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Die
vorliegende Erfindung betrifft ein Enzym. Darüber hinaus betrifft die vorliegende
Erfindung eine Nukleotidsequenz, welche das Enzym codiert. Die vorliegende
Erfindung betrifft auch eine oder mehrere Verwendungen des Enzyms.
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Es
ist bekannt, daß es
erwünscht
ist, die Expression einer interessierenden Nukleotidsequenz ("NOI") in bestimmten Geweben
eines Organismus, wie einem filamentösen Pilz (z. B. Aspergillus
niger) oder sogar einer Pflanzenkultur, zu steuern. Das resultierende
Protein oder Enzym kann dann in der Industrie verwendet werden.
Alternativ kann das resultierende Protein oder Enzym für den Organismus
selbst nützlich
sein. Zum Beispiel kann es erwünscht
sein, Anbaupflanzenproteinprodukte mit einer optimierten Aminosäurezusammensetzung
herzustellen und so den Nährwert
einer Anbaupflanze zu erhöhen.
Zum Beispiel kann die Anbaupflanze als ein Futter nützlicher
gemacht werden. Alternativ kann es erwünscht sein, das resultierende
Protein oder Enzym zu isolieren und das Protein oder Enzym dann
zur Herstellung z. B. von Nahrungsmittelzusammensetzungen zu verwenden.
In diesem Zusammenhang kann das resultierende Protein oder Enzym
ein Bestandteil der Nahrungsmittelzusammensetzung sein oder es kann
zur Herstellung von Nahrungsmittelzusammensetzungen verwendet werden,
einschließlich
der Veränderung
der Eigenschaften oder des Erscheinungsbildes von Nahrungsmittelzusammensetzungen.
Es kann sogar erwünscht
sein, den Organismus, wie einen filamentösen Pilz oder eine Anbaupflanze,
dazu zu verwenden, nicht-pflanzliche
Nukleotidsequenzen, wie beispielsweise für die gleichen Zwecke, zu exprimieren.
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Die
vorliegende Erfindung möchte
ein Enzym bereitstellen, das für
die Industrie nützlich
ist, und auch eine Nukleotidsequenz, welche dieses codiert.
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Gemäß einem
Aspekt der vorliegenden Erfindung wird ein UDP-Galaktose-Epimeraseenzym,
erhältlich
aus Guar, bereitgestellt, wobei das Enzym wenigstens die als SEQ
ID NO: 1 oder SEQ ID NO: 2 gezeigte Aminosäuresequenz umfaßt oder
eine Aminosäuresequenz
ist, welche wenigstens 98% homolog dazu ist.
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Gemäß einem
weiteren Aspekt der vorliegenden Erfindung wird ein UDP-Galaktose-Epimeraseenzym, erhältlich aus
Guar, bereitgestellt, wobei das Enzym von einer Nukleotidsequenz
codiert wird, die wenigstens die als SEQ ID NO: 1 oder SEQ ID NO:
2 gezeigte Sequenz umfaßt,
oder von einer Nukleotidsequenz, welche wenigstens 98% homolog dazu
ist.
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Gemäß einem
weiteren Aspekt der vorliegenden Erfindung wird eine Nukleotidsequenz
bereitgestellt, welche wenigstens die als SEQ ID NO: 1 oder SEQ
ID NO: 2 gezeigte Sequenz oder eine Nu kleotidsequenz, welche wenigstens
98% homolog dazu ist, oder eine dazu komplementäre Sequenz umfaßt.
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Gemäß einem
weiteren Aspekt der vorliegenden Erfindung wird ein UDP-Galaktose-Epimeraseenzym bereitgestellt,
welches mit einem Antikörper
immunologisch reaktiv ist, der gegen ein gereinigtes UDP-Galaktose-Epimeraseenzym
gemäß der vorliegenden
Erfindung gerichtet ist.
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Gemäß einem
weiteren Aspekt der vorliegenden Erfindung wird ein Verfahren zur
Herstellung eines Enzyms gemäß der vorliegenden
Erfindung bereitgestellt, welches das Exprimieren einer Nukleotidsequenz gemäß der vorliegenden
Erfindung umfaßt.
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Gemäß einem
weiteren Aspekt der vorliegenden Erfindung wird die Verwendung eines
Enzyms der vorliegenden Erfindung oder eines Enzyms, hergestellt
nach einem Verfahren gemäß der vorliegenden
Erfindung, zur Herstellung eines Nahrungsmittels (wie eines Futters)
bereitgestellt.
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Gemäß einem
weiteren Aspekt der vorliegenden Erfindung wird eine Nukleotidsequenz
gemäß der vorliegenden
Erfindung bereitgestellt, die funktionsfähig mit einem Promotor verknüpft ist.
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Gemäß einem
weiteren Aspekt der vorliegenden Erfindung wird ein Nahrungsmittel
bereitgestellt, welches das Enzym gemäß der vorliegenden Erfindung
oder ein Enzym, hergestellt nach einem Verfahren gemäß der vorliegenden
Erfindung, umfaßt.
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Andere
Aspekte der vorliegenden Erfindung umfassen folgendes: ein Konstrukt,
das die vorliegende Erfindung umfaßt oder in der Lage ist, diese
zu exprimieren; ein Vektor, der die vorliegende Erfindung umfaßt oder
in der Lage ist, diese zu exprimieren; ein Plasmid, das die vorliegende
Erfindung umfaßt
oder in der Lage ist, diese zu exprimieren; ein Gewebe, das die
vorliegende Erfindung umfaßt
oder in der Lage ist, diese zu exprimieren; ein Organ, das die vorliegende
Erfindung umfaßt
oder in der Lage ist, diese zu exprimieren; einen transgenen Organismus,
der die vorliegende Erfindung umfaßt oder in der Lage ist, diese
zu exprimieren.
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Vorzugsweise
umfaßt
das Enzym die als SEQ ID NO: 1 oder SEQ ID NO: 2 gezeigte Sequenz
oder eine Variante, ein Homologes oder ein Fragment davon, und die
Nukleotidsequenz, welches dieses codiert, umfaßt die als SEQ ID NO: 1 oder
SEQ ID NO: 2 gezeigte Sequenz oder eine Variante, ein Homologes
oder ein Fragment davon.
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Andere
Aspekte der vorliegenden Erfindung umfassen Verfahren des Exprimierens
oder des Zulassens der Expression oder des Transformierens von einem
unter der Nukleotidsequenz, dem Konstrukt, dem Plasmid, dem Vektor,
der Zelle, dem Gewebe, dem Organ oder dem Organismus sowie die Produkte
davon.
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Weitere
Aspekte der vorliegenden Erfindung umfassen Verwendungen des Enzyms
zur Herstellung oder Behandlung von Nahrungsmitteln, einschließlich Tierfutter.
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Einige
der Hauptvorteile der vorliegenden Erfindung sind, daß sie ein
Enzym mit UDP-Galaktose-Epimeraseaktivität bereitstellt.
UDP-Galaktose-Epimerase ist ein wichtiges Enzym, da es unter anderem die
Umwandlung von UDP-D-Glucose in UDP-D-Galaktose katalysiert. Darüber hinaus
kann das Enzym der vorliegenden Erfindung in bestimmten oder spezifischen
Zellen oder Geweben, wie in nur einer spezifischen Zelle oder einem
spezifischen Gewebe, eines Organismus, wie einer Pflanze oder, um
ein weiteres mögliches Beispiel
zu nennen, einem Mikroorganismus, hergestellt werden.
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Die
vorliegende Erfindung liefert auch eine Nukleotidsequenz, die das
Enzym UDP-Galaktose-Epimerase
codiert, welches vorzugsweise in spezifischen Zellen oder Geweben,
wie solchen eines Organismus, wie einer Pflanze oder, um ein weiteres
mögliches
Beispiel zu nennen, eines Mikroorganismus, exprimiert werden.
