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HINTERGRUND
DER ERFINDUNG
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Diese
Erfindung betrifft Polyorganosiloxane, die bei Raumtemperatur polymerisierbar
sind, mit sehr hoher Viskosität
(Kitt, putty) und guter Dimensionsstabilität nach dem Aushärten oder
Verfestigen. Insbesondere betrifft diese Erfindung Verbesserungen
solcher Zusammensetzungen, die im allgemeinen zwei Komponenten enthalten,
wobei eine Komponente Organopolysiloxane mit Vinylgruppen enthält und Additionsreaktionen
mit Organopolysiloxanen, die an Silicium gebundene Wasserstoffatome
aufweisen, eingehen kann. Die zweite Komponente enthält einen
Katalysator, der die Addition von an Siliciumatome gebundenen Wasserstoffatomen über Vinylgruppen
hinweg fördern
kann.
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Ein
Hauptanwendungsgebiet dieser bei Raumtemperatur härtbaren
Polyorganosiloxanzusammensetzungen ist die Zahnheilkunde. Solche
Materialien werden typischerweise als Abdruckmaterialien verwendet, um
eine analoge Darstellung von hartem und weichem Gewebe der Mundhöhle sicherzustellen,
was die nachfolgende Herstellung von Kronen, Brücken, Gebissen und anderen
oralen Prothesen unterstützt.
Zur Verwendung auf dem Dentalgebiet ist eine außergewöhnlich hohe Qualität der strukturellen
Reproduktion nötig,
um eine hohe Qualität
hinsichtlich der Passgenauigkeit der Prothese sicherzustellen. Daher
sind Änderungen
der Dimensionen der Abdruckmaterialien während des Härtens zu vermeiden. Ferner
muss die Oberfläche
der Reproduktionen oder oralen Prothesen frei von Unregelmäßigkeiten,
Makeln, Vertiefungen und anderen Mängeln sein. Daher müssen Abgüsse und
Prothesen, die mit Hilfe solcher Abdrücke gefertigt werden, gute
Oberflächeneigenschaften
aufweisen und frei von Vertiefungen und Unregelmäßigkeiten sein, um gut zu passen,
um eine gute Adhäsion
zu erreichen und um Irritationen von sensiblen Mundstrukturen zu
vermeiden. Diese Polyorganosiloxane sind auch auf anderen Gebieten
nützlich,
auf denen detailgetreue Reproduktionen wichtig sind, wie in der
Metrologie, Laborprozessierung von SEM und sogar bei der Schmuckherstellung.
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Bei
der Verwendung von Polyorganosiloxanen als dentale Abdruckmaterialien
sind eine Anzahl von Schwierigkeiten aufgetreten. Vor allem ist
die Zugfestigkeit tendentiell niedrig. Bei der Herstellung eines
Abdrucks ist es nötig,
dass der Abdruck leicht aus dem Gebiss entnommen werden kann, ohne
dass Risse entstehen, insbesondere an dünnen Randgebieten, um feine
Details zu bewahren. In der Vergangenheit wurden verschiedene Arten
von Füllstoffen
zugegeben, um die Reißfestigkeit
zu verbessern. Solche Zusätze
ergeben eine gewisse Verbesserung von ca. 10%, was jedoch nicht
ausreichend ist.
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Paradiso
beschreibt in WO 93/17654 die Verbesserung der Reißfestigkeit
durch Zusatz von multifunktionellen, darunter tetrafunktionellen,
Polysiloxan-Komponenten zu dem Abdruckmaterial, um eine verstärkte Vernetzung
der erhaltenen gehärteten
Abdruckmaterialmatrix zu erreichen, insbesondere entlang der Längsrichtung
der linearen mit einer Vinylgruppe endenden Polysiloxan-Hauptkomponente.
Die Paradiso-Zusammensetzung enthält SiOH-Gruppen, die mit Me3Si-Einheiten
abgedeckt sind und Anhängsel
des Moleküls
bilden. Diese Anhängsel
stellen lediglich mechanische oder physikalische Verbindungen zwischen
den linearen Polysiloxanketten bereit. Diese Lösung ist mangelhaft, da sie
nicht chemisch ist und eine geringe Vernetzungsdichte aufweist.
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Voigt
et al. beschreiben in
EP 0 522
341 sehr kurze Prozessierungszeiten von 35 bis 45 Sekunden
zur Bildung von Biss-Aufzeichnungsmassen, wobei ein "QM"-Harz zur Beschleunigung
und Erhöhung
der Vernetzung verwendet wird. Diese Harze enthalten als Q das tetrafunktionelle
SiO
4/ 2 und als M
Bausteine, wie monofunktionelle Einheiten R
3SiO
1/2, worin R Vinyl, Methyl, Ethyl oder Phenyl
ist, oder ähnliche
tri- oder bifunktionelle Einheiten. Voigt bemerkt auch, dass ein
Elastomer mit geringer elastische Deformation und höherer Zähigkeit
und Härte
entsteht. Wegen einer geringen hydrophoben Benetzbarkeit mangelt
es einem solchen Material an Flexibilität, zeigt einen geringen Verformungsbetrag
(strain value) und ist für
das Erstellen von Abdrücken nicht
geeignet. Die erhöhte
Vernetzungsgeschwindigkeit des QM-Harzes führt zu sehr geringen Prozessierungszeiten,
die unbefriedigend sind. Weitere bekannte Schwierigkeiten mit Polyorganosiloxan-Abdruckmaterialien
werden von ihren inhärenten
hydrophoben Eigenschaften verursacht. Diese Eigenschaften erschweren die
Reproduktion von hartem und weichem oralem Gewebe, da die Mundhöhle feucht
ist und oft mit Speichel (saliva) oder Blut kontaminiert ist. Die
Hydrophobizität
des Abdruckmaterials kann zu einem Verlust an Oberflächengenauigkeit
führen,
und zwar oft an kritischen Stellen des Gebisses.
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Eine
Anzahl von Verbesserungen von Polyorganosiloxan-Abdruckmaterialien
konzentrieren sich auf die Zugabe einer Tensid-Komponente zu dem
dentalen Abdruckmaterial, um die hydrophoben Eigenschaften des Polysiloxans
zu vermindern, und um die Zusammensetzung hydrophiler zu machen.
