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Die
vorliegende Erfindung betrifft mehradrige Wendelantennen und insbesondere,
obgleich nicht notwendigerweise, vieradrige Wendelantennen.
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Heute
ist eine Reihe von Satellitenkommunikationssystemen in Betrieb,
die es Benutzern erlauben, mithilfe lediglich tragbarer Kommunikationsanlagen
per Satellit zu kommunizieren. Zu diesen zählt das Global Positioning
System (GPS), das Erdstationen Positions- und Navigationsinformationen
bereitstellt, und Telefonsysteme wie z.B. INMARSAT (TM). Man erwartet,
dass die Nachfrage nach dieser Art privater Kommunikation über Satellit
(S-PCN) in naher
Zukunft signifikant wächst.
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Ein
Bereich, dem größere Bedeutung
zukommt, ist die Entwicklung einer geeigneten Antenne, die bidirektional
mit einem relativ entfernten, in einem Orbit befindlichen Satelliten
mit zufrieden stellendem Signal-Rausch-Verhältnis
kommunizieren kann. Die Arbeiten in diesem Bereich haben dazu tendiert,
sich auf die vieradrige Wendelantenne (Quadrifilar Helix Antenna,
QFH-Antenne) zu konzentrieren (K. Fujimoto und J. K. James, "Mobile Antenna Systems
Handbook", Norwood,
1994, Artech House). Wie in 1 dargestellt,
umfasst die QFH-Antenne 1 vier regelmäßige und identische einander
umwickelnde resonante Wendelelemente 2a bis 2d,
die auf einer gemeinsamen Achse A zentriert und physikalisch um
90° gegeneinander
versetzt sind. Im Empfangsmodus sind Signale, die von den vier Wendelelementen
empfangen werden, um 0°,
90°, 180° bzw. 270° phasenverschoben,
bevor sie in der HF-Empfangseinheit der mobilen Anlage kombiniert
werden. In ähnlicher
Weise wird im Sendemodus das zu sendende Signal in vier Komponenten
zerlegt, die relative Phasenverschiebungen von 0°, 90°, 180° bzw. 270° aufweisen, die dann an die
Wendelelemente 2a bis 2d gelegt werden.
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WO
96/06468 beschreibt den nächstliegenden
Stand der Technik, der eine QFH-Antenne ist, die zwei einfache Wendelelemente
und zwei mäandernde
Wendelelemente aufweist. Mäanderung
verkürzt
die Wendelelemente auf dieselbe axiale Länge wie die zwei einfachen
Wendelelemente. Die Veröffentlichung
lehrt, dass die sich unterscheidenden Längen die gewünschten
Phasenverschiebungsbedingungen für
eine vieradrige Wendelantenne für
zirkular polarisierte Signale erzeugen.
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US 5581268 beschreibt eine
wendelförmige
Antenne, die verschachtelte Sende- und Empfangsantennen aufweist,
die eine jede vier Direktantennenelemente aufweist. Die Antennenelemente
weisen veränderliche
Breite derart auf, dass die benachbarten Elemente auf derselben
axialen Ebene jeweils eine minimale und maximale Breite aufweisen.
Diese Veränderung
in der Breite reduziert die Kopplung zwischen den Antennenelementen.
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EP 0320404 beschreibt ein
Herstellungsverfahren, wobei eine QFH-Antenne hergestellt wird,
indem zuerst QFH-Elemente
auf einer flexiblen Leiterplatte angeordnet werden und dann die
Leiterplatte zu einer Antenne gerollt wird.
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Die
QFH-Antenne hat sich aus drei Hauptgründen als für die Satellitenkommunikation
geeignet erwiesen. Erstens ist sie (verglichen mit anderen verwendbaren
Antennen) relativ kompakt, eine Eigenschaft, die wesentlich ist, soll
sie in einer tragbaren Anlage verwendet werden. Zweitens ist die
QFH-Antenne in der Lage, zirkular polarisierte Signale zu senden
und zu empfangen, so dass eine Drehung der Polarisationsrichtung (aufgrund
beispielsweise von Bewegung des Satelliten) die für die Antenne
verfügbare
Signalenergie nicht wesentlich beeinflusst. Drittens weist sie eine
räumliche
Gewinncharakteristik (sowohl in Sende- als auch in Empfangsmodi)
mit einer Hauptkeule nach vorn auf, die sich über einen im Allgemeinen halbkugelförmigen Bereich erstreckt.
