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Gebiet der
Erfindung
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Die
vorliegende Erfindung bezieht sich auf Filme, Beschichtungen oder
Folien auf Proteinbasis. Die vorliegende Erfindung bezieht sich
außerdem
auf ein Verfahren zur Bildung von Filmen, Beschichtungen oder Folien
auf Proteinbasis. Die Filme sind allgemein als Verpackungsmaterial
verwendbar, besondere Anwendungen beziehen sich auf die Verpackung
von Nahrungsmitteln oder Futter.
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Hintergrund
der Erfindung
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Es
gibt ein wachsendes Interesse bei der Herstellung von Verpackungsmaterial
in Form von Filmen, Beschichtungen oder Folien, die gleichzeitig
biologisch abbaubar und eßbar
sind. Beschichtungen, Folien und Filme, hierin nachfolgende gemeinsam
als Filme bezeichnet, die aus Proteinen oder Proteinfraktionen hergestellt
wurden, die aus natürlich
vorkommenden Gemischen isoliert wurden, wurden in der Literatur
ausführlich beschrieben.
Solche Produkte werden üblicherweise
ausgehend von einer Suspension hergestellt. Nach dem Eindampfen
der Lösungsmittel
wird ein Film erhalten. Ein Verfahren, das verwendet wird, um Gluten
herzustellen, das Filme enthält,
basiert auf dem Suspendierend des Proteins in einem Gemisch eines
organischen Lösungsmittels,
wie Ethanol und Wasser, bei einem sauren oder einem alkalischen
pH. Die Suspension wird auf einen Träger gegossen; die Lösungsmittel
werden dann eingedampft, um einen Film zu erhalten. Diese sogenannten
gegossenen Filme haben wünschenswerte
Eigenschaften und können
als Verpackungsmaterial verwendet werden. Das gleiche Verfahren
wird auch für
andere Proteine und hydrolysierte Proteine angewandt.
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Dieses
Filmbildungsverfahren wird beispielsweise in US Patent 3,653,925
veranschaulicht, worin getrocknete Weizengluten in einem alkalischen
Medium, bestehend aus Alkohol und Wasser, dispergiert werden. Die
Dispersion wird dann auf feste Substrate, einschließlich Nahrungsmittel,
aufgetragen und dann getrocknet, wodurch eine eßbare Beschichtung gebildet
wird.
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Das
Gießen
von Film-bildenden Lösungen
ist im Industriemaßstab
jedoch kein einfaches und ökonomisch
durchführbares
Verfahren. Die Verwendung großer
Mengen von organischen Lösungsmitteln
macht diese Verfahrensweise teuer. Diese Lösungsmittel schädigen außerdem die
Umwelt und die menschliche Gesundheit, ferner bringen organische
Lösungsmittel
außerdem
Sicherheitsrisiken mit sich.
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Um
das Problem der Verwendung von organischen Lösungsmitteln zu umgehen, wird
in der europäischen
Patentanmeldung
EP 0 593 123 vorgeschlagen,
Folien oder Beschichtungen auf Basis wasserunlöslicher Proteine herzustellen.
Das Eindampfen von Wasser führt
dann unmittelbar zur Filmbildung und organische Lösungsmittel
werden in diesem Fall nicht verwendet.
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Aus
der Literatur ist außerdem
bekannt, daß Gemische,
die Proteine oder bestimmte isolierte Proteinfraktionen umfassen,
in Gegenwart von Weichmachern extrudiert werden können. Die
Gegenwart von Wasser und/oder einem anderen Weichmacher reduziert
die Glasübergangstemperatur
von Gluten, so daß das
Produkt bei einer Temperatur unter der Zerfallstemperatur extrudiert
werden kann. Der größte Vorteil
dieser Verfahrensweise, im Gegensatz zum Gießen, ist, daß es die
Risiken überwindet,
mit großen
Mengen von organischen Lösungsmitteln,
wie Ethanol, zu arbeiten. Ferner ist die Extrusion außerdem ein
kontinuierliches Verfahren, das automatisiert werden kann. Ein anderer
Vorteil ist, daß die
gleichen Verfahren, die für
synthetische Polymere verwendet werden, angewandt werden können, um die
Proteine zu extrudieren und anschließend spritzzugießen. Für die Kunststoffindustrie
ist keine weitere Investition notwendig, um biologisch abbaubare Filme
herzustellen, die hauptsächlich
aus Proteinen bestehen.