So beschreibt Bryan et al. in
US
4 657 959 die Zugabe eines ethoxylierten nicht-ionischen
oberflächenaktiven
Stoffs, der Siloxan oder solubilisierende Perfluoralkylgruppen enthält, um einen
Wasserkontaktwinkel (Benetzungsswinkel mit Wasser) von weniger als
65° nach
3 Minuten zu erhalten. Obwohl Tenside mit Hydrocarbylgruppen, um
das Tensid in einem Silicon-Präpolymer
löslich
oder dispergierbar zu machen, genannt werden, darunter Ethylenoxygruppen,
erschienen die erhaltenen Ergebnisse suboptimal. Trotz Benetzbarkeit
war die Reißfestigkeit
gering.
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WO
96/32088 beschreibt eine polymerisierbare Polyorganosiloxanzusammensetzung
aus zwei Komponenten zur Verwendung zur Herstellung von dentalen
Abdrücken.
Die vorliegende Erfindung unterscheidet sich von dieser Zusammensetzung
durch das Vorliegen eines weiteren Inhaltsstoffs, der eine lineare
vinylterminierte Polydimethylsiloxan-Flüssigkeit gemäß Anspruch
1 ist.
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Polyorganosiloxan-Abdruckmaterialien
bedürfen
daher weiterer Verbesserung hinsichtlich der Stabilität, der Handhabbarkeit,
der Reißfestigkeit
und der Benetzbarkeit, um eine verbesserte Anwendbarkeit dieser Zusammensetzung
zum Erstellen von Abdrücken
von harten und weichen oralen Geweben zu erreichen, so dass eine
angemessene Bearbeitbarkeit, Reißfestigkeit und Benetzbarkeit
erhalten wird.
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Hier
bedeutet Schwitzen die Bildung von Weichmachertröpfchen auf der äußeren Oberfläche von
gehärtetem
elastomerem Abdruckmaterial bei 23°C innerhalb von 24 Stunden nachdem
Härten
des gehärteten Materials.
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Nicht
schwitzend bezieht sich hier auf elastomere Abdruckmaterialien,
die keine Tröpfchen
(und/oder einen Film) von Weichmacher auf der äußeren Oberfläche bei
23°C innerhalb
von 24 Stunden nach dem Härten
des Abdruckmaterials bildet.
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Vorzugsweise
bezieht sich nicht Schwitzen auf elastomere Abdruckmaterialien,
die nach der Lagerung bei 23°C über 24 Stunden
weniger als 10 Gew.-% des Weichmachers des Ausgangsmaterials getrennt
von dem gelagerten Abdruckmaterial in Form von Tröpfchen (oder
einem Film) auf der äußeren Oberfläche des gelagerten
Materials aufweisen. Bevorzugter befindet sich weniger als 5 Gew.-%
des Weichmachers getrennt von dem erfindungsgemäßen Material, und am bevorzugtesten
befindet sich weniger als 1 Gew.-% des Weichmachers getrennt von
dem erfindungsgemäßen Material.
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Eine "trennstabile Zusammensetzung" bezieht sich auf
eine Zusammensetzung, die nach 3 Wochen Lagerung in einer stationären Position
bei 23°C
ein einziges homogenes Material ist und sich nicht in zwei oder mehr
Materialien aufgetrennt hat, so dass eine solche Trennung sichtbar
ist. Die Flüssigkeiten
niederer Dichte einer trennstabilen Zusammensetzung wandern nicht
zur oberen Oberfläche.
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Die
Konsistenz (consistency) bezieht sich auf die Konsistenz, die gemäß der ADA-Spezifikation
Nr. 19, revidiert am 4. Oktober 1976, in mm gemessen wird.
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Kittmaterial
(putty material) gemäß dieser
Erfindung eignet sich zur Herstellung von Zahnprothesen, Kronen,
Inlays und Onlays sowie anderer Prothesen. Der Zahnart nimmt einen
Abdruck des Mundes des Patienten, indem er zuerst ein niederviskoses
Material, das üblicherweise
aus einer Spritze aufgebracht wird, anwendet, gefolgt von der Anwendung
des Kittmaterials der Erfindung über
das niederviskose Material. Das Kittmaterial zwingt das niederviskose
Material in kleinste Details des Mundes des Patienten, von dem ein
Abdruck erstellt wird. Das Kittmaterial erhärtet innerhalb von ca. 5 Minuten
und kann dann leicht durch den Zahnarzt entfernt werden. Das niederviskose
Material erhärtet
ebenso innerhalb von ca. 5 Minuten. Typischerweise bildet das niederviskose
Material eine dünne
teilweise Beschichtung, und das Kittmaterial bildet eine umfassende Schicht
um ein Gebiss, von dem ein Abdruck genommen wird. Vorteilhafterweise
ist das erfindungsgemäße Kittmaterial
hydrophil und bildet feinste Details des Gebisses ab.
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ZUSAMMENFASSUNG DER ERFINDUNG
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Ein
Polyvinylsiloxan-Abdruckmaterial sehr hoher Viskosität, das zur
Abbildung von hartem und weichem Gewebe im Mund nützlich ist.
Das neue Abdruckmaterial ist ein hydrophiles, nicht-schwitzendes,
trennstabiles, polymerisierbares Organosiloxanmaterial aus zwei
Komponenten. Die polymerisierbare Organosiloxanzusammensetzung aus
zwei Komponenten, wobei eine Komponente einen Katalysator für die Polymerisation
enthält,
wird zur Herstellung von dentalen Abdrücken verwendet und umfasst:
- (a) ein QM-Harz mit Vinylgruppen,
- (b) eine lineare vinylterminierte Polydimethylsiloxanflüssigkeit,
die mit dem QM-Harz
eine Dispersion bildet, die einen Vinylgehalt von 0,16 bis 0,24
mmol/g aufweist,
- (c) ein lineares vinylterminiertes Polydimethylsiloxan mit einem
Molekulargewicht in Gramm von mindestens 400 000 bis 500 000, das
5 bis 15 Gewichts-% der Zusammensetzung ausmacht,
- (d) ein Organo-Wasserstoff-Polysiloxan zum Vernetzen der Vinylgruppen,
- (e) einen Organoplatin-Katalysatorkomplex zur Beschleunigung
der Polymerisation der Komponenten,
- (f) einen emulgierenden Weichmacher,
- (g) eine Retardierungskomponente in ausreichender Menge, um
den Start der Polymerisation vorübergehend
zu verzögern,
- (h) einen Füllstoff
und
- (i) ein Tensid, das der Zusammensetzung Benetzbarkeit verleiht,
wobei
der Kontaktwinkel der Oberfläche
der Zusammensetzung mit Wasser nach drei Minuten geringer als 50° ist, wobei
die QM-Harz enthaltende Dispersion eine Dispersion mit einer Viskosität von 45000
bis 60000 mPa·s
(cps) enthält
und das QM-Harz 20 bis 25 Gewichts-% der Dispersion enthält.
