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Die Erfindung betrifft den Bereich
der Beschleunigungsmesser. Genauer ist die Erfindung ein geregelter
Beschleunigungsmesser mit einer beweglichen Platte, der Kapazitätsänderungen
zum Detektieren der Bewegung einer Masse verwendet.
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Mikrotechnisch gefertigte Beschleunigungsmesser
sind mittlerweile in der Herstellung von Beschleunigungsmessern
gut bekannt. Sie bestehen im allgemeinen aus einer beweglichen Platte,
der seismischen Masse, die mittels Federn an einer festen Armatur
aufgehängt
ist; die Einheit Bewegliche-Platte-Armatur-Federn wird dabei durch
chemischen Zuschnitt in einer Siliziumscheibe erhalten.
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Die bewegliche Platte umfaßt zum Beispiel eine
Elektrode. Die feste Armatur umfaßt zwei Elektroden. Die bewegliche
Elektrode bildet mit jeder der beiden festen Elektroden eine Kapazität. Wenn
eine Beschleunigung auf den Sensor einwirkt verschiebt sich die
bewegliche Platte in Bezug auf die feste Armatur und erzeugt so
ein Ungleichgewicht der Kapazitäten.
Eine Regelungsschaltung detektiert die Differenz zwischen den beiden
Kapazitäten
und reagiert mit der Anwendung einer Gegenwirkungsspannung, also
einer elektrostatischen Kraft, zwischen der Elektrode der beweglichen
Platte und den Elektroden der festen Armatur, um die bewegliche
Platte in ihre Ausgangsposition zurückzuführen. Man verfügt auf diese Weise über einen
elektrostatischen Motor zur Gegenwirkung.
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Es ist bekannt, daß die elektrostatische
Steifigkeit von der elektrostatischen Kraft abhängt. Für einen derartigen Sensor ist
das Regelprinzip der elektrostatischen Steifigkeit wie folgend.
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In Abwesenheit eines elektrischen
Feldes zielt eine durch die Steifigkeit km der
Federn (km ist die Ableitung der Rückstellkraft
bezüglich
der Auslenkung) gegebene Kraft Fm darauf
ab die bewegliche Elektrode in ihre Ruhelage zurückzuführen. In Anwesenheit eines
elektrischen Feldes (Spannung zwischen den festen Elektroden und
der beweglichen Elektrode) zieht dagegen eine elektrostatische Kraft Fe die bewegliche Elektrode in Richtung der
einen oder der anderen der festen Elektroden. Diese Kraft ist die
Summe aus zwei Kräften
in entgegengesetzter Richtung, proportional zum Quadrat des elektrischen Feldes
zwischen den Elektroden: Fe = ε0(S1E1
2 – S2E2
2),
wobei Si die Oberfläche des aus der festen Elektrode
i und der beweglichen Elektrode gebildeten Kondensators ist, E =
Vi/di, Vi ist die Spannung zwischen der Elektrode
i der festen Platte und der Elektrode der gegenüberliegenden beweglichen Platte,
di ist der Abstand zwischen der Elektrode
i und der Elektrode der beweglichen Platte (i = 1 oder 2).
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Diese elektrostatische Kraft hängt wie
die Rückstellkraft
der Federn, jedoch mit umgekehrter Richtung, vom Abstand zwischen
den Elektroden, also von der Auslenkung, ab. Seine Ableitung bezüglich der
Auslenkung ist die elektrostatische Steifigkeit kd.
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Es ist außerdem bekannt, daß die mechanische
Resonanzfrequenz f
rm von der Masse m der
beweglichen Platte und der Steifigkeit der Federn k
m abhängt:
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Die Masse der beweglichen Platte
ist im allgemeinen gut bekannt und in der Herstellung gut kontrolliert,
was jedoch nicht für
die Steifigkeit km der Federn gilt. Die
Eigenschaften sind daher von einem Fertigungslos zum nächsten sehr
unterschiedlich. Dies verlangt die Lösung eines wichtigen aber schwierigen
Problems bei der Realisierung dieser Beschleunigungsmesser, das
darin besteht eine genaue und reproduzierbare mechanische Resonanzfrequenz
der Einheit Bewegliche-Platte-Federn zu erhalten. Die Dynamik (Verhältnis maximales
Signal über
Rauschen) dieses Sensortyps ist tatsächlich stark von dieser Frequenz
abhängig.
