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Die
vorliegende Erfindung betrifft neue Beschichtungszusammensetzungen,
insbesondere Lacke bzw. Farben. Diese Zusammensetzungen können in
verschiedenen Anwendungen eingesetzt werden, wie Wasserfarben bzw.
wasserbasierte Farben, Rauhputze bzw. Putzschichten, Lasuren, Imprägnierungen
und semidicke Beschichtungen (SDB).
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Im
Stand der Technik sind keine Beschichtungszusammensetzungen bekannt,
welche in der Lage sind, richtig und ausreichend durch Kondensation
zu einem Elastomer oder zu einem Retikulat zu vernetzen, welcher
bzw. welches der Endanwendung, beispielsweise in Form eines Lacks
bzw. einer Farbe, eine hohe Naßabriebbeständigkeit
(NAB), eine ausreichende Wasserundurchlässigkeit und eine ausreichende
Wasserdampfdurchlässigkeit
verleiht. Außerdem
sind im Stand der Technik keine Beschichtungszusammensetzungen bekannt,
welche eine hohe und ausdauernde Lagerstabilität aufweisen (Aufrechterhaltung
des Gehalts an flüchtigen
Kohlenwasserstoffen (VOC) oder an Alkoholprodukten in situ unterhalb
einer Bruchschwelle der Zusammensetzung).
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Somit
besteht einer der wesentlichen Gegenstände der vorliegenden Erfindung
darin, eine neue Beschichtungszusammensetzung vorzuschlagen, welche
der Endanwendung eine wirksame Wasserabweisung, d. h. eine hohe
Naßabriebbeständigkeit
(NAB), eine ausreichende Wasserundurchlässigkeit, eine ausreichende
Wasserdampfdurchlässigkeit
und einen ausreichenden Abperleffekt, verleiht. Außerdem besitzt
die neue Beschichtungszusammensetzung eine hohe und ausdauernde
Lagerstabilität.
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Genauer
gesagt, umfaßt
die entwickelte und den Gegenstand der vorliegenden Erfindung bildende neue
Beschichtungszusammensetzung:
- (A) 3 bis 30
Teile (Trockenextrakt von etwa 50 Gew.-%) eines Latex, welcher aus
Teilchen organischer (Co-)Polymere besteht, mit einer Glasübergangstemperatur
von –20°C bis 50°C,
- (B) 0,05 bis 5 Teile (Trockenextrakt von etwa 65 Gew.-%) einer
Emulsion eines epoxyfunktionalisierten Polyorganosiloxans und
- (C) 100 Teile (Trockenextrakt von etwa 75 Gew.-%) mineralische
Füllstoffe.
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Im
Rahmen der vorliegenden Erfindung bilden die Teile (A) und (B) das,
was man als das Bindemittel der Beschichtungszusammensetzung bezeichnet.
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Der
im Rahmen der erfindungsgemäßen Zusammensetzung
verwendete Latex wird ausgehend von polymerisierbaren Monomeren
(1) hergestellt, welche ausgewählt
sind aus Styrol, Butadien, Acrylestern und/oder Vinylnitrilen.
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Unter
Acrylestern versteht man Ester von Acrylsäure und Methacrylsäure mit
(C1-C1 2)-Alkanolen,
vorzugsweise (C1-C8),
wie Methylacrylat, Ethylacrylat, Propylacrylat, n-Butylacrylat,
Isobutylacrylat, 2-Ethylhexylacrylat, Methylmethacrylat, Ethylmethacrylat,
n-Butylmethacrylat und Isobutylmethacrylat.
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Die
Vinylnitrile umfassen solche mit 3 bis 12 Kohlenstoffatomen, insbesondere
Acrylnitril und Methacrylnitril.
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Das
Styrol kann vollständig
oder teilweise durch α-Methylstyrol
oder Vinyltoluol ersetzt werden.