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Die
Anwendung von Extrusion auf Proteine wird beispielsweise im UK Patent
1,320,953 beschrieben. Dieses Patent bezieht sich auf ein Verfahren
zur Herstellung eines granulären
Würzmittels,
das ein Hydrolysat oder Extrakt aus pflanzlichem oder tierischem
Protein umfaßt.
US Patent 3,682,661 offenbart die Extrusion einer Dispersion eines
undenaturierten Film-bildenden pflanzlichen Proteins durch eine
ringförmige
Düse in
ein geeignetes Koagulationsbad und Behandeln des resultierenden
Röhrchens
mit einem geeigneten Gerbstoff. Das Patent beschreibt speziell die
Verwendung dieses Verfahrens zur Herstellung einer Wurstumhüllung. Die Extrusionsbehandlung
wird unter milden Bedingungen durchgeführt, um die Denaturierung des
Proteins zu vermeiden.
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UK
Patent 2,203,928 offenbart ein Verfahren zur Herstellung eines eßbaren Materials,
worin eine Lösung
aus Cellulose, mit einer Kristallform von Cellulose II, und ein
Polypeptid oder Polysaccharid in einem Extruder gemischt und in
ein Koagulationsbad gepreßt,
neutralisiert, gewaschen und getrocknet werden. Das Gießen wurde
in allen Beispielen eingesetzt.
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Obwohl
in der Literatur vorgeschlagen wird, daß Gießen durch Extrusion ersetzt
werden kann, wurden keine erfolgreichen Versuche zur Herstellung
von Filmen auf Proteinbasis offenbart.
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Tatsächlich haben
die betreffenden Erfinder beim Versuch, dies zu tun, herausgefunden,
daß das Thermoformen
von proteinartigem Material während
des Verfahrens oder danach aufgrund des Schrumpfens des Produktes
Probleme ergab. Es ist dieses Problem, das mit der vorliegenden
Erfindung gelöst
wird.
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Zusammenfassung
der Erfindung
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Die
vorliegende Erfindung offenbart einen Film, eine Beschichtung oder
eine Folie auf Proteinbasis, wobei der Film, die Beschichtung oder
die Folie durch physikalisch-mechanische Behandlung einer Zusammensetzung,
die hydrolysiertes Gluten und Glycerol umfaßt, hergestellt wird. Vorzugsweise
ist die physikalisch-mechanische Behandlung Extrusion. Das hydrolysierte
Protein kann vor der Extrusion hergestellt werden oder die Extrusion
wird unter solchen Bedingungen durchgeführt, daß das Protein gleichzeitig
hydrolysiert wird.
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Die
vorliegende Erfindung offenbart ferner ein Verfahren zur Herstellung
eines Films, einer Beschichtung oder einer Folie auf Proteinbasis,
wobei das Verfahren die folgenden Schritte:
- a)
Herstellen von hydrolysiertem Gluten,
- b) Unterziehen des hydrolysierten Glutens einer physikalisch-mechanischen
Behandlung in Gegenwart von Glycerol und gegebenenfalls in Gegenwart
eines Emulgators und/oder einer Säure,
- c) Formen des behandelten Produktes zu einem Film, umfaßt.
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Die
physikalisch-mechanische Behandlung ist vorzugsweise Extrusion.
Vorzugsweise wird das Verfahren der vorliegenden Erfindung an einem
Protein oder Proteingemisch durchgeführt, das aufgrund der Hydrolysen
oder der Zugabe eines Emulgators oder Weichmachers eine Glasübergangstemperatur
(Tg) von 50°C
oder weniger hat.
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Ausführliche
Beschreibung der Erfindung
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Die
betreffenden Erfinder haben unerwartet herausgefunden, daß Filme
mit ausgezeichneten Eigenschaften durch physikalisch-mechanische
Behandlung von hydrolysierten Proteinen hergestellt werden können. Vorzugsweise
ist die physikalisch-mechanische Behandlung Extrusion. Es ist jedoch
verständlich,
daß, da
Extrusion mit dem Einsatz von mechanischer Energie verbunden ist
und dies mit Erwärmung
verbunden ist, andere Verfahren, in denen die gleiche Energiemenge
auf das Material übertragen
wird, ebensogut verwendet werden können.