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Für
Beschleunigungsmesser, die empfindlich für die vertikale Komponente
sind, muß außerdem ein
weiteres Problem gelöst
werden: das Absinken der beweglichen Masse unter dem Effekt der Schwerkraft.
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In den vertikalen Beschleunigungsmessern (empfindlich
für die
vertikale Komponente der Beschleunigung) sinkt die Masse unter ihrem
eigenen Gewicht um einen Betrag Δz
= mg/km(m = Masse der beweglichen Platte,
g = Schwerebeschleunigung, km = mechanische
Steifigkeit der Federn).
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Da die Dynamik des Beschleunigungsmessers
proportional zur Masse geteilt durch die Steifigkeit ist (S = m/k),
erfordert die Erzielung guter Leistungen eine große Masse
und eine kleine Steifigkeit. Dies führt zu einem Absinken mit großer Amplitude unter
der Wirkung der Schwerkraft.
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Nun muß zum einen in vertikaler Anordnung, für ein System
mit freier Verformung, der Abstand zwischen den festen Platten und
der beweglichen Platte wenigstens gleich dem Absinken sein. Andernfalls
muß auf
Systeme mit Rückstellung
zurückgegriffen
werden. Aber zum anderen führt
ein zu großer Abstand
zwischen den Elektroden zu schlechten Leistungen aufgrund der Schwierigkeiten
ein ausreichendes elektrisches Feld zu erreichen. Das Absinken begrenzt
daher die Leistung des Sensors.
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Um diese Probleme zu lösen zu versuchen, wird
allgemein eine Rejustierung der beweglichen Masse gegenüber der
Armatur ausgeführt,
was die Anwendung relativ komplexer Ausführungstechniken erfordert wie:
- 1. Vorspannen der Federn,
- 2. zusätzliche
Kompensationsfedern,
- 3. elektrostatische Rückstellung
(siehe Patent Nr. US 5 345 824 ),
- 4. elektromagnetische Fernrückstellung,
- 5. zusätzliche
Fabrikationsschritte (siehe Patent Nr. US 4 922 756 ).
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So beschreibt das Dokument
US 4 922 756 die Herstellung
eines mikrotechnisch gefertigten Sensors, dessen Federn während des
Herstellungsprozesses genau kontrollierte Steifigkeitskonstanten haben.
Dies wird jedoch um den Preis zusätzlicher technologischer Schritte
in der Herstellung erreicht.
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Das Patent
US 5 345 824 behandelt das Problem
der Streuung der Steifigkeitskonstante der Federn, wobei die mechanische
Steifigkeitskonstante k
m minimiert wird,
die Masse jedoch durch einen geringen Prozentsatz der gesamten verfügbaren elektrostatischen
Kraft justiert wird. Das Ausgangssignal ist dann von der Konstante
k
m unabhängig,
da die Federn nicht ausgelenkt sind. In diesem Fall ist jedoch die
Empfindlichkeit des Beschleunigungsmessers verändert.
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Der Fachmann sucht daher für gewöhnlich einen
Kompromiß zwischen
der Optimierung der Leistung durch die Verminderung der Steifigkeitskonstante,
was jedoch das Absinken erhöht,
der Optimierung der Leistung durch die Verringerung des Abstands
zwischen den Elektroden zur Erreichung ausreichender elektrischer
Felder, was jedoch die Möglichkeiten
des Absinkens begrenzt, und der Optimierung des Bereichs der Nutzfrequenzen.
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Die Vorrichtung gemäß der Erfindung
ist ein geregelter Beschleunigungsmesser mit einer beweglichen Platte,
entsprechend der im beigefügten
Anspruch 1 gegebenen Definition.
