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Die vorliegende Erfindung betrifft
neue pharmazeutische Zusammensetzungen, in denen der Wirkstoff ein
Piperidin Substanz P Antagonist ist, insbesondere ein N-Benzoyl-2-benzyl-4-(azanaphthoylamino)piperidin,
die sich zur Behandlung und Prävention
von beispielsweise Störungen
des Zentralennervensystems, beispielsweise Depression, Sozialphobie,
oder Respirationserkrankungen, beispielsweise Asthma und chronische
Bronchitis, eignen. Die 1-Acylpiperidin Subtanz P Antagonisten sind
eine Klasse von Verbindungen, wie sie beispielsweise in
EP 0 532 456 B 1 beschrieben
wird. Ähnlich
sind N-Benzoyl-2-benzyl-4-(azanaphthoylamino)piperidine und ihre
Wirksamkeit als Substanz P Antagonisten beschrieben in
EP 0 707 006 A , worin gemäß Beispiel
9 Gelatinekapseln beschrieben werden, die eine Zusammensetzung umfassen,
welche besteht aus (2R,4S)-N-[1-(3,5-Bistrifluormethylbenzoyl)-2-benzylpiperidin-4-yl]chinolin-4-carboxamid
oder einem Salz hiervon, Lacton, mikrokristalliner Cellulose, Natriumlaurylsulfat
und Magnesiumstearat.
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Piperidin Substanz P Antagonisten,
wie sie in
EP 0 532
456 B1 und
EP
0 707 006 A beschrieben werden, bereiten hochspezifische
Schwierigkeiten in Bezug auf eine Verabreichung allgemein und auf
galenische Zusammensetzungen insbesondere, wozu insbesondere Probleme
einer Wirkstoffverfügbarkeit
und einer Variabilität
der Inter- und Intrapatientendosisantwort gehören, was die Entwicklung einer
nicht herkömmlichen Dosierungsform
erfordert.
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Erfindungsgemäß wurde nun überraschenderweise
gefunden, dass stabile pharmazeutische Zusammensetzungen mit Piperidin
Substanz P Antagonisten, die besonders interessante Bioverfügbarkeitseigenschaften
haben und eine reduzierte Variabilität der Inter- und Intrasubjekt-Bioverfiigbarkeitsparameter
aufweisen, erhältlich
sind. Von diesen neuen Zusammensetzungen wurde gefunden, dass mit
ihnen die bisherigen Schwierigkeiten überwunden oder wesentlich erniedrigt
werden können.
Dabei hat sich gezeigt, dass die erfindungsgemäßen Zusammensetzungen eine
wirksame Dosierung unter gleichzeitiger Verstärkung und eine reduzierte Variabilität der Resorptions-Bioverfügbarkeitsspiegel
für die
einzelnen und zwischen den einzelnen Patienten ermöglichen.
Durch die Erfindung kann daher eine wirksame Therapie mit tolerierbaren
Dosierungsspiegeln solcher Piperidin Substanz P Antagonisten erreicht
und eine engere Standardisierung und Optimierung der täglichen
Dosierungserfordernisse für
jedes Individuum ermöglicht
werden. Es treten daher weniger potentiell unerwünschte Nebenwirkungen auf,
wobei sich auch die Gesamtkosten der Therapie reduzieren lassen.
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Ein Aspekt der vorliegenden Erfindung
ist die Bereitstellung einer spontan dispersiblen pharmazeutischen
Zusammensetzung zur oralen Verabreichung, enthaltend (2R,4S)-N-(1-(3,5-Bis(trifluormethyl)benzoyl)-2-(4-chlorbenzyl)-4-piperidinyl)chinolin-4-carboxamid.
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Solche spontan dispersible pharmazeutische
Zusammensetzungen sind vorzugsweise flüssige Formen oder werden aus
wenigstens einer flüssigen
Komponente hergestellt und sind vorzugsweise Mizellenvorläufer.
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Die hierin verwendete Angabe spontan
dispersible pharmazeutische Zusammensetzung ist als ein System definiert,
das befähigt
ist zur Bildung kolloidaler Strukturen, beispielsweise fester oder
vorzugsweise flüssiger
Teilchen, wie Tröpfchen
und/oder Nanopartikel, und/oder mizellarer Zusammensetzungen, beispielsweise
wässriger
Mizellen, beispielsweise mit einem Durchmesser von bis zu 1.000
nm, bei Verdünnung
mit einem wässrigen
Medium, wie Wasser, beispielsweise nach Verdünnung auf ein Verdünnungsverhältnis von beispielsweise
1 : 10 von Zusammensetzung zu Wasser, oder in Magensäften, beispielsweise
simulierten Bedingungen, nach oraler Verabreichung, in einem ähnlichen
Verdünnungsverhältnis bei
beispielsweise 15 bis 37°C.
Die spontan dispersiblen pharmazeutischen Zusammensetzungen werden
hierin auch als erfindungsgemäße Zusammensetzungen
bezeichnet. Die kolloidalen Strukturen können sich spontan oder im wesentlichen spontan
bilden, wenn die Komponenten der erfindungsgemäßen Zusammensetzung mit einem
wässrigen
Medium in Kontakt gebracht werden, beispielsweise durch einfaches
Schütteln
von Hand während
einer kurzen Zeitdauer von beispielsweise 10 sec. Die erfindungsgemäßen Zusammensetzungen
sind thermodynamisch stabil, beispielsweise wenigstens 15 min oder
bis zu 4 h oder sogar bis 24 h. Sie enthalten typischerweise dispergierte
Strukturen mit einem mittleren Durchmesser von weniger als 300 nm
(3.000 Å),
beispielsweise weniger als etwa 200 nm (2.000 Å), gemessen durch eine Standardlichtstreutechnik,
beispielsweise unter Verwendung eines Malvern Zetasizer 3000. Natürlich können auch
Teilchen mit einem mittleren Durchmesser von über 200 nm vorhanden sein,
die dann vorzugsweise aber weniger als 50 Gew.-% betragen sollen,
beispielsweise weniger als 10 bis 20 Gew.-%, bezogen auf die gesamte
Zusammensetzung. Diese Teilchen enthalten vorzugsweise Tröpfchen oder
Nanopartikel mit einem mittleren Durchmesser von weniger als 150
nm (1.500 Å),
typischerweise weniger als 100 nm (1.000 Å), und im allgemeinen über 5 nm
(50 ä Å). Wahlweise
können die
spontan dispersiblen pharmazeutischen Zusammensetzungen nach Verdünnung spontan
auch ein Gemisch bilden, das Mizellen und Nanopartikel enthält. Diese
Mizellen können
im wesentlichen monophasisch und praktisch nicht opaque sein, wie
transparent oder opaleszent, wenn sie mit einem optischen Mikroskop betrachtet
werden. Dabei hat sich gezeigt, dass der Anteil an vorhandenen Nanopartikeln
zwar temperatwabhängig
sein kann, aber noch immer ausreichende Bioverfügbarkeitscharakteristiken erhalten
werden können.
