DE69824260T2

DE69824260T2 - Tragbares Anästhesiegerät und Rettungsausrüstung

Info

Publication number: DE69824260T2
Application number: DE69824260T
Authority: DE
Inventors: Georgios Psaros
Original assignee: Maquet Critical Care AB
Current assignee: Maquet Critical Care AB
Priority date: 1997-12-04
Filing date: 1998-10-12
Publication date: 2005-06-23
Anticipated expiration: 2018-10-13
Also published as: US6286505B1; JPH11221284A; EP0920880A1; EP0920880B1; SE9704508D0; DE69824260D1; JP4097816B2

Description

Die vorliegende Erfindung betrifft ein tragbares Anästhesiegerät gemäß Anspruch 1.
Ferner betrifft die vorliegende Erfindung eine tragbare Anästhesierettungsausrüstung nach Anspruch 8.
Es stehen viele verschiedene Beatmungsgeräte für spezifische Verwendungen bei der Behandlung von Patienten zur Verfügung. Anästhesiegeräte, die aufgrund ihrer Größe im allgemeinen ortsfest sind, wie das Anästhesiegerät KION von Siemens-Elema AB, Solna, werden zum Anästhesieren von Patienten vor einem chirurgischen Eingriff verwendet. Bei der Intensivpflege werden häufig Multifunktionsbeatmungsgeräte eingesetzt, die in der Lage sind, in mehreren Betriebsarten zu arbeiten, wie z. B. der Servo Ventilator 300 von Siemens-Elema AB. Einfachere Beatmungsgeräte werden zur subakuten Behandlung und zur Behandlung von Patienten in deren eigenem Heim eingesetzt. Derzeit werden vollständig tragbare Beatmungsgeräte entwickelt, wie in der schwedischen Patentanmeldung 9703290-8 beschrieben. Spezielle Notfallausrüstungen zur Lebensrettung und Notfallbehandlung an Unfallstellen stehen ebenso zur Verfügung.
Insbesondere hat eine tragbare Ausrüstung Grenzen in ihrer Fähigkeit, Zusätze, insbesondere Narkosemittel an den Patienten zu verabreichen. Viele Substanzen, die vorteilhaft über die Lungen verabreicht werden könnten, müssen entweder eingespritzt werden, mit all den damit verbundenen Risiken, die an einer Unfallstelle vorliegen, oder das Medikament bzw. die Substanz muss mit einem separaten Inhalator verabreicht werden, was bedeutet, dass die Atmungsunterstützung unterbrochen werden wird.
Ein Ziel der vorliegenden Erfindung ist, ein tragbares Anästhesiegerät vorzusehen, mit dem die Verabreichung eines Narkosemittels an einen Patienten, der an das Gerät angeschlossen ist, auf sichere und zuverlässige Weise durchgeführt werden kann, ohne dass die Atmungsunterstützung unterbrochen werden muss.
Ein weiteres Ziel der Erfindung ist, eine tragbare Anästhesierettungsausrüstung zur Inhalation von Narkosemitteln vorzusehen. Eine solche Rettungsausrüstung wäre von enormem Nutzen bei der schnellen Behandlung von bzw. einem schnellen chirurgischen Eingriff an akut verletzten Patienten.
Ein tragbares Anästhesiegerät gemäß dem ersten Ziel wird erfindungsgemäß dadurch erreicht, dass das tragbare Anästhesiegerät die Merkmale nach Anspruch 1 enthält.
Vorteilhafte Weiterbildungen und Ausführungsbeispiele ergeben sich aus den vom Anspruch 1 abhängigen Ansprüchen.
Membranen, die mit einer Injektionsnadelspitze punktiert werden können und sich anschließend beim Herausziehen der Nadel selbst abdichten, sind beispielsweise aus implantierbaren Insulinpumpen bekannt. Ein Speicher in diesen Insulinpumpen wird erneut mit Insulin aufgefüllt, indem eine Spritzennadel durch die Haut des Patienten, durch eine Membran auf der implantierten Insulinpumpe und hinein in den Speicher der Pumpe eingeführt wird. Der Inhalt der Spritze wird dann in den Speicher entleert, und die Spritzennadel wird herausgezogen. Die Membran dichtet sich selbst ab, um zu verhindern, dass Insulin in Körpergewebe hinein austritt.