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Die
betreffenden Erfinder haben herausgefunden, daß, während Extrusion von nicht-hydrolysierten Proteinen
zu unregelmäßig geformten
Filmen führt,
das Thermoformen von hydrolysierten Proteinen in Filmen zu Filmen
mit vorteilhaften Eigenschaften führt. Die Eigenschaften dieser
extrudierten Filme sind mit Filmen vergleichbar, die durch Gießen erhalten
werden. Bisher wurden hydrolysierte Proteine nur für andere
Anwendungen, wie die Produktion von granulärem Würzmittel, extrudiert.
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Die
vorliegende Erfindung bezieht sich auf ein neues und nützliches
Verfahren zur Herstellung von Filmen, umfassend hydrolysierte Proteine.
Vorzugsweise ist das Protein aus der Gruppe ausgewählt, bestehend aus
hydrolysierten pflanzlichen Proteinen von Cerealien, wie beispielsweise
Weizen, insbesondere Weizengluten, Mais, Gerste, Roggen, Hirse,
hydrolysierten Proteinen von Knollengewächsen, wie beispielsweise Kartoffeln,
hydrolysierte Proteine von Hülsenfrüchten, wie
Soja, Erbsen, Bohnen, oder Hydrolysate von tierischen Proteinen,
wie Collagen, Gelatine, Lactoproteinen, Eiproteinen, Blutproteinen,
und Kombinationen davon. Eine andere Gruppe von Materialien, die
in der vorliegenden Erfindung erfolgreich verwendet wurden, sind
modifizierte Proteine.
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Es
kann vorteilhaft sein, ein Additiv, das aus der Gruppe ausgewählt ist,
umfassend Emulgatoren und/oder Weichmacher und/oder Säuren, als
Extrusionshilfsmittel zuzugeben.
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Die
Erfinder haben entdeckt, daß hydrolysierte
Proteinfilme durch ein Extrusionsverfahren hergestellt werden können. Dies
ist ein kommerziell praktizierbares Verfahren. Es wurde festgestellt,
daß die
Filme, die durch dieses Verfahren gebildet wurden, wünschenswerte
Merkmale haben, die sie für
verschiedene Anwendungen nützlich
machen. Die Filme der vorliegenden Erfindung sind in der Süßwaren-,
Obst- und Gemüse-, Fleisch-
und pharmazeutischen Industrie verwendbar. Sie sind beispielsweise
als eßbarer
Schutz vor Verlust oder Migration eines der Inhaltsstoffe in Nahrungsmitteln
geeignet. Die Filme sind biologisch abbaubar. Dieser Aspekt ist
von großer
Wichtigkeit für
die Verpackungsindustrie, die an dieser Materialart sehr interessiert
ist, da sie einen Teil der Umweltprobleme lösen könnte, mit denen wir heutzutage
kämpfen.
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Die
vorliegende Erfindung stellt ein neues Herstellungsverfahren einer
Folie, Beschichtung oder eines Films bereit, basierend auf hydrolysierten
Proteinen, umfassend die Schritte:
- a) einer
physikalisch-mechanischen Behandlung einer Zusammensetzung, enthaltend
ein hydrolysiertes Protein, bei geeigneten Bedingungen von Temperatur,
Druck und Weichmacher/Emulgatormenge,
- b) gefolgt von einem Thermoformungsschritt, wie Spritzgießen oder
Spritzblasen. Vorzugsweise ist die physikalisch-mechanische Behandlung
Extrusion. Andere Verfahren, wie ein mechanisches Kneten, sind jedoch
auch einsetzbar.
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Der
Extruder kann außerdem
mit einer Düse
ausgestattet werden, so daß das
extrudierte Produkt unmittelbar zu einem Film geformt wird. Dieses
Verfahren ist das sogenannte Strangpressen. Obwohl hierin beschrieben
ist, daß das
Verfahren der vorliegenden Erfindung von hydrolysierten Proteinen
ausgeht, ist offensichtlich, daß es
bei einer geeigneten Wahl der Reaktionsbedingungen möglich wird,
mit undenaturierten Proteinen zu beginnen, die bei der Extrusion
hydrolysieren werden.
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Die
hydrolysierten Proteine, die verwendet wurden, können sowohl pflanzlichen als
auch tierischen Ursprungs oder Kombinationen davon sein, wobei auch
modifizierte Proteine verwendet werden.
