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Technisches
Gebiet
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Diese Erfindung bezieht sich auf
mit veränderlichen
Pitch-Längen
versehene Laufstreifen für Geländereifen,
insbesondere auf mit Pitch-Längen versehene
Laufstreifen für
ATV-Reifen mit sehr niedrigen Fülldrücken.
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Hintergrund
der Erfindung
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Sich wiederholende Laufstreifenmuster
an Fahrzeugreifen, die für
den Gebrauch abseits der Straße
entworfen worden sind, sind lange Zeit Ursache von Geräusch- und
Vibrationsproblemen gewesen. Das Verändern der Anordnung der Laufstreifenelemente
durch Variieren mehrfacher Größen der Laufstreifenelemente
in einer vorgegebenen Anordnung ist lange Zeit üblich gewesen, um das Laufstreifengeräusch zu
verringern. Diese Laufstreifenelementgrößenänderung wird gewöhnlich als
das "Versehen mit
Pitch-Längen" bezeichnet.
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In den letzten Jahren ist die Praxis
des Versehens von Geländereifen
mit Pitch-Längen
für landwirtschaftliche
Fahrzeuge erwogen worden. Die an die Goodyear Tire & Rubber Company übertragenen US-Patente
Nr. 5,733,394 und Nr. 5,843,248 zeigen den Wert des Versehens mit
Pitch-Längen
eines landwirtschaftlichen Reifens hinsichtlich einer Verringerung
der durch das Auftreffen von Stollen hervorgerufenen Vibration auf.
Die Stollenstoßvibration
ist im Allgemeinen am stärksten
als Vibration des Typs "Spitzenamplitude
der ersten Harmonischen" wahrnehmbar.
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Das US-Patent Nr. 5,733,394 offenbart
die Merkmale des Oberbegriffs von Anspruch 1.
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Die Vorteile eines Versehens von
landwirtschaftlichen Reifen mit relativ langen Blöcken oder Stollen
mit Pitch-Längen
ist nun klar erkannt worden.
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Eine neue Klasse von Fahrzeugreifen,
bei der ein Versehen mit Pitch-Längen bisher
umgangen worden ist, ist der ATV-Reifen (ATV = all-terrain vehicle
= Geländefahrzeug).
Diese Reifen werden bei sehr niedrigen Drücken von üblicherweise unter 7 psi (0,5
bar), im Allgemeinen von weniger als 4 psi (0,3 bar), betrieben,
wobei 3 psi (0,20 bar) am häufigsten sind.
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Diese Reifen sind im Allgemeinen
sehr klein und weisen Felgen-Nenndurchmesser von 12,00 Zoll (30,5
cm) bis hinab zu etwa 6,00 Zoll (15 cm) auf. Die Reifen werden bei
einem so niedrigen Druck betrieben, weil sie eine sehr kleine Federkonstante
haben müssen.
Die Reifen sind eine Schlüsselkomponente des
Aufhängungssystems
des Geländefahrzeugs. Diese
Reifen mit im Übrigen
sehr weichen Laufeigenschaften müssen
im Gelände
eine ausgezeichnete Traktion aufweisen, weshalb sie dementsprechend zahlreiche
Traktionselemente verwenden, die einen Laufstreifen ergeben, der
ein sehr niedriges Netto-Brutto-Verhältnis besitzt. Wie bei Traktorreifen
für die
Antriebsachse ist der Kontaktflächenbereich
der Traktionselemente ziemlich klein. Anders als bei Traktorreifen
für die
Antriebsachse verwenden die ATV-Laufstreifen im Allgemeinen sehr
kurze Traktionselemente, die an einem Laufstreifenumfang angeordnet
sind, der üblicherweise
dreimal kleiner oder noch kleiner als ein Traktorreifen für die Antriebsachse
ist. Nicht unerwartet waren die ATV-Reifenkonstrukteure in Bezug
auf den Wert eines Versehens des Laufstreifens mit Pitch-Längen ziemlich skeptisch. Es war
zweifelhaft, ob bei einer Reifenanwen dung, bei der das Fahrzeuggeräusch so
laut war, dass das Reifengeräusch
kaum unterschieden werden konnte, irgendein realer Wert erzielt
werden konnte.
