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Diese Erfindung betrifft Fasern und
Garne aus Propylenpolymer und diese umfassende, industriell gefertigte
Gegenstände.
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Fasern und Garne aus Polypropylen
werden in textilen und anderen Anwendungen wegen einer wünschenswerten
Verbindung von Merkmalen verwendet, zum Beispiel Leichtigkeit der
Verarbeitung, Widerstandsfähigkeit,
chemische Inertheit, wasserabweisenden und anderen Eigenschaften.
Beispiele für
textile Anwendungen beinhalten Stoffe für Teppichgrundgewebe und Deckgarne
für Teppiche,
Möbelbezugsstoffe,
Geotextilien (im Erdbau verwendete Textilien), Wandbespannung, Autopolsterstoffe,
Windeldeckstoff und Bekleidungsstoffe.
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Es besteht ein Bedarf für verbesserte
Fasern und Garne aus Polypropylen zum Gebrauch bei Anwendungen,
die Biegen, Knittern, Kräuseln,
Quetschen und dergleichen mit sich bringen. Beispiele beinhalten
Füllfasern,
Teppiche, und Stoffe für
Möbelbezug,
Bekleidung und Autopolsterung. Schlechte Elastizität kann zu
beschränkter
Erholung von Kräften
führen,
denen Fasern und Garne beim Gebrauch unterworfen sind, und wiederum
zu schlechtem Aussehen und Abnutzungsverhalten. Diese können die
Brauchbarkeit für
einige Endverwendungen beschränken.
Zum Beispiel führt
mangelnde Elastizität
des Teppichdeckgarns zu einer schlechten Beibehaltung der Dicke
und Erholung der Florhöhe
nach Anwendung von Druckkräften,
wie denjenigen, die sich aus dem Betreten und dem Draufstellen von
Möbeln
ergeben. Wenn die anderen Umstände
gleich sind, erscheint ein Teppich mit weniger elastischem Deckgarn
verfilzt und vertrampelt, zeigt Abnutzung und muss öfter und
früher
als der mit elastischeren Garnen getuftete ersetzt werden.
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Diese Probleme wurden erkannt und
viele Anläufe
zu deren Lösung
wurden unternommen. Abgewandelte Polymerzusammensetzungen und Kristallinitäten wurden
von Polymerherstellern vorgeschlagen. Verbesserte Spinnverfahren
für Fasern
und Garnbehandlungen wurden von Garnherstellern untersucht. Teppichhersteller
haben abgewandelte Teppichkonstruktionen entwickelt. Trotz dieser
Anstrengungen und ihrer Ergebnisse besteht der anhaltende Bedarf
nach Fasern und Garnen aus Polypropylen mit verbesserter Elastizität weiter.
Trotz einer Kombination von Kosten, Farbechtheit, Verschmutzungsfestigkeit,
Moder- und Schimmel-festigkeit und Leichtigkeit der Reinigung, die
anderen Teppichdeckgarnen überlegen
ist, war der wirtschaftliche Erfolg von Polypropylengarnen in der
Teppichindustrie enttäuschend.
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In mehr Einzelheiten beinhalten Elemente
von Teppichkonstruktionen, die schlechte Elastizität ausgleichen
können,
Schlingenflorkonstruktionen, niedrige Florhöhen und hohe Tuftdichten. Bei
Schlingenflorkonstruktionen werden Tufte des Deckgarns, die die
Floroberfläche
des Teppichs bilden, unverschnitten gelassen, unter Hinterlassung
eines Flors mit in Schlingen angeordneten Tuften. Unter sonst gleichen
Umständen
halten schlingenartige Tufte besser der Verdichtung Stand und erholen
sich besser von dieser als aufgeschnittene Flortufte. Eine niedrige
Florhöhe
begrenzt die Auswirkung von Kompressionskräften, indem sie niedrigere
Tufte zur Kompression bereitstellt. Eine hohe Tuftdichte, das heißt viele
Tufte pro Flächeneinheit
der Floroberfläche,
bewirkt eine enge Beabstandung der Tufte, so dass sie benachbarte
Tufte und Fasern dabei unterstützen, der
Verdichtung standzuhalten und sich von ihr zu erholen.
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Was die Ausgestaltungen der Garne
angeht, so sind verzwirnte Garne normalerweise elastischer als unverzwirnte
Garne. Höhere
Verzwirnung und größere Beibehaltung
der Verzwirnung ergeben unter sonst gleichen Umständen höhere Elastizität. Siehe
Levinstein, The Complete Carpet Manual, 1992, pp. 44–45. Beibehaltung
der Verzwirnung kann mittels Behandlungen zum Bauschen, wie Texturieren
mit Fluidstrahlströmen oder
Kräuseln
verbessert werden. Thermofixieren kann verwendet werden, um Verzwirnung
und Bauschigkeit zu fixieren oder fest einzubinden. Zum Beispiel
offenbart
US 4290378 ein
elastisches, „bauschiges,
verschlungenes, wärmefixiertes,
verflochtenes Garn aus verzwirnten Einzelfäden". Gemischte Garne aus Filamenten größerer und
geringerer Elastizität,
zum Beispiel Nylon beziehungsweise Polypropylen, wurden vorgeschlagen,
um die Elastizität
zu erhöhen,
wie in
US 3295308 angemerkt
wurde. Garne, die aus Zweikomponenten-Fasern zusammengesetzt sind, wie denjenigen
mit einem von einer Polypropylenverkleidung umgebenen Nylonkern,
wurden vorgeschlagen, um die Elastizität von Nylon mit den überlegenen
anderen Eigenschaften von Polypropylen zu kombinieren.
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Auch über Versuche, die Elastizität von Polypropylenfaser
an sich zu verbessern, wurde berichtet. Jedoch sind an der Erhaltung
der Teppichdicke und der Erholung der Florhöhe von Druckkräften komplizierte
Zusammenspiele zwischen dem Aufbau des Teppichs, den Wechselwirkungen
von Faser zu Faser innerhalb von und zwischen Tuften des Garns und
Strukturen und Eigenschaften von Faser und Garn beteiligt. Überdies
bringen die Knickkräfte,
denen die Fasern und Garne von Teppichen während des Gebrauchs unterworfen
sind, im Allgemeinen ungleichmäßige Kompression
und Verstreckung mit sich. Deshalb korrelieren die Ergebnisse von
Garnprüfungen
typischerweise nur leicht, wenn überhaupt,
mit der tatsächlichen
Leistung des Teppichs. Außerdem
entwickeln sich viele Eigenschaften von Fasern und Garnen während ihres
gesamten Herstellungsablaufs. Als Folge davon können Versuche, die Eigenschaften
durch Ändern
eines gegebenen Verfahrensschrittes oder Ablaufs zu verbessern,
Kompromisse bei anderen Schritten und/oder Eigenschaften erforderlich machen.
Deshalb ist es oft schwierig, Verbesserungen bei den Eigenschaften
oder der Herstellung der Fasern in verbesserte Teppichleistung umzusetzen,
und der breite Bereich der Wechselbeziehungen zwischen der Herstellung
von Fasern und Garnen, ihren Ausgestaltungen und Eigenschaften und
der Teppichleistung macht die Erreichung von verbesserter Teppichleistung
durch Abwandlungen von Faser und Garn ungenau und unvorhersagbar.
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Zum Beispiel erkannte
US 3152380 die mangelhafte Elastizität von Polypropylenfasern
an und schlägt ein
Verfahren des Verstreckens und Thermofixierens der Fasern in zwei
Schritten als eine Lösung
vor. Im Gegensatz zu Verbesserungen, über die in den Beispielen zur
Garnprüfung
des Patentes berichtet wird, zeigt dessen Teppichprüfung jedoch
nicht nur weit weniger Verbesserung, sondern auch einen beschleunigten
Verlust der Beibehaltung der Florhöhe bei höheren Graden von Trittbelastung.
Die behandelten Garne des Patents leiden auch unter übermäßigen Schrumpfungen.
Sogar die besten der behandelten Polypropylen-Garne hatten eine
Erholung nach Kompression von nur etwa zwei Dritteln von derjenigen
von unbehandeltem Nylongarn.
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D. R. Buchanan, „Elastic Deformation And Fiber
Structure in Polypropylene",
Datum und Quelle unbekannt, vergleicht wie gesponnene, heißgestreckte
und getemperte Polypropylenfasern bezüglich molekularer Orientierung,
Kristallstruktur und Erholung nach Zug, und
US 3256258 versucht die Kristallstruktur
von Polypropylenfasern mit der Erholung von Zugkräften zu
korrelieren. Jedoch berichtet keine der Druckschriften über Auswirkungen
auf die Leistung von Teppichen. Jedenfalls legt verbesserte Erholung
nach Zug nicht verbesserte Elastizität nahe, weil Prüfung der
Erholung nach Zug die Erholung vom Verstrecken oder Ausdehnen misst,
während
an der Elastizität
die Erholung vom Knicken und Zusammendrücken beteiligt sind. In dieser Hinsicht
steht die seit langem erkannte Überlegenheit
von Teppichdeckgarnen aus Nylon über
Teppichdeckgarne aus Polypropylen bezüglich Elastizität in scharfem
Gegensatz zu veröffentlichten
Arbeiten, die zeigen, dass Polypropylengarne bei vergleichender
Prüfung
der Erholung nach Zug besser als Nylongarne abschneiden. Siehe J.
C. Guthrie, „The
Bending Recovery Of Various Single Fibres", Veröffentlichung des Textilinstitutes,
vorgelegt bei der Konferenz der Physikgruppe des Textilinstitutes,
April 1970, S. 615–627.
Guthrie berichtet auch über
eine schlechte Korrelation zwischen den Erholungen nach Zug und
Verbiegen sowohl bei Nylon- wie auch bei Polypropylengarnen, ebenso
wie B. M. Chapman, „Bending
Stress Relaxation and Recovery of Wool, Nylon 66 and Terylene Fibers", J. Appl. Sci.,
Vol. 17, pp 1673–1713,
1975.
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Guthrie berichtet auch über Knickerholungen
von Polypropylenfasern in den Zuständen ohne Behandlung („wie erhalten"); durch Entfernung
der Kräuselung
mittels Erwärmen
unter Zug geradegelegt; und geradegelegt und dann durch Eintauchen
in Wasser mit 95°C
relaxiert. Über
Erholungen nach wiederholtem Knicken wird ebenfalls berichtet. Guthries
geradegelegten Fasern zeigten routinemäßig eine bessere Erholung als
die gekräuselten, „wie erhaltenen". Im Gegensatz dazu
sind
US 3686848 und
sein Gegenstück,
die britische Patentschrift 1384121 darauf gerichtet, absichtlich
eine besondere Kräuselung
zu verleihen und dauernd zu fixieren, um Polypropylengarne von verbesserter
Elastizität
zu erhalten. Die Beispiele 3 und 4 legen Ergebnisse von tatsächlicher
und simulierter Trittfestigkeitsprüfung von mit solchen Garnen
getufteten Teppichen vor. Obwohl behauptet wird, die Teppichprüfung in
Beispiel 4 zeige die Wichtigkeit der richtigen Kombination von Reißfestigkeit,
Streckverhältnis,
Kräuselbeharrungsvermögen und
Thermofixierung, verhielt sich eine mit nicht thermofixierten Polypropylengarnen
geringen Kräuselbeharrungsvermögens getuftete
Vergleichsprobe beinahe genau so gut.
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Über
Polypropylenfasern mit verbesserter Elastizität, ausgedrückt als Ausmaß der Erholung
von Garnpfropfen vom Zusammendrücken
(Plug Crush Recovey) wird in
US
3680334 , dem kanadischen Patent 957837 und der europäischen Patentanmeldung
0330212 berichtet. In den Patenten werden Verbesserungen der Elastizität der Umordnung
der Kristallstruktur der Fasern durch 0,01–2 Sekunden lange Behandlung
der Fasern mit gesättigtem
Dampf unter Zug bei 10–35°C unter der
Schmelztemperatur des Polymers zugeschrieben. In einer dramatischen
Veranschaulichung der Schwierigkeit, Garneigenschaften in Teppichleistung
umzusetzen, zeigt Tabelle I des kanadischen Patents behandelte Garne
mit 2–3
mal höherer
Erholung der Pfropfenhöhe
als das unbehandelte Garn, aber Teppichprüfung zeigt vernachlässigbare
Unterschiede. Die europäische
Anmeldung schlägt
elastische Polypropylenfasern für
Teppiche und Möbelbezug
vor, die durch Verspinnen und Verstrecken von Polypropylenfasern
unter Bedingungen hergestellt sind, die genügend Kristallinität herbeiführen, um
Wärmebehandlung
auszuhalten. Verbesserungen werden der dauerhaften Fixierung der Kräuselung
bei den Fasern zugeschrieben. Gemäß dieser Anmeldung hergestellte
Stapelfaser hat einigen Erfolg erlangt; jedoch werden ihre Garne
nicht in Teppichen für
den Büro-
oder Wohnbereich verwendet, noch sind ihre Endlosfilamentgarne auf
kommerzielle Aufnahmebereitschaft gestoßen.
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Verbesserte Elastizität war auch
ein Aspekt eines jetzt eingestellten Zertifizierungsprogramms für GenesisTM-Teppiche der Amoco Fabrics Company, das
darauf abzielte, für
Polypropylen-Deckgarn für
Wohnbereichsteppiche höchster
Qualität
zu werben. GenesisTM-Teppichgarne wurden
hergestellt, indem Polypropylenharz schmelzgesponnen wurde, die
Filamente zu Garnen gerafft, die Garne gestreckt wurden (Streckverhältnis =
3,5 : 1), die Garne texturiert und verzwirnt wurden (1,8 Verdrillungen/cm),
einige Sekunden lang gerade noch unter 100°C gedämpft und dann ½ Minute
lang bei etwa 130–135°C thermofixiert
wurden. Die Elastizität
der Garne gemäß der Plug
Crush Recovery-Prüfung
beträgt
etwa 75%, deutlich unter den 85–90%
von Nylon.
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Trotz des Vorhandenseins dieser Vorschläge bleibt
die Elastizität
von Fasern und Garnen aus Polypropylen unzulänglich, und ihre Verwendung
als Teppichdeckgarne bleibt begrenzt. Trotz der anhaltenden Forschung
für verbesserte
Elastizität,
den vielen Lösungsversuchen
der Polymer-, Faser- und Garn- und der Teppichindustrie während vieler
Jahre und der Überlegenheit
des Garns aus Propylenpolymer in so vielen anderen Hinsichten verbleiben
die Garne als Teppichdeckgarn gegenüber Nylon mit einigem Abstand
an zweiter Stelle, insbesondere für Teppiche im Wohnbereich,
und das Bedürfnis
nach verbesserter Elastizität
hat weiter fortbestanden.
