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Technischer
Hintergrund
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Die
vorliegende Erfindung betrifft intravaginale Abgabe- oder Dosierungseinheiten,
dafür geeignete Zusammensetzungen,
deren Verwendung und verwandte Mittel und Verfahren.
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In
unseren neuseeländischen
Patentanmeldungen Nr. 207341, 286492 (PCT/NZ97/00052) und 314572/314175
(PCT/NZ98/00011) sind Verfahren offenbart, die für die Synchronisierung des
Beginns des Östrus
auf einen Bereich verschiedener Tiere anwendbar sind.
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In
unserer EAZI-BREEDTM, CIDRTM "Controlled Breeding
and Reproductive Management" Veröffentlichung
ist die Verwendung einer Östradiol-Cobehandlung (d.h.
CIDIROLTM), unter Verwendung unserer Progesteronfreisetzenden
intravaginalen CIDRTM Einlagen in Rindern
zur Behandlung von Anöstrus
oder zur Östrussynchronisierung
offenbart. Bei der Auswahl einer Östradiol-Cobehandlung zur Verwendung
mit einer Progesteron-freisetzenden intravaginalen Einlage (wie
beispielsweise unserer CIDR-BTTM-Vorrichtung)
ist es gängige
Praxis, Östradiolbenzoat
durch intramuskuläre
(i.m.) Injektion (z.B. CIDIROLTM) zu wählen.
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In
der Vergangenheit führten
Versuche zur vaginalen Verabreichung von Östradiolbenzoat unter Verwendung
einer Kapsel zu geringer Östrusexpression
und geringer Fruchtbarkeit. Dieses Ergebnis war ungeachtet Dosierungen,
die typischerweise zehmal höher
waren als solche, die üblicherweise
durch intramuskuläre
Injektion verabreicht werden.
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Stand der
Technik
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Unsere
Erfindung ist auf ein Mittel gerichtet, durch welches die Abgabe
eines Wirkstoffs wie beispielsweise eines solchen, der die Funktion
von bisher verwendetem Östradiolbenzoat
einnimmt, bei Verwendung und/oder trotz Verwendung einer vaginalen
Verabreichungsweise verbessert wird.
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Es
ist daher ein Ziel der vorliegenden Erfindung, intravaginale Abgabesysteme,
Dosierungseinheiten, Zusammensetzungen, Verfahren für deren
Verwendung und verwandte Mittel und Verfahren bereitrustellen, die
in Tieren nützlich
sind (bevorzugt in Verbindung mit einer Progesteron-freisetzenden
intravaginalen Einlage wie beispielsweise unserer CIDR-BTM-Reihe intravaginaler Einlagen).
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WO95/31178
offenbart die Verwendung von Cyclodextrin als Mukoadhäsivum.
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US 5,472,954 offenbart ein
Verfahren, um die Komplexierung von Cyclodextrin mit einem lipophilen und/oder
wasseraktiven Bestandteil zu steigern.
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US 4,877,774 offenbart Formulierungen,
die kristalline Komplexe von γ-Cyclodextrin und/oder
Hydroxypropyl-β-cyclodextrin
und einen Wirkstoff enthalten.
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Pharmazie
51 (5): 39-42 (1996) offenbart Formulierungen, die Komplexe aus
Hydroxypropyl-β-cyclodextrin
und Östradiol
17β enthalten.
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US 3,892,855 offenbart ein
Verfahren zur fertilen Zuchtkontrolle, indem zunächst ein Progestin verabreicht
wird und anschließend
intramuskuläre
Injektion eines luteolytischen Mittels erfolgt.
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WO99/63967
offenbart eine Vorrichtung, die Cyclodextrin und Progesteron als
Wirkstoffe kombiniert.
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Wir
haben in Rindern ermittelt, dass die mangelnde Leistung bei Verwendung
einer vaginalen Verabreichung von Östradiolbenzoat nicht der Dosis
zuzuschreiben ist, da die Dosierungen typischerweise zehnmal höher sind
als solche, die durch intramuskuläre Injektion verabreicht werden,
sondern vielmehr auf geringe und unterschiedliche Absorption von Östradiolbenzoat
nach vaginaler Verabreichung zurückzuführen ist.
