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Gebiet der Erfindung
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Die
vorliegende Erfindung bezieht sich auf Schrittmachersysteme mit
endokardialen Leitungen, und insbesondere auf Systeme mit Leitungen
mit porösen
Spitzenelektroden, die stabile chronisch niedrige Schrittimpulsschwellenwerte
und gute Erfassungseigenschaften aufweisen.
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Hintergrund der Erfindung
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Die
Wichtigkeit effektiver und zuverlässiger endokardialer Leitungen
in modernen Schrittmachersystemen ist allgemein anerkannt. Die auf
dem Gebiet der Gestaltung implantierbarer Schrittmachereinheiten
gemachten Fortschritte sind spektakulär, als Ergebnis davon gibt
es eine Reihe von langlebigen Impulsgeneratoren, die das Schrittmachen
in für
den Patienten auswählbaren
Modi ermöglichen,
und die umprogrammiert werden können,
um an einen veränderten
Zustand des Patienten angepasst zu werden. Das Schrittmachersystem
benötigt
jedoch eine Schnittstelle zum Herzen des Patienten, sowohl um erzeugte
Stimulationsimpulse abzugeben, als auch um spontane Herzsignale
zu erfassen. Diese Schnittstelle stellt die Schrittmacherleitung
dar, deren Zuverlässigkeit
und Leistung dem Impulsgenerator entsprechen muss, um die Funktionalität des Gesamtsystems über die
Lebensdauer des Schrittmachers zu gewährleisten.
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Beim
Abgeben von Stimulationsimpulsen von der Schrittmachereinheit an
das Herz des Patienten muss die Leitung die Funktionen ausüben, die
Impulse zunächst über die
Länge der
Leitung zu transportieren, und sie dann an die Herzwand, d. h. das Myokardgewebe,
abzugeben. Dies muss auf eine solche Weise geschehen, dass das resultierende elektrische
Feld eine Depolarisation der Herzzellen hervorruft und damit eine
Herzkontraktion, entweder des Ventrikels oder des Atriums, erzeugt.
Die erste Aufgabe, die des Transportierens der Impulse, erfordert
die Integrität
des Leiters (oder der Leiter, bei einer bipolaren Leitung) sowie
der den Leiter umgebenden Isolierung. Die zweite Aufgabe ist komplex. Bei
einer unipolaren oder bipolaren Leitung wird eine Elektrode an der
distalen Spitze angebracht, um eine optimale Schnittstelle zwischen
Elektrode und Myokardgewebe herzustellen. Diese Schnittstelle muss eine
gute elektrische Verbindung herstellen, um dies zu erreichen ist
jedoch eine gute mechanische Verbindung nötig, so dass die Elektrode
in Bezug auf den Herzmuskel gut befestigt oder verankert ist, um eine
stabile chronische Abgabe der Stimulationsimpulse zu ermöglichen.
Es sind viele Verankerungsmechanismen für die Anwendung am distalen
Ende von endokardialen Leitungen entwickelt worden, von denen der
beste wohl der Einsatz von Zinken ist, die in die Traebaculae eingreifen
und damit die distale Spitze in ihrer Position halten. Ein weiterer
Vorteil wurde durch die Entwicklung der mit porösem Metall beschichteten Elektrode
geschaffen. Solch Elektroden haben eine poröse oder mikro-poröse Fläche, die,
wenn an der Herzwand angebracht, ein Einwachsen des Fasergewebes
ermöglicht,
was in einer stabilen Langzeitbefestigung resultiert. Zudem, was auch
wichtig ist, sorgt das Einwachsen der Fasern in die poröse Fläche für eine die
mechanische Bewegung reduzierende Verankerung. Im Gegenzug reduziert
dies das Wachstum von Bindegewebe um die Elektrodenfläche herum,
was eine Reaktion auf die Fremdkörper-Elektrode
ist, wodurch die Bindegewebs-"Kapsel" zwischen der Elektrodenfläche und dem
zu erregenden Herzmuskel verkleinert wird. Dies ist von großer Wichtigkeit,
da die Kapsel nicht erregbar ist und als effektive Verlängerung
der Distanz zwischen der Elektrodenfläche und den Herzmuskelzellen
wirkt, was sich wiederum auf sowohl den Schrittimpuls-Schwellenwert
als auch das Erfassen auswirkt.