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Mit der Entstehung von ATV-Fahrzeugen
hat sich eine neue Generation von umweltfreundlicheren Fahrzeugen
entwickelt. Die Geräuschdämpfung der Auspufftöpfe und
Motoren haben zu viel leiseren Fahrzeugen geführt. Die Geräuschbelastung
durch diese Fahrzeuge kann stark herabgesetzt werden. Jäger und
andere ATV-Begeisterte schätzen
keine lauten ATV-Fahrzeuge.
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Konfrontiert mit der Notwendigkeit,
das Reifengeräusch
und die Reifenvibration in allen Geschwindigkeitsbereichen von bis
zu 50 mph (80 km/h) zu verringern, muss der ATV-Reifenkonstrukteur nach
Reifenmustern suchen, die ohne Nachteil für die Traktion viel ruhiger
laufen können.
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Es ist eine Aufgabe der vorliegenden
Erfindung, einen Niederdruck-ATV-Reifen
zu erhalten, dessen Laufstreifengeräusch wesentlich reduziert ist.
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Es ist eine weitere Aufgabe der vorliegenden Erfindung,
diese Geräuschreduzierung
mit einfachen Mitteln zu schaffen.
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Zusammenfassung der Erfindung
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Es wird ein ATV-Reifen geschaffen,
wie er in den beigefügten
Ansprüchen
definiert ist.
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In der bevorzugten Ausführungsform
der Erfindung sind die kleinen (S), mittleren (M) und großen (L)
Pitch-Längen
in der folgenden Reihenfolge angeordnet: MLLLMSMMMSMSMLMMLMS. Alternativ sind
die Pitch- Längen in
der Reihenfolge MSMLMSMLMSMLMSMLMSM angeordnet. Am stärksten bevorzugt
entspricht das Verhältnis
von kleinen (S), mittleren (M) und großen (L) Pitch-Längen dem
Größenverhältnis 9
: 10 : 11.
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Definitionen
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"Aspektverhältnis" des Reifens bedeutet
das Verhältnis
seiner Querschnittshöhe
(SH) zu seiner Querschnittsbreite (SW).
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"Axial" und sein adverbialer
Gebrauch bedeutet Linien oder Richtungen, die zur Drehachse des
Reifens parallel sind.
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"Wulst" bedeutet jenen Teil
des Reifens, der mit oder ohne weitere Verstärkungselemente wie etwa ein
ringförmiges
dehnbares Element, Wulstfahnen, Chipper, Kernreiter, Zehenschützer und
Wulstbänder
so geformt ist, dass er auf die Maßfelge passt.
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"Gürtelverstärkungsstruktur" bedeutet wenigstens
zwei ringsförmige
Schichten oder Lagen aus parallelen Korden, die gewebt oder nicht
gewebt sind und unter dem Laufstreifen liegen, mit dem Wulst nicht
verankert sind und sowohl linke als auch rechte Kordwinkel im Bereich
von 17° bis
27° in Bezug
auf die Äquatorialebene
des Reifens besitzen.
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"Diagonalreifen" bedeutet einen Reifen,
der eine in Schnittwinkeln verlaufende Karkasse besitzt, wobei der
Winkel der Korde etwa 25 bis 50° in
Bezug auf die Äquatorialebene
des Reifens beträgt.
Jede benachbarte Lage besitzt gleiche, jedoch in Gegenrichtung orientierte
Korde.
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"Karkasse" bedeutet die Reifenstruktur
ohne die Gürtelstruktur,
den Laufstreifen, den Unterprotektor und den Seitenwandgummi über den Lagen,
jedoch einschließlich
der Wülste.
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"Unterbau" bedeutet die Reifenstruktur
ohne den Laufstreifen und den Unterprotektor, jedoch einschließlich der
Seitenwände.
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"Umfangsrichtung" bedeutet Linien
oder Richtungen, die sich längs
des Umfangs der Oberfläche
des ringförmigen
Laufstreifens senkrecht zur axialen Richtung erstrecken.
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"Maßfelge" bedeutet eine Felge
mit einer spezifizierten Konfiguration und Breite.