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Eine solche Vorrichtung zur Regelung
der Steifigkeit gemäß der Erfindung
verbessert die Leistung des Systems, da sie es erlaubt gleichzeitig:
- 1. die Streuung der mechanischen Steifigkeit
der Federn zur Aufhängung
der beweglichen Platte zu kompensieren,
- 2. das Absinken der vertikalen Beschleunigungsmesser durch die
Verwendung einer hohen mechanischen Steifigkeit, die durch eine
hohe elektrostatische Steifigkeit kompensiert wird, zu begrenzen,
- 3. die Leistung in der Nutzbandbreite zu optimieren.
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Es ist zu bemerken, daß durch
das absichtliche Einstellen der mechanischen Resonanzfrequenz oberhalb
der oberen Frequenz des Nutzbandes die Bedenken des Fachmanns überwunden
wurden, wobei diese Lösung
auf den ersten Blick ungünstig
für die
Dynamik ist, die proportional zu S = m/km ist.
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Gemäß einer vorteilhaften Ausführungsform des
erfindungsgemäßen Beschleunigungsmessers, umfaßt dieser
zwei feste Elektroden, die voneinander elektrisch isoliert sind.
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In einer anderen vorteilhaften Ausführungsform
des erfindungsgemäßen Beschleunigungsmessers,
umfaßt
dieser eine einzige bewegliche Elektrode.
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Gemäß einer anderen vorteilhaften
Ausführungsform,
erlaubt die elektronische Schaltung des erfindungsgemäßen Beschleunigungsmessers
eine Zeitmultiplexierung jeder beweglichen Elektrode.
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Gemäß noch einer anderen vorteilhaften Ausführungsform,
weist der erfindungsgemäße Beschleunigungsmesser
einen Zyklus der Zeitmultiplexierung auf, der vier Schritte umfaßt:
- – ein
erster Schritt, in dem eine Probespannung und deren zur Masse symmetrische
Spannung respektive zwischen jeder festen Elektrode und der beweglichen
Elektrode angelegt wird,
- – ein
zweiter Schritt, in dem die Ladung der aus einer der beiden festen
Elektroden und der beweglichen Elektrode gebildeten Kapazität und die
Ladung der aus der anderen festen Elektroden und der beweglichen
Elektrode gebildeten Kapazität auf
Null gesetzt werden,
- – ein
dritter Schritt, in dem eine Gegenwirkungsspannung an die eine oder
andere der Kapazitäten,
die durch die bewegliche Elektrode und eine der festen Elektroden
gebildet werden, in Abhängigkeit
von einer durch das Regelsystem getroffenen Entscheidung, angelegt
wird,
- – ein
vierter Schritt, in dem die gleiche Operation wie bei der zweiten
Stufe wiederholt wird.
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In einer anderen vorteilhaften Ausführungsform
erlaubt die elektronische Schaltung des erfindungsgemäßen Beschleunigungsmessers
die Spannungsamplituden zwischen jeder festen Elektrode und jeder
beweglichen Elektrode zu variieren, um die elektrostatische Steifigkeit
einzustellen.
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Gemäß noch einer anderen vorteilhaften Ausführungsform,
erlaubt die elektronische Schaltung des erfindungsgemäßen Beschleunigungsmessers
die Dauer der Zeitmultiplexierungsschritte zu justieren.
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Gemäß noch einer anderen vorteilhaften Ausführungsform
des erfindungsgemäßen Beschleunigungsmessers,
bildet die Justierung der Dauer der Zeitmultiplexierungsschritte
ein Mittel zum Einstellen der elektrostatischen Steifigkeit.
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Gemäß noch einer anderen vorteilhaften Ausführungsform
des erfindungsgemäßen Beschleunigungsmessers,
bildet die Einstellung der elektrostatischen Steifigkeit ein Mittel
zum Kompensieren der Streuung in der mechanischen Steifigkeit der
Federn.