Typischerweise liegen Plasmaöstradiol-Spitzenkonzentrationen
nach einer vaginalen Verabreichung von 10 mg Östradiolbenzoat im Bereich
zwischen 2 und 5 pg/ml. Der Spitzenwert der Plasmawerte wird zwischen
2 und 48 Stunden nach Verabreichung erreicht. Im Vergleich dazu
liegen Plasmaöstradiol-Spitzenkonzentrationen nach
i.m. Injektion von 1 mg Östradiolbenzoat
im Bereich zwischen 8 und 13 pg/ml. Der Spitzenwert des Plasmawertes
wird ungefähr
2 Stunden nach Verabreichung erreicht und bleibt für bis zu
24 Stunden nach der Behandlung erhalten.
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Wir
nehmen an, dass in anderen Tierarten, nämlich bei Büffeln, Schweinen, Ziegen, Schafen
und Rotwild, ähnliche
Effekte auftreten.
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Als
Ergebnis unserer Forschungen an Rindern haben wir ermittelt, dass
das natürliche Östradiol
17β eher
als das synthetische Analogon Östradiolbenzoat
wirksam vaginal verabreicht werden kann, trotz der Tatsache, dass
intramuskulär
verabreichtes Östradiol
17β Bekannterweise
für kürzere Zeit
wirksam ist als dessen intramuskulär wirksames Östradiolbenzoat-Analogon.
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Unsere
Forschung an Rindern ergab, das ungeachtet dessen, ob Östradiol
17β oder
ein Analogon davon (wie beispielsweise Östradiolbenzoat) intravaginal
abgegeben wird, dessen wirksame Abgabe in Verbindung mit einem entsprechenden
Mittel möglich
ist.
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Unsere
Forschung ergab bei Rindern auch, dass durch die intravaginale Abgabe
von Östradiol
17β besser
als bei dessen Analoga oder durch Abgabe von Östradiol 17β und/oder dessen Analoga in
Verbindung mit mindestens einem Cyclodextrin Serumwerte des aktiven
Metaboliten für
mindestens 24 Stunden über
normal gehalten werden können.
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Wir
sind der Auffassung, dass jedes, irgendeines oder alle diese Ergebnisse
auch für
andere Tierarten, nämlich
für Büffel, Schweine,
Ziegen, Schafe und Rotwild zutreffen, bei denen eine solche Behandlungsweise zeitweise
durchgeführt
werden könnte.
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Offenbarung
der Erfindung
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Demgemäß besteht
die vorliegende Erfindung in einem ersten Aspekt aus einer intravaginalen
Zusammensetzung zur intravaginalen Verabreichung in einem Säuger, wobei
diese Zusammensetzung ein aktiver Grundbestandteil (z.B. ein Steroid
wie beispielsweise Östradiolbenzoat, Östradiol
17β oder
ein jeweiliger Arzneistoffvorläufer)
in Beimengung mit γ-Cyclodextrin
und/oder Hydroxypropyl-β-cyclodextrin
ist oder eine solche Feststoffbeimengung aufweist.
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Die
Zusammensetzung liegt bevorzugt in Form einer Tablette oder als
Teil einer Kapsel vor.
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Bevorzugt
ist der aktive Grundbestandteil Östradiol
17β.
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Bevorzugt
dient der aktive Grundbestandteil dazu, in einem ZielSäuger einen
wirksamen Effekt bezüglich Östrusexpression
oder Östrussynchronisierung
zu erzielen.
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Bevorzugt
wird die Zusammensetzung als eine Dosierungseinheit für einen
Zielsäuger
bereitgestellt, wobei es sich bei dem aktiven Grundbestandteil um Östradiol
17β in einer
Menge zwischen 0,72 und 7,2 mg handelt.
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Bevorzugt
ist der aktive Grundbestandteil Östradiol
17β und
es liegen zwischen 0,5 und 1,5 mol an γ-Cyclodextnn und/oder Hydroxypropyl-β-cyclodextrin
pro mol an Östradiol
17β vor.
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In
einem weiteren Aspekt besteht die Erfindung in der Verwendung einer
erfindungsgemäßen Zusammensetzung,
wobei nach einer Insertion der Zusammensetzung als intravaginale
Dosierungseinheit in einem Zielsäuger
die Plasma-Östradiolkonzentration
in dem Säuger
2 Stunden nach der intravaginalen Verabreichung größer ist
als 5 pg/ml und 24 Stunden nach der intravaginalen Verabreichung
niedriger ist als 5 pg/ml.