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Gemäß einer
bevorzugten Ausführungsformen
der Erfindung wird der Weichmacher von dem Tensid emulgiert. Die
Mischung aus dem Weichmacher und dem Tensid bildet erfindungsgemäß eine homogene
Phase in der erfindungsgemäßen Kittzusammensetzung.
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Vorzugsweise
weist die Dispersion von (a) und (b) eine Viskosität von 45.000
bis 60.000 mPa·s
(psi) auf. Die Dispersion von (a), (b) und (c) kann eine Vielzahl
von Dispersionskomponenten enthalten, die gewünschte Viskositäten und
QM-Harz-Bestandteile aufweisen. Vorzugsweise weisen die QM-Harz-enthaltenden
Dispersionen eine Dispersionskomponente mit einer Viskosität von 45.000
bis 60.000 mPa·s
(psi) auf, wobei das QM-Harz 20 bis 25 Gew.-% der Dispersion ausmacht.
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Ein
bevorzugtes QM-Harz enthält
ein Polyorganosiloxan, das SiO4 /2-Einheiten
und R1R2 2SiO1/2-Einheiten
enthält,
worin R1 ungesättigt, vorzugsweise Vinyl,
und R2 Alkyl, Aryl usw., wie Methyl, Ethyl,
Phenyl usw., ist. Bevorzugter enthält das QM-Harz die Verbindung
der Formel:
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Das
lineare vinylterminierte Polydimethylsiloxan besitzt sehr hohe Viskosität, das eine
höhere
Lagerstabilität,
eine höhere
Reißfestigkeit,
eine verminderte Klebrigkeit und verbesserte taktile Handhabbarkeit
verleiht, macht vorzugsweise 5 bis 15 Gew.-%, am bevorzugtesten
9 bis 11 Gew.-%, der Zusammensetzung aus.
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Die
Retardierungskomponente der Zusammensetzung ist eine niedermolekulare,
Vinyl-funktionalisierte Flüssigkeit,
die ein lineares oder cyclisches Polysiloxan in einer Menge von
zumindest ca. 0,010 Gew.-% der Zusammensetzung ausmacht. Vorzugsweise
enthält
die Retardierungskomponente: ein flüssiges 1,3-Divinyl-Dimethyldisiloxan,
in einer Menge von 0,05 bis 0,15 Gew.-% der Zusammensetzung.
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Die
Zusammensetzung enthält
einen Weichmacher, der zur Verhinderung des Schwitzens oder Wanderns
zur Oberfläche
des polymerisierten Abdrucks emulgiert werden kann. Der Weichmacher
wird verwendet, um die Klebrigkeit der Zusammensetzung während des
Mischens der Grundkomponente und der Katalysatorkomponente, die
durch Kneten von Hand gemischt werden, zu vermindern. Vorzugsweise
enthält
der Weichmacher ein Alkylphthalat, vorzugsweise in einer Menge von
4 bis 5 Gew.-% der Grund- und Katalysatorzusammensetzungen. Am bevorzugtesten
ist das Alkylphthalat Octylbenzylphthalat.
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Der
erfindungsgemäße Füllstoff
macht 35 bis 55 Gew.-% der Zusammensetzung aus; er enthält vorzugsweise
ein Füllstoffgemisch
von ca. 40 bis 50 Gew.-%.
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Eine
Schlüsselkomponente
der erfindungsgemäßen Zusammensetzung
ist das Tensid zur Verleihung von Benetzbarkeit, das vorzugsweise
einen HLB-Wert von 8 bis 11 und einen pH von 6 bis 8 aufweist. Das bevorzugteste
Tensid ist ein nicht-ionisches Tensid; Nonylphenoxypoly(ethylenoxy)ethanol
mit einem HLB-Wert von 10,8. Dieses Tensid dient auch zum Emulgieren
des Weichmachers und verhindert seine Abtrennung und Ausschwitzen
aus der Zusammensetzung.
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Nach
der Polymerisation weist die erfindungsgemäße Zusammensetzung eine Reißfestigkeit
von 2,07 bis 2,76 MPa (300 bis 400 psi) auf und einen Kontaktwinkel
mit Wasser von weniger als 50° bei
drei Minuten.
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KURZE BESCHREIBUNG DER
ZEICHNUNGEN
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1 ist
ein Graph, der den Kontaktwinkel (Benetzungswinkel) in Grad als
Funktion der Zeit in Sekunden zeigt.
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2 ist
ein Graph, der die Reißfestigkeit
in MPa (psi) als Funktion des Kontaktwinkels in Grad zeigt. Der
Kontaktwinkel wurde bei 2 Minuten gemessen.
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BESCHREIBUNG DER BEVORZUGTEN
AUSFÜHRUNGSFORMEN
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Die
erfindungsgemäße polymerisierbare
Polysiloxanzusammensetzung aus zwei Komponenten umfasst im allgemeinen:
Ein Organopolysiloxan mit mindestens zwei Vinylgruppen pro Molekül und, darin
dispergiert, ein tetrafunktionelles Vinylpolysiloxan-Harz; ein Organohydrogenpolysiloxan
mit mindestens zwei an mindestens zwei Siliciumatome pro Molekül gebundenen
Wasserstoffatomen; einen Katalysator zur Beschleunigung der Addition
der an die Wasserstoffatome gebundenen Siliciumatome an die Polysiloxanvinylgruppen mit
einem emulgierenden Weichmacher; einen Füllstoff; eine niedermolekulare
Retardierungszusammensetzung zum Verzögern des Beginns der Polymerisation;
und ein Emulgieren des Tensids, das dem Abdruckmaterial Benetzbarkeit
verleiht.
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Die
erfindungsgemäße Zusammensetzung
ist in zwei Komponenten aufgeteilt. Eine erste Komponente, die üblicherweise
Grundpaste genannt wird, enthält
die Vinylorganopolysiloxan-Dispersion, das lineare vinylterminierte
Polydimethylsiloxan sehr hoher Viskosität, das Organohydrogenpolysiloxan,
einen Teil des Füllstoffs,
Pigmente, den Weichmacher und das Tensid. Die zweite Komponente
dieser zweiteiligen Zusammensetzung wird Katalysatorpaste genannt
und umfasst eine zweite Portion des Vinylorganopolysiloxans, das
lineare vinylterminierte Polydimethylsiloxan sehr hoher Viskosität, zusammen
mit dem Platin-Katalysator zur Beschleunigung der Additionsreaktion,
den Weichmacher, einen Fänger
für während der
Polymerisation freigesetzten Wasserstoff, weitere Portionen Füllstoff
und Pigmente.