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Die vorliegende Erfindung stellt
verbesserte Fasern und Garne aus Propylenpolymer und diese umfassende
Textilprodukte bereit. Ein Aspekt der Erfindung stellt eine Faser
bereit, umfassend Propylenpolymer und gekennzeichnet durch eine
solche Kleinwinkel-Röntgenbeugung,
dass ein Durchschnitt von
bei einer
solchen Positionierung der Faser, dass deren Längsachse mit Winkeln, α, von 10° und 20° von einer Senkrechten
zum Röntgenstrahl
geneigt ist, mindestens etwa 240 Å beträgt, wobei I
m(0)
die maximale Intensität
der Kleinwinkel-Röntgenstrahl-Meridianreflexion
bei einer solchen Positionierung der Faser, dass deren Längsachse
senkrecht zum Röntgenstrahl
steht, ist; Im(α)
die maximale Intensität
der Kleinwinkel-Röntgenstrahl-Meridianreflexion
bei einer solchen Positionierung der Faser, dass deren Längsachse
mit dem Winkel α von
der Senkrechten zum Röntgenstrahl
geneigt ist, ist;
ϕ
m eine
Winkelposition in Radiant des Zentrums der Kleinwinkel-Röntgenstrahl-Meridianreflexion
in halber Höhe
relativ zum Zentrum des einfallenden Röntgenstrahls bei einer solchen
Positionierung der Faser, dass deren Längsachse senkrecht zum Röntgenstrahl
steht, ist; und wobei die Kleinwinkel-Röntgenbeugung mit CuKα-Strahlung
mit einer Wellenlänge
von 1,5418 Å durchgeführt wird
und der Röntgenstrahl
auf eine Winkelweite bei halber Höhe von 1,81 Winkelminuten Spalt-kollimiert
ist.
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In einem anderen Aspekt stellt die
Erfindung derartige Fasern umfassende Garne bereit. Noch andere Aspekte
der Erfindung stellen verbesserte Textilprodukte, und insbesondere
Teppiche, gewebte, gewirkte Stoffe und Vliesstoffe und textile Verbundmaterialien,
die derartige Fasern oder Garne umfassen, bereit.
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Wie hierin verwendet, beziehen sich
die Ausdrücke „Faser" und „Filament" auf eine einzige
filamentäre Struktur
ohne Rücksicht
auf deren Länge.
Der Ausdruck „Garn" bezieht sich auf
eine einheitliche Struktur, die aus zwei oder mehr Fasern zusammengesetzt
ist, die auf eine solche Weise miteinander verbunden sind, dass sie
für Zwecke
der weiteren Handhabung oder Verarbeitung, wie das Aufwickeln auf
Spulen oder Spindeln, das Weben, Tuften oder Wirken eine einzige
Einheit bilden. Der Ausdruck „Endlosfilament" wird in der in dem
Fachgebiet der synthetischen Fasern allgemein anerkannten Weise
verwendet, um sich auf eine Faser von erheblicher oder unbestimmter
Länge zu
beziehen. Der Ausdruck „PCF-Garn" (Endlos-Bauschgarn,
texturiertes Filamentgarn) wird in seinem in dem Fachgebiet der
synthetischen Fasern allgemein anerkannten Sinnzusammenhang verwendet,
um sich auf generische Weise auf gebauschte Garne aus Endlosfilament
zu beziehen; derartige Garne sind Multifilamentgarne, und das Bauschverfahren
kann von irgendeiner Art sein. Der Ausdruck „Textilerzeugnis" bezieht sich in
allgemeiner Weise auf Fasern, Garne, Stoffe, seien sie gewoben,
nicht gewoben, gewirkt oder auf andere Weise hergestellt, Mulle
und dergleichen, sowie auf textile Verbundmaterialien, die Kombinationen
solcher Erzeugnisse miteinander oder mit anderen Komponenten enthalten.
Der Ausdruck „Plug
Crush Recovery",
manchmals abgekürzt „PCR", bezieht sich auf
den Prozentsatz der Anfangshöhe,
die von einem Garnpfropfen nach Zusammendrücken und Erholung wieder erlangt
wird, gemäß den hierin beschriebenen
Verfahrensabläufen.
In der folgenden Beschreibung werden, wenn nicht anders angegeben, Schmelzflussgeschwindigkeiten
von Propylenpolymer gemäß ASTM D1238
Condition B bestimmt und Bauschungsgrade von Garnen werden bestimmt,
indem die Länge
eines Garns in einem vollständig
gebauschten Zustand und ebenso nach Dehnung zu einem vollständig ungebauschten
Zustand gemäß dem hierin
beschriebenen Verfahrensablauf gemessen wird, und der Unterschied
der Längen
als ein Prozentsatz der völlig
gebauschten Länge
ausgedrückt
wird. Ebenso werden für
Zwecke hiervon die maximalen Intensitäten der Meridianreflexionen
Im(α)
und Im(0), erhalten durch Kleinwinkel-Röntgenbeugung,
nach Abtrennung der diffusen Streuung und mittels Anwendung des
Lorentz-Faktors korrigiert bestimmt, beides wie nachstehend in Einzelheiten
beschrieben.
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Verschiedene Aspekte der Erfindung
werden mit Bezug auf die begleitende Zeichnung beschrieben, deren
Abbildungen wie folgt sind:
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1,
eine Ansicht im Querschnitt in der Längsrichtung einer orientierten
kristallinen Polymerfaser mit einer schematischen Darstellung ihrer
kristallinen Mikrostruktur.
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2,
eine Ansicht im Querschnitt in der Querrichtung der Faser von 1, die wiederum eine schematisierte
Darstellung der kristallinen Mikrostruktur zeigt;
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3,
eine Auftragung der PCR-Werte von Garnproben gegen die gemäß Formel
(1) berechneten Werte von Messungen der Kleinwinkel-Röntgenbeugung
von Proben der Garne; und
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4 eine
Auftragung von Werten der Erholung der Teppichdicke (Carpet Thickness
Recovery) gegen PCR-Werte von Proben der Garne, mit denen die Teppiche
getuftet wurden.
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Die Erfindung stellt Fasern bereit,
die Propylenpolymer umfassen, das durch eine einzigartige kristalline
Mikrostruktur, wie in dem hierin verwendeten Verfahren der Kleinwinkel-Röntgenbeugung
bestimmt, gekennzeichnet ist. Die Erfindung stellt auch Garne bereit,
die derartige Propylenpolymerfasern enthalten, und in einer anderen
Ausführungsform
BCF-Garne (texturierte Filamentgarne), die Propylenpolymerfasern
enthalten und durch verbesserte Elastizität gekennzeichnet sind. Solche
BCF-Garne sind besonders nützlich
als Teppichdeckgarne, für
Teppiche sowohl im Büro-
wie im Wohnbereich. In der Tat haben in kontrollierten Teppichbegehprüfungen mit
derartigen Garnen getuftete Teppiche bedeutend weniger Zertrampelung
und Verfilzung gezeigt als Teppiche, die mit herkömmlichen
Propylenpolymergarnen getuftet sind, und nur etwas weniger Verschleiß als die
mit Nylongarnen getufteten.
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Während
die Erfindung weitgehend mit Bezug auf Teppiche und Teppichdeckgarne
beschrieben wurde, versteht es sich, dass weder die Erfindung noch
ihre Nützlichkeit
derart beschränkt
ist. Die erfundenen Fasern und Garne sind in einem weiten Bereich
von Textilerzeugnissen verwendbar, und besonders denen, bei denen
Bedarf nach einer größeren Erholung
vom Zusammendrücken,
Knicken, Knittern, Verkrumpeln und dergleichen besteht. Beispiele
von anderen Textilerzeugnissen, bei denen die erfundenen Fasern
und Garne nützlich
sind, beinhalten Faserfüllstoff,
wie für
Polsterkissen, Kopfkissen, ausgestopfte Spielzeuge, Schlafsäcke, gesteppte
Bettüberwürfe, Steppdecken
und dergleichen; hochlockere Vliesstoffe, wie Wattierungen aus Nadelfilz,
Stoffe zur Isolation und Filtration; Bekleidungsgarne und gewobene
und gewirkte Bekleidungsstoffe, wie für Socken, Thermounterwäsche und
-Oberwäsche;
Automobilstoffe, wie Garne für
Automobilteppiche, Kofferraumauskleidungen und Stehbleche; Polsterstoffe,
wie Samte und Velours; geotextile Stoffe; Garne und Stoffe für die Industrie;
und technische und Spezialitätenstoffe.
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Während
die Erfindung nicht auf oder durch die Theorie beschränkt ist,
wird die folgende Diskussion geboten, insoweit sie zu einem Verständnis der
Erfindung beitragen kann. Ein morphologisches Modell für elastische
Fasern, einschließlich
Propylenpolymerfasern, ist derzeit nicht bekannt; jedoch wurden
Modelle für orientierte
Fasern aus kristallinen Polymeren mit flexibler Kette vorangetrieben.
A. Peterlin, J. Material Sci. 6, 490 (1971) legt ein Modell für mittels
Kaltverstrecken orientierte Fasern aus Polyethylen und Polypropylen
vor, das eine Mikrostruktur der Faser vorschlägt, die aus allgemein in der
Richtung der Faserachse ausgerichteten Mikrofibrillen zusammengesetzt
ist, die aus kristallinen und weniger kristallinen, oder amorphen,
Gebieten gebildet werden, die sich in regelmäßiger Weise entlang der Faserachse
abwechseln, wobei nebeneinanderliegende Mikrofibrillen axial durch
Gebiete aus amorphem Polymer und sogenannten Bindemolekülen getrennt sind,
die kristalline Gebiete verschiedener Mikrofasern verbinden. Das
Modell wird in A. Peterlin, Copolymers, Polymers and Composites,
N.A.J., S. 1–13
(1975) weiter diskutiert. 1 und 2 stellen Querschnitte in
Längs- und
Querrichtung einer Faser bildlich dar, die eine schematische Mikrostruktur
beruhend auf einer Interpretation von Modellen orientierter Fasern
aufweist. Wie in 1 gezeigt,
hat die Faser 1 im Wesentlichen parallel zur Faserachse
A angeordnete Mikrofibrillen 2. Die Mikrofibrillen schließen kristalline
Bereiche 3 und amorphe interkristalline Bereiche 4 ein.
Ebenfalls gezeigt sind amorphe Bereiche 5 zwischen den
Fibrillen. Die Mikrofibrillen 2 sieht man auch in 2, wobei die amorphen Bereiche 5 zwischen
den Fibrillen ebenfalls gezeigt werden. Mit Bezug wieder auf 1, bilden der kristalline
Bereich 3' und
der mit 4' bezeichnete
amorphe interkristalline Bereich eine lange Periode.
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Im Sinnzusammenhang der vorhergehenden
Diskussion und der 1 und 2 erlaubt Röntgenbeugung
die Messung von Elementen der Struktur der Mikrofibrillen, oder
von Parametern, aus denen scheinbare Abmessungen berechnet oder
abgeschätzt
werden können.
Aus der vorstehenden Formel (1), die aus M. A. Gezalov et al., J.
Polymer Sci., USSR, A12, 2027 (1970) (übersetzt aus Vysokomol. Soyed.
A12, 1787 (1970)) abgeleitet ist, können aus mittels Kleinwinkel-Röntgenbeugung
gemessenen Parametern durchschnittliche Durchmesser der Mikrofibrillen
berechnet werden. Demgemäss
kann man, wieder im Sinnzusammenhang der vorhergehenden Diskussion,
annehmen, dass die vorstehende Formel (1) für die erfindungsgemäßen Propylenpolymerfasern
einen berechneten Wert für
durchschnittliche Durchmesser der Mikrofibrillen von mindestens etwa
240 Å begründet. Der
Einfachheit halber wird auf gemäß der Formel
(1) berechnete Werte manchmals als „scheinbare durchschnittliche
Mikrofibrillendurchmesser",
oder abgekürzt
als „AMD" (Apparent Microfibril Diameter)
Bezug genommen. Im Gegensatz zu den erfundenen Fasern haben bekannte,
als Teppichgarn verwendete Propylenpolymerfasern im allgemeinen
beträchtlich
niedrigere AMD's,
auf der Grundlage von Analysen, die die hierin verwendeten Kleinwinkel-Röntgenbeugungsverfahren
verwenden.
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Während
die vorhergehende Diskussion eine Interpretation von Fasermodellen
verwendet, um Befunde, welche die Erfindung betreffen, ins richtige
Licht zu stellen, ist die Erfindung nicht auf die Theorie oder durch
die Theorie beschränkt,
sei es in der Form irgendeines besonderen Modells, auf dem die vorhergehende Erklärung beruht,
oder von dessen Interpretation, oder auf andere Art.
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Aus 3 kann
man sehen, dass gemäß Formel
(1) berechnete Werte von mindestens etwa 240 Å, welche die erfundenen Fasern
kennzeichnen, PCR-Werten der Garne von mindestens etwa 85% entsprechen. Derartige
PCR-Werte übertreffen
diejenigen bekannter Propylenpolymergarne und nähern sich denjenigen von Nylongarnen
oder kommen ihnen gleich. Kommerzielle Teppichdeckgarne aus Propylenpolymer
weisen PCR-Werte unter 80%, typischerweise etwa 60–75% auf.
Im Gegensatz dazu übertreffen
die PCR-Werte der erfundenen Garne die bekannten Propylenpolymergarne,
und nähern
sich denjenigen von Nylongarnen (PCR = 85– 95%) oder kommen ihnen sogar
gleich.
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Die PCR-Prüfung wird in Verbindung mit
den nachstehend erscheinenden Beispielen beschrieben und ist bis
auf etwa 5% genau. Während
Druckprüfung
von Garnen nur schwach mit der Beibehaltung der Dicke oder mit der
Erholung der Florhöhe
von Teppichen korreliert, war die PCR-Prüfung dazu verwendbar, die Leistung
von BCF-Garnen für
Teppiche vorherzusagen. In der Tat korreliert die Prüfung für Teppiche,
die mit BCF-Garnen aus Propylenpolymer getuftet sind, besser mit
der Teppich-Begehprüfung
als traditionelle beschleunigte Abnutzungsprüfungen, wie die Simfloor- und
Tetrapod-Prüfungen.
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4 ist
eine Auftragung von Beibehaltungen der Dicke von Teppichen, die
mit BCF-Garnen aus Propylenpolymer getuftet sind, gegen die PCR-Werte
der Garne. Die Beibehaltungen der Teppichdicken (Carpet Thickness
Retention) wurden für
Teppiche mit verschnittenem Flor erhalten, die mit zweifach gezwirntem,
gebauschtem (texturiertem) Endlosmultifilamentgarn mit 1450 Denier,
144 Filamenten aus Propylenpolymer mit etwa 1,8 Verdrillung/cm getuftet
waren. Die anfängliche
Florhöhe
war 1,27 cm und die Dickebeibehaltung, ausgedrückt in Prozent der anfänglichen
gesamten Teppichdicke, wurde bestimmt, indem Teppichproben mit einer Kraft
von 2500 psi 2½ Minuten
lang flachgedrückt
wurden, und die Probendicke nach 24 Stunden langer Erholung gemessen
wurde. Wie man aus 4 sieht,
entsprechen PCR-Werte von mindestens 85% im allgemeinen Beibehaltungen
der Teppichdicke (Carpet Thickness Retention) von mindestens etwa
85% für
die Teppiche, die geprüft
wurden. Zusätzlich
zu verbesserter Dickebeibehaltung bei Teppichen zeigen erfindungsgemäße Garne
eine verbesserte Leistung bei Teppichbegehprüfungen. Bei kontrollierten
Prüfungen,
die durchgeführt
wurden, indem Teppiche wiederholten Fußbegehungen unterworfen wurden
und die Teppiche mittels visueller Beobachtung auf einer Skala von
1 (am schlechtesten) bis 5 (am besten) in unterschiedlichen Hinsichten
bewertet wurden, wurden die in Tabelle 1 gezeigten Ergebnisse erhalten.