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Ein weiterer Aspekt der vorliegenden
Erfindung betrifft eine spontan dispersible pharmazeutische Zusammensetzung,
enthaltend (2R,4S)-N-(1-(3,5-Bis(trifluormethyl)benzoyl)-2-(4-chlorbenzyl)-4-piperidinyl)chinolin-4-carboxamid als Wirkstoff
und ein Trägermedium,
umfassend
- 1) eine hydrophile Komponente und
- 2) ein Tensid.
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Solche spontan dispersible pharmazeutische
Zusammensetzungen sind vorzugsweise für eine orale Verabreichung.
Zweckmäßigerweise
ist der Piperidin Substanz P Antagonist in Wasser unlöslich und
hat darin beispielsweise eine Löslichkeit
von weniger als 0,001%, beispielsweise von 0,001 bis 0,0001%. Zweckmäßigerweise
werden die Wirkstoffe in Form einer freien Base verwendet.
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Der Wirkstoff ist (2R,4S)-N-(1-(3,5-Bis(trifluormethyl)benzoyl)-2-(4-chlorbenzyl)-4-piperidinyl)chinolin-4-carboxamid, das
im folgenden als Verbindung A bezeichnet und beschrieben wird in
EP 0 707 006 A .
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Die erfindungsgemäße Zusammensetzung kann auch
ein Trägermedium
umfassen, das weitere Komponenten enthält. Typische weitere Komponenten
der erfindungsgemäßen Zusammensetzungen
werden beschrieben in H. P. Fiedler, Lexikon der Hilfsstoffe für Pharmazie,
Kosmetik und angrenzende Gebiete, Editio Cantor, D 88326 Aulendorf
4. überarbeitete
und erweiterte Auflage (1996).
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Entsprechend der vorliegenden Erfindung
kann der Wirkstoff in einer Menge von bis zu etwa 20 Gew.-% der
erfindungsgemäßen Zusammensetzung,
beispielsweise von etwa 0,05 Gew.-%, vorhanden sein. Der Wirkstoff
ist vorzugsweise vorhanden in einer Menge von 0,5 bis 15 Gew.-%,
bezogen auf das Gewicht der Zusammensetzung, beispielsweise etwa
1 bis 10 Gew.-%, vorzugsweise 1,5 bis 2 Gew.-%.
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Die hydrophile Komponente hat typischerweise
eine Löslichkeit
in Wasser von wenigstens 1 g/100 ml oder darüber, beispielsweise wenigstens
5 g/100 ml, bei 25°C.
Sie sorgt vorzugsweise für
eine rasche Vermischung des Wirkstoffs mit dem Wasser. Eine solche
Vermischung kann durch Routineversuche bestimmt werden, beispielsweise
durch verschiedene chromatographische Verfahren, wie Gaschromatographie
(GC). Zweckmäßigerweise
soll die hydrophile Komponente auch mit einem organischen Lösemittel,
beispielsweise Ether, mischbar sein. Vorzugsweise ist die hydrophile
Komponente ein Alkohol, beispielsweise ein mit Wasser mischbarer
Alkohol, wie absolutes Ethanol oder Glycerin. Zu anderen Alkoholen
gehören
Glycole, beispielsweise irgendein Glycol, das aus einem Oxid, wie
Ethylenoxid, erhältlich
ist, wie 1,2-Propylenglycol. Andere Beispiele sind Polyole, beispielsweise
Polyalky lenglycol, wie Poly(C2-C3) alkylenglycol. Ein typisches Beispiel
ist Polyethylenglycol, das vorzugsweise ein Molekulargewicht von
200 bis 1.000 Dalton, bevorzugter von 200 bis 400 Dalton, insbesondere
400 Dalton, hat. Wahlweise kann die hydrophile Komponente vorzugsweise
auch umfassen ein N-Alkylpynolidon, beispielsweise ein N-(C1-C14-Alkyl)pyrrolidon, wie N-Methylpyrrolidon,
ein Tri(C1-C4alkyl)citrat,
wie Triethylcitrat, Dimethylisosorbid, eine (C5-C13) Alkancarbonsäure, wie Caprylsäure, oder
Propylencarbonat. Am meisten bevorzugt sind Triethylcitrat oder
Propylenglycol.
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Die hydrophile Komponente kann eine
hauptsächliche
oder einzige Komponente enthalten, beispielsweise einen Alkohol,
beispielsweise einen C1-C4 Alkohol,
wie Ethanol, oder wahlweise auch eine Cokomponente, die ausgewählt sein
kann aus niederen Partialethern oder niederen Patrialalkanolen.