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Andere
ethylenisch ungesättigte,
mit den oben genannten Monomeren (1) polymerisierbare Monomere (2),
deren Menge bis zu 40 Gew.-% der Gesamtmonomere betragen kann, sind
gleichermaßen
zur Herstellung des Latex der erfindungsgemäßen Zusammensetzung verwendbar.
Man kann anführen:
- (a) Carbonsäurevinylester,
wie Vinylacetat, Vinylversatat und Vinylpropionat,
- (b) ethylenisch ungesättigte
Mono- und Dicarbonsäuren,
wie Acrylsäure,
Methacrylsäure,
Itakonsäure,
Maleinsäure,
Fumarsäure
und Monoalkylester von Dicarbonsäuren
des angeführten
Typs mit Alkanolen mit vorzugsweise 1 bis 4 Kohlenstoffatomen und
deren N-substituierte Derivate,
- (c) Amide ungestättigter
Carbonsäuren,
wie Acrylamid, Methacrylamid, N-Methalolacrylamid,
oder -methacrylamid,
- (d) ethylenische Monomere mit einer Sulfonsäuregruppe und deren Alkali- oder Ammoniumsalze,
beispielsweise Vinylsulfonsäure,
Vinylbenzolsul fonsäure, α-Acrylamidmethylpropansulfonsäure und
2-Sulfoethylenmethacrylat,
- (e) ethylenisch ungesättigte
Monomere mit einer sekundären,
tertiären
oder quarternären
Aminogruppe oder einer heterozyklischen stickstoffhaltigen Gruppe,
beispielsweise Vinylpyrridine, Vinylimidazol, Aminoalkyl(meth-)acrylate
und Aminoalkyl(meth-)acrylamide, wie Dimethylaminoethylacrylat oder
-methacrylat, Di-tert.-Butylaminoethylacrylat oder -methacrylat,
Dimethylaminomethylacrylamid oder -methacrylamid, sowie zwitterionische
Monomere, wie Sulfopropyl(dimethyl)aminopropyl,
- (f) Ester von (Meth-)Acrylsäuren
mit Alkandiolen mit vorzugsweise 2 bis 8 Kohlenstoffatomen, wie
Glykolmono(meth-)acrylat, Hydroxypropylmono(meth-)acrylat und 1,4-Butandiolmono(meth-)acrylat,
sowie Monomere mit zwei polymerisierbaren Doppelbindungen, wie Ethylenglykoldimethacrylat.
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Gemäß einer
bevorzugten Ausführungsform
in bezug auf die Auswahl des Latex weist dieser gewichtsbezogen
auf:
- – 25
bis 90%, vorzugsweise 45 bis 75%, Styrol- und/oder Acrylnitril,
- – 75
bis 10%, vorzugsweise 55 bis 25%, Butadien und/oder Acrylate,
- – 0
bis 20%, vorzugsweise 1 bis 10%, ungesättigte Carbonsäure und
- – 0
bis 40%, vorzugsweise 0 bis 15%, andere ethylenisch ungesättigte Monomere.
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Die
Polymerisation des Latex wird in an sich bekannter Weise in wäßriger Emulsion
der polymerisierbaren Monomere in Gegenwart mindestens eines radikalischen
Starters und vorzugsweise eines Übertragungsmittels,
beispielsweise vom Typ Merkaptan, mit einer Monomerkonzentration
in dem Reaktionsmilieu, welche im allgemeinen 20 bis 60 Gew.-% beträgt, durchgeführt.
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Die
Polymerisation kann kontinuierlich, diskontinuierlich oder semi-kontinuierlich
mit kontinuierlicher Zugabe eines Teils der Monomere durchgeführt werden,
und sie kann vom Typ Saatpolymerisation oder Inkrementpolymerisation
gemäß jeder
zur Herstellung von Teilchen mit homogener und heterogener Struktur
bekannten Variante sein.
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In
bezug auf die Herstellung des Latex kann man sich als nichtlimitierendes
Beispiel auf die Handhabungen bzw. Ausführungen in dem auf. die vorliegende
Anmelderin selbst zurückgehenden
Patent EP 599 676 beziehen.