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Darüber hinaus
liefert die vorliegende Erfindung Konstrukte, Vektoren, Plasmide,
Zellen, Gewebe, Organe und Organismen, welche die Nukleotidsequenz
der vorliegenden Erfindung umfassen, und Verfahren zum Exprimieren
derselben, vorzugsweise in spezifischen Zellen oder Geweben, wie
Expression in nur einer spezifischen Zelle oder einem spezifischen
Gewebe, einem Organismus, wie einer Pflanze oder, um ein weiteres
mögliches
Beispiel zu nennen, einem Mikroorganismus.
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Vorzugsweise
wird das Enzym der vorliegenden Erfindung bei der Herstellung eines
Nahrungsmittels verwendet. Typische Nahrungsmittel können Milchprodukte,
Fleischprodukte, Geflügelprodukte,
Fischprodukte und Backwaren umfassen.
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Die
Begriffe "Variante", "Homologes" oder "Fragment" in Bezug auf die
Aminosäuresequenz
für das bevorzugte
UDP-Galaktose-Epimeraseenzym der vorliegenden Erfindung umfassen
jede Substitution, Varriation, Modifikation, Ersetzung, Deletion
oder Hinzufügung
einer (oder mehrerer) Aminosäure(n)
aus oder zu der Sequenz, vorausgesetzt, daß das resultierende Enzym UDP-Galaktose-Epimeraseaktivität, vorzugsweise
mit wenigstens der gleichen Aktivität des Enzyms, welches die als
SEQ ID NO: 1 oder SEQ ID NO: 2 gezeigte Sequenz umfaßt, besitzt.
Insbesondere umfaßt
der Begriff "Homologes" eine Homologie in
Bezug auf die Struktur und/oder die Funktion. In Bezug auf Sequenzhomologie
besteht vorzugsweise wenigstens 75%, besonders bevorzugt wenigstens
85%, ganz besonders bevorzugt wenigstens 90% Homologie zu einem
Enzym, welches die als SEQ ID NO: 1 oder SEQ ID NO: 2 gezeigte Sequenz
umfaßt.
Bevorzugter besteht wenigstens 95% und noch bevorzugter wenigstens
98% Homologie zu einem Enzym, welches die als SEQ ID NO: 1 oder SEQ
ID NO: 2 gezeigte Sequenz umfaßt.
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Die
Begriffe "Variante", "Homologes" oder "Fragment" in Bezug auf die
Nukleotidsequenz, welche das UDP-Galaktose-Epimeraseenzym der vorliegenden
Erfindung codiert, umfassen jede Substitution, Variation, Modifikation,
Ersetzung, Deletion oder Hinzufügung
von einer (oder mehreren) Nukleinsäure(n) aus oder zu der Sequenz,
vorausgesetzt, daß die
resultierende Nukleotidsequenz ein Enzym mit UDP-Galaktose-Epimeraseaktivität, vorzugsweise
mit wenigstens der gleichen Aktivität des Enzyms, das die als SEQ
ID NO: 1 oder SEQ ID NO: 2 gezeigte Sequenz umfaßt, codiert oder in der Lage
dazu ist, dieses zu codieren. Insbesondere umfaßt der Begriff "Homologes" eine Homologie in
Bezug auf Struktur und/oder Funktion, vorausgesetzt, daß die resultierende
Nukleotidsequenz ein Enzym mit UDP-Galaktose-Epimeraseaktivität codiert
oder in der Lage ist, es zu codieren. In Bezug auf Sequenzhomologie
besteht vorzugsweise wenigstens 75%, bevorzugter wenigstens 85%,
noch bevorzugter wenigstens 90% Homologie zu einer Sequenz, welche
die als SEQ ID NO: 1 oder SEQ ID NO: 2 gezeigte Sequenz umfaßt. Bevorzugter
besteht wenigstens 95% und noch bevorzugter wenigstens 98% Homologie
zu einer Sequenz, welche die als SEQ ID NO: 1 oder SEQ ID NO: 2
gezeigte Sequenz umfaßt.
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Die
oben genannten Begriffe sind synonym zu allelischen Variationen
der Sequenzen.
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Die
vorliegende Erfindung umfaßt
auch Sequenzen, die zu den oben genannten Nukleotidsequenzen komplementär sind.
Der Begriff "komplementär" bedeutet, daß die vorliegende
Erfindung Nukleotidsequenzen umfaßt, die an die Nukleotidsequenz
der vorliegenden Erfindung, wie sie oben definiert ist, vorzugsweise
unter stringenten Hybridisierungsbedingungen hybridisieren können.
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Der
Begriff "Nukleotid" in Bezug auf die
vorliegende Erfindung umfaßt
genomische DNA, cDNA, synthetische DNA und RNA. Vorzugsweise bedeutet
er DNA, besonders bevorzugt bedeutet er cDNA.
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Der
Begriff "Konstrukt" – welcher synonym zu Begriffen,
wie "Konjugat", "Kassette" und "Hybrid", ist – umfaßt die Nukleotidsequenz
gemäß der vorliegenden
Erfindung in direkter oder indirekter Anbindung an einen Promotor.
Ein Beispiel für
eine indirekte Anbindung ist das Vorsehen einer geeigneten Abstandshaltergruppe,
wie einer Intron-Sequenz, wie das Sh1-Intron oder das Adh-Intron,
zwischen dem Promotor und der Nukleotidsequenz der vorliegenden
Erfindung. Das gleiche gilt für
den Begriff "vereinigt" in Bezug auf die
vorliegende Erfindung, welcher eine direkte oder indirekte Anbindung
umfaßt.
In jedem Fall umfassen die Begriffe nicht die natürliche Kombination
der Nukleotidsequenz, die das Enzym codiert, welche normalerweise
mit dem Wildtyp-Genpromotor assoziiert ist und wenn sie beide in
ihrer natürlichen
Umgebung sind. Eine ganz besonders bevorzugte Ausführungsform
ist die Nukleotidsequenz gemäß der vorliegenden
Erfindung, die funktionsfähig
mit einem Promotor verknüpft
ist.
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Das
Konstrukt kann sogar einen Marker enthalten oder exprimieren, welcher
die Selektion des genetischen Konstrukts in z. B. einem filamentösen Pilz,
vorzugsweise der Gattung Aspergillus, wie Aspergillus niger, oder
Pflanzen, wie Kartoffeln, Zuckerrübe etc., in welche es überführt wurde,
erlaubt. Alternativ oder zusätzlich
kann das Konstrukt sogar einen Marker enthalten oder exprimieren,
welcher die Selektion des genetischen Konstrukts in z. B. einem
Pflanzensamen, wie Mais, Weizen oder Gerste, in welchen es überführt wurde, erlaubt.
Es existieren viele Marker, die verwendet werden können, wie
z. B. solche, die Mannose-6-Phosphatisomerase (insbesondere für Pflanzen)
codieren, oder solche Marker, die eine Antibiotikaresistenz bereitstellen – z. B.
Resistenz gegen G418, Hygromycin, Bleomycin, Kanamycin und Gentamycin.
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Der
Begriff "Vektor" umfaßt Expressionsvektoren
und Transformationsvektoren.
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Der
Begriff "Expressionsvektor" bedeutet ein Konstrukt,
das zur Expression in vivo oder in vitro in der Lage ist.
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Der
Begriff "Transformationsvektor" bedeutet ein Konstrukt,
das von einer Spezies zu einer anderen übertragen werden kann – wie von
einem E. coli-Plasmid auf einen filamentösen Pilz, vorzugsweise der
Gattung Aspergillus. Es kann auch ein Konstrukt sein, das von einem
E. coli-Plasmid auf ein Agrobacterium und auf eine Pflanze übertragen
werden kann.