Besonders bevorzugte Partialether sind bekannt und im Handel erhältlich,
wie beispielsweise Transcutol (das die Formel C2H5-[O-(CH2)2]2-OH hat), Glycofurol
(das auch bekannt ist als Tetrahydrofurylalkoholpolyethylenglycolether), oder
niedere Alkanole, wie Ethanol. Zu bevorzugten Alkanolkomponenten
gehören
Ethanol, 1,2-Propylenglycol oder ein Polyethylenglycol, beispielsweise
mit einem Molekulargewicht von 100 bis 600 Dalton, beispielsweise
Polyethylenglycol 400. Ist Ethanol vorhanden, dann kann dieses 0
Gew.-%, beispielsweise 1 bis 60 Gew.-% der hydrophilen Komponente,
vorzugsweise 20 bis 55 Gew.-% und bevorzugter etwa 40 bis etwa 50 Gew.-%
umfassen. Die hydrophile Komponente kann zweckmäßigerweise Ethanol als einzige
Komponente enthalten. Das Verhältnis
von hydrophiler Komponente zu hydrophiler Cokomponente beträgt typischerweise etwa
0,5 : 1 bis etwa 2 : 1.
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Die Menge der hydrophilen Komponente
kann 5 bis 50 Gew.-%, beispielsweise 10 bis 50 Gew.-%, vorzugsweise
15 bis 40 Gew.-%, bevorzugter etwa 20 bis etwa 30 Gew.-%, beispielsweise
15 bis 35 Gew.-%, der erfindungsgemäßen Zusammensetzung betragen.
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Beispiele für geeignete Tenside, vorzugsweise
Tenside mit hohem HLB Wert, beispielsweise einem HLB Wert von über 10,
die erfindungsgemäß verwendet
werden können,
sind folgende:
- (i) Reaktionsprodukte aus natürlichem
oder hydriertem Ricinusöl
und Ethylenoxid, beispielsweise Polyoxyethylen-glycolierte natürliche oder
hydrierte Pflanzenöle,
beispielsweise Polyoxyethylen-glycolierte natürliche oder hydrierte Ricinusöle. Das
natürliche
oder hydrierte Ricinusöl
kann mit Ethylenoxid in einem Molverhältnis von etwa 1 : 35 bis etwa
1 : 60 unter optionaler Entfernung der Polyethylenglycollcomponente von
den Produkten umgesetzt sein. Verschiedene derartige Tenside sind
im Handel erhältlich.
Die Polyethylenglycol-hydrierten Ricinusöle, welche unter der Marke
Cremophor verfügbar
sind, sind besonders geeignet. Ganz besonders geeignet sind Cremophor
RH 40 mit einer Verseifungszahl von etwa 50 bis 60, einer Säurezahl
von weniger als etwa 1, einem Wassergehalt (Fischer) von weniger
als etwa 2%, einem nD
60 Index
von etwa 1,453 bis 1,457 und einem HLB Wert von etwa 14 bis 16,
und Cremophor RH 60 mit einer Verseifungszahl von etwa 40 bis 50,
einer Säurezahl
von weniger als etwa 1, einer Iodzahl von weniger als etwa 1, einem
Wassergehalt (Fischer) von etwa 4,5 bis 5,5%, einem nD
25 Index von etwa 1,453 bis 1,457 und einem
HLB Wert von etwa 15 bis 17. Ein speziell bevorzugtes Produkt dieser
Klasse ist Cremophor RH 40. Ebenfalls brauchbar sind Polyethylenglycohicinusöle, wie
sie im Handel unter der Marke Cremophor EL erhältlich sind, mit einem Molekulargewicht
(durch Wasserdampfosmometrie) von etwa 1.630, einer Verseifungszahl
von etwa 65 bis 70, einer Säurezahl
von etwa 2, einer Iodzahl von etwa 28 bis 32, einem nD
25 Index von etwa 1,471 und einem HLB Wert
von etwa 12 bis 14. Ähnliche
oder identische geeignete Produkte, die ebenfalls verwendet werden
können,
sind die verschiedenen Tenside, welche unter den Marken Nikkol (beispielsweise
Nikkol HCO-40 und HCO-60), Mapeg (beispielsweise Mapeg CO-40h, Incrocas
(beispielsweise Incrocas 40) und Tagat (beispielswesie Polyoxyethylenglycerinfettsäureester,
wie Tagat RH 40) erhältlich
sind. Ein bevorzugtes polyethoxyliertes Glycerid ist Tagat TO, nämlich ein
Polyoxyethylenglycerintrioleat mit einem HLB Wert von 11,3. Diese
Tenside werden in Fiedler loc cit weiter beschrieben.
- (ii) Verwandte Produkte, die zur Klasse der Polyoxyethylenalkylether
gehören,
sind unter der Marke Brij erhältlich,
wie Brij 35 mit einem HLB Wert von etwa 16,9.
- (iii) Polyoxyethylensorbitanfettsäweester (auch Polysorbate genannt),
beispielsweise mit 4 bis 25 Alkylenteilen, beispielsweise Mono-
und Trilauryl- -pahnityl-, -stearyl- und -ölester, wie sie bekannt und
im Handel unter der Marke Tween (Fiedler loc cit, Seiten 1300 bis
1304, hierdurch durch Bezugnahme eingeführt), erhältlich sind, beinhalten unter
anderem die folgenden Tween Produkte
Tween 20: [Polyoxyethylen(20)sorbitanmonolaurat]
Tween
21: [Polyoxyethylen(4)sorbitanmonolaurat]
Tween 40: [Polyoxyethylen(20)sorbitaninonopalmitat]
Tween
60: [Polyoxyethylen(20)sorbitanmonostearat]
Tween 65: [Polyoxyethylen(20)sorbitantristearat]
Tween
80: [Polyoxyethylen(20)sorbitanrrionooleat]
Tween 81: [Polyoxyethylen(5)sorbitanrnonooleat]
Tween
85: [Polyoxyethylen(20)sorbitantrioleat].
Besonders bevorzugte
Produkte aus dieser Klasse sind Tween 40 und Tween 80.
- (iv) Polyoxyethylenfettsäureester,
beispielsweise Polyoxyethylenstearinsäureester, wie sie bekannt und
im Handel unter der Marke Myrj (Fiedler, loc cit, 2, Seiten 834
bis 835) erhältlich
sind. Ein besonders bevorzugtes Produkt aus dieser Klasse ist Myrj
52 mit einem nD
50 Index
von etwa 1,1, einem Schmelzpunkt von etwa 40 bis 44°C, einem
HLB Wert von etwa 16,9, einer Säurezahl
von etwa 0 bis 1 und einer Verseifungszahl von etwa 25 bis 35. Zu
anderen verwandten Produkten gehören
polyoxyethylierte gesättigte
Hydroxyfettsäuren,
die durch Umsetzung einer gesättigten
Hydroxyfettsäure,
beispielsweise mit C18 bis C20,
beispielsweise mit Ethylenoxid oder Polyethylenglycol, hergestellt
werden können.
