DE69825098T2 - Herzschrittmacher mit auf spezielle Funktion abgestimmter Ratenantwort - Google Patents

Herzschrittmacher mit auf spezielle Funktion abgestimmter Ratenantwort Download PDF

Info

Publication number
DE69825098T2
DE69825098T2 DE69825098T DE69825098T DE69825098T2 DE 69825098 T2 DE69825098 T2 DE 69825098T2 DE 69825098 T DE69825098 T DE 69825098T DE 69825098 T DE69825098 T DE 69825098T DE 69825098 T2 DE69825098 T2 DE 69825098T2
Authority
DE
Germany
Prior art keywords
frequency
function
special function
pacemaker
escape interval
Prior art date
Legal status (The legal status is an assumption and is not a legal conclusion. Google has not performed a legal analysis and makes no representation as to the accuracy of the status listed.)
Expired - Lifetime
Application number
DE69825098T
Other languages
English (en)
Other versions
DE69825098D1 (de
Inventor
Herve Janssens
Current Assignee (The listed assignees may be inaccurate. Google has not performed a legal analysis and makes no representation or warranty as to the accuracy of the list.)
Vitatron Medical BV
Original Assignee
Vitatron Medical BV
Priority date (The priority date is an assumption and is not a legal conclusion. Google has not performed a legal analysis and makes no representation as to the accuracy of the date listed.)
Filing date
Publication date
Application filed by Vitatron Medical BV filed Critical Vitatron Medical BV
Publication of DE69825098D1 publication Critical patent/DE69825098D1/de
Application granted granted Critical
Publication of DE69825098T2 publication Critical patent/DE69825098T2/de
Anticipated expiration legal-status Critical
Expired - Lifetime legal-status Critical Current

Links

Classifications

    • AHUMAN NECESSITIES
    • A61MEDICAL OR VETERINARY SCIENCE; HYGIENE
    • A61NELECTROTHERAPY; MAGNETOTHERAPY; RADIATION THERAPY; ULTRASOUND THERAPY
    • A61N1/00Electrotherapy; Circuits therefor
    • A61N1/18Applying electric currents by contact electrodes
    • A61N1/32Applying electric currents by contact electrodes alternating or intermittent currents
    • A61N1/36Applying electric currents by contact electrodes alternating or intermittent currents for stimulation
    • A61N1/362Heart stimulators
    • A61N1/3621Heart stimulators for treating or preventing abnormally high heart rate
    • A61N1/3622Heart stimulators for treating or preventing abnormally high heart rate comprising two or more electrodes co-operating with different heart regions

Landscapes

  • Health & Medical Sciences (AREA)
  • Cardiology (AREA)
  • Heart & Thoracic Surgery (AREA)
  • Engineering & Computer Science (AREA)
  • Biomedical Technology (AREA)
  • Nuclear Medicine, Radiotherapy & Molecular Imaging (AREA)
  • Radiology & Medical Imaging (AREA)
  • Life Sciences & Earth Sciences (AREA)
  • Animal Behavior & Ethology (AREA)
  • General Health & Medical Sciences (AREA)
  • Public Health (AREA)
  • Veterinary Medicine (AREA)
  • Electrotherapy Devices (AREA)