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Das
Extrusionsverfahren kann verbessert werden, indem Additive, wie
Emulgatoren, Weichmacher, Säuren
oder Kombinationen davon, zugegeben werden. Diese Produkte können vor
der Extrusion mit dem hydrolysierten Pro tein gemischt oder sie können während der
Extrusion einzeln dosiert werden. Die Kombination aus (un)hydrolysierten
und/oder modifizierten Proteinen zusammen mit dem/den zugegebenen
Emulgator(en), und/oder Weichmacher(n) und/oder Säuren führt vorzugsweise
zu einer Zusammensetzung mit einer Glasübergangstemperatur, die unter
50°C liegt.
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Die
Eigenschaften der erhaltenen Beschichtung, Folien oder Filme, wie
mechanische Eigenschaften (Spannung, Dehnung und Verformung), Farbe,
organoleptische Qualitäten
und Durchlässigkeit
von Gas, Wasser, Aroma, Konservierungsmittel oder/und Fett, kann
geregelt werden, indem die richtigen Additive zugegeben werden,
wie Weichmacher, hydrophobe Substanzen, aromatische Substanzen,
Farbstoffe und Aromastoffe.
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Weichmacher
werden verwendet, um das Material flexibler zu machen. Die Weichmacher
können
beispielsweise aus der Gruppe ausgewählt werden, bestehen aus Fettsäuren (Derivaten),
Phtalaten, Sebacaten, Citraten, Wasser, hochmolekularen Alkoholen,
Triethanolamin, Lactamiden, Phospholipiden, Mono-, Di- und Oligosacchariden,
Säuren,
Polyolen oder Derivaten, wie Polyethylenglykol und Glycerol, oder
Kombinationen davon. Der Weichmacher ist die Nahrungsmittel-kompatible
und/oder abbaubare Substanz Glycerol. Der Weichmacher wird vorzugsweise
in einer Konzentration zwischen 0,5% und 45%, stärker bevorzugt in einer Konzentration
zwischen 5% und 30%, zugegeben. Eine Glasübergangstemperatur unter oder
nahe Raumtemperatur ergibt flexible Filme. Ist die Weichmachermenge
niedrig, werden nur Materialien mit einer Glasübergangstemperatur über Raumtemperatur
hergestellt, was dazu führt,
daß sie
brüchig
sind. Während
der Extrusion kann ein Teil des Wassers entfernt werden, indem ein
Vakuum erzeugt wird.
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Hydrophobe
Substanzen werden zugegeben, um die Feuchtigkeitsdurchlässigkeit
des Materials zu reduzieren. Sie sind aus der Gruppe aus beispielsweise Ölen, Fetten,
Wachsen, Emulgatoren oder/und Kombinationen davon ausgewählt. Die
Hydrophobizität
wird auch durch die Wahl des Proteins beeinflußt, das außerdem modifiziert sein kann,
wenn notwendig.
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Im
Hinblick auf die Verbesserung der Festigkeit der Filme werden vor
der Extrusion Cellulose- oder synthetische Fasern zu der Zusammensetzung
zugegeben. Die Faserart spielt eine wichtige Rolle, ebenso, wie
die zugegebene Menge. Die Faserlänge
kann während
des Extrusionsverfahrens, in Abhängigkeit
von den Extrusionsparametern, reduziert werden. Die Kompatibilität zwischen
den hydrolysierten Proteinen und den Fasern muß gut sein, um Einfluß auf die
mechanischen Eigenschaften der Filme zu haben. Die Zugabe von Fasern
vermindert außerdem
die Verformung der Proben. Zugeschnittene Materialien können hergestellt
werden, indem die Menge und die Faserart geändert werden.
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Zusätzlich zu
dem Verfahren stellt die Erfindung ferner Filme, Folien und Beschichtungen
bereit, deren Eigenschaften durch eine geeignete Wahl der Additive
an die gewünschte
Anwendung angepaßt
werden können.
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Die
Extrusionsbedingungen haben Einfluß auf die Materialeigenschaften.
Die Extrusionstemperatur liegt zwischen 70°C und 160°C, stärker bevorzugte zwischen 100°C und 130°C. Die Extrusion
kann sowohl in einem Ein- als auch Doppelschneckenextruder durchgeführt werden.