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Eine
große
Vielfalt von Organopolysiloxanen mit zumindest ungefähr zwei
Vinylgruppen im Molekül zur
Verwendung in den erfindungsgemäßen dentalen
Polysiloxanzusammensetzungen zur Bildung der Dispersion mit einem
tetrafunktionellen Vinylpolysiloxan ist bekannt. Jedes dieser Materialien
kann in größerer oder kleinerer
Menge erfindungsgemäß verwendet
werden. Bevorzugt sind lineare vinylterminierte Polydivinylsiloxane,
vorzugsweise ein Divinylpolydimethylsiloxan. Solche Polymere sind
mit verschiedenen durchschnittlichen Molekulargewichten und dementsprechend
in unterschiedlichen Viskositäten
im Handel. Es ist bevorzugt, dass diese Materialien so ausgewählt werden,
dass ihre Viskositäten
für die
zu erzielenden Eigenschaften des erhaltenen Siliconmaterials geeignet
sind.
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Die
fraglichen Dispersionen haben eine Viskosität im Bereich von 45.000 bis
60.000 mPa·s
(psi). In der Praxis wird geeigneterweise eine Mischung der dispergierenden
Polymere mit unterschiedlichen Viskositäten und physikalischen Eigenschaften
verwendet, um Zusammensetzungen zu erhalten, die eine gewünschte Thixotropizität und Viskosität. aufweisen.
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Die
gewünschte
Dispersion wird vorzugsweise mit einer Viskosität von 45.000 bis 65.000 mPa·s (psi) hergestellt.
Obwohl es geeignet ist, Polysiloxanoligomere mit Methyl-Substituenten
zu diesem Zweck einzusetzen, können
auch andere Substituenten gemäß dieser
Erfindung in den Zusammensetzungen verwendet werden. So können Alkyl,
Aryl, Halogen und andere Substituenten in größerem oder kleinerem Ausmaß als Teil
der Vinylpolysiloxanen eingesetzt werden. Fachleute können leicht
bestimmen, welche Polysiloxanmaterialien für einen bestimmten Zweck bevorzugt
sind, anhand der vorangehenden Überlegungen
bestimmen.
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Die
tetrafunktionellen Polysiloxane, die als QM-Harze (QM resins) bekannt
sind, verleihen den polymerisierten Abdruckzusammensetzungen eine
verbesserte Reißfestigkeit,
indem sie die polymerisierte Vernetzungsdichte erhöhen. Bekanntlich
besteht ein QM-Harz aus: tetrafunktionellen SiO
4 /2-Einheiten; und M-Einheiten, wie R
1R
2 2SiO
1/2, wobei R
1 ungesättigt, vorzugsweise
Vinyl, ist, und R
2 Alkyl, Aryl oder dergleichen,
wie Methyl, Ethyl oder Phenyl ist. In einer bevorzugten Zusammensetzung
ist R
1 Vinyl, und beide R
2 sind
Methyl. Eine besonders bevorzugte Zusammensetzung ist die der folgenden
Formel:
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Das
QM-Harz sorgt dafür,
dass die Vinyl-Konzentration in den Dispersionen mit den vinylterminierten Polydivinylsiloxanen
mindestens 0,16 mmol/g beträgt.
Vorzugsweise beträgt
die Vinyl-Konzentration 0,16 bis 0,24 mmol/g. Die Menge des QM-Harzes
beträgt
vorzugsweise 20 bis 25 Gew.-% der Dispersion. Solche Dispersionen
sind von Bayer Silicones of Pittsburg, Pennsylvania, im Handel.
Es gehören
auch andere QM-Harz-Formulierungen verwendet werden, darunter solche,
die rein sind oder in anderen Trägern
als in dem bevorzugten flüssigen
Polydivinylsiloxan dispergiert sind.
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Das
lineare vinylterminierte Polydimethylsiloxan sehr hoher Viskosität, das eine
verbesserte Lagerstabilität,
Reißfestigkeit
und Handhabbarkeit verleiht, macht vorzugsweise 5 bis 15 Gew.-%,
am bevorzugtesten 9 bis 11 Gew.-%, der Zusammensetzung aus. Das
Molekulargewicht beträgt
400.000 bis 500.000 und der Vinylgehalt 0,02 bis 0,04 mmol/g.
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Ein
Schlüsselelement
dieser Erfindung ist eine Retardierungskomponente, die den Beginn
der Polymerisation des QM-Harzes/Dispersion verzögert, so dass ausreichende
Bearbeitungszeiten der Zusammensetzung erhalten werden. Sie funktioniert,
indem sie verschiebt, was sonst eine zu schnelle Polymerisation
wäre. Die
bevorzugte Retardierungsflüssigkeit
in dem bevorzugten Abdruckmaterial ist 1,3-Divinyldimethyldisiloxan
in ausreichender Konzentration, um die Retardierungsfunktion auszuüben. Diese
Menge beträgt
zumindest 0,10 Gew.-% der Zusammensetzung, vorzugsweise eine Menge
im Bereich von 0,05 bis 0,15 Gew.-%. Diese bevorzugte Menge kontrastiert
mit den geringeren Mengen von 0,0015 bis 0,020 Gew.-%, die typischerweise
in PVS-Systemen zur Stabilisierung von Zusammensetzungen verwendet
werden. Andere geeignete Retardierungsmittel sind alle niedermolekularen,
Vinyl-funktionalisierten Materialien, die zu Anfang der Polymerisation
verbraucht werden, um das Aushärten
geeignet zu verzögern,
darunter lineare oder cyclische Polysiloxane.
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Die
Organohydrogenpolysiloxane zur Verwendung in dieser Erfindung sind
Fachleuten bekannt. Es ist lediglich erforderlich, dass Polysiloxane
verwendet werden, die direkt an Siliciumatome gebundene Wasserstoffatome
aufweisen und geeignete Viskositäten
und andere physikalische Eigenschaften haben. Substituenten in den
Molekülen,
wie Alkyl (besonders Methyl), Aryl, Halogen und andere, können ebenso
eingesetzt werden. Es ist lediglich erforderlich, dass diese Substituenten
nicht mit der Platin-katalysierten Additionsreaktion interferieren.