Description

  • Gebiet der Erfindung
  • Die vorliegende Erfindung bezieht sich auf Herzschrittmacher, und speziell auf implantierbare Herzschrittmacher mit programmierbarer Frequenzsteuerung.
  • Hintergrund der Erfindung
  • Schrittmachersysteme mit Frequenzsteuerung sind im Stand der Technik weit verbreitet. Die Frequenzsteuerung kann durch Verwendung eines oder mehrerer frequenzadaptiver Sensoren ausgeführt werden, beispielsweise durch Sensoren, die einen Parameter, wie z. B. das Q-T-Intervall oder die physische Belastung, bestimmen, aus dem die den Anforderungen an das Herz des Patienten entsprechende Schrittsteuerungsfrequenz ermittelt werden kann. Solche frequenzadaptiven Schrittmacher beinhalten Algorithmen für das Umwandeln der erfassten Parameter in eine Schrittsteuerungsfrequenz, so führt z. B. eine Steigerung der physischen Belastung zu einer höheren Schrittsteuerungsfrequenz. Es ist auch bekannt, bestimmte auf die Schrittsteuerungsfrequenz bezogene Daten von einer externen Programmiereinrichtung zu programmieren, beispielsweise können die Werte für die Frequenzuntergrenze (lower rate limit, LRL) und die Frequenzobergrenze (upper rate limit, URL) auf diese Weise programmiert werden.
  • Man hat festgestellt, dass es unter bestimmten Umständen erwünscht ist, die Schrittsteuerungsfrequenz eines implantierten Schrittmachers gemäß einer speziellen Funktion zu steuern, d. h. mit einer Frequenz oder Frequenzen, die anderweitig nicht angezeigt wären. Beispielsweise hat man festgestellt, dass nach einer Hochfrequenz-Katheterablatio der atrioventrikulären Verbindung mit einer gewissen Häufigkeit Kammerflimmern oder plötzlicher Tod eintreten. Siehe z. B. der Artikel von Peters et al., "Bradycardia Dependent QT Prolongation and Ventricular Fibrillation Following Catheter Ablation of the Atrioventricular Junction With Radiofrequency Energy", PACE, Ausg. 17., Januar 1994; Jordaens et al., "Sudden Death and Long-Term Survival After Ablation of the Atrioventricular Junction", EUR. J. C. P. E., Ausg. 3, Nr. 3, 1993; und Geelen et al., "Ventricular Fibrillation and Sudden Death After Radiofrequency Catheter Ablation of the Atrioventricular Junction", PACE, 1996. Man hat tatsächlich festgestellt, dass bei Schrittmacherpatienten mit einer LRL im Bereich von 60 Schlägen/Minute nach der Ablatio ein Risiko von ca. 6% besteht, dass der Patient ein bradykardie bedingtes Kammerflimmern entwickeln wird. Liegen nach einer Ablatio solche Umstände vor, dann wird die natürliche schnelle Ventrikel-Frequenz des Patienten durch die Schrittsteuerungsfrequenz des Schrittmachers ersetzt. Während ein Takten mit niedrigerer Frequenz die Gefahr nicht beseitigt, können Episoden mit ventrikulären Extrasystolen (VES) und ventrikulärer Tachykardie durch eine Übersteuerungs-Taktung mit einer höheren Frequenz, z. B. 80 bis 90 Schlägen/Minute oder höher, unterdrückt werden. Dementsprechend wird bekannterweise eine Frequenzuntergrenze auf eine solche relativ hohe Frequenz von ca. 90 Schlägen/Minute programmiert, und dann nach einem Monat oder so die Frequenzuntergrenze auf eine normalere Frequenz, z. B. 60 Schläge/Minute rückprogrammiert.
  • Diese Post-Ablatio-Technik lässt jedoch bestimmte Probleme ungelöst. Zum einen kann es zu Lasten des Wohlbefindens des Patienten gehen, wenn dieser konstant hohe Wert für die Frequenzuntergrenze für zu lange Zeit beibehalten wird. Zum anderen muss der Patient dann vom Arzt umprogrammiert werden, dabei fällt LRL abrupt auf einen niedrigeren Wert ab, z. B. 60 Schläge/Minute. Zudem weist diese Prozedur keine Flexibilität auf, und es wird nicht berücksichtigt, dass die Notwendigkeit der hochfrequenten Übersteuerungs-Taktung nicht konstant besteht, sondern sich innerhalb eines Zeitraums von ca. einem Monat nach unten verändern kann. Schließlich sind im Stand der Technik die Auswirkungen von physischer Aktivität des Patienten nicht berücksichtigt. Da der Patient für bradykardiebedingtes Flimmern anfällig bleibt, sollte die Frequenzanpassung bei physischer Aktivität so erfolgen, dass diese spezielle Situation besser berücksichtigt ist.
  • In der US 4,884,575 ist ein Herzschrittmacher offenbart, bei dem eine Schrittsteuerungsfrequenz auf eine relativ hohe (Aktivitäts-)Frequenz und eine niedrigere (Ruhe-)Frequenz eingestellt werden kann. Dieser Schrittmacher muss jedoch unter Verwendung eines externen Magneten vom Patienten manuell gesteuert werden.
  • Es besteht also Bedarf an einem Schrittmachersystem mit einer speziellen Frequenzsteuerungsfunktion für Situationen wie eine Post-Ablatio-Phase oder andere speziell diagnostizierte Umstände, unter denen die normale Frequenzsteuerung nicht befriedigend ist.
  • Ein solches Schrittmachersystem kann auf der Struktur bekannter Schrittmacher basieren (z. B. des aus der WO 95/29734 bekannten, der die Merkmale des Oberbegriffs von Anspruch 1 umfasst).
  • Zusammenfassung der Erfindung
