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Die Erfindung betrifft ein Verfahren
zum Herstellen eines Mineralfaserproduktes mit den folgenden Schritten:
Bereitstellen eines Primärnetzes
aus Mineralfasermaterial mit einer ersten Dicke, Komprimieren des Primärnetzes
auf eine zweite Dicke, Zulassen, daß das Primärnetz zumindest teilweise auf
eine dritte Dicke re-expandiert, das Primärnetz dazu bringen, daß es mit
sich selbst unter Bildung eines Sekundärnetzes, von welchem das Produkt
schließlich
geschnitten, wird überlappt.
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Platten aus Mineralfasermaterial
können
mit unterschiedlichen Eigenschaften abhängig vom gewünschten
Anwendungsgebiet hergestellt werden. Die Eigenschaften werden typischerweise
durch Steuerung von Parametern, wie etwa Faserzusammensetzung, Faserdimension,
Produktdichte und/oder des Gehalts verschiedener Additive in dem
Produkt, z. B. der Art und/oder der Menge an Bindemittel, gesteuert.
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Die vorstehend erwähnten Parameter
können
in gewissem Ausmaß mittels
der Auswahl gewisser Verfahren zum Ausbilden, Sammeln und/oder Behandeln
der Fasern gesteuert werden.
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EP-A1-404 982 offenbart ein Verfahren
und eine Vorrichtung zum Herstellen eines Mineralfasernetzes. Eine
Anzahl an Faserausbildungsvorrichtungen in einer Faserausbildungszone
verteilen Mineralfasern, welche auf den perforierten gebogenen äußeren Oberflächen zweier
Seite an Seite mit einer Ausgangsöffnung für die Fasern dazwischen angeordneten
Gegendrehtrommeln abgelagert. Durch die Oberflächen der Trommeln wird Luft
durch Saugen entfernt. Aufgrund der Drehbewegung der sich drehenden
Trommeln wird das ausgebildete Mineralsfasernetz so befördert, daß es die
Faserausbildungszone durch die Ausgangsöffnung verläßt, wobei in der Öffnung eine
anpaßbare
Walze zum Anpassen der Dicke des ausgebildeten Netzes und zum Zusammenfügen der
jeweils auf den zwei Trommeln ausgebildeten Netze zu einem Netz
angeordnet ist.
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US-A-4 950 355 offenbart ein Verfahren
und eine Vorrichtung zum Herstellen eines Mineralfaserisoliernetzes
mit einer dichten und steifen Schicht an einer Oberfläche und/oder
einer Anzahl solcher Schichten. Das unausgehärtete, nicht gewebte Mineralfasernetz
wird mit einem Bindemittel behandelt und mit Walzen verdichtet und
in zumindest zwei Sekundärnetze
getrennt, von denen zumindest eines über die ursprüngliche Kompression
des Primärnetzes
hinaus komprimiert wird. Die zwei Sekundärmineralfasernetze werden wieder zusammengefügt und ausgehärtet, um
ein Mineralfaserprodukt mit zwei Schichten unterschiedlicher Dichten zu
bilden.
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WO 97/36034 offenbart auf ähnliche
Weise eine Vorrichtung und ein Verfahren für die Herstellung von Mineralfaserprodukten,
wobei ein Sekundärmineralfasernetz
mit einer Anzahl von Primärnetzschichten
sowohl in der Höhenrichtung
als auch in der Längenrichtung
in einer Komprimierzone komprimiert wird, um entweder ein homogeneres
Netz und/oder eine Verwellung zu induzieren, wobei das Netz nachfolgend
wahlweise in der Höhenrichtung
getrennt wird, und eines der abgetrennten Tertiärnetze wird sogar weiter komprimiert,
wonach die Netze wieder zusammengefügt werden und zusammen ausgehärtet werden,
um ein zweischichtiges Dualdichteprodukt zu bilden. Es wird weiterhin
gelehrt, daß die
Komprimierung in der Höhenrichtung
vorzugsweise beibehalten werden sollte bis das Produkt ausgehärtet ist.
Das Höhenkompressionsverhältnis wird
als zwischen 1,8 : 1 und 1,1 : 1 liegend angegeben.
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DK-B-155 163 offenbart ein ähnliches
Verfahren, bei dem ein oder mehrere Teile eines Mineralfasernetzes
mit einem Bindemittel komprimiert wird, bevor das Bindemittel ausgehärtet wird,
um ein Produkt mit zwei oder mehr Schichten mit gegenseitig unterschiedlichen
Dichten bereitzustellen.
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Jedoch können nicht alle Eigenschaften
eines Mineralfaserproduktes ausreichend und/oder optimal mittels
der Verfahren des Standes der Technik gesteuert werden und daher
besteht weiterhin ein Bedarf für
ein verbessertes Verfahren zum Herstellen von Mineralfaserprodukten
mit z. B. verbesserter Isolationsfähigkeit, Schäumeigenschaft,
Elastizitätsmodul,
Komprimierbarkeit, Kohäsion,
Dichte, Dichtenverhältnis
zwischen Schichten, Homogenität,
Verdichtungs- und Rückstellfähigkeit,
mit dem die Produkte leicht und kostengünstig herzustellen und/oder
handhabbar sind.
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Dementsprechend ist es eine Aufgabe
der Erfindung ein solches einfaches und wirksames Verfahren bereitzustellen,
mittels welchem eine oder mehrere der vorstehend erwähnten Eigenschaften
von Mineralfaserprodukten gesteuert und verbessert werden kann.
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Dies wird mittels dem Verfahren nach
der Erfindung erzielt, welches dadurch gekennzeichnet ist, daß die Komprimierung
des Primärnetzes
mittels einem oder mehreren Walzen, welche mit einer Achslast von 50–4000 kg
pro Meter Rollenbreite betrieben wird, ausgeführt wird und daß das re-expandierte
Netz dazu gebracht wird, so mit sich selbst zu überlappen, daß es ein
Sekundärnetz
bildet, bei welchem sich die überlappenden
Schichten hauptsächlich
parallel zur Netzoberfläche
erstrecken.
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Es wurde herausgefunden, daß besonders
vorteilhafte Produkte durch Komprimierung des Primärnetzes
unter Verwendung einer oder mehrerer Walzen mit einer bevorzugten
Achslast von etwa 50–4000
kg/m Walzenbreite, in größerem Maße bevorzugt
etwa 300–3000
kg/m, und sogar in noch größerem Maße bevorzugt
400–2000
kg/m erlangt werden können.
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Die Verwendung einer Achslast von
mehr als etwa 5000 kg/m Walzenbreite kann dazu führen, daß die Fasern brechen oder sogar
pulverisieren, und eine Achslast von weniger als etwa 25 kg/m Walzenbreite
hat keinen signifikanten Einfluß auf
die Endprodukte.
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Es wird davon ausgegangen, daß die allgemein
verbesserten Eigenschaften der mittels des Verfahrens nach der Erfindung
erlangten Produkte zumindest teilweise auf den Umstand, daß das Verfahren
die allgemeine Ausrichtung der Fasern innerhalb des Produktes zu
beeinflussen scheint, zurückgeht.