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Der
Begriff "Gewebe" umfaßt isoliertes
Gewebe und Gewebe innerhalb eines Organs.
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Der
Begriff "Organismus" umfaßt in Bezug
auf die vorliegende Erfindung jeden Organismus, der die Nukleotidsequenz,
die das Enzym gemäß der vorliegenden
Erfindung codiert, und/oder das davon erhaltene Expressionsprodukt
enthalten könnte
und worin die Nukleotidsequenz gemäß der vorliegenden Erfindung
exprimiert werden kann, wenn sie in dem Organismus vorhanden ist.
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Der
Organismus kann eine Pflanze sein.
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Der
Organismus kann ein filamentöser
Pilz sein, vorzugsweise der Gattung Aspergillus, besonders bevorzugt
Aspergillus niger.
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Andere
bevorzugte Organismen umfassen alle geeigneten anderen Mikroorganismen,
wie beispielsweise einen unter Bacillus, Aspergillus oryzae, A.
tubigensis, A. awamori, Trichoderma reesei, T. viride und T. longibrachiatum.
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Der
Begriff "transgener
Organismus" umfaßt in Bezug
auf die vorliegende Erfindung jeden Organismus, der die Nukleotidsequenz,
welche das Enzym gemäß der vorliegenden
Erfindung codiert, und/oder das davon erhaltene Expressionsprodukt
umfaßt,
wobei die Nukleotidsequenz gemäß der vorliegenden
Erfindung in dem Organismus exprimiert werden kann. Vorzugsweise
ist die Nukleotidsequenz in das Genom des Organismus aufgenommen.
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Daher
umfaßt
der transgene Organismus der vorliegenden Erfindung einen Organismus
mit irgendeinem von oder Kombinationen aus der Nukleotidsequenz,
die das Enzym gemäß der vorliegenden
Erfindung codiert, Konstrukten gemäß der vorliegenden Erfindung,
Vektoren gemäß der vorliegenden
Erfindung, Plasmiden gemäß der vorliegenden
Erfindung, Zellen gemäß der vorliegenden
Erfindung, Geweben gemäß der vorliegenden
Erfindung oder die Produkte davon. Zum Beispiel kann der transgene
Organismus auch die Nukleotidsequenz umfassen, die das Enzym der
vorliegenden Erfindung unter der Kontrolle eines Promotors codiert.
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Der
Begriff "transgener
Organismus" umfaßt nicht
die native codierende Nukleotidsequenz gemäß der vorliegenden Erfindung
in ihrer natürlichen
Umgebung, wenn sie unter der Kontrolle ihres nativen Promotors ist,
und welche auch in ihrer natürlichen
Umgebung vorliegt. Darüber
hinaus umfaßt
die vorliegende Erfindung nicht das native Enzym gemäß der vorliegenden
Erfindung, wenn es in seiner natürlichen
Umgebung vorliegt und wenn es von seiner nativen codierenden Nukleotidsequenz,
welche auch in ihrer natürlichen
Umgebung vorliegt, exprimiert wurde und wenn diese Nukleotidsequenz
unter der Kontrolle ihres nativen Promotors, welcher auch in seiner
natürlichen
Umgebung vorliegt, ist.
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Die
transformierte Zelle oder der transformierte Organismus könnte annehmbare
Mengen des gewünschten
Expressionsprodukts herstellen, welches von der Zelle oder dem Organismus
einfach erhältlich
wäre.
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Vorzugsweise
umfaßt
das Konstrukt der vorliegenden Erfindung die Nukleotidsequenz der
vorliegenden Erfindung und einen Promotor.
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Der
Begriff "Promotor" wird in dem auf
dem Gebiet üblichen
Sinne verwendet, z. B. eine RNA-Polymerase-Bindungsstelle
in der Jacob-Monod-Theorie der Genexpression.
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Beispielhaft
kann der Promotor der Nukleotidsequenz der vorliegenden Erfindung
ein α-Amy
1-Promotor (auch
bekannt als der Amy 1-Promotor, der Amy 637-Promotor oder der α-Amy 637-Promotor) sein, wie
er in der PCT-Patentanmeldung PCT/EP95/02195 (welche hierin durch
Bezugnahme aufgenommen ist) beschrieben ist. Alternativ kann der
Promotor für
die Nukleotidsequenz der vorliegenden Erfindung der α-Amy 3-Promotor
(auch bekannt als der Amy 3-Promotor, der Amy 351-Promotor oder
der α-Amy
351-Promotor) sein, wie er in der PCT-Patentanmeldung PCT/EP95/02196
(welche durch Bezugnahme hierin aufgenommen ist) beschrieben ist.
Alternativ könnte
der Promotor der Glucanase-Promotor – manchmal bezeichnet als der egla-Promotor – sein,
wie er in der PCT-Patentanmeldung PCT/EP96/01008 (welche durch Bezugnahme
hierin aufge nommen ist) beschrieben ist. Alternativ könnte der
Promotor der Arabinofuranosidase-Promotor sein, wie er in der PCT-Patentanmeldung
PCT/EP96/01009 (welche durch Bezugnahme hierin aufgenommen ist) beschrieben
ist.
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Zusätzlich zu
den oben beschriebenen Nukleotidsequenzen könnte der Promotor für die Verwendung bei
der Expression der Nukleotidsequenz gemäß der vorliegenden Erfindung
zusätzlich
Merkmale umfassen, um die Expression in einem geeigneten Wirt sicherzustellen
oder zu erhöhen.
Zum Beispiel können
die Merkmale konservierte Bereiche sein, wie eine Pribnow-Box oder
eine TATA-Box. Die
Promotoren können
auch andere Sequenzen enthalten, um die Expressionsniveaus der Nukleotidsequenz
gemäß der vorliegenden
Erfindung zu bewirken (wie aufrechterhalten, verstärken oder
erniedrigen). Zum Beispiel umfassen geeignete andere Sequenzen das
Sh1-Intron oder ein Adh-Intron. Andere Sequenzen umfassen induzierbare
Elemente – wie
durch Temperatur, chemisch, durch Licht oder durch Streß induzierbare
Elemente. Andere geeignete Elemente zur Verstärkung der Transkription oder
Translation können
vorhanden sein. Ein Beispiel für
das letztgenannte Element ist die TMV-5'-Signalsequenz (siehe Sleat Gene 217
[1987] 217–225
und Dawson Plant Mol. Biol. 23 [1993] 97).
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Die
vorliegende Erfindung umfaßt
auch Kombinationen von Promotoren und/oder Nukleotidsequenzen, die
Proteine oder rekombinante Enzyme und/oder Elemente codieren.
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Die
vorliegende Erfindung umfaßt
auch die Verwendung von Promotoren zum Exprimieren einer Nukleotidsequenz,
welche das Enzym gemäß der vorliegenden
Erfindung codiert, wobei ein Teil des Promotors inaktiviert ist,
worin der Promotor aber nach wie vor als ein Promotor funktionieren
kann. Eine teilweise Inaktivierung eines Promotors ist in manchen
Fällen
vorteilhaft. Insbesondere ist es bei dem Amy 351-Promotor, der oben
erwähnt
wurde, möglich,
einen Teil davon zu inaktivieren, so daß der teilweise inaktivierte
Promotor die Nukleotidsequenz der vorliegenden Erfindung in einer
spezifischeren Art und Weise exprimiert, wie beispielsweise in nur
einem spezifischen Gewebetyp oder Organ.
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Der
Begriff "teilweise
Inaktivierung" bedeutet,
daß das
Expressionsmuster des Promotors modifiziert ist, wobei aber der
teilweise inaktivierte Promotor nach wie vor als ein Promotor funktioniert.