  • Eine Aufgabe der vorliegenden Erfindung besteht in der Bereitstellung eines implantierbaren Schrittmachersystems zum Ausführen einer speziellen Frequenzsteuerungsfunktion für den Umgang mit Situationen, wie z. B. der eines Patienten nach einer Katheterablatio der atrioventrikulären Verbindung. Die Aufgabe besteht insbesondere in der Bereitstellung eines Schrittmachers, der veranlasst werden kann, auf eine spezialisierte Frequenzsteuerungsroutine zum Variieren der Untergrenze für die Schrittimpulsfrequenz, und auch zum Variieren der Frequenzadaption bei Phasen physischer Aktivität des Patienten umzuschalten. Für die spezielle Funktion des Umgangs mit einer Post-Ablatio-Phase sieht das erfindungsgemäße Schrittmachersystem eine anfänglich hohe Frequenzuntergrenze von z. B. 80 bis 110 Impulse/Minute vor, auf die eine graduelle Abnahme von LRL über einen vorherbestimmten Zeitraum wie z. B. einem Monat folgt.
  • Das Spezialfunktionsfrequenzmerkmal der vorliegenden Erfindung kann durch externe Programmierung direkt nach dem Ereignis oder der Bestimmung der Notwendigkeit der Spezialfunktion aktiviert werden, z. B. nach der Vornahme einer Ablatio. Bei einer bevorzugten Ausführungsform wird das Escape-Intervall anfänglich auf einen Wert gesetzt, der einer hohen LRL von mindestens 80 Schlägen/Minute (oder Impulsen pro Minute) entspricht, wobei das Escape-Intervall gemäß einer vorherbestimmten Abnahmefunktion über einen bestimmten Zeitraum größer wird, bis ein Wert erreicht ist, der einer normalen Frequenzuntergrenze entspricht. Um ein genaues Beispiel zu geben kann das System so eingestellt werden, dass es mit einer Frequenz, die ungefähr 93,75 Schlägen/Minute entspricht, beginnt, und dann diese Frequenz alle zwei Stunden dekrementiert wird, indem das Escape-Intervall um 1 ms inkrementiert wird, wobei nach 30 Tagen die Frequenz auf 60 Schläge/Minute herabgesetzt ist.
  • Bei einer bevorzugten Ausführungsform eines frequenzadaptiven Schrittmachers speichert der Schrittmacher einen Normalfrequenz-Adaptions-(RR-)-algorithmus zum Korrelieren eines erfassten Parameters mit einer Schrittimpulsfrequenz, sowie einen oder mehrere auswählbare Spezialfunktionsalgorithmen. Ist die Spezialfunktions-Frequenzsteuerung der vorliegenden Erfindung aktiviert, dann ist die ausgewählte Frequenzadaptionsfunktion aggressiver, d. h. sie reagiert aggressiver auf physische Belastung, um nach dem Einsetzen von physischer Belastung die Schrittsteuerungsfrequenz schneller in Richtung der Frequenzobergrenze ansteigen zu lassen.
  • Kurzbeschreibung der Zeichnungen
  • 1 ist ein Blockdiagramm der primären Komponenten eines erfindungsgemäßen Schrittmachers,
  • 2 ist ein Ablaufplan, der die primären Schritte zeigt, die in einem erfindungsgemäßen frequenzadaptiven Schrittmacher vorgenommen werden, einschließlich der Schritte zum Aktivieren einer Spezialfunktions-Frequenzsteuerung des Schrittmachers,
  • 3 ist ein Ablaufplan, der das erfindungsgemäße frequenzadaptive Überlagern der Schrittsteuerungsfrequenz darstellt,
  • 4a ist eine graphische Darstellung einer geradlinigen und einer krummlinigen Abnahmefunktion gemäß der vorliegenden Erfindung,
  • 4b ist eine graphische Darstellung einer aggressiveren Frequenzanpassung gemäß der vorliegenden Erfindung.
  • Ausführliche Beschreibung der bevorzugten Ausführungsformen
  • In 1 ist ein Blockdiagramm für ein beispielhaftes Schrittmachersystem zur Anwendung der vorliegenden Erfindung gezeigt. Das Blockdiagramm von 1 zeigt die primären Funktionskomponenten eines Schrittmachers; diese Komponenten und ihre Verbindungen untereinander sind in der Schrittmachertechnik bekannt. Ein VP-Generator 30 erzeugt Ventrikel-Schrittimpulse, gesteuert von der Steuereinheit 40. Der Ausgang des Generators 30 ist über eine Schrittmacherleitung Lv mit einer Ventrikel-Elektrode oder Elektroden 31 verbunden, um den Ventrikel des Patienten zu takten. Die Elektrode oder Elektroden 31 erfassen auch Signale im Ventrikel des Patienten, sowohl natürliche als auch hervorgerufene. Von den Elektroden 31 erfasste Signale werden an eine QRS-Leseverstärkerschaltung 35 und an einen T-Zacken-Leseverstärker 36 geleitet. Auf eine im Stand der Technik bekannte Weise wird der Verstärker 35 für ein dem erwarteten QRS-Zeitpunkt entsprechendes Fenster aktiviert, gesteuert von der Schaltung 40; auf ähnliche Weise wird der T-Zacken-Leseverstärker für ein Zeitfenster um die erwartete T-Zacke herum aktiviert, ebenfalls gesteuert von der Schaltung 40. Auf diese Weise werden Ventrikel-Signale (VS) und T-Zacken erfasst und in die Steuerschaltung 40 eingegeben, um vom Schrittmacher verwendet zu werden. Bei einem Zweikammer-Schrittmacher ist auch ein Atrio-Impulsgenerator 32 vorhanden, der von der Steuerschaltung 40 gesteuert Schrittimpulse für das Atrium abgibt. Diese Impulse werden über eine Atrio-Leitung LA an eine Atrio-Elektrode oder Elektroden 33 geleitet. Natürliche P-Zacken oder hervorgerufene Atrio-Reaktionen werden von den Atrio-Elektroden 33 erfasst und dem P-Zacken-Leseverstärker 37 zugeleitet, dessen Ausgang mit der Steuereinheit 40 rückgekoppelt ist.
