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Hintergrund der Erfindung
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Gebiet der Erfindung
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Die
vorliegende Erfindung betrifft die Verwendung bestimmter substituierter
4-Aminopyrrol(3,2-d)pyrimidinderivate, die selektiv an Säuger-Neuropeptidrezeptoren
binden. Sie betrifft ferner die Verwendung derartiger Verbindungen
und Zusammensetzungen bei der Behandlung von Zuständen, die
mit einem Übermaß des Neuropeptids
Y in Verbindung stehen, wie Ernährungsstörungen und
bestimmte kardiovaskuläre
Erkrankungen.
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Beschreibung
des Standes der Technik
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Das
Neuropeptid Y, ein Peptid, das zum ersten Mal 1982 isoliert wurde,
ist in den zentralen und peripheren Neuronen weit verbreitet und
für eine
Vielzahl biologischer Wirkungen im Gehirn und der Peripherie verantwortlich.
Verschiedene Untersuchungen an Tieren zeigten, dass eine Aktivierung
von Neuropeptid-Y1-Rezeptoren mit Vasokonstriktion in Verbindung
steht, Wahlestedt et al., Regul. Peptides, 13: 307-318 (1986), McCauley
und Westfall, J. Pharmacol. Exp. Ther., 261:863-868 (1992), und
Grundemar et al., Br. J. Pharmacol. 105:45-50 (1992); und mit der
Stimulierung des Nahrungsaufnahmeverhaltens in Verbindung steht,
Flood und Morley, Peptides, 10:963-966 (1989), Leibowitz und Alexander,
Peptides, 12:1251-1260 (1991), und Stanley et al., Peptides, 13:581-587 (1992).
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Grundemar
und Hakanson, TiPS, Mai 1994 [Band 15], 153-159, stellen fest, dass
das Neuropeptid Y bei Tieren ein starker Stimulus der Nahrungsaufnahme
und ein Induktor von Vaso konstriktion, was zu Hypertonie führt, ist.
Sie zeigen ferner auf, dass niedrige Spiegel des Neuropeptids Y
(NPY) mit einer Appetitabnahme verbunden sind. Diese Berichte zeigen
klar, dass Verbindungen, die die Aktivität dieses Proteins hemmen, Hypertonie
und Appetit bei Tieren verringern.
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EP0759441
und
US 5 576 337 berichten,
dass mit dem Neuropeptid Y in Verbindung stehende physiologische
Störungen
die folgenden umfassen:
Störungen
oder Erkrankungen, die das Herz, die Blutgefäße oder das Nierensystem betreffen,
wie Vasospasmus, Herzinsuffizienz, Schock, Herzhypertrophie, erhöhten Blutdruck,
Angina, Myokardinfarkt, plötzlichen Herztod,
Arrhythmie, periphere Verschlusskrankheit und anomale Nierenzustände, wie
beeinträchtigten
Flüssigkeitsfluss,
anomalen Massentransport oder Nierenversagen;
Zustände, die
mit einer erhöhten
Aktivität
des sympathischen Nervs, beispielsweise während oder nach einer Koronararterienoperation
und Operationen und einem chirurgischen Eingriff im Gastrointestinaltrakt,
in Verbindung stehen; Gehirnerkrankungen und das Zentralnervensystem
betreffende Erkrankungen, wie Hirninfarkt, Neurodegeneration, Epilepsie,
Schlaganfall, und Zustände,
die mit einem Schlaganfall, einem Hirnvasospasmus und einer Hirnblutung
in Verbindung stehen, Depression, Angst, Schizophrenie und Demenz;
Zustände, die
mit Schmerz oder Nozizeption in Verbindung stehen;
Erkrankungen,
die mit anomaler gastrointestinaler Motilität und Sekretion in Verbindung
stehen, wie unterschiedliche Formen von Ileus, Harninkontinenz und
Morbus Crohn;
Störungen
anomaler Flüssigkeits-
und Nahrungsaufnahme, wie Anorexie und Stoffwechselstörungen;
Erkrankungen,
die mit sexueller Dysfunktion und Reproduktionsstörungen in
Verbindung stehen;
Zustände
oder Störungen,
die mit einer Entzündung
verbunden sind;
Atemwegserkrankungen, wie Asthma und mit Asthma
oder Bronchokonstriktion in Verbindung stehende Zustände;
und
Erkrankungen, die mit der anomalen Freisetzung eines Hormons, wie
Luteinisierungshormon, Wachstumshormon, Insulin und Prolaktin, in
Verbindung stehen.
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Die
WO 96/14307 beschreibt substituierte Benzylaminderivate, die selektiv
an humane Neuropeptid-Y1-Rezeptoren binden.
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Die
Synthese bestimmter 4-Aminopyrrol(3,2-d)pyridine ist in Pharm. Chem.
J. 22, 185 (1988); 8, 14 (1974); und 7, 19 (1973) beschrieben. Von
diesen Verbindungen wurde berichtet, dass sie antibakterielle und Antitumoraktivität besitzen.
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Zusammenfassung
der Erfindung
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Durch
die Erfindung erfolgt die Bereitstellung einer Verbindung, die ausgewählt ist
aus der Gruppe von:
(S)-4-(2-Methoxymethyl-pyrrolidin-1-yl)-2-methyl-6-phenyl-5H-pyrrolo[3,2-d]pyrimidin;
(RS)-2-Methyl-6-phenyl-4-[2-(2-pyrrolidin-1-yl-ethyl)-piperidin-l-yl]-5H-pyrrolo[3,2-d]pyrimidin;
1-(2-Methyl-6-phenyl-5H-pyrrolo[3,2-d]pyrimidin-4-yl)-decahydrochinolin;
1'-(2-Methyl-6-phenyl-5H-pyrrolo[3,2-d]pyrimidin-4-yl)-[1,4']bipiperidinyl;
(R)-4-(2-Methoxymethyl-pyrrolidin-1-yl)-2-methyl-6-phenyl-5H-pyrrolo[3,2-d]pyrimidin;
(S)-2-Methyl-6-phenyl-4-(2-pyrrolidin-1-ylmethyl-pyrrolidin-1-yl)-5H-pyrrolo[3,2-d]pyrimidin
und
(R)-Dimethyl-[1-(2-methyl-6-phenyl-5H-pyrrolo[3,2-d]-pyrimidin-4-yl)-pyrrolidin-3-yl]-amin.