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Bei einem typischen Mineralfaserprodukt
wird geschätzt,
daß bis
zu ungefähr
70% der Fasern in Ebenen, welche mehr parallel als senkrecht zur
ursprünglich
durch den Formdraht, auf welchem die Fasern während der Ausbildung des Primärmineralfasernetzes
abgesetzt wurden, definierten Ebene angeordnet sind, d. h. die Fasern
sind mehr parallel als senkrecht bezüglich der oberen und unteren
Hauptoberflächen
des Primärnetzes
und üblicherweise
auch der oberen und unteren Oberflächen des korrespondierenden
Sekundärnetzes, abhängig davon,
wie das Sekundärnetz
ausgebildet ist. Auf eine Ebene, welche mehr parallel in bezug auf
die vorherrschende Faserausrichtung ist, d. h. die vorstehend genannten
Ebenen, wird im folgenden allgemein als vorherrschende Faserausrichtungsebene
bezug genommen. Entsprechend sind zumindest 30% der Fasern in Ebenen,
welche mehr senkrecht als parallel zu der ursprünglich definierten Ebene sind,
angeordnet. Insbesondere Fasern relativ kurzer Länge, wie etwa die typischen
Steinfasern (rock fibers) haben die Tendenz, mehr zufällig ausgerichtet
zu sein als längere
Fasern, wie etwa die typischen Glasfasern.
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Es wurde herausgefunden, daß mittels
des Verfahrens nach der Erfindung eine sogar noch dominantere Faserausrichtung
in den sich ergebenden Mineralfaserprodukten im allgemeinen und
in Steinfaserprodukten oder im wesentlichen aus kurzen Fasern in
speziellen zusammengesetzten Produkten induziert wird.
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Es hat sich nun als möglich erwiesen,
es zu erreichen, daß mehr
als 80% Fasern in Ebenen mehr parallel als senkrecht zur ursprünglich mittels
dem Formdraht definierten Ebene ausgerichtet sind. Sogar eine Ausrichtung
von mehr als 85% oder sogar um 90 bis 95% in Ebenen mehr parallel
als senkrecht zu der ursprünglich
mittels dem Formdraht definierten Ebene ist mittels dem Verfahren
nach der Erfindung erreichbar. Dies war bisher für kurze Mineralfasern oder
Steinfasern mittels keinem geeigneten Verfahren erreichbar.
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Es wird davon ausgegangen, daß die dominantere
Faserausrichtung eine breite Vielfalt von Eigenschaften des Produkts
beeinflusst. Es wurde z. B. herausgefunden, daß die Isolierungsfähigkeit
in einer Richtung senkrecht zu der dominanten Faserausrichtung höher ist
als in der Richtung parallel zu der Faserausrichtung.
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Unter Verwendung des Verfahrens nach
der Erfindung hat es sich damit als möglich erwiesen, die Isoliereigenschaft
in der Richtung senkrecht zu der dominanten Faserausrichtung signifikant
für ein
typisches Steinfaserprodukt zu verbessern.
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Ein anderer Vorteil des Verfahrens
nach der Erfindung besteht darin, daß dynamische elastische Eigenschaften
der erzielbaren Produkte in großem
Maße in
der Richtung im wesentlichen senkrecht zu der vorherrschenden Faserausrichtung
verbessert sind.
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Für
viele Zwecke, wie etwa Vibrationsdämpfung und Geräuschabdichtung
ist es allgemein wünschenswert,
Produkte mit einer so gering wie möglichen dynamischen Elastizität zu verwenden,
da diese Produkte relativ den höchsten
Dämpfungseffekt
bieten.
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Es ist allgemein bekannt, daß die Verringerung
der Dichte eines Mineralfaserproduktes auch den Elastizitätsmodul
des Produktes verringern wird. Im allgemeinen wird davon ausgegangen,
daß die
dynamische Elastizität
eines Mineralfaserproduktes eine Funktion der Dichte in der Potenz
von etwa 2 ist, d. h. S' ≅ k*ρ2, wobei
S' die dynamische
Steifigkeit des Produktes in MN/m3 ist,
p die Dichte in kg/m3 ist und k eine geeignete Konstante
ist. Unglücklicherweise
wird jedoch das Verringern der Dichte auch die weiteren Eigenschaften
des Produktes in bezug auf die Dimensionsstabilität, Festigkeit
und statische Elastizität
beeinflussen.
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Überraschend
hat es sich nun als möglich
erwiesen, die dynamische Steifigkeit von Mineralfaserprodukten,
insbesondere Steinfaserprodukten in Richtung im wesentlichen senkrecht
zu der Ebene der vorherrschenden Faserausrichtung um mindestens
15 bis 20% und sogar bis zu etwa 25 bis 30% durch Verwendung des
Verfahrens nach der Erfindung zu verringern. Dies hat sich sogar
ohne signifikanten Verlust an Produktfestigkeit als möglich erwiesen.
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Ein weiterer großer Vorteil der mittels dem
Verfahren nach der Erfindung erlangten Mineralfaserprodukten besteht
darin, daß die
Auswirkungen von natürlicher
Alterung verringert werden.
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Normalerweise wird ein Mineralfaserprodukt
sich über
Zeit setzen und besonders, wenn es der Belastung von angelegten
statischen und dynamischen Kräften
ausgesetzt ist, z. B. wenn es als Grundlage für Böden in Gebäuden, schweres Schwingungsgerät oder Eisenbahnschwellen
verwendet wird. Es wurde überraschenderweise
herausgefunden, daß das
Ausmaß der
Verdichtung über
Zeit geringer für
nach der Erfindung hergestellte Mineralfaserprodukte im Verhältnis zu
Mineralfaserprodukten des Standes der Technik ist.
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Dementsprechend sind die Mineralfaserprodukte
der Erfindung in ihrer Dimension über die Zeit stabiler und es
ist damit einfacher, Konstruktionen, bei welchen solche Mineralfaserprodukte
typischerweise verwendet werden, zu dimensionieren, was allgemein
zu größerer Sicherheit
und Verringerung der Instandhaltungskosten führt.
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Es hat sich als möglich erwiesen, das Ausmaß des Setzens über die
Zeit von mittels dem Verfahren nach der Erfindung erlangten Produkten
in der Richtung im wesentlichen senkrecht zu der Ebene der vorherrschenden
Faserausrichtung auf etwa die Hälfte
des Ausmaßes
von ähnlichen
Produkten des Standes der Technik zu verringern.
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Ein weiteres durch das Verfahren
nach der Erfindung gelöstes
Problem besteht in ungewollten Dichtevariationen, welche üblicherweise
bei durch die Verfahren nach dem Stand der Technik erlangten Produkten vorliegen.
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Bei dem Absetzen von Mineralfasern
auf einem Formdraht während
der Herstellung solcher Fasern ist es im wesentlichen unmöglich, zufällige Dichtevariationen über das
Netz zu vermeiden. Diese Variationen werden entsprechend bei den
Endprodukten aufgefunden, wobei diese in den meisten Fällen höchst unerwünscht sind.
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Es ist daher ein großer Vorteil,
daß das
Verfahren nach der Erfindung einen ausgleichenden Effekt auf die
Mikrodichte des Primärnetzes
zu haben scheint und entsprechend auf das Mineralfaserendprodukt.
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Diese Mikrodichtenausgleichung kann
direkt in Form einer gleichmäßigeren
Verteilung der Fasern gesehen werden, wenn eine dünne Produktscheibe
vor eine Lichtquelle im Vergleich mit einer ähnlichen Scheibe eines Produktes
des Standes der Technik gehalten wird.
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Das erwähnte Verfahren kann verwendet
werden, um die systematische ungleiche Verteilung von Fasern in
der Drehkammer, welche unglücklicherweise
typisch ist für
die meisten Faserausbildungsvorrichtungen, kompensiert werden.
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Darüber hinaus weisen die meisten
aus Mineralfasersekundärnetzen
erlangten Produkte eine etwas variierende Dichte in der der Höhenrichtung
des Sekundärnetzes
entsprechenden Richtung in Form von dem Aufweisen einer höheren Dichte
nahe der Oberflächen
und einer geringeren Dichte an dem Zentrum auf. Diese Makrodichtenvariation
ist in den meisten Fällen
unerwünscht.