  • Die Steuereinheit 40 führt die verschiedenen Logik- und Verarbeitungsfunktionen eines modernen Schrittmachers aus und beinhaltet geeigneterweise einen Mikroprozessor. Die Mikroprozessorschaltung selbst enthält einen Speicher; wie bei Block 41 gezeigt kann auch ein zusätzliche RAM-/ROM-Speicher vorhanden sein. Die Zuordnung von Hardware und Software zur Struktur und zur Steuereinheit 40 ist eine Frage der Designwahl und hat für den Schutzbereich dieser Erfindung keine Bedeutung. Es sind auch ein oder mehrere Sensoren 42 zum Bestimmen eines oder mehrerer Parameter gezeigt, mittels derer eine frequenzadaptive Steuerung bewirkt werden kann, auf ebenfalls bekannte Weise. Außerdem kann das Stimulations-T- oder QT-Intervall abgeleitet und auf bekannte Weise als RR-Parameter verwendet werden. Block 44 stellt eine Empfangs- und Sendeeinheit für die Kommunikation mit einer externen Programmiereinrichtung mittels Fernübertragung dar, die auf bekannte Weise stattfindet. Programmanweisungen von einem externen Sender werden so bei 44 empfangen und in die Steuereinheit 40 eingegeben, dementsprechend können vom Schrittmacher gesammelte Daten bezüglich der den Schrittmacher steuernden Variablen und/oder Diagnosedaten über die Einheit 44 auf bekannte Weise an die externe Programmiereinrichtung übertragen werden.
  • Bei der Ausführung dieser Erfindung wird ein externer Befehl zum Überführen des Schrittmachers in einen Spezialfunktions-Frequenzsteuerungsmodus von der Empfangs- und Sendeeinheit 44 empfangen und an die Steuereinheit 40 weitergegeben. Der Normalfrequenz-Adaptionsalgorithmus und der auswählbare Spezialfunktions-Adaptionsalgorithmus sind im Speicher 41 gespeichert und werden ansprechend auf ein programmiertes Signal ausgewählt. Es sei angemerkt, dass, während eine für einen Post-Ablatio-Patienten geeignete Abnahmereaktion als die bevorzugte Ausführungsform dargestellt ist, ein beliebiges anderes Spezialfunktionsprogramm gespeichert und durch einen entsprechenden Befehl abrufbar sein kann.
  • In 2 ist ein Ablaufplan der primären, bei der erfindungsgemäßen Frequenzsteuerung ausgeführten Schritte gezeigt. Die Schritte werden vorzugsweise softwaregesteuert ausgeführt. Es sei angemerkt, dass der Schrittmacher mit normalen Werten für LRL und URL sowie mit einer Normalfrequenz-Adaptions-Korrelationsfunktion zum Korrelieren eines erfassten Parameters, wie z. B. der Aktivität, mit einer Frequenzadaptions-Frequenz programmiert ist. Bei Block 50 bestimmt der Schrittmacher, ob eine Frequenzabnahme oder eine Spezial funktionsfrequenz programmiert ist. Wenn nein, dann verwendet der Schrittmacher, wie bei Block 54 gezeigt, den Normalfrequenz-Adaptionsalgorithmus, wie immer dieser lauten mag. Ist jedoch eine Spezialfunktion programmiert, dann setzt der Schrittmacher, wie bei Block 51 gezeigt, das Abnahmeflag oder Spezialfunktionsflag, das die Spezialfunktionsroutine aktiviert. Ist dieses Flag gesetzt, dann setzt der Schrittmacher das Escape-Intervall auf einen Ausgangswert, z. B. 640 ms, wie bei 53 gezeigt. Sechshundertvierzig ms entsprechen einer Startfrequenz von 93,75 Schlägen/Minute. Wie oben ausgeführt muss der Ausgangswert für die Schrittsteuerungsfrequenz während der Dauer des Taktens nach einer Spezialfunktionsfrequenz hoch genug sein, um ein Kammerflimmern zu übertreffen. Die Startfrequenz kann vom Arzt eingestellt werden, und sie kann geeigneterweise im Bereich von 80 bis 110 Schlägen/Minute oder höher liegen. Die genannte Startfrequenz von 93,75 ist als Beispiel zu verstehen und entspricht einer linearen Abnahme über die Dauer eines Monats bis zu einem Endwert von 60 Schlägen/Minute.
  • Immer noch in 2 ist bei Schritt 55 die Taktung eines Intervalls, z. B. 2 Stunden, durch den Schrittmacher dargestellt. Nach dem Ablauf dieses Intervalls wird, wie bei 56 gezeigt, das Escape-Intervall um 1 ms inkrementiert. Daraufhin wird bestimmt, ob das Escape-Intervall gleich dem oder größer als der Endwert ist, wobei ein beispielhafter Endwert 1.000 ms ist, was 60 Schlägen/Minute entspricht. Wenn nein, dann zweigt die Routine ab zu Block 58 und bestimmt, ob die Spezialfunktion umprogrammiert werden muss. Wenn nein, dann geht die Routine zurück zu 55 und startet den Ablauf des nächsten 2-Stunden-Intervalls. Wenn ja, dann geht die Routine zurück zu 51 und aktiviert erneut die spezielle Abnahmefunktion, die an diesem Punkt eine umprogrammierte Funktion sein kann. Die Umprogrammierung kann ganz einfach das Starten einer neuen Abnahmeroutine, eine Änderung der Zeitdauer, eine Änderung der Startfrequenz oder Endfrequenz, oder eine beliebige Kombination dieser Spezialfunktionsvariablen sein.