Die Düsenform
am Auslaß des
Extruders kann verändert
werden, um Filme mit verschiedenen Größen zu erhalten. Filme werden
auch unter Verwendung anderer Ausstattungsarten gebildet und können beispielsweise
durch Spinnen oder Kalandern erhalten werden.
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Die
Hydrolyse der Proteine wird durch Standardverfahren erreicht, d.
h. enzymatische oder Säurehydrolyse.
Es wird gezeigt, daß,
in Abhängigkeit
davon, ob die Hydrolyse teilweise oder vollständig war, die Menge des Weichmachers
variiert werden mußte,
wobei mehr Weichmacher gebraucht wird, wenn die Hydrolyse weniger
vollständig
ist.
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Es
wurde beobachtet, daß die
Filme, die aus hydrolysierten Proteinen, besonders Gluten, erhalten wurden,
nicht schrumpfen und daher wesentlich regelmäßiger geformt sind. Die aus
hydrolysiertem Gluten hergestellten Filme weisen eine wesentlich
bessere Transparenz auf und sind außerdem fester. Schließlich ist es
auch möglich,
ein Gemisch aus hydrolysiertem und nicht-hydrolysiertem Protein
zu verwendet. Es wurde beobachtet, daß bis zu 75% nicht-hydrolysiertes Protein
verwendet werden können,
vorzugsweise betrug die Menge an nicht-hydrolysiertem Protein etwa
50%. In einem solchen Fall konnten die vorteilhaften Filmmerkmale
der vorliegenden Erfindung immer noch festgestellt werden.
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Im
Vergleich mit dem bekannten Gießverfahren
hat das physikalisch-mechanische Verfahren (wie das Extrusionsverfahren)
viele Vorteile. In dem Extrusionsverfahren werden keine organischen
Lösungsmittel
verwendet, die gefährlich
und schlecht für
die Umwelt sind. Das Extrusionsverfahren ist außerdem viel einfacher zu automatisieren.
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Wenn
die Merkmale der Filme aus den Beispielen der vorliegenden Beschreibung
und die, die aus hydrolysiertem Weizengluten hergestellt werden,
mit Filmen verglichen werden, die aus unhydrolysiertem (vitalem)
Gluten hergestellt wurden, ist zu beobachten, daß das aus hydrolysiertem Gluten
erhaltene Extrusionsprodukt nach der Herstellung kaum schrumpft
und eine viel regelmäßigere Oberfläche hat.
Das aus hydrolysiertem Gluten hergestellte Produkt ist viel regelmäßiger und
transparenter; dieses Produkt bleibt bei der Lagerung flexibler.
Das Produkt hat außerdem
eine höhere
Reißfestigkeit
und ist weniger brüchig.
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Dies
eröffnet
einen ganz neuen Anwendungsbereich. Neben der Verpackung zum (einzelnen)
Schutz von Obst, Gemüse,
Fleisch und Süßwarenprodukten,
kann das Material auch verwendet werden, um Komponenten oder Schichten
in Nahrungsmittelprodukten zu trennen und dadurch die innere Feuchtigkeitsübertragung
zu kontrollieren. Dies ist möglich,
weil die Filme auf Basis hydrolysierter Proteine eßbar sind.
Beispiele sind tiefgefrorene Pizzas (Teig getrennt von Tomatensauce),
Kuchen und Süßwarenprodukte
(Eis getrennt vom Backprodukt).
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Die
vorliegende Erfindung wird mittels einer Vielzahl an Beispielen
weiter veranschaulicht. Mit dem Wort „Film", das in den Beispielen verwendet wird,
ist eine Beschichtung ebenso wie eine Folie gemeint. Die Beispiele
konzentrieren sich auf die Verwendung von hydrolysiertem Weizengluten,
aber werden in derselben Weise durchgeführt, wenn von anderen Proteinhydrolysatarten
ausgegangen wird.
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Beispiel 1
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Extrusion
von hydrolysiertem Gluten und Filmbildungsvermögen
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Die
Extrusion von 96 g/min hydrolysiertem Gluten und 53 g/min Glycerol
wurde mit einem Werner & Pfleiderer
Extruder, Typ ZSK25, durchgeführt.