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Mittels dem Verfahren nach der Erfindung
ist es möglich,
diese Variationen zu kompensieren, d. h. die Makrodichte des Netzes
zu steuern.
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Dies kann durch individuelles Steuern
des an einer Anzahl von Zonen des Primärnetzes angelegten Drucks,
d. h. durch Komprimieren von Zonen mit relativ geringer Dichte mehr
als von Zonen mit relativ hoher Dichte.
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Ein weiterer überraschender Vorteil des Verfahrens
nach der Erfindung besteht darin, daß das Ausmaß der Schäumfähigkeit des Produktes bei dem
Aussetzen gegenüber
Feuchtigkeit verringert wird. Für
ein Steinfaserprodukt von 150 kg/m3 wurde
das Ausmaß der
Schäumfähigkeit
auf ungefähr
80% relativ zu einer ansonsten identischen Testprobe des Standes
der Technik bei Messung in der Richtung senkrecht zur dominanten
Faserausrichtung verringert. Entsprechend wurde bei einem Steinfaserprodukt
von 105 kg/m3 das Ausmaß der Schäumfähigkeit um etwa 70% relativ
zu einer ansonsten identischen Testprobe in der Richtung senkrecht
zu der dominanten Faserausrichtung verringert. Dies ist ein höchst wünschenswertes
Merkmal, was mittels des Verfahrens nach der Erfindung hergestellte
Mineralfaserprodukte besonders vorteilhaft gegenüber Produkten des Standes der
Technik zur Verwendung in einer feuchten oder sogar wäßrigen Umgebung
macht.
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Darüber hinaus wurde überraschenderweise
herausgefunden, daß die
Verpackungseigenschaften von mittels des Verfahrens nach der Erfindung
hergestellten Mineralfaserprodukten gegenüber Produkten des Standes der
Technik in bezug auf Wiederherstellung und/oder Verpackungsvolumen
in großem
Maße verbessert
sind.
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Beim Verpacken von komprimierbaren
Mineralfaserprodukten zur Versendung und Verteilung ist es üblich, die
Produkte zu komprimieren und sie in einer Plastikfolie zu verpacken
und zu versiegeln, während
sie im komprimierten Zustand sind, um den während dem Transport eingenommenen
Raum zu verringern. Am Zielort wird die Plastikfolie entfernt und
Idealerweise gewinnen die Mineralfaserprodukte ihre ursprüngliche Größe und Form
zurück.
Jedoch ist es nicht unüblich,
daß die
Produkte dadurch, daß sie
in einem komprimierten Zustand gepackt wurden, permanent deformiert
oder beschädigt
sind und es ist ziemlich üblich,
in bezug auf die Volumenverringerung Kompromisse einzugehen, um
solche Schäden
an den Produkten zu verhindern. Dies vergrößert auf der anderen Seite
die Transportkosten und in vielen Fällen auch den Handhabungskomfort.
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Es ist daher ein großer Vorteil,
daß die
mittels des vorliegenden Verfahrens hergestellten Produkte eine
wesentlich bessere Wiederherstellung (recovery) als die Produkte
des Standes der Technik zeigen und damit die Fähigkeit aufweisen, sogar stärker komprimiert
zu sein, was zu einem geringeren Transportvolumen verringerte Transport-
und Lagerkosten und erleichterte Handhabung führt.
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Ein weiterer Vorteil wird durch das
Verfahren nach der Erfindung erzielt. Wenn das Primärnetz wie
angezeigt komprimiert wird, wurde herausgefunden, daß das Auslegen
des Sekundärnetzes
in Bezug darauf, daß das
Primärnetz
stärkere
Kohäsion
aufweist, erleichtert wird. Es ist daher möglich, die Produktionsgeschwindigkeit
ohne das Risiko des Zerbrechens oder Beschädigens des Primärnetzes
während
des Verfahrens zu erhöhen.
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Wie in der Einleitung erwähnt, ist
es üblich,
Mineralfaserprodukte mit einer Anzahl von Schichten, deren jede
eine gewisse Dichte aufweist und insbesondere Produkte mit zwei
Schichten, bei denen eine Schicht eine weiche Schicht mit geringer
Dichte ist und die andere eine harte Schicht mit hoher Dichte ist,
herzustellen. Eine typische Art und Weise, ein solches Produkt zu
erhalten, besteht dann, ein Mineralfasersekundärnetz horizontal in zwei Bänder aufzuteilen,
um eines der Bänder
zu komprimieren und die Bänder
wieder zu verbinden und die Bänder
zusammen auszuhärten,
um ein Produkt mit zwei gegenseitig fixierten Schichten zu erlangen.
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Bei diesem Verfahren, welches allgemein
als das Dualdichtenverfahren bekannt ist, ist es ein übliches Problem,
daß das
Aufteilen des Sekundärnetzes
es erforderlich macht, daß das
Sekundärnetz
als auch die aufgeteilten Netze eine gewisse Minimaldicke und -dichte
aufweisen.
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Es wurde überraschenderweise herausgefunden,
daß dann,
wenn das Sekundärmineralfasernetz
mittels eines Primärnetzes
ausgebildet ist, welches ursprünglich
mittels des Verfahrens nach der Erfindung behandelt worden ist,
es möglich
ist, auf dünneren
und weniger dichten Netzen zu arbeiten, als es bei den Dualdichtenverfahren
des Standes der Technik möglich
ist.
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Eine andere Art und Weise der Raffinierung
(refine) von Mineralsfaserprodukten ist allgemein als Längen/Höhenkomprimierung
(LHC) bekannt. Bei diesem Verfahren wird das Sekundärmineralfasernetz
in der Längsrichtung
komprimiert und zur gleichen Zeit auf einer konstanten Höhe gehalten
oder sogar gleichzeitig in seiner Höhe verringert. Die Längen-/Höhenkomprimierung
wird u. a. ausgeführt,
um Produkte zu erlangen, die steifer sind.
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Eine solche Längen-/Höhenkomprimierung (LHC) kann
z. B. so ausgeführt
werden, wie im CH-Patent Nr. 620.861 offenbart, wonach ein Mineralfasernetz
sukzessive zwischen zumindest zwei Paaren kooperierender Förderbänder gefördert wird
und wonach das erste Paar Förderbänder das
Fasenetz mit einer größeren Geschwindigkeit
als das zweite Paar fördert.
Die Höhe
des Mineralfasernetzes kann u. a. während einem solchen LHC durch
Anordnen der Förderbänder auf
eine solche Weise, daß der
Abstand zwischen einem Paar korrespondierender Bänder in der Bewegungsrichtung
nach und nach verringert wird, verringert werden.
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Die LHC kann auch unter Verwendung
von zwei oder mehr Walzenpaaren, zwischen welchen das Mineralfasernetz
gefördert
wird, und indem die Fördergeschwindigkeit
der Walzenpaare in der Bewegungsrchtung verringert wird, siehe
US 2 500 690 , ausgeführt werden.
Die Höhe
des Mineralfasernetzes kann u. a. während einer solchen Längenkomprimierung
durch Verringerung des Abstandes zwischen den Paaren korrespondierender
Walzen nach und nach in der Bewegungsrichtung verringert werden.
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Ein weiteres bevorzugtes Verfahren
zum Ausführen
des LHC-Schrittes ist in der
US
4 632 685 offenbart.