  • Liegt keine Umprogrammierung vor, dann wird die in 2 gezeigte Routine immer wieder von neuem begonnen, und es laufen immer wieder 2-Stunden-Intervalle ab, wobei nach jedem Intervall das Escape-Intervall um 1 ms erhöht wird. Auf diese Weise ist nach 30 Tagen das Escape-Intervall auf 1.000 ms inkrementiert, was 60 Schlägen/Minute entspricht. Diese lineare Abnahme ist als Beispiel dargestellt, und es sei angemerkt, dass gemäß dieser Erfindung jede andere gewünschte Abnahmefunktion angewandt werden kann. Nachdem die Schrittsteuerungsfrequenz auf den Endwert angestiegen ist, wird bei Block 59 das Frequenz abnahme-Flag rückgesetzt, so dass der Schrittmacher dann in einen Normalfrequenz-Adaptionsmodus übergeht.
  • In 3 ist ein Ablaufplan gezeigt, der den Einschluss einer aus einem oder mehreren frequenzanzeigenden Sensoren abgeleiteten Frequenzadaption zeigt. Dieser Ablaufplan zeigt Schritte, die während der Dauer dieser Spezialfunktion in jedem Schrittmacherzyklus ausgeführt werden. Bei 60 erhält der Schrittmacher das Frequenzadaptions-Escape-Intervall, das als RR_int bezeichnet ist. Bei 61 wird RR_int mit dem Escape-Intervall verglichen, wobei das Escape-Intervall durch die Spezialfunktion oder Abnahmeroutine gesetzt wird, wie bei Block 56 in 2 gezeigt. Ist RR_int nicht kleiner als das Escape-Intervall, dann zweigt die Routine ab zu Block 64. Zeigt dieser Vergleich jedoch an, dass RR_int kleiner ist als das Escape-Intervall, dann wird bei 62 das Escape-Intervall gleich RR_int gesetzt. Bei 64 wird der Ablauf des Escape-Intervalls ausgelöst. Bei 65 wird bestimmt, ob es eine Erfassung gegeben hat. Wenn ja, dann wird die Abgabe eines Schrittimpulses auf normale Weise unterbunden. Wenn nein, dann wird ein Schrittimpuls abgegeben, wie bei 67 gezeigt. Bei 68 wird dann bestimmt, ob der Schrittmacher im Frequenzabnahme- oder Spezialfunktions-Modus bleibt. Wenn ja, dann wird bei 72 die Frequenzabnahme-RR-Korrelation aktiviert; wenn nein, dann wird bei 70 die normale RR-Korrelation aktiviert.
  • In 4a ist ein Kurvenpaar gezeigt, das die lineare und die nicht-lineare Variante einer Abnahmefunktion darstellt. Die gerade, mit A markierte Linie zeigt eine lineare Abnahme der Schrittsteuerungsfrequenz von 93,75 auf 60 Schläge/Minute, die, wie oben erläutert, über einen Zeitraum von 30 Tagen stattfindet. Kurve B zeigt eine nicht-lineare Veränderung, bei der im Vergleich zu Kurve A höhere Schrittsteuerungsfrequenzen über einen längeren Zeitraum aufrechterhalten werden. Die genaue Funktion kann natürlich so bestimmt werden, dass sie der Erfahrung des Arztes mit derartigen Fällen entspricht. Es sei angemerkt, dass, wenn die Abnahmefunktion zu einem beliebigen Zeitpunkt umprogrammiert wird, der Arzt aus mehreren verschiedenen im Speicher vorhandenen Reaktionen auswählen kann. Natürlich wird für andere Krankheitsbilder, die eine andere Schrittimpulssteuerung erfordern, die Reaktion so formuliert, dass sie der verordneten Behandlung entspricht.
  • In 4b sind mehrere verschiedene Formen von frequenzadaptiven Übersteuerungen dargestellt. Die gerade Linie zeigt eine Normalfrequenz-Adaptions-Korrelationsfunktion, bei der Anstiege der Frequenzadaptions-Parameter (z. B. der Aktivität) linearen Anstiegen der Fre quenz entsprechen. Wie hier gezeigt steigt die Frequenz linear von 60 auf 140 Schläge/Minute an, als eine Funktion des Frequenzadaptionsparameters. Im Gegensatz dazu weist die mit "Abnahme A" markierte gestrichelte Linie eine aggressivere Korrelationsfunktion auf, die bei 90 Schlägen/Minute einsetzt. Bei dieser Frequenzadaption, angenommen, die Abnahmefrequenz beträgt 90 Schläge/Minute, erfolgt also ein aggressiverer inkrementeller Anstieg in Richtung Frequenzobergrenze, wenn der Frequenzadaptions-Parameter eine Schrittsteuerungsfrequenz anzeigt, die größer ist als 90. Diese Adaption kann an die Abnahmefrequenz gebunden sein, d. h. wenn die Abnahmefrequenz von einem höheren Ausgangspunkt an auf 80 Schläge/Minute abgesunken ist, dann übernimmt immer dann, wenn eine Frequenz angezeigt ist, die höher ist als 80, die aggressivere Frequenzadaptionsfunktion die Taktung. Die mit "Abnahme B" gekennzeichnete Kurve ist eine Variante, bei der, wenn der Frequenzadaptions-Parameter über einen vorherbestimmten Schwellenwert (Th) hinaus angestiegen ist, die vom RR-Parameter angezeigte Frequenz inkrementell springt, z. B. auf 90 Schläge/Minute, und sich dann kurvenförmig zur Frequenzobergrenze hin bewegt. Diese Kurven sind Beispiele, die veranschaulichen sollen, dass das genaue Wesen der Spezialfunktions-Frequenzadaptionskorrelation so programmiert werden kann, dass die Patientengeschichte oder beliebige andere bekannte Faktoren berücksichtigt werden.
  • Es sei angemerkt, dass die Spezial-RR-Funktion ohne die Abnahmefunktion verwirklicht werden kann. So ist es beispielsweise möglich, dass der Zustand eines Patienten keine spezielle LRL, jedoch eine spezielle Frequenzadaption bei physischer Aktivität oder unter anderen Umständen erfordert. In diesem Falle wird das Abnahmeprogramm umgangen, die Spezialfunktions-RR-Korrelation wird jedoch für eine bestimmte Zeitdauer oder bis zur Neuprogrammierung durch den Arzt aktiviert.