Vorzugsweise werden Moleküle
verwendet, die mindestens zwei an Siliciumatome gebundene Wasserstoffatome
pro Molekül
aufweisen. Polymethylhydrogensiloxan ist bevorzugt in einem Viskositätsbereich
von 35 bis 45 mPa·s
(psi). Die Katalysatoren, die zur Katalyse der Reaktion der Siliconatome
(an Wasserstoffatome gebunden) an die Vinylgruppen der Vinylpolysiloxan-Moleküle nützlich sind,
beruhen vorzugsweise auf Platin. Vorzugsweise wird eine Platinverbindung
verwendet, wie Chlorplatinsäure,
vorzugsweise in einer Mischung oder im Komplex mit einem oder mehreren
Vinylmaterialien, insbesondere Vinylpolysiloxanen. Obwohl diese
Materialien bevorzugt sind, sind auch andere Katalysatoren nützlich.
Platinmetall zusammen mit anderen Edelmetallen, wie Palladium, Rhodium
und dergleichen, und deren entsprechende Komplexe und Salze sind
ebenso nützlich.
Wegen der toxikologischen Verträglichkeit
von Platin ist es jedoch für
die dentale Verwendung besonders bevorzugt.
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Die
Zusammensetzungen gemäß dieser
Erfindung enthalten einen Füllstoff,
vorzugsweise eine Mischung aus hydrophoben Füllstoffen. Eine große Vielfalt
von anorganischen, hydrophoben Füllstoffen
kann verwendet werden, wie Silica, Alumina, Magnesia, Titania, anorganische
Salze, Metalloxide und Gläser.
Es ist jedoch bevorzugt, dass Siliconverbindungen verwendet werden.
Erfindungsgemäß wurde
gefunden, dass Mischungen von Silikas bevorzugt sind, darunter solche,
die von den folgenden abgeleitet sind: kristallines Siliciumdioxid,
wie pulverisiertes Quarz; amorphe Siliciumdioxide, wie Diatomeenerde
(4–7 μ); und Calciumsulfat. Die
Größe und Oberflächen der
vorgenannten Materialien werden kontrolliert, um die Viskosität und Thixotropizität der erhaltenen
Zusammensetzungen zu kontrollieren. Einige oder alle der vorgenannten
hydrophoben Füllstoffe
können
oberflächenbehandelt
werden mit einem oder mehreren Silianisierungsmitteln oder Schlüsselstoffen,
die Fachleuten bekannt sind. Silanisieren kann durch die Verwendung
bekannter halogenierter Silane oder Silazide erreicht werden. Die
Füllstoffe
werden vorzugsweise in einer Menge von 35 bis 55 Gew.-% der Zusammensetzung
verwendet, wobei eine Abdruckzusammensetzung gebildet wird, die
ein Kitt ist. Vorzugsweise machen die Füllstoffe 40 bis 50 Gew.-% der Zusammensetzung
aus. Eine bevorzugte Füllstoffmischung
enthält
19 bis 30 Gew.-% kristallines Siliciumdioxid, 15 bis 25 Gew.-% amorphes
Siliciumdioxid und 4 bis 6 Gew.-% Calciumsulfat. Ein überaus bevorzugter
Füllstoff
ist 24% Cristobalit mit einem Partikeldurchmesser von 7 bis 28 μ, 20% Diatomeenerde
mit einem Partikeldurchmesser von 4 bis 7 μ und 5% Calciumsulfat.
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Es
kann ein chemisches System eingesetzt werden, das die Anwesenheit
oder die Freisetzung von Wasserstoffgas, das typischerweise als
Ergebnis der Vinylpolymerisation gebildet wird, vermindert. Die
Zusammensetzung kann also ein fein verteiltes Platinmetall enthalten,
das solchen Wasserstoff wegfängt.
Das Platinmetall kann auf einem im wesentlichen unlöslichen
Salz abgeschieden sein, das eine Oberfläche von 0,1 bis 40 m2/g aufweist. Geeignete Salze sind Bariumsulfat,
Bariumcarbonat und Calciumcarbonat geeigneter Partikelgrößen. Andere
Substrate sind u.a. Diatomeenerde, aktiviertes Alumina, aktivierter
Kohlenstoff und andere. Die anorganischen Salze sind besonders bevorzugt,
um den sie enthaltenden Materialien eine verbesserte Stabilität zu verleihen.
Auf dem Salz sind 0,2 bis 2 ppm Platinmetall bezüglich des Gewichts der Katalysatorkomponente
abgeschieden. Es wurde gefunden, dass die Verwendung von auf anorganischen
Salzpartikeln abgeschiedenem Platinmetall das Freisetzen von Wasserstoffgas
während
dem Härten
dentaler Silicone im wesentlichen eliminiert oder vermindert.
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Eine
wichtige Verbesserung der Erfindung ist die Verwendung eines Tensids,
das der Zusammensetzung Benetzbarkeit und Emulgierbarkeit verleiht,
was sich in einem Oberflächen-Kontaktwinkel
mit Wasser bei 3 Minuten von weniger als 50° zeigt. Ein überraschendes Ergebnis der
Auswahl eines Tensids stellt einen wesentlichen klinischen Vorteil
dar, indem der Kontaktwinkel von weniger als 50° in weniger als ca. 2 Minuten
erreicht wird und während
der gesamten Bearbeitungszeit der Zusammensetzung abnimmt und unter
50° bleibt, im
Kontrast zu Polyvinylsiloxanen und Tensid-Formulierungen des Standes
der Technik, die mehr Zeit zum Imprägnieren (wet out) brauchen.
Diese höhere
Benetzungsgeschwindigkeit der erfindungsgemäßen Zusammensetzung ist insbesondere
während
des Erstellens des Abdrucks von Vorteil und ist in den Zeichnungen gezeigt.
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1 zeigt
den Benetzungskontaktwinkel in Grad als Funktion der Zeit in Minuten
für die
Polyvinylsiloxanzusammensetzung dieser Erfindung im Vergleich mit
Zusammensetzungen des Standes der Technik. Kurve A zeigt, dass die
erfindungsgemäße Zusammensetzung
einen Benetzungskontaktwinkel von ca. 50° nach dem Mischen des Grundmaterials
und der Katalysatorkomponenten aufweist. 1 zeigt,
dass eine höhere
Benetzbarkeit früher
erreicht wird und sich schnell während
der ungefähr
2,5 Minuten der nützlichen
Bearbeitungszeit des Abdruckmaterials verbessert. Kurven B bis G
zeigen, dass die herkömmlichen
Polyvinylsiloxan-Abdruckmaterialien des Standes der Technik hydrophob
sind und eine schlechte Benetzbarkeit haben.