Wenn nicht anders angezeigt, waren die Teppiche mit BCF-Garnen getuftet.
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TABELLE
I
A. Begehprüfungen:
Teppich mit 0,88 g/cm
2, 1,27 cm Florhöhe, 100000
Begehungen
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B.
Begehprüfungen:
Teppich mit 0,66 g/cm
2, 0,6 cm Florhöhe, 50000
Begehungen
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Die Ergebnisse für den aus Nylonstapel getufteten
Teppich in Tabelle IA sind repräsentativ
für die durchgeführten Prüfungen;
auch die besseren Ergebnisse für
den aus Nylonstapel getufteten Teppich in Tabelle IB sind ebenfalls
konsistent mit allgemeinen Ergebnissen bei Begehprüfungen,
dass derartige aus Nylon getuftete Teppiche bis zu einem gewissen
Punkt eine gute Leistung aufweisen, dann aber von 50000 bis 100000
Begehungen dramatisch abfallen. Aus den anderen Ergebnissen in den
Tabellen 1A und B kann man jedoch sehen, dass mit den erfundenen
Garnen getuftete Teppiche im Vergleich zu herkömmlichen Teppichgarnen aus
Propylenpolymer hinsichtlich des Gesamteindrucks, der Spitzenabgegrenztheit
und der Beibehaltung der Verzwirnung eine verbesserte Teppichleistung
zeigen. Man kann auch sehen, dass die erfundenen Garne bei der Teppichleistung
den Nylongarnen vergleichbar waren oder sich ihnen näherten. Ähnliche
Ergebnisse ersieht man auch aus der nachstehenden Tabelle II, in
der Ergebnisse nach 50000 Begehungen für 0,55 bis 0,71 g/cm2 wiegende Teppiche mit 0,6 cm Florhöhe gezeigt
werden.
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TABELLE
II
Ergebnisse der vergleichenden Teppich-Begehprüfung
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Es ist aus 4 und den Tabellen I und II leicht zu
ersehen, dass die Leistung der mit den erfundenen Garnen getufteten
Teppiche den herkömmlichen
Propylenpolymergarnen überlegen
ist und im Vergleich mit den Nylongarnen gut abschneidet.
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Wie vorstehend beschrieben, umfassen
die erfundenen Fasern kristallines Propylenpolymer und werden mittels
Kleinwinkel-Röntgenbeugung
gemäß dem hierin
beschriebenen Verfahren charakterisiert, wobei die Fasern mit Winkeln
von 0°,
10° und
20° zwischen
ihren Längsachsen
und einer Senkrechten zum Röntgenstrahl
positioniert sind, so dass der nach der vorstehenden Formel (1)
berechnete Mittelwert mindestens etwa 240 Å ist.
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Das Propylenpolymer der erfundenen
Fasern ist eine harzartiges, kristallines Polymer, das wiederkehrende,
polymerisierte Propyleneinheiten umfasst. Die Kristallinität des Propylenpolymers,
wie es in den Fasern vorliegt, beträgt vorzugsweise mindestens
etwa 30%, wie mittels Weitwinkel-Röntgenbeugung bestimmt wird. Noch
bevorzugter beträgt
die Kristallinität
etwa 35–55%
und insbesondere etwa 40–50%.
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Polypropylen-Homopolymer ist ein
bevorzugtes Propylenpolymer, obwohl Copolymere ebenso wie Mischungen
von Propylen-Homopolymer und/oder -Copolymer mit anderen Polymeren
ebenso in Erwägung
gezogen werden. Der Ausdruck „Copolymer" wird in einem weiten
Sinn verwendet, um Interpolymere mit zwei oder mehr Typen von Grundeinheiten
zu bezeichnen. Beispiele von Copolymeren, aus denen die erfundenen Fasern
bestehen können,
beinhalten von Propylen dominierte Copolymere mit einem oder mehreren
von Ethylen und höheren
Olefinen wie Buten-1, Butadien, 4-Methyl-penten-1, Hexen-1, Octen-1
und t-Butylstyrol.
Beispiele von geeigneten Polymeren und Copolymeren für Mischungen
beinhalten Polyethylene mit hoher, niedriger und linear-niedriger
Dichte, Ethylen-Propylen-Copolymere,
Poly-tert-Butylstyrol, Polyvinylmethylether, Polyamide wie Nylon
6, Nylon 66 und Polyphthalamide, und Polyester wie Polyethylenterephthalat,
Polybutylenterephthalat und Polyethylennaphthalat. Kompatibilisierungsmittel
können
die Verträglichkeit
zwischen polaren Harzen, wie Polyamiden und Polyestern, mit dem
Propylenpolymer erhöhen;
Beispiele beinhalten Maleinsäureeinheiten
enthaltende Polypropylene und andere, funktionelle Gruppen enthaltende
Polymere und polymerisierte Olefineinheiten enthaltende Copolymere.
Die Mengen der in dem Propylenpolymer vorhandenen copolymerisierten
Monomereinheiten oder von anderen, in Mischungen mit dem Propylenpolymer
vorhandenen Polymeren, werden sich je nach der Auswahl des Comonomers
bzw. der Comonomere oder des anderen Polymers bzw. der anderen Polymere
und der Wirkung, die mittels derselben verliehen werden soll, unterscheiden.
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Die erfundenen Fasern können auch
verschiedene Additive und Modifikatoren umfassen. Eine breite Mannigfaltigkeit
ist in dem Fachgebiet gut bekannt; Beispiele beinhalten Pigmente,
Ausrüstungsmittel
und andere Verarbeitungshilfen, Flammschutzmittel, Wärme- und
Lichtstabilisatoren, antimikrobielle Mittel, elektrisch leitfähige Materialien,
Antistatika und schmutzabweisende Mittel. Derartige Additive und
Modifikatoren können in
die Propylenpolymer-Zusammensetzung eingebracht werden, aus der
die erfundenen Fasern hergestellt werden, oder sie können nach
deren Herstellung auf die Fasern aufgebracht werden oder nach der
Umwandlung der Fasern oder Garne zu Textil- oder anderen Erzeugnissen.
Die Mengen derartiger Additive und Modifikatoren unterscheiden sich
je nach dem Material und dem Zweck, zu dem sie verwendet werden.
Die typischerweise für
praktische Anwendungen herkömmlicher
Propylenpolymerfasern verwendeten Additive beeinflussen das Erreichen
der Mikrostruktur und Elastizität
der erfundenen Fasern und Garne nicht störend; für Fachleute der betreffenden
Gebiete ist es selbstverständlich,
dass die wirkungsvolle Verwendung spezieller Additive für spezielle
Zwecke ohne ungebührlichen
experimentellen Aufwand herausgefunden werden kann.
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Die einzigartige kristalline Morphologie
der erfundenen Fasern wird durch die Beziehung in der vorstehenden
Formel (1) definiert. Die Ableitung der Formel wird in dem vorstehenden
Zitat von M. A. Gezalov et al. diskutiert. Zufolge Gezalov et al.
können Änderungen
der Intensität
der Kleinwinkel-Röntgenreflexionen
von mit unterschiedlichen Neigungswinkeln in Bezug auf den Röntgenstrahl
positionierten Faserproben dazu benutzt werden, durchschnittliche
Abmessungen in Querrichtung von kristallinen Bereichen von Mikrofibrillen
gemäß Formel
(1) zu bestimmen, oder in der vorher benutzten Terminologie, scheinbare
durchschnittliche Mikrofibrillendurchmesser", oder AMD's (Apparent Microfibril Diameters).
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Bei der Durchführung der zur Bestimmung der
AMD's gemäß der Erfindung
verwendeten Röntgenbeugung
ist es wichtig, dass der Röntgenstrahl
schmal ist, um die Kleinwinkel-Röntgenbeugung
bei Winkeln von 2θ zu
messen, ausgehend von mindestens etwa 4–5 Winkelminuten vom Zentrum
des Strahls. Demgemäß wird ein
relativ schmales Kathodenfilament verwendet und der Röntgenstrahl
wird Spalt kollimiert, so dass die Winkelbreite des einfallenden
Strahls, gemessen in halber Höhe
seiner maximalen Intensität,
1,81 Winkelminuten beträgt.
Es ist auch wünschenswert,
die Hintergrundstreuung von den Kanten des Kollimationsspaltes möglichst
gering zu machen. Dies kann erreicht werden, indem ein sogenanntes
Messer oder einstellbarer Spalt, positioniert zwischen dem Kollimationsspalt
und der zu analysierenden Probe, verwendet wird. Geeigneterweise
wird zur Erzeugung des Röntgenstrahls
eine Kupferanode verwendet. Es wird CuKα-Strahlung mit einer Wellenlänge von
1,5418 Å verwendet.
Wird eine Anode verwendet, die Strahlung von anderer Wellenlänge erzeugt,
wird der Ausdruck 1,5418 Å in
Formel (2) durch die Wellenlänge
der Röntgenstrahlung
in Å ersetzt.
Einzelheiten des erfindungsgemäß verwendeten
Kleinwinkel-Röntgenbeugungsverfahrens
werden in Verbindung mit den nachstehenden Beispielen beschrieben.
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In Formel (1) beziehen sich Im(0) und Im(α) auf die
maximale Intensität
von Kleinwinkel-Röntgenstrahl-Meridianreflexionen,
nach Abtrennung von Reflexionen aus diffuser Streuung und Anwendung
der Lorentz-Korrektur, bei Positionierung der Faser so, dass deren
Längsachse
mit Winkeln von 0° beziehungsweise α zu einer
Senkrechten zum Röntgenstrahl
geneigt ist. Kleinwinkel-Röntgenbeugungsmuster
bestehen gewöhnlich
aus zwei Teilen. Der erste ist ein Peak, der von der mehr oder weniger
regelmäßigen periodischen Verteilung
der Elektronendichte, zum Beispiel langen Perioden, erzeugt wird.
Der zweite ist die sogenannte diffuse Streuung, die Streuung durch
die Luft, durch den Kollimatorspalt des Beugungssystems und aus
der Probe, zum Beispiel zufällig über die
ganze Probe hinweg angeordneten submikroskopischen Sprüngen, beinhalten
kann. In den Röntgenbeugungsmustern
erscheint die diffuse Streuung als eine glatte Kurve mit einer Intensität, die mit
zunehmendem Beugungswinkel abnimmt. Um die maximale Intensität des Peaks
zu bestimmen, wird die diffuse Streuung abgetrennt oder virtuell
rückgängig gemacht,
so dass die die Peakhöhe
ohne den Beitrag durch diffuse Streuung bestimmt wird. Die Abtrennung
der diffusen Streuung wird durch Interpolation der glatten Kurve
aus der diffusen Streuung durch die Fläche unter dem Peak hindurch
erreicht. Die maximale Intensität
des Peaks wird aus der Höhe
des Peaks über
dieser interpolierten Linie der diffusen Streuung bestimmt. Die
Interpolation kann ein gewisses Ausmaß an Unsicherheit bei der Bestimmung
der maximalen Intensität
mit sich bringen; wenn jedoch die Intensität der diffusen Streuung im
Verhältnis
zur Intensität
des Peaks bei den Winkeln der maximalen Intensität des Peaks klein ist, wie
bei der vorliegenden Erfindung der Fall ist, ist die Unsicherheit
gering.
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Die maximalen Intensitäten von
Meridianreflexionen werden durch Anwenden des Lorentz-Faktors zur Berücksichtigung
der Divergenz des einfallenden Röntgenstrahls
korrigiert. Der Lorentz-Faktor ist auf dem Fachgebiet der Röntgenstrahl-Kristallographie
bekannt und in Einzelheiten beschrieben in L. E. Alexander, X-Ray
Diffraction Methods in Polymer Science, Robert E. Krieger Publishing
Company, Malabar, FL, S. 40–41, und
H. P. Klug und L. E. Alexander, X-Ray Diffraction Procedures, John Wiley & Sons, New York,
NY (1974) S. 143, die hierhinein als Druckschriften eingebracht
werden. Der Faktor ist gleich dem Kehrwert des Produktes aus dem
Sinus des doppelten Beugungswinkels, θ, und dem Sinus des Beugungswinkels,
das heißt 1/(sin2θsinθ). Der Faktor
wird durch Multiplikation mit der unkorrigierten maximalen Intensität der Meridianreflexionen
angebracht, die mittels Kleinwinkel-Röntgenbeugung der Fasern bei
den für
die Berechnung der Formel (1) verwendeten Winkeln (0° und α) erhalten
wurde.
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Für
diese Erfindung wurden Winkel α von
10° und
20° zur
Berechnung von AMD verwendet, der Einfachheit halber und weil sie
ausreichende Änderungen
bei den Intensitätsmaxima
(Im(α))
für die
Berechnung gemäß Formel
(1) ergeben.
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Der Ausdruck L in Formel (1) stellt
die lange Periode, in Ä,
der Faser dar. Wie in Gezalov et al. erklärt wird, wird er bestimmt,
indem die Wellenlänge
der Röntgenstrahlung – 1,5418 Å für CuKα-Strahlung – durch den
Winkel in Radiant des Zentrums der Kleinwinkel-Röntgenstrahl-Reflexion relativ
zum Zentrum des einfallenden Röntgenstrahls,
bei einer Positionierung der Faser mit der Längsachse senkrecht zum einfallenden Strahl,
dividiert wird. Für
Zwecke hiervon bezieht sich das Zentrum der Kleinwinkel-Röntgenstrahl-Reflexion auf
den Mittelpunkt der vollen Breite der Reflexion, in deren halben
Höhe. Es
wurden lange Perioden von etwa 190– 240 Å beobachtet.
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Während
andere Verfahren zum Abschätzen
von Abmessungen von Mikrofibrillen in Querrichtung existieren, wird
berichtet, dass Ergebnisse gemäß Gezalov
et al. einigermaßen
mit Ergebnissen gemäß derartiger
anderer Verfahren übereinstimmen; über Zustimmung
durch andere wird in I. P. Dobrovol'skaya et al., Vysokomol. soyed., A23:
No. 6, 1261–1267
(1981); L. I. Slutsker et al., J. Pol. Sci.: Polymer Symposium,
58 339–358
(1977); Prevorsek et al., J. Matl. Sci. 12, 2310– 2328 (1977); I. P. Dobrovol'skaya, Vysokomol.
soyed. A17: No. 7, 1555–1559
(1975); Prevorsek (1973) supra berichtet.