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In
einem weiteren Aspekt stellt die vorliegende Erfindung die Verwendung
einer Verbindung gemäß der obigen
Definition zur Herstellung eines Medikaments zur Linderung eines
pathologischen Zustands oder einer physiologischen Störung bei
einem Säuger,
der bzw. die durch ein Übermaß des Neuropeptids
Y gekennzeichnet oder mit diesem verbunden ist, bereit.
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Die
Verbindungen dieser Erfindung sind basischer Natur und zur Bildung
einer breiten Vielzahl von Salzen mit verschiedenen anorganischen
und organischen Säuren
fähig.
Die Säuren,
die zur Herstellung pharmazeutisch akzeptabler Säureadditionssalze dieser Verbindungen
der Formel I verwendet werden können, sind
diejenigen, die nichttoxische Säureadditionssalze,
d. h. pharmakologisch akzeptable Anionen enthaltende Salze, wie
das Hydrochlorid, Hydrobromid, Hydroiodid, Nitrat, Sulfat, Bisulfat,
Phosphat, saure Phosphat, Isonicotinat, Acetat, Lactat, Salicylat,
Citrat, saure Citrat, Tartrat, Panthothenat, Bitartrat, Ascorbat,
Succinat, Maleat, Fumarat, Gluconat, Glucuronat, Saccharat, Formiat,
Benzoat, Glutamat, Methansulfonat, Ethansulfonat, Benzolsulfonat
und p-Toluolsulfonat, bilden.
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Verbindungen,
die mit NPY-Rezeptoren Wechselwirken und die Aktivität des Neuropeptids
Y an diesen Rezeptoren hemmen, sind bei der Behandlung zahlreicher
Störungen,
die mit dem Neuropeptid Y verbunden sind, verwendbar. Durch die
vorliegende Erfindung erfolgt daher die Bereitstellung der Verwendung
der Verbindungen der Erfindung, die selektiv an Neuropeptid-Y-Rezeptoren
binden, zur Herstellung eines Medikaments zur Behandlung von:
Ernährungsstörungen,
wie Fettsucht und Bulimie, sowie Störungen oder Erkrankungen, die
das Herz, die Blutgefäße oder
das Nierensystem betreffen, wie Vasospasmus, Herzinsuffizienz, Schock,
Herzhypertrophie, erhöhtem
Blutdruck, Angina, Myokardinfarkt, plötzlichem Herztod, Arrhythmie
und peripherer Verschlusskrankheit, und anomalen Nierenzuständen, wie
beeinträchtigtem
Flüssigkeitsfluss,
anomalem Massentransport oder Nierenversagen;
Zuständen, die
mit einer erhöhten
Aktivität
des sympathischen Nervs, beispielsweise während oder nach einer Koronar arterienoperation
und Operationen und einem chirurgischen Eingriff im Gastrointestinaltrakt
in Verbindung stehen;
Gehirnerkrankungen und das Zentralnervensystem
betreffenden Erkrankungen, wie Hirninfarkt, Neurodegeneration, Epilepsie,
Schlaganfall, und Zuständen,
die mit einem Schlaganfall, Hirnvasospasmus und einer Hirnblutung
in Verbindung stehen, Depression, Angst, Schizophrenie und Demenz;
Zuständen, die
mit Schmerz oder Nozizeption in Verbindung stehen;
Erkrankungen,
die mit anomaler gastrointestinaler Motilität und Sekretion in Verbindung
stehen, wie unterschiedliche Formen von Ileus, Harninkontinenz und
Morbus Crohn;
Störungen
anomaler Flüssigkeits-
und Nahrungsaufnahme, wie Anorexie und Stoffwechselstörungen;
Erkrankungen,
die mit sexueller Dysfunktion und Reproduktionsstörungen in
Verbindung stehen;
Zuständen
oder Störungen,
die mit einer Entzündung
verbunden sind;
Atemwegserkrankungen, wie Asthma und mit Asthma
und Bronchokonstriktion in Verbindung stehende Zustände;
und
Erkrankungen, die mit der anomalen Freisetzung eines Hormons, wie
Luteinisierungshormon, Wachstumshormon, Insulin und Prolaktin, in
Verbindung stehen.
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Die
vorliegende Erfindung betrifft ferner eine pharmazeutische Zusammensetzung,
die eine Verbindung der Erfindung oder ein pharmazeutisch akzeptables
Salz derselben und einen pharmazeutisch akzeptablen Träger umfasst.
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Die
vorliegende Erfindung betrifft ferner Zusammensetzungen, die zur
Behandlung von Fettsucht und verwandten Zuständen verwendbar sind, die wirksame
Mengen einer Verbindung dieser Erfindung und eines B3-adrenergen
Mittels oder eines thyromimetischen Mittels umfassen.
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Ein
bevorzugtes B3-adrenerges Mittel ist 4-(2-(2-(6-Aminopyridin-3-yl)-2(R)-hydroxyethylamino)ethoxy)phenyl)-essigsäure und
deren Salze und Prodrugs.
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Detaillierte
Beschreibung der Erfindung
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Verbindungen
der Erfindung werden durch Verfahren, die aus der chemischen Literatur
bekannt sind, hergestellt. Verbindungen können nach den allgemeinen Verfahren
von Sokolova et al., Pharm. Chem. J., 8, 14 (1974) und ibid, 7,
19 (1973) oder Modnikova et al., Pharm. Chem. J., 22, 185 (1988)
hergestellt werden. Die obigen Literaturstellen sind hier als Bezug
aufgenommen.
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Verbindungen
der Erfindung können
nach der folgenden Reaktionsfolge hergestellt werden.
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Die
Verbindungen (a) und (b) können
auch durch die in Chem. Pharm. Bull. (Tokyo) 12, 1024 (1964) und
J. Am. Chem. Soc., 74, 4897 (1952) beschriebenen Verfahrensmaßnahmen
oder andere Standardsyntheseverfahrensmaßnahmen hergestellt werden.