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In einer anderen vorteilhaften Ausführungsform
des erfindungsgemäßen Beschleunigungsmessers
bildet die Einstellung der elektrostatischen Steifigkeit ein Mittel
zum Verringern des Absinkens, wenn der Beschleunigungsmesser in
vertikaler Stellung ist, ohne Leistungsverlust.
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Gemäß einer anderen Ausführungsform
des erfindungsgemäßen Beschleunigungsmessers,
bildet die Einstellung der elektrostatischen Steifigkeit ein Mittel
zum Optimieren der Leistungseigenschaften in Abhängigkeit vom Nutzband.
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Der erfindungsgemäße Beschleunigungsmesser kann
auch Bestandteil einer anderen komplexeren Vorrichtung sein.
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Die folgende Beschreibung einer bestimmten
Ausführungsform
der Erfindung ist rein illustrativ und nicht einschränkend. Sie
ist mit Bezug auf die anhängenden
Figuren zu lesen:
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Die 1 stellt
schematisch eine bestimmte, aber nicht einschränkende Ausführungsform des Sensors des
erfindungsgemäßen Beschleunigungsmessers
dar.
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Die 2 ist
eine schematische Darstellung der Kapazitätsvorrichtung des Sensors.
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Die 3 ist
eine Übersicht
einer bestimmten, aber nicht einschränkenden Ausführungsform des
erfindungsgemäßen Beschleunigungsmessers.
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Die 4 stellt
schematisch ein Beispiel einer Periode der Multiplexierung der beweglichen Elektrode
dar.
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Die Erfindung, die gemäß der folgenden
bestimmten, aber nicht einschränkenden
Ausführungsform
funktionieren und realisiert werden kann, umfaßt einen Sensor 1 und
eine elektronische Schaltung 10.
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Der Sensor 1 umfaßt die folgenden
Elemente:
- – eine
Armatur 2,
- – zwei
feste Elektroden 3 und 4, die fest mit der Armatur 2 verbunden
sind,
- – eine
bewegliche Elektrode 5, die von einer beweglichen Platte 6 gehalten
wird,
- – Federn 7,
die in elastischer Weise die bewegliche Platte 6 mit der
Armatur 2 verbinden.
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Die bewegliche Platte 6,
die die bewegliche Elektrode 5 trägt, die Armatur 2 mit
der die festen Elektroden 3 und 4 verbunden sind
sowie die Federn 7 werden in einem Halbleitersubstrat durch übliche technologische
Verfahren der Mikrofabrikation mikrotechnisch gefertigt: chemische
Gravierung, Ionenerosion, Photo- oder Elektrolithographie, Ionische-Implantation
etc. Der Halbleiter kann zum Beispiel Silizium sein.
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Die bewegliche Elektrode 5 wird
durch eine einfache leitende Zone oder mehrere, elektrisch untereinander
verbundene, leitende Zonen gebildet.
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Jede der festen Elektroden 3 und 4 wird durch
eine einfache leitende Zone oder mehrere, elektrisch untereinander
verbundene, leitende Zonen gebildet. Die so beschriebenen festen
Elektroden 3 und 4 sind voneinander elektrisch
isoliert.
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Die bewegliche Elektrode 5 ist
von den festen Elektroden 3 und 4 elektrisch isoliert.
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Die bewegliche Elektrode 5 bildet
mit jeder der festen Elektroden 3 und 4 eine Kapazität. Der Sensor 1 umfaßt also
zwei Kapazitäten 8 und 9,
die die bewegliche Elektrode 5 als gemeinsame Elektrode
haben.
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Die bewegliche Elektrode 5 soll
sich unter dem Einfluß einer
Kraft zwischen den beiden festen Elektroden 3 und 4 bewegen.
Wenn eine Beschleunigung auf den Sensor angewendet wird, erzeugt
somit die Verschiebung der beweglichen Elektrode 5 gleichzeitig
eine Veränderung
der Kapazität
der Kapazitäten 8 und 9.