Claims (10)

  1. Frequenzadaptives implantierbares Herzschrittmachersystem mit: – Impulsgeneratoreinrichtungen (30, 32) zum Erzeugen von Schrittimpulsen und Abgeben derselben an das Herz eines Patienten, – frequenzadaptiven Einrichtungen (35, 36, 37) zum Bestimmen einer frequenzadaptiven Schrittsteuerungsfrequenz als Funktion von zumindest einem Parameter des Patienten, – einer Frequenzsteuerungseinrichtung (40) zum Steuern der Frequenz von erzeugten Schrittimpulsen, wobei die Frequenzsteuerungseinrichtung (40) eine Spezialfunktionseinrichtung (50) zum Bestimmen einer Spezialfunktions-Frequenz sowie eine Funktions-Aktivierungs-Einrichtung (68) zum Aktivieren der Spezialfunktionseinrichtung (50) aufweist, und die Spezialfunktionseinrichtung (50) ein Escape-Intervall setzt, das einer hohen Frequenz von mindestens 80 Schlägen/Minute entspricht, und dieses Escape-Intervall mit einer vorherbestimmten Abnahmefunktion (55, 56) über eine vorherbestimmte Zeitdauer auf einen Wert erhöht, der einer vorherbestimmten Frequenzuntergrenze unterhalb von 70 Schlägen/Minute entspricht, dadurch gekennzeichnet, dass die Frequenzsteuerungseinrichtung (40) die Frequenz der Schrittimpulse so steuert, dass sie von der Adaptionsfrequenz und der Spezialfunktionsfrequenz die größere ist.
  2. System nach Anspruch 1, bei welchem die vorherbestimmte Zeitdauer eine Länge im Bereich von 15–35 Tagen hat.
  3. System nach Anspruch 1, bei welchem das Escape-Intervall regelmäßig erhöht wird.
  4. System nach Anspruch 3, bei welchem das Escape-Intervall um ca. 1 ms alle 2 Stunden erhöht wird.
  5. System nach Anspruch 1, bei welchem die hohe Frequenz im Bereich von 90 bis 110 Schlägen/Minute liegt.
  6. System nach Anspruch 1, bei welchem die Steuerungseinrichtung (40) eine programmierbare Wiederholeinrichtung (58) zum Verändern des Escape-Intervalls oder einer anderen Frequenz oder zum Rücksetzen der Abnahmefunktion aufweist.
  7. System nach Anspruch 1, bei welchem die Steuerungseinrichtung (40) eine Normalfrequenz-Adaptions-Korrelationseinrichtung (70) zum Bestimmen der Schrittimpulsfrequenz gemäß einem normalerweise zu verwendenden ersten Algorithmus, eine Frequenzabnahme-Frequenzadaptionseinrichtung (72) zum Bestimmen der Schrittimpulsfrequenz gemäß einem zweiten, aggressiveren Algorithmus, und eine zweite Aktivierungseinrichtung (68) zum Aktivieren der Frequenzabnahme-Frequenzadaptionseinrichtung (72) aufweist, wenn die Spezialfunktionseinrichtung (50) aktiviert ist.
  8. System nach Anspruch 7, bei welchem der aggressive Algorithmus die Schrittimpulsfrequenz schnell erhöht, um auf eine physische Belastung zu reagieren, die eine Schrittimpulsfrequenz oberhalb der Spezialfunktionsfrequenz erfordert.
  9. System nach Anspruch 1, welches weiterhin eine programmierbare Einrichtung (44) zum Empfangen eines Programmiersignals von einer externen Quelle aufweist.
  10. System nach Anspruch 9, bei welchem das Programmiersignal Daten für die Bestimmung der Abnahmefunktion aufweist.
DE69825098T 1997-05-19 1998-04-29 Herzschrittmacher mit auf spezielle Funktion abgestimmter Ratenantwort Expired - Lifetime DE69825098T2 (de)