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"Felgen-Baubreite" ist die spezifische,
handelsübliche
Felgenbreite, die jeder Reifengröße zugewiesen
ist und üblicherweise
zwischen 75 und 90% der spezifischen Querschnittsbreite des Reifens beträgt.
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"Äquatorialebene
(EP)" bedeutet die
Ebene senkrecht zur Drehachse des Reifens und durch die Mitte seines
Laufstreifens.
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"Aufstandsfläche" bedeutet die Kontaktfläche oder
den Kontaktbereich des Reifenlaufstreifens mit einer ebenen Oberfläche und
bei einer Geschwindigkeit von null unter normalen Last- und Druckbedingungen.
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"innere" bedeutet in Richtung
der Mitte des Reifens, während "äußere" in Richtung seiner Außenseite
bedeutet.
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"einlaufseitig" bezieht sich auf
einen Abschnitt oder Teil des Laufstreifens, der den Boden zuerst
berührt,
in Bezug auf eine Folge von solchen Teilen oder Abschnitten während der
Drehung des Reifens in der bevorzugten Richtung.
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"Netto-Brutto-Verhältnis" bedeutet das Verhältnis des
Reifenlaufstreifen-Gummis,
der mit einer harten, flachen Oberfläche einen Kontakt herstellt,
zu der Fläche
des Laufstreifens, die sich zwischen den Seitenkanten des Laufstreifens
einschließlich
der Abschnitte ohne Kontakt wie etwa der Rillen befindet, wenn diese
Fläche
bei aufgepumptem Reifen und unter Normallastbedingungen über 360° in Umfangsrichtung
des Reifens gemessen wird.
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"Normaler
Fülldruck" bedeutet den Fülldruck des
spezifischen Entwurfs und die Last, die von der geeigneten Normenorganisation
für die
Betriebsbedingungen des Reifens zugewiesen werden.
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"Normallast" bedeutet den Fülldruck
des spezifischen Entwurfs und die Last, die von der geeigneten Normenorganisation
für die
Betriebsbedingungen des Reifens zugewiesen werden.
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"Lage" bedeutet eine ununterbrochene Schicht
aus gummibeschichteten, parallelen Korden.
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"Radial" und sein adverbialer
Gebrauch bedeutet Richtungen, die sich radial zu der Drehachse des
Reifens oder von dieser weg erstrecken.
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"Radialreifen" bedeutet einen mit
Gürteln versehenen
oder in Umfangsrichtung beschränkten Luftreifen,
in dem die von Wulst zu Wulst verlaufenden Lagenkorde unter Kordwinkeln
zwischen 65° und 90° in Bezug
auf die Äquatorialebene
des Reifens liegen.
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"Querschnittshöhe (SH)" bedeutet den radialen
Abstand vom Nennfelgendurchmesser zum Außendurchmesser des Reifens
in seiner Äquatorialebene.
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"Querschnittsbreite" (SW) bedeutet den
maximalen geradlinigen Abstand parallel zu der Achse des Reifens
und zwischen dem äußersten
Punkt seiner Seitenwände,
wenn und nachdem er für
24 Stunden auf normalen Fülldruck
aufgepumpt worden ist, jedoch unbelastet, ohne Erhebungen der Seitenwände, die
durch die Etikettierung oder eine Verzierung bedingt sind, und ohne
Schutzbänder.
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Kurzbeschreibung
der Zeichnungen
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1 zeigt
eine perspektivische Ansicht einer bevorzugten Ausführungsform
eines gemäß der vorliegenden
Erfindung hergestellten ATV-Reifens (10).
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2 ist
ein Seitenansichtsabschnitt des in 1 gezeigten
Reifens (10).
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3 ist
ein Querschnittsansicht des Reifens (10) von 1.
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Die 4, 5A, 5B, 6A und 6B zeigen von den Konturen
eines Abschnitts des Reifenlaufstreifens aufgenommene Ansichten:
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4 zeigt
die Laufstreifenkontur des in 1 gezeigten
Reifens (10) mit drei verschiedenen Bauzyklen oder Pitchen,
kleinen (S), mittleren (M) und großen (L).
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5A ist
eine Ansicht eines Abschnitts der Reifenlaufstreifen-Kontur der
bevorzugten Ausführungsform
mit Pitch-Grenzen, die durch ein Laufstreifen-Traktionselement (44)
gehen.