Ein Chemiker üblicher
Erfahrung erkennt, dass Änderungen
der Reaktionsbedingungen notwendig sein können, wenn unterschiedliche
R-Gruppen vorhanden sind. Beispielsweise können Schutzgruppen erforderlich
sein, wenn eine der R-Gruppen eine zusätzliche Funktionalität enthält. Die
Verbindung (c) wird in günstiger
Weise aus der Verbindung (b) mit einem Chlorierungsmittel, wie Phosphoroxychlorid,
hergestellt.
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Die
pharmazeutische Verwendbarkeit von Verbindungen dieser Erfindung
wird durch den folgenden Testansatz für humane NPY1-Rezeptoraktivität gezeigt.
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Testansatz für Bindungsaktivität gegenüber dem
humanen NPY1-Rezeptor
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Das
verwendete Verfahren ist ähnlich
dem bei Gordon et al. (J. Neurochem. 55:506-513, 1990) beschriebenen.
SK-N-MC-Zellen wurden
von ATCC (Rockville, MD) gekauft. Die Zellen wurden bei 37 °C und 5 %
CO2 in Dulbecco's Modified Essential Media (DMEM) mit
L-Glutamin und 100 mg/l Natriumpyruvat, das mit 10 % fetalem Rinderserum
und 25 mM HEPES (pH-Wert 7,3) ergänzt war, gehalten. Der Bindungstest
wurde in 24-Vertiefungen-Platten (Falcon), wenn die Zellen konfluent
waren, durchgeführt.
Während
darauf geachtet wurde, dass die Zellen am Boden der Vertiefungen
nicht gestört
wurde, wurden das Medium abgesaugt und 0,5 ml von Dulbecco's Phosphate Buffered
Saline (DPBS) mit Calcium und Magnesium zu jeder Vertiefung gegeben.
Die DPBS wurde abgesaugt und ein weiteres Aliquot von DPBS wurde
zugegeben und abgesaugt. Zum Start des Tests wurde ein Bindungspuffer,
der aus serumfreiem DMEM, das 0,5 % Rinderserumalbumin, 0,1 % Bacitracin
und 0,1 mM Phenylmethylsulfonylfluorid enthielt, bestand, zu jeder
Vertiefung gegeben. Die Zellen und der Verbindungspuffer wurden
30 min bei Raumtemperatur vorinkubiert, und dann wurden an dem Zeitpunkt
die Arzneimittelverdünnung
und [125I]PYY (NEN-DuPont: 50000-75000 cpm
~ 50 pM) zugegeben, wobei ein Endvolumen von 250 μl erhalten
wurde. Die nichtspezifische Bindung wurde mit 1 mM NPY (von Schwein oder
Mensch, Bachem California) definiert. Nach 3-stündiger Inkubation bei Raumtemperatur
wurden die Platten dann auf Eis gegeben und die Vertiefungen abgesaugt.
Die Zellen wurden 4-6mal
mit 0,5 ml eiskalter DPBS gewaschen. Eine verdünnte Lösung von Triton-X-100 (1 %)
wurde dann zu jeder Vertiefung gegeben. Nach etwa 1 h bei Raumtemperatur
wurde ein Aliquot von jeder Vertiefung in ein Teströhrchen von
12 × 75
mm überführt und
die Menge von [125I] auf einem γ-Zähler mit
einem Wirkungsgrad von 80 – 85
% (Genesys 5000, Laboratory Technologies) quantitativ bestimmt.
IC50-Werte wurden mit dem nichtlinearen
Kurvenanpassungsprogramm RS/1 (BBN Software Products Corp., Cambridge,
MA) berechnet.
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[125I]PYY-Bindung
an in Sf9-Zellen exprimierten humanen NPY-Rezeptoren
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Baculovirus-infizierte
Sf9-Zellen, die den rekombinanten humanen H17-Subtyp von NPY-Rezeptoren exprimieren,
werden nach 48 h geerntet. Zum Erntezeitpunkt werden Zellpellets
in Lysepuffer (20 mM Tris-HCl, pH-Wert 7,4, 5 mM EDTA, 0,5 μg/ml Leupeptin,
2 μg/ml
Aprotonin und 200 μM
PMSF) resuspendiert und unter Verwendung eines Polytron (Einstellung
3, 25 – 30
Sekunden) homogenisiert. Die Homogenate werden 5 min mit 200 × g(~ 1500
rpm) bei 4 °C
zentrifugiert, um die Kerne zu pelletisieren. Der Überstand
wird in einem frischen Röhrchen
gesammelt und mit 48000 × g
10 min zentrifugiert. Die Pellets werden einmal in Lysepuffer gewaschen
und zentrifugiert. Das letzte Pellet wird in PBS resuspendiert und
in aliquoten Teilen bei –80 °C aufbewahrt.
Gereinigte Membranen werden unter Verwendung von PBS gewaschen und
in Bindungspuffer (50 mM Tris-HCl, pH- Wert 7,4, 5 mM KCl, 120 mM NaCl, 2 mM
CaCl2, 1 m MgCl2,
0,1 Rinderserumalbumin (BSA)) resuspendiert. Membranen (20 μg/Reaktionsröhrchen)
werden in Polypropylenröhrchen,
die 0,030 nM [125I]PYY (Schwein), verdrängende Spezies
im Bereich von 10–12 M bis 10–5 M
und Puffer zum Erreichen eines Endvolumens von 0,250 ml enthalten,
gegeben. Die nichtspezifische Bindung wird in Gegenwart von 1 μM NPY (Mensch)
bestimmt und macht 10 % der Gesamtbindung aus. Nach einer Inkubation
von 2 h bei Raumtemperatur wird die Reaktion durch rasche Vakuumfiltration
beendet. Die Proben werden über
vorgetränkte GF/C
Whatman-Filter (1,0 % Polyethylenamin) filtriert und zweimal mit
5 ml kaltem Bindungspuffer ohne BSA gespült. Ein Gammazähler wird
zum Auszählen
von Filtern mit einem Wirkungsgrad von 85 % verwendet. IC50-Werte werden mit dem nichtlinearen Kurvenanpassprogramm
RS/I (BBN Software Products Corp., Cambridge, MA) berechnet.