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In
noch einem weiteren Aspekt besteht die Erfindung aus einem Synchronisierungsverfahren
des Östrus
einer Säugerherde,
welches die Insertion einer intravaginalen Vorrichtung die dafür geeignet
ist, Progesteron abzugeben, und die anschließende Entnahme aus jedem Säuger der
Herde umfasst, die Verwendung einer Östradiol-Cobehandlung, welche
eine rechtzeitige intravaginale Insertion einer intravaginalen Dosierungsform
in jedes dieser Säugetiere
umfasst, wobei die intravaginale Dosierungsform einen aktiven Grundbestandteil
aufweist, ausgewählt
aus der Gruppe von
- (i) Östradiolbenzoat,
- (ii) Östradiol
17β,
- (iii) Arzneistoffvorläufern
von (i) und
- (iv) Arzneistoffvorläufern
von (ii),
in Beimischung mit einem Cyclodextrin ausgewählt aus
der Gruppe von γ-Cyclodextrin und
Hydroxypropyl-β-cyclodextrin.
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In
noch einem weiteren Aspekt besteht die Erfindung aus einem Säuger-Östrusexpressionsverfahren, welches
die Insertion einer intravaginalen Vorrichtung, die dafür geeignet
ist, Progesteron abzugeben und die anschließende Entnahme aus jedem Säuger der
Herde umfasst, sowie die Verwendung einer Östradiol-Cobehandlung, welche
eine rechtzeitige intravaginale Insertion einer intravaginalen Dosierungsform
in jedes dieser Säugetiere
umfasst, wobei die intravaginale Dosierungsform einen aktiven Grundbestandteil
aufweist, ausgewählt
aus der Gruppe von
- (i) Östradiolbenzoat,
- (ii) Östradiol
17β,
- (iii) Arzneistoffvorläufern
von (i) und
- (iv) Arzneistoffvorläufer
von (ii)
in Beimischung mit einem Cyclodextrin ausgewählt aus
der Gruppe von γ-Cyclodextrin und
Hydroxypropyl-β-cyclodextrin.
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Der
aktive Grundbestandteil ist bevorzugt Östradiol 17β.
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Bevorzugt
liegen zwischen 0,5 und 1,5 mol an γ-Cyclodextrin und/oder Hydroxypropyl-β-cyclodextrin pro
mol an Östradiol
17β vor.
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Bevorzugt
ist die Östradiol-Cobehandlung
auch eine Verwendung.
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Die
intravaginale Dosierungsform für Östradiol-Cobehandlung
ist bevorzugt eine Tablette oder Kapsel.
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Bevorzugt
ist bei jeder solchen Tablette oder Kapsel keine aktive Entfernung
vor, während
oder nach der Entfernung der intravaginalen Vorrichtung, die für die Abgabe
von Progesteron geeignet ist, erforderlich.
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In
einem weiteren Aspekt besteht die Erfindung aus der Verwendung von γ-Cyclodextrin und/oder
Hydroxypropyl-β-cyclodextrin
als Absorptionsfördermittel
bei der Herstellung einer pharmazeutischen Zusammensetzung für die intravaginale
Verabreichung mindestens eines aktiven Grundbestandteils, wobei
die Zusammensetzung eine Zusammensetzung wie vorhergehend erwähnt ist.
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Bevorzugt
liegt die Formulierungsdosierungseinheit in Form einer Kapsel, Tablette
oder eines ähnlichen
Produkts vor und kann beispielsweise mit einem Mechanismus zur verzögerten Freisetzung
bei einer intravaginalen Vorrichtung verbunden sein, die dafür geeignet
ist, ein vorheriges Medikament freizusetzen.
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In
einem weiteren Aspekt ist die Erfindung eine Tablette oder Kapsel
(bevorzugt dafür
geeignet, in einer Empfängersäugetierzielspezies
eine Plasmaöstradiolkonzentration
in dem Säuger
bereitzustellen die zwei Stunden nach intravaginaler Verabreichung
der Tablette oder Kapsel größer ist
als 5 pg/ml und die 24 Stunden nach der intravaginalen Verabreichung
der Tablette oder Kapsel geringer sein wird als 5 pg/ml), wobei
die Tablette oder Kapsel aus 0,72 bis 7,2 mg Östradiol 17β in Beimengung mit einem Cyclodextrin,
ausgewählt
aus einem oder beiden von γ-Cyclodextrin
und/oder Hydroxypropyl-β-cyclodextrin
gebildet ist oder dies aufweist, wobei das Molverhältnis von
Cyclodextrin(en) zu Östradiol
im Bereich von 0,5:1 bis 1,5:1 liegt.