Jedoch, wie es oben erwähnt
ist, ist der modifizierte Promotor in der Lage, das Nukleotid der
vorliegenden Erfindung in wenigstens einem (aber nicht allen) spezifischen
Gewebe des ursprünglichen
Promotors zu exprimieren. Ein solcher Promotor ist der Amy 351-Promotor,
welcher oben beschrieben ist. Beispiele für eine teilweise Inaktivierung
umfassen Veränderung
des Faltungsmusters der Promotorsequenz oder das Binden von Spezies
an Teile der Nukleotidsequenz, so daß ein Teil der Nukleotidsequenz
von z. B. RNA-Polymerase nicht erkannt wird. Ein weiterer und bevorzugter
Weg der teilweisen Inaktivierung des Promotors besteht darin, ihn
unter Ausbildung von Fragmenten davon zu verkürzen. Ein weiterer Weg bestünde darin,
wenigstens einen Teil der Sequenz zu mutieren, so daß die RNA-Polymerase
an diesen Teil oder einen anderen Teil nicht binden kann. Eine weitere Modifikation
besteht darin, die Bindungsstellen für regulatorische Proteine,
z. B. das CreA-Protein, welches aus filamentösen Pilzen dafür bekannt
ist, eine Unterdrückung
eines Produkts des Kohlenstoffabbaus auszuüben, zu mutieren und damit
die Abbauproduktunterdrückung
des nativen Promotors aufzuheben.
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Die
Nukleotidsequenz der vorliegenden Erfindung kann vor, während oder
nach der Expression eines weiteren NOI exprimiert werden. Hierin
kann die andere NOI jede geeignete interessierende Nukleotidsequenz (oder
-sequenzen) sein. Die andere NOI kann jedes Nukleotid sein, das
für den
in Frage kommenden Organismus (z. B. filamentöser Pilz, vorzugsweise der
Gattung Aspergillus, oder eine Pflanze) entweder fremd oder natürlich ist.
Typische Beispiele anderer NOIs umfassen Nukleotidsequenzen, die
Proteine und Enzyme codieren, welche metabolische und katabolische
Prozesse modifizieren. Die andere NOI kann ein Mittel zum Einbringen
oder Verstärken
einer Pathogenresistenz codieren. Die andere NOI kann auch ein Antisense-Konstrukt
zum Modifizieren der Expression von natürlichen Transkripten, die in
den relevanten Geweben vorhanden sind, sein. Die andere NOI kann
auch ein nicht-natives Protein eines filamentösen Pilzes oder eine Verbindung,
die für
Tiere oder Menschen vorteilhaft ist, codieren. Beispiele für andere
NOIs umfassen Pektinasen, Pektindepolymerasen, Polygalakturonasen,
Pektatlyasen, Pektinlyasen, Rhamno-Galakturonasen, Hemizellulasen,
Endo-β-Glucanasen,
Arabinasen oder Acetylesterasen oder Kombinationen davon sowie Antisense-Sequenzen
davon. Die andere NOI kann ein Protein sein, das einem Nahrungsmittel
oder einer Anbaupflanze Nährwert
verleiht. Typische Beispiele umfassen Pflanzenproteine, welche die
Bildung von Anti-Ernährungsfaktoren
hemmen, und Pflanzenproteine, die eine bevorzugtere Aminosäurezusammensetzung
haben (z. B. einen höheren
Lysingehalt als eine nicht-transgene Pflanze).
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Die
andere NOI kann auch ein Enzym codieren, das bei der Nahrungsmittelverarbeitung
verwendet werden kann, wie Chymosin, Thaumatin und α-Galaktosidase.
Die andere NOI kann eine Nukleotidsequenz sein, die irgendeines
unter einem Pesttoxin, einem Antisense-Transkript, wie demjenigen
für Patatin
oder α-Amylase,
ADP-Glucose-Pyrophosphorylase (z. B. siehe EP-A-0 455 316), einem
Proteaseenzym, einer Glucanase oder genomischer β-1,4-Endoglucanase codiert.
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Die
andere NOI kann die Nukleotidsequenz sein, die das Arabinofuranosidaseenzym
codiert, welches Gegenstand der PCT-Patentanmeldung PCT/EP96/01009
(welche durch Bezugnahme hierin aufgenommen ist) ist. Die andere
NOI kann irgendeine der Nukleotidsequenzen sein, welche die ADP-Glucosepyrophosphorylaseenzyme
codieren, welche Gegenstand der PCT-Patentanmeldung PCT/EP94/01082
(welche durch Bezugnahme hierin aufgenommen ist) sind. Die andere
NOI kann irgendeine der Nukleotidsequenzen sein, welche das α-Glucanlyaseenzym
codieren, welches in der PCT-Patentanmeldung PCT/EP94/03397 (welche durch
Bezugnahme hierin aufgenommen ist) beschrieben sind. Die andere
NOI kann irgendeine der Nukleotidsequenzen sein, welche das Gluca naseenzym
codieren und die in der PCT-Patentanmeldung PCT/EP96/01008 (welche
durch Bezugnahme hierin aufgenommen ist) beschrieben sind.
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Der
Wirtsorganismus kann ein prokaryontischer oder ein eukaryontischer
Organismus sein. Beispiele für
geeignete prokaryontische Wirte umfassen E. coli und Bacillus subfilis.
Lehren bezüglich
der Transformation von prokaryontischen Wirten sind auf dem Gebiet
gut dokumentiert, siehe beispielsweise Sambrook et al. (Molecular
Cloning: A Laboratory Manual, 2. Aufl., 1989, Cold Spring Harbor
Laboratory Press). Wenn ein prokaryontischer Wirt verwendet wird,
dann kann es notwendig sein, die Nukleotidsequenz vor einer Transformation
in geeigneter Weise zu modifizieren – wie beispielsweise durch
Entfernen von Introns.
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Vorzugsweise
ist in einem, ausgewählt
unter dem Plasmid, dem Vektor, wie einem Expressionsvektor oder
einem Transformationsvektor, der Zelle, dem Gewebe, dem Organ, dem
Organismus oder dem transgenen Organismus, der Promotor in Kombination
mit wenigstens einer NOI vorhanden.
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Vorzugsweise
werden der Promotor und die NOI in dem transgenen Organismus stabil
aufrechterhalten. Zum Beispiel können
der Promotor und die NOI (wie beispielsweise wenigstens die Nukleotidsequenz
gemäß der vorliegenden
Erfindung) in dem transgenen Organismus in einem stabilen extrachromosomalen
Konstrukt aufrechterhalten werden. Dies ist für transgene Bakterien und Hefen
oder auch für
einige filamentöse Pilze
bevorzugt. Alternativ können
der Promotor und die NOI (wie beispielsweise wenigstens die Nukleotidsequenz
der vorliegenden Erfindung) in das Genom des transgenen Organismus
stabil aufgenommen sein. Dies ist für einige transgene Bakterien
und Hefe und für
die meisten filamentösen
Pilze bevorzugt.
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Ein
möglicher
bevorzugter transgener Organismus ist ein filamentöser Pilz,
vorzugsweise der Gattung Aspergillus, besonders bevorzugt Aspergillus
niger. Alternativ kann der transgene Organismus eine Hefe sein. Der
transgene Organismus kann auch eine Pflanze sein, wie beispielsweise
eine monokote oder dikote Pflanze.
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Ein
möglicher
bevorzugter Wirtsorganismus für
die Expression der Nukleotidsequenz der vorliegenden Erfindung und/oder
für die
Herstellung des Enzyms der vorliegenden Erfindung ist ein Organismus
der Gattung Aspergillus, wie Aspergillus niger. In diesem Zusammenhang
kann ein transgener Aspergillus gemäß der vorliegenden Erfindung
hergestellt werden, indem man den Anleitungen von Rambosek, J. und
Leach, J. 1987 (Recombinant DNA in filamentous fungi: Progress and
Prospects. CRC Crit. Rev. Biotechnol. 6: 377–393), Davis, R. W. 1994 (Heterologous
gene expression and protein secretion in Aspergillus. In: Martinelli
S. D., Kinghorn, J. R. (Herausgeber) Aspergillus: 50 years on. Progress
in industrial microbiology, Band 29. Elsevier Amsterdam 1994. S.