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Durch Längen-/Höhenkomprimierung eines Mineralfasernetzes
mit einer vorherrschenden Faserausrichtung, bei der die Fasern überwiegend
in Ebenen oder Laminierungen parallel zu den Längs- und Breitenrichtungen
der Oberfläche
der Fördervorrichtung
ausgerichtet sind (d. h. den oberen und unteren Oberflächen des
Netzes), ist es möglich,
die Faserlaminierungen innerhalb des Netzes in ein „wellenförmiges"-Muster (ähnlich wie
gewelltes Papier) auf eine solche Weise aufzubrechen, daß die Fasern
daraufhin in mehr senkrechten Ebenen in bezug auf die Oberflächen angeordnet
sind, d. h. in Ebenen, welche in den Breiten-Höhenrichtungen ausgerichtet
sind.
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Damit kann die Faserausrichtung in
bezug darauf, daß die
Fasern vorwiegend in mehr parallelen als senkrechten Ebenen in bezug
auf die Oberfläche
des Fördermittels
angeordnet sind, in großem
Maße mittels des
Verfahrens nach der Erfindung verbessert werden. Es ist weiterhin
möglich,
besonders vorteilhafte LHC-Produkte aus einem Mineralfasernetz,
welches nach der Erfindung verarbeitet worden ist, in bezug darauf,
daß die
LHC ein sogar noch mehr ausgeprägtes
wellenförmiges
Faserausrichtungsmuster aufweist, U erlangen.
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Nach der Erfindung ist es bevorzugt,
das Sekundärnetz
in der Längsrichtung
mittels der vorstehend erwähnten
Verfahren auf ein Ausmaß von
etwa 1,1 : 1 bis 5 : 1, bevorzugter 2,5 : 1 bis 3,5 : 1 zu komprimieren.
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Jedoch beinhalten weitere speziellere
bevorzugte Ausführungsformen
des Verfahrens nach der Erfindung das Vorsehen von Formen, Komprimieren
und/oder Behandeln des Netzes wie insbesondere in WO 95/20707 und
den dänischen
Patentanmeldungen Nummern 1500/96 und 266/97 offenbart.
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Eine weitere bevorzugte Weise zum
Verwenden der verbesserten Eigenschaften der mittels des Verfahrens
nach der Erfindung erlangbaren Produkte besteht dann, das Sekundärnetz in
eine Anzahl von Lamellen, welche eine der oberen und der unteren
Oberfläche
des Sekundärnetzes
entsprechende obere und untere Oberfläche aufweisen, zu schneiden,
um einen Stoß einer
Anzahl solcher Lamellen zu bilden, bei welchem Stoß die obere
Oberfläche
der ersten Lamelle der unteren Oberfläche der nächsten Lamelle gegenüberliegt usw.,
und um die Lamellen zusammenzuhalten, wie im Fachgebiet der Lamellenmatten
bekannt. Auf diese Weise ist es möglich, Matten mit jeglicher
erwünschter
Länge durch
Hinzufügen
der geeigneten Anzahl von Lamellen zum Stoß auszubilden. Die Lamellen
nach der Erfindung können
direkt von dem unbehandelten Sekundärnetz geschnitten werden oder
von einem Sekundärnetz,
welches in Längsrichtung
komprimiert wurde.
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Solche aus einem Mineralfasernetz
gebildeten Matten, welche mittels des Verfahrens nach der Erfindung
hergestellt wurden, haben sich als hervorragend zum Isolieren von
Rohren und insbesondere Rohren mit großen nichtstandardgemäßen Durchmessern
oder Formen herausgestellt.
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Es ist allgemein ein Problem, Rohre
mit großen
oder ungewöhnlichen
Durchmessern oder Formen zu isolieren, da vorgefertigte Rohrabschnitte
nicht verfügbar
sind. Dementsprechend ist es üblich,
die Rohre in einer Anzahl von Matten aus Isoliermaterial einzuwickeln
und die Matten unter Verwendung eines Drahtes zu fixieren.
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Wegen der verbesserten Elastizitäts- und
Delaminationseigenschaften der aus einem Mineralfasernetz gebildeten
Matten, welche mittels des Verfahrens nach der Erfindung hergestellt
wurden, sind diese Matten höchst
vorteilhaft im Vergleich mit ähnlichen
Produkten des Standes der Technik in bezug auf Handhabungskomfort
beim Anpassen der Matten an die Rohre sowie in bezug darauf, daß die Matten
bessere Kohäsion
aufweisen und daher weniger anfällig
sind.
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Darüber hinaus ist es ein übliches
Problem beim Anpassen der Isoliermatten an Rohre, daß der zum Fixieren
der Matten verwendete Draht in das Material einschneidet und in
manchen Fällen
sogar durch das Material hindurchschneidet.
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Die aus einem Mineralfasernetz, welches
mittels des Verfahrens nach der Erfindung hergestellt wurde, gebildeten
Matten haben sich als eine hervorragende Widerstandsfähigkeit
gegenüber
den Drahtschnitten aufweisend erwiesen.
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Da die vorherrschende Faserausrichtung
im wesentlichen parallel in bezug auf die oberen und unteren Oberflächen des
ursprünglichen
Sekundärnetzes
war, ist die vorherrschende Faserorientierung der Lamellenmatte
im wesentlichen in sich in Breite und Dickenrichtungen der Matte
erstreckenden Ebenen ausgeprägt, dementsprechend
sind die Matten steifer in diesen Richtungen und damit besser in
der Lage, den Drahtschnitten zu widerstehen.
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Es ist ein weiterer allgemeiner Vorteil
des Verfahrens nach der Erfindung, daß nur eine geringe Veränderung
beim bestehenden Mineralfaserherstellungsgerät z. B. in bezug auf die Anordnung
einer oder mehrerer Kompressionswalzen, die gegen das Primärnetz auf
den Formdraht drücken,
vonnöten
ist, um die Produktion von Mineralfaserbrettern mit den gewünschten
Eigenschaften zu ermöglichen.
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Für
manche Anwendungen kann es vorteilhaft sein, das Primärnetz mehr
in einigen in Längsrichtung sich
erstreckenden Zonen als in anderen sich in Längsrichtung erstreckenden Zonen
zu komprimieren, z. B. um eine Schichtenstruktur zu schaffen oder
wenn das Produkt in zwei oder mehr Produkte mit unterschiedlichen
Eigenschaften getrennt werden soll. Jedoch ist es nach der Erfindung
bevorzugt, das Primärnetz über die
gesamte Breite des Netzes in einem im wesentlichen gleichmäßigen Verhältnis zu
komprimieren. Es ist besonders bevorzugt, daß das Produkt im wesentlichen
die gleichen Eigenschaften über
das in einer bestimmten Richtung gesehene gesamte Produkt, z. B.
in bezug darauf, daß die
dynamische Steifigkeit oder die Dichte im wesentlichen in der gesamten
Dicke des Produktes und an jedem Punkt senkrecht zur Hauptoberfläche im wesentlichen
gleich ist, aufweist.
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Das Komprimierungsverfahren nach
der Erfindung kann jede beliebige Anzahl von Malen wiederholt werden.
Durch das Ausführen
von mehr als einem Kompressionsschritt ist es möglich, ein im Vergleich dazu, wenn
nur ein Kompressionsschritt ausgeführt wird, ein geringeres Kompressionsverhältnis zu
verwenden, wodurch sich die während
der Kompression auf das Netz ausgeübte Belastung verringert und
dadurch die Anzahl von gebrochenen und/oder beschädigten Fasern
verringer.
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Wenn mehr als ein Kompressionsschritt
ausgeführt
wird, kann das Kompressionsverhältnis
jedes Schrittes entweder gleich sein oder variieren, z. B. in bezug
auf ein nach und nach erfolgendes schrittweises Verringern oder
Erhöhen
des Kompressionsverhältnisses.
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Es wird darüber hinaus davon ausgegangen,
daß die
Art und die Menge des verwendeten Bindemittels einen Einfluß auf die
Eigenschaften des Mineralfaserproduktes hat.