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Als
Beispiele für
mineralische Füllstoffe
der erfindungsgemäßen Zusammensetzung
kann man zerkleinerten Quarz, Kaolin, Siliciumdioxid aus der Verbrennung,
Siliciumdioxid aus der Ausfällung,
Calciumcarbonat, Bariumsulfat, Titanoxid, Talk, hydratisiertes Aluminiumoxid,
Bentonit, Calciumsulfoaluminat etc. anführen.
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Die
epoxyfunktionalisierten Polyorganosiloxane der erfindungsgemäßen Zusammensetzung
sind linear und/oder zyklisch. In ein und derselben Beschichtungszusammensetzung
kann man identische oder verschiedene Polyorganosiloxane verwenden.
Diese Polyorganosiloxane bestehen aus Einheiten der Formel (I) und
sind mit Einheiten der Formel (II) terminiert und/oder bestehen
aus Einheiten der Formel (I), wie sie jeweils nachfolgend dargestellt
sind:
wobei
- – die
Symbole R1 gleich oder verschieden sind
und darstellen:
– einen
linearen oder verzweigten Alkylrest mit 1 bis 8 Kohlenstoffatomen,
wobei die Alkylreste vorzugsweise Methyl, Ethyl, Propyl und Octyl
sind,
– einen
gegebenenfalls substituierten Cycloalkylrest mit 5 bis 8 Ringkohlenstoffatomen,
– einen
Arylrest mit 6 bis 12 Kohlenstoffatomen, welcher vorzugsweise mit
Phenyl oder Dichlorphenyl substituiert sein kann,
– einen
Aralkylteil, welcher einen Alkylteil mit 5 bis 14 Kohlenstoffatomen
und einen Arylteil mit 6 bis 12 Kohlenstoffatomen aufweist und an
dem Arylteil gegebenenfalls mit Halogenen, Alkylen und/oder Alkoxylen
mit 1 bis 3 Kohlenstoffatomen substituiert ist,
- – die
Symbole Y' gleich
oder verschieden sind und darstellen:
– die Gruppe R1,
– und/oder
eine epoxyfunktionelle Gruppe, welche mit dem Silicium des Polyorganosiloxans über einen zweiwertigen
Rest mit 2 bis 20 Kohlenstoffatomen verbunden ist und mindestens
ein Heteroatom, vorzugsweise Sauerstoff, enthalten kann,
– wobei
mindestens eines der Symbole Y' eine
epoxyfunktionelle Gruppe darstellt.
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Die
linearen Polyorganosiloxane können Öle mit einer
dynamischen Viskosität
bei 25 °C
von etwa 10 bis 10.000 mPa·s
bei 25°C,
vorzugsweise von 50 bis 5.000 mPa·s bei 25°C, besonders bevorzugt von 100
bei 600 mPa·s
bei 25°C,
oder Gummen mit einer Molekülmasse
von etwa 1.000.000 sein.
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Wenn
es sich um zyklische Polyorganosiloxane handelt, bestehen diese
aus Einheiten (II), welche beispielsweise vom Typ Dialkylsiloxy
oder Alkylarylsiloxy sein können.
Diese zyklischen Polyorganosiloxane weisen eine Viskosität von etwa
1 bis 5.000 mPa·s
auf.
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Als
Beispiele für
zweiwertige Reste, welche mit einer organofunktionellen Gruppe vom
Typ Epoxy verbunden sind, kann man solche anführen, die von den folgenden
Formeln umfaßt
sind:
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Die
dynamische Viskosität
bei 25°C
der in der vorliegenden Beschreibung in Betracht gezogenen Silikone
kann mit Hilfe eines BROOKFIELD-Viskosimeters gemäß der Norm
AFNOR NFT 76 102 von Februar 1972 bestimmt werden.
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Der
Erhalt dieser funktionalisierten Polyorganosiloxane liegt vollständig im
Bereich des Fachmanns auf dem Gebiet der Silikonchemie.