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In einer vorteilhaften aber nicht
einschränkenden
Ausführungsform,
ist die elektronische Schaltung 10 vom Typ "geschalteter Kapazitäten". Sie umfaßt außerdem Spannungsgeneratoren 14, 15 und 19,
eine Kapazität 21,
einen Verstärker 22 und ein
Regelsystem 20. Sie wird durch einen Taktgeber 30 getaktet.
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Vier Schalter 11, 12, 13 und 17 gestatten
es, wahlweise und während
bestimmter Phasen des Zyklus des Taktgebers 30, bestimmte
Elemente der elektronischen Schaltung 10 ein- und auszuschalten.
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Der Schalter 11 gestattet
es, die feste Elektrode 3 wahlweise mit der Masse, mit
+Vm 14 oder mit der Generatorschaltung
für eine
Gegenwirkungsspannung Vcr 16 zu
verbinden. Der Schalter 12 gestattet es, die feste Elektrode 4 wahlweise
mit der Masse, mit –Vm 15 oder mit der Generatorschaltung für die Gegenwirkungsspannung
Vcr 16 zu verbinden. Der Schalter 13 gestattet
es, die bewegliche Elektrode 5 wahlweise mit dem Eingang
der Regelsystems 20 oder mit der Masse zu verbinden. Der
Schalter 17 gestattet es, den Generator der Spannung Vref 19 einzuschalten.
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Die Schalter 11, 12 und 13 gestatten
es auch, zur Entladung der Kondensatoren 8 beziehungsweise 9,
die Elektroden 3, 4 und 5 an Masse zu legen.
Der Kondensator 21 wird auch durch einen (nicht dargestellten)
Schalter entladen.
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Vorteilhafterweise wird eine parallele RC-Schaltung 18 in
der Generatorschaltung der Gegenwirkungsspannung Vcr 16 angebracht.
Die parallele RC-Schaltung 18 umfaßt eine Entladekapazität Cd 23 und einen Entladewiderstand
Rd 24.
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Diese parallele RC-Schaltung 18 wird
parallel zu einem Generator der Spannung Vref 19 angebracht.
Der Schalter 17 gestattet es, die parallele RC-Schaltung 18 mit
dem Generator der Spannung Vref 19 zu
verbinden.
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Wie weiter unten erläutert, detektiert
das Regelsystem 20 die Veränderung der Kapazitäten 8 und 9,
indem es eine Spannung +Vm und –Vm zwischen der beweglichen Elektrode 5 und
den festen Elektroden 3 und 4 anlegt und reagiert,
indem es eine Gegenwirkungsspannung +Vcr zwischen
der beweglichen Elektrode 5 und einer der festen Elektroden 3 und 4 anlegt,
wobei die Gesamtheit Feste-Elektroden-Bewegliche-Elektrode einen elektrostatischen Motor
zur Gegenwirkung bildet, der die bewegliche Elektrode 5 in
ihre Ausgangsposition zurückführt. Das
Regelsystem 20 kann ein Sigma-Delta-Modulationssystem umfassen.
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Der Zyklus des Taktgebers 30 bestimmt
eine Multiplexierung der beweglichen Elektrode 5. Eine Periode
dieser Multiplexierung wird in 4 dargestellt.
Diese Periode bestimmt ein zeitliches Intervall der Länge P.
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Zur Zeit T1 der
Multiplexierungsperiode setzen die Schalter 11 und 12 die
Elektroden 3 und 4 mit den Spannungsgeneratoren 14 und 15 in
elektrischen Kontakt. Der Schalter 13 setzt die bewegliche Elektrode 5 in
Kontakt mit der Kapazität 21.
Diese Position der Schalter 11, 12 und 13 wird
bis zur Zeit T2 aufrechterhalten. Dieses
Zeitintervall zwischen T1 und T2 stellt
den Schritt 1 der Feststellung der Position der beweglichen
Elektrode 5 dar.