525–560),
Balance, D. J. 1991 (Transformation systems for Filamentous Fungi
and an Overview of Fungal Gene structure. In: Leong, S. A., Berka,
R. M. (Herausgeber) Molecular Industrial Mycology. Systems and Appli cations
for Filamentous Fungi. Marcel Dekker Inc. New York 1991. S. 1–29) und
Turner, G. 1994 (Vectors for genetic manipulation. In: Martinelli,
S. D., Kinghorn, J. R. (Herausgeber) Aspergillus: 50 years on. Progress
in industrial microbiology Band 29, Elsevier Amsterdam 1994. S.
641–666)
folgt. Die folgende Erläuterung
liefert eine Zusammenfassung dieser Lehren zur Herstellung von transgenem
Aspergillus gemäß der vorliegenden
Erfindung.
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Für fast ein
Jahrhundert wurden filamentöse
Pilze in breitem Maße
in vielen Industriezweigen für
die Herstellung von organischen Verbindungen und Enzymen verwendet.
Zum Beispiel verwendeten traditionelle japanische Koji- und Soja-Fermentationen
Aspergillus sp. Darüber
hinaus wurde Aspergillus niger in diesem Jahrhundert zur Herstellung
von organischen Säuren,
insbesondere Zitronensäure,
und zur Herstellung verschiedener Enzyme für die Verwendung in der Industrie
eingesetzt.
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Es
gibt zwei Hauptgründe,
warum filamentöse
Pilze in der Industrie in so breitem Maße verwendet wurden. Erstens
können
filamentöse
Pilze hohe Mengen an extrazellulären
Produkten herstellen, z. B. Enzyme und organische Verbindungen,
wie Antibiotika oder organische Säuren. Zweitens können filamentöse Pilze
auf preiswerten Substraten wachsen, wie Getreiden, Kleie, Rübenpulpe
etc. Aus den gleichen Gründen
wurden filamentöse
Pilze interessante Organismen als Wirte für heterologe Expression gemäß der vorliegenden
Erfindung.
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Zur
Herstellung des transgenen Aspergillus werden Expressionskonstrukte
durch Einsetzen eines NOI in ein Konstrukt, das für eine Expression
in filamentösen
Pilzen ausgelegt ist, hergestellt.
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Es
wurden verschiedene Arten von Konstrukten, die für heterologe Expression verwendet
wurden, entwickelt. Die Konstrukte enthalten einen Promotor und
die NOI, welche in Pilzen aktiv ist. Beispiele für Promotoren umfassen einen
Pilzpromotor für
ein in hohem Maße
exprimiertes extrazelluläres
Enzym, wie den Glucoamylasepromotor oder den α-Amylasepromotor. Die NOI kann
mit einer Signalsequenz vereinigt sein, welche das Protein, das
von der NOI codiert wird, so steuert, daß es ausgeschieden wird. Üblicherweise
wird eine Signalsequenz mit Pilzursprung verwendet. Ein Terminator,
der in Pilzen aktiv ist, schließt
das Expressionssystem ab.
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Es
wurde eine weitere Art eines Expressionssystems in Pilzen entwickelt,
bei dem die Nukleotidsequenz gemäß der vorliegenden
Erfindung mit einem kleineren oder größeren Teil einer Pllznukleotidsequenz, die
ein stabiles Protein codiert, vereinigt ist. Dieser Aspekt kann
das Protein, welches von der Nukleotidsequenz gemäß der vorliegenden
Erfindung codiert wird, stabilisieren. In solch ein System kann
eine Spaltstelle, die von einer spezifischen Protease erkannt wird,
zwischen das Pilzprotein und das Protein, das von der Nukleotidsequenz
gemäß der vorliegenden
Erfindung (oder auch einer anderen NOI) codiert wird, eingesetzt
werden, so daß das
hergestellte Fusionsprotein an dieser Position von der spezifischen
Protease gespalten werden kann, wodurch das Protein, das von der
Nukleotidsequenz gemäß der vorliegenden
Erfindung (oder auch einer anderen NOI) codiert wird, freigesetzt
wird. Zum Beispiel kann man an einer Stelle, welche von einer KEX-2-artigen
Peptidase erkannt wird, die man in wenigstens einigen Aspergilli
findet (Broekhuijsen et al. 1993 J Biotechnol 31 135–145), eingesetzt
werden. Solch ein Fusionsprotein führt zu einer Spaltung in vivo,
was in der Herstellung des exprimierten Produkts und nicht eines
größeren Fusionsproteins
resultiert.
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Heterologe
Expression in Aspergillus wurde für mehrere Nukleotidsequenzen,
die Bakterien-, Pilz-, Vertebraten- und Pflanzenproteine codieren,
beschrieben. Die Proteine können
intrazellulär
deponiert werden, wenn die Nukleotidsequenz gemäß der vorliegenden Erfindung
(oder eine andere NOI) nicht mit einer Signalsequenz vereinigt ist.
Solche Proteine werden sich in dem Cytoplasma ansammeln und werden üblicherweise nicht
glycosyliert, was für
einige Bakterienproteine ein Vorteil sein kann. Wenn die Nukleotidsequenz
gemäß der vorliegenden
Erfindung (oder einer anderen NOI) mit einer Signalsequenz ausgestattet
ist, wird sich das Protein extrazellulär ansammeln.
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In
Bezug auf Produktstabilität
und Wirtsstammodifikationen sind einige heterologe Proteine nicht
sehr stabil, wenn sie in die Kulturflüssigkeit von Pilzen ausgeschieden
werden. Die meisten Pilze produzieren mehrere extrazelluläre Proteasen,
welche heterologe Proteine abbauen. Um dieses Problem zu vermeiden,
wurden spezielle Pilzstämme
mit verminderter Proteaseproduktion als Wirt für eine heterologe Produktion
verwendet.
-
Für die Transformation
von filamentösen
Pilzen wurden mehrere Transformationsprotokolle für viele filamentöse Pilze
entwickelt (Ballance 1991, ibid). Viele von diesen basieren auf
einer Herstellung von Protoplasten und dem Einbringen von DNA in
die Protoplasten unter Verwendung von PEG und Ca2+-Ionen.
Die transformierten Protoplasten regenerieren dann, und die transformierten
Pilze werden unter Verwendung verschiedener Selektionsmarker selektiert.
Unter den für
eine Transformation verwendeten Markern gibt es eine Anzahl von
auxotrophen Markern, wie argB, trpC, niaD und pyrG, Antibiotikaresistenzmarkern,
wie Benomylresistenz, Hygromycinresistenz und Phleomycinresistenz.
Ein allgemein verwendeter Transformationsmarker ist das amdS-Gen
von A. nidulans, welches es in einer hohen Kopienzahl dem Pilz erlaubt,
mit Acrylamid als der einzigen Stickstoffquelle zu wachsen.
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In
einer weiteren Ausführungsform
kann der transgene Organismus eine Hefe sein. In diesem Zusammenhang
wurde Hefe auch in breitem Maße
als ein Vehikel für
heterologe Genexpression verwendet. Die Spezies Saccharomyces cerevisiae
hat eine lange Geschichte der industriellen Verwendung, einschließlich ihrer Verwendung
für heterologe
Genexpression. Die Expression von heterologen Nukleotidsequenzen
in Saccharomyces cerevisiae wurde von Goodey et al. (1987, Yeast
Biotechnology, D. R. Berry et al., Herausgeber, S. 401–429, Allen
und Unwin, London) und King et al. (1989, Molecular and Cell Biology
of Yeasts, E. F. Walton und G. T. Yarronton, Herausgeber, S. 107–133, Blackie,
Glasgow) besprochen.