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Gemäß einer
bevorzugten Ausführungsform
umfaßt
die erfindungsgemäße Zusammensetzung
5 bis 100, vorzugsweise 20 bis 40, organofunktionelle Gruppen pro
100 Einheiten Si; dies ermöglicht
den Erhalt eines hervorragenden Kompromisses zwischen der Stabilität der Zusammensetzung
und ihrem wasserabweisenden Vermögen.
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Neben
den drei Hauptbestandteilen der erfindungsgemäßen Beschichtungszusammensetzung
kann diese 0,1 bis 10 Teile (trocken) Zusatzstoffe, wie ein oder
mehrere schaumverhindernde Mittel, Biozide, oberflächenaktive
Mittel, Fließmittel,
Koaleszenzmittel, Dispergiermittel, Neutralisationsmittel und Verdickungsmittel
aufweisen.
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Zur
Herstellung der Beschichtungszusammensetzung vermischt man die verschiedenen
Bestandteile in an sich bekannter Weise.
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Die
erfindungsgemäße Beschichtungszusammensetzung
kann mit üblichen
Techniken aufgetragen werden. Beispielsweise kann sie auf Oberflächen mit
jedem geeigneten Mittel, wie Pinsel, Bürste, Zerstäuber bzw. Sprühgerät etc.,
aufgetragen werden. Die Oberflächen,
auf welche die erfindungsgemäße Beschichtungszusammensetzung
auftragbar ist, sind von unterschiedlicher Natur, beispielsweise
Metall, wie Aluminium, Holz, Zement, Ziegelstein bzw. Mauerziegel
mit oder ohne vorheriger Beschichtung mit einer Haftgrundierung.
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Die
folgenden Beispiele und Tests dienen der Veranschaulichung. Sie
ermöglichen
es insbesondere, die Erfindung besser zu verstehen und all ihre
Vorteile herauszustellen und einige Ausführungsformen anzugeben.
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Beispiele und Tests:
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Die
Beispiele und Tests belegen eine hohe Naßabriebbeständigkeit, eine ausreichende
Wasserundurchlässigkeit
und eine ausreichende Wasserdampfdurchlässigkeit der ausgehend von
den erfindungsgemäßen Zusammensetzungen
erhaltenen Beschichtungen. Außerdem
belegt die Messung des Wassertropfenwinkels die abperlenden Eigenschaften
der erfindungsgemäßen Zusammensetzungen.
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Verschiedene
Tests wurden eingesetzt:
- – Test der Naßabriebbeständigkeit
(NAB): Norm DIN 53778.
- – Test
der Wasserdampfdurchlässigkeit:
Norm DIN 52615.
- – Test
der Wasserabsorption: Norm DIN 52617 und
- – Messung
des Wassertropfenwinkels.
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In
bezug auf die Zusammensetzungen von Beispiel F wurden die Tests
modifiziert. Diese Modifikationen sind in Paragraph II von Beispiel
F präzisiert.
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Beispiel A:
-
I. Matte Umweltlacke-
bzw. Farbzusammensetzungen:
-
- (i) Die getesteten Lack- bzw. Farbzusammensetzungen
sind in Tabelle 1 angegeben und enthalten:
– 130 g Calciumcarbonat Hydrocarb
90 (Trockenextrakt = 75%),
– 20 g Latex DS 1003 von Rhodia
Chimie (Trockenextrakt = 50%) auf Basis von Styrol, Butylacrylat
und Acrylsäure
und
– 0,15
g Polyorganosiloxanemulsion (Trockenextrakt = 65%), entsprechend
der nachfolgenden Formel (III):
-
In
bezug auf die erfindungsgemäßen Zusammensetzungen
A-4 bis A-7 entspricht X des Polyorganosiloxans:
-
In
bezug auf die Verbindung A-1 ist X des Polyorganosiloxans CH3. In bezug auf die Zusammensetzung A-2 und
A-3 ist X gleich OH.
