ingredienzien wurden homogen vermahlen und in 9950 Teilen
Kakaobutter verteilt. Beispiel
7: Körner
bzw. Granulat
BH4-Dihydrochlorid | 5
Teile |
Ascorbinsäure | 5
Teile |
L-Cystein-Hydrochlorid | 2
Teile |
-
Die
obigen Ingredienzien wurden verwendet, um eine homogene Lösung herzustellen.
-
Diese
Lösung
wurde zu einem homogenen Gemisch aus 55 Teilen Mannit, 1 Teil Polyvinylpyrrolidon, 14
Teilen Hydroxypropylcellulose und 5 Teilen L-Arginin oder Calcium
gegeben und das Gemisch wurde verknetet, granuliert, getrocknet
und dann gesiebt. Beispiel
8: Körner
bzw. Granulat
BH4-Dihydrochlorid | 5
Teile |
Ascorbinsäure | 5
Teile |
L-Cystein-Hydrochlorid | 5
Teile |
Mannit | 52
Teile |
Polyvinylpyrrolidon
(Kollidon 30) | 1
Teil |
Hydroxylpropylcellulose
(LH-22) | 12
Teile |
L-Arginin
oder Calcium | 10
Teile |
-
Die
obigen Ingredienzien wurden in der gleichen Weise wie in Beispiel
7 granuliert und gesiebt. Beispiel
9: Körner
BH4-Dihydrochlorid | 5
Teile |
Ascorbinsäure | 5
Teile |
L-Cystein-Hydrochlorid | 2
Teile |
-
Die
obigen Ingredienzien wurden verwendet, um eine homogene Lösung herzustellen.
-
Diese
Lösung
wurde zu einem homogenen Gemisch aus 10 Teilen L-Arginin oder Calcium,
50 Teilen Mannit, 1 Teil Polyvinylpyrrolidon (Kollidon 30) und 9
Teilen Hydroxypropylcellulose (LH-22) gegeben und das Gemisch wurde
verknetet, granuliert, getrocknet, dann gesiebt.
-
Beispiel 10
-
Sprague-Dawley-Ratten
im Alter von 8 bis 10 Wochen (geliefert von Charles River) (300
g) wurden in die folgenden drei experimentellen Gruppen aufgeteilt
und durch Vergleich untersucht. Die Tiere wurden während des
Versuchszeitraums von 6 Wochen mit Futter mit geringem Salzgehalt
(0,05%) wachsen gelassen und für
5 Wochen von der zweiten bis zur letzten Woche des Experiments wie
folgt behandelt.
- 1) CyA-Gruppe:
Cyclosporin
15 mg/kg (Körpergewicht)/Tag
(subkutan verabreicht im Gemisch mit Olivenöl), n = B.
- 2) BH4-Gruppe:
Cyclosporin 15 mg/kg
(Körpergewicht)/Tag
(subkutan verabreicht im Gemisch mit Olivenöl) + BH4-Dihydrochlorid
10 mg/kg (Körpergewicht)/Tag
(oral verabreicht), n = 89.
- 3) Kontrollgruppe:
Olivenöl allein, n = 6.
-
Jede
Gruppe wurde während
des Versuchszeitraums von 6 Wochen beobachtet. Der Blutdruck, die Nierenrinden-NOS-Aktivität und der
Blut-(BP)-Level wurden durch die unten beschriebenen Verfahren bestimmt.
Nach 6 Wochen wurde unter Anästhesie
mit Phenobarbital Blut aus der Abdomenaorta entnommen und dann wurde
die Niere mit physiologischer Salzsäure perfundiert, dann herausgenommen
und histologisch auf die Effekte der BH4-Verabreichung auf
die Cyclosporin-induzierte Nierenstörung untersucht.
-
Messung des
Blutdrucks
-
Der
Blutdruck wurde mit dem Schwanzmanschettenverfahren zu Beginn des
Experiments und nach 2, 4 und 6 Wochen gemessen.
-
Messung der
Nierenrinden-NOS-Aktivität
-
Die
NOS-Aktivität
wurde durch Messung von 3H-Citrullin gemessen,
das durch die Nierengewebe-NOS unter Verwendung von 3H-Arginin
produziert wurde.
-
Messung von
BP in Blut
-
Am
Ende der Beobachtung wurde eine HPLC-Analyse nach dem Verfahren
von Fukushima und Nixon (Anal. Biochem. 102: 176–188, 1980) durchgeführt, um
Biopterin (BP), ein Metabolit von BH4, zu
messen. Die Wirkungen einer BH4-Verabreichung
werden auf der Basis des BP-Levels in Blut untersucht.