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Nach einer weiteren bevorzugten Ausführungsform
des Verfahrens nach der Erfindung wird ein Maß an Bindemittel mit 0,5–15 Gew.-%,
vorzugsweise 0,5–10
Gew.-% und mehr bevorzugt 0,5–5
Gew.-%, wie im Endprodukt gemessen, zum Primärnetz hinzugefügt.
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Das Bindemittel wird vorzugsweise
als eine wäßrige Suspension
aus z. B. Phenolformaldehydurea, Acrylcopolymer, Resorsinol, Furan
oder Melaminharz hinzugefügt.
Es ist bevorzugt, das Bindemittel vor der Komprimierung des Primärnetzes
hinzuzufügen.
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Darüber hinaus wurde herausgefunden,
daß Bindemittel
der vorstehenden Art sehr gut zum Zweck des Erlangens von Mineralfaserbrettern
mit den gewünschten
Eigenschaften geeignet sind.
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Die Komprimierung des Mineralfasernetzes
kann durch jegliches Mittel, welches in der Lage ist, das vorgeschriebene
Kompressionsmaß zu
erzeugen, z. B. mit Walzen, Förderbändern, Kolben
oder ähnlichem ausgeführt werden.
Jedoch haben sich Walzen als am leichtesten steuerbar erwiesen.
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Nach einer bevorzugten Ausführungsform
des Verfahrens nach der Erfindung wird die Komprimierung somit mittels
gegen das Primärnetz
drückenden
Walzen ausgeführt.
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Gemäß einer weiteren bevorzugten
Ausführungsform
des Verfahrens nach der Erfindung hat es sich als vorteilhaft erwiesen,
Walzen oder Räder
zu verwenden, die etwas elastisch sind. Bevorzugte Walzen weisen
eine flexible Aufhängung
und/oder eine Gummibeschichtung auf, z. B. wie eine Art von Reifen.
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Unter Verwendung von Walzen mit einer
solchen elastischen Oberfläche
oder Aufhängung
ist es möglich,
den durch die Komprimierung am Primärnetz erzeugten Schaden in
Form von weniger beschädigten
oder gebrochenen Fasern zu verringern.
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Jedoch hat es sich als besonders
vorteilhaft erwiesen, Walzen mit einer glatten, nicht klebenden Druckausübungsoberfläche aus
z. B. Metall oder Polytetrafluoroethylen zu verwenden. Dadurch wird
erzielt, daß das
Primärnetz
nicht an den Walzen klebt, was sonst ein schwerwiegendes Problem
während
dem Komprimierungsschritt werden könnte.
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Allgemein können die Walzen jegliche Größe aufweisen,
solange sie in der Lage sind, das Netz auf die besagte Weise zu
komprimieren. Jedoch ist es besonders bevorzugt, Walzen mit einem
Durchmesser von 5–70
cm, bevorzugter von 15–50
cm und in sogar noch größerem Maße bevorzugt
von 20–40
cm zu verwenden. Wenn die Walzen zu klein sind, könnte sich
das Primärnetz
vor den Walzen aufbauen und schließlich das Verfahren beenden.
Zu große
Walzen sind im allgemeinen schwerer zu handhaben.
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Jede Anzahl von Walzen kann zum Komprimieren
des Primärnetzes
verwendet werden, jedoch hat es sich als besonders vorteilhaft erwiesen,
Walzen mit einer Breite von etwa 30–600 mm, in größerem Maße bevorzugt
etwa 50–300
mm und in sogar noch größerem Maße bevorzugt
80–150
mm zu verwenden.
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Die Walzen können Seite an Seite oder auf
eine versetzte Weise entlang sowohl der Längs- als auch der Transversalrichtung
des Netzes angeordnet werden. Es hat sich als besonders zweckmäßig erwiesen,
die Walzen in zwei Reihen anzuordnen, wobei eine nach der anderen
in einer Längsrichtung
des Primärnetzes angeordnet
ist und in diesen Reihen die Walzen Seite an Seite in der transversalen
Richtung des Netzes mit einem Spalt zwischen den Walzen und auf
eine solche Weise, daß die
Spalte zwischen den Walzen der ersten Reihe von den Walzen der zweiten
Reihe abgedeckt sind, angeordnet sind.
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Die Erfindung betrifft weiterhin
ein mittels des Verfahrens nach der Erfindung erlangbares Mineralfaserbrett.
Das typische Mineralfaserbrett der Erfindung weist eine durchschnittliche
Dichte in dem Bereich von 20–400
kg/m3 auf.
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Die Dichte von Produkten, welche
für die
Verringerung des Geräusches
von Schritten gedacht sind, beträgt
typischerweise und wünschenswerterweise
etwa 70–180
kg/m3 und vorzugsweise etwa 80–140 kg/m3 und unter Eisenbahnschwellen zu plazierende
Produkte weisen typischerweise eine Dichte von etwa 140–250 kg/m3 und vorzugsweise etwa 150–200 kg/m3 auf.
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Die Mineralfaserbretter nach der
Erfindung weisen, wie vorstehend erwähnt, besonders vorteilhafte
Eigenschaften, z. B. in bezug auf bessere Isolierfähigkeit,
geringere Schäumeigenschaft,
höhere
Steifigkeit und/oder geringeres dynamisches Elastizitätsmodul
auf.
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Es war bisher beinahe unmöglich Mineralfaserprodukte
mit diesen gewünschten
Eigenschaften zu erlangen, insbesondere wenn die Faserlänge kurz
ist, z. B. weniger als 7 mm und weiterhin insbesondere wenn die
Fasern durchschnittlich etwa 2–5
mm Länge
aufweisen.
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Die Mineralfaserprodukte nach der
Erfindung sind üblicherweise
und vorzugsweise rechtwinklig in Form einer Schachtel mit zwei Hauptflächen, zwei
Seitenflächen
und zwei Endflächen
ausgebildet. Die Hauptflächen
sind üblicherweise
und vorzugsweise in einander parallelen Ebenen angeordnet. Darüber hinaus
sind die Hauptflächen üblicherweise
und vorzugsweise die größten Flächen, die
Seitenflächen
die zweitgrößten und
die Endflächen
die kleinsten der Flächen.
Jedoch können
die Produkte allgemein jegliche Form aufweisen.
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Es ist ein weiterer großer Vorteil,
daß das
Mineralfaserbrett nach der Erfindung im wesentlichen aus Steinfasern
bestehen kann, welche allgemein kürzer und dünner sind als z. B. Glasfasern.
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Steinfasern sind üblicherweise etwa 3 mm lang
und durchschnittlich etwa 3 μm
im Durchmesser. Glasfasern sind üblicherweise
mehr als 7 mm lang mit einem Durchmesser von mindestens 3–4 μm.
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Die Größen der Mirieralfasern hängen jedoch
von dem zum Erlangen der Fasern verwendeten Spinnverfahren (spinning
process) ab. Das Spinnen von Fasern dadurch, daß man einen Strom von geschmolzenem Mineral
auf die äußere Randoberfläche einer
Reihe von sich drehenden Rädern,
wie im Stand der Technik bekannt, auftreffen läßt, hat die Tendenz, kürzere Fasern
zu erzeugen, als z. B. mittels des Verfahrens erzeugt werden, bei
dem eine Anzahl von sich drehenden Tassen mit Öffnungen entlang der Einfassung
(rim) geschmolzenes Mineralmaterial innerhalb der Tasse aufweist
und wobei das Material durch die Öffnungen geschleudert wird
und dadurch in Fasern übergeführt wird.
Das letztere Verfahren ist auch im Stand der Technik bekannt.