Applications Claiming Priority (2)

Application Number Priority Date Filing Date Title
US08/858,534 US5944743A (en) 1997-05-19 1997-05-19 Pacemaker system and method with special function rate response
US858534 1997-05-19

Publications (2)

Publication Number Publication Date
DE69825098D1 DE69825098D1 (de) 2004-08-26
DE69825098T2 true DE69825098T2 (de) 2005-08-04

Family

ID=25328541

Family Applications (1)

Application Number Title Priority Date Filing Date
DE69825098T Expired - Lifetime DE69825098T2 (de) 1997-05-19 1998-04-29 Herzschrittmacher mit auf spezielle Funktion abgestimmter Ratenantwort

Country Status (3)

Country Link
US (1) US5944743A (de)
EP (1) EP0879619B1 (de)
DE (1) DE69825098T2 (de)

Families Citing this family (9)

* Cited by examiner, † Cited by third party
Publication number Priority date Publication date Assignee Title
US6650937B2 (en) 2000-11-06 2003-11-18 Medtronic, Inc. Method and system for gradual cardiac training using an implantable medical device
US6564098B1 (en) 2000-11-06 2003-05-13 Medtronic, Inc. Method and system for increasing a pacer function of an implantable medical device disposed within a mammalian heart
US6901291B2 (en) 2000-12-04 2005-05-31 Medtronic, Inc. Distinguishing valid and invalid cardiac senses
US6952612B1 (en) 2002-04-24 2005-10-04 Pacesetter, Inc. Method and apparatus for programming a rate responsive implantable cardiac stimulation device using user specified rate response functions
US7233826B2 (en) 2003-04-25 2007-06-19 Medtronic, Inc. Bi-ventricular and single-ventricle pacing
US20050234519A1 (en) * 2004-04-15 2005-10-20 Ziegler Paul D Cardiac stimulation device and method for automatic lower pacing rate optimization
US7881786B2 (en) * 2005-04-29 2011-02-01 Medtronic, Inc. Suppression of high rate pacing for reducing myocardial ischemic irritability
US8442631B2 (en) * 2007-05-08 2013-05-14 Cardiac Pacemakers, Inc. System and method for determining the origin of a sensed beat
US8224443B2 (en) * 2007-05-08 2012-07-17 Cardiac Pacemakers, Inc. Method for controlling pacemaker therapy