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In
einem weiteren Aspekt ist die Erfindung eine intravaginale Tablette
oder Kapsel, die aus einem Analogon von Östradiol 17β in einer Menge, die zu 0,72
bis 7,2 mg Östradiol
17β äquivalent
ist und 6 bis 150 mg Cyclodextrin(en) gebildet ist oder dies aufweist.
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Bevorzugt
ist das Verhältnis
von Mittel (z.B. Cyclodextrin) zur Steigerung der Absorption zu
Wirkstoff oder Arzneistoffvorläufer
niedriger als 3:2 (Mittel zu Wirkstoff) bezogen auf die molaren
Mengen, d.h. 3 mol Cyclodextrin für jeweils 2 mol Wirkstoff.
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Bevorzugt
weist die intravaginale Dosierungseinheit von 1,2 bis 7,2 mg Östradiol
17β [oder
eine äquivalente
Menge eines Analogons, z.B. 10 bis 30 mg, wenn das Analogon Östradiolbenzoat
ist] und von 6 bis 150 mg Cyclodextrin(e) und
gegebenenfalls
weitere feste oder flüssige
Hilfsstoffe auf
und ist im Falle einer Kapsel bevorzugt in
einem Material wie z.B. Gelatine eingeschlossen, welches die Kapselinhaltsstoffe
in Vaginalfluide freisetzt.
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Eine
geeignete Quelle für
Cyclodextrine sind die Produkte BETA W7 HP Hydroxypropyl-β-cyclodextrin, BETA
W7 β-Cyclodextrin
und GAMMA W8 γ-Cyclodextrin von
Wacker Chemicals Australia, Victoria, Australien.
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Eine
geeignete Quelle für Östradiolbenzoat
ist von ICN Biochemical, Ohio, USA.
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Eine
geeignete Quelle für Östradiol
17β ist
von Sigma Chemical Company, USA.
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Die
Erfindung besteht aus dem vorangehenden und sieht auch Konstruktionen
vor, für
welche im Folgenden Beispiele angegeben sind.
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Ausführliche
Beschreibung der Erfindung
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Bevorzugte
Formen der vorliegenden Erfindung werden nun mit Bezug auf die begleitenden
Zeichnungen beschrieben, wobei:
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1:
Plasmaöstradiolkonzentrationen
nach intramuskulärer
Injektion von 0,72 mg (ausgefülltes Quadrat)
oder vaginaler Verabreichung von 7,2 mg (leeres Quadrat) Östradiol
17β. Fehlerbalken
sind mittlere Standardfehler (n=3).
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2:
Plasmaöstradiolkonzentrationen
nach vaginaler Verabreichung von 10 mg Östradiolbenzoat (leeres Quadrat),
10 mg Östradiolbenzoat
mit β-Cyclodextrin in einem
Molverhältnis
von 1:1 (leere Raute), 10 mg Östradiolbenzoat
mit Hydroxypropyl-β-cyclodextnn
in einem Molverhältnis
von 1:1 (leerer Kreis) oder 10 mg Östradiolbenzoat mit γ-Cyclodextrin
in einem Molverhältnis
von 1:1 (leeres Dreieck). Fehlerbalken sind mittlere Standardfehler
(n=4).
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3:
Plasmaöstradiolkonzentrationen
nach vaginaler Verabreichung von 7,2 mg Östradiol 17β (leeres Quadrat), 7,2 mg Östradiol
mit β-Cyclodextrin
in einem Molverhältnis
von 1:1 (leere Raute), 7,2 mg Östradiol
mit Hydroxypropyl-β-cyclodextrin
in einem Molverhältnis
von 1:1 (leerer Kreis) oder 7,2 mg Östradiol mit γ-Cyclodextrin
in einem Molverhältnis
von 1:1 (leeres Dreieck). Fehlerbalken sind mittlere Standardfehler (n=4).
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4:
Plasmaöstradiolkonzentration
nach vaginaler Verabreichung von 1,2 mg (ausgefüllte Raute), 2,5 mg (ausgefülltes Quadrat)
oder 7,2 mg (ausgefülltes
Dreieck) Östradiol
17β mit
einem Molverhältnis
von 0,5:1 γ-Cyclodextrin zu Östradiol
17β. Fehlerbalken
sind mittlere Standardfehler (n=4).
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5:
Plasmaöstradiolkonzentration
nach vaginaler Verabreichung von 1,2 mg (ausgefüllte Raute), 2,5 mg (ausgefülltes Quadrat)
oder 7,2 mg (ausgefülltes
Dreieck) Östradiol
17β mit
einem Molverhältnis
von 1:1 γ-Cyclodextrin zu Östradiol
17β. Fehlerbalken
sind mittlere Standardfehler (n=4).