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Für
die erfundenen Fasern ergeben Kleinwinkel-Röntgenbeugungsmessungen mittels
des hierin verwendeten Verfahrens gemäß Formel (1) berechnete Werte
von mindestens etwa 240 Å.
Derartige Werte korrelieren mit der verbesserten Elastizität der Fasern
und aus den Fasern zusammengesetzten Garne, und wurden bei vorher
bekannten Propylenpolymergarnen nicht beobachtet. In der Tat zeigen
bekannte, aus Propylenpolymerfaser zusammengesetzte kommerzielle
Teppichgarne, wenn sie mittels des hierin verwendeten Kleinwinkel-Röntgenbeugungsverfahrens
analysiert werden, gemäß Formel
(1) berechnete Werte von nicht größer als etwa 200 Å. Für Garne
des GenesisTM-Teppichprogramms wurden berechnete
Werte in dem Bereich von etwa 135–145 Å beobachtet.
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Folglich besitzen die erfundenen
Fasern eine neue kristalline Morphologie, über die in dem bekannten Stand
der Technik vorher nicht berichtet wurde, noch wurde sie bei bekannten
Propylenpolymerfasern und -Garnen gesehen. Bevorzugte erfindungsgemäße Fasern
weisen derartige Profile der Kleinwinkel-Röntgenbeugung auf, dass der
gemäß Formel
(1) erhaltene Wert mindestens etwa 250 Å, und noch bevorzugter mindestens
etwa 275 Å ist.
Wie man aus 3 ersieht,
wurden bei AMD's
von etwa 275 Å und
größer PCR-Werte erreicht,
die sich 90% nähern
und sogar übertreffen.
Während
es in Hinsicht auf Verbesserungen der PCR-Werte von Garnen kaum
einen praktischen Grund geben mag, AMD's von etwa 275 bis etwa 350 Å zu übertreffen,
wurden Werte in dem Bereich von 450–500 Å beobachtet. Diese und sogar
noch größere Werte werden
gemäß der Erfindung
in Erwägung
gezogen und können
hervorragende Elastizität
und andere nützliche
und interessante Vorteile bereitstellen.
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Die gesamte Kristallinität der erfundenen
Fasern, bestimmt mittels Weitwinkel-Röntgenbeugung,
ist allgemein mindestens etwa 30% und vorzugsweise etwa 30– 55%. Die
Kristallinität
der Fibrillen, definiert als der durch Kristallite besetzte Teil
der langen Perioden und bestimmt mittels Weitwinkel- und Kleinwinkel-Röntgenbeugung,
ist vorzugsweise etwa 55–65%.
Kristallinität
in Querrichtung, definiert als der durch Mikrofibrillen besetzte
Teil des Faserquerschitts und bestimmt aus der gesamten Kristallinität und derjenigen
der Fibrillen, reicht vorzugsweise etwa von 60 bis 80%.
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Die erfundenen Fasern können in
jeder gewünschten
Form und mit einem breiten Bereich von Eigenschaften bereitgestellt
werden. Beispiele beinhalten Endlos-Monofilamentfaser, Stapelfaser
von jeder gewünschten
Länge,
Endlos-Multifilamentgarne
mit oder ohne Bauschigkeit und/oder Verzwirnung, durch Spinnen von
Stapelfasern erhaltene Spinngarne, und Taue, die eine Vielzahl von
die erfundenen Fasern in der Form von Endlosfilamenten oder Stapelfaser
umfassende Garne umfassen. Filametquerschnitte jeder gewünschten
Form sind geeignet, wobei Beispiele runde, deltaförmige, drei-
und vierblättrige
und hantelförmige Querschnitte
einschließen.
Für einen
breiten Bereich von Textilerzeugnissen geeignete Fasereigenschaften beinhalten
Lineardichten (Deniers) von etwa 0,5–60 Gramm pro 9000 Meter, Zugfestigkeiten
von etwa 1–10 Gramm
pro Denier, Dehnungen von etwa 2–400%, Schrumpfungen in heißem Wasser
von etwa 1–10%
und in heißer
Luft von etwa 1–15%,
Deformationserholungen von etwa 70–98% und den beabsichtigten
Endverwendungen angemessene taktile Eigenschaften oder „Griffigkeiten". Derartige Fasern
allein oder in Kombination mit anderen Fasern umfassende Garne,
mit Eigenschaften wie Lineardichten im Bereich von etwa 20–10000 Gramm
pro 9000 Meter, Zugfestigkeiten von etwa 1,5–10 Gramm pro Denier, Dehnungen
von etwa 2– 200%, Schrumpfungen
in heißem
Wasser von etwa 1–15%
und in heißer
Luft von etwa 1–15%,
Deformationserholungen von etwa 70–98% und annehmbarer Griffigkeit
sind ebenfalls für
unterschiedliche textile Anwendungen geeignet. 10000 übertreffende
Denierwerte werden durch Kombinieren mehrerer Garne leicht erhalten.
Für spezielle
Endverwendungen können
auch Eigenschaften vorteilhaft sein, die in einer oder mehreren
Hinsichten außerhalb
dieser Bereiche liegen, wie dies für Fachleute der/des betreffenden
Fachgebietes) selbstverständlich
ist. Die Fasern und Garne in jeder gewünschten Form können auch
zusätzlicher
Verarbeitung unterworfen werden, wie Krempeln, Verstrecken, Offen-End-Spinnverfahren, Ringspinnen,
Luftblasspinnen, Weben, Kett-Schuß-Wirken, Vernadeln, Hitzeverkleben,
Tuften, Kräuseln,
Texturieren und Verzwirnen, wie in dem Fachgebiet bekannt. Vorteilhafterweise
bleibt die kristalline Mikrostruktur der Fasern nach einer derartigen
Verarbeitung erhalten, vorausgesetzt, dass diese nicht eine zu lange
Aussetzung an Temperaturen nach sich zieht, die zu nahe an dem Schmelzpunkt
des Propylenpolymers liegen, aus dem die Fasern zusammengesetzt sind.
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Bei einer bevorzugten Ausführungsform
dieses Aspektes der Erfindung werden die Fasern in der Form von
Garnen bereitgestellt, beinhaltend sowohl gesponnene Garne wie Endlosfilamentgarne.
Solche Garne sind nützlich
für zahlreiche
Anwendungen, einschließlich
Deckgarne für
Teppiche, Garne und Stoffe für
Bekleidung, Möbelbezugsstoffe,
Automobilstoffe, Industriestoffe, Stoffe für Geotextilien und technische
Stoffe. Die Garne können
in jeder Art gestaltet sein, um die Anforderungen der Endverwendung
zu erfüllen.
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In einer anderen Ausführungsform
werden BCF-Garne (Bulked Continuous Filamt-Garne, texturierte Filamentgarne)
mit PCR-Werten von mindestens 80% und vorzugsweise mindestens 85%
bereitgestellt. Die Bauschigkeitsgrade derartiger Garne reichen
vorzugsweise von etwa 2 bis 20%. Derartige Garne haben eine vorteilhafte
Kombination von Moder- und Schimmelfestigkeit, Farbechtheit, Verschmutzungsfestigkeit,
Widerstandsfähigkeit,
Wasserabsorptionsfestigkeit, Erholung nach Kompression und eine
gute Flächenbedeckung, Textur
und Griffigkeit und sind gut geeignet als Deckgarne für Teppiche
im Büro-
und Wohnbereich, als Deckgarne für
Autoteppiche, Kofferraumauskleidungen und Stehbleche und als Florgarne
für Möbelbezugsstoffe. BCF-Garne
mit PCR-Werten von mindestens 85% übertreffen bekannte BCF-Teppichgarne
aus Propylenpolymer an mittels PCR gemessener Elastizität. Demgemäss stellt
die vorliegende Erfindung auch neue BCF-Garne bereit, die eine Vielzahl von
Propylenpolymer umfassenden Endlosfilamenten umfassen, wobei die
Garne PCR-Werte von mindestens 85% haben. Derartige Garne sind besonders
geeignet für
Deckgarne von Teppichen für
den Büro-
und Wohnbereich.
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Erfindungsgemäße BCF-Garne können in
jeder gewünschten
Ausgestaltung bereitgestellt werden. Traditionell wurde bei der
Herstellung von BCF-Garnen Bauschen durchgeführt, um den Garnen durch Einführung von
Maschenbildung, Welligkeit, Verhakung, Wirbeln, Schlingenbildung
oder anderen Defomationen in ihre Filamente Textur zu verleihen.
Bauschungsgrade betragen vorzugsweise etwa 2– 30% und noch bevorzugter
etwa 5–15%.
Die Bauschigkeit der Garne kann jede geeignete Form einnehmen. Beispiele
beinhalten die zufällige
Verschlingung, Welligkeit, Maschenbildung und Verwirbelung der Filamente
und Flauschigkeit der Garne, die durch Texturierung mittels Fluidstrahlstrom
oder mit Spindeln zum Verzwirnen und Entzwirnen verliehen wird,
und die krullenden, kräuselnden,
schlingenbildenden und sägezahnartigen
Ausgestaltungen, die sich aus dem Stauchkammer-Kräuseln oder
dem Ziehen der Garne über
eine Kante ergeben. Eine bevorzugte Form der Bauschigkeit ist die
durch Texturieren mit Fluidstrahlströmen erzeugte.
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Die BCF-Garne gemäß dieser Ausgestaltung der
Erfindung sind am bevorzugtesten ganz aus den erfundenen Fasern
zusammengesetzt, obwohl Mischungen mit anderen Fasern auch ins Auge
gefasst werden, wie anderen geeigneten Propylenpolymerfasern und
deren Mischungen mit anderen Fasern. Beispiele von solchen anderen
Fasern beinhalten herkömmliche
Fasern aus Polypropylen, Polyethylen, Nylon, Polyester, Acryl, Reyon,
Acetat und Baumwollfasern. In Verbund- oder gemischten Garnen, die
die erfundenen Fasern und andere Arten von Fasern umfassen, kann
der Anteil der erfundenen Fasern sich stark unterscheiden, abhängig von
der Auswahl derartiger anderer Fasern, der Garnart und den gewünschten
Gesamteigenschaften des Garns. Zum Beispiel können in Mischungen mit Nylonfasern
von etwa 25 bis 75 Gew.-% der erfundenen Fasern verwendet werden,
um Garne mit hoher Elastizität
bei niedrigeren Kosten als nur aus Nylonfasern zusammengesetzte
Garne zu erhalten. Wenn der Anteil der erfundenen Fasern ansteigt,
werden andere vorteilhafte Merkmale von Fasern und Garnen aus Propylenpolymer
wie Farbechtheit, Reinigungseignung und Verschmutzungs-, Schimmel-
und Moderfestigkeit ausgeprägter.
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Besonders bevorzugte Garne gemäß dieser
Ausgestaltung der Erfindung sind BCF-Garne, die Propylenpolymerfasern
umfassen, mit Hinsicht auf die der gemäß Formel (1) berechnete Wert
mindestens etwa 250 Å und
noch bevorzugter mindestens etwa 275 Å beträgt, um die Elastizität zu maximieren.
Diese Garne haben vorzugsweise PCR-Werte von mindestens 85%. Noch
bevorzugter beträgt
der PCR-Wert mindestens etwa 87% und am bevorzugtesten mindestens
etwa 90%, um die Elastizität
der Garne und die Widerstandsfähigkeit gegen
und die Erholung von Kompression, Knittern, Faltenwerfen, Flachdrücken und
Knicken in derartige Garne umfassenden Textilerzeugnissen zu maximieren.
Solche Garne haben auch gute Griffigkeit und Oberflächenmerkmale.
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Die erfundenen Fasern und Garne sind
für unterschiedliche
Textilerzeugnisse verwendbar. Beispiele beinhalten Deckgarne für Teppiche,
einschließlich
getuftete Teppiche für
Anwendungen im Wohnbereich, getuftete Teppiche für kommerzielle Anwendungen
und vernadelte Teppiche, Möbelbezugsstoffe,
Stoffe für
Geotextilien, Teppiche und Stoffe für Automobile, hochlockere Vliese,
Bekleidungsstoffe und Industriestoffe.
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Die erfundenen Fasern oder Garne
umfassende Teppiche weisen bei sonst gleichen Verhältnissen
im Vergleich zu herkömmliche
Propylenpolymerfasern oder -Garne umfassenden Teppichen verbesserte
Beibehaltung der Florhöhe,
Verschleißfestigkeit
und verbessertes Aussehen auf. Die verbesserte Elastizität der erfundenen
Fasern und Garne kann verwendet werden, um Einsparungen an Materialien
zu erreichen, zum Beispiel indem die Tuftdichte bei Teppichausgestaltungen
verringert wird, oder indem das Tuften mit Kombinationen der erfundenen
Garne mit anderen Garnen höherer
oder niedrigerer Elastizitäten
und Kosten ermöglicht wird,
während
eine mindestens noch mit derjenigen herkömmlicher Teppiche vergleichbare
Leistung erreicht wird. Aus den erfundenen Garnen getuftete Teppiche
schneiden im Vergleich zu mit Nylongarnen getufteten Teppichen bei
Erhalt der Florhöhe,
allgemeinem Aussehen, Erhaltung der Verzwirnung, Abgegrenztheit
der Spitzen und Griffigkeit gut ab.
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Die erfundenen Fasern oder Garne
umfassende Teppiche umfassen eine Rückenstruktur, auf die auch als
primärer
Rückengrund
Bezug genommen wird, wie einen Stoff, eine Folie oder dünne Schicht,
die von einer Vielzahl von Tuften aus Teppichdeckgarn durchdrungen
ist, so dass die Tufte von einer Oberfläche des Rückengrundes aus nach außen hervorstehen,
um eine Floroberfläche
zu bilden, und die Nähte
der Tufte auf einer entgegengesetzten Seite des Rückengrundes
angeordnet sind. Die Teppiche können
mittels jeden geeigneten Mittels hergestellt werden. Bei getufteten
Teppichen wird im allgemeinen der primäre Rückengrund durch eine Tuftvorrichtung
mit einer Vielzahl von hin- und hergehenden Knüpfnadeln vorwärts bewegt.
Das Deckgarn wird durch die Hin- und Herbewegung in den Rückgrund
genäht.
Die Garntufte können
aufgeschnitten werden, um eine verschnittene Floroberfläche zu ergeben,
oder sie können
unaufgeschnitten bleiben, um eine schlingenartige Floroberfläche zu ergeben.
Sekundäre
Rückengrundstrukturen,
wie ein gewobener Stoff, Mull oder ein netzartiges Gewebe werden
häufig
verwendet, um den Teppichen zusätzliche
Formbeständigkeit zu
verleihen und werden mit Latex, einer Heißschmelze oder anderen Klebstoffen
an der vernähten
Oberfläche des
primären
Rückengrundes
befestigt, oder mittels thermischen oder anderen Verbindens an anderen
Elementen der Teppichstruktur. Die Teppiche können in einem weiten Bereich
von Stilen und Gewichten bereitgestellt werden. Beispiele beinhalten
Saxony-Teppiche, Berber-, Samt-, Verschnittenflor-Hoch-Tief- und
Schlingenflorteppiche.