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5B ist
ein alternativer Laufstreifen, bei dem die Pitch-Grenze zwischen
Traktionselementen (44) beabstandet ist.
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Die 6A und 6B zeigen in ihrer Kombination
die gesamten Drei-Baulängen-Pitch-Folgen
eines erfindungsgemäßen Reifens
in einer bevorzugten Ausführungsform.
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Genaue Beschreibung
der Erfindung
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Mit speziellem Bezug auf die 1–3 und 5A wird nun eine bevorzugte
Ausführungsform
des gemäß der vorliegenden
Erfindung hergestellten ATV-Luftreifens (10) veranschaulicht.
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Der gezeigte Reifen (10)
besitzt einen Felgen-Nenndurchmesser von 12 Zoll (30 cm oder weniger).
Alternativ kann der Durchmesser irgendeiner für die ATV-Verwendung geeigneten
Größe wie etwa
10, 8 oder 6 Zoll (25, 20, 15 cm) entsprechen. Der Reifen (10)
besitzt eine Drehachse, eine Äquatorialebene (EP)
und eine maximale Querschnittsbreite. Der Reifen (10) besitzt
einen Unterbau (12) und einen Laufstreifen (40).
Der Unterbau (12) kann eine kordverstärkte, gummibeschichtete Karkasse
(14) und ein Paar Wulstabschnitte (20) umfassen.
Die Karkasse (14) besitzt einen Laufstreifen (40),
ein Paar Seitenwände
(22), eine zwischen jedem Wulstabschnitt (20) verlaufende
Seitenwand, wobei in der Darstellung in 3 die Karkasse (14) zwei Diagonallagen
(15) aufweist, die sich von Wulst (20) zu Wulst
(20) erstrecken und optional eine Breaker-Verstärkungsstruktur besitzen
können,
die zwei Breaker-Lagen (13) radial außerhalb der Kar kassenlagen
(15) umfasst. Der Laufstreifen (40) des Reifens
(10) ist radial außerhalb des
Unterbaus (12) angeordnet. Der bevorzugte Reifen besitzt
einen Lastindex von 2 Sternen (oder wenigstens 5 psi, 395 Pfund
oder 180 kg). In Abhängigkeit
von den geforderten Betriebsbedingungen können mehrere Breaker-Lagen
oder Karkassenlagen verwendet werden.
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ATV-Geländereifen mit kleinem Durchmesser
verwenden wegen ihrer Größe eine
kleinere Anzahl von Traktionsstollen oder Traktionselementen (44).
Dies bedeutet, dass unter Beibehaltung eines Elementabstands, der
ausreichend groß ist,
um eine Traktion an weichen Oberflächen zu bewirken sowie sicherzustellen,
dass sich der Laufstreifen (40) nicht mit Schlamm zusetzt,
weniger Traktionselemente (44) längs des Umfangs des Reifens
(10) beaufschlagt werden können. Weniger Elemente (44)
bedeuten, dass die Geräusch-,
Vibrations- und Fahrverhaltensprobleme stark zunehmen, was die Lösung dieser
Probleme höchst
wichtig macht, wenn der Reifen 10 von den Betreibern von
Geländefahrzeugen angenommen
werden soll. Die Öffnung
und Tiefe der Elemente (44) bedeutet, dass der Reifen eine
ausgezeichnete Traktion aufweisen sollte. Die neuartige Lösung in
Bezug auf das Versehen mit Pitch-Längen der Erfinder macht die
Verwendung eines solchen Laufstreifens möglich.
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Wie in den 4–5B gezeigt ist, kann ein Reifen
gemäß der vorliegenden
Erfindung mit einer Vielfalt von Stollenabständen entworfen sein. Die bevorzugte
Ausführungsform
verwendet drei Bauzyklen (S), (M), (L), wobei alternativ vier Bauzyklen
(S), (M1), (M2)
und (L) verwendet werden können.