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Die
Wichtigkeit der porösen
Fläche
wird deutlich, wenn die durch einen an die Elektrodenfläche abgegebenen
Impuls mit der Spannung V bewirkte elektrische Feldstärke betrachtet
wird. Bei einer Kugelelektrode ist die Feldstärke umgekehrt proportional
zum Quadrat von (r + d), wobei r der Radius der Kugelelektrode und
d die Entfernung von der Elektrodenfläche zum Rand der Gewebekapsel
und dem unbeschädigten
Herzmuskel ist. Bei einem Stimulationsimpuls mit einer Spannung
V wird also die Feldstärke
durch die Dicke der Kapsel erheblich reduziert, anders herum betrachtet
sorgt die Reduzierung der Kapseldicke durch eine poröse Fläche für eine wesentliche
Verbesserung des Schrittimpuls-Schwellenwerts. Die Kapselbildung
wurde durch die Anwendung von Steroid-Elution weiter reduziert, bei
der ein Material, das die Reaktion an der Schnittstelle zwischen
Herzmuskel und Elektrode unterdrückt,
durch die Elektrodenfläche
eluiert wird, was beim Fixieren der Elektrode in Bezug auf den Herzmuskel
in einem verringerten Anstieg des Schwellenwerts resultiert.
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Ein
weiteres wichtiges Merkmal der Elektrode ist das der Elektrodenimpedanz,
d. h. des Verhältnisses
der Impulsspannung zur Stromentnahme an der Elektrodenfläche. Die
Schrittimpulsimpedanz ist umgekehrt proportional zum Flächeninhalt
der Elektrodenfläche.
Da es wünschenswert
ist, eine moderat hohe Schrittimpulsimpedanz zu haben, um die Stromentnahme
zu reduzieren und gleichzeitig eine gute Leistungsübertragung
zu erzielen, sollte die Elektrodenfläche so klein wie möglich sein,
wobei es in der Praxis eine optimale Oberflächengröße im Verhältnis zur Dicke der Bindegewebskapsel
gibt. Stokes et al. haben die "Nanospitzen"-Leitung entwickelt,
bei der Tiefenporosität,
Steroid-Elution und ein kleiner, bis auf 1,5 mm2 verringerter
Oberflächenbereich,
kombiniert sind. Stokes K, Bird T, "A New Efficient Nano Tip Lead" ("Eine neue effiziente
Nanospitzenleitung"), PACE,
1990; 13 (Teil Π):
1901–1905.
Diese Leitung ermöglicht
geringe Schrittimpulsschwellenwerte und eine Schrittimpulsimpedanz
in der Größenordnung von
ca. 1 bis 1,2 KOhm, im Vergleich zu einer Impedanz von ca. 600 Ohm
bei herkömmlichen
Elektroden mit einer Fläche
von ca. 6 bis 8 mm2. Zudem hat Stokes gezeigt,
dass solche kleinen Elektroden aufgrund der hohen Eingangsimpedanz
in Relation zur Erfassungsimpedanz der Elektrode mit poröser Fläche eine
gute Erfassungsleistung aufweisen können. Siehe Stokes K., "Do small electrodes
have good sensing?" ("Haben kleine Elektroden
eine gute Erfassungsleistung?",
Reblampa, 1995; 8: 198–200.
Um eine gute Erfassungsleistung zu erreichen, sollte die Quellenimpedanz
klein sein, um eine Dämpfung beim
Anliegen des erfassten Signals am Eingang eines Leseverstärkers, der
eine hohe Eingangsimpedanz haben sollte, zu verhindern. Während eine
größere Elektrodenfläche prinzipiell
eine bessere (kleinere) Quellenimpedanz liefert als eine kleinere
Fläche,
liefern auch porösere
Flächen
eine kleinere Quellenimpedanz; mikroporöse Flächen bieten sogar eine hoch
bessere Erfassungsleistung als poröse Flächen.
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Die
Elektrode mit kleiner Fläche
bietet jedoch nicht so viel poröse
Fläche
für das
Einwachsen des Gewebes wie die mit größerer Fläche, was zu Stabilitätsproblemen
führen
kann. Insbesondere bei einer porösen
Fläche,
die wesentlich kleiner ist als der dem Stand der Technik gemäße Standard
von 6 bis 8 mm, gibt es Hinweise darauf, dass die Stabilität der Elektrodenbefestigung
nicht ausreichend sein kann, um klinische Sicherheit zu garantieren.