Diese Gewinncharakteristik ist in 2 für die Antenne
aus 1 bei einer Betriebsfrequenz von 1,7 GHz dargestellt.
Somit ist die QFH-Antenne gut zum Kommunizieren mit Satelliten geeignet,
die sich in dem halbkugelförmigen
Bereich oberhalb des Kopfes des Benutzers befinden.
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Ein
Problem bleibt bei der QFH-Antenne jedoch ihre große Größe. Kann
diese reduziert werden, wird der Markt für mobile Satellitenkommunikationsanlagen
wahrscheinlich beträchtlich
ausgeweitet werden. Eine Möglichkeit,
die Länge
einer QFH-Antenne für
einen gegebenen Frequenzbereich zu reduzieren, besteht darin, die
Steigung der Wendelelemente zu reduzieren. Jedoch neigt dies dazu,
den horizontalen Gewinn der Antenne auf Kosten des vertikalen Gewinns
zu erhöhen,
wobei die Gewinncharakteristik weiter von der idealen Halbkugel
fort verschoben wird. Eine andere Möglichkeit, die Länge der
Antenne zu reduzieren, besteht darin, die Wendelelemente um einen
massiven dielektrischen Kern herum zu bilden. Dies erhöht jedoch
nicht nur das Gewicht der Antenne, sondern bringt Verluste, die
den Antennengewinn reduzieren.
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Es
ist eine Aufgabe der vorliegenden Erfindung, die Entwurfsflexibilität mehradriger
Wendelantennen zu verbessern, um zu ermöglichen, dass Gewinncharakteristika
für bestimmte
Anwendungen maßgeschneidert
werden. Es ist auch eine Aufgabe der vorliegenden Erfindung, die
Länge von
QFH-Antennen zu reduzieren, die für Satellitenkommunikation verwendet
werden.
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Gemäß einem
ersten Aspekt der vorliegenden Erfindung wird eine mehradrige Wendelantenne
bereitgestellt, die eine Anzahl einander umwickelnder wendelförmiger Antennenelemente
aufweist, wobei der Weg eines jeden Wendelelements festgelegt ist
durch einen Axialkoeffizienten z, einen Radialkoeffizienten r und
einen Winkelkoeffizienten, dadurch gekennzeichnet, dass dθ/dz für
alle Wendelelemente nichtlinear mit Bezug auf den Axialkoeffizienten
z ist.
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Die
vorliegende Erfindung führt
in die Konstruktion einer mehradrigen Wendelantenne eine Variable ein,
die zuvor noch nicht angewendet worden ist. Durch sorgfältiges Einführen nichtlinearer Änderungen
in die Struktur eines Wendelelements der mehradrigen Wendelantenne
kann die räumliche
Gewinncharakteristik der Antenne optimiert werden. Darüber hinaus
kann die axiale Länge
der Antenne reduziert werden.
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Vorzugsweise
verändert
sich dθ/dz mit Bezug auf z im Wesentlichen für alle Wendelelemente
gleich.
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Vorzugsweise
verändert
sich dθ/dz periodisch. In mehr zu bevorzugender Weise
ist die Periode dieser Veränderung
ein ganzzahliger Bruchteil einer Umlaufslänge des Wendelelements. Alternativ
kann die Periode ein ganzzahliges Vielfaches der Umlaufslänge sein.
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Vorzugsweise
ist der Axialkoeffizient z eine Sinusfunktion des Winkelkoeffizienten,
d.h. z = k0θ + fsin(k1θ), wobei
k0 und k1 Konstanten
sind. Der Axialkoeffizient z kann eine Summe von mehreren Sinusfunktionen
des Winkelkoeffizienten sein, d.h. z = k0θ + f1sin(k1θ) + ...