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Tabelle
1, 1A und 1B zeigen die Zusammensetzung von Beispiel 1 als A im
Vergleich mit der Zusammensetzung des Standes der Technik, die mit
B (REPROSIL), C (WATER MARK), D (PRESIDENT), E (EXAFLEX), F (EXTRUDE
XP), G (EXPRESS) bezeichnet sind. REPROSIL (B) ist ein dentales
Abdruckmaterial, das von DENTSPLY International Inc. hergestellt
und verkauft wird. WATER MARK (C) ist ein dentales Abdruckmaterial,
das von Generic/Pentron hergestellt und verkauft wird. PRESIDENT
(D) ist ein dentales Abdruckmaterial, das von Coltene hergestellt
und verkauft wird. EXAFLEX (E) ist ein dentales Abdruckmaterial,
das von GC Dental hergestellt und verkauft wird. EXTRUDE XT (F)
ist ein dentales Abdruckmaterial, das von Carr Manufacturing hergestellt
und verkauft wird. EXPRESS (G) ist ein dentales Abdruckmaterial,
das von 3M hergestellt und verkauft wird.
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2 zeigt
die Reißfestigkeit
von Abdruckmaterial als Funktion des Kontaktwinkels der erfindungsgemäßen Zusammensetzung
im Vergleich mit dem Stand der Technik. Der Vergleich mit 1 zeigt
die verbesserte Benetzbarkeit und Reißfestigkeit gemäß der Erfindung
im Vergleich zu Kitten des Standes der Technik. Tabellen 1A und
1B zeigen die physikalischen Eigenschaften der erfindungsgemäßen Zusammensetzung
von Beispiel 1 (A) im Vergleich zu Materialien des Standes der Technik
(B bis G).
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Das
Tensid der Erfindung kann kationisch, anionisch, amphoter oder nicht-ionisch
sein. Ein Schlüsselkriterium
für die
Auswahl besteht darin, dass der Hydrophil-Lipophil-Wert (HLB-Wert)
(beschrieben von Gower, "Handbook
of Industrial Surfactants",
1993) im Bereioch von 8 bis 11 liegt. Wie allgemeine bekannt ist,
ist eine Substanz umso hydrophober, je größer der HLB-Wert ist. Ferner
muss der pH-Wert des Tensids im Bereich von 6 bis 8 liegen, um Nebenreaktionen
zu verhindern, die für
die Polymerisation des Abdruckmaterials schädlich wären. Ein bevorzugtes Tensid
ist nicht-ionisch, hat einen HLB-Wert von 10,8 und enthält Nonylphenoxypoly(ethylenoxy)ethanol,
das von Rhone-Poulenc, Cranbury, NJ, als Igepal CO-530 verkauft
wird. Zum Vergleich sei bezüglich
Bryan et al. in US '959
bemerkt, dass Igepal CO-630 mit einem HLB von 13,0, das sich strukturell
von CO-530 dadurch unterscheidet, dass die Anzahl der sich wiederholenden
Einheiten in CO-630 9 und die in CO-530 6 ist, unwirksam ist, was
die Bedeutung der HLB-Begrenzung zeigt.
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Die
Zusammensetzung dieser Erfindung enthält Weichmacher, die die Handhabbarkeit
des Abdruckmaterials vorteilhaft beeinflussen. Ein bevorzugter emulgierender
Weichmacher ist Octylbenzylphthalat. Andere Phthalate sind ebenso
nützlich.
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Die
erfindungsgemäße Zusammensetzung
kann verschiedene Pigmente enthalten, um eine bevorzugte Farbe zu
erzielen. Solche Pigmente sind u.a. Titandioxid und Eisenoxide und
viele andere.
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Die
Zusammensetzungen aus zwei Komponenten gemäß dieser Erfindung werden auf
die gleiche Art wie herkömmliche
Abdruckmaterialien verwendet. Ungefähr gleiche Mengen von Grundpaste
und Katalysatorpaste werden gründlich
vermischt und auf das Gebiss in der Mundhöhle oder ein anderes Gebiet
angewandt, für
einen Zeitraum, der für
das Polymerisieren und Aushärten
der Zusammensetzung ausreicht. Wenn die Zusammensetzung wesentlich
erhärtet
ist, wird sie aus dem Mund oder der anderen Oberfläche entfernt
und für die
Herstellung von Gussformen und dergleichen verwendet, von denen
anschließend
Nachbildungen der Formoberfläche
hergestellt werden.
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Dem
Fachmann ist bekannt, dass es wichtig ist, dass dentale Siliconmaterialien
für eine
angemessene Zeit bei angemessener Lagertemperatur lagerfähig sein
müssen,
um ihre kommerzielle Verwertbarkeit zu verbessern. Daher ist es
wichtig, dass diese Materialien nicht unter geänderten physikalischen Eigenschaften oder
wesentlichen Änderungen
der Bearbeitungszeit oder Aushärtungszeit
oder infolge der Lagerung leiden. Beschleunigte Lagertests unter
Einsatz erhöhter
Temperaturen erlauben nun, die Lagerstabilität solcher Materialien zu bestimmen.
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Bestimmte
Ausführungsformen
der Erfindung werden unten beschrieben. Zahlreiche andere Zusammensetzungen
und Formulierungen können
gemäß der Erfindung
hergestellt werden. Die folgenden Beispiele beschränken die
Erfindung nicht.
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Beispiel 1
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Die
erfindungsgemäße Zusammensetzung
aus zwei Komponenten wird als eine Grundpaste und eine Katalysatorpaste
formuliert. Das Vermischen der Inhaltsstoffe jeder Komponente wird
in einem Doppel-Planetenmischer
durchgeführt,
der ein mit fließendem
Wasser bei 40 bis 50°C
und einem Vakuum von 65 mmHg erwärmtes
Mischgefäß aufweist.
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GRUNDPASTE
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Zur
Herstellung der Grundpaste wird das Mischgefäß zuerst mit dem gesamten Organohydrogenpolysiloxan
befüllt
und dann nacheinander mit der QM-Dispersion, dem linearen Polysiloxan,
dem Weichmacher, dem Tensid und dem Füllstoff, wobei gemischt wird,
bis eine einheitliche Mischung erhalten wird. Die erhaltene Grundpaste
wird in einen Lagerbehälter
gefüllt.
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KATALYSATORPASTE
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Die
Katalysatorpaste wird unter den oben beschriebenen Bedingungen und
mit dieser Ausrüstung
formuliert und gemischt. Der Platin-Katalysator, 1,3-Divinyldimethyldisiloxan,
QM-Harz-Dispersionen, lineares PVS, Weichmacher, Füllstoffe
und Pigmente werden zugegeben und gemischt, bis eine einheitliche
Masse erhalten wird. Die formulierte Katalysatorpaste wird dann
in einen Lagerbehälter
gegeben.
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Die
Zusammensetzung jeder Komponente ist in der unten stehenden Tabelle
angegeben, wobei Mengen in Gewichtsprozent der Komponente angegeben
sind.