-
(II) Emulgieren der getesteten
Polyorganosiloxane:
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Das
Emulgieren wird mittels des Verfahrens der konzentrierten Direktemulgierung
unter Verwendung von 5% oberflächenaktivem
Mittel Soprophor BSU (ethoxyliertes Tristyrolphenol), 65% Polyorganosiloxan
und 30% Wasser durchgeführt.
-
II. Test der Naßabriebbeständigkeit:
-
Dieser
Test der Naßabriebbeständigkeit
basiert auf dem der Norm DIN 53778 entsprechenden Test.
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Die
Lack- bzw. Farbzusammensetzung wird hergestellt. Dann wird sie entweder
direkt oder nach einer Woche der Alterung bei 55°C (im Topf) auf einem starren
Lénéta-Träger (200
Mikron naß)
aufgetragen bzw. verstrichen.
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Anschließend wird
der Lack bzw. die Farbe für
24 Stunden bei 55°C
getrocknet und für
24 Stunden bei 23°C
und 55% relativer Feuchtigkeit rekonditioniert.
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Der
trockene Film wird anschließend
unter Naßbedingungen
abgerieben. Man zählt
die Anzahl der Abriebzyklen, denen er widerstehen kann.
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III. Ergebnisse:
-
Die
Ergebnisse sind in Tabelle 1 dargestellt. Tabelle
1:
-
IV. Anmerkungen:
-
Die
erfindungsgemäßen Zusammensetzungen
ermöglichen
eine Steigerung der NAB.
-
Die
Zusammensetzungen A-0 bis A-3 sind unwirksam.
-
Die
Zunahme bzw. die Verstärkung
der NAB ist nach einer Woche der Alterung bei 55 °C für die erfindungsgemäßen Zusammensetzungen
identisch.
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Beispiel B:
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I. Matte Umweltlack- bzw.
Farbzusammensetzungen: Variation des Polyorganosiloxangehalts.
-
- (i) Die Zusammensetzungen der getesteten Lacke
bzw. Farben sind in der Tabelle 2 angegeben und enthalten:
– 130 g
(trocken) Calciumcarbonat Hydrocarb 90 (Trockenextrakt (TE) = 75%),
– 20 g (trocken)
Latex DS 1003 (TE = 50%) und
– 0,15 g (trocken) Polyorganosiloxan
der Zusammensetzung A-5.
- (ii) Das Emulgieren des Polyorganosiloxans erfolgt wie zuvor.
-
II. Durchgeführte Tests:
-
- (i) Messung der NAB.
Die Messung der NAB
wird wie zuvor durchgeführt.
- (ii) Messung des Wassertropfenwinkels.
Die Messung des
Wassertropfenwinkels wird auf identischen trockenen Filmen durchgeführt.
Hierzu
mißt man
den Winkel, welcher durch den Wassertropfen mit der Filmoberfläche gebildet
wird.
-
III. Ergebnisse:
-
Die
Ergebnisse sind in Tabelle 2 dargestellt.
-
-
IV. Anmerkungen:
-
Je
höher die
Polyorganosiloxankonzentration ist, um so mehr steigt die NAB.
-
Außerdem nimmt
mit zunehmender Polyorganosiloxankonzentration der Winkel des Wassertropfens zu.
Oberhalb von 90° ist
die Oberfläche
abperlend. Somit beobachtet man einen ausreichenden abperlenden Effekt
ausgehend von 3% Polyorganosiloxan, bezogen auf den Latex (Gewicht/Gewicht).
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Beispiel C:
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I. Matte Umweltlack- bzw.
Farbzusammensetzungen:
-
- (i) Die getesteten Lack- bzw. Farbzusammensetzungen
sind in Tabelle 3 angegeben und enthalten:
– 130 g Calciumcarbonat Hydrocarb
90 (Trockenextrakt = 75%),
– 20 g Latex DS 1003 von Rhodia
Chimie (Trockenextrakt = 50%) und
– 0,15 g einer Emulsion eines
linearen Polyorganosiloxans (Trockenextrakt = 65%), entsprechend
der nachfolgenden Formel (IV): in welcher X entspricht: Tabelle
3:
- (ii) Das Emulgieren der Polyorganosiloxane wird wie zuvor durchgeführt.