Das L/D-Verhältnis
wurde auf 42 festgesetzt. Die Zahl der Spritzzylinderabschnitte
kann ausgewählt
werden und dadurch kann die Gesamtverfahrenslänge variiert werden. In dem
vorliegenden Fall hatte der Spritzzylinder fünf Temperaturabschnitte, die
einzeln kontrolliert wurden. Die ersten 4 Abschnitte waren gleich
lang, der fünfte
war nur halb so lang wie die vorbenannten. Die Spritzzylinder wurden
elektrisch erhitzt und Wasser wurde zur Kühlung verwendet. Das Temperaturprofil,
das verwendet wurde, betrug 40°C/120°C/135°C/90°C/40°C. Die Schneckendrehzahl
wurde auf 200 U/min eingestellt. Die Entgasungsöffnung an dem vierten Abschnitt
war geschlossen.
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Am
Auslaß wurde
das Material zwischen zwei Teflon-Filmen gesammelt, ausgestattet
mit vier Abstandshaltern, um die Filmdicke einzustellen. Zwanzig
Gramm des Materials wurden bei 350 bar und 55°C zu einem Film gepreßt.
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Die
Qualität
des Films wurde bestimmt, indem der Verformungsgrad nach der Komprimierung
verglichen wurde. Tabelle
1. Einfluß der
Gluten- oder Proteinart auf die Filmqualität
- * DH ist der Hydrolysegrad des proteinhaltigen
Materials, wie durch das sogenannte OPA-Verfahren bestimmt. Dieses
Verfahren basiert auf der Absorption bei 340 nm des Alkylisoindols,
das sich zwischen primären NH2-Gruppen und Orthophtaldialdehyd
(OPA) in Gegenwart von N,N-Dimethyl-2-mercaptoethyl-ammoniumchlorid
(DMA) bildet. (siehe beispielsweise Schmidt D. G. und A. J. P. M.
Robben, VMT(1993), 19: 13–15)
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Aufgrund
starker S-S-Brücken
im Großteil
der Gluten war die Formstabilität
sehr schwach, was zu Problemen bei der Thermoformung dieser Materialien
führte.
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Weichmacher
wird zugegeben, um die Glasübergangstemperatur
zu senken. Es ist zu beachten, daß, da das Molekulargewicht
von hydrolysiertem Gluten niedriger ist als bei anderen Proben,
weniger Weichmacher notwendig ist, um die Glasübergangstemperatur zu senken.
Wie aus Tabelle 1 ersichtlich ist, führen die hydrolysierten Gluten,
sowohl wenn sie stark als auch wenn sie schwach hydrolysiert sind,
zu Filmen guter Qualität.
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Beispiel 2
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Extrusion von hydrolysiertem
Gluten, Einfluß des
Weichmachers
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Die
Extrusion wurde, wie in Beispiel 1 beschrieben, unter Verwendung
anderer Mengen und Arten an Weichmachern wiederholt.
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Tabelle
2. Einfluß des
Weichmachergehalts auf die Filmqualität
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Die
Glasübergangstemperatur
von stark hydrolysiertem Gluten ist niedriger als von schwach hydrolysiertem
Gluten. Die Konsequenz ist, daß für stark
hydrolysiertes Gluten weniger Weichmacher notwenig ist.
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Produkte
zu denen Wasser als Weichmacher zugegeben wird, werden bei der Lagerung
brüchig.
Dieses Problem tritt nicht auf, wenn Glycerol verwendet wird.
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Beispiel 3
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Extrusion von vitalem
Gluten, Einfluß der
Zugabe von hydrolysiertem Protein
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Die
Extrusion wurde, wie in Beispiel 1 beschrieben, unter Verwendung
von vitalem Gluten, vitalem Gluten gemischt mit Stärke, und
vitalem Gluten gemischt mit hydrolysiertem Gluten, wiederholt.
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Tabelle
3. Einfluß der
Mischung
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Die
Zugabe von hydrolysiertem Gluten zu vitalem Gluten führt zu einem
Produkt mit nahezu keiner Verformung.
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Beispiel 4
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Extrusion von hydrolysiertem
Gluten, Einfluß auf
die Fasern
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Die
Extrusion wurde, wie in Beispiel 1 beschrieben, unter Verwendung
verschiedener Faserarten durchgeführt.
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Tabelle
4. Einfluß der
Faserart auf die Filmeigenschaften
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Bei
der Zugabe von 3% Cellulose zu dem Film wurde kein Unterschied bemerkt.
Die Zugabe von langen Flachsfasern hatte andererseits Auswirkungen
auf die mechanischen Eigenschaften der Filme aus hydrolysiertem
Gluten.