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Vergleichsbeispiel 1
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Eine
Zusammensetzung aus zwei Komponenten wird hergestellt, indem zuerst
eine Grundpaste und dann eine Katalysatorpaste, wie in Beispiel
1 beschrieben, hergestellt wird, wobei die Zusammensetzung wie folgt
ist.
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Vergleichsbeispiel 2
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Eine
Zusammensetzung aus zwei Komponenten wird hergestellt, indem zuerst
eine Grundpaste und dann eine Katalysatorpaste, wie in Beispiel
1 beschrieben, hergestellt wird, wobei die Zusammensetzung wie folgt
ist.
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Vergleichsbeispiel 3
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Eine
Zusammensetzung aus zwei Komponenten wird hergestellt, indem zuerst
eine Grundpaste und dann eine Katalysatorpaste, wie in Beispiel
1 beschrieben, hergestellt wird, wobei die Zusammensetzung wie folgt
ist.
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Vergleichsbeispiel 4
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Eine
Zusammensetzung aus zwei Komponenten wird hergestellt, indem zuerst
eine Grundpaste und dann eine Katalysatorpaste, wie in Beispiel
1 beschrieben, hergestellt wird, wobei die Zusammensetzung wie folgt
ist.
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Beispiel 2
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Eine
repräsentative
Probe aus jedem der oben beschriebenen Beispiele von 10 g wird in
gleichen Mengen gemischt, und die Eigenschaften der Mischung und
erhaltenen polymerisierten Zusammensetzungen werden getestet. Tabelle
2 unten zeigt die Ergebnisse der Messungen. Die ersten fünf der dargestellten
Eigenschaften (Verarbeitungszeit, Kompressions-Set, Spannung in
dem Abdruck und Reißfestigkeit)
werden gemäß der ADA-Spezifikation
19: Non-Aqueous
Elastomer Impression Materials (1976, geändert in 19a, 1992) gemessen.
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Das
folgende Verfahren wurde zur Bestimmung der Zug-Reißfestigkeit
(tensile tear strength), prozentualen Elongation und dem Elastizitätsmodul
der Beispiele verwendet.
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Gleiche
Mengen der Grundpaste und der Katalysatorkomponenten werden gemischt
und die Proben oder Probenstücke
in eine Form mit einem I-förmigen
Hohlraum gegeben, der 1,5 mm dick und 20 × 11 mm ist, mit oberen Armen
von 8 mm Tiefe und einem 5 mm breitem Zentrum-I-Teil. Die befüllte Form
wird zwischen zwei Platten aus rostfreiem Stahl eingeklemmt, und
die Vorrichtung wird in ein Wasserbad von 32°C gelegt. 6 Minuten nach dem
Beginn des Mischens wird die Vorrichtung aus dem Bad genommen. Die
Klammern werden entfernt, das Probestück aus der Form genommen und überfließendes Material
entfernt. 10 Minuten nach dem Mischungsstart wurde das Probestück in einem
Instron, Modell 1123-R, im Extension-Mode eingespannt. Das Instron
wird mit einem Computer mit einer Instron's Series-9-Software verbunden, die zur
Berechnung der Reißfestigkeit
[psi], %-Elongation
und des Elastizitätsmoduls
programmiert wurde. Nach 11 Minuten wird das Probestück von dem
Instron in einer Geschwindigkeit von 10 mm/min, bis zum Bruch (peak
failure) gespannt. (Die maximale Belastung ist auf 5 kg eingestellt.)
Dies wird für
5 Probenstücke
wiederholt und dann statistisch ausgewertet. Die Ergebnisse sind
in Tabelle 2 gezeigt.
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Benetzungskontaktwinkel
werden für
jedes Beispiel wie folgt gemessen. Ein Gramm (1 g) Grundpaste und
ein Gramm (1 g) Katalysatorpaste werden bis zur Einheitlichkeit
gemischt (ca. 30 Sekunden). 0,5 g des Gemisches wird zwischen zwei
Polyethylenfolien (Dentsilk) und mit Hilfe einer Glasplatte flach
gepresst auf eine Dicke von ca. 2 bis 3 mm. Man lässt das
Probestück
ungestört
bis zum Aushärten
stehen (ca. 15 Minuten). Die Polyethylenfolien werden entfernt,
wobei darauf geachtet wird, dass die Oberfläche des Probestücks nicht berührt wird,
und das Probestück
wird auf einen Tisch eines Gynometers, einer Vorrichtung, die zum
Messen von Kontaktwinkeln bekannt ist, platziert. Dann wurde der
Kontaktwinkel von 0 bis 3 Minuten unter Verwendung eines AST-Produkts
VCA 2500 XE Video-Kontaktwinkelsystems gemessen.
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Erfindungsgemäße Kittzusammensetzungen
haben vorzugsweise eine Reißfestigkeit
von mindestens 250 psi. Bevorzugter haben Kittzusammensetzungen
dieser Erfindung eine Reißfestigkeit
von mindestens 2,07 MPa·s
(300 psi).
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Die
bevorzugte Zusammensetzung von Beispiel 1 eignet sich hervorragend
zum Mischen per Hand und ergibt eine weiche Mischung, die an der
nackten oder behandschuhten Hand nicht klebt. Beispiel (1) ist hydrophil
und ergibt hochgradig detaillierte Abdrücke von feuchtem oralem Gewebe.
Die Zusammensetzung von Beispiel (1) ergibt gehärtete Abdrücke verbesserter Reißfestigkeit
für genauere
Abdrücke.
Die Zusammensetzung von Beispiel (1) weist eine verbesserte Lagerstabilität ohne Trennung
von flüssigen
und festen Phasen auf.
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Die
Zusammensetzung von Vergleichsbeispielen 1 bis 4 sind als Kittabdruckmaterialien
nützlich,
weisen jedoch die folgenden Mängel
auf. Vergleichsbeispiel 1 ergibt eine Zusammensetzung, die einen
hydrophilen Abdruck ergibt, jedoch eine geringe Reißfestigkeit
aufweist und an den Händen
klebt. Sie zeigt starkes Trennen der flüssigen und festen Phasen beim
Test der Lagerstabilität.
Die Vergleichsbeispiele 2 und 3 ergeben eine Zusammensetzung, die
hydrophil ist, sich für
dentale Abdrücke
eignet und gut gehandhabt werden kann, jedoch eine geringe Reißfestigkeit
aufweist und mäßiges Trennen
von flüssigen
und festen Phasen beim Test der Lagerstabilität zeigt. Vergleichsbeispiel
4 ergibt eine Zusammensetzung, die hydrophile Abdrücke und gute
Handhabbarkeit zeigt, jedoch eine geringe Reißfestigkeit und geringes Trennen
von flüssiger
und fester Phase beim Test auf Lagerstabilität offenbart.