Die stabile Befestigung ist ein Schlüssel zur Beibehaltung einer
dünnen
Kapsel und eines chronisch niedrigen Schwellenwerts, demzufolge
besteht nach wie vor die Notwendigkeit einer Verbesserung der Elektrodenbeschaffenheit,
die die nötige
Stabilität
der Schnittstelle zwischen Elektrode und Herzwand liefert, einhergehend
mit optimal zuverlässigen
und stabilen Schwellenwerten, einer guten Erfassungsleistung und
einer hohen Schrittimpulsimpedanz.
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In
der
DE 43 24 185 A ist
eine Schrittmacherleitung für
die Anwendung in einem Schrittmacher offenbart, mit einem Leitungskörper mit
langgestreckter Form und zwei Elektroden, von denen eine an der Spitzenfläche des
Leitungskörpers
und die andere an einem zylindrischen Seitenbereich desselben angeordnet
ist. Zur Vergrößerung der
aktiven Fläche
der Elektroden sind die Flächen
mit einer Struktur ausgestattet, die auf der Fläche aufgebracht wird, bevor
auf der Elektrodenfläche
ein poröses
Material aufgetragen wird. Auf diese Weise wird eine mikroskopische Vergrößerung der
Fläche
erreicht. Jedoch hat eine Spitzenfläche des Leitungskörpers gemäß der
DE 43 24 185 A eine
einzige Elektrode mit einem halbkugelförmigen Ende. Ein Nachteil einer
solchen Konstruktion kann in der Unmöglichkeit gesehen werden, die Schrittmacherleitung
gleichzeitig für
das Abgeben von Schrittimpulsen von einem Schrittmacher an das Herz
eines Patienten, und für
das Erfassen von Herzsignalen vom Herzen des Patienten und Leiten
der erfassten Herzsignale an den Schrittmacher zu nutzen.
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Zusammenfassung der Erfindung
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Ein
Ziel der vorliegenden Erfindung besteht in der Bereitstellung einer
Schrittmacherleitung, in der die Merkmale einer relativ hohen Schrittimpulsimpedanz,
eines chronisch niedrigen Schrittimpulsschwellenwerts und einer
guten Erfassungsleistung kombiniert sind, während gleichzeitig die maximal mögliche Stabilität der Leitungspositionierung
gewährleistet
ist. Ein weiteres Ziel besteht in der Bereitstellung eines Schrittmachersystems,
bei dem die Kenndaten zu Impedanz und Schwellenwert der Leitungsspitzenelektrode
programmierbar ausgewählt werden
können,
um die Leistung für
den Patienten, in dessen Körper
das Schrittmachersystem implantiert ist, zu optimieren.
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Dementsprechend
wird eine Schrittmacherleitung bereitgestellt, deren Spitze eine
Schrittmacherelektrode mit einer kleinen porösen Fläche für eine relativ hohe Schrittimpulsimpedanz,
und eine weitere poröse
Fläche,
die von der Schrittmacherfläche
elektrisch isoliert und geeigneterweise ringförmig um die zentral angeordnete
Elektrodenfläche
positioniert ist, kombiniert. Die Spitze ist mit einem Mechanismus
zum Eluieren eines Steroids oder anderen Materials zu sowohl der
Elektrodenfläche
als auch zumindest einem Abschnitt der verbleibenden der Schrittmacherfläche benachbarten
porösen
Fläche kombiniert,
um das Wachstum des nicht erregbaren Gewebes an der Schrittmacherelektrode
und um diese herum zu verringern. Die Spitze hat vorzugsweise eine
im Wesentlichen halbkugelförmige
Fläche,
und die relativ große
kombinierte poröse
Fläche
und die Elutionskapazität
ermöglichen
eine maximale chronische Fixierung bei einer minimierten die Schrittmacherelektrode
umgebenden Gewebekapsel, wodurch die gewünschte hohe Schrittimpulsimpedanz
und der niedrige Schrittimpulsschwellenwert erzielt werden.
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Die
Erfindung umfasst ein Schrittmachersystem, das die oben beschriebene
Leitung mit einem Schrittmacher kombiniert. Der Schrittmacher ist
programmierbar und kann jedes beliebige der bekannten Merkmale moderner
Schrittmacher beinhalten. Für
diese Erfindung wichtig ist, dass die Leitung separate Leiter haben
kann, die die jeweiligen Abschnitte der porösen Spitzenfläche mit
dem Schrittmacher elektrisch verbinden. Der Schrittmacher hat ein Schaltnetzwerk,
das von einer externen Programmiereinrichtung programmiert werden
kann, um für die
Taktungs- und Erfassungsfunktionen die gewünschte Verbindung von Spitzenflächen zum Schrittmacher
auszuwählen.