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Als Teppichdeckgarne für Teppiche
im Büro-
und Wohnbereich bevorzugte Garne haben PCR-Werte von mindestens
85%, noch bevorzugter mindestens etwa 87%, und lineare Dichten von
etwa 1200–3000 Gramm
pro 9000 Metern, mit etwa 70– 300
Filamenten pro Garn und 8–30
Denier pro Filament. Andere kennzeichnenden Merkmale solcher Garne
beinhalten Zugfestigkeiten von etwa 3–6 Gramm pro Denier, Dehnungen
von etwa 10–75%,
Schrumpfung in heißem
Wasser von etwa 2–8%,
Schrumpfung in heißer
Luft von etwa 2–12%
und annehmbare Griffigkeit.
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Über
die gut bekannten Vorteile sogar herkömmlicher Propylenpolymer-Deckgarne gegenüber Nylongarnen
in Teppichen hinaus stellen die erfundenen Garne, indem sie eine
erweiterte Verwendung von Propylenpolymer-Deckgarnen wegen ihrer
verbesserten Elastizität
begünstigen,
auch eine Möglichkeit
für größere Rückverwendung
bei der Teppichherstellung bereit, als Garne aus Nylon, Polyester
oder Naturfaser. Während gewebter
Stoff aus Polypropylen das am allgemeinsten verwendete Material
für den
Rückengrund
von Teppichen ist, sind Polypropylen und Deckgarne jener anderen
Zusammensetzungen bei Schmelzverarbeitungsvorgängen nicht miteinander verträglich, weil
sie Mehrphasen-Systeme bilden, die schwierig zu verarbeiten sein können und/oder
Produkte mit minderwertigen Eigenschaften ergeben. Propylenpolymer-Deckgarn
aus den erfundenen Teppichen andererseits ist mit Polypropylen aus
Rückengründen leicht
schmelzverarbeitbar, und deshalb sind Abschnitte und Abfälle aus
der Teppichherstellung zur Rückverwendung
geeignet.
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Die erfundenen Fasern und Garne können durch
Schmelzspinnen einer thermoplastischen, Propylenpolymer umfassenden
Harzzusammensetzung in eines oder mehrere Filamente, Strecken des
Filaments oder der Filamente und Thermofixieren des Filaments oder
der Filamente hergestellt werden, wobei die Verfahrensschritte des
Spinnens, Streckens, Thermofixierens und irgendwelche zusätzlichen
wahlfreien Verfahrensschritte unter Bedingungen durchgeführt werden,
die das Erreichen einer kristallinen Mikrostruktur begünstigen,
so dass der AMD der Filamente mindestens 240 Å beträgt. Vorzugsweise werden die
Garne hergestellt durch Schmelzspinnen eines Propylenpolymer, und
zwar vorzugsweise Polypropylen-Homopolymer, umfassenden thermoplastischen
Harzes zum Formen eines oder mehrerer Filamente, Raffen der Filamente
zu Garn, Orientieren der Filamente oder des Garns, Bauschen der
Filamente oder des Garns und Themofixieren der gebauschten Filamente
oder des gebauschten Garns, wobei die Bedingungen so gewählt werden,
dass die Filamente oder das Garn eine kristalline Mikrostruktur
entsprechend der vorstehend beschriebenen Charakterisierung durch
Kleinwinkel-Röntgenbeugung
entwickeln.
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Für
die Herstellung der erfundenen Fasern und Garne verwendete Harze
umfassen Propylenpolymer. Mischungen und Harze aus Propylencopolymer
können
verwendet werden, obwohl es bevorzugt wird, dass nicht mehr als
etwa 30 Gew.-% polymerisierte Comonomereinheiten oder zugemischte
Harze vorhanden sind, um einen glatten Verfahrensablauf zu begünstigen,
wobei bis zu etwa 10 Gew.-% noch mehr bevorzugt werden. Harze aus
Propylen-Homopolymer sind am bevorzugtesten, wobei Allzweckharze
in dem nominalen Schmelzflussbereich von etwa 3–35 g/10 min am besten geeignet
sind.
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Das zum Spinnen der Fasern verwendete
Propylenpolymerharz kann auch verschiedene Additive und Modifikatoren
enthalten. Beispiele beinhalten Pigmente, Verarbeitungshilfen, Wärme- und
Lichtstabilisatoren, Flammschutzmittel, antimikrobielle Mittel,
Keimbildungsmittel und elektrisch leitfähige Materialien. Spezifische Materialien
für unterschiedliche
Zwecke sind den Fachleuten gut bekannt und werden vorstehend erörtert.
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Beim Schmelzspinnen wird geschmolzenes
Harz zu einer Spinndüse
mit einer oder mehreren Düsenöffnungen
gefördert,
aus der/denen das geschmolzene Harz in der Form von einem oder mehreren
Filamenten austritt. Verhältnismäßig niedrige
Spinntemperaturen werden bevorzugt; jedoch nimmt die Schmelzenviskosität des Harzes,
das gesponnen wird, typischerweise mit abnehmenden Temperaturen
zu. Wenn die Temperatur zu niedrig ist, können Kristallinität und Schmelzenziehbarkeit
auf Kosten der Kontinuität
des Verfahrensablaufes erreicht werden. Es ist auch wichtig, zu
hohe Spinntemperaturen zu vermeiden, denn diese können zu Güteabfall
des Polymers, schlechten Faser- und Garneigenschaften und unangemessener
Schmelzenviskosität
führen.
Die Abmaße
der Düsenöffnungen
der Spinndüse
werden auf der Grundlage der gewünschten
Querschnitte und Denierwerte der Filamente ausgewählt. Die
Form der Düsenöffnungen
ist nicht kritisch. Runde und deltaförmige Querschnitte sind verbreitet.
Drei- und vierblättrige,
Kreuz- und hantelförmige
Querschnitte sowie komplexere Ausgestaltungen sind ebenfalls geeignet.
-
Nach dem Austritt aus dem Loch oder
den Löchern
der Spinndüse
werden die Filamente normalerweise abgeschreckt, typischerweise
durch Kontakt mit einem Abschreckmedium, wie kalte Luft oder ein
anderes kaltes Gas, um das geschmolzene Harz fest werden zu lassen.
Die Geschwindigkeit des Abschreckfluides wird auf einem Niveau gehalten,
das die Bereitstellung einer Kühlung
ohne Verschlingung der Filamente bewirkt.
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Nach dem Spinnen und Abschrecken
werden die Filamente orientiert, normalerweise durch Spannen oder
Strecken. Verhältnismäßig niedrige
Streckverhältnisse
sind wünschenswert,
obwohl die Festigkeit der entstehenden Fasern und Garne nicht so
groß sein
wird wie diejenige von Fasern und Garnen, die bei höheren Streckverhältnissen
gestreckt wurden. Wenn bei niedrigen Streckverhältnissen gestreckte Fasern
oder Garne anderen Verarbeitungsschritten unterworfen werden sollen,
wie Zwirnen oder Mehrfachzwirnen, kann die Durchführung derartiger
anderer Schritte bei niedrigen Geschwindigkeiten oder andere Vorkehrungen
angemessen sein, um der geringeren Festigkeit Rechnung zu tragen.
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Texturieren der orientierten Filamente
oder des Garns kann mittels jedem geeigneten Verfahren durchgeführt werden.
Texturieren wird vorzugsweise unter Verwendung von Fluidstrahlstrom-Texturieren
durchgeführt.
Eine Vielfalt von Strahlstromapparaturen ist bekannt und umfasst
im allgemeinen einen hohlen, zylindrischen oder konischen Körper mit
Durchlassöffnungen
für Eintritt
und Austritt des Garns, eine oder mehrere Durchlassöffnungen
für den
Eintritt des Fluids in der Körperwand,
um Luft oder ein anderes Fluid, typischerweise bei hoher Geschwindigkeit,
aus einer Quelle in die Strahlstromapparatur einzuführen, und
einen oder mehrere innere Strömungsstörer oder
Kanäle,
um Turbulenz des Fluids zu begünstigen.
Im Betriebszustand wird Garn durch die Strahlstromapparatur hindurchgelassen
und das Hochgeschwindigkeits-Fluid reißt Filamente des Garns mit
und bewirkt, dass sie sich Verheddern, Verwirbeln und Verschlingen,
wodurch es Bauschigkeit und Textur herstellt. Das Fluid befindet
sich typischerweise auf erhöhter
Temperatur, um die Spannungsrelaxation in den Filamenten zu begünstigen
und die dem Garn verliehene Textur zu fixieren. Andere Bauschungsverfahren
sind ebenfalls geeignet. Beispiel beinhalten das Kräuseln oder
Texturieren in der Stauchkammer, Texturieren durch Ziehen der Filamente über eine
Kante, Knittern und Entknittern und unechtes Zwirnen und Entzwirnen.
Wenn gewünscht,
können
die Filamente oder Garne gezwirnt, doppelgezwirnt, mehrfachgezwirnt
oder anderen Verarbeitungs- oder
Umwandlungsoperationen unterworfen werden, einschließlich Umwandlung
zu Textilerzeugnissen nach Strecken und Texturieren, aber vor dem
Thermofixieren.
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Thermofixieren wird durchgeführt, nachdem
die Filamente oder Garne gestreckt und texturiert wurden. Thermofixieren
wird unter Verwendung eines Zeit- und
Temperaturprofils durchgeführt,
das den Filamenten die vorstehend beschriebene kristalline Mikrostruktur
zu verleihen vermag. Temperaturen, die an den Schmelzpunkt des Propylenpolymers
heranreichen, werden für
eine Zeitdauer angewendet, die bewirkt, die Elastizität der Fasern
oder Garne aus Propylenpolymer zu verbessern, ohne thermisch induzierten
Schaden an den Fasern oder Garnen, wie diese zu schmelzen oder zu
verschmelzen, oder die Entwicklung einer rauhgriffigen Textur, oder
Verlust an Griffigkeit infolge Weichwerdens und nachfolgenden Festwerdens
der Fasern oder Garne. Die Thermofixierungszeiten betragen im allgemeinen
mindestens etwa zwei Sekunden, obwohl sich spezifische Zeiten abhängig von
der Art und Form des Erzeugnisses, das thermofixiert wird, und von
der Wärmeübertragungskapazität der Ausrüstung und
des verwendeten Wärmeübertragungsmediums
unterscheiden werden. Im allgemeinen stellen heißes Wasser und kondensierender
Dampf eine verhältnismäßig schnelle Wärmeübertragung
bereit und sind bei verhältnismäßig kurzen
Verweilzeiten wirksam. Heiße
Umwälzluft,
Systeme aus erwärmten
Walzen und herkömmliche
Heißluftöfen stellen
typischerweise eine langsamere Wärmeübertragung
bereit und verlangen längere
Verweilzeiten. Die Verweilzeit wird auch von der Form der in den Fasern
oder Garnen enthaltenen Propylenpolymerfasern beeinflusst. Zum Beispiel
wird ein hochgradig gebauschtes, loses, offenes Garnbündel bei
sonst gleichen Bedingungen typischerweise eine kürzere Verweilzeit benötigen als
ein wenig gebauschtes, festeres, dichteres Garnbündel. Das Thermofixieren wird
mit ausreichend relaxierten Propylenpolymerfasern durchgeführt, um
einen nicht unerheblichen Verlust an Bauschigkeit zu vermeiden.
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Nach dem Thermofixieren können die
Garne anderen Verarbeitungen oder Behandlungen unterworfen werden.
Vorzugsweise werden derartige Vorgänge bei Temperaturen unter
der Temperatur des Thermofixierens durchgeführt. Beispiele von weiteren
Verarbeitungen oder Behandlungen beinhalten Zwirnen, Mehrfachzwirnen
und Verfahren zum Fixieren der Verzwirnung von doppeltverzwirnten
oder mehrfachverzwirnten Garnen und zum Fixieren der Verwindungen
im Garn, die um das Aussehen zu verändern, die Bauschigkeit zu erhöhen oder
für andere
Zwecke verliehen wurden. Während
es oft bevorzugt wird, derartige Vorgänge vor dem Thermofixieren
durchzuführen,
so dass dieses dazu dient, Verzwirnung, Mehrfachverzwirnung oder
andere Merkmale festzuhalten oder zu fixieren, können derartige Vorgänge auch
nach dem Thermofixieren mit guten Ergebnissen ausgeführt werden.
Umwandlung der Fasern oder Garne zu Textilerzeugnissen, wie mittels Tuften,
Weben, Vernadeln, Verbinden durch Wärme oder Klebstoff können ebenfalls
durchgeführt
werden. Die Wiederherstellung der Bauschigkeit der thermofixierten
Garne, zum Beispiel nach dem Aufrollen in Verpackungen und Lagerung,
kann mit jedem geeigneten Mittel erreicht werden, wie mechanische
Einwirkung, Aussetzung an Wärme
oder eine Kombination davon.
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Für
die Herstellung der erfundenen Fasern und Garne kann jede geeignete
Maschine zum Schmelzspinnen, Orientieren, Bauschen und Thermofixieren
verwendet werden. Schmelzspinnsysteme, Streckwalzenausgestaltungen
und Texturiergeräte
sind Fachleuten auf dem Gebiet der Herstellung von BCF-Garnen bekannt.
Zum Thermofixieren können
verschiedene Öfen,
Rohre und Tunnels für
Dampf und Warmwassersysteme verwendet werden. Heiße Luft,
heißes
Wasser und Dampferwärmungssysteme
sind für
die meisten Anwendungen geeignet, obwohl heiße Luft ein weniger wirksames
Wärmeübertragungsmedium
ist als Dampf oder heißes
Wasser. Erwärmung
durch Eintauchen in heißes
Wasser erfordert nachfolgendes Trocknen der Fasern oder Garne. Andere
Systeme zum Erwärmen,
wie Infraroterwärmer,
sind ebenfalls geeignet.
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Die Erfindung wird in den folgenden
Beispielen weiter beschrieben. In den Beispielen wurden PCR-Werte
und Bauschigkeitgrade von Garnen gemessen, und es wurden Kleinwinkel-
und Weitwinkel-Röntgenbeugung
durchgeführt,
mittels der folgenden Arbeitsweisen.
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Plug Crush Recovery: Kurz gesagt
wird bei der Plug Crush Recovery-Prüfung ein
Garnpfropfen von vorgeschriebener Höhe und vorgeschriebenem Gewicht
mit einer vorgeschriebenen Kraft in eine zylindrische Form gepresst
und die Höhe
des Pfropfens nach der Erholung gemessen. Die Probengrößen und
die Prüfungsbedingungen
unterscheiden sich etwas in Abhängigkeit
vom Garntyp. Es werden für
gezwirnte und ungezwirnte BCF-Garne Einzelheiten angegeben.