Diese Membranen werden auch auf dem Gebiet der Beatmungsgeräte zum Verabreichen von Arzneimitteln an Patienten verwendet. Im US-Patent 5,181,508, ist ein Verbindungselement zur Verbindung zwischen einem Beatmungsgerät und einem Patienten beschrieben. Das Verbindungselement umfasst eine Membran, durch die Arzneimittel verabreicht werden können.
Auf entsprechende Weise kann eine Narkoseflüssigkeit in den Gasflusspfad eines Beatmungsgerätes eingespritzt werden, um die Narkoseflüssigkeit zur Inspiration abzugeben. Vorteilhafterweise ist die Membran für eine maximale Verdampfung/Atomisierung der Narkoseflüssigkeit vor deren Erreichen der Lungen nahe dem Gasflusserzeuger angeordnet.
Das tragbare Anästhesiegerät kann vorteilhafterweise ein geschlossenes Atemsystem haben, wobei die Membran im Prinzip an einer beliebigen Stelle im Gasflusspfad angeordnet werden kann.
Um die Brauchbarkeit zu erhöhen, wäre es vorteilhaft, wenn das tragbare Anästhesiegerät mit einer Vorkehrung zur Verabreichung eines Zusatzgases in den Gasflusspfad versehen wäre. Insbesondere wäre es vorteilhaft, wenn es sich bei dem Zusatzgas um Sauerstoff oder Stickstoffoxid handeln würde. Ebenso wäre es vorteilhaft, wenn ein Gasanalysator zur Analyse des Gases im Gasflusspfad in das Beatmungsgerät integriert wäre.
Das zweite Ziel wird erfindungsgemäß dadurch erreicht, dass die tragbare Anästhesierettungsausrüstung gemäß Anspruch 8 ausgebildet ist.
Vorteilhafte Weiterbildungen und Ausgestaltungen ergeben sich aus den vom Anspruch 8 abhängigen Ansprüchen.
Im Prinzip besteht die tragbare Anästhesierettungsausrüstung aus einem erfindungsgemäßen tragbaren Anästhesiegerät, erweitert um ein Abgabemittel, um die Abgabe eines flüssigen Narkosemittels zu gestatten.
Das Abgabemittel kann aus einer Injektionsspritze bestehen, vorgefüllt mit einer spezifischen Menge eines Narkosemittels, oder auch aus einer Injektionsspritze und mehreren verschiedenen, in Flaschen abgefüllten Narkosemitteln. Die Wahl des Abgabemittels hängt von der geplanten Platzierung des tragbaren Anästhesiegeräts ab. Die erstgenannte Variante wird für bestimmte Notfallanwendungen bevorzugt.
Im folgenden wird die Erfindung unter Bezugnahme auf die Figuren näher beschrieben, in denen zeigen:
1 ein erstes Ausführungsbeispiel eines tragbaren Anästhesiegerätes sowie eines Abgabemittels gemäß der Erfindung, und
2 ein zweites Ausführungsbeispiel eines tragbaren Anästhesiegerätes sowie eines Abgabemittels gemäß der Erfindung.
Die tragbare Anästhesierettungsausrüstung in der Figur umfasst ein tragbares Anästhesiegerät 2 mit einem Gasflussgenerator 4. Der Gasflussgenerator 4 kann vorteilhafterweise aus einer Turbine, einem Gebläse, einer Pumpe oder einem ähnlichen Generator bestehen, um einen spezifischen Druck bzw. Fluss einer Umgebungsluft zu erzeugen (der Lufteinlass ist in der Figur nicht gezeigt). Das Atemgas wird von dem Gasflussgenerator 4 zu einer Inspirationsleitung 6 geleitet, um das Atemgas zu einem Patienten (nicht gezeigt) zu befördern. Von dem Patienten ausgeatmetes Gas wird über eine Exspirationsleitung 8 zum Gasflussgenerator 4 zurückgeführt.
Eine Membran 10, durch die ein flüssiges Narkosemittel mit einer Injektionsspritze 12A (oder einem anderen geeigneten Abgabemittel) eingespritzt wird, ist am Gasflussgenerator 4 angeordnet. Wenn das flüssige Narkosemittel in den Gasflussgenerator 4 eingespritzt wird, verdampft es und wird mit dem Atemgas zu dem Patienten befördert. Das flüssige Narkosemittel ist in Flaschen 12B, 12C enthalten, aus denen der Benutzer der tragbaren Anästhesieausrüstung die Injektionsspritze 12A mit einem geeigneten Narkosemittel füllen und dieses durch die Membran 10 abgeben kann. Da der Gasfluss pfad, bestehend aus dem Gasflussgenerator 4, der Inspirationsleitung 6 und der Exspirationsleitung 8 ein geschlossenes System bildet, wird eine sichere und genaue Abgabe an Narkosemittel, das in den Flusspfad eingespritzt wird, erreicht. Ein Kohlendioxidabsorber 14 ist in der Exspirationsleitung 8 angeordnet, um einen ausreichend großen Anteil des ausgeatmeten Kohlendioxids zu absorbieren und übermäßig hohe Konzentrationen an Kohlendioxid vom Erreichen des Patienten abzuhalten.