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Zur Zeit T2 legen
die Schalter 11, 12 und 13 die entsprechenden
festen Elektroden 3 und 4 beziehungsweise die
bewegliche Elektrode 5 an Masse und bleiben in dieser Konfiguration
bis zur Zeit T3. Das Zeitintervall zwischen
T2 und T3 definiert
den Schritt 2.
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Zur Zeit T3 setzen
die Schalter 11 und 12 die Elektroden 3 oder 4 mit
dem Spannungsgenerator 16 in Kontakt und bleiben bis zur
Zeit T4 in dieser Position. Von T3 bis T4 läuft der
Schritt 3 der Anwendung der Gegenwirkungskraft ab, die
als Motor auf die bewegliche Elektrode 5 wirkt.
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Zur Zeit T4 legen
die Schalter 11 und 12 die festen Elektroden 3 und 4 an
Masse und bleiben bis zur Zeit T1 plus P
in dieser Position. Von T4 bis T1 plus P läuft der Schritt 4 ab.
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Der Zyklus des Taktgebers 30 definiert
also 4 Schritte:
- Schritt 1: Die Position
der beweglichen Elektrode 5 wird durch die Anwendung zweier
zur Masse symmetrischer Spannungsstufen +Vm und –Vm zwischen den festen Elektroden 3 beziehungsweise 4 und
der beweglichen Elektrode 5 gemessen. Falls die bewegliche
Elektrode 5 nicht zentriert ist, sind der Wert C1 der Kapazität 8 und der Wert C2 der Kapazität 9 nicht gleich,
woraus ein Ladungstransfer ΔQ
= Vm(C1 – C2) in die Kapazität 21 resultiert. Die
Position der beweglichen Elektrode 5 am Ende des Schritts 1 wird
durch die Spannung VS repräsentiert.
- Schritt 2: Die Ladung der Kapazitäten 8 und 9 wird auf
Null gesetzt.
- Schritt 3: Eine Gegenwirkungsspannung Vcr wird in
Abhängigkeit
einer vom Regelsystem 20 getroffenen Entscheidung auf eine
der Kapazitäten 8 oder 9 angewendet,
wobei die Entscheidung selbst von der Auslenkung der beweglichen
Elektrode 5 aus ihrer Normalposition (für die C1 =
C2) abhängt.
Diese Spannung Vcr entwickelt eine elektrostatische
Kraft Fd, die die bewegliche Elektrode 5 in ihre Normalposition
zurückzuführen versucht.
- Schritt 4: Die Ladung der Kapazitäten 8 und 9 wird auf
Null gesetzt.
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Das Nullsetzen der Werte der Kapazitäten 8 und 9 beseitigt
die gegenseitige Beeinflussung der Positionsmessung und der Anwendung
der Gegenwirkungsspannung.
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Die Dauer jedes dieser Schritte kann
kontrolliert werden.
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Die Gegenwirkungsspannung Vcr kann konstant sein, d. h. sie wird auf
die Elektroden 3 oder 4 und 5 in Form
eines Rechteckimpulses angewendet, vorteilhafter wird die Gegenwirkungsspannung
Vcr jedoch auf die Elektroden 3 oder 4 und 5 in
Form eines Impulses mit einer geraden steigenden Flanke und einer
fallenden Flanke vom exponentiell fallenden Typ angewendet.
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Dies gestattet es die Empfindlichkeit
gegenüber
den Flanken des Taktgebers, d. h. dem Rauschen der Phase des Taktgebers,
zu vermindern und somit das Signal-Rausch-Verhältnis
des Sensors zu verbessern. Tatsächlich
ist die auf die bewegliche Elektrode 5 angewendete elektrostatische
Kraft Fd proportional zum Integral des Quadrats der Gegenwirkungsspannung
Vcr. Das auf die fallende Impulsflanke einwirkende
Rauschen der Phase verändert also
den Wert dieses Integrals wenig wenn die Gegenwirkungsspannung Vcr sich zunehmend abschwächt und gegen Ende des Impulses
sogar verschwindet. Daher kann zum Beispiel ein Abfallen vom Typ
eines exponentiellen Abfallens oder einer gedämpften Sinusfunktion passend
sein.