Family Cites Families (5)

* Cited by examiner, † Cited by third party
Publication number Priority date Publication date Assignee Title
US4163451A (en) * 1977-10-26 1979-08-07 Cordis Corporation Interactive method and digitally timed apparatus for cardiac pacing arrhythmia treatment
US4884575A (en) * 1987-12-08 1989-12-05 Intermedics, Inc. Cardiac pacer with patient-controlled exercise rate and method
US4922930A (en) * 1989-04-11 1990-05-08 Intermedics, Inc. Implantable device with circadian rhythm adjustment
CA2187937C (en) * 1994-04-29 2001-03-13 H. Toby Markowitz Pacemaker with vasovagal syncope detection
US5919209A (en) * 1996-05-13 1999-07-06 Medtronic, Inc. System and method for myocardial revalidation and therapy by high rate pacing

Also Published As

Publication number Publication date
EP0879619A1 (de) 1998-11-25
DE69825098D1 (de) 2004-08-26
US5944743A (en) 1999-08-31
EP0879619B1 (de) 2004-07-21

Similar Documents

Publication Publication Date Title
DE69625103T2 (de) Zweikammer-Herzschrittmachersystem unter Verwendung der Detektion ventrikulärer Fusionssystolen für die Verstellung der AV-Verzögerung bei der Therapie von hypertrophischen obstruktiven Kardiomyopathien
DE69105738T2 (de) System zur frequenzsteuerung eines herzschrittmachers in abhängigkeit von atrioventrikulären intervall.
DE69308290T2 (de) Vorsehen einer optimierten schrittmacherfrequenz, die mit den physiologischen erfordernissen des patienten variiert
DE69631761T2 (de) Vorrichtung für herzstimulatoren mit veränderlicher frequenz
DE69510448T2 (de) Vorrichtung eines zweikammerherzschrittmachers
DE69329692T2 (de) Herzrhythmus Steuereinrichtung mit automatischer Optimalisierung von Reizungsparametern
DE69426214T2 (de) Ratenadaptierender Herzschrittmacher mit Einstellung der Sensorrate als Funktion der erfassten Sinusfrequenz
DE69226921T2 (de) System zur Beendigung von durch einen Herzschrittmacher induzierten Tachykardien bei frequenzadaptierender Reizung
DE68919425T3 (de) Schrittmacher mit verbesserter automatischer Ausgangsregelung.
DE69600595T2 (de) Zweikammer-herzschrittmacher-system mit optimierter verstellung der av-verzögerung zur behandlung von kardiomyopathien
DE68924951T2 (de) Herzschrittmacher mit adaptiver Schrittfrequenz.
DE69103151T2 (de) Optimierung für einen taktempfindlichen herzschrittmacher.
DE69422432T2 (de) Zweikammer-Herzschrittmacher mit automatischer Optimalisierung der AV-Verzögerung
DE69600596T2 (de) Zweikammer-schrittmacher-anordnung zur kontinuierlichen regelung des av zeitintervalles mit dem ziel, optimierte stimulierung zur behandlung von kardiomyopathien zu erreichen
DE68929280T2 (de) Taktempfindlicher Herzschrittmacher
DE69530513T2 (de) Herzschrittmacher mit sinus-präferenz verfahren
DE69527570T2 (de) Zweikammer-Herzschrittmacher mit gezwungener atro-ventrikulären Synchronität
DE69819526T2 (de) Herzreizung mit mehrfachen reizungstherapiemerkmalen
DE69503785T2 (de) Vorrichtung zum steuern eines herzschrittmachers während der automatischen feststellung des ansprechens des herzens auf die stimulation
DE69307989T2 (de) Absenkung der schrittmacherfrequenz in abhängigkeit von der geleisteten arbeitsmenge
DE69600635T2 (de) Zweikammerschrittmacher mit automatischer anpassung des av-escapeintervalls zur behandlung von cardiomyopathien
DE69127984T2 (de) Gerät zur Antitachykardiereizung beim Zweikammer-Arrhythmienkontrollsystem
DE60107609T2 (de) Zweikammer-Herzschrittmachersystem mit einer sich zeitlich anpassenden A-V Verzögerung
DE69628906T2 (de) Anpassungsfähige suche der av verzögerung
DE69215364T2 (de) Zweikammer-herzschrittmacher zur abgabe von atrialsynchronen impulse

Legal Events

Date Code Title Description
8364 No opposition during term of opposition