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Funktionstest für in Oocyten
exprimierte NPY-Rezeptoren
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Die
Experimente wurden an Xenopus-Oocyten durchgeführt. Oocyten wurden unter Verwendung
von Standardprotokollen präpariert
und gehalten (Dascal und Lotan, in Methods in Molecular Biology;
Protocols in Molecular Neurobiology, Hrsg. Longstaff & Revest, Humana,
Clifton, N.J. 13: 1992). Für
die vorliegenden Experimente wurden Oocyten von 6 Fröschen erhalten.
Die Oocyten wurden 2 – 7
Tage nach der Coinjektion von GIRKI und der mRNA des H17-NPY-1-
oder NPY-5-Subtyps (jeweils 25 ng, 50 nl Gesamtvolumen) protokolliert.
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Protokollaufzeichnungen
unter Anliegen einer Spannung durch zwei Elektroden wurden unter
Verwendung eines Warner Instruments Oocyte Clamp OC 725B durchgeführt. Die
Daten wurden auf einem Macintosh-Mikrocomputer gesammelt und unter
Verwendung von Superscope-Software analysiert. Spannungs- und Stromelektroden
wurden aus Glasrohren (1,5 mM Außendurchmesser) auf einer Brown/Flaming-Mikropipettenziehvorrichtung
(Sutter Instruments, Modell P-87) gezogen.
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Die
Elektroden enthielten 3M KCl und besaßen Widerstände von 0,5 – 2 MOhm.
Die Oocyten wurden in einer normalen äußeren Lösung, die 90 mM NaCl, 1 mM
KCl, 1 mM MgCl2, 1 mM CaCl2,
5 mM HEPES, pH-Wert = 7,4, enthielt, gebadet. Bevor NPY-Agonisten
oder -Antagonisten eingeführt
wurden, wurde eine Lösung
mit hohem K+-Gehalt, die 1 mM NaCl, 90 mM
KCl, 1 mM MgCl2, 1 mM CaCl2,
5 mM HEPES enthielt, appliziert, um eine Aufzeichnung des nach innen
gleichrichtenden K+-Stroms zu ermöglichen. Arzneimittel wurden
in dem Medium mit hohem K+-Gehalt verdünnt appliziert.
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100 μM-Stammlösungen von
NPY, PP oder NPY-Peptidfragmenten oder PYY-Peptidfragmenten wurden
in Wasser hergestellt und eingefroren, bis sie benötigt wurden.
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Die
Oocyten wurden mit zwei Elektroden einer Spannung mit –80 mV ausgesetzt.
Die Oocyten wurden zunächst
mit normalem äußerem Medium
superfundiert (ungefähre
Durchflussrate 4 ml/min). Bevor Arzneimittel appliziert wurden,
wurden die Zellen mit einer Lösung
mit hohem K+-Gehalt superfundiert, um eine
Aktivierung des nach innen gleichrichtenden K+-Stroms zu ermöglichen.
In Oocyten, die eine Coinjektion von mRNA des NPY-Rezeptors und
GIRK1 erhielten, induzierten NPY-Agonisten einen zusätzlichen
Einstrom über
dem durch das Medium mit hohem K+-Gehalt
verursachten K+-Ruhestrom. Da das Ansprechen
in niedrigen, jedoch variierenden Raten abnahm, wurden kumulative
Dosisapplikationen verabreicht, um Konzentration-Ansprechen-Kurven
zu erzeugen. Zwei bis vier Dosen von Agonisten wurden in jede Zelle
appliziert. Das Ansprechen der Agonistendosis in jeder Zelle wurde
auf das Ansprechen auf eine maximale Konzentration von humanem NPY
normiert. Dosis-Ansprechen-Kurven wurden mit einer logistischen
Gleichung unter Verwendung von Kaleidagraph-Software (Abelbeck Software,
Reading, PA) angepasst.
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Die
Verbindungen dieser Erfindung und pharmazeutisch akzeptable Salze
derselben (die aktiven Verbindungen) können oral, topisch, parenteral,
durch Inhalation oder ein Spray oder rektal in Dosierungseinheitsformulierungen,
die herkömmliche
nichttoxische pharmazeutisch akzeptable Träger, Adjuvantien und Vehikel enthalten,
verabreicht werden. Der hier verwendete Ausdruck parenteral umfasst
subkutane Injektionen, intravenöse,
intramuskuläre,
intrasternale Injektions- oder Infusionstechniken. Außerdem wird
eine pharmazeutische Formulierung, die eine Verbindung gemäß der Erfindung
und einen pharmazeutisch akzeptablen Träger umfasst, bereitgestellt.
Eine oder mehrere aktive Verbindungen können in Verbindung mit einem
oder mehreren nichttoxischen pharmazeutisch akzeptablen Trägern und/oder
Verdünnungsmitteln
und/oder Adjuvantien und, falls gewünscht, anderen Wirkstoffen
vorhanden sein. Die aktive Verbindungen enthaltenden pharmazeutischen
Zusammensetzungen können
in einer zur oralen Verwendung geeigneten Form, beispielsweise als
Tabletten, Lutschtabletten, Pastillen, wässrige oder ölige Suspensionen,
dispergierbare Pulver oder Granulate, eine Emulsion, harte oder
weiche Kapseln oder Sirupe oder Elixiere, vorliegen.
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Zur
oralen Verwendung geplante Zusammensetzungen können nach einem beliebigen
einschlägig
bekannten Verfahren zur Herstellung pharmazeutischer Zusammensetzungen
hergestellt werden, und derartige Zusammensetzungen können ein
oder mehrere Mittel, die aus der Gruppe von Süßungsmitteln, Aromatisierungsmitteln,
Farbmitteln und Konservierungsmitteln ausgewählt sind, enthalten, um pharmazeutische
elegante und schmackhafte Zubereitungen bereitzustellen. Tabletten
enthalten den Wirkstoff in einem Gemisch mit nichttoxischen pharmazeutisch
akzeptablen Streckmitteln, die zur Herstellung von Tabletten geeignet
sind. Diese Streckmittel können
beispielsweise inerte Verdünnungsmittel,
wie Calciumcarbonat, Natriumcarbonat, Lactose, Calciumphosphat oder
Natriumphosphat; Granulationsmittel und den Zerfall fördernde
Mittel, beispielsweise Maisstärke
oder Alginsäure;
Bindemittel, beispielsweise Stärke,
Gelatine oder Akaziengummi; und Gleitmittel, beispielsweise Magnesiumstearat,
Stearinsäure
oder Talkum, sein. Die Tabletten können unbeschichtet sein oder
sie können
durch bekannte Techniken beschichtet werden, um einen Zerfall und
die Absorption im Gastrointestinaltrakt zu verzögern und dadurch eine nachhaltige
Wirkung über
einen längeren
Zeitraum bereitzustellen. Beispielsweise kann ein Zeitverzögerungsmaterial
wie Glycerylmonostearat oder Glyceryldistearat verwendet werden.