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Für
ungezwirnte BCF-Garne wird eine Probe von einem Gramm verwendet.
Um die ungefähre
Anzahl der für
die Probe benötigten
Garnenden zu bestimmen, wird das Probengewicht (1 Gramm) mit 236
220 multipliziert und durch den Denierwert des Garns dividiert.
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Eine Fitzenhaspel mit einem Umfang
von 1,0 Meter oder 1,5 Yards, erhalten von der Alfred Suter Company,
Orangeburg, NY, wird verwendet, um Proben mit der richtigen Anzahl
von Garnenden herzustellen. Das Garn wird durch eine Führung gewunden,
die ein Teil der Fitzenhaspeleinheit und an der Fitzenhaspel befestigt ist.
Die Haspel wird gedreht, um das Garn darauf aufzuwickeln. Die Anzahl
der Umdrehungen der Fitzenhaspel ist ½ der Anzahl der benötigten Garnenden.
Die Anzahl der benötigten
Umdrehungen beträgt
typischerweise 75 bis 100. Garne mit höherem Denier-Wert benötigen weniger
Umdrehungen. Die Fitzenlänge – 2 Meter
oder 3 Yards – reicht
aus, um 3–5
Muster zu machen. Wenn die erforderliche Anzahl von Umdrehungen
der Fitzenhaspel gemacht worden ist, wird das Garn geschnitten und
eine Schlinge wird an einem Haspelarm gegenüber dem Arm, bei dem das Ende
abgeschnitten wurde, um die Fitze gebunden. Die Fitze wird an dem
gleichen Punkt geschnitten, an dem das Garn geschnitten wurde. Das
Ergebnis ist ein Bündel
von Garnen, das die vorbestimmte Anzahl von Enden enthält. Die
geschnittene Fitze wird auf einen hölzernen Pflock gesteckt, der dann
in einen Umluftofen gestellt wird, zum Beispiel in einen Blue M
Oven, Modell DC-3366, erwärmt
auf 132 ± 2°C. Die Fitze
wird entfernt und sich mindestens 16 Stunden lang auf Standard-Laboratoriumsbedingungen ins
Gleichgewicht setzen gelassen. Das Garn wird während des Zeitraums der Gleichgewichtseinstellung
nicht angefasst oder auf andere Art mechanisch gestört.
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Beim Herstellen der Muster für die Kompression
werden Latexhandschuhe getragen, wenn Garn und Probenhalter angefasst
werden.
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Um die Testproben zu formen und zu
halten, wird ein Glaszylinder mit einer Länge von 4,3 cm und einem Innendurchmesser
von 2,54 cm verwendet. Eine doppelte Dicke der Fitze wird in den
Zylinder eingelegt, und die einzelnen Garne werden zu der Längsrichtung
des Zylinders und miteinander ausgerichtet. Es wird eine Länge aus
der Fitze von ungefähr
38 cm durch den Zylinder gezogen, um sicherzustellen, dass die Enden parallel
und nicht verheddert sind. Das Garn aus dem Muster, das aus dem
Zylinder herausragt, wird mit einer Schere ungefähr 0,6 cm von jedem Ende des
Zylinders abgeschnitten. Das Muster wird genau bündig zu den Enden des Probenhalters
zugeschnitten, unter Verwendung einer Haarschneidemaschine, die
landläufig
im Handel für
Laborbedarf erhältlich
ist. Das Muster wird gewogen, während
es in dem Halter ist. Einzelne Enden des Musters werden entfernt,
bis die Masse des Musters 1,0 ± 0,15
Gramm beträgt.
Beträgt
die Masse des Musters von Anfang an weniger als 0,85 Gramm, wird
die Fitze weggeworfen.
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Für
die Kompressionsprüfung
wird eine Knopfpresse, hergestellt von Buehler Ltd., Lake Bluff,
IL, mit einem Innendurchmesser von 2,54 cm und einem Außendurchmesser
von 4,45 cm verwendet, um das Muster während der Kompression zu halten.
Durch die gesamte Länge
der Knopfpresse verläuft
eine lichte Weite. Ein Stahlbolzen mit einem Durchmesser von 2,54
cm und einer Höhe
von 1,52 cm wird im Inneren und an der Basis der lichten Weite untergebracht.
Das Muster wird von dem Halter/Former für das Muster in die Knopfpresse übertragen,
indem der Former/Halter sorgfältig
mit der lichten Weite ausgerichtet wird und das Muster unter Verwendung
eines Knopfpressenstößels in
die Knopfpresse gedrückt
wird. Der Stößel ist
6,85 cm lang, hat einen Durchmesser von 2,54 cm, wiegt 227 Gramm
und passt genau in die Kammer der Knopfpresse hinein. Bei der Übertragung
des Musters in die Knopfpresse wird der Pressenstößel im Inneren
der lichten Weite gelassen; folglich befindet sich das Muster innerhalb
der Knopfpresse zwischen dem Stahlbolzen und dem Knopfpressenstößel.
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Eine hydraulische Presse der Firma
Carver, Modell C, mit einer Kapazität von 12 Tonnen und ausgerüstet mit
einem Zusatz zur Zeitsteuerung und Motorisierung und einem Schutzschild
wird für
die Kompression des Musters verwendet. Die Kompression erfolgt bei
einem Druck von 1600 psi (11 N/mm2), was
einer Kompressionskraft von 1260 pounds (572 kg) entspricht. Der
Kraftsensor an der Carver-Presse wird auf 1260 ± 20 pounds (572 ± 9,1 kg)
eingestellt. Die das zwischen dem Stahlbolzen und dem Knopfpressenstößel befindliche Muster
enthaltende Knopfpresse wird auf der Grundplatte der Presse zentriert.
Der Pressenstößel wird
in Kontakt mit dem Knopfpressenstößel gebracht, und ein Druck
von 1600 psi (11 N/mm2) wird aufgebracht
und 300 Sekunden lang gehalten. Der Pressenstößel wird zurückgezogen
und der Druck unmittelbar auf Null verringert. Die Knopfpresse wird
von der Carver-Presse entfernt und der Pressenstößel wird dazu verwendet, den
Stahlbolzen aus der Knopfpresse zu drücken. Es wird sorgfältig darauf
geachtet, nicht irgendeinen Teil des Musters aus der Knopfpresse
zu drücken.
Ein Rückhaltering
aus Glas (Innendurchmesser = 2,54 cm, Höhe 1,27 cm) wird mit der lichten
Weite der Knopfpresse, aus welcher der Stahlbolzen entfernt wurde,
ausgerichtet. Das Muster wird unter Verwendung des Knopfpressenstößels langsam
in den Rückhaltering
gedrückt.
Der Rückhaltering
wird als ein stützender
Träger
für das
Muster verwendet; das Muster und der Ring werden mit dem Rückhaltering
nach unten auf eine Tischplatte gesetzt. Während der Kompression können Garne
aus der Senkrechten zur Seitenlage gedrängt werden. Jeder Fluchtungsfehler
von Garnen kann durch die Wände
des gläsernen
Rückhalteringes
gesehen werden. Wenn dies auftritt, wird das Muster teilweise aus
dem Ende des Rückhalterings
herausgedrückt.
Die herauskommenden Garne werden sich von selbst gerade legen. Nach dem
Geradelegen wird das Muster zu dem entgegengesetzten Ende des Rückhalterings
gedrückt,
um die Garne an diesem Ende des Musters sich gerade legen zu lassen.
Sobald es ausgerichtet ist, wird das Muster in den Ring zurückgedrückt und
das Ende des Musters bündig
mit dem Ende des Rückhalterings
gemacht. Das Muster wird sich 16,0 Stunden lang von der Kompression
erholen gelassen.
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Ein Druckanzeiger für niedrige
Drucke der Firma Mitutoyo wird verwendet, um die zurückgewonnene Höhe des Musters
zu messen. Eine Metallscheibe (Durchmesser = 2,53 cm, Höhe = 0,124
cm, Masse = 2 Gramm wird auf das Muster gelegt. Ein Presserfuß des Anzeigers
bringt eine Kraft von 0,0225 psi (1,55·10–4 N/mm2) auf, die wenn sie zu der Kraft von der
Metallscheibe addiert wird, einen Druck von 0,0282 psi (1,94·10 N/mm2) ausübt.
Die zurückgewonnene
Höhe wird
auf 0,002 cm genau gemessen. Der PCR-Wert ist gleich der zurückgewonnenen
Höhe, dividiert
durch die anfängliche
Höhe (2,54
cm), als ein Prozentsatz ausgedrückt. Eine
Probe zum Beispiel, die sich auf eine Höhe von 1,52 cm erholt, hat
einen PCR-Wert von 60%. Die Standardabweichung von einzelnen Prüfungsergebnissen,
gemessen an gleichen Materialien, beträgt 2,53% Druckerholungseinheiten.
Ein einzelnes Prüfungsergebnis
wird aus 5 Messungen aus einer Prüfungseinheit, zum Beispiel
einer Garnpackung, erhalten. Der Standardfehler der Messungen hängt von
der Anzahl der geprüften Einheiten
ab.
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Für
gezwirnte BCF-Garne wird eine Probe von 4 Gramm verwendet. Eine
Garnfitze wird unter Verwendung der Fitzenhaspel wie vorstehend
beschrieben geformt, außer
dass das Probengewicht mit 354 330 multipliziert und durch den Denierwert
des Garns dividiert wird, um die ungefähre Anzahl von Garnenden für die Probe
zu bestimmen. Die Fitzenlänge – 2 Meter
oder etwa 3 Yards – wird
3–5 Muster
ergeben. Die Länge
des Garns in der Fitze ist typischerweise 50–100 Meter, wobei ein Garn
mit höherem
Denier-Wert kürzere
Längen hat.
Die Fitze wird wie vorstehend beschrieben geschnitten, und die geschnittene
Fitze wird in einen schützenden,
lockergewebten Maschenstoff gesteckt, der in einem Umluftofen untergebracht
wird. Typischerweise wurde ein Blue M – Oven, Modell OV-490A-3 verwendet.
Die Ofentemperatur ist 132 ± 2°C und die
Verweilzeit beträgt
10 Minuten. Die Fitze wird entfernt und sich mindestens 1–4 Stunden
lang auf Standardbedingungen ins Gleichgewicht setzen gelassen.
Das Garn darf während
der Gleichgewichtseinstellung nicht übermäßig angefasst oder auf andere
Art mechanisch gestört
werden.
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Ein Zylinder aus Kupfer oder Stahl,
(Länge
2,54 cm, Innendurchmesser 2,54 cm) wird als ein Former und Halter
für das
Muster verwendet. Während
die Enden der Fitze frei hängen
gelassen werden, werden sämtliche
Enden in den Zylinder eingeführt
und mit der Länge
des Zylinders und miteinander ausgerichtet. Eine Länge aus
der Fitze von ungefähr
38 cm wird durch den Zylinder gezogen, um sicherzustellen, dass
die Enden parallel und nicht verheddert sind. Das Garn aus dem Muster,
das aus dem Zylinder herausragt, wird mit einer Schere ungefähr 0,6 cm
von jedem Ende des Zylinders abgeschnitten. Das Muster wird genau
zugeschnitten, unter Verwendung einer Wolf Blazer Serie II – Säge, die
von der Wolf Machine Company, Cincinnati, Ohio, erhältlich ist.
Der Zylinder wird in dem Sägenhalter
untergebracht und die herausragenden Garne werden unter Befolgung
der Vorschriften des Herstellers zugeschnitten, bis die Oberfläche des
Pfropfens mit den Enden des Zylinders bündig ist. Das Muster wird gewogen,
während
es in dem Halter ist. Einzelne Enden des Musters werden entfernt,
bis die Masse des Musters 4,0 ± 0,015
Gramm beträgt.
Bei der Bestimmung des Gewichts des Musters verwendete Waagen müssen auf
0,0001 Gramm genau sein. Beträgt
die Masse des Musters von Anfang an weniger als 3,985 Gramm, wird
die Fitze weggeworfen.
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Für
die Kompressionsprüfung
wird eine Knopfpresse, hergestellt von Buehler Ltd., Lake Bluff,
IL, (Innendurchmesser = 2,54 cm, Außendurchmesser = 4,45 cm) verwendet,
um das Muster während
der Kompression zu halten. Durch die Länge der Knopfpresse verläuft eine
lichte Weite. Ein Stahlbolzen (Durchmesser = 2,54 cm, Höhe = 1,52
cm wird im Inneren und an der Basis der lichten Weite untergebracht.
Das Muster wird von dem Halter/Former für das Muster in die Knopfpresse übertragen,
indem der Former/Halter mit der lichten Weite ausgerichtet wird
und das Muster unter Verwendung eines Knopfpressenstößels, der
6,35 cm lang ist, einen Durchmesser von 2,54 cm hat, 227 Gramm wiegt
und genau in die Kammer der Knopfpresse hinein passt, in die Knopfpresse
gedrückt
wird. Bei der Übertragung
des Musters in die Knopfpresse wird der Pressenstößel im Inneren
der lichten Weite gelassen; folglich befindet sich das Muster innerhalb
der Knnopfpresse zwischen dem Stahlbolzen und dem Knopfpressenstößel.
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Eine hydraulische Presse der Firma
Carver, Modell C, mit einer Kapazität von 12 Tonnen und ausgerüstet mit
einem Zusatz zur Zeitsteuerung und Motorisierung und einem Schutzschild,
wird für
die Kompression des Musters verwendet. Das Muster wird bei 10000
psi (68,95 N/mm2) komprimiert, was einer
Kompressionskraft von 7800 pounds (3538 kg) entspricht. Die das
zwischen dem Stahlbolzen und dem Knopfpressenstößel befindliche Muster enthaltende
Knopfpresse wird auf der Grundplatte der Presse zentriert. Der Pressenstößel wird
in Kontakt mit dem Knopfpressenstößel gebracht, und ein Druck
von 10000 psi (68,95 N/mm2) wird aufgebracht
und 120 Sekunden lang gehalten. Zu diesem Zeitpunkt wird der Pressenstößel zurückgezogen.
Die Knopfpresse wird sofort von der Carver-Presse entfernt und der
Knopfpressenstößel wird
dazu verwendet, den Stahlbolzen aus der Knopfpresse zu drücken. Es
wird sorgfältig
darauf geachtet, nicht irgendeinen Teil des Musters aus der Knopfpresse
zu drücken.
Ein Rückhaltering
aus Kupfer oder Stahl (Innendurchmesser = 2,54 cm, Höhe 1,27
cm) wird mit der lichten Weite der Knopfpresse, von der der Stahlbolzen
entfernt wurde, ausgerichtet. Das Muster wird unter Verwendung des
Knopfpressenstößels langsam
in den Rückhaltering
gedrückt.
Wenn das Muster leicht über
der Höhe
des Rückhalterings
ist, wird der Rückhaltering
dazu verwendet, den Rest des Musters aus der Knopfpresse heraus
zu ziehen. Der Rückhaltering
wird als ein stützender
Träger für das Muster
verwendet; das Muster und der Trägerring
werden mit dem Rückhaltering
nach unten auf eine Tischplatte gesetzt.