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6:
Plasmaöstradiolkonzentration
nach vaginaler Verabreichung von 1,2 mg (ausgefüllte Raute), 2,5 mg (ausgefülltes Quadrat)
oder 7,2 mg (ausgefülltes
Dreieck) Östradiol
17ββ mit einem
Molverhältnis
von 3:2 γ-Cyclodextrin zu Östradiol
17β. Fehlerbalken
sind mittlere Standardfehler (n=4).
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7:
Fläche
unter der Kurve der Plasmaöstradiolkonzentration
gegen die Zeit (AUC) nach vaginaler Verabreichung von 1,2 mg, 2,5
mg oder 7,2 mg Östradiol
17β mit
einem molaren Verhältnis
von γ-Cyclodextrin zu Östradiol
17β von
0,5 (ausgefüllte
Raute), 1 (ausgefülltes
Quadrat) oder 1,5 (ausgefülltes
Dreieck). Fehlerbalken sind mittlere Standardfehler (n=4).
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8:
Zeit der maximalen Plasmakonzentration (tmax) nach vaginaler Verabreichung
von 1,2 mg, 2,5 mg oder 7,2 mg Östradiol
17β mit
einem molaren Verhältnis
von γ-Cyclodextrin
zu Östradiol
17β von
0,5 (ausgefüllte
Raute), 1 (ausgefülltes
Quadrat) oder 1,5 (ausgefülltes
Dreieck). Fehlerbalken sind mittlere Standardfehler (n=4).
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9:
maximale Plasmaöstradiolkonzentration
(Cmax) nach vaginaler Verabreichung von 1,2 mg, 2,5 mg oder 7,2
mg Östradiol
17β mit
einem molaren Verhältnis
von γ-Cyclodextrin
zu Östradiol
17β von
0,5 (ausgefüllte
Raute), 1 (ausgefülltes
Quadrat) oder 1,5 (ausgefülltes
Dreieck). Fehlerbalken sind mittlere Standardfehler (n=4).
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10:
Plasmaöstradiolkonzentration
zum Zeitpunkt 0 und zum Zeitpunkt 24 Stunden nach vaginaler Verabreichung
verschiedener Dosen von Östradiol
17β (1,2,
2,5 oder 7,2 mg) mit verschiedenen Anteilen an γ-Cyclodextrin (0,5, 1, 1,5 molares
Verhältnis
von γ-Cyclodextrin
zu Östradiol).
Fehlerbalken sind mittlere Standardfehler (n=4). * bedeutet einen
signifikanten Unterschied zwischen der Plasma-Östradiolkonzentration zu den
Zeitpunkten 0 und 24 Stunden (p<0,050).
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Die
Verwendung von Östradiol
17β anstelle
des synthetischen Analogons Östradiolbenzoat
hat sich aufgrund der schlechten Ergebnisse mit vaginal verabreichtem Östradiolbenzoat
und einer Annahme, dass das kürzer
wirkende Östradiol
17β nicht
so wirksam wäre
wie das länger
wirkende Östradiolbenzoat,
nicht etabliert. Wenn Östradiol
17β in einer
Dosis, die zu einem Milligramm Östradiolbenzoat äquivalent
ist, d.h. 0,72 mg, durch i.m. Injektion bei Rindern verabreicht
wird, so steigt die Plasmaöstradiolkonzentration
rasch auf ein Maximum von ungefähr
100 pg/ml an, woraufhin innerhalb von 24 Stunden nach Injektion
ein rascher Abfall auf die Werte vor der Injektion erfolgt. Siehe 1.
Aufgrund dieses raschen Abfalls der Plasmaöstradiolwerte wird üblicherweise
eine Östradiol
17β-Dosis
von 5 mg eingesetzt, um adäquate
Plasmaöstradiolkonzentrationen
zu gewährleisten,
um dieselbe Wirkung wie 1 mg Östradiolbenzoat
zu erzielen.
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Wir
haben gefunden, dass anders als Östradiolbenzoat
vaginal verabreichtes Östradiol
17β gut
absorbiert wird, wobei mit einer Dosis von 7,2 mg eine Plasmaspitzenkonzentration
von zwischen 10 und 20 pg/ml innerhalb 4 Stunden nach Verabreichung
erzielt wird und die Plasmaöstradiolwerte
für mindestens
24 Stunden erhöht
sind, wenn Östradiol
17β vaginal
verabreicht wird, verglichen mit der schneller entfernten i.m. Injektion von Östradiol
17β.