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Formulierungen
zur oralen Verwendung können
auch als harte Gelatinekapseln, wobei der Wirkstoff mit einem inerten
festen Verdünnungsmittel,
beispielsweise Calciumcarbonat, Calciumphosphat oder Kaolin, gemischt
ist, oder als Weichgelatinekapseln, wobei der Wirkstoff mit Wasser
oder einem Ölmedium,
beispielsweise Erdnussöl,
Paraffinöl
oder Olivenöl,
gemischt ist, präsentiert
werden.
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Wässrige Suspensionen
enthalten die aktiven Materialien in einem Gemisch mit zur Herstellung
wässriger
Suspensionen geeigneten Streckmitteln. Derartige Streckmittel sind
Suspendiermittel, beispielsweise Natriumcarboxymethylcellulose,
Methylcellulose, Hydropropylmethylcellulose, Natriumalginat, Polyvinylpyrrolidon,
Tragantgummi und Akaziengummi; Dispergier- oder Benetzungsmittel
können
ein natürlich
vorkommendes Phosphatid, beispielsweise Lecithin, oder Kondensationsprodukte
eines Alkylenoxids mit Fettsäuren,
beispielsweise Polyoxyethylenstearat, oder Kondensationsprodukte
von Ethylenoxid mit langkettigen aliphatischen Alkoholen, beispielsweise
Heptadecaethylenoxycetanol, oder Kondensationsprodukte von Ethylenoxid mit
von Fettsäuren
und einem Hexit abgeleiteten partiellen Estern, wie Polyoxyethylensorbitmonooleat,
oder Kondensationsprodukte von Ethylenoxid mit von Fettsäuren und
Hexitolanhydriden abgeleiteten partiellen Estern, beispielsweise
Polyethylensorbitanmonooleat, sein. Die wässrigen Suspensionen können auch
ein oder mehrere Konservierungsmittel, beispielsweise Ethyl- oder
n-Propyl-p-hydroxybenzoat,
ein oder mehrere Farbmittel, ein oder meh rere Aromatisierungsmittel
und ein oder mehrere Süßungsmittel,
wie Saccharose oder Saccharin, enthalten.
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Ölige Suspensionen
können
durch Suspendieren der Wirkstoffe in einem pflanzlichen Öl, beispielsweise
Erdnussöl,
Olivenöl,
Sesamöl
oder Kokosöl,
oder in einem Mineralöl,
wie Paraffinöl,
formuliert werden. Die öligen
Suspensionen können
ein Dickungsmittel, beispielsweise Bienenwachs, Hartparaffin oder
Cetylalkohol, enthalten. Süßungsmittel
wie die im Vorhergehenden angegebenen und Aromatisierungsmittel
können
zugesetzt werden, um schmackhafte orale Zubereitungen bereitzustellen.
Diese Zusammensetzungen können durch
die Zugabe eines Antioxidationsmittels, wie Ascorbinsäure, konserviert
werden.
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Dispergierbare
Pulver und Granulate, die zur Herstellung einer wässrigen
Suspension durch die Zugabe von Wasser geeignet sind, stellen den
Wirkstoff in einem Gemisch mit einem Dispergier- oder Benetzungsmittel,
Suspendiermittel und einem oder mehreren Konservierungsmitteln bereit.
Beispiele für
geeignete Dispergier- oder Benetzungsmittel und Suspendiermittel
sind die bereits im Vorhergehenden angegebenen. Zusätzliche
Streckmittel, beispielsweise Süßungsmittel,
Aromatisierungsmittel und Farbmittel, können ebenfalls vorhanden sein.
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Pharmazeutische
Zusammensetzungen der Erfindung können auch in der Form von Öl-in-Wasser-Emulsionen
sein. Die ölige
Phase können
ein pflanzliches Öl,
beispielsweise Olivenöl
oder Erdnussöl,
oder ein Mineralöl,
beispielsweise Paraffinöl,
oder Gemische dieser sein. Geeignete Emulgatoren können natürlich vorkommende
Gummis, beispielsweise Akaziengummi oder Tragantgummi, natürlich vorkommende
Phosphatide, beispielsweise Sojalecithin, und Ester oder partielle
Ester, die von Fettsäuren
und Hexitolanhydriden abgeleitet sind, beispielsweise Sorbitanmonooleat,
und Kondensationsprodukte der partiellen Ester mit Ethylenoxid sein,
wobei beispielsweise Süßungsmittel,
Aromatisierungsmittel und Farbmittel ebenfalls vorhanden sein können.
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Sirupe
und Elixiere können
mit Süßungsmitteln,
beispielsweise Glycerin, Propylenglykol, Sorbit oder Saccharose,
formuliert werden. Derartige Formulierungen können auch ein Demulcens, ein
Konservierungsmittel und Rromatisierungs- und Farbmittel enthalten. Die pharmazeutischen
Zusammensetzungen können
in der Form einer sterilen injizierbaren wässrigen oder ölartigen
Suspension sein. Diese Suspension kann in bekannter Art und Weise
unter Verwendung der geeigneten Dispergier- oder Benetzungsmittel
und Suspendiermittel, die im Vorhergehenden genannt wurden, formuliert
werden. Die sterile injizierbare Zubereitung kann auch eine sterile
injizierbare Lösung
oder Suspension in einem nichttoxischen pharmazeutisch akzeptablen Verdünnungsmittel
oder Lösemittel,
beispielsweise als Lösung
in 1,3-Butandiol, sein. Unter den akzeptablen Vehikeln und Lösemitteln,
die verwendet werden können,
sind Wasser, Ringer-Lösung
und isotonische Natriumchloridlösung.