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Vorteilhafterweise wird in diesem
Fall die Gegenwirkungsspannung Vcr in der
folgenden Weise erzeugt: Die Kapazität Cd 23 wird
mit Hilfe des Generators der Spannung Vref 19 während der
Schritte 1, 2 und/oder 4 auf eine Referenzspannung
Vref geladen. Während des Schritts 3,
welcher der Schritt der Anwendung der Gegenwirkungsspannung Vcr ist, wird die Kapazität Cd 23 zwischen
die bewegliche Elektrode 5 und die eine oder die andere
der festen Elektroden 3 und 4 sowie mit den Anschlüssen des
Entladewiderstands Rd 24 verbunden.
Die Entscheidung die Gegenwirkungsspannung Vcr auf
die eine oder die andere der festen Elektroden 3 und 4 anzuwenden, wird
in Abhängigkeit
des Vorzeichens der Auslenkung der beweglichen Platte 6 getroffen.
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Das Prinzip der Regelung der Resonanzfrequenz
des erfindungsgemäßen Beschleunigungsmessers
wird nachfolgend beschrieben.
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Die wirksame Resonanzfrequenz f
ra ist an die Masse der beweglichen Platte
und an die wirksamen Rückstellsteifigkeit
gekoppelt:
mit k
a (wirksame
Steifigkeit) = k
m (Steifigkeit der Federn) – k
e (elektrostatische Steifigkeit) und m Masse der
beweglichen Platte.
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Der Wert von ka kann
somit eingestellt werden, indem die elektrostatische Steifigkeit
ke verändert
wird.
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Die Leistung des Sensors wird durch
den Umstand verbessert, daß sie
an die wirksame Resonanzfrequenz f
ra und
nicht an die mechanische Resonanzfrequenz
gekoppelt ist und das k
a vermindert werden kann, d. h. die zu S
= m/k
a proportionale Dynamik erhöht wird.
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Bei der Realisierung des erfindungsgemäßen Beschleunigungsmessers
entscheidet man sich dafür
die mechanische Resonanzfrequenz oberhalb der oberen Frequenz des
interessierenden Bands zu legen (erhöhte Steifigkeit km).
Dies gestattet es, das Absinken zu begrenzen, den Interelektrodenabstand zu
vermindern, und somit stärkere
elektrische Felder (also eine hohe elektrostatische Steifigkeit
ke) zu verwenden und so zu dosieren, daß die wirksame
Resonanzfrequenz in das interessierende Band zurückgeholt wird.
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Der Bereich der denkbaren Frequenzen
für die
Multiplexierung ist zum Beispiel das 100- bis 500-fache der höchsten Nutzfrequenz.
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Dies erleichtert es, im interessierenden
Band eine erhöhte
Regelkreisverstärkung
zu erreichen, ohne die Stabilität
des geregelten Systems zu beeinträchtigen.
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Gemäß einer bestimmten, aber nicht
einschränkenden
Ausführungsform
der Regelung des erfindungsgemäßen Beschleunigungsmessers
wird die elektrostatische Steifigkeit kd durch
eine Einstellung der Dauer des Schritts 1 festgelegt. Die
Einstellung der Dauer des Schritts 1 wird bevorzugt, da
sie nur auf den Parameter ke einwirkt.
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In kontinuierlichen Systemen ist
die elektrostatische Steifigkeit, als Ableitung der elektrostatischen
Kraft bezüglich
des Abstands zwischen den Elektroden, proportional zum Quadrat der
Spannung und umgekehrt proportional zur dritten Potenz des Abstands
zwischen den Elektroden. In abgetasteten Systemen, sofern die Abtastfrequenz
wesentlich oberhalb der Grenzfrequenz des Systems liegt, ist sie außerdem proportional
zum zyklischen Verhältnis
der Anwendung der Spannung (Ta/Te, wobei Ta die Zeitspanne der Anwendung
der Gegenwirkungsspannung Vcr und Te die
Zeitspanne der Abtastung ist).