Erfindungsgemäß geeignete
Beispiele hierfür
sind bekannt und im Handel erhältlich,
beispielsweise von der BASF unter der Marke Solutol. Besonders bevorzugt
ist Solutol HS 15, wofür
beispielsweise aus dem technischen Merkblatt MEF 151E (1986) der
BASF bekannt ist, dass es etwa 70 Gew.-% polyethoxyliertes 12-Hydroxystearat und
etwa 30 Gew.-% nicht veresterte Polyethylenglycolkomponente enthält. Solutol
HS 15 hat einen Hydrierungswert von 90 bis 110, eine Verseifungszahl
von 53 bis 63, eine Säurezahl
von maximal 1 und einen maximalen Wassergehalt von 0,5 Gew.-%.
- (v) Polyoxyethylen-Polyoxypropylen-Copolymere und -Blockcopolymere,
wie sie beispielsweise bekannt und im Handel erhältlich sind unter den Marken
Pluronic, Emkalyx und Poloxamer (Fiedler, loc. cit., 2, Seite 959).
Ein besonders bevorzugtes Produkt dieser Klasse ist Pluronic F68
mit einem Schmelzpunkt von etwa 52°C und einem Molekulargewicht
von etwa 6800 bis 8975. Ein weiter bevorzugtes Produkt dieser Klasse ist
Poloxamer 188 mit einem HLB Wert von etwa 29.
- (vi) Propylenglycolmono- und -difettsäureester, wie Propylenglycoldicaprylat
(auch bekannt und im Handel erhältlich
unter der Marke Miglyol 840), Propylenglycoldilaurat, Propylenglycolhydroxystearat,
Propylenglycolisostearat, Propylenglycollaurat, Propylenglycolricinoleat,
Propylenglycolstearat und dergleichen (Fiedler, loc. cit., 2, Seiten
808 bis 809). Zu Propylenglycohnono-C8-estern
gehören
Sefsol 218 (Nikko Chemicals) und Capryol 90 (Gattefossé).
- (vii) Tocopherolester, beispielsweise Tocopherylacetat und Tocopherylsäuresuccinat
(HLB Wert etwa 16).
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Zu weiteren ionischen Tensidklassen,
die durch die oben beschriebenen Kategorien nicht gezeigt worden
sind, gehören
- (i) Docusatsalze, beispielsweise Dioctylsulfosuccinat
oder damit verwandte Verbindungen, beispielsweise Di[2-ethyhexyl]succinat
(Fiedler, loc. cit., 1, Seiten 107 bis 108).
- (ii) Phospholipide, insbesondere Lecithine (Fiedler, loc. cit.,
2, Seiten 943 bis 944). Zu geeigneten Lecithinen gehören insbesondere
Sojabohnenlecithine.
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Das ausgewählte Tensid hat vorzugsweise
einen Hydrophilen-Lipophilen-Gleichgewichtswert (HLB) von wenigstens
10, beispielsweise Cremophor, beispielsweise Cremophor RH40. Zu
einer Gruppe von Tensiden gehören
solche mit einem Polyoxyethylenteil.
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Das Tensid kann 5 bis 80 Gew.-% der
erfindungsgemäßen Zusammensetzung
umfassen und beträgt vorzugsweise
10 bis 70 Gew.-%, bevorzugter 20 bis 60 Gew.-% und noch bevorzugter
zwischen etwa 40 und 55 Gew.-%.
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Die erfindungsgemäßen Zusammensetzungen können auch
eine lipophile Phase oder lipophile Komponente enthalten. Solche
Zusammensetzungen können
zur Bildung von Emulsionen als kolloidale Strukturen, vorzugsweise
einer wässrigen
Mikroemulsion als Mizelle, nach Vermischung mit einem wässrigen
Medium fähig
sein.
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Ein weiterer Aspekt der vorliegenden
Erfindung betrifft eine spontan dispersible pharmazeutische Zusammensetzung,
vorzugsweise in Form eines Mikroemulsionsvorkonzentrats, die (2R,4S)-N-(1-(3,5-Bis(trifluomiethyl)-benzoyl)-2-(4-chlorbenzyl)-4-piperidinyl)chinolin-4-carboxamid
enthält.
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Ein wiederum anderer Aspekt der vorliegenden
Erfindung bezieht sich auf eine spontan dispersible pharmazeutische
Zusammensetzung, vorzugsweise in Form eines Mikroemulsionsvorkonzentrats,
enthaltend einen Piperidin Substanz P Antagonisten, beispielsweise
die Verbindung A, und ein Trägermedium,
umfassend
- 1) eine hydrophile Phase,
- 2) eine lipophile Phase und
- 3) ein Tensid.
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Solche erfindungsgemäße Zusammensetzungen
können
die Form von Mikroemulsionsvorkonzentraten haben, welche O/W (Öl-in-Wasser)
Mikroemulsionen ergeben. Ein Mikroemulsionsvorkonzentrat ist in
der Beschreibung definiert als eine Zusammensetzung, die in einem
wässrigen
Medium, beispielsweise in Wasser, beispielsweise bei einer Verdünnung von
1 : 1 bis 1 : 10, beispielsweise von 1 : 10, oder in den Magensäften nach
oraler Verabreichung spontan eine Mikroemulsion bildet. Eine Mikroemulsion
ist typischerweise eine leicht opake, opaleszente, nicht opake oder
im wesentlichen nicht opake kolloidale Dispersion, die spontan oder
im wesentlichen spontan gebildet wird, wenn ihre Komponenten mit
einem wässrigen
Medium in Kontakt gebracht werden. Eine Mikroemulsion ist thermodynamisch
stabil und enthält
dispergierte Teilchen mit einem mittleren Durchmesser von weniger
als etwa 2.000 Å.