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Dementsprechend ist es ein großer Vorteil,
daß es
nun möglich
ist, Mineralfaserprodukte mit den gewünschten Eigenschaften unabhängig von
dem Verfahren zur Herstellung der Fasern zu erlangen.
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Es ist allgemein wünschenswert,
Steinfasern im Vergleich zu Glasfasern zu verwenden, da Steinfasern
eine größere Temperaturstabilität aufweisen
und da weniger Bindemittel benötigt
wird, um die Fasern miteinander zu verhaften, und damit das Herstellungsverfahren
leichter und kostengünstiger
zu gestalten und darüber
hinaus die Feuergefahr zu verringern, wenn die Platten z. B. in
Gebäuden
verwendet werden.
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Mineralfaserprodukte nach der Erfindung
sind besonders vorteilhaft zur Verwendung zur Geräuschisolierung
und -steuerung, Feuerisolierung und -eindämmung als auch zur thermischen
Isolierung. Die Produkte sind besonders geeignet zum Dämpfen von
Vibrationen von z. B. schwingendem Gerät, Eisenbahnen oder ähnlichem.
Darüber
hinaus sind die Produkte gut zur Verwendung in feuchter oder wäßriger Umgebung
geeignet und damit auch zur Verwendung als Pflanzenwuchsmittel.
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Dementsprechend betrifft die Erfindung
darüber
hinaus die Verwendung solcher Mineralfaserbretter nach der Erfindung
für die
vorstehend erwähnten
Zwecke.
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Darüber hinaus betrifft die Erfindung
eine Einrichtung zum Durchführen
des Verfahrens nach der Erfindung, wobei die Einrichtung eine Vorrichtung
zum Bereitstellen eines Primärnetzes
aus Mineralfasermaterial mit einem Bindemittel und mit einer ersten
Dicke, eine oder mehrere Walzen zum zeitweisen Komprimieren des
Primärnetzes
auf eine zweite Dicke mit einer Achslast von 50–4000 kg pro Meter Walzenbreite,
eine Vorrichtung, um das Primärnetz
dazu zu bringen unter Bildung eines Sekundärnetzes mit sich selbst zu überlappen
und eine Vorrichtung zum Aushärten
des Bindemittels in dem Sekundärnetz
und eine Vorrichtung zum wahlweisen Zerschneiden des Netzes, um
das Mineralfaserbrett zu erlangen, aufweist.
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Vorzugsweise weist die Einrichtung
eine Vorrichtung zum Entfernen von Luft durch den perforierten Formdraht
hindurch auf.
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Nach der Erfindung kann das Primärnetz mittels
jeder Vorrichtung, welche in der Lage ist, ein Sekundärnetz mit
einer Anzahl von Primärnetzschichten,
z. B. mittels eines Pendelverteilers, wie im Stand der Technik aus
Dokumenten wie etwa der WO 88/03509 oder der WO 97/01006 bekannt
ist, herzustellen, dazu gebracht werden, mit sich selbst zu überlappen.
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Alternativ kann dieser Schritt mittels
des Zerschneidens des Primärnetzes
in Abschnitte und Ausbilden eines Sekundärnetzes durch Anordnung einer
Anzahl solcher Primärnetzabschnitte
auf eine sandwichartige Weise, z. B. wie in der EP-B1-0 297 111
offenbart, ausgeführt
werden.
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Nach einer bevorzugten Ausführungsform
der Einrichtung ist die Vorrichtung zum Verringern der Dicke des
Netzes eine Anzahl von über
dem Formdraht angeordneten Walzen. Die Walzen können auf jede Art und Weise
angeordnet sein. Nach einer Ausführungsform
ist es bevorzugt, sie auf einer einzigen Achse anzuordnen. Auf diese
Weise ist es leicht, die Achslast und damit die gegen das Primärnetz drückende Kompressionskraft
zu steuern.
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Es hat sich jedoch als besonders
zweckmäßig erwiesen,
eine getrennte Aufhängung
für jede
der Walzen zu haben. Auf diese Weise kann die Kompressionskraft
für jede
Walze getrennt gesteuert werden. Es ist sogar mehr bevorzugt, die
Steuervorrichtung zum Steuern der Kompressionskraft der Walze(n)
dynamisch zu steuern.
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Die einzeln aufgehängten Walzen
können
Seite an Seite angeordnet sein oder auf eine versetzte Weise entlang
sowohl der Längs-
als auch der Transversalrichtung des Netzes. Es hat sich als besonders
zweckmäßig erwiesen,
die Walzen in zwei Reihen einer nach der anderen in der Längsrichtung
des Primärnetzes anzuordnen,
wobei in diesen Reihen die Walzen Seite an Seite in der Transversalrichtung
des Netzes mit einem Spalt zwischen den Walzen und auf eine solche
Weise, daß die
Spalte zwischen den Walzen der ersten Reihe durch die Walzen der
zweiten Reihe abgedeckt werden, angeordnet sind.
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Es ist möglich, das Verfahren nach der
Erfindung bei Primärnetzen
mit eine Flächengewicht
von etwa 200 bis 1000 g/m2 zu verwenden.
Jedoch weist das typische Primärnetz
für die
Produkte nach der Erfindung eine erste durchschnittliche Dicke von
etwa 3–7
cm und vorzugsweise etwa 4–6
cm auf und weist eine Dichte von etwa 8–17 kg/m3 und
vorzugsweise etwa 10–15
kg/m3 (etwa 400–600 g/m2 Flächengewicht,
vorzugsweise etwa 450–550
g/m2) auf.
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Der Ausdruck Mineralfaser, wie er
hier verwendet wird, umfasst alle Arten von von Menschen hergestellten
Mineralfasern, wie etwa Stein-, Glas- oder Schlackenfaser, insbesondere
Fasern, die in Materialien für die
vorstehenden Zwecke und als Füllstoff
in Zement, Kunststoffen oder anderen Substanzen verwendet werden,
oder welche als Kulturmedium für
Pflanzen verwendet werden.
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Der Ausdruck Steinfaser bezeichnet
in seiner hier verwendeten Bedeutung Fasern mit einer Zusammensetzung,
welche allgemein etwa 34–62%
und vorzugsweise etwa 41–53
Gew.-% SiO2, allgemein etwa 0,5 bis 25 Gew.-%
und vorzugsweise etwa 5–21
Gew.-% Al2O3, wahlweise
etwa 0,5–15
Gew.-% und vorzugsweise etwa 2–9
Gew.-% an gesamten Eisenoxiden, allgemein etwa 8–35 Gew.-% und vorzugsweise
etwa 10–25 Gew.-%
CaO, allgemein etwa 2,5–17
Gew.-% und vorzugsweise etwa 3–16
Gew.-% MgO, wahlweise etwa 0,05–1
Gew.-% und vorzugsweise 0,06–0,6
Gew.-% MnO, allgemein etwa 0,4–2,5
Gew.-% und vorzugsweise etwa 0,5–2 Gew.-% K2O
aufweist und weiterhin Na2O in einer Menge
von weniger als etwa 5 Gew.-%, vorzugsweise weniger als etwa 4 Gew.-%
und in größerem Maße bevorzugt
zwischen etwa 1 und 3,5 Gew.-%, sowie TiO2 in
einer Menge von mehr als etwa 0,2–2 Gew.-% aufweist. Vorzugsweise
weisen Steinfasern BaO oder Li2O nicht in
einer signifikanten Menge auf und der Gehalt von B2O3 ist vorzugsweise weniger als 2%. Steinfasern
weisen typischerweise eine Glasübergangstemperatur
(Tg) von über
700°C, vorzugsweise
von über 730°C und in
größerem Maße bevorzugt
von zwischen etwa 760 und 870°C
auf. Die Dichte von Steinfasern ist typischerweise über etwa
2,6 g/cm3 und vorzugsweise zwischen 2,7
und 3 g/m3. Der Brechungsindex von Steinfasern
ist üblicherweise über 1,55
und vorzugsweise zwischen etwa 1,6 und 1,8.