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Wir
haben gefunden, dass die Cyclodextrine die vaginale Absorption von Östradiolbenzoat
verbessern. Wir haben gefunden, dass β- oder γ-Cyclodextrin die Plasmaöstradiolkonzentration
ungefähr
verdoppelt, wenn es zusammen mit Östradiolbenzoat (10 mg) vaginal
verabreicht wird, verglichen mit Östradiolbenzoat welches ohne
Cyclodextrin verabreicht wird. Siehe 2.
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Darüber hinaus
haben wir gefunden, dass das Cyclodextrin Hydroxypropyl-β-cyclodextrin nach
vaginaler Verabreichung mit Östradiolbenzoat
(10 mg) Plasmaöstradiolkonzentrationen
ungefähr
sechsfach erhöht,
verglichen mit Östradiolbenzoat
welches ohne Cyclodextrin verabreicht wird.
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Wir
haben auch gefunden, dass die Cyclodextrine tatsächlich die vaginale Absorption
von Östradiol 17β verbessert
haben. Wir haben gefunden, dass γ-cyclodextrin die
Plasmaöstradiolkonzentration
ungefähr verdoppelt,
wenn es mit Östradiol
17β (7,2
mg) vaginal verabreicht wird, verglichen mit Östradiol 17β, welches ohne Cyclodextrin
verabreicht wird. Siehe 3. Darüber hinaus haben wir gefunden,
dass das Cyclodextrin Hydroxypropyl-β-cyclodextrin oder γ-Cyclodextrin nach vaginaler
Verabreichung mit Östradiol
(7,2 mg) Östradiolkonzentrationen
ungefähr
7- bis 8-fach erhöht,
verglichen mit Östradiol
17β, welches
ohne Cyclodextrin verabreicht wird.
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Wir
haben gefunden, dass das molare Verhältnis von γ-Cyclodextrin zu Östradiol
17β die
vaginale Absorption von Östradiol
17β beeinflusst.
Es wurde gefunden, dass eine Erhöhung
des Verhältnisses
von γ-Cyclodextrin
zu Östradiol
17β von
0,5:1 auf 1:1 die Plasmaöstradiolkonzentration
erhöht.
Siehe 4, 5 und 6.
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Außerdem ist
die Auswirkung des Verhältnisses
von γ-Cyclodextrin
zu Östradiol
17β auf
die vaginale Absorption von Östradiol
17β bei
höheren
Dosierungen (>2,5
mg) stärker
ausgeprägt.
Siehe 7.
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Wir
haben gefunden, dass die vaginale Verabreichung verschiedener Mengen
an Östradiol
17β (1,2, 2,5
und 7,2 mg) mit verschiedenen molaren Verhältnissen von γ-Cyclodextrin
(0,5:1, 1:1 und 3:2) zu Östradiol 17β keine entscheidende
Auswirkung auf den Zeitpunkt der maximalen Plasmakonzentration (tmax)
oder die maximale Plasmakonzentration (Cmax) an Östradiol hat. Siehe 8 und 9.
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Wir
haben gefunden, dass die vaginale Verabreichung einer größeren Dosis
an Östradiol
17β als
2,5 mg mit einer Menge an γ-Cyclodextrin
die kleiner oder gleich einem molaren Verhältnis von 1:1 (γ-Cyclodextrin zu Östradiol
17β) ist,
24 Stunden nach Verabreichung zu Plasmaöstradiolkonzentration führt, die
entscheidend höher
sind als solche, die vor der Verabreichung beobachtet werden. Siehe 10.
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Wir
haben gefunden, dass die vaginale Verabreichung einer Östradiol
17β-Dosis von 5 mg und γ-Cyclodextrin
in einem molaren Verhältnis
von 0,5:1 (γ-Cyclodextrin zu Östradiol
17β) die
Follikeldynamik auf ähnliche
Weise beeinflusst, wie es nach i.m. Injektion von 2 mg an Östradiolbenzoat
beobachtet wird. Siehe Tabelle 1.
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Tabelle
1 tabelliert eine Follikeldynamik und Plasmaöstradiol-Pharmacokinetik nach
vaginaler Verabreichung von 2,5 mg oder 5,0 mg Östradiol 17β und intramuskulärer Verabreichung
von 2 mg Östradiolbenzoat.
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