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In anderen Ausführungsformen der vorliegenden
Erfindung, könnte
die Amplitude der Spannung zwischen den festen Elektroden 3 und 4 und der
beweglichen Elektrode 5 mit Hilfe der elektronischen Schaltung 10 variiert
werden. Diese Maßnahme
kann auch ein Mittel zur Regelung der elektrostatischen Steifigkeit
bilden, selbst wenn die Leistung des Beschleunigungsmessers in diesem
Fall schlechter sind, als bei der Einstellung der elektrostatischen
Steifigkeit durch Veränderung
der Dauer des Schritts 1. Die Variation der Amplitude der
während des
Schritts 1 angewendeten Spannung verändert die Empfindlichkeit der
Positionsfeststellung der beweglichen Elektrode 5, was
die Stabilität
der Gegenwirkungs-Regelschleife beeinflußt. Die Variation der Amplitude
der Spannung oder der Dauer des Schritts 3 verändert auch
die Empfindlichkeit des Beschleunigungsmessers. Es ist auch möglich eine
Regelung der elektrostatischen Steifigkeit auszuführen, indem im
Verlauf der zeitlichen Multiplexierung gleichzeitig die Amplitude
der Spannung zwischen den festen Elektroden 3 und 4 und
der beweglichen Elektrode und die Dauer des Schritts der Positionsmessung und/oder
des Schritts der Anwendung der elektrostatischen Kraft variiert
wird.
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Mit Hilfe der oben beschriebenen
Regelung der Resonanzfrequenz ist es möglich:
- – die Streuung
der mechanischen Steifigkeit der Federn 7 zu kompensieren
und somit die Realisierung der Beschleunigungsmesser zu vereinfachen.
- – das
Absinken der vertikalen Beschleunigungsmesser ohne Leistungseinbußen zu verringern,
- – die
Leistung entsprechend des Nutzbands zu optimieren.
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In der seismischen Prospektierung
für die Geophysik
ist es zum Beispiel üblich
die Bandbreite der Aufnahmekette der Signale in Abhängigkeit
von der untersuchten Zonen oder der gewünschten Untersuchungstiefen
zu variieren: 100, 200 oder 400 Hz. Falls die Resonanzfrequenz eines
Beschleunigungsmessers des bisherigen Stands der Technik für eine gegebene
Bandbreite optimiert ist, 100 Hz zum Beispiel, ist die Leistung
bei der Benutzung für
400 Hz sehr verschlechtert. Durch eine Neueinstellung der elektrostatischen
Steifigkeit, wie bei einem Beschleunigungsmesser gemäß der Erfindung,
ist es möglich
die optimale Leistung wieder zu erreichen.
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So wie oben beschrieben, umfaßt der erfindungsgemäße Beschleunigungsmesser
einen Sensor 1 mit einer beweglichen Elektrode 5 und
zwei festen Elektroden 3 und 4, jedoch kann der
Sensor 1 auch aus mehreren beweglichen Elektroden 5 und mehr
als zwei festen Elektroden 3 und 4 bestehen. Ebenso
können
mehrere Sensoren 1 zusammengeschlossen werden, um einen
Beschleunigungsmesser gemäß der Erfindung
zu bilden, für
den die Resonanzfrequenz jedes Sensors 1 durch eine mechanische
Steifigkeit und eine Regelung der elektrostatischen Steifigkeit
so wie oben beschrieben festgelegt wird.
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Ein erfindungsgemäßer Beschleunigungsmesser kann
für die
seismische Prospektierung, für die
Detektion von Erschütterungen
für Sicherheitssysteme
wie "Air-Bags", etc. verwendet
werden.
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Zahlreiche Vorrichtungen mit verschiedenen Anwendungen
können
unter ihren Bauelementen einen durch die vorliegende Erfindung wie
oben beschriebenen und wie folgend beanspruchten Beschleunigungsmesser
haben.