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Alle in der vorliegenden Anmeldung
erwähnten
Mineralfasernetze sind nicht gewebte Mineralfasernetze.
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Der Ausdruck Bindemittel umfaßt in seiner
hier verwendeten Bedeutung jedes Material, welches als Bindemittel
in Mineralfasermaterialien für
die vorgenannten Produkte geeignet ist, z. B. Phenolformaldehydurea,
Acrylcopolymer, Resorsinol, Furan oder Melaminharz. Solche Bindemittel
werden vorzugsweise dem Mineralfasermaterial in der Form von wäßrigen Suspensionen
zugeführt.
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Der Ausdruck Primärmineralfasernetz bezeichnet
in seiner hier verwendeten Bedeutung ein neu gebildetes Mineralfasernetz
mit einer typischen Höhe
(Dicke) von 3–7
cm, welches dafür
gedacht ist, zusammen mit einer Anzahl von entsprechenden Primärnetzschichten,
welche vorzugsweise aus dem gleichen Primärnetz bestehen, sandwichartig
angeordnet zu werden, um ein Sekundärnetz zu erlangen. Eine besonders bevorzugte
Weise zum Erlangen solcher Primär-
und Sekundärmineralfasernetze
ist in WO 97101006 offenbart. Die weiteren in WO 97101006 offenbarten
Verfahrensschritte können
auch in Kombination mit der Erfindung ausgeführt werden, wodurch der Vorteil
der Erfindung im Vergleich mit der Offenbarung der WO 97101006, dass
u. a. die signifikant höhere
Homogenität
und gesteuerte Faserausrichtung gemäß der Erfindung erlangt werden
kann, ausgenutzt wird.
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Der Ausdruck Walzen umfaßt in seiner
hier verwendeten Bedeutung sowohl Walzen, Räder und sich im wesentlichen
wie Walzen verhaltende Bänder.
Die Walzen können
durchgängig,
mit Löchern
versehen oder hohl sein und Reifen, und/oder irgendwelche geraden,
gebogenen mit Mustern versehenen Druckvermittlungsoberflächen aufweisen.
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Im folgenden wird die Erfindung mehr
im Detail mittels einer Veranschaulichung beschrieben:
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1 zeigt
eine Querschnittsansicht eines Steinfaserprodukts des Standes der
Technik.
-
2 zeigt
eine Querschnittsansicht eines Steinfaserprodukts nach der Erfindung.
-
3 veranschaulicht
eine bevorzugte Art und Weise zum Erlangen des nach der Erfindung
zu komprimierenden Primärnetzes.
-
4 veranschaulicht
eine bevorzugte Art und Weise dafür, das Primärnetz dazu zu bringen, mit
sich selbst zu überlappen,
d. h. die Bildung des Sekundärnetzes.
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1 und 2 sind Fotografien von Querschnitten
eines typischen Produkts des Standes der Technik bzw. eines Produkts
nach der Erfindung. Außer
der Tatsache, daß das
Produkt nach der Erfindung durch das Verfahren nach der Erfindung
behandelt worden ist, sind die zwei Produkte im wesentlichen identisch.
-
Durch Vergleichen von 1 und 2 ist es offensichtlich, daß die Faserausrichtung
im Produkt nach der Erfindung wesentlich homogener ist.
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In 3 sind
die Schritte zum Herstellen des Primärmineralfasernetzes offenbart.
Der erste Schritt beinhaltet das Ausbilden von Mineralfasern aus
einer Schmelze zum Ausbilden von Mineralfasern, welche in einem
Ofen 1 produziert wird und welche insgesamt vier sich schnell
drehenden umlaufenden Rädern 3 (spinning-wheels),
zu welchen die Schmelze zum Ausbilden der Mineralfasern als ein
Schmelzestrom 4 zum Ausbilden der Mineralfasern zugeführt wird,
von einem Auslaß 2 des
Ofens zugeführt
wird. Da der Schmelzestrom 4 zum Ausbilden der Mineralfasern
den umlaufenden Rädern 3 in
einer radialen Richtung relativ dazu zugeführt wird, wird ein Gasstrom
gleichzeitig an die sich schnell drehenden umlaufenden Räder 3 in
der axialen Richtung davon zugeführt,
was zur Bildung von einzelnen Mineralfasern oder Bündeln oder
Büscheln
von Mineralfasern, welche von den sich schnell drehenden umlaufenden
Rädern 3 ausgeworfen
oder gesprüht
werden, wie durch das Bezugszeichen 5 angedeutet, führt. Der
Gasstrom kann aus einem sogenannten Temperaturbehandlungsgasstrom
bestehen, normalerweise einem Kühlgasstrom.
Die Mineralfasersprühung 5 wird auf
einem kontinuierlich betriebenen ersten Förderband 6 gesammelt
und bildet das Primärmineralfasernetz 7.
Ein durch Hitze aushärtbares
Bindemittel wird ebenso zum Primärmineralfasernetz 7 hinzugefügt, entweder direkt
zum Primärmineralfasernetz 7 oder
an der Stufe, an der die Mineralfasern von den umlaufenden Rädern 3 ausgestoßen werden,
d. h. an der Stufe des Ausbildens der individuellen Mineralfasern.
Das Bindemittel kann natürlich
jedes bekannte Bindemittel durch Verwendung in Verbindung mit Mineralfasern,
d. h. auch ein thermoplastisches Bindemittel, sein. Das erste Förderband 6 besteht
aus, wie aus 3 evident,
zwei Förderbandabschnitten.
Einem ersten Förderbandabschnitt,
welcher in bezug auf die horizontale Richtung und in bezug auf einen
zweiten im wesentlichen horizontalen Förderbandabschnitt geneigt ist.
Der erste Abschnitt bildet einen Kollektorabschnitt, während der
zweite Abschnitt einen Transportabschnitt bildet. Dies kann natürlich auf jede
vom Stand der Technik bekannte Weise geschehen. Das oder die zum
Sammeln der Fasern verwendete(n) Förderband bzw. Förderbänder ist
bzw. sind vorzugsweise foraminös
(foraminous) und mit Mitteln (nicht gezeigt) zum Saugen von Luft
durch die Bänder
versehen, um die Schichtenbildung der Fasern zu erleichtern. Dies
erhöht
die Homogenität
des gebildeten Faserprodukts sogar noch weiter, indem eine bessere
Verteilung der Fasern sichergestellt wird, d. h. in bezug auf Punkte
mit geringer Faserdichte, welche den höchsten Luftfluß durch
das Band aufweisen, was dann zu einer Beschichtung mit mehr Fasern
dort führt
etc.