Im allgemeinen umfassen Mikroemulsionen Tröpfchen oder flüssige Nanopartikel
mit einem mittleren Durchmesser von weniger als etwa 1.500 Å, typischerweise
weniger als 100 nm, im allgemeinen größer als 10 nm, und sind während eines
Zeitraums von über
24 h stabil.
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Natürlich können solche erfindungsgemäße Zusammensetzungen,
die eine hydrophile Phase, eine lipophile Phase und ein Tensid enthalten,
beispielsweise vor einer Verdünnung,
beispielsweise eine hydrophile Komponente, eine lipophile Komponente
und ein Tensid, in Form eines im wesentlichen Einphasensystems sein,
beispielsweise eine W/O Mikroemulsion oder sonstige mizellare Zusammensetzung.
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Solche erfindungsgemäße Zusammensetzungen,
die zusätzlich
eine wässrige
Phase, vorzugsweise Wasser, enthalten, können in Form einer Mikroemulsion
vorliegen.
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Die lipophile Komponente kann, falls
vorhanden, vorzugsweise charakterisiert werden durch einen niedrigen
HLB Wert von weniger als 10, beispielsweise bis zu 8, und kann umfassen
(i) mittelkettige Fettsäuretriglyceride,
(ii) gemischte Mono-, Di- und Triglyceride, (iii) umgeesterte ethoxylierte
Pflanzenöle,
(iv) Gemische aus Mono- und
Digylceriden oder aus reinen oder im wesentlichen reinen Mono- oder
Diglyceriden, (v) Sorbitanfettsäureester,
(vi) Pentaerythritfettsäureester
und dergleichen und (vii) sonstige geeignete Komponenten, wie Glycerintriacetat
und dergleichen. Von diesen Komponenten entfalten beispielsweise
die Komponenten (iii) bis (vii) ein tensidartiges Verhalten, so
dass diese als Cotenside bezeichnet werden können.
- (i)
Geeignete mittelkettige Fettsäuretriglyceride
sind neutrale Öle,
beispielsweise neutrale Pflanzenöle,
insbesondere fraktionierte Kokosöle,
wie sie beispielsweise bekannt und im Handel erhältlich sind unter den Marken
Captex, Myritol, Capmul, Captex, Neobee und Mazol, wobei Miglyol
812 am meisten bevorzugt ist. Miglyol 812 ist ein fraktioniertes
Kokosöl,
das Caprylsäure-Caprinsäuretriglyceride
enthält
und ein Molekulargewicht von etwa 520 Dalton hat. Seine Fettsäurezusammensetzung
ist C6 max etwa 3%, C8 etwa
50 bis 65%, C10 etwa 30 bis 45% und C12 max 5%, mit einer Säurezahl von etwa 0,1, einer
Verseifungszahl von etwa 330 bis 345 und einer Iodzahl von maximal
1. Miglyol 812 ist von der Firma Hüls erhältlich. Diese Triglyceride
sind in Fiedler, loc. cit., beschrieben.
- (ii) Gemischte Mono-, Di- und Triglyceride umfassen vorzugsweise
Gemische von C12-C20 oder
C12-C20 Fettsäuremono-,
-di- und -triglyceriden, insbesondere gemischte C16-C18 Fettsäuremono-,
-di- und -triglyceride. Die Fettsäurekomponente der gemischten
Mono-, Di- und Triglyceride kann sowohl gesättigte als auch ungesättigte Fettsäurereste
umfassen. Bevorzugt sind diese jedoch vorwiegend aus ungesättigten
Fettsäureresten
zusammengesetzt, insbesondere ungesättigten C18 Fettsäureresten.
Zweckmäßigerweise
enthalten die gemischten Mono-, Di- und Triglyceride wenigstens
60 Gew.-%, vorzugsweise wenigstens 75 Gew.-%, bevorzugter wenigstens
85 Gew.-%, einer ungesättigten
C18 Fettsäure, beispielsweise Linolsäure-, Linolensäure- und Ölsäuremono-,
-di- und -triglyceride. Zweckmäßigerweise
enthalten die gemischten Mono-, Di- und Triglyceride weniger als 20 Gew.-%,
beispielsweise etwa 15 oder 10 Gew.-% oder weniger gesättigte Fettsäure-, beispielsweise
Palmitinsäure
und Stearinsäure,
-mono-, -di- und -triglyceride. Die gemischten Mono-, Di- und Triglyceride
sind vorzugsweise überwiegend
zusammensetzt aus Mono- und Diglyceriden, wobei diese Mono- und
Diglyceride wenigstens 50 Gew.-%, bevorzugter wenigstens 70 Gew.-%,
des Gesamtgewichts der lipophilen Phase oder Komponente ausmachen.
Weiter bevorzugt umfassen die Mono- und Diglyceride wenigstens 75 Gew.-%,
beispielsweise etwas 80 Gew.-% oder 85 Gew.-%, der lipophilen Komponente.
Vorzugsweise machen die Monoglyceride etwa 25 bis etwa 50 Gew.-%
der gemischten Mono-, Di- und Triglyceride aus, bezogen auf das
Gesamtgewicht der lipophilen Komponente. Bevorzugter sind etwa 30
bis etwa 40 Gew.-%, beispielsweise 35 bis 40 Gew.-%, Monoglyceride.