Zusätzlich
werden sterile fette Öle
herkömmlicherweise
als Lösemittel
oder Suspendiermedium verwendet. Für diesen Zweck kann jedes beruhigende
fette Öl
einschließlich
von synthetischen Mono- oder Diglyceriden verwendet werden. Ferner
finden Fettsäuren,
wie Ölsäure, Verwendung
bei der Herstellung von injizierbaren Zusammensetzungen.
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Die
aktiven Verbindungen können
auch in der Form von Suppositorien zur rektalen Verabreichung des Arzneimittels
verabreicht werden. Diese Zusammensetzungen können durch Mischen des Arzneimittels
mit einem geeigneten nicht-reizenden Streckmittel, das bei üblichen
Temperaturen fest ist, jedoch bei der Rektumtemperatur flüssig ist
und daher im Rektum unter Freisetzung des Arzneimittels schmilzt,
hergestellt werden. Derartige Materialien sind Kakaobutter und Polyethylenglykole.
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Aktive
Verbindungen können
parenteral in einem sterilen Medium verabreicht werden. Das Arzneimittel
kann in Abhängigkeit
von dem Vehikel und der Konzentration, die verwendet werden, entweder
in dem Vehikel suspendiert oder gelöst sein. Vorteilhafterweise
können
Adjuvantien, wie Lokalanästhetika,
Konservierungsmittel und Puffermittel, in dem Vehikel gelöst sein.
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Dosierungsmengen
der Größenordnung
von etwa 0,1 mg bis etwa 15 mg der aktiven Verbindung pro kg Körpergewicht
pro Tag sind bei der Behandlung der im Vorhergehenden angegebenen
Zustände
verwendbar (etwa 0,5 mg bis etwa 7 g pro Patient pro Tag). Die Menge
der aktiven Verbindung, die mit den Trägermaterialien zur Bildung
einer Einzeldosierungsform kombiniert werden kann, variiert in Abhängigkeit
vom behandelten Wirt und dem speziellen Verabreichungsmodus. Dosierungseinheitsformen
enthalten allgemein zwischen etwa 1 mg bis etwa 500 mg einer aktiven
Verbindung.
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Es
ist jedoch klar, dass die spezielle Dosismenge für einen speziellen Patienten
von einer Vielzahl von Faktoren, die die Aktivität der verwendeten speziellen
Verbindung, das Alter, Körpergewicht,
die allgemeine Gesundheit, das Geschlecht, die Ernährung, den
Verabreichungszeitpunkt, den Verabreichungsweg und die Ausscheidungsrate,
die Arzneimittelkombination und die Schwere der speziellen Erkrankung,
die eine Therapie erfährt,
umfassen, abhängt.
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Die
vorliegende Erfindung betrifft auch Zusammensetzungen, die zur Behandlung
von Fettsucht und verwandten Zuständen verwendbar sind, die wirksame
Mengen einer Verbindung dieser Erfindung und eines B3-adrenergen
Mittels oder eines thyromimetischen Mittels umfassen.
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(4-(2-(2-(6-Aminopyridin-3-yl)-2(R)-hydroxyethylamino)-ethoxy)essigsäure ist
in der International Patent Application Publication Nr. WO 96/35671
des gleichen Inhabers, de ren Offenbarung hier als Bezug aufgenommen
ist, als β-adrenerges Mittel
offenbart. Daher besitzt (4-(2-(2-(6-Aminopyridin-3-yl)-2(R)-hydroxyethylamino)ethoxy)essigsäure Verwendbarkeit
bei der Behandlung von Fettsucht.
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β-adrenerge
Mittel werden in β1-, β2- und β3-Subtypen als Kategorien eingeteilt. Agonisten
von β-Rezeptoren
fördern
die Aktivierung von Adenylcyclase. Die Aktivierung von β2-Rezeptoren induziert
die Relaxation von glattem Muskelgewebe, was einen Abfall des Blutdrucks
und das Einsetzen von Skelettmuskeltremor induziert. Es ist bekannt,
dass die Aktivierung von β3-Rezeptoren eine Lipolyse, die der Abbau
von Triglyceriden von adipösem
Gewebe in Glycerin und Fettsäuren
ist, stimuliert. Die Aktivierung von β3-Rezeptoren
stimuliert auch die Metabolisierungsrate, wodurch der Energieverbrauch
erhöht
wird. Daher fördert
die Aktivierung von β3-Rezeptoren
die Abnahme von Fettmasse. Verbindungen, die β3-Re9zeptoren stimulieren,
sind daher als Antifettsuchtmittel verwendbar.
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Bestimmte
thyromimetische Verbindungen, die die Fähigkeit zur Induktion einer
Gewichtsabnahme durch andere Mechanismen als Appetitzügelung,
beispielsweise durch die Stimulierung der peripheren Metabolisierungsrate
von adipösem
Gewebe, besitzen, wurden offenbart. Beispielsweise offenbart das
US-Patent Nr. 4
451 465, 4 772 631, 4 977 148, 4 999 377 und 5 284 971 Verbindungen,
die thermogene Eigenschaften in Dosierungen, die wenig oder keine
Nebenwirkungen verursachen, wie eine Herzstimulierung, besitzen.
Einem Fachmann ist bekannt, dass Selektivität einer thermogenen Wirkung
eine wichtige Anforderung für
ein bei der Behandlung von beispielsweise Fettsucht und verwandten
Zuständen
verwendbares therapeutisches Mittel ist.