Ein Vorteil der Verwendung variabler oder unterschiedlicher Abstände ist
der, dass das Laufstreifen-Baumuster eine Vielfalt von Stollenformen
verwenden kann und dabei einen ausreichenden Abstand der Stollen
(44) in der Mitte des Laufstreifens (40) beibehalten
kann, um sicherzustellen, dass sich der Reifen (10) nicht
mit Schlamm zusetzt und die Stollen oder Traktionselemente (44)
bei hohem Drehmoment oder hohen Lasten keine ernsten Verformungsprobleme
machen.
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In den gezeigten Ansichten der 4, 5A, 5B, 6A und 6B definiert der Abstand in Umfangsrichtung
zwischen den Pitch-Grenzen (60) die Pitch- oder Bauzykluslänge (S),
(M) oder (L). Zur Erleichterung der Messung sind diese Längen in
einer Ebene CP gezeigt, wobei die Ebene CP an jeder betreffenden Laufstreifenkante
(30, 32) angeordnet ist. Die Laufstreifenkanten
(30, 32) sind als Ort definiert, an dem die radial äußere Oberfläche (56)
des Stollens (44) das axial äußere Ende (45) des
Stollens (44) schneidet. Im Allgemeinen sind diese Orte
längs des
Laufstreifens ausgerichtet. Bei Anwendungen, in denen die äußeren Enden
benachbarter Stollen nicht ausgerichtet sind, kann die Ebene CP
bestimmt werden, indem einfach ein fester Abstand radial außerhalb
in Bezug auf die Äquatorialebene
wie etwa 75% der Querschnittsbreite des Reifens genommen wird. Die Wahl
der Ebene CP kann insofern etwas willkürlich sein, dass sie lediglich
jenem relativen Abstand der Stollen längs des Laufstreifen entspricht,
der von Wichtigkeit ist.
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Bei der Verwendung von drei verschiedenen Bauzyklen
(S), (M) und (L) wird angenommen, dass die Anzahl von Stollen (44)
in jeder Gruppe oder Zeile von Stollen (44) gleich ist
und zwischen 12 und 24 Stollen pro Gruppe liegt,
wenn in der Mittenebene des Reifens um den Gesamtumfang gemessen
wird.
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Wie in den 4–6B gezeigt ist, können die Stollen
(44) verschiedene Formen wie beispielsweise, jedoch nicht
darauf beschränkt,
geradlinige, gekrümmte
oder mehrwinkelige Polygone besitzen. Ferner können sie nach innen verlaufen
und die Äquatorialebene
nicht schneiden oder wie in den 4, 5A und 6 die Äquatorialebene schneiden. Die herkömmliche
Praxis in der ATV-Reifentechnik war, regelmäßig oder gleichmäßig beabstandete
Laufstreifenstollen zu verwenden. Das heißt, dass die Laufstreifenstollen
in Umfangsrichtung einen einzigen Abstand oder einen einzigen Pitch
besaßen.
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Um in Sachen des Massenungleichgewichts zu
korrigieren wurde an einem exemplarischen Reifen des Typs AT25X11-10,
wie er in 1 gezeigt
ist, eine Folge von 19 Pitchen ausprobiert, die drei Bauzyklenlängen, kleine
(S), mittlere (M) und große
(M), verwendete. Die optimierte Pitch-Folge war wie folgt: SMMMSMSMLMMLMSMLLLM.
Alternativ die Folge MSMLMSMLMSMLMSMLMSM. Am stärksten bevorzugt entspricht
das Verhältnis
von kleinen (S), mittleren (M) und großen (M) Pitch-Längen dem
Größenverhältnis 9
: 10 : 11. Diese bevorzugte Folge ist in dem Laufstreifenabschnitt
der 6A und 6B gezeigt. Der Laufstreifen
(40), wie er in 4 gezeigt ist,
ist in mehrere, sich in Umfangsrichtung wiederholende Bauzyklen
(S, M, L) unterteilt, wobei die Bauzyklen insgesamt wenigstens drei
verschiedene Bauzyklenlängen
aufweisen, die eine kurze Länge
(S), eine mittlere Länge
(M) und eine große
Länge (L)
umfassen. In der Ausführungsform
der 4, 5A, 6A und 6B verlaufen die Bauzyklen
von der ersten Laufstreifenkante (30) bis zur zweiten Laufstreifenkante
(32) parallel zur Drehachse, wobei sie die Äquatorialebene
schneiden. Die Stollen der Mittenliniengruppe oder -zeile (62)
verlaufen in Umfangsrichtung über zwei
oder mehr in Umfangsrichtung benachbarte Bauzyklen (S, M, L), wobei
jeder Stollen (44) dieser Mittenlinienzeile oder -gruppe
(62) innerhalb zweier Zyklen liegt und in Umfangsrichtung
um wenigstens einen Abschnitt eines Bauzyklus in Bezug auf die in Umfangsrichtung
benachbarten Stollen (44) der anderen Zeilen von Stollen
(44) versetzt sind.