Die Diglyceride umfassen etwa 30 bis etwa 60 Gew.-%, bezogen auf
das Gesamtgewicht der lipophilen Komponente, der gemischten Mono-,
Di- und Triglyceride. Bevorzugter sind etwa 40 bis etwa 55 Gew.-%,
beispielsweise 48 bis 50 Gew.-%, Triglyceride vorhanden. Die Triglyceride
umfassen zweckmäßigerweise
wenigstens 5 Gew.-%, aber weniger als etwa 25 Gew.-%, bezogen auf
das Gesamtgewicht der lipophilen Komponente, der gemischten Mono-,
Di- und Triglyceriden. Bevorzugter sind etwa 7,5 bis etwa 15 Gew.-%,
beispiels weise etwa 9 bis 12 Gew.-%, Triglyceride vorhanden. Gemischte
Mono-, Di- und Triglyceride können
hergestellt werden durch Vermischung der einzelnen Mono-, Di- oder
Triglyceride in geeigneten Verhältnissen
zueinander. Zweckmäßigerweise
umfassen sie jedoch Umesterungsprodukte von Pflanzenölen, beispielsweise
Mandelöl,
gemahlenes Nussöl,
Olivenöl,
Pfirsichöl,
Palmöl
oder vorzugsweise Maisöl,
Sonnenblumenöl
oder Safloröl,
und besonders bevorzugt Maisöl,
mit Glycerin. Solche Umesterungsproduke lassen sich allgemein erhalten,
wie dies beschrieben ist in GB 2 257 359 A oder WO 94 09 211 A.
Vorzugsweise wird etwas Glycerin zuerst entfernt unter Bildung eines
im wesentlichen glycerinfreien Ansatzes, wenn Weichgelatinekapseln
hergestellt werden sollen. Gereinigte Umesterungsprodukte aus Maisöl und Glycerin
bilden besonders geeignete gemischte Mono-, Di- und Triglyceride,
die im folgenden als raffiniertes Öl bezeichnet und hergestellt
werden, gemäß der Beschreibungen
von GB 2 257 359 A oder WO 94 09 211.
- (iii) Die lipophile Komponente kann wahlweise beispielsweise
ein pharmazeutisch annehmbares Öl,
vorzugsweise mit einer ungesättigten
Komponente, umfassen, wie ein Pflanzenöl oder ein Fischöl. Die lipophile
Komponente kann geeignete umgeesterte ethoxylierte Pflanzenöle enthalten,
wie sie durch Umsetzung verschiedener natürlicher Pflanzenöle, beispielsweise
Maisöl,
Kernöl,
Mandelöl,
gemahlenem Nussöl,
Olivenöl,
Sojabohnenöl,
Sonnenblumenöl,
Safloröl
und Palmöl
oder Gemischen hiervon, mit Polyethylenglycolen mit einem mittleren
Molekulargewicht von 200 bis 800 in Gegenwart eines geeigneten Katalysators erhalten
werden. Diese Verfahren sind bekannt, und ein Beispiel hierfür wird in US 3 288 824 A beschrieben.
Umgeestertes ethoxyliertes Maisöl
ist besonders bevorzugt. Umgeesterte ethoxylierte Pflanzenöle sind
bekannt und im Handel erhältlich
unter der Marke Labrafil (H. Fiedler, loc. cit., Band 2, Seite 707,
hiermit durch Bezugnahme eingeführt).
Beispiele hierfür
sind Labrafil M 2125 CS, das aus Maisöl erhalten wird, und eine Säurezahl
von weniger als 155 bis 175, einen HLB Wert von 3 bis 4 und eine
Iodzahl von 90 bis 110 hat, und Labrafil M 1944 CS, das erhalten
wird aus Kernöl
und eine Säurezahl
von etwa 2, eine Verseifungszahl von 145 bis 175 und eine Iodzahl
von 60 bis 90 hat. Es kann auch Labrafil M 2130 CS verwendet werden,
bei dem es sich um ein Umesterungsprodukt aus einem C12-C18 Glycerid und Polyethylenglycol handelt,
mit einem Schmelzpunkt von etwa 35 bis 40°C einer Säurezahl von weniger als etwa
2, einer Verseifungszahl von 185 bis 200 und einer Iodzahl von weniger
als etwa 3. Das bevorzugte umgeesterte ethoxylierte Pflanzenöl ist beispielsweise
Labrafil M 2125 CS, das beispielsweise von Gattefosse, Saint-Priest Cedex, Frankreich,
bezogen werden kann.
- (iv) Mono-, Di- und Mono-/Diglyceride, beispielsweise geeignete
C8-C10 Fettsäuremono-,
-di- und -triglyceride umfassen Capmul MCM, Akoline MCM (von der
Firma Karlshamns), Imwitor 308 und Imwitor 988 (von der Firma Contensio))
mit einem HLB Wert von etwa 3,8 (von der Firma Contensio), und insbesondere Umesterungsprodukte
von Caprylsäure
oder Caprinäure
mit Glycerin. Bevorzugte Produkte dieser Klasse sind beispielsweise
diejenigen, welche Caprylsäure-/Caprinsäuemono-
und -diglyceride umfassen oder im wesentlichen daraus bestehen.
Zu C8-C10 Monodiglyceriden,
welche 6 bis 10 mol-% Polyoxyethylengruppen enthalten, gehört beispielsweise
Softigen 767 (im Handel erhältlich
von Contensio Chemicals). Monoglyceride, wie Glycerinmonooleat,
Glycerinmonopalmitat und Glycerinmonostearat, sind beispielsweise
bekannt und im Handel unter den Marken Myvatex, Myvaplex und Myverol
(Fiedler, loc. cit., 2, Seite 1044) erhältlich, und gleiches gilt für acetylierte
Glyceride, beispielsweise mono- und diacetylierte Monoglyceride, die
beispielsweise unter der Marke Myvacet (Fiedler, loc. cit., 2, Seite
1043) bekannt sind. Am meisten bevorzugt ist hiervon Capmul MCM.
- (v) Sorbitanfettsäureester,
wie sie beispielsweise bekannt und im Handel unter der Marke Span
erhältlich sind,
und hierzu gehören
beispielsweise Sorbitanmonolaurylester (HLB Wert 8,6), Sorbitaninonopahnitylester
(HLB Wert 6,7), Sorbitanmonostearylester (HLB Wert 4,7), Sorbitantristearylester
(HLB Wert 2,1), Sorbitanmonooleylester (HLB Wert 4,3) und Sorbitantrioleylester
(HLB Wert 1,8) (Fiedler, loc. cit., 2, Seite 1430).
- (vi) Pentaerythritfettsäureester
und Polyalkylenglycolether und Polyalkylenglycolester, beispielsweise
Pentarythritdioleat, -distearat, -monolaurat, -polyglycolether und
-monostearat und auch Pentarythritfettsäureester (Fiedler, loc. cit,
2, Seiten 1158 bis 1160).