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Bei
der Behandlung von Fettsucht werden allgemein zufriedenstellende
Ergebnisse erhalten, wenn die Kombination aus der vorliegenden Erfindung,
d. h. einer Verbindung dieser Erfindung, in Kombination mit (4-(2-(2-(6-Aminopyridin-3-yl)-2(R)-hydroxyethylamino)ethoxy)phenyl)essigsäure, Prodrugs
oder pharmazeutisch akzeptable Salzen derselben (im Folgenden auch
als "Wirkstoffe
oder Verbindungen" bezeichnet)
an tierische Lebewesen einschließlich Menschen auf entweder
dem oralen oder parenteralen Weg verabreicht werden. Eine Verabreichung
auf dem oralen Weg ist bevorzugt, da sie bequemer ist und den möglichen
Schmerz und Reizzustand einer Injektion vermeidet. Jedoch ist es
in Fällen,
in denen das Subjekt die Medikation nicht schlucken kann oder die
Absorption nach der oralen Verabreichung beeinträchtigt ist, beispielsweise
durch eine Erkrankung oder andere Anomalität, wesentlich, dass das Arzneimittel
parenteral verabreicht wird. Auf jedem der beiden Wege liegt die
Dosierung der Verbindung der Formel I im Bereich von etwa 0,01 bis
etwa 50 mg/kg Körpergewicht
des Subjekts pro Tag, zweckmäßigerweise
etwa 0,3 bis etwa 30 mg/kg Körpergewicht pro
Tag und vorzugsweise etwa 1 bis etwa 10 mg/kg Körpergewicht pro Tag, die einzeln
oder als geteilte Dosis verabreicht wird. Die Dosierung der Verbindung,
die das Essverhalten modifiziert, liegt im Bereich von etwa 0,01
bis etwa 15 mg/kg Körpergewicht
pro Tag, vorzugsweise etwa 0,1 mg/kg bis etwa 10 mg/kg Körpergewicht pro
Tag, die einzeln oder als geteilte Dosis verabreicht wird.
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Als
Folge ihrer Wirkung bei der Behandlung pathologischer Zustände besitzen
die Verbindungen der vorliegenden Erfindung Verwendbarkeit zur Behandlung
von Huftieren, wie Schweinen, Rindern, Schafen und Ziegen. Aktive
Verbindungen der Erfindung können
zusätzlich
zur Behandlung von Haustieren, beispielsweise Begleitertieren, wie
Hunden und Katzen, verwendet werden. Die Verabreichung einer aktiven
Verbindung der Erfindung kann oral oder parenteral bewirkt werden.
Es wird eine derartige Menge einer aktiven Verbindung der Erfindung
verabreicht, dass eine wirksame Dosis aufgenommen wird, allgemein
eine Tagesdosis, die bei oraler Verabreichung an ein tierisches
Lebewesen üblicherweise
zwischen 0,01 und 20 mg/kg Körpergewicht, vorzugsweise
zwischen 0,05 und 10 mg/kg Körpergewicht
beträgt.
Vorteilhafterweise kann die Medikation im Trinkwasser so durchgeführt werden,
dass eine therapeutische Dosierung des Mittels mit der täglichen
Wasserversorgung aufgenommen wird. Das Mittel kann direkt im Trinkwasser,
vorzugsweise in der Form eines flüssigen wasserlöslichen
Konzentrats (beispielsweise einer wässrigen Lösung eines wasserlöslichen
Salzes) abgemessen werden.
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Vorteilhafterweise
kann die aktive Verbindung auch direkt der Nahrung als solches oder
in der Form einer Tierfutterergänzung,
die auch als Premix oder Konzentrat bezeichnet wird, zugesetzt werden.
Ein Premix oder Konzentrat des therapeutischen Mittels in einem
Träger
wird zum Einarbeiten des Mittels in die Nahrung häufiger verwendet.
Geeignete Träger
sind nach Wunsch flüssig
oder fest, beispielsweise Wasser, verschiedene Mehle, wie Alfalfamehl,
Sojamehl, Baumwollsaatölmehl,
Leinölmehl,
Maiskolbenmehl und Maismehl, Molassearten, Harnstoff, Knochenmehl
und Mineraliengemische, die üblicherweise
bei Geflügelfutter
verwendet werden. Ein besonders wirksamer Träger ist das jeweilige Tierfutter
selbst, d. h. ein kleiner Teil eines derartigen Futters. Der Träger ermöglicht die
gleichförmige
Verteilung der aktiven Materialien in dem Fertigfutter, mit dem das
Premix gemischt wird. Es ist wichtig, dass die Verbindung sorgfältig in
das Premix und anschließend
das Futter gemischt wird. Im Hinblick darauf kann das Mittel in
einem geeigneten öligen
Vehikel, wie Sojaöl,
Maisöl, Baumwollsaatöl und dergleichen,
oder in einem flüchtigen
organischen Lösemittel
dispergiert oder gelöst
und dann mit dem Träger
gemischt werden. Es ist klar, dass die Anteile von aktivem Material
in dem Konzentrat einer breiten Variation zugänglich sind, da die Menge eines
Mittels in dem Fertigfutter durch Mischen des passenden Anteils
des Premix mit dem Futter eingestellt werden kann, um eine gewünschte Konzentration
an therapeutischem Mittel zu erhalten.
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Konzentrate
hoher Stärke
können
durch den Futterhersteller mit einem proteinartigen Träger, wie
Sojaölmehl
und anderen Mehlen, wie oben beschrieben, gemischt werden, um konzentrierte
Ergänzungsmittel, die
zur direkten Verfütterung
an Tiere geeignet sind, herzustellen. In diesen Fällen dürfen die
Tiere die übliche Nahrung
aufnehmen. Alternativ können
derartige konzentrierte Ergänzungsmittel
dem Futter direkt zugesetzt werden, um ein ernährungsmäßig ausbalanciertes Fertigfutter,
das eine therapeutisch wirksame Konzentration einer Verbindung gemäß der Erfindung
enthält,
herzustellen, Die Gemische werden durch Standardverfahren, beispielsweise
in einem Zwillingstrommelmischer, sorgfältig gemischt, um Homogenität sicherzustellen.
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Wenn
das Ergänzungsmittel
als äußerster Überzug für das Futter
verwendet wird, unterstützt
es in gleicher Weise das Sicherstellen einer gleichförmigen Verteilung
des aktiven Materials auf der Außenseite der überzogenen
Nahrung.
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Trinkwasser
und Futter, die zur Behandlung von Haustieren wirksam sind, werden
allgemein durch Mischen einer Verbindung der Erfindung mit einer
ausreichenden Menge Tierfutter zur Bereitstellung von etwa 10–3 bis
500 ppm der Verbindung in dem Futter oder Wasser hergestellt.