Somit kann das System mit dem Einsatz lediglich einer Elektrodenfläche für sowohl
das Takten als auch das Erfassen betrieben werden, entweder des
Ringes oder des am axialen Zentrum der porösen Spitzenfläche angeordneten Abschnitts,
oder es können
für diese
Funktionen beide Abschnitte genutzt werden, oder es kann ein Abschnitt
(der kleinere Abschnitt) für
das Takten genutzt werden, während
der andere (der größere Abschnitt) für das Erfassen
genutzt wird. Dieses Selektivitätsmerkmal
macht es möglich,
die Taktungs- und Erfassungseigenschaften auf den Patienten abzustimmen.
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Kurzbeschreibung der Zeichnungen
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1 ist
ein Systemschaltbild für
einen Schrittmacher kombiniert mit einer erfindungsgemäßen Schrittmacherleitung,
das die Hauptmerkmale des Schrittmachers zeigt, die für die Darstellung
dieser Erfindung wichtig sind.
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2A ist
ein schematische Querschnittansicht des distalen Endes einer erfindungsgemäßen Schrittmacherleitung; 2B ist
eine Stirnansicht des distalen Endes der in 2A dargestellten Schrittmacherleitung.
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3 ist
eine Querschnittskizze einer distalen Spitze einer erfindungsgemäßen Leitung,
die separate elektrische Verbindungen zum inneren und äußeren Teil
der Spitzenfläche
zeigt.
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4 ist
eine Querschnittskizze einer distalen Spitze einer erfindungsgemäßen Leitung,
die die Positionierung einer Quelle für Elutions-Steroid oder ein
anderes eluierendes Material, sowie den Einfluss auf die Reduktion
der nicht erregbaren Gewebekapsel in der Nähe der aktiven Elektrodenfläche zeigt.
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Beschreibung der bevorzugten
Ausführungsformen
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In 1 ist
ein Systemschaltbild eines erfindungsgemäßen Schrittmachersystems zu
sehen. Die beiden Basiskomponenten eines Schrittmachersystems sind
natürlich
ein Schrittmacher, der hier mit Bezugszeichen 30 markiert
ist, und eine Leitung, die hier mit Bezugszeichen 35 markiert
ist. Die Leitung hat eine distale Spitzenfläche, hier mit 38 markiert, und
einen oder mehrere Leiter, hier mit 36, 37 markiert,
zum Überleiten
von Signalen zwischen dem distalen Ende und dem proximalen Ende,
von denen das letztgenannte mit dem Schrittmacher verbunden ist.
Bekanntermaßen
kann eine Schrittmacherleitung unipolar oder bipolar sein; in dieser
Beschreibung ist die in einer bipolaren Leitung zur distalen Elektrode proximale
Ringelektrode nicht dargestellt, es wird jedoch darauf hingewiesen,
dass die Erfindung auf Leitungen mit einer oder sogar mehr als einer
zusätzlichen,
zur Leitungsspitze proximalen Elektrode genauso anwendbar ist.
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Der
Schrittmacher 30 hat die herkömmlichen Komponenten, die in
modernen Schrittmachern verwendet werden, um die primären Funktionen
des Erzeugens und Abgebens von Schrittimpulsen auszuführen, sowie
die Logik- und Zeitgeberschaltungen, die für den Betrieb im gewünschten
Modus oder in den gewünschten
Modi notwendig sind. In der zeichnerischen Darstellung sind die
Logik- und Zeitgeberschaltungen in Block 31 integriert,
der mit "Steuerung" beschriftet ist,
und der geeigneterweise einen Mikroprozessor und einen Speicher
zum Speichern von Software-Anweisungen und Daten beinhaltet. Ein
Sender-Empfänger 44 ist
zum Übertragen
von Daten an eine externe Programmiereinrichtung und zum Empfangen
von Programmanweisungen von der Programmiereinrichtung vorgesehen,
was auf bekannte Weise geschieht. Die Schrittimpulse, oder Stimuli,
werden vom Generator 32 erzeugt und unterliegen Zeitgebersignalen,
die von der Steuerung 31 empfangen werden. Die erzeugten
Impulse werden über
den Schaltblock 25 einem der Leitungs-Leiter 36, 37 oder
beiden zugeführt,
um die Impulse an eine oder zwei Spitzenflächen zu übergeben, wie im weiteren Text
noch beschrieben wird. Die Leitung kann eine herkömmliche
Schrittmacherleitung sein, mit zwei Leitern, die sich entlang der
Leitungslänge
erstrecken, und die von einer Schutzhülle oder -hülse umgeben ist. Herzsignale,
die von dem sich im Herzen des Patienten befindenden Leitungsabschnitt
erfasst werden, entweder zwischen der Spitzenelektrode und dem Schrittmachergehäuse bei
einem unipolaren System, oder zwischen der Spitzenelektrode und
einer Ringelektrode bei einem bipolaren System, werden über den
Schaltblock 27 einem Leseverstärker 42 zugeleitet,
in dem die erfassten Signale verstärkt und verarbeitet werden,
und von dem sie an die Steuerung 31 geleitet werden, die
sie für
das Herstellen der Schrittmachertaktung, das Sammeln von Daten,
u. s. w. nutzt.