- (vii) Zu anderen geeigneten Komponenten gehören Glycerintriacetat oder
(1,2,3)-Triacetin (Fiedler, Ioc. cit, 2, Seite 1580) und Sterole
und Derivate hiervon.
-
Die lipophile Komponente kann, falls
vorhanden, 5 bis 85 Gew.-% der erfindungsgemäßen Zusammensetzung ausmachen,
beispielsweise 10 bis 85%, vorzugsweise 15 bis 70 Gew.-%, bevorzugter
etwa 20 bis etwa 50 Gew.-%. Die relativen Mengen an hydrophiler
Komponente, lipophiler Komponente und Tensid liegen auf einer üblichen
Dreiweg-Auftragungsgrafik innerhalb des Mikroemulsionsbereichs.
-
Es werden auch erfindungsgernäße Zusammensetzungen
in Betracht gezogen, welche in Form eines Mikroemulsionsvorkonzentrats
vorliegen und die frei sind an raffiniertem Fischöl und/oder
Ethanol und/oder umgeestertem ethoxyliertem Pflanzenöl.
-
Die erfindungsgemälie Zusammensetzung kann ferner
Zusätze
oder Bestandteile enthalten, beispielsweise Antioxidantien, wie
Ascorbylpahnitat, Butylhydroxyanisol (BHA), Butylhydroxytoluol (BHT)
und Tocopherole, antimikrobielle Mittel, Enzyminhibitoren, Stabilisatoren
und/oder Konservierungsmittel. Diese Zusätze oder Bestandteile können etwa
0,05 bis 5 Gew.-%, vorzugsweise 0,05 bis 1 Gew.-%, des Gesamtgewichts
der erfindungsgemäßen Zusammensetzung
ausmachen. Die erfindungsgemäßen Zusammensetzungen
können auch
Süßungsmittel
oder Aromamittel enthalten, und zwar in Mengen von bis zu etwa 2,5
oder 5 Gew.-%, bezogen auf das Gesamtgewicht der erfindungsgemäßen Zusammensetzung.
-
Die erfindungsgemäßen Zusammensetzungen können durch
ein Verfahren hergestellt werden, bei welchem der Wirkstoff und
(1) die hydrophile Komponente, (2) das Tensid und optional (3) die
lipophile Komponente zu einem innigen Gemisch verarbeitet werden.
-
Erforderlichenfalls werden die erfindungsgemäßen Zusammensetzungen
vorzugsweise als Einheitsdosierungsform zubereitet, beispielsweise
durch Abfüllung
in oral verabreichbare Kapselhüllen.
Die Kapselhüllen
können
Weich- oder Hartgelatinekapseln sein. Liegt die Zusammensetzung
in Einheitsdosierungsform vor, dann enthält jede Einheitsdosis zweckmäßigerweise
etwa 0,1 bis 100 mg Wirkstoff beispielsweise 0,1 mg, 1 mg, 5 mg,
10 mg, 15 mg, 25 mg oder 50 mg Wirkstoff, vorzugsweise zwischen
10 und 100 mg Wirkstoff, und insbesondere zwischen 10 und 50 mg
Wirkstoff, beispielsweise 15, 20, 25 oder 50 mg, bevorzugter zwischen 5
und 20 mg, und am meisten bevorzugt 5 oder 10 mg Wirkstoff. Solche
Einheitsdosierungsformen sind zweckmäßigerweise für eine ein-
bis fünfmal
tägliche
Verabreichung geeignet, und zwar in Abhängigkeit vom jeweiligen Zweck
der Therapie, der Therapiephase und dergleichen. Gewünschtenfalls
können
die Zusammensetzungen aber auch die Form von Trink1ösungen haben
und Wasser oder irgendein sonstiges wässriges System einschließen, wie
Fruchtsaft, Milch und dergleichen, um hierdurch beispielsweise kolloidale
Systeme, zweckmäßigerweise
zum Trinken, beispielsweise mit einer Verdünnung von etwa 1 : 10 bis etwa
1 : 100, zu bilden.
-
Die erfindungsgemäßen Zusammensetzungen, beispielsweise
die der später
folgenden Beispiele, zeigen aufgrund üblicher Stabilitätsversuche
gute Stabilitätseigenschaften
und haben beispielsweise eine Lagerstabilität von bis zu 1, 2 oder 3 Jahren
oder sogar noch länger.
Die erfindungsgemäßen Zusammensetzungen in
Form von Mizellenvorläufern
bilden stabile wässrige
Mizellen, beispielsweise bis zu 1 Tag oder länger. Bei einer Gruppe erfindungsgemäßer Zusammensetzungen
kann es sich um Zusammensetzungen hoher Stabilität handeln, die nach Zugabe
zu Wasser zur Bildung wässriger
Mikroemulsionen fähig
sind, welche eine mittlere Teilchengröße von <2.000 Å (200 nm), beispielsweise <1.500 Å (150 nm)
aufweisen.
-
Die erfindungsgemäßen Zusammensetzungen verfügen über besonders
vorteilhafte Eigenschaften, wenn sie oral verabreicht werden, beispielsweise
bezüglich
ihrer Konsistenz und hohen Bioverfiigbarkeitsspiegel, was sich in üblichen
Bioverfügbarkeitsversuchen
gezeigt hat. Diese Versuche wurden an Tieren, beispielsweise Ratten
oder Hunden, oder gesunden Freiwilligen unter Anwendung chromatographischer
Methoden, beispielsweise HPLC, oder eines spezifischen oder nicht
spezifischen monoklonalen Kits durchgeführt, um den Blutspiegel des
Wirkstoffs zu bestimmen. So ergibt die Zusammensetzung von Beispiel
5 bei oraler Verabreichung an Hunde beispielsweise überraschend
hohe Cmax Werte bei einer Detektion mit
ELISA unter Anwendung eines spezifischen monoklonalen Antikörpers.