+ fnsin(knθ). Die Funktionen
f können
Multiplikationskonstanten sein.
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Vorzugsweise
ist der Radialkoeffizient r für
alle Wendelelemente konstant mit Bezug auf den Axialkoeffizienten
z. Die Wendelelemente können
um den Umfang eines Zylinderkerns herum vorgesehen sein. Alternativ
kann sich r mit Bezug auf z verändern.
Beispielsweise kann r sich linear mit Bezug auf z für eines
oder mehrere der Wendelelemente verändern, z.B. durch Vorsehen
des oder eines jeden Wendelelements um den Umfang eines Kegelstumpfs
herum. In jedem Fall kann der Kern massiv sein, ist aber vorzugsweise
hohl, um das Gewicht der Antenne zu reduzieren. Ein hohler Kern
kann einen gewickelten Bogen dielektrischen Materials umfassen.
Die Wendelelemente können
Metalldrahtlitzen sein, die um den Kern gewickelt sind, durch Ätzen oder
Wachsen gebildete Metallleiterbahnen oder eine beliebige andere
geeignete Struktur aufweisen. Die Eigenschaften der Antenne können eingestellt
werden, indem Bohrungen im Kern gebildet werden oder die dielektrischen Eigenschaften
des Kerns in anderer Weise modifiziert werden.
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Vorzugsweise
ist die mehradrige Wendelantenne eine vieradrige Wendelantenne,
die vier wendelförmige
Antennenelemente aufweist. Die Antennenelemente sind vorzugsweise
in 90°-Abstandsintervallen
angeordnet, obgleich andere Abstände
gewählt
werden können.
Nichtlinearität
kann in eines oder mehrere der Wendelelemente eingeführt werden,
um die Approximation der vorderen Hauptkeule der Antennen-Gewinncharakteristik
an eine Halbkugel zu verbessern und nach hinten gerichtete Keulen
der Gewinncharakteristik zu reduzieren oder um die Gewinncharakteristik
an eine beliebige andere gewünschte
Kontur anzupassen. Die Erfindung ist auch auf andere mehradrige
Antennen anzuwenden, wie z.B. zweiadrige Antennen.
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Mehradrige
Antennen als Ausführungsform
der vorliegenden Erfindung können
durch geeignete Phaseneinstellung der Wendelelemente bei Benutzung
entweder als Backfire-Antenne
oder als Längsstrahler
ausgeführt
sein.
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Gemäß einem
zweiten Aspekt der vorliegenden Erfindung ist eine mobile Kommunikationsanlage
bereitgestellt, die eine mehradrige Antenne gemäß dem obigen ersten Aspekt
der vorliegenden Erfindung umfasst. Die Anlage ist vorzugsweise
ausgeführt,
um mit einem Satelliten zu kommunizieren. In mehr zu bevorzugender
Weise ist die Anlage ein Satellitentelefon.
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Zum
besseren Verständnis
der vorliegenden Erfindung, und um zu zeigen, wie dieselbe wirksam
gemacht werden kann, wird nun anhand eines Beispiels und auf die
beiliegenden Zeichnungen verwiesen, wobei
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1 eine
vieradrige Wendelantenne gemäß dem Stand
der Technik darstellt;
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2 die
räumliche
Gewinncharakteristik der vieradrigen Wendelantenne der 1 im
Querschnitt darstellt;
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3A bis 3D den
Axialkoeffizienten z über
dem Winkelkoeffizienten für
die jeweiligen wendelförmigen
Antennenelemente zeigt;
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4 die
räumliche
Gewinncharakteristik der vieradrigen Wendelantenne darstellt, die
gemäß 3B aufgebaut
ist; und
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5 ein
Telefon zeigt, das eine mehradrige Wendelantenne gemäß der Erfindung
aufweist.