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Das Muster wird sich 30,0 Minuten
lang erholen gelassen. Die Höhe
nach der Erholung wird mittels einer Ames-Dickenlehre, Modell 81-0453
gemessen. Der Presserfuß des
Druckmessers ist 2,54 cm und es wird eine Last von 15 Gramm auf
den Presserfuß aufgebracht.
Der PCR-Wert ist gleich der Höhe
nach Erholung, dividiert durch die anfängliche Höhe (2,54 cm), als ein Prozentsatz
ausgedrückt.
Die Standardabweichung von einzelnen Prüfungsergebnissen der Kompressionserholung,
gemessen an gleichen Materialien, beträgt 2,50% Druckerholungseinheiten.
Ein einzelnes Prüfungsergebnis
wird aus 5 Messungen aus einer Prüfungseinheit, zum Beispiel
einer Garnpackung, erhalten. Der Standardfehler der Messungen hängt von
der Anzahl der geprüften
Einheiten ab.
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Bauschigkeitsgrad: Etwa 15 m lange
Garnlängen
wurden 5 mal eingeschlagen, um eine Fitze zu bilden, und dann an
einem Ende mit einem Überhandknoten
verknotet und in einen Beutel gesteckt, der aus einem Webstoff mit
ausreichender Leichtigkeit der Webart hergestellt wurde, um leicht
Luftzirkulation in und durch den Beutel zu gestatten. Der Beutel
hat seitlich, oben und unten Abmaße von etwa 20 cm. Der Beutel wird
in einen auf 132°C
vorgeheizten Ofen Blue M, Modell OV-500 gelegt. Nach 2 Minuten wird
der Beutel heraus genommen, das Garn aus dem Beutel entnommen und
das verknotete Ende gerade an der rechten Seite des Knotens in ein
Entbauschungs-Prüfgerät eingespannt.
Das Entbauschungs-Prüfgerät hat an
einem Ende eine Klammer und ein geeichtes freilaufendes Rad mit
einem Zeiger an einem anderen Ende. Der Durchmesser des Rades ist
etwa 88 mm; es befindet sich etwa 758 mm entfernt von der Klammer
und ist in Intervallen von 10° geeicht,
um Bauschigkeit als einen Prozentsatz aufzuzeigen, um den die Länge einer
Garnprobe, die vollständig
gedehnt wurde, um ihre Bauschigkeit zu entfernen, die Länge des
gebauschten Garns übertrifft.
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Ein Garnstrang wird aus der Fitze
herausgenommen und ein Schleifenknoten in sein freies Ende gedreht.
Das Garn wird über
das freilaufende Rad gelegt und ein Vorspanngewicht, das gleich
0,02 Gramm/Denier ist, wird an der Schleife aufgehängt. Die
Nullmarkierung des Rades wird mit dem Zeiger an dem Rad ausgerichtet.
Ein Gewicht entsprechend 0,5 Gramm/Denier, vermindert um das Vorspanngewicht,
wird an der Schleife am Ende des Garns aufgehängt. Die dem Zeiger nächstbefindliche
Zahl an dem Rad, wenn das Garn zuerst dem Gewicht unterworfen ist,
wird als Bauschigkeitsgrad des Garns aufgezeichnet.
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Kleinwinkel-Röntgenbeugung: Kleinwinkel-Röntgenmessungen
wurden unter Verwendung eines Rigaku-Rotoflex-Röntgenstrahldiffraktometers
mit einem Kleinwinkel-Goniometer und einer maximalen Energie von
12 kW durchgeführt.
Das Diffraktometer hatte einen Röntgenstrahlengenerator
vom Typ der rotierenden Anode mit einer Kupferanode, der CuKα-Strahlung
der Wellenlänge
1,5418 Å erzeugt.
Es wurde ein Nickelfilter verwendet. Das Kathodenfilament war 0,5
mm breit und 10 mm lang. Ein 0,16 mm breiter Quellspalt befand sich
88 mm von dem Brennpunkt der Anode entfernt. Ein zweiter, kollimierender
Spalt war 0,03 mm breit und befand sich 100 mm von dem ersten Spalt
entfernt. Eine mikrometergesteuerte, einstellbare Messerschneide, oder
ein Spalt, befand sich 42 mm entfernt von dem kollimierenden Spalt.
Ein Probenhalter befand sich im Zentrum des Goniometers. Die Entfernung von
dem Brennpunkt der Anode zu der Probe war 250 mm. Kollimation erzeugte
einen Röntgenstrahl
mit voller Winkelbreite bei seiner halben Höhe von 1,81 Winkelminuten.
Ein dritter Spalt zum Empfangen, 0,04 mm breit, befand sich zwischen
dem Probenhalter und einem Zähler
in 250 mm Entfernung von der Probe. Ein vierter Spalt, ebenfalls
zwischen dem Probenhalter und dem Zähler, war 0,4 mm breit und
90 mm von dem Empfangsspalt entfernt. Das Kathodenfilament und die
Spalte waren senkrecht angeordnet. Die einstellbare Messerschneide
wurde mit dem Mikrometer auf einer Seite des Röntgenstrahls so eingestellt,
dass eine Kante der Messerschneide sehr eng an dem Strahl war, ihn
aber nicht berührte.
Der Zweck dieser Einstellung ist, Hintergrundstreuung von den Kanten
des Kollimationsspaltes abzuschneiden, so dass Streuung bei Beugungswinkeln
2θ von
4–5 Winkelminuten
und größer minimal
ist.
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Muster zur Prüfung wurden hergestellt, indem
Garne um einen Probenrahmen aus Metall mit einer Dicke von 1 mm
und einem Fenster von 12 × 12
mm herum gewickelt wurden. Die Garne wurden bei dem Wickeln um den
Rahmen herum gestreckt, um die Bauschung zu entfernen, ohne aber
deren Filamente zu strecken. Für
Garne mit Denierwerten von etwa 1400–1800 g/9000 Meter war die
Anzahl der Windungen um den Probenrahmen herum etwa 32. Der Rahmen
wurde in den Probenhalter im Zentrum des Goniometers eingebaut,
wobei die Garnwindungen so positioniert waren, dass die Faserachsen
horizontal angeordnet waren und so, dass alle Fasern von dem Röntgenstrahl
getroffen wurden. Vor jedem Durchgang wurde das Diffraktometer angeschaltet
und etwa 2 Stunden lang bei 45 kV und 150 mA gehalten, um die Stellung
des Röntgenstrahls zu
stabilisieren. Nach dem Vorwärmen
wurde die Nullstellung für
das System als die Winkelstellung der Mitte des Röntgenstrahls
festgelegt. Die Mitte des Strahls ist als der Mittelpunkt der vollständigen Winkelbreite
des Profils des Strahls bei der halben Profilhöhe definiert. Das Profil des
Röntgenstrahls
wurde bei 45 kV und 150 mA unter Verwendung eines Abschwächelementes
gemessen. Die Kleinwinkel-Röntgenbeugung
wurde durch kontinuierliches Abtasten mit einer Abtastgeschwindigkeit
von 0,1° pro
Minute in dem Bereich der Beugungswinkel 2θ zwischen 5–10 und 120 Winkelminuten gemessen.
Die Abtastzeit betrug etwa 20 Minuten. Die Abtastung wurde bei jeder
Probe dreimal für
jeden der Faserachsenwinkel 0°,
10° und
20° durchgeführt. Für jede Abtastung
wurde die Lorentz-Korrektur vorgenommen und diffuse Streuung auf
der Grundlage der Interpolation des Profils der diffusen Streuung
abgetrennt. Die maximale Intensität des Peaks wurde aus der Höhe des Peaks über der
interpolierten Kurve der diffusen Streuung bestimmt. Gewöhnlich veränderte sich
die diffuse Streuung nicht merklich mit Änderungen bei den Winkeln,
mit denen die Faserachsen angeordnet waren. Die maximalen Intensitäten der
Reflexionen für
die verschiedenen Winkel, bestimmt nach Vornahme der Lorentz-Korrektur
und Abtrennung der diffusen Streuung, wurden für die Berechnungen nach Formel
(1) verwendet.
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Für
die 0°-Messungen
wurde ϕm der Reflexionen als der
Mittelpunkt der vollständigen
Winkelbreiten der Reflexionen bei halben Höhen bestimmt und wurde für die Bestimmung
der langen Perioden, L, gemäß Formel
(2) verwendet. Scheinbare durchschnittliche Mikrofibrillen-Durchmesser
(AMD) wurden unter Verwendung der Formeln (1) und (2) für Winkel α von 10° und 20° berechnet.
Der durchschnittliche Wert der Berechnungen bei den beiden Winkeln
stellt den AMD einer Probe dar.
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Um die Genauigkeit der Messungen
zu verbessern, ist es wünschenswert
die Abtastdauer für
die drei Abtastungen jeder Probe zu verringern. Dies verringert
die Wahrscheinlichkeit von Änderungen
bei der Intensität
des Röntgenstrahls
von einer Abtastung einer Probe zu der anderen. Dafür wurde,
nach einem langen Durchgang mit beim Winkel von 0° positionierter
Faser, Abtastung von 5–10
bis 120 Winkelminuten in drei kurzen Abtastungen bei Faserwinkeln
von 0°,
10° und
20° in dem
kurzen Bereich von 2θ Winkeln
durchgeführt, um
in enger Nachbarschaft zu den Intensitätsmaxima zu messen. Jede dieser
Abtastungen dauerte etwa drei Minuten. Die langen Abtastungen wurden
verwendet, um die diffuse Streuung abzutrennen und die langen Perioden
L zu bestimmen. Die kurzen Abtastungen wurden verwendet, um Im(0) und Im(α) zu bestimmen.
Die Lorentz-Korrektur wurde wie vorstehend angebracht.
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Weitwinkel-Röntgenbeugung: Ein Rigaku Rotaflex θ-2θ – Diffraktometer
mit einem Generator mit rotierender Kupferanode (das gleiche wie
das für
die Kleinwinkelmessungen verwendete), betrieben bei 150 mA und 45
kV, wurde verwendet, um radiale äquatoriale
und meridionale Abtastungen für
Messungen der gesamten Kristallinität zu erhalten. Ein Standard-Nickelfilter
wurde verwendet, um die Kβ – Komponente
in dem einfallenden Strahl abzuschwächen. Die nominelle Wellenlänge der
Kα-Strahlung
war 1,5418 Å.
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Die radiale Abtastung wurde verwendet,
um prozentuale Kristallinität
unter Verwendung der Ruland'schen
Methode zu messen, die in „X-Ray
Diffraction Methods in Polymer Science", von L. E. Alexander, Kapitel 3, id.
beschrieben wird. Eine ebene Schicht von parallelen Garnen wurde
auf einen Probenhalter gewickelt, der während der kreisförmigen Abtastung über den
Winkelbereich von 5° bis
75° mit
60 Umdrehungen pro Minute gedreht wurde, mit 20 Upm bei der Bewegung
in der θ-2θ – Betriebsart (die Probe und
der Zähler wurden
mit dem Geschwindigkeitsverhältnis
1 : 2 um die Achse des Goniometers bewegt). Typische Proben hatten
32 Garne, gleichmäßig über 12 mm
Breite verteilt.
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Es wurden Linienfokussierung, Spaltkollimation
und passgenaue Anordnung der Spalte (Anordnung im Register) verwendet.
Das Kathodenfilament war 0,5 mm breit und 10 mm lang, der erste
(kollimierende) Spalt betrug 0,05 mm, der zweite registrierende
(in Passgenauigkeit befindliche) Spalt betrug 0,3 mm und der dritte
Spalt (der vor dem Zähler)
betrug 0,6 mm. Die Entfernung zwischen Anode und Probe und die Entfernung zwischen
Probe und registrierendem Spalt waren 185 mm. Dies ergab einen Röntgenstrahl
mit einer Winkelbreite auf Halbhöhe
von 5,6 Winkelminuten, was nicht mehr als 1/3–1/4 der entsprechenden Breite
der engsten gemessenen Weitwinkel-Röntgenreflexionen war. Ein derartig
enger Strahl wird verwendet, um eine wesentliche Verbreiterung der
Reflexionen zu verhindern und um die Genauigkeit der Kristallinitätsmessungen
zu begünstigen.
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Die Software von Rigaku, welche das
Ruland'sche Verfahren
benutzte, wurde zur Berechnung der Kristallinität verwendet. Das Programm macht
Korrekturen an der beobachteten Intensität wegen Streuung durch Luft,
dem Faktor wegen Lorentz-Polarisation
und wegen Absorption. Korrekturen wegen Streuung durch Luft werden
vorgenommen, indem das unter den gleichen Bedingungen wie bei den
Faserproben aufgenommene Streuprofil von Luft verwendet wurde. Der
lineare Absorptionskoeffizient (9,416 cm–1)
und Probendickewerte wurden zur Vornahme der Korrekturen wegen Absorption
verwendet. Die inkohärente
Intensität
wird mit dem entsprechenden Maßstabfaktor
multipliziert und dann bei allen Werten von s (Größe des Streuungsvektors,
s = 2sinθ/λ) von der
beobachteten Intensität
abgezogen. Die Software trennt auf standardisierte Art die kristallinen
Peaks von dem Hintergrund aus amorpher plus inkohärenter Streuung.
Dieser Vorgang erfordert jedoch eine gewisse Abschätzung der
Form des Hintergrundes in den Gebieten, wo die kristallinen Peaks
darüber
liegen.
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Die Berechnung der Kristallinität erfordert
auch die Auswahl des Bereiches für
verschiedene Werte eines Gewichtungsfaktors K. Die Software wählt den
richtigen Wert, für
den die erhaltene Kristallinität
für alle Integrationsgrenzen
konstant ist, so lange der kristalline Peak in diesen Grenzen eingeschlossen
ist. Zum Schluss liefert das Verhältnis der korrigierten kristallinen
Kurve zu dem zusammengesetzten korrigierten Profil den Kristallinitätswert.
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Dieses Verfahren ist ganz befriedigend
hinsichtlich der Widerspruchsfreiheit der Ergebnisse, auf Grund
der Tatsache, dass ein konstanter Gewichtungsfaktor (K = 2,73–2,77) für alle Proben
erhalten wurde. Widerspruchsfreie K-Werte sind wichtig, um Vergleiche
zwischen verschiedenen Proben des gleichen Polymers anzustellen.
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Kontrollversuch 1
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Polypropylen-Homopolymer mit einer
nominalen Schmelzflussgeschwindigkeit von 15 Gramm pro 10 Minuten
gemäß ASTM D1238
Condition B wurde bei 230°C
unter Verwendung eines Davis & Standard-Extruders
als eine Schmelze extrudiert. Das geschmolzene Harz wurde durch
eine Mehrloch-Spinndüse
mit kreisförmigen
Löchern
extrudiert. Die Filamente wurden dann mit Luft bei einer Temperatur
von 17,5°C
in einer Querströmungs-Abschreckzone
verfestigt. Die abgeschreckten Filamente wurden zusammen gebracht
und dann über
Aufnehmerwalzen laufen gelassen, wo 1 Gew.-% Spinnausrüstung, zusammengesetzt
aus einer wässrigen
Emulsion von Fettsäure
und Fluorchemikalie, unter Verwendung eines Schlitzaufbringwerkzeugs aufgebracht
wurde. Der Denierwert des entstandenen Garns war 1650 Gramm/9000
Meter.