-
Es muß erkannt werden, daß das in
dem in 3 veranschaulichten
ersten Produktionsschritt hergestellte Primärmineralfasernetz 7,
wenn es nicht gemäß der Erfindung
gehandhabt wird, und in Abhängigkeit von
dem verwendeten speziellen Faserausbildungsverfahren, wie vorstehend
offenbart nur bis zu etwa 70% in Ebenen, welche mehr oder weniger überwiegend
parallel zum Förderband 6 angeordnet
sind, angeordnete Mineralfasern enthält und daß ein Hauptteil der Fasern
innerhalb der Ebenen mehr oder weniger in der durch das erste Förderband 6 bestimmten
Transportrichtung ausgerichtet ist, d.h. in der Längsrichtung
des ersten Förderbandes 6 und
folglich in der Gesamtlängsrichtung
des Grund- oder Primärmineralfaserisoliernetzes 7, welches
auf dem ersten Förderband 6 angesammelt
ist, liegt. Diese Faserausrichtung kann im wesentlichen verbessert
oder gemäß der Erfindung
durch Anlegen der definierten Kompression an das Primärnetz vor
dem Überlappungsverfahren
und auf die vorstehend offenbarte Weise und wie in den Ansprüchen definiert
verbessert oder erhöht
werden. Die Komprimierung des Primärnetzes 7 mit einer
ersten Höhe
auf eine zweite Höhe wird
mittels Walze 8 durchgeführt und das zeitweise komprimierte
Primärnetz 9 auf
eine dritte Höhe,
wie offenbart, re-expandiert.
-
4 veranschaulicht,
wie das in 3 gezeigte
Primärmineralfasernetz
vorzugsweise zum mit sich selbst Überlappen gebracht wird. Der
in 4 gezeigte Schritt
umfaßt
im wesentlichen den in 3 gezeigten ersten
Schritt, d. h. den Schritt des Produzierens des Grund- oder Primärmineralfasernetzes 7 aus
dem Schmelzestrom 4 zum Ausbilden der Mineralfaser, welcher
mittels des Auslasses 2 des Ofens erzeugt wird und mittels
der schnell rotierenden umlaufenden Räder 3, von welchen
die Mineralfasersprühung 5 ausgeworfen
wird, woraufhin die Mineralfasersprühung 5 auf dem Sammelabschnitt
des ersten Förderbandes 6 gesammelt
wird, wodurch das Grund- und Primärmineralfasernetz, welche allgemein
oder vorwiegend in der Längsrichtung
des komprimierten Primärmineralfasernetzes 9 angeordnet
sind, gesammelt wird. Der erste Abschnitt des ersten Förderbandes 6 bildet,
wie vorstehend festgestellt, einen Sammelabschnitt, wobei ein zweiter
Abschnitt des Förderbandes 6 einen
Transportabschnitt bildet, mittels welchem das komprimierte Primärmineralfasernetz
zu einem zweiten und einem dritten kontinuierlich betriebenen Förderband,
welche mittels der Bezugszeichen 10 bzw. 11 bezeichnet
sind und synchron zusammen mit dem ersten Förderband 6 betrieben
werden und das komprimierte Primärmineralfasernetz 9 zwischen
zwei benachbarten Oberflächen
des zweiten und dritten Förderbandes 10 bzw. 11 sandwichartig
umgeben, transferiert wird.
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Das zweite und das dritte Förderband 10 bzw. 11 wirkt
jeweils mit einem vierten Förderband 12,
welches ein Sammelförderband
bildet, auf welchem ein Sekundärmineralfasernetz 13 angesammelt
wird, wenn das zweite und dritte Förderband 10 bzw. 11 quer über die
obere Oberfläche
des vierten Förderbandes 12 in der
Transversalrichtung relativ zum vierten Förderband 12 geschwungen
werden, zusammen. Das Sekundärmineralfasernetz 13 wird
daraufhin durch Anordnen des Primärmineralfasernetzes 9 in überlappender
Beziehung allgemein in der transversalen Richtung des vierten Förderbandes 12 hergestellt.
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Durch wie in 3 offenbartes Herstellen des Sekundärmineralfasernetzes 13 aus
dem komprimierten Primärmineralfasernetz 9 wird
ein homogeneres Sekundärmineralfasernetz 13 in
bezug auf die Faserausrichtung im Vergleich damit, wenn das Sekundärnetz aus
unkomprimiertem Primärmineralfasernetz 7 hergestellt
würde,
produziert.
-
Es soll allgemein festgestellt werden,
daß die
verschiedenen der vorstehend offenbarten positiven Effekte der in
hohem Maße
in Ebene ausgerichteten Fasern, wie nach der Erfindung erlangt,
auf jede einem Fachmann auf dem Fachgebiet von Mineralfaserprodukten
mit einer vorherrschenden Faserausrichtung, z. B. zur Produktion
von Lamellenmatten bekannte Weise wendet und ausgenutzt und/oder
weiter manipuliert werden kann.
-
Im folgenden wird die Erfindung mehr
im Detail mittels eines Beispiels beschrieben.
-
Beispiel 1
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Mineralfasern werden durch Spinnen
in einer Spinnkammer erlangt und werden dazu gebracht, sich auf
dem Förderband
unter Bildung eines Primärnetzes
mit einer Breite von etwa 1,8 m, einem Flächengewicht von etwa 500 g/m2 und einer ersten Höhe von etwa 50 mm abzusetzen.
Ein Bindemittel mit Phenolformaldehydurea in wäßriger Suspension wird kontinuierlich
auf die Fasern in der Luft in der Spinnkammer verteilt, bevor sich
die Fasern auf dem Förderband
absetzen, wobei das Bindemittel in einer einer Endkonzentration
von Phenolformadehydurea im Primärnetz
von etwa 3,8% des Gewichts des Endproduktes entsprechenden Menge
hinzugefügt
wird. Das Primärnetz
wird mittels 19 gleichförmigen
Walzen, welche gegen das Netz mit einem Druck von 500 kg pro Meter
Rollenbreite drücken,
gewalzt, wodurch sie dem Primärnetz
eine zwischenzeitliche zweite Höhe
von etwa 1 mm verleihen. Das Primärnetz wird mittels Pendelverteilung
unter Bildung eines Sekundärnetzes
mit einer Breite von etwa 2 m verdoppelt, wobei das Sekundärnetz aus
Querschnittsansicht etwa 16 Schichten Primärnetz aufweist. Das erlangte
Sekundärnetz
wird auf eine Höhe
von 53 mm komprimiert und das enthaltene Bindemittel in einem Aushärtungsofen
ausgehärtet.
Schließlich
werden die Mineralfaserbretter mittels Abschneidens in gewünschten
Größen von
dem ausgehärteten
Sekundärnetz
bereitgestellt.
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Das Endmineralfaserbrett weist eine
Dichte von etwa 150 kg/m3, ein statisches
Elastizitätsmodul
von 316 kN/m2 und ein dynamisches Elastizitätsmodul
von 31,7 MN/m3 auf.
-
Beispiel 2
-
Dieses Beispiel beschreibt einen
Vergleichstext dynamischer Steifigkeit zwischen einer Anzahl von mittels
des Verfahrens nach der Erfindung hergestellten Steinfaserproben
und sonstigen ähnlichen
mittels eines repräsentativen
Verfahrens des Standes der Technik hergestellten Steinfaserproben.
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Die dynamische Steifigkeit in der
Richtung senkrecht zur vorherrschenden Faserausrichtung, z. B. senkrecht
zur oberen Oberfläche
des Produkts wurde an Proben innerhalb des Dichtigkeitsbereichs
von 100–175
kg/m3 bestimmt. Die Menge und die Art des
Bindemittels als auch der Produktzusammensetzung im allgemeinen
war die gleiche für
beide Proben des Standes der Technik und die Proben nach der Erfindung.
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Mittels Regressionsanalyse wurde
die Abhängigkeit
der dynamischen Steifigkeit von der Dichte als wie folgt herausgefunden:
Stand
der Technik: | S' = 0,008*ρ2,23 MN/m3 |
Erfindung: | S' = 0,006*ρ2,23 MN/m3 |
-
Dementsprechend war die mittels des
Verfahrens nach der Erfindung erlangte dynamische Steifigkeit des
Produktes 25% geringer als die dynamische Steifigkeit des ansonsten ähnlichen
Produktes des Standes der Technik mit der gleichen Dichte.