Das Anästhesiegerät 2 wird von einer Steuereinheit 16 gesteuert, die von einer Benutzerschnittstelle (nicht gezeigt) Bezugswerte empfangen kann, um Beatmungsparameter einzustellen. Die Steuereinheit 16 steuert hauptsächlich den Gasflussgenerator 4 und steuert ferner die Abgabe eines Zusatzgases aus einem Gaszylinder 18 in die Inspirationsleitung 6 über eine Abgabeleitung 20. Das Zusatzgas besteht geeigneterweise aus Sauerstoff oder einer Mischung aus Sauerstoff und Stickstoffoxid. Die Steuereinheit 16 kann das Beatmungsgerät 2 auf der Basis der Gaskonzentrationen steuern, die von einem Gasanalysator 22 gemessen werden. Der Gasanalysator 22 kann über eine Gas-Probenahmeleitung 24 Gasproben zur Analyse sammeln.
Wenn der Gasanalysator 22 aus einem Analysator besteht, der relativ große Mengen an Gas pumpt, sollten die Gasproben zum Atemgas in dem Kreissystem zurückgeführt werden. Die Gasproben können passenderweise zum Gasflussgenerator 4 zurückgeführt werden. Wenn der Gasanalysator 22 relativ geringe Volumen (verglichen mit dem Gesamtvolumen in dem geschlossenen System) benötigt, können diese Volumen stattdessen in die Atmosphäre abgegeben werden. Der Vorteil der Wiederverwendung der Gasproben ist jedoch, dass die Abgabe von Narkosemittel in die Atmosphäre auf ein Minimum herabgesetzt wird. Dies ist insbesondere wichtig, wenn das Beatmungsgerät in einer Umgebung mit begrenzten Luftaustauschraten eingesetzt wird, z. B. in einem Flugzeug. Die Auswirkung auf die Bedienperson ist ebenfalls gering.
Da das Beatmungsgerät 2 in der Figur so ausgebildet ist, dass die Exspirationsleitung 8 mit der Inspirationsleitung 6 verbunden ist, ist an dem Verbindungspunkt ein Exspirationsventil 26 angeordnet.
Ein weiteres Ausführungsbeispiel ist in 2 gezeigt. Bestandteile und Vorrichtungen, die identisch zu denen im vorherigen Ausführungsbeispiel sind, haben die gleichen Bezugszeichen. Das Anästhesiegerät 28 umfasst einen ersten Gasanschluss 30A und einen zweiten Gasanschluss 30B zum Anschließen von unter Druck stehendem Gas an das Anästhesiegerät 28. Jedes Gas wird über einen ersten Gasregler 32A und einen zweiten Gasregler 32B mit einem exakten Durchfluss bzw. Druck abgegeben. Die Gase werden zu einem Atemgas vermischt und in einer Inspirationsleitung 34 zur Inspiration zu einem Patienten (nicht gezeigt) geleitet. Eine Membran 10 ist ebenfalls in der Inspirationsleitung 34 angeordnet, in die eine Narkoseflüssigkeit durch eine Injektionsspritze 12A oder dergleichen eingespritzt wird.
Ausgeatmetes Gas wird in einer Exspirationsleitung 36 zum Anästhesiegerät 28 zwecks Transport zu einer Ausstoßeinheit zurückgeleitet.
Eine Steuereinheit 38 steuert alle Funktionen in dem Anästhesiegerät 28, insbesondere die Gasregler 32A, 32B und ein Exspirationsventil 40. Die Messgeräte 42, 44 zur Messung des Flusses und/oder des Druckes versorgen die Steuereinheit 38 mit Informationen über aktuelle Werte.
Kombinationen der gezeigten Ausführungsbeispiele sind an geeigneter Stelle möglich. Beispielsweise kann die Membran 10 in der Mischkammer nach den Gasreglern 32A, 32B in dem Anästhesiegerät 28 in 2 angeordnet werden. Ein Gas analysator kann auch in dem Beatmungsgerät 28 verwendet werden. Eine Rückführung in ein Kreissystem kann auch bei dem Anästhesiegerät 28 verwendet werden. Es sollte dann mit einem Kohlendioxidabsorber kombiniert werden.