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In
der Praxis wird durch das Setzen der Schalter 33, 34 gesteuert,
welcher Abschnitt oder welche Abschnitte der Spitzenfläche als
eine Elektrode für
die Abgabe von Stimulationsimpulsen fungiert, während über die Schalter 40, 41 gesteuert
wird, welcher Abschnitt oder welche Abschnitte der Spitzenfläche für das Erfassen
von Herzsignalen des Patienten genutzt werden, wie im Zusammenhang
mit 3 noch ausführlicher
beschrieben wird. Das Setzen der Schalter geschieht durch Steuersignale
von Block 31; durch Signale auf der Leitung 26 werden die
Schalter 33, 34 gesetzt, während durch Signale auf der
Leitung 28 das Setzen der Schalter 40, 41 gesteuert
wird. Zwar ist die Selektion durch Schalter dargestellt, die sich
innerhalb des Schrittmachers befinden, im Rahmen der Erfindung sind
jedoch auch Schalter denkbar, die sich in der Leitung befinden, geeigneterweise
in der Nähe
des distalen Endes.
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In
den 2A und 2B ist
ein Abschnitt des distalen Endes einer erfindungsgemäßen Leitung
gezeigt. Innerhalb des Gehäuses 46 ist
ein Wendelleiter 36 dargestellt, der mechanisch und elektrisch
an eine Spitzenabschnitt 50 angeschlossen ist, welcher
geeigneterweise im Wesentlichen halkugelförmig ist und aus einem porösen Material besteht.
Der Spitzenabschnitt 50 ist vorzugsweise aus einem festen
leitenden Material hergestellt, das nach dem Einwachsen des Gewebes
in die poröse Fläche Vorteile
aufweist. Zwar ist in der Zeichnung der Abschnitt 50 als
ein einziges ganzes Stück
dargestellt, es sei jedoch darauf hingewiesen, dass lediglich die äußere Fläche porös sein muss;
auch gestattet der Spitzenabschnitt 50, was nicht dargestellt
ist, eine Steroid-Elution hindurch zur Fläche. Der Begriff "porös", wie er hier gebraucht
wird, bezieht sich auf eine beliebige standardgemäße Art von
poröser
Fläche,
die in modernen Schrittmacherelektroden zur Anwendung kommen, und
schließt
auch solche Flächen
ein, die als mikroporöse
Flächen
bezeichnet werden, die alle einen mikroskopischen Flächenbereich
aufweisen, der das Einwachsen von Gewebe und eine gute chronische
Fixierung gestattet. In der in 2A gezeigten
Ausführungsform
ist der Spitzenabschnitt 50 in ein Zentrum oder einen axialen Abschnitt
mit einer Fläche 48,
und in einen ringförmigen
Abschnitt mit einer Fläche 49 aufgeteilt;
die beiden Abschnitte sind durch einen Zylinder aus elektrisch isolierendem
Material, markiert mit Bezugszeichen 47, voneinander getrennt.