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Beispiel 3
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Durch
Mischung von 2,5 g Polymethylhydrogensiloxan (CAS Nr. 68037-59-2),
30,025 g einer Siloxanvinyl-Q-Harz-Dispersion (CAS Nr. 68083-19-2), 10
g vinylterminiertes Polydimethylmethylvinylsiloxan (CAS Nr. 68083-18-1),
0,7350 g Divinylpolydimethylsiloxan (CAS Nr. 68038-19-2), 1,25 g
ethoxyliertes Nonylphenol (CAS Nr. 9016-45-9), 4,5 g Octylbenzylphthalat (CAS Nr.
68515-40-2), 0,015 g Organoplatin-Komplex und 0,05 g 1,3-Divinyltetramethyldisiloxan
(CAS Nr. 2627-95-4) werden gemischt, um eine Flüssigkeit zu erhalten. Ein Füllstoff
wird hergestellt durch Mischen von 29,05 g oberflächenbehandeltem
Siliciumdioxid (CAS Nr. 100402-83), 16 g amorphem Siliciumdioxid
(CAS Nr. 7631-86-9), 5 g Calciumsulfat (CAS Nr. 10101-41-4), 0,008
g Platin (CAS Nr. 471-34-1), 0,152 g Calciumcarbonat (CAS Nr. 7440-06-4)
und 0,64 g kristallines Siliciumdioxid (CAS Nr. 14464-46-1). Die Flüssigkeiten
und Füllstoffe
werden per Hand gemischt, um einen Kitt zu erhalten. Der Kitt wird
auf einen Träger
gegeben und in den Mund eines Patienten eingeführt. Der Patient beißt auf das
Kittmaterial und öffnet
dann den Mund, um einen dentalen Abdruck in dem Material zu hinterlassen.
Alternativ führt
der Zahnarzt den Kitt auf einem Träger ein und drückt ihn
gegen das Gebiss eines Patienten. Der dentale Abdruck wird mit Gips
gefüllt,
um eine Gipsform der Zähne
des Patienten zu bilden.
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Beispiel 4
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Eine
Grundflüssigkeit
wird durch Mischen von 5 g Polymethylhydrogensiloxan (CAS Nr. 68037-59-2), 28,5
g einer Siloxan-Vinyl-Q-Harz-Dispersion (CAS Nr. 68083-19-2), 10
g vinylterminiertes Polydimethylmethylvinylsiloxan (CAS Nr. 68083-18-1),
2,5 g ethoxyliertes Nonylphenol (CAS Nr. 9016-45-9) und 4,5 g Octylbenzylphthalat
(CAS Nr. 68515-40-2) hergestellt. Eine Katalysatorflüssigkeit
wird durch Mischen von 32,9 g Siloxanvinyl-Q-Harz-Dispersion (CAS Nr.
68083-19-2), 10 g vinylterminiertem Polydimethylmethylvinylsiloxan (CAS
Nr. 68083-18-1), 0,735 g Divinylpolydimethylsiloxan (CAS Nr. 68083-19-2),
4,5 g Octylbenzylphthalat (CAS Nr. 68515-40-2), 0,015 g Organoplatin-Komplex
und 0,1 g 1,3-Divinyltetramethyldisiloxan (CAS Nr. 2627-95-4) hergestellt.
Ein pigmentierter Füllstoff
wird hergestellt durch Mischen von 24,35 g oberflächenbehandeltem
Siliciumdioxid (CAS Nr. 100402-83), 20 g amorphem Siliciumdioxid
(CAS Nr. 7631-86-9) und 5 g Calciumsulfat (CAS Nr. 10101-41-4).
Ein pigmentierter Füllstoff
mit Katalysator wird hergestellt durch Mischen von 31,8 g oberflächenbehandeltem
Siliciumdioxid (CAS Nr. 100402-83), 14 g amorphem Siliciumdioxid
(CAS Nr. 7631-86-9), 5 g Calciumsulfat (CAS Nr. 10101-41-4), 0,008
g Platin (CAS Nr. 471-34-1), 0,152 g Calciumcarbonat (CAS Nr. 7440-06-4),
0,640 g kristallinem Siliciumdioxid (CAS Nr. 14464-46-1). Eine Grundflüssigkeit und
ein pigmentierter Füllstoff
werden gemischt, um einen Grundkitt zu erhalten. Eine Katalysatorflüssigkeit wird
mit pigmentiertem Füllstoff
mit Katalysator in einem Gewichtsverhältnis von 1:1 gemischt, um
einen Katalysatorkitt zu erhalten. Vor der Anwendung wird der Grundkitt
und der Katalysatorkitt in einem Gewichtsverhältnis von 1:1 gemischt, um
einen Kitt eines Abdruckmaterials zu erhalten.
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Die
physikalischen Eigenschaften des in Beispiel 4 hergestellten dentalen
Abdruckmaterials sind in Tabelle 3 gezeigt.
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Die
in den Beispielen 3 und 4 hergestellten Kitte sind hydrophil, haben
eine hohe Reißfestigkeit
und können
leicht gemischt werden. Vorteilhafterweise behalten die in den Beispielen
3 und 4 hergestellten Abdruckmaterialien Octylbenzylphthalat, das
keine Tröpfchen
auf der Oberfläche
bildet. Dies ist ein verbessertes Ergebnis im Vergleich zu vielen
dentalen Abdruckmaterialien des Standes der Technik. Ferner sind
die dentalen Abdruckmaterialien von Beispiel 3 und Beispiel 4 nicht
klebrig, so dass sie leicht vom Anwender mit der Hand gemischt werden
können.
Die dentalen Abdruckmaterialien von Beispiel 3 und Beispiel 4 sind
stabil und ihre Komponenten trennen sich nicht bei 23°C innerhalb
einer Woche.
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Der
Weichmacher wird zur Verringerung der Klebrigkeit der Zusammensetzung
beim Mischen der Grundpaste und der Katalysatorpaste, die vorzugsweise
per Hand verknetet werden, verwendet. Vorzugsweise enthält der Weichmacher
ein Alkylphthalat in einer Menge von 4 bis 5 Gew.-% der Zusammensetzungen aus
Grund- und Katalysatorzusammensetzungen. Am bevorzugtesten ist das
Alkylphthalat Octylbenzylphthalat.
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Diese
Erfindung ist nicht auf die konkret beschriebenen Ausführungsformen
beschränkt.