-
II. Durchgeführter Test:
-
Die
Messung der NAB wird wie zuvor durchgeführt.
-
III. Ergebnisse:
-
Siehe
Tabelle 4. Tabelle
4:
-
V. Anmerkung:
-
Die
erfindungsgemäßen Zusammnensetzungen
mit einem Polyorganosiloxan, dessen Epoxyfunktionen nicht am Kettenende
liegen, sind genauso wirksam wie ein Polyorganosiloxan, dessen Epoxyfunktionen am
Kettenende liegen.
-
Je
höher der
Pfropfungsgrad ist, desto beträchtlicher
ist die NAB: Sie ist immer nach einer Alterung von einer Woche bei
55°C stabil.
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Beispiel D:
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I. Matte Umweltlack- bzw.
Farbzusammensetzung mit Variation des Gehalts an Si-Epoxy/Gesamt-Si-Einheiten:
-
- (i) Die getesteten Lack- bzw. Farbzusammensetzungen
sind in Tabelle 5 angegeben und enthalten:
– 130 g Calciumcarbonat Hydrocarb
90 (Trockenextrakt = 75%),
– 20 g Latex DS 1003 von Rhodia
Chimie (Trockenextrakt = 50%) und
– 0,5 g einer Emulsion eines
linearen Polyorganosiloxans (Trockenextrakt = 65%), entsprechend
einer der nachfolgenden Formeln: oder in denen X entspricht: Tabelle
5:
- (ii) Das Emulgieren der Polyorganosiloxane wird wie in den vorherigen
Beispielen durchgeführt.
-
II. Durchgeführter Test:
Messung der NAB.
-
Die
Messung der NAB wird wie zuvor durchgeführt.
-
III. Ergebnisse:
-
Die
Ergebnisse sind in Tabelle 6 dargestellt.
-
-
IV. Anmerkung:
-
Je
höher der
Prozentwert Si-Epoxy/Gesamt-Si-Einheiten ist, desto wirksamer ist
die Zusammensetzung in bezug auf frische Bäder.
-
Jedoch
sind die Ergebnisse in bezug auf die NAB für die gealterten Zusammensetzungen
nicht mit denen der unmittelbar bzw. direkt getesteten Zusammensetzungen
vergleichbar. Tatsächlich
beobachtet man jenseits bzw. oberhalb von 40% Si-Epoxy, daß die Differenz
von NABdirekt und NABgealtert sehr
groß ist,
was darauf hinweist, daß die
Zusammensetzungen nicht stabil sind.
-
Somit
ist der optimale Gehalt an Si-Epoxy/Gesamt-Si-Einheiten des Polyorganosiloxans
weniger als 40%.
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Beispiel E:
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I. Atmungsaktive Außenlack-
bzw. Farbzusammensetzungen:
-
Die
hergestellten Zusammensetzungen enthalten jeweils 100 g Calciumcarbonat
Hydrocarb 90 und 12 g Latex DS 910 von Rhodia Chimie mit 10% des
Koaleszenzmittels Texanol der Firma Eastman Kodak.
- (i) Die erfindungsgemäßen Zusammensetzungen
weisen eine dritte Zusammensetzung auf, d. h. X g einer Polyorganosiloxanemulsion
der Formel: wobei n gleich 8 ist und
X entspricht: Sie entsprechen den Zusammensetzungen
E-6 bis E-9. Die Mengen an Polyorganosiloxanen variieren in den
Zusammensetzungen E-6 bis E-9 und sind in der Tabelle 7 angegeben.
Das Emulgieren des Polyorganosiloxans wird entsprechend der in Beispiel
1 verwendeten Weise durchgeführt.