In der hier gezeigten Ausführungsform
ist die innenliegende Zentrumsfläche
die kleinere Fläche,
und lediglich der Zentrumsabschnitt der Spitzenfläche wird
als Elektrode genutzt. Alternativ kann der ringförmige Flächenabschnitt 49 ungefähr gleich
groß sein,
oder er kann der kleinere Abschnitt sein, der eine Fläche von
lediglich ca. 1,5 bis 2,0 mm2 haben kann,
und der als die Elektrode genutzt wird. Bei jeder dieser Ausführungsformen
ist jedoch die gesamte halbkugelförmige Fläche, mit Ausnahme des kleinen
Abschnitts, den die Isolierung 47 einnimmt, für den Zweck
der Fixierung nutzbar. Um ein Beispiel zu geben kann die aus 48, 49 bestehende
Gesamtfläche
in der Größenordnung
von 6 bis 8 mm2 liegen, während der
Abschnitt der Elektrodenfläche
lediglich eine Größe von 1,5
bis 2 mm2 hat. Die Geometrie von B wird bevorzugt, es sei jedoch darauf
hingewiesen, dass der Abschnitt der Zentrumsfläche nicht kreisförmig, und
der äußere Abschnitt 49 nicht
ringförmig
sein muss, wie hier dargestellt. Auch kann es, obwohl die Erfindung
mit lediglich zwei durch die Isolierung 47 getrennten Flächenabschnitten
dargestellt ist, mehr als zwei solcher Abschnitte geben. In all
solchen Fällen
ist an der distalen Spitze eine Flächenelektrode mit vorzugsweise kleiner
Fläche
vorgesehen, um eine hohe Schrittimpulsimpedanz zu haben, und eine
größere poröse Fläche, um
die sehr wichtige Langzeitfixierung zu erreichen, die chronische
Stabilität
bewirkt. Zwar ist die Spitzenfläche
geeigenterweise halbkugelförmig,
andere geometrische Flächen
liegen jedoch gleichermaßen
innerhalb des Umfangs der Erfindung.
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In 3 ist
eine Ausführungsform
gezeigt, bei der entsprechend andere elektrische Verbindungen zu
den Abschnitten 48, 49 der Spitze vorgesehen sind.
Der Leiter 37 der Leitung ist als mit dem Zentrumsabschnitt 48 verbunden
dargestellt, während der
Leiter 36 mit dem ringförmigen
Abschnitt 49 verbunden ist. (Für eine bipolare Leitung würde ein
weiterer Leiter verwendet werden, der hier nicht gezeigt ist). Die
Leiter sind mit dem Schrittmacher am proximalen Leitungsende 55 elektrisch
verbunden, und sie sind mit den Schaltblöcken 25, 27 wie
bereits beschrieben verbunden. Über
die Auswahl der Schalter in den Blöcken 25, 27 wird
gesteuert, welcher Abschnitt oder welche Abschnitte der Spitze für das Takten
bzw. Erfassen genutzt werden. Zum Beispiel ist es möglich, den
Zentrumsabschnitt 48 nur für das Takten zu nutzen, während der äußere Abschnitt 49 für das Erfassen
genutzt wird, in Abhängigkeit
von programmierten Anweisungen. Alternativ kann entweder ein Abschnitt
oder können
beide Abschnitte für sowohl
das Takten als auch das Erfassen genutzt werden. Die Verwendung
des ringförmigen
Abschnitts 49 als die Elektrode für sowohl das Takten als auch
das Erfassen bietet den Vorteil, dass die breitere radiale Abmessung,
ausgehend von der gleichen kleinen Fläche von lediglich ca. 1,5 mm2, eine bessere Erfassungsleistung und eine
gleich gute Taktungsleistung bei niedrigem Schwellenwert ermöglicht.
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In 4 ist
eine schematische Skizze eines distalen Endes einer erfindungsgemäßen Leitung
gezeigt, bei der Steroid-Elution verwendet wird. Bei 52 ist
schematisch ein Block oder ein Reservoir 52 gezeigt, der/das
so angeordnet ist, dass das Steroid oder Eluationsmittel sowohl
an den Abschnitt 48 als auch an einen Teil des Abschnitts 49,
die durch eine Zwischenlage oder eine Membrane 56 voneinander getrennt
sind, abgegeben wird. Hier wird nur der Abschnitt 48 als
eine Elektrode genutzt, das Steroid wird jedoch in zumindest einen
Teil der umgebenden porösen
Fläche
eluiert. Es ist bekannt, dass die Elution eines Steroids wie z.
B. Glucocorticosteroid an der Schnittstelle zwischen Elektrode und
Gewebe die nicht erregbare Kapsel reduziert und stabilisiert, wodurch
ein besserer chronischer Schwellenwert erreicht wird. Siehe der
oben zitierte Artikel von Stokes et al. in PACE, Dezember 1990,
Teil II. Durch Abgeben des Steroids in den Schnittstellenbereich
um die Elektrode herum, und nicht nur an der Elektrode, wird die
Möglichkeit
einer Erhöhung
der Steroidwirkung bezüglich
der Reduktion der Kapsel, die sich an der Elektrodenfläche bildet,
geschaffen, und es werden bessere Schwellenwerte erreicht.