Claims

Ein tragbares Anästhesiegerät (2; 28) mit einem Gasflussgenerator (4; 32A, 32B) zum Erzeugen eines Atemgasflusses bei einem justierbaren Druck und/oder einer Durchflussmenge, einer Inspirationsleitung (6; 34), die an den Gasflussgenerator (4; 32A, 32B) und an eine Exspirationsleitung (8; 36) angeschlossen ist, wobei der Gasflussgenerator (4; 32A, 32B), die Inspirationsleitung (6; 34) und die Exspirationsleitung (8; 36) einen Gasflusspfad für das Atemgas in dem Gerät (2; 28) bilden, und mit einer Membrane (10), die in dem Gasflusspfad angeordnet ist und aus einem selbstdichtenden Material hergestellt ist, durch das eine spezifische Menge eines flüssigen Narkosemittels in das Atemgas in dem Gasflusspfad eine wahlweise Anzahl von Malen abgegeben werden kann.
Das tragbare Anästhesiegerät gemäß Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Membrane (10) an dem Gasflussgenerator (4; 32A, 32B) angeordnet ist.
Das tragbare Anästhesiegerät gemäß Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Exspirationsleitung (8; 36) an den Gasflussgenerator (4; 32A, 32B) angeschlossen ist, um ein Kreissystem des Gasflusspfades zu bilden, und dass ein Kohlendioxidabsorber (14) in dem Gasflusspfad angeordnet ist.
Das tragbare Anästhesiegerät gemäß einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass der Gasflussgenerator (4) aus einer Turbine oder einem Gebläse besteht.
Das tragbare Anästhesiegerät gemäß einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass ein ein Zusatzgas enthaltender Gaszylinder (18) vorgesehen ist, um das Zusatzgas in den Gasflusspfad abzugeben.
Das tragbare Anästhesiegerät gemäß Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, dass das Zusatzgas Sauerstoff und/oder Stickstoffoxid ist.
Das tragbare Anästhesiegerät gemäß einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass ein Gasanalysator (22) angeordnet ist, um zumindest eine Gaskomponente in dem in dem Gasflusspfad fließenden Gas zu analysieren.
Eine tragbare Anästhesierettungsausrüstung mit einem tragbaren Anästhesiegerät gemäß einem der vorhergehenden Ansprüche in Kombination mit einem Abgabemittel (12A, 12B) zur Abgabe einer spezifischen Menge eines flüssigen Narkosemittels durch die Membrane (10).
Das tragbare Anästhesiegerät gemäß Anspruch 8, dadurch gekennzeichnet, dass das Abgabemittel zumindest eine Flasche (12B, 12C), die ein flüssiges Narkosemittel enthält, vorzugsweise eines der Narkosemittel Halothan, Isofluran und Enfluran, und eine Injektionsspritze (12A) aufweist.
Das tragbare Anästhesiegerät gemäß Anspruch 8, dadurch gekennzeichnet, dass das Abgabemittel aus zumindest eiern Injektionsspritze (12A), gefüllt mit einer vorbestimmen Dosis eines flüssigen Narkosemittels, vorzugsweise eines der Narkosemittel Halothan, Isofluran und Enfluran, besteht.