- (ii) Die Zusammensetzungen E-2 bis E-5 enthalten anstelle des
Polyorganosiloxans ein Silikonharz, entsprechend Rhodorsil 865A
der Firma Rhodia Chimie. Die Harzmengen variieren in den Zusammensetzungen
E-2 bis E-5 und sind in der Tabelle 7 angegeben.
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II. Durchgeführte Tests:
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(i) NAB und Wassertropfenwinkel.
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Die
NAB und der Wassertropfenwinkel werden wie in den vorangehenden
Beispielen gemessen.
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(ii) Wasserdurchlässigkeit:
-
Die
Messung der Wasserdurchlässigkeit
(Wasserpermeabilität)
wird gemäß einem
Verfahrens durchgeführt,
welches auf der Norm DIN Nr. 52617 basiert.
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Die
Lack- bzw. Farbzusammensetzung wird auf eine Wandfliese aufgebracht
(Dicke des Lacks bzw. der Farbe: 2 mm). Nach teilweiser Verdunstung
des Wassers wird der halbtrockene Lack geschnitten und in Scheiben
von 40 mm Durchmesser abgehoben; dies ermöglicht den Erhalt eines nichtunterlegten
Lacks.
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Nach
Trocknung und Rekonditionisierung des Lacks wird dieser in Wasser
getaucht. Eine Vorrichtung zur Gewichtsbestimmung ermöglicht die
Bestimmung der durch den Lack aufgenommenen Wassermenge.
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Ausgehend
von der Kurve der erhaltenen Werte, wird der Wasserabsorptionskoeffizient
W in Abhängigkeit
von der Formel m(t) = m0 + WS·t1/2 bestimmt, wobei m die Kompositmasse,
S seine Oberfläche
(wobei beide Seiten gezählt
werden) und t die Zeit ist.
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(iii) Wasserdampfdurchlässigkeit.
-
Die
Messung der Wasserdampfdurchlässigkeit
wird gemäß einem
Verfahren durchgeführt,
welches auf der Norm DIN Nr. 52615 basiert. Hierzu bestimmt man
den Faktor Sd, welcher 0,09/Pe entspricht; dieser Faktor Sd entspricht
der Dicke der Luft, welche dieselbe Permeabilität eines Lacks bzw. einer Farbe
mit einer Dicke von 100 Mikron haben würde (Pe ist in g+1h–1m–2mmHg–1 und
Sd in m).
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Der
nichtunterlegte Lack wird, wie zuvor erhalten, als Stopfen bzw.
Verschluß auf
einem mit Wasser gefüllten
Becher verwendet.
-
Der
Becher wird einer Temperatur von 23°C und einer relativen Feuchtigkeit
von 50% ausgesetzt. Die in dem Becher befindliche Wassermenge wird
als Funktion der Zeit aufgenommen.
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Die
Wasserdampfdurchlässigkeit
Pe ist definiert durch: m(t) = m0 – (Pe·S·Δp)·t, wobei
m die Masse des Wassers, Δp
die Partialdruckdifferenz des Wassers zwischen dem Becher und der
Atmosphäre
ist, welche 10,54 mmHg beträgt.
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III. Ergebnisse:
-
Die
Ergebnisse sind in Tabelle 7 angeführt.
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IV. Anmerkungen:
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Man
bemerkt eine deutliche Verbesserung der NAB bei den erfindungsgemäßen Zusammensetzungen
im Vergleich zu den Lack- bzw. Farbzusammensetzungen, bei denen
die dritte Komponente ein Harz ist.
-
Die
Wasserpermeabilität
ist für
die Zusammensetzungen gemäß unserer
Erfindung deutlich verbessert. In der gleichen Weise ist die abperlende
Eigenschaft des Lacks bzw. der Farbe bei den erfindungsgemäßen Zusammensetzungen
E-6 bis E-9 verstärkt.