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Es
wurde bereits Bezug nehmend auf 1 eine herkömmliche
vieradrige Wendelantenne beschrieben. Die Antenne ist aus vier regelmäßigen Wendelelementen 2a bis 2d gebildet,
wobei für
ein jedes Element der Axialkoeffizient z eine lineare Funktion des
Winkelkoeffizienten ist, d.h. z = kθ ist, wobei k eine Konstante ist.
Dies ist in 3A in zwei Dimensionen veranschaulicht,
die die Wendelelemente effektiv abgewickelt zeigt. Die senkrechte
Achse entspricht daher z, während
die waagerechte Achse proportional zum Winkelkoeffizienten ist (die
Dimension beider Achsen ist Millimeter). Die axiale Länge z der
Antenne der 1 und 3A beträgt 15,37
cm, der Radius r beträgt
0,886 cm, und die Anzahl Umläufe
N beträgt
1,2.
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Um
dem Wendelelement Nichtlinearität
hinzuzufügen,
kann der Axialkoeffizient durch
beschrieben werden, wobei
a, b, c und d Konstanten sind, welche die Nichtlinearität des Wendelelements
steuern, und l
ax die axiale Länge des
Elements ist. a, c kann man sich als Amplitude der nichtlinearen
Veränderung denken,
wohingegen man sich b, d als die Periode der Veränderung denken kann. Die Änderungsrate
von mit Bezug auf z,
dθ/
dz,
wird nichtlinear mit Bezug auf z als eine Folge der sinusförmigen Veränderung,
die in z eingeführt
ist. Bei a, b, c und d gleich null ist das Wendelelement dann linear,
d.h. wie in der Antenne der
1 und
3A.
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3B bis 3D zeigen
zweidimensionale Darstellungen für
QFH-Antennen mit nichtlinearen Wendelelementen, und die mit dem
obigen Ausdruck beschrieben werden können, wobei die Koeffizienten
a, b, c und d die Werte aufweisen, die in der nachstehenden Tabelle
gezeigt sind, die Anzahl Umläufe
auf N = 1,2 fixiert ist und der Radius r auf 0,886 cm fixiert ist.
Diese Antennen sind ausgelegt, bei 1,7 GHz betrieben zu werden.
Zum Vergleich zeigt die Tabelle auch die Koeffizienten der linearen
Antenne der 3A.
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Ebenfalls
in der obigen Tabelle enthalten sind die axialen Längen lax der QFH-Antennen, wodurch offensichtlich
wird, dass dort, wo Nichtlinearität entweder in Steigung oder
Kontur eingeführt
wird, die axiale Länge
der Antenne bei gegebenem Radius und gegebener Umdrehungsanzahl
reduziert wird.
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4 zeigt
die räumliche
Gewinncharakteristik für
die QFH-Antenne aus 3B bei 1,7 GHz. Ein Vergleich
mit der Gewinncharakteristik der Antenne aus 3A, die
in 2 gezeigt ist, zeigt, dass die Einführung von
Nichtlinearität
in die Wendelelemente den Gewinn in der axialen Richtung um –2,5 dB
verringert. Jedoch wird man für
diese Verringerung entschädigt
durch eine Verringerung der Länge
der Antenne um 1,57 cm. Wo die QFH-Antenne ausgelegt ist, mit Satelliten
in erdnahen Umlaufbahnen zu kommunizieren, kann die Verzerrung der
Gewinncharakteristik sogar vorteilhaft sein.
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5 zeigt
ein Telefon, das eine mehradrige Wendelantenne gemäß der Erfindung
aufweist. Das Telefon kann z.B. eine mobile Kommunikationsanlage
wie z.B. ein Mobiltelefon oder ein Satellitentelefon sein.
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Für den Fachmann
ist es offensichtlich, dass mit dem technischen Fortschritt die
grundlegende Idee der Erfindung auf verschiedenen Wegen implementiert
werden kann. Die Erfindung und ihre Ausführungsformen sind somit nicht
auf die oben beschriebenen Beispiele beschränkt, sondern sie können sich
innerhalb des Rahmens der Ansprüche
verändern.