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Aus
mehreren Gründen
ist Saccharomyces cerevisiae für
eine heterologe Nukleotidsequenzexpression gut geeignet. Erstens
ist sie nicht pathogen für
den Menschen, und sie ist nicht in der Lage, bestimmte Endotoxine
herzustellen. Zweitens hat sie eine lange Geschichte der sicheren
Verwendung nach Jahrhunderten der kommerziellen Ausnutzung für verschiedene
Zwecke. Dies führte
zu einer breiten öffentlichen
Akzeptanz. Drittens hat die umfangreiche kommerzielle Verwendung
und Forschung, die auf den Organismus angewendet wurde, zu einer
Fülle an
Kenntnissen über
die Genetik und Physiologie sowie die Fermentationseigenschaften von
Saccharomyces cerevisiae in großem
Maßstab
geführt.
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Eine Übersicht
der Prinzipien von heterologer Genexpression in Saccharomyces cerevisiae
und Abscheidung von Genprodukten wird von Hinchclifte E. Kenny (1993, "Yeast as a vehicle
for the expression of heterologous genes", Yeasts, Band 5, Anthony H. Rose und
J. Stuart Harrison, Herausgeber, 2. Auflage, Academic Press Ltd.)
gegeben.
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Es
stehen mehrere Arten von Hefevektoren zur Verfügung, einschließlich integrativer
Vektoren, welche für
ihre Aufrechterhaltung eine Rekombination mit dem Wirtsgenom erfordern,
und autonom replizierender Plasmidvektoren.
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Zur
Herstellung der transgenen Saccharomyces werden Expressionskonstrukte
hergestellt, indem man die Nukleotidsequenz der vorliegenden Erfindung
in ein Konstrukt einsetzt, das für
eine Expression in Hefe ausgelegt ist. Es wurden mehrere Arten von
Konstrukten entwickelt, die für
eine heterologe Expression verwendet werden. Die Konstrukte enthalten
einen in Hefe aktiven Promotor, der mit der Nukleotidsequenz der vorliegenden
Erfindung vereinigt ist, wobei üblicherweise
ein Promotor mit Hefeursprung, wie der Gal1-Promotor, verwendet
wird. Üblicherweise
wird eine Signalsequenz mit Hefeursprung, wie die Sequenz, die das SUC2-Signalpeptid
codiert, verwendet. Ein in Hefe aktiver Terminator schließt das Expressionssystem
ab.
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Für die Transformation
von Hefe wurden mehrere Transformationsprotokolle entwickelt. Zum
Beispiel kann eine transgene Saccharomyces gemäß der vorliegenden Erfindung
hergestellt werden, indem man den Lehren von Hinnen et al. (1978,
Proceedings of the National Academy of Sciences of the USA 75, 1929),
Beggs, J. D. (1978, Nature, London, 275, 104) und Ito, H. et al.
(1983, J Bacteriology 153, 163–168)
folgt.
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Die
transformierten Hefezellen werden unter Verwendung verschiedener
Selektionsmarker selektiert. Unter den für die Transformation verwendeten
Markern gibt es eine Anzahl auxotropher Marker, wie LEU2, HIS4 und
TRP1, und dominanter Antibiotikaresistenzmarker, wie Aminoglycosidantibiotikamarker,
z. B. G418.
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Ein
weiterer Wirtsorganismus ist eine Pflanze. Obwohl das Enzym und
die Nukleotidsequenz, welche dieses codiert, in der EP-B-0 470 145
und der CA-A-2 006 454 nicht offenbart sind, liefern diese zwei
Dokumente einige nützliche
Hintergrunderläuterungen
bezüglich
der Arten von Techniken, die zur Herstellung von transgenen Pflanzen
gemäß der vorliegenden
Erfindung verwendet werden können.
Einige dieser Hintergrundlehren sind nun in der folgenden Erläuterung
enthalten.
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Das
Grundprinzip bei der Konstruktion von genetisch veränderten
Pflanzen besteht darin, genetische Information in das Pflanzengenom
einzufügen,
so daß man
eine stabile Aufrechterhaltung des eingefügten genetischen Materials
erhält.
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Es
gibt mehrere Techniken zum Einfügen
der genetischen Information, wobei die zwei Hauptprinzipien ein
direktes Einbringen der genetischen Information und das Einbringen
der genetischen Information unter Verwendung eines Vektorsystems
sind. Eine Besprechung der allgemeinen Techniken kann man in den
Artikeln von Potrykus (Annu Rev Plant Physiol Plant Mol Biol [1991]
42: 205–255)
und Christou (Agro-Food-Industry Hi-Tech März/April 1994 17–27) finden.
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Somit
betrifft die vorliegende Erfindung in einem Aspekt ein Vektorsystem,
welches eine Nukleotidsequenz oder ein Konstrukt gemäß der vorliegenden
Erfindung trägt
und welches in der Lage ist, die Nukleotidsequenz oder das Konstrukt
in das Genom eines Organismus, wie einer Pflanze, einzuführen.
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Das
Vektorsystem kann einen Vektor umfassen, aber es kann auch zwei
Vektoren umfassen. Im Falle von zwei Vektoren wird das Vektorsystem
normalerweise als ein binäres
Vektorsystem bezeichnet. Binäre
Vektorsysteme sind ausführlicher
bei Gynheun An et al. (1980), Binary Vectors, Plant Molecular Biology
Manual A3, 1–19
beschrieben.
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Ein
umfangreich verwendetes System für
die Transformation von Pflanzenzellen mit einer vorgegebenen Nukleotidsequenz
oder einem Konstrukt basiert auf der Verwendung eines Ti-Plasmids
von Agrobacterium tumefaciens oder eines Ri-Plasmids von Agrobacterium
rhizogenes, An et al., (1986), Plant Physiol, 81, 301–305 und
Butcher, D. N. et al. (1980), Tissue Culture Methods for Plant Pathologists,
Herausgeber: D. S. Ingrams und J. P. Helgeson, 203–208. Es
wurden mehrere verschiedene Ti- und Ri-Plasmide konstruiert, die für die Konstruktion
der oben beschriebenen Pflanzen- oder Pflanzenzellkonstrukte geeignet
sind. Ein nicht beschränkendes
Beispiel für
solch ein Ti-Plasmid ist pGV3850.
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Die
Nukleotidsequenz oder das Konstrukt der vorliegenden Erfindung sollten
vorzugsweise in das Ti-Plasmid zwischen die terminalen Sequenzen
der T-DNA oder in der Nähe
einer T-DNA-Sequenz eingesetzt werden, um eine Zerstörung der
Sequenzen, welche die T-DNA-Grenzen unmittelbar umgeben, zu vermeiden, da
wenigstens eine dieser Regionen für das Einsetzen von modifizierter
T-DNA in das Pflanzengenom
wichtig zu sein scheint.
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Wie
es aus der vorangegangenen Erläuterung
klar wird, ist, wenn der Organismus eine Pflanze ist, das Vektorsystem
der vorliegenden Erfindung vorzugsweise ein solches, welches die
Sequenzen enthält,
die notwendig sind, um die Pflanze zu infizieren (z. B. die vir-Region),
und wenigstens ein Grenzstück
einer T-DNA-Sequenz, wobei das Grenzstück auf dem gleichen Vektor
wie das genetische Konstrukt angeordnet ist.
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Vorzugsweise
ist das Vektorsystem ein Ti-Plasmid des Agrobacterium tumefaciens
oder ein Ri-Plasmid
des Agrobacterium rhizogenes oder ein Derivat davon, da diese Plasmide
gut bekannt sind und in breitem Maße bei der Konstruktion von
transgenen Pflanzen verwendet werden und viele Vektorsysteme bestehen, welche
auf diesen Plasmiden und Derivaten davon basieren.