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Das Garn wurde weiter auf einer Streck-Texturier-Maschine
verarbeitet (Neumag NPT 2000/6 von Neumünstersche Maschinen- und Apparatebau
GmbH, Neumünster,
Deutschland). Das Garn wurde zwischen erwärmten Walzen gestreckt, in
einen Texturierstrahlstrom eingespeist, auf einer Siebtrommel niedergelegt und
zu einer Aufwickelvorrichtung abgenommen. Die Walzen waren auf 90°C und 125°C erwärmt. Das
Streckverhältnis
war 1,5 : 1. Die Luft des Texturierstrahlstroms war auf 140°C erwärmt und
der Luftdruck des Strahlstroms betrug 6 Bar. Das Garn kam aus dem
Strahlstrom heraus und wurde zum Abkühlen auf einer Siebtrommel
niedergelegt. Das Garn wurde mittels Aufwickeln von der Siebtrommel
gezogen. Die Bauschigkeit des Garns war etwa 10%.
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Das gebauschte Garn wurde nachfolgend
zu Fitzen mit einem Umfang von etwa 36 inch (91,44 cm) und 122 Windungen
gewickelt. Das Gesamtgewicht jeder Fitze war etwa 18 Gramm und die
Fülldichte
war etwa 0,3 cm3/g. Die Proben wurden mittels
Kleinwinkel-Röntgenbeugung
analysiert, um den scheinbaren durchschnittlichen Mikrofibrillendurchmesser
(AMD) zu bestimmen, und auf Plug Crush Recovery (PCR, die Erholung
nach Flachdrücken
eines Garnpfropfens) geprüft.
Der AMD war 160 Å und
die PCR war 72%. Die Proben wurden auch in einem Umluftofen, Blue
M Modell OV-490A-3 thermofixiert. Die Einstellungen des Ofens, die
Thermofixierdauern, die Werte von PCR und AMD werden nachstehend
gezeigt.
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Kontrollversuch 2
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Polypropylen mit einer nominalen
Schmelzflussgeschwindigkeit von 16,5 g/10 Min. wurde bei Temperatureinstellungen
von 400–435°F in einem
mehrzonigen Extruder schmelzgesponnen. Die entstandenen Filamente
wurden mit Luft von 15°C
abgeschreckt und dann wurde eine Spinnausrüstung aufgebracht. Die Filamente
wurde dann mittels Durchlaufen eines Fluidstrahlstrom-Texturierers
texturiert. Das Garn wurde dann bei einem Streckverhältnis von
etwa 2,5–3
mittels Durchlauf über
eine Reihe von Walzen gestreckt, die auf 225, 275, 258 und 240°F (107,2;
135; 125,6; 115,6°C)
erwärmt
waren. Das entstandene Garn hatte einen Denierwert von 1394.
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PCR und AMD des Garns waren 70–75% beziehungsweise
141 Å.
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Kontrollversuch 3
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Kommerzielle gebauschte Endlosfilament-Polypropylengarne,
verkauft von Hercules und Wellington, wurden auf PCR und AMD geprüft. Die
Ergebnisse erscheinen nachstehend:
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Kontrollversuch 4
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Proben von kommerziell erhältlichen,
gebauschten Endlosfilament-Polypropylen-Teppichdeckgarnen wurden
50 Minuten lang in einem Luftofen bei 155°C thermofixiert und dann mit
der PCR-Prüfung
geprüft.
Fünf Proben
jedes Garns wurden geprüft;
die nachstehend berichteten Ergebnisse sind ein Durchschnitt der
einzelnen Prüfungsergebnisse.
Garnprobe
(Denier) | PCR
(%) |
Beaulieu
Red (1645) | 79,8 |
Beaulieu
Red (2043) | 76,3 |
Beaulieu
Blue (2035) | 80,7 |
Beaulieu
Beige (2051) | 79,7 |
Shaw
Light Red (1610) | 79,4 |
Hercules
Brown/Gold (2293) | 80,3 |
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Die Kontrollversuche 1–4 demonstrieren
herkömmliche
Herstellungsverfahren von BCF-Garn und die Prüfung von BCF-Garnen, die kommerziell
verwendet werden oder wurden oder von verschiedenen Quellen erhältlich sind
oder waren, mit und ohne zusätzliches
Thermofixieren. Wie man aus den Ergebnissen dieser Kontrollversuch
ersieht, wurde in keinem Fall ein AMD von mindestens 240 Å oder eine
PCR von mindestens etwa 85% erreicht.
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Beispiel 1
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Unter Verwendung der Geräte wie in
Kontrollversuch 1 wurde Polypropylen-Homopolymer mit einer Schmelzflussgeschwindigkeit
von 15 Gramm pro 10 Minuten und einem gehinderten Amin als Stabilisator
gegen UV-Licht, in einer Menge, die etwa 1,5 Gewichtsteile pro 100
Gewichtsteilen der gesamten Zusammensetzung bereitstellt, als eine
Schmelze durch eine Spinndüse
mit zwei Sätzen
von Löchern
mit deltaförmigen Querschnitten
extrudiert, und die Filamente wurden mit strömender Luft bei einer Temperatur
von etwa 12°C in
einer Querströmungs-Abschreckzone
verfestigt. Die Filamente wurden zusammen gebracht und dann über Aufnehmerwalzen
laufen gelassen, wo 1 Gew.-% der in Kontrollversuch 1 verwendeten
Spinnausrüstung
wie bei diesem Beispiel aufgebracht wurde. Der Denierwert des entstandenen
Garns war 1520 Gramm/9000 Meter.
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Das gesponnene Garn wurde auf der
Streck-Texturier-Maschine weiter verarbeitet, wo das Garn zwischen
erwärmten
Walzenpaaren gestreckt, in einen Texturierstrahlstrom eingespeist,
auf einer Siebtrommel niedergelegt und zu einer Aufwickelvorrichtung
abgenommen wurde. Das Streckverhältnis
war etwa 1,3 : 1. Das Garn wurde mittels eines Aufwickelgerätes von
der Siebtrommel gezogen. Der Bauschigkeitsgrad des Garns war etwa
10%.
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Das Garn wurde in einer modifizierten
Superba-Verzwirnungsfixiereinheit (Superba TVP35, American Superba
Corporation, Charlotte, NC) unter Verwendung von Dampf und heißem Wasser
wärmebehandelt.
Die Einheit war in der Form eines länglichen Rohrs oder Tunnels.
Die Garne waren auf ein bewegliches Band gespult, das mit 12,5 Meter/Minute
durch die Einheit laufen gelassen wurde. Die Garne wurden unter
den folgenden Bedingungen erwärmt:
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Analyse der Proben des Garns mittels
Kleinwinkel-Röntgenbeugung
ergab einen gemäß Formel
(1) berechneten scheinbaren durchschnittlichen Mikrofibrillen durchmesser
von 323 Å.
Prüfung
der Garne mittels der Plug Crush Recovery-Prüfung
ergab eine PCR von 84%.
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Beispiel 2
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Polypropylen-Homopolymer mit einer
Schmelzflussgeschwindigkeit von 15 Gramm pro 10 Minuten, in einer
Mischung mit einem Konzentrat eines blauen Pigmentes und eines Stabilisators
gegen UV-Licht wurde als eine Schmelze durch eine Spinndüse mit mehreren
Löchern
mit deltaförmigen
Querschnitten extrudiert. Das Garn wurde in einer Abschreckzone
mit radialer Einströmung
mit strömender
Luft bei 12°C
abgeschreckt. Das Garn wurde über
Walzen laufen gelassen, wo 1 Gew.-% Spinnausrüstung aufgebracht wurde. Das
wie gesponnene Garn wurde auf einer Streck-Texturier-Maschine weiter
verarbeitet wie in Beispiel 1. Zwei einstufige Zwirne des Garns
wurden auf einer Mehrfachverzwirnungsmaschine für Teppichgarn (American Volkmann Corporation,
Charlotte, NC) mit 4,5 Drehungen pro inch zusammengezwirnt. Das
mehrfachverzwirnte, verzwirnte Garn wurde in einem Dampfautoklaven
bei 155°C
eine Minute lang erwärmt.
Der AMD, bestimmt gemäß Formel
(1) durch Kleinwinkel-Röntgenbeugungsabtastungen
war 298 Å.
Die PCR war 85%.
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Vergleichsbeispiel 1
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Bei diesem Vergleichsbeispiel wurde
Thermofixieren mittels Dampf gemäß Beispiel
2 des kanadischen Patentes Nr. 957 837 auf ein verzwirntes, zweifachiges
Teppichdeckgarn aus Polypropylen von 1450 Denier mit einer Druckerholung
von 65– 70%
angewendet.
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Das Thermofixieren wurde unter Verwendung
von 2 Rohren durchgeführt,
jedes mit einer Länge
von einem Meter, aber unterschiedlichen Durchmessern. Das weitere
Rohr hatte einen Dampfeinlass von 1/4 inch. Entlang der Länge des
kleineren Rohres wurden mit gleichen Abständen 30 Löcher, jeweils mit einem Durchmesser
von 1/64 inch, gebohrt. Dieses Rohr wurde dann ins Innere des weiteren
Rohrs verbracht und die Baugruppe wurde an ihren Enden abgedichtet,
so dass zwischen den Rohren eine Kammer gebildet wurde. An jedem
Ende der Baugruppe wurden Stopfbuchsen angebracht, um den Dampfdruck
aufrecht zu halten. Die Garngeschwindigkeit durch das kleinere Rohr
wurde mit einem Satz von Galetten, die sich in der Nähe jedes Endes
der Baugruppe befanden, gesteuert.
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In einer ersten Versuchsreihe wurde
die Rohr-Baugruppe mit Dampf auf eine Temperatur von 155°C und einen
Druck von 65 psig (0,45 N/mm2) im Inneren
des kleineren Rohrs druckbeaufschlagt. Die Garne wurden mit Geschwindigkeiten
durch das kleinere Rohr laufen gelassen, durch die Verweilzeiten
von etwa ¾, ½, 1/3
und 1/10 Sekunden bewirkt wurden. Nach dem Erwärmen wiesen alle vier Proben
einen merklichen Verlust an Griffigkeit, Bauschigkeit und Aussehen
auf. Keine der Proben war als Teppichdeckgarn annehmbar.
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In einer zweiten Versuchsreihe war
die Dampftemperatur in dem kleineren Rohr 145°C. Die Garne wurden mit Verweilzeiten
von etwa 1 und ¼ Sekunden
durch das kleinere Rohr laufen gelassen. Aussehen, Bauschigkeit
und Griffigkeit beider Proben blieben erhalten, aber die Druckerholungen
waren nur 58% beziehungsweise 62%.
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Ähnliche
Versuche wurden unter Verwendung unverzwirnter, gebauschter Endlosfilamentgarne
aus Polypropylen durchgeführt.
Wieder waren die bei den höheren
Temperaturen behandelten Garne wegen Schmelzens nicht annehmbar.
Bei tieferen Temperaturen behandelte Garne verloren ihre gesamte
Bauschigkeit.
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Beispiel 3
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Polypropylen-Homopolymer mit einer
nominalen Schmelzflussgeschwindigkeit von 15 Gramm pro 10 Minuten
gemäß ASTM D1238
Condition B wurde unter Verwendung eines Davis & Standard-Extruders bei 230°C zu Filamenten
mit rundem Querschnitt schmelzgesponnen und dann abgeschreckt und
mit Ausrüstung behandelt
wie im Kontrollversuch 1. Die Garne wurden wie in Beispiel 1 gestreckt
und texturiert, aber mit leichten Erhöhungen bei Streckverhältnis und
Druck des Luftstrahlstroms. Das Garn hatte einen Bauschigkeitsgrad von
10%. Das gebauschte Garn wurde zu Fitzen gewunden und bei 145°C 50 Minuten
lang thermofixiert. Prüfung
des Garns mit der Plug Crush Recovery-Prüfung ergab einen PCR-Wert von
85%. Der AMD des Garns, ausgehend von Kleinwinkel-Röntgenbeugungsabtastungen gemäß Formel
(1) bestimmt, war 235 Å.
Wiederholen des Verfahrensablaufs, aber mit Thermofixieren bei 10°C höher, ergab
Garne mit einem ausgehend von Kleinwinkel-Röntgenbeugungsabtastungen gemäß Formel
(1) bestimmten AMD von 310 Å und
einer PCR von 93%. Wiederholen des Verfahrensablaufs, aber mit auf
1–10 Minuten
verringerter Dauer des Thermofixierens, ergab Garne mit ausgehend
von Kleinwinkel-Röntgenbeugungsabtastungen
gemäß Formel
(1) bestimmten AMD-Werten von 287– 290 Å und PCR-Werten von 91–92%.
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Beispiel 4
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Gemäß Beispiel 2 hergestelltes
Garn wurde zu einem Teppich mit einem Deckgewicht von 30 Unzen pro
Quadratyard und 0,25 inch Florhöhe
getuftet. Kompressionsprüfung
des Teppichs ergab 86,5% Erholung von der Kompression.
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Vergleichsbeispiel 2
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Bei einem Versuch, Garn gemäß den Lehren
von
US 3152380 herzustellen,
wurde ein Polypropylen mit 0,15 Gew.-% zugesetztem Titandioxid bei
238°C durch
zwei Spinndüsen,
mit jeweils 72 runden Löchern, schmelzgesponnen.
Die Filamente wurden abgeschreckt und mit einem Streckverhältnis von
3,25 : 1 bei einer Temperatur von 130°C unter Verwendung einer Reihe
von Walzen gestreckt. Die erhaltenen Filamente hatten Denierwerte
von 15. Die Garne wurden gebauscht und dann bei verschiedenen Temperaturen
10 Minuten lang in einem Autoklav in einem ungespannten Zustand
erwärmt.
Dann wurden die PCR-Werte der Garne gemessen. Temperaturen und PCR-Werte
werden in der folgenden Tabelle angegeben.
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Vergleichsbeispiel 3
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In einem Versuch, den Lehren von
US 3256258 zu folgen, wurde
Polypropylen mit einer nominalen Schmelzflussgeschwindigkeit von
15 g/10 min. bei einer Schmelzentemperatur von 230°C durch eine
Spinndüse
schmelzgesponnen, abgeschreckt, gestreckt und gebauscht. Die gebauschten
Garne wurden bei unterschiedlichen Temperaturen ohne Spannung erwärmt und
die PCR-Werte der Garne gemessen. Erwärmungsdauern und -Temperaturen
und die Durchschnitte von fünf
PCR-Messungen für
jede Probe werden nachstehend angegeben.
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