-
-
Beispiel F:
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I. Atmungsaktive Lack-
bzw. Farbzusammsetzungen (VPK = 70%):
-
- (i) Die getesteten Lacke bzw. Farben E10 und
E13 sind ausgehend von einer Pigmentpaste formuliert, dessen Zusammensetzung
in Tabelle 8 angegeben ist. Die Dispersion der Paste findet bei
3.000 U/min für
15 Minuten statt.
- (ii) Die Lacke bzw. Farben enthalten andere, zu den erfindungsgemäßen Dispersionen
zugegebene Inhaltsstoffe. Der Typ und die Menge der zusätzlichen
Inhaltsstoffe sind in Tabelle 9 angegeben. Nach Zugabe wird das
Milieu bei 500 U/min für
15 Minuten gerührt.
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Das
Emulgieren der verwendeten Silikone erfolgt gemäß der in Beispiel 1 durchgeführten Weise.
-
Das
in der erfindungsgemäßen Emulsion
verwendete Polyorganosiloxan entspricht der Formel (IV), wobei y
gleich 4 ist, x gleich 9 ist und die Funktion X entspricht:
Tabelle
9:
Tabelle
8:
-
II. Durchgeführte Tests:
-
(i) NAB gemäß der Norm
DIN 53778 Teil 2.
-
Dieser
Faktor, ausgedrückt
als Anzahl der Zyklen, beschreibt die Fähigkeit eines Lack- bzw. Farbfilms mit
definierter Dicke, einer abrasiven bzw. abschleifenden Aktion bzw.
Einwirkung zu widerstehen, welche von einer Hin- und Herbewegung
einer Bürste
in Gegenwart einer Lösung
auf Basis eines oberflächenaktiven
Mittels hervorgerufen wird.
-
(ii) Wasserdampfdurchlässigkeit.
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Die
Messung der Wasserdampfdurchlässigkeit
wird gemäß einem
Verfahren durchgeführt,
welches auf der Norm EN Nr. 1062-3 basiert.
-
Man
berechnet den Koeffizienten Sd, ausgedrückt in Metern, welcher die
Dicke von statischer Luft darstellt, welche dieselbe Permeabilität in bezug
auf Wasserdampf aufweist.
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Dieser
Koeffizient wird durch eine Berechnung ausgehend von Messungen des
Gewichtsverlustes einer mit Wasser und einer Ammoniumdihydrogenphosphatlösung gefüllten Schale
bestimmt, welche mit einem mit dem zu untersuchenden Lack bzw. mit
der zu untersuchenden Farbe beschichteten Polyurethanträger verschlossen
ist.
- <:
- Wasserdampfpermeabilität: V = 240 × m / A × t (g·m2/24 h)
- A:
- Oberfläche der
Probe: 50,27 cm2
- m:
- Massenverlust mg
- t:
- Zeit 72 h
- Sd:
- 21/V (m)
-
(iii) Wasserdurchlässigkeit.
-
Die
Messung der Wasserdurchlässigkeit
wird gemäß einem
Verfahren durchgeführt,
welches auf der Norm EN Nr. 1062-2 basiert.
-
Man
berechnet den Faktor W, ausgedrückt
in kg m –2h–0,5,
welcher die Fähigkeit
der Lack- bzw. Farbbeschichtung darstellt, flüssiges Wasser zu absorbieren
(pro Oberflächeneinheit
und Zeit). Er wird mittels Wiegen ermittelt: Man ermittelt das Gewicht
einer mit dem zu testenden Lack be schichteten Keramikfliese, welche in
Kontakt mit einer wassergesättigten
Oberfläche
gehalten wird.
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III. Ergebnisse:
-
Die
Ergebnisse sind in Tabelle 10 dargestellt. Tabelle
10:
-
IV. Anmerkungen:
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Man
ermittelt mit den erfindungsgemäßen Zusammensetzungen
eine Verbesserung der NAB im Vergleich zu den Zusammensetzungen,
bei denen man nichtepoxidierte Silikone zugegeben hat.
-
Die
Wasserpermeabilität
ist für
die Zusammensetzungen unserer Erfindung verbessert. Darüber hinaus
ist die abperlende Eigenschaft der erfindungsgemäßen Lacke bzw. Farben verstärkt.