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Um die Probleme des Massenungleichgewichts
weiter zu verringern, wurde bestimmt, dass die Breite (W) jedes
Stollens (44) proportional zu jener Bauzykluslänge (S),
(M) oder (L) gemacht werden sollte, in der der größte Teil
der radial äußeren Oberfläche (56)
des Stollens (44) liegt. Wie in
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5B gezeigt
ist, befindet sich die gesamte radial äußere Oberfläche (56) jedes Stollens
(44) vorzugsweise innerhalb eines Bauzyklus. Jeder Bauzyklus
(S), (M) oder (L) besitzt eine einlaufseitige Grenzlinie (60)
und eine auslaufseitige Grenzlinie (60). Der Abstand in
Umfangsrichtung zwischen der einlaufseitigen und der auslaufseitigen
Grenzlinie (60) definiert einen Bauzyklus. Diese einlaufseitigen und
auslaufseitigen Grenzlinien schneiden vorzugsweise die einlaufseitige
Kante (52) oder die auslaufseitige Kante (54)
eines Stollens (44) der Mittenlinie in Zeile (62),
wobei sich, wie in 5A gezeigt
ist, die einlaufseitigen Kanten (52) und die Grenzlinien
(60) schneiden. Die einlaufseitige Grenzlinie (60)
eines Bauzyklus fällt
außerdem
mit der auslaufseitigen Grenzlinie (60) eines in Umfangsrichtung
benachbarten Bauzyklus zusammen. Wie dargestellt ist in den 5A und 5B ein einziges Bezugszeichen (60)
gezeigt. Wie in 5B gezeigt
ist, können
alternativ die Grenzlinien in Umfangsrichtung zwischen zwei in Umfangsrichtung
benachbarten Stollen (44) innerhalb einer Gruppe oder Zeile
beabstandet sein.
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Wenn die Stollen von gleichmäßiger Länge und
Form sind und in der Stollenbreite (W) in Bezug auf die Bauzykluslänge proportional
sind, bedeutet dies, dass die Laufstreifengummi-Masse längs des Reifens
(10) gleichmäßiger verteilt
sein kann. Die Form mit einer zur Länge des Bauzyklus proportionalen
Stollenbreite WS, WM,
WL stellt sicher, dass das Volumen oder
die Masse des Laufstreifengummis längs des Laufstreifens im Wesentlichen
gleichmäßig ist.
Es wird für
möglich
gehalten, den mit Pitch-Längen versehenen
Laufstreifen bei Verwendung von drei oder mehr Bauzyklenlängen zu
erhalten und einen Laufstreifen, der innerhalb ± 5 Gew.-% in jedem Viertel
oder 90°-Abschnitt
des Reifens (10) gleichmäßig ist, zu erhalten. Diese
Gleichmäßigkeit
verkleinert bei mit Pitch-Längen
versehenen ATV-Reifen die Massenungleichgewichtsprobleme wesentlich.
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Beim Entwurf eines mit Pitch-Längen versehenen
ATV-Reifens (10), wie er oben beschrieben ist, legten die
Konstrukteure eine maximale und eine minimale Breite der Stollen
so fest, dass eine ausreichende Steifheit und Lasttragfähigkeit
erhalten wird und dabei ein Brechen oder eine starke Verformung der
Stollen (44) vermieden wird. Der bevorzugte Reifen der
Erfindung von 5A besaß eine minimale Stollendicke
von 15 mm. Die maximale Stollendicke (W) wurde so gewählt, dass
sie etwa das 1,25fache der minimalen Stollenbreite betrug. Die Erfinder wählten dann
19 Pitche. Die Folge wurde berechnet und die Anzahl von großen, kleinen
und mittleren Pitchen oder Bauzyklen festgelegt. Sie summierten dann
auf, berechneten den Radialwinkel für einen (S)-, (M)- oder (L)-Bauzyklus
und legten somit die Pitch-Länge
am Außendurchmesser
des Reifens fest. Die Summe der Pitch-Längen-Winkel war natürlich gleich
360°.