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Die
bevorzugten, mit Arzneimitteln versetzten Schweine-, Rinder-, Schaf-
und Ziegenfutter enthalten allgemein 1 bis 400 g aktive Verbindung
pro Tonne Futter, wobei die optimale Menge für diese Tiere üblicherweise
etwa 50 bis 300 g pro Tonne Futter beträgt.
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Die
bevorzugten Geflügel-
und Haustierfutter enthalten üblicherweise
etwa 1 bis 400 g und vorzugsweise 10 bis 400 g aktive Verbindung
pro Tonne Futter.
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Zur
parenteralen Verabreichung bei tierischen Lebewesen können die
Verbindungen der vorliegenden Erfindung in der Form einer Paste
oder eines Pellets hergestellt werden und als Implantat, üblicherweise
unter der Haut des Kopfes oder Ohrs des Tiers, bei dem eine Erhöhung der
Bildung von magerem Fleisch und eine Verbesserung des Verhältnisses
von magerem Fleisch zu Fett angestrebt werden, verabreicht werden.
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Im
allgemeinen umfasst eine parenterale Verabreichung die Injektion
einer ausreichenden Menge der Verbindungen der vorliegenden Erfindung,
um das Tier mit 0,01 bis 20 mg/kg Körpergewicht des Wirkstoffs
pro Tag zu versorgen. Die bevorzugte Dosierung für Geflügel, Schweine, Rinder, Schafe,
Ziegen und Haustiere liegt im Bereich von 0,05 bis 10 mg/kg Körpergewicht
des Wirkstoffs pro Tag.
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Die
Herstellung von Verbindungen der Erfindung wird durch die folgenden
Beispiele und Herstellungsbeispiele erläutert.
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Herstellungsbeispiel 1
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2-Methyl-4-chlor-6-phenylpyrrolo[3,2-d]pyrimidin
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Ein
Gemisch von 9 g der Verbindung (b) und 170 ml Phosphoroxychlorid
wird 21 h unter Sieden erhitzt. Nach Abdampfen des überschüssigen Phosphoroxychlorids
wird die Reaktionsmasse mit Eiswasser verdünnt. Der Niederschlag, d. h.
das Hydrochlorid von (c) wird mit 50 ml Wasser gemischt, 100 ml
Ethylacetat werden zugegeben, und das Gemisch wird unter sorgfältigem Rühren und
Kühlen
mit Ammoniakwasser neutralisiert, bis eine alkalische Reaktion (mit
Phenolphthalein) erhalten wird. Nach der Trennung der Schichten
wird die untere Wasserschicht zweimal mit Ethylacetat (jedes Mal
50 ml) extrahiert. Die Ethylacetatextrakte werden vereinigt und
unter Vakuum eingedampft. Das Sediment (c) wird abfiltriert. Ausbeute
7,43 g (76,2 %), Fp 184 – 185 °C (aus Ethylacetat).
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Referenzbeispiel
1
2-Methyl-4-isopropylamino-6-phenylpyrrolo[3,2-d]pyrimidin
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Ein
Gemisch von 1,22 g der Verbindung von Herstellungsbeispiel 1, 0,6
g Isopropylamin, 1 g Pottasche und 35 ml Wasser wurde 5 h in einem
Autoklaven auf 150 °C
(Badtemperatur) erhitzt. Der Niederschlag wurde abfiltriert, mit
Wasser und Ethylacetat gewaschen und aus einer 75 – 85 % Ethanollösung umkristallisiert.
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Beispiel
1
(S)-4-(2-Methoxymethyl-pyrrolidin-l-yl)-2-methyl-6-phenyl-5H-pyrrolo[3,2-d]pyrimidin
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Die
Titelverbindung wurde durch das Verfahren von Referenzbeispiel 1
hergestellt. Die Struktur wurde durch Massenspektrometrie (MS) bestätigt.
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Beispiel
2
(RS)-2-Methyl-6-phenyl-4-[2-(2-pyrrolidin-1-yl-ethyl)-piperidin-1-yl]-5H-pyrrolo[3,2-d]pyrimidin
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Die
Titelverbindung wurde durch das Verfahren von Referenzbeispiel 1
hergestellt. Die Struktur wurde durch Massenspektrometrie (MS) bestätigt.
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Beispiel
3
1-(2-Methyl-6-phenyl-5H-pyrrolo[3,2-d]pyrimidin-4-yl)-decahydrochinolin
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Die
Titelverbindung wurde durch das Verfahren von Referenzbeispiel 1
hergestellt. Die Struktur wurde durch Massenspektrometrie (MS) bestätigt.
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Beispiel
4
1'-(2-Methyl-6-phenyl-5H-pyrrolo[3,2-d]pyrimidin-4-yl)-[1,4']bipiperidinyl
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Die
Titelverbindung wurde durch das Verfahren von Referenzbeispiel 1
hergestellt. Die Struktur wurde durch Massenspektrometrie (MS) bestätigt.
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Beispiel
5
(R)-4-(2-Methoxymethyl-pyrrolidin-1-yl)-2-methyl-6-phenyl-5H-pyrrolo[3,2-d]pyrimidin
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Die
Titelverbindung wurde durch das Verfahren von Referenzbeispiel 1
hergestellt. Die Struktur wurde durch Massenspektrometrie (MS) bestätigt.
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Beispiel
6
(S)-2-Methyl-6-phenyl-4-(2-pyrrolidin-l-ylmethyl-pyrrolidin-1-yl)-5H-pyrrolo[3,2-d]pyrimidin
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Die
Titelverbindung wurde durch das Verfahren von Referenzbeispiel 1
hergestellt. Die Struktur wurde durch Massenspektrometrie (MS) bestätigt.
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Beispiel
7
(R)-Dimethyl-[1-(2-methyl-6-phenyl-5H-pyrrolo[3,2-d]-pyrimidin-4-yl)-pyrrolidin-3-yl]-amin
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Die
Titelverbindung wurde durch das Verfahren von Referenzbeispiel 1
hergestellt. Die Struktur wurde durch Massenspektrometrie (MS) bestätigt.