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Bei
der Konstruktion einer transgenen Pflanze kann die Nukleotidsequenz
oder das Konstrukt der vorliegenden Erfindung zuerst in einem Mikroorganismus
konstruiert werden, in welchem der Vektor replizieren kann und welcher
vor dem Einsetzen in die Pflanze leicht zu manipulieren ist. Ein
Beispiel für
einen geeigneten Mikroorganismus ist E. coli, aber es können auch
andere Mikroorganismen mit den oben genannten Eigenschaften verwendet
werden. Wenn ein Vektor eines Vektorsystems, wie es oben definiert
ist, in E. coli konstruiert wurde, wird er, wenn dies erforderlich
ist, in einen geeigneten Agrobacterium-Stamm, z. B. Agrobacterium tumefaciens, übertragen.
Das Ti-Plasmid,
welches die Nukleotidsequenz oder das Konstrukt der Erfindung beherbergt,
wird somit vorzugsweise in einen geeigneten Agrobacterium-Stamm,
z. B. A. tumefaciens, überfährt, um
eine Agrobacterium-Zelle zu erhalten, welche die Nukleotidsequenz
oder das Konstrukt der Erfindung beherbergt, wobei die DNA anschließend in
die zu modifizierende Pflanzenzelle überführt wird.
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Wie
es in der CA-A-2 006 454 berichtet wird, ist eine große Menge
an Klonierungsvektoren verfügbar, welche
ein Replikationssystem in E. coli und einen Marker, der eine Selektion
der transformierten Zellen erlaubt, enthalten. Die Vektoren umfassen
z. B. pBR322, die pUC-Reihe, die M13 mp-Reihe, pACYC 184 etc.
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Auf
diese Weise kann die Nukleotidsequenz oder das Konstrukt der vorliegenden
Erfindung in einer geeigneten Restriktionsposition in dem Vektor
eingebracht werden. Das enthaltene Plasmid wird für die Transformation
in E. coli verwendet. Die E. coli-Zellen werden in einem geeigneten
Nährmedium
gezüchtet
und anschließend
geerntet und lysiert. Das Plasmid wird dann gewonnen und anschließend analysiert – wie beispielsweise
durch eine oder mehrere der folgenden Techniken: Sequenzanalyse,
Restriktionsanalyse, Elektroforese und weitere biochemische und
molekularbiologische Methoden. Nach jeder Manipulation kann die
verwendete DNA-Sequenz geschnitten und mit der nächsten DNA-Sequenz verbunden
werden. Jede Sequenz kann in das gleiche oder ein anderes Plasmid
kloniert werden.
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Nach
jedem Verfahren des Einbringens des gewünschten Konstrukts oder der
Nukleotidsequenz gemäß der vorliegenden
Erfindung in die Pflanzen kann das Vorhandensein und/oder Einsetzen
von weiteren DNA-Sequenzen erforderlich sein. Wenn z. B. für die Transformation
das Ti- oder Ri-Plasmid
der Pflanzenzellen verwendet wird, kann wenigstens die rechte Grenze
und häufig
jedoch die rechte und die linke Grenze der Ti- und Ri-Plasmid-T-DNA
als flankierende Bereiche der eingeführten Nukleotidsequenzen verbunden
werden. Die Verwendung von T-DNA für die Transformation von Pflanzenzellen
wurde intensiv untersucht und ist in der EP-A-120 516; Hoekema,
in: The Binary Plant Vector System Offset-drukkerij Kanters B. B.,
Alblasserdam, 1985, Kapitel V; Fraley, et al., Crit. Rev. Plant
Sci., 4: 1–46;
und An et al., EMBO J. (1985) 4: 277–284, beschrieben.
-
Direkte
Infektion von Pflanzengeweben mittels Agrobacterium ist eine einfache
Technik, welche in breitem Maße
verwendet wurde und bei Butcher, D. N. et al. (1980), Tissue Culture
Methods for Plant Pathologists, Herausgeber: D. S. Ingrams und J.
P. Helgeson, 203–208
beschrieben ist. Für
weitere Lehren zu diesem Thema siehe Potrykus (Annu Rev Plant Physiol
Plant Mol Biol [1991] 42: 205–225)
und Christou (Agro-Food-Industry Hi-Tech März/April 1994 17–27). Mit
dieser Technik kann eine Infektion einer Pflanze an einem bestimmten
Teil oder Gewebe der Pflanze, d. h. an einem Teil eines Blattes,
einer Wurzel, eines Stamms oder einem anderen Teil der Pflanze,
durchgeführt
werden.
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Bei
direkter Infektion von Pflanzengeweben durch Agrobacterium, welches
den Promotor und die NOI trägt,
wird eine zu infizierende Pflanze typischerweise verwundet, z. B.
durch Schneiden der Pflanze mit einer Rasierklinge oder Punktieren
der Pflanze mit einer Nadel oder Reiben der Pflanze mit einem Schleifmaterial. Die
Wunde wird dann mit dem Agrobacterium inokuliert. Die inokulierte
Pflanze oder der Pflanzenteil wird dann auf einem geeigneten Kulturmedium
gezüchtet
und zu reifen Pflanzen entwickeln gelassen.
-
Wenn
Pflanzenzellen konstruiert werden, können diese Zellen nach gut
bekannten Gewebekulturverfahren gezüchtet und aufrechterhalten
werden, wie beispielsweise durch Kultivieren der Zellen in einem
geeigneten Kulturmedium, das mit den notwendigen Wachstumsfaktoren,
wie Aminosäuren,
Pflanzenhormonen, Vitaminen etc., versetzt ist. Eine Regenerierung
der transformierten Zellen zu genetisch modifizierten Pflanzen kann
unter Anwendung bekannter Verfahren für die Regenerierung von Pflanzenzellen
aus Zell- oder Gewebekulturen erreicht werden, z. B. durch Auswählen transformierter
Triebe unter Verwendung eines Antibiotikums und durch Subkultivierung
der Triebe auf einem Medium, welches die geeigneten Nährstoffe,
Pflanzenhormone etc. enthält.
-
Weitere
Lehren bezüglich
Pflanzentransformation kann man in der EP-A-0 449 375 finden.
-
Zusammengefaßt liefert
die vorliegende Erfindung ein UDP-Galaktose-Epimeraseenzym und eine
Nukleotidsequenz, welche dieses codiert.
-
Die
folgenden Proben wurden nach dem Budapester Vertrag bei der anerkannten
Hinterlegungsstelle "The
National Collections of Industrial and Marine Bacteria Ltd." (NCIMB), 23 St.
Machar Drive, Aberdeen, Schottland, Vereinigtes Königreich,
AB2 1RY, am 23. Mai 1997 hinterlegt:
- 1. E.
coli DH5αpGEPl42.
Die Hinterlegungsnummer ist NCIMB 40881. NCIMB 40881 enthält den Klon GEPI42,
welcher SEQ ID NO: 1 umfaßt.
- 2. E. coli DH5αpGEPI48.
Die Hinterlegungsnummer ist NCIMB 40882. NCIMB 40882 enthält den Klon GEPI48,
welcher SEQ ID NO: 2 umfaßt.
-
Besonders
bevorzugte Aspekte der vorliegenden Erfindung betreffen daher codierende
Nukleotidsequenzen, die von diesen Hinterlegungen erhältlich sind,
einschließlich
Expressionsvektoren, Konstrukte, Organismen und transgene Organismen,
welche diese gleichen Sequenzen oder Plasmide enthalten.
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Somit
ist gemäß einer
bevorzugten Ausführungsform
die Nukleotidsequenz der vorliegenden Erfindung erhältlich von
der Hinterlegung mit der Nummer NCIMB 40881 oder NCIMB 40882, oder
sie ist eine Variante, ein Homologes oder ein Fragment davon.