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Die Konstrukteure positionierten
dann, beginnend an einem Punkt des Umfangs, einen Stollen (44),
positionierten dann nacheinander die weiteren Stollen (44)
längs des
Laufstreifens und entwickelten so vollständige Zeilen von Stollen (44).
Die Erfinder beobachteten, dass eine mit dem Auge erkennbare Größen- oder
Abstandsverzerrung der Stollen auftrat.
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Die Erfinder, die dieses Phänomen beobachteten,
bemerkten, dass dieses Problem auftrat, wenn die Bauzykluslänge von
(L) nach (S), (L) nach (M), (S) nach (L), (S) nach (M), (M) nach
(S) oder (M) nach (L) wechselte. Dies lieg daran, dass die Stollen
(44) der mittleren Zeile zwei verschiedene Bauzyklusabstände überlappen
können.
Im Fall eines Stollens (44), der zwei Baulängen von ½ (S) und ½ (L) überspannt,
bedeutet dies, dass der Stollen (44) von Zeile (62),
der sich entweder in einem Bauzyklus (S) oder (L) befindet, nicht
proportional ist. Die Größenübergangspunkte
eines Bauzyklus können
korrigiert werden, wenn der Stollen um ½ (L/2 + S/2) verschoben wird.
Dies zentriert den Stollen (44). Dementsprechend kann der
Konstrukteur als letzten Entwurfsschritt das Korrigieren der letzten
entwickelten Gruppe von Stollen (44) an diesen Übergangsbereichen, an
denen die Bauzyklenlängen
wechseln, wählen.
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Das Testen der oben offenbarten mit Pitch-Längen versehenen
Reifen (10) mit drei Bauzyklen ergab eine deutliche Reduktion
der 2. und 3. Harmonischen durch das Versehen mit Pitch-Längen im
Vergleich zur selben Reifenkonstruktion mit dem herkömmlichen
einzigen oder gleichmäßigen Pitch. Die
kleinen (S), mittleren (M) und großen (L) Bauzyklen besaßen ein
Pitch-Verhältnis
von 9 : 10 : 11. Bei einer Normierung der mittleren Baulänge auf 100 betrugen
die große
Bauzykluslänge 110 und
die kleine Bauzykluslänge 90.
Die maximale Veränderung
vom kleinen zum großen
Bauzyklus betrug 1,25. Diese optimierte Drei-Bauzyklen-Folge verringerte
den Geräuschpegel
der 2. Harmonischen durch das Versehen mit Pitch-Längen
um 30%. Es wird angenommen, dass eine Pitch- oder Bauzyklusvariation
von bis zu 1,25 die Laufstreifenerregung ohne große Massenungleichgewichtsprobleme
höchst
vorteilhaft auf einen annehmbaren Pegel senkt. Jedoch teilweise
bedingt durch die sehr kleine Größe der Reifen
ergibt eine Pitch-Variation von 1,25 ein unannehmbares äußeres Erscheinungsbild.
Dementsprechend wählten
die Konstrukteure eine Modifikation der Pitch-Folge, derart, dass
kein Größenwechsel
von S nach L oder L nach S in Umfangsrichtung benachbart ist. Dies
begrenzte die Menge der Größenfolgen
von Pitchen, die verwendet werden könnten, stark. Es bedeutete
ferner, dass der Grad der Verringerung des durch Vibration hervorgerufenen
Geräuschs
durch diese zusätzliche
Bedingung, die eigentlich bedeutet, dass zwischen jedem großen (L)
und kleinen (S) Pitch längs
des Laufstreifens (10) wenigstens ein mittlerer (M) Pitch
verwendet werden muss, beschränkt
wird. Diese zusätzliche
Bedingung sorgte dafür,
dass sich die maximale Pitch-Variation zwischen benachbarten Pitchen
von 1,25 auf 1,1 verringert. Die resultierende Bewertung der Testreifen
wies darauf hin, dass selbst unter dieser strengeren, vom Aussehen
geleiteten Bedingung tatsächlich
deutliche Verbesserung in der Geräuschreduzierung erzielbar waren.