-
Die pharmakokinetischen Parameter,
beispielsweise die Absorptions- und Blutspiegel, sind ebenfalls überraschenderweise
vorhersagbarer geworden, wobei zudem Probleme einer fehlerhaften
Absorption bei einer Verabreichung vermieden oder verringert werden
können.
Ferner sind die Zusammensetzungen mit Tensidmaterialien wirksam,
beispielsweise mit Gallensalzen, die im Gastrointestinaltrakt vorhanden
sind. Dies bedeutet, dass die Zusammensetzungen vollständig in
wässrigen
Systemen dispersibel sind, welche solche natürliche Tenside enthalten, und
daher in situ Mikroemulsionen oder wässrige Mizellensysteme bilden
können, die
stabil sind und aus denen der Wirkstoff nicht ausfällt oder
bei denen die feinteilige Struktur auch nicht sonst zerstört wird.
Die Funktion der Zusammensetzungen nach oraler Verabreichung bleibt
im wesentlichen unabhängig
und/oder unbeeinträchtigt
von der relativen Anwesenheit oder Abwesenheit von Gallensalzen
während jeder
besonderen Zeit und für
jedes bestimmte Individuum. Weiter wurde gefunden, dass die erfindungsgemäßen Zusammensetzungen
zu einer Erniedrigung der Variabilität in der Interpatienten- und
Intrapatienten-Dosis-Antwort befähigt
sind.
-
Die Brauchbarkeit der erfindungsgemäßen Zusammensetzungen
kann beispielsweise bei bekannten Indikationen des Wirkstoffs, die
therapeutisch wirksame Blutspiegelwerte ergeben, in üblichen
klinischen Versuchen beobachtet werden. Eine erhöhte Bioverfügbarkeit der erfindungsgemäßen Zusammensetzungen lässt sich
in üblichen
Tierversuchen und in klinischen Versuchen feststellen. Die Brauchbarkeit
der erfindungsgemäßen Zusammensetzungen
zur Behandlung einer sozialen Phobie lässt sich beispielsweise durch
Verabreichung der Zusammensetzungen an Patienten belegen, bei denen
die Diagnose eine primäre
DSM-III-R an sozialer Phobie zeigt, was beispielsweise diagnostiziert
wurde durch das Structured Clinical Interview für DSM-III-R, beispielsweise
in einem zweiwöchigen
offenen klinischen Versuch. Die Behandlung beginnt beispielsweise
durch tägliche
Behandlung mit 10 mg eines Wirkstoffs und kann entsprechend der
klinischen Antwort und Nebeneffekte erhöht werden. Die Patienten machen
entsprechende Eintragungen als Eigenbericht zu Anfang an der Grundlinie
und dann beispielsweise nach 4, 8 und 12 Wochen. Diese Messungen
beinhalten eine Furcht vor einer negativen Beurteilungsskala, eine
soziale Ausweich- und Bedrängnisskala,
die Frage nach sozialen Angstgedanken, die Frage nach Furcht, das
staatliche Verzeichnis über
Beklemmungseigenarten, das Depressionsverzeichnis von Beckmann,
den Selbstbericht zur sozialen Anpassungsskala und die Unfähigkeitsskala
nach Sheehan. Die Befragten äußern sich
am Ende über
den klinische globalen Eindruck durch Abgabe der Definition mäßige oder
ausgeprägte
Verbesserung.
-
Die Dosis des Wirkstoffs in der erfindungsgemäßen Zusammensetzung
entspricht der gleichen Größenordnung
oder bis zur Hälfte
der Dosis, in welcher die bekannten Zusammensetzungen angewandt
werden, die den Wirkstoff enthalten. Die erfindungsgemäßen Zusammensetzungen
zeigen eine Wirksamkeit bei Konzentrationen von etwa 0,1 mg bis
etwa 40 mg/Tag Wirkstoff, vorzugsweise von etwa 0,1 mg bis etwa
20 mg/Tag, beispielsweise besonders bevorzugt von etwa 0,1 mg bis
etwa 1 mg/Tag Wirkstoff, für
Respirationskrankheitszustände
und von etwa 5 mg bis etwa 10 mg/Tag Wirkstoff für das Zentralnervensystem betreffende Indikationen,
jeweils bezogen auf einen 75 kg wiegenden Säuger.
-
Die erfindungsgemäßen Zusammensetzungen sind
besonders geeignet zur Behandlung und Verhinderung der Zustände, wie
sie in
EP 0 532 456
B1 und
EP
0 707 006 A2 beschrieben werden, welche eine Behandlung
und Verhinderung von Störungen
im Zentralnervensystem beinhalten, wie Depression, Dysthymie, Sozialphobie,
Panikstörung
und Emesis. Die erfindungsgemäßen Zusammensetzungen
sind auch brauchbar zur Behandlung von Respirationskrankheiten,
beispielsweise Asthma und chronische Bronchitis. Für diese
Indikationen schwankt die geeignete Dosis natürlich in Abhängigkeit
von beispielsweise der jeweils verwendeten Zusammensetzung, dem
Wirt, der Art der Verabreichung und der Natur und Strenge des zu
behandelnden Zustands.
-
Eine typische Dosis für die Verbindung
A reicht von 0,1 bis 1 mg/Tag für
Asthma und chronische Bronchitis und von 5 bis 10 mg/Tag Wirkstoff
für Depression
und Sozialphobie, und zwar bezogen auf einen 75 kg wiegenden Säuger und
für die
in Beispiel 5 beschriebene Verabreichungsform.
-
Beispiele
-
Die folgenden Ausführungen
zeigen lediglich Beispiele für
erfindungsgemäße Zusammensetzungen. Darin
sind alle Bestandteile einer jeden Zusammensetzung in Gewichtsprozent
ausgedrückt,
sofern nichts anderes gesagt ist. Die mittleren Teilchengrößen (Durchmesser)
sind bei 20°C
unter Verwendung eines Malvem Zetasizer gemessen. Alle Inhaltsstoffe
der Beispiele sind in mg/Kapsel angegeben.
-
Bei keiner der obigen Zusammensetzungen
1 bis 8, welche während
4 h klar sind, lässt
sich eine Phasentrennung oder eine Ausfällung beobachten.