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Gemäß einer
besonders bevorzugten Ausführungsform
ist die Nukleotidsequenz der vorliegenden Erfindung von der Hinterlegung
mit der Nummer NCIMB 40881 oder NCIMB 40882 erhältlich.
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Die
vorliegende Erfindung wird nun nur beispielhaft beschrieben.
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Klonierung und teilweise
Charakterisierung von UDP-Galaktose-Epimerase-Nukleotidsequenzen
von Guar (Cyamopsis tetragonoloba)
-
Biochemische
Untersuchungen an UDP-Galaktose-4-Epimerase (EC 5.1.3.2.) in Guar
haben gezeigt, daß,
obwohl man eine ziemlich hohe Aktivität dieses Enzyms findet, die
Menge an UDP-Galaktose-Epimeraseprotein
sehr gering war, was eine präparative
Reinigung für
eine Aminosäureanalyse
verhinderte. Daher war die Klonierungsstrategie der Wahl die funktionale
Komplementierung in einer galE-E. coli-Mutante.
-
cDNA-Bibliothek
-
Eine
cDNA-Expressionsbibliothek, welche mRNA von unreifen Guarsamen repräsentierte,
wurde in dem Plasmid pcDNAII (Invitrogen Corporation) konstruiert
und in den E. coli-Stamm Top10F' transformiert.
Die Qualität
der cDNA-Bibliothek wurde durch Reinigung des Plasmids aus einer
Anzahl separater Top10F'-Kolonien,
die in zufälliger
Weise aufgenommen wurden, kontrolliert. Restriktionsenzymanalyse
zeigte, daß alle
untersuchten Plasmide rekombinant waren.
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Bezüglich UDP-Galaktose-Epimerase
defizienter E. coli-Stamm
-
Der
E. coli-Stamm PL-2 war aufgrund eines defekten galE-Gens nicht in
der Lage, Galaktose zu metabolisieren, während die zwei anderen Gene
des gal-Operons, galK und galT intakt sind (Buttin, J Mol Biol,
7, 164–182
(1963); Wu und Kalckar, Proc Nat Acad Sci, USA 55, 622–629 (1966).
Daher würde
das Einsetzen eines aktiven UDP-Galaktose-Epimerasegens in PL-2
diesem Stamm ermöglichen,
auf Galaktose zu wachsen.
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Transformation von PL-2
und Selektion
-
PL-2-Zellen
wurden nach dem Verfahren von Hanahan kompetent gemacht (Techniques
for transformation of E. coli. IRL Press, Oxford (ISBN 0-947946-18-17),
109–135
(1985). Es wurde ein Titer von 5 × 106 transformierten
Zellen/μg
Bibliotheksplasmid erhalten.
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Das
Selektionsmedium war im wesentlichen ein Minimalmedium mit hinzugefügter Galaktose,
bestehend aus M9-Salzen (Maniatis et al., Molecular cloning, a laboratory
manual, Cold Spring Harbor, New York (ISBN 0-87969-136-0) (1982))
und hinzugefügtem
0,05 g/l Threonin, 0,05 g/l Leucin, 0,05 g/l Methionin, 1,0 g/l Thiamin-HCl,
50 mg/l Ampicillin, 0,8 g/l Fructose, 0,9 g/l Agarose und 6 oder
8 g/l Galaktose. Die Medien werden nachfolgend M9-ES6 (mit 6 g/l
Galaktose) oder M9-ES8 (mit 8 g/l Galaktose) bezeichnet.
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Kompetente
PL-2-Zellen wurden mit der Guar-cDNA-Bibliothek transformiert, und
die Zellen wurden auf das selektive Substrat M9-ES6 oder M9-ES8
ausplattiert. Nach zwei Tagen bei 37°C erschienen Kolonien (ungefähr 0,1%
der Gesamtzahl an Transformanden). Insgesamt wurden 48 Kolonien
selektiert.
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UDP-Galaktose-Epimerasetest
an selektierten Kolonien
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Um
zu bestimmen, ob die erworbene Fähigkeit,
auf Galaktose zu wachsen, auf das Vorhandensein von UDP-Galaktoseaktivität zurückzuführen war,
wurden alle selektierten Kolonien hinsichtlich UDP-Galaktose-Epimeraseaktivität getestet,
wobei Rohextrakte verwendet wurden, die durch Ultraschallbehandlung
und anschließende
Klärung
durch Zentrifugation hergestellt wurden. Die UDP-Galaktose-Epimerasetests wurden im wesentlichen
gemäß Dey (Phytochem,
23, 729–732
(1984)) durchgeführt.
Die UDP-Galaktose-Epimeraseaktivität in Extrakten von PL-2 war
Null (Negativkontrolle), wogegen signifikante Niveaus an Aktivität in DH5a (Positivkontrolle)
gefunden wurden, wie erwartet. Transformierte PL-2-Kolonien, welche
hohe Niveaus an UDP-Galaktose-Epimeraseaktivität zeigten, wurden für eine weitere
Analyse ausgewählt.
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Retransformation mit Plasmid-DNA
aus den Kolonien 42 und 48
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Plasmide
aus der Kolonie 42 und der Kolonie 48 wurden gereinigt und erneut
in kompetente PL-2-Zellen
transformiert und auf M9-ES6 oder M9-ES8 ausplattiert. In beiden
Retransformationsexperimenten erschien eine große Anzahl an Kolonien nach
zwei Tagen bei 37°C.
Ungefähr
zehn unabhängige
Kolonien von jedem wurden hinsichtlich UDP-Galaktose-Epimeraseaktivität analysiert,
und alle Extrakte enthielten ähnlich hohe
Niveaus an UDP-Galaktoseaktivität,
wie sie in den ursprünglichen
Kolonien 42 und 48 gefunden wurden. Dieses Experiment demonstriert,
daß die
UDP-Galaktose-Epimeraseaktivität, die in
den von PL-2 abgeleiteten Kolonien 42 und 48 festgestellt wird,
von den cDNA-Inserts codiert wird.
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DNA-Sequenzanalyse der
Inserts in den Kolonien 42 und 48
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Teilnukleotidsequenzen
der die UDP-Galaktose-4-Epimerase enthaltenden Klone, pGEPI42 und pGEPI48,
wurden unter Verwendung eines Thereto-Sequenase-Fluoreszenzzyklussequenzierungskits (Amersham)
und eines ALF DNA-Sequenzierers (Pharmacia) bestimmt.
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Die
Sequenzen mit ID NO: 1 und NO: 2 zeigen die Teilnukleotidsequenzen
der Inserts in den Kolonien 42 bzw. 48 zusammen mit den abgeleiteten
Aminosäuresequenzen.
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Antikörperherstellung
-
Antikörper wurden
gegen das Enzym der vorliegenden Erfindung gerichtet, indem Kaninchen
mit dem gereinigten Enzym injiziert und die Immunglobuline aus Antiserum
isoliert wurden gemäß Verfahren,
beschrieben bei N. Harboe und A. Ingild ("Immunization, Isolation of Immunoglobulins,
Estimation of Antibody Titre" In A
Manual of Quantitative Immunoelectrophoresis, Methods and Applications,
N. H. Axelsen, et al. (Herausgeber), Universitetsforlaget, Oslo,
1973) und T. G. Cooper ("The
Tools of Biochemistry",
John Wiley & Sons,
New York, 1977).
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Andere
Modifikationen der vorliegenden Erfindung werden dem Fachmann auf
dem Gebiet deutlich werden.
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Übersetzung einer Nukleinsäuresequenz
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Durchgeführt an der
DNA-Sequenz GEPI42.
Gesamtzahl der Basen: 381
-
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Übersetzung einer Nukleinsäuresequenz
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Durchgeführt an der
DNA-Sequenz GEPI48.
Gesamtzahl der Basen: 351
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