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Fachleute haben früher geglaubt,
dass ein mehrfaches Versehen mit Pitch-Längen bei ATV-Reifen mit einem
Netto-Brutto-Verhältnis
von weniger als 30% bei wesentlich höheren Kosten wenig oder keinen
Nutzen erbrächte.
Die neuen ATV-Reifenkonstruktionen besitzen eine breitere, flachere
Laufstreifenaufstandsfläche,
was ein Versehen mit Pitch-Längen,
insbesondere an der Stelle der hinteren Antriebsachse, besser durchführbar macht.
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Die vorliegende Erfindung ermöglicht eine Verwendung
von ATV-Reifen, wie sie in 1 gezeigt
sind, bei Geschwindigkeiten von bis zu 80 km/h ohne ernstere Reifen-Geräusch-/Vibrationsprobleme.
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Die Verwendung einer maximalen Pitch-Verhältnis-Variation
von 1,1 wurde durch Erscheinungsbild- und Traktionsbedingungen erzwungen.
Alternativ könnten
auf Kosten der Erscheinungsbild- und Traktionsleistungsmerkmale
geringfügig
stärkere
Variationen mit den erwarteten günstigen
Vibrationsergebnissen verwendet werden.
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Alternativ könnten auch Mehrfach-Bauzyklen von 4 oder
mehr verwendet werden, jedoch sind sie natürlich etwa komplizierter und
deshalb teurer.
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Beim Testen des mit Pitch-Längen versehenen
Reifens gemäß der vorliegenden
Erfindung wurde eine Größe AT25X11-10
hergestellt. Der Reifen (10) hatte einen Querschnitt, wie
er in 3 gezeigt ist.
Der Reifen war speziell für
eine Hinterradstelle eines ATV-Fahrzeugs entworfen worden. Die maximale Querschnittshöhe betrug
7,232 Zoll (18,4 cm), die maximale Querschnittsbreite betrug 11,4
Zoll (29 cm). Der Felgen-Nenndurchmesser ist 10 Zoll (25,4 cm).
Das Verhältnis
der maximalen Querschnittsbreite zum Felgen-Nenndurchmesser dieser
Hinterreifen für
ATV's beträgt wenigstens
80% und häufig
100% oder mehr. Dieses übergroße Breite-Felgendurchmesser-Verhältnis ist
ziemlich ungewöhnlich.
Fast kein Lastkraftwagen oder Personenwagen besitzt Reifen mit diesem
kleinen Durchmesser relativ zur Breite des Reifens. Es wird angenommen,
dass diese sehr breiten Laufstreifen, die sich an solch kleinen Durchmessern
drehen, hohe Umdrehungen pro Minute erzielen, was zu einer sehr
lauten Reifen führt. Die
weit beabstandeten Laufstreifenstollen erzeugen harte Stöße an der
Oberfläche
bei vergleichsweise vielen Umdrehungen pro Minute. Aus diesem Grund erscheinen
die Geräuschprobleme
etwas überzogen. Dennoch
scheinen die hinteren ATV-Reifen mit einem Laufstreifen, die breiter,
und Stollen, die seitlicher als beim vorderen Reifen sind, lauter
zu sein, weshalb sie am meisten von dem Versehen mit Pitch-Längen profitieren.
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Ein weiterer wichtiger Aspekt der
vorliegenden Erfindung ist der, dass die Laufstreifenstollen absichtlich
in einem Winkel orientiert sind, um jegliche einlaufseitigen oder
auslaufseitigen Kanten der Stollen, die rein seitlich oder axial
verlaufen, zu minimieren. Dies stellt sicher, dass das Phänomen des "Stollenschlagens", wenn die Kanten
des Stollens die Kontaktfläche
betreten oder verlassen, minimiert wird. Dies in Kombination mit
der bevorzugten Pitch-Folge führte
zu Ergebnissen einer Geräusch- und
Vibrationsreduzierung über
das Rauschspektrum der 2. und 3. Harmonischen von 30% oder mehr.