-
Nierenhistochemie
-
Von
gefrorenen Nierengeweben wurden Schnitte hergestellt und mit NADPH-Diaphorase
zur Beurteilung der NOS-Aktivität
an den Geweben gefärbt.
Die Gewebe wurden auch mit einem monoklonalen Antikörper gegen
das Makrophagen-Zellmembran-Antigen
ED-1 gefärbt,
um die NOS-Isoform zu untersuchen.
-
Histopathologische
Feststellungen
-
Nach
Sammeln von Urin und Messung des Blutdrucks in Woche 6 wurden die
Tiere unter Anästhesie abdominal
eingeschnitten, aus der abdominalen Aorta ausgeblutet und mit physiologischer
Salzlösung über diese
Stelle perfundiert. Die extrahierte Niere wurde in 10% Formaldehyd-Lösung fixiert,
in Paraffin eingebettet, dann mit einem Mikrotour zu Nierengewebeproben
mit 4 μm
in Scheiben geschnitten. Die Proben wurden mit Hämatoxylin/Eosin (HE) und Periodsäure-Shiff
gefärbt.
Die Inzidenz-pathologische Befunde, d.h. Arteriolopathie in Proben
des Rattennierengewebes wurden durch Vergleich untersucht.
-
Statistik
-
Statistische
Analysen von Gruppe zu Gruppe wurden durch Zweiwege-ANOVA durchgeführt. In
den folgenden Analysen war der Signifikanzlevel p < 0,05.
-
Resultate
-
Der
Blutdruck wurde in beiden Gruppen, der CyA- und der BH4-Gruppe, ähnlich wie
bei der Kontrollgruppe, bis zum Ende der Beobachtung auf normalem
Level gehalten.
-
Was
die Nierenrinden-NOS-Aktivität
angeht, so zeigte die CyA-Gruppe
eine deutlich Erhöhung
von 260,814 mmol/Tag (Mittelwert) im Vergleich zur Kontrollgruppe.
Dagegen zeigte die BH4-Gruppe eine Erhöhung von
140,600 mmol/Tag (Mittelwert) im Vergleich zur Kontrollgruppe.
-
Was
den Blut-BP-Level angeht, so zeigte die CyA-Gruppe eine deutlich
Zunahme (von 0,006 nmol (Mittelwert) im Vergleich zur Kontrollgruppe).
Allerdings zeigte die BH4-Gruppe eine Abnahme
(von 0,002 nmol (Mittelwert) im Vergleich zur CyA-Gruppe).
-
Die
Nierenhistochemie zeigte eine verringerte NADPH-Diaphorase-Färbbarkeit und viele Invasionen von
ED-1-positiven Zellen
bei der CyA-Gruppe. Allerdings stellt die BH4-Gruppe
die NADPH-Diaphorase-Färbbarkeit
wieder hier und normalisierte die Funktionen der Gefäß-Endothel-NOS,
wie es durch verringerte Invasionen von ED-1-positiven Zellen gezeigt
wird.
-
Die
Inzidenz von histopathologischen Befunden bei Nierengewebeproben
ist in Tabelle 1 gezeigt. Die BH4-Gruppe
inhibierte Arteriolopathie, die in pder CyA-Gruppe deutlich (p < 0,001) auftrat,
signifikant (p < 0,0001).
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Tabelle
1: Prozentwert (%) der Inzidenz pathologischer Befunde in Nierengeweben
-
Zusammengefasst,
histopathologische Befunde der Arteriolopathie wurden in der CyA-Gruppe
der Modellratten beobachtet. Dieselbe Gruppe zeigt auch eine Erhöhung beim
Aktivitätslevel
der von Makrophagen stammenden induzierbaren NOS. Allerdings verbesserte
oral verabreichtes BH4 die histopathologischen Befunde
deutlich und erhöhte
den Gefäßendothel-NOS-Aktivitätslevel,
was zeigt, dass BH4 für die Behandlung von wirkstoffinduzierten
Nierenstörungen
durch Wiederherstellung der Funktionen von Endothelzellen unter Normalisierung
der Funktionen von NOS nützlich
ist.
-
Wie
erläutert
wurde, stellt die vorliegende Erfindung pharmazeutische Zusammensetzungen
bereit, die einer wirkstoffinduzierten Nierenschädigung wirksam vorbeugen und/oder
diese verbessern. Außerdem haben
die aktiven Ingredienzien der pharmazeutischen Zusammensetzungen
kein Risiko von Nebenwirkungen oder dergleichen, selbst nicht unter
Langzeitverwendung, da sie inhärent
in lebenden Körpern
vorkommen.