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Die
vorliegende Erfindung betrifft ein Gießprodukt auf Fe-Basis und ein
Verfahren zur thermischen Behandlung eines Gießproduktes auf Fe-Basis.
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Es
gibt ein herkömmlich
bekanntes Gießprodukt
auf Fe-Basis, welches eine freischneidende Eigenschaft besitzt und
aus einem Gusseisen mit Lamellengraphit hergestellt ist. Gusseisen
mit Lamellengraphit besitzt jedoch die Problematik, dass dessen
mechanische Eigenschaft im Vergleich zu Stahl gering ist. Aus diesem
Grund wurden Maßnahmen
zur Sphäroidisierung
des Graphits sowie zur Erhöhung
der Härte
einer Matrix ergriffen, um eine mechanische Festigkeit bereitzustellen,
welche jener von Stahl entspricht. Wird eine derartige Maßnahme ergriffen,
so tritt jedoch das Problem auf, dass die Schneidfähigkeit
des Gießproduktes
auf Fe-Basis in hohem Maße
beeinträchtigt
wird. Dies liegt darin begründet,
dass die in Kristallkörnern
präzipitierten
Graphitphasen aufgrund der Sphäroidisierungsbehandlung
in einer Kristallkorngrenze koagulieren, weshalb der Graphit nicht
in den Kristallkörnern
vorliegt oder aber, selbst wenn der Graphit vorliegt, dessen Menge außerordentlich
gering ist, was im Ergebnis dazu führt, dass die Schneidfähigkeit
einer die Kristallkörner
umgebenden Matrix gut ist, während
die Schneidfähigkeit
der Kristallkörner
schlecht ist, wobei sich ein großer Unterschied bezüglich der
Schneidfähigkeit
zwischen der Matrix und den Kristallkörnern ergibt.
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Es
ist eine Aufgabe der vorliegenden Erfindung, ein Gießprodukt
auf Fe-Basis bereitzustellen, welches eine freischneidende Eigenschaft
besitzt, wobei die Schneidfähigkeit
durch Dispergieren einer bestimmten Menge an Graphitphasen selbst
in einer Gruppe von Kristallkörnern
entsprechenden feinen α-Körnern mit massiver
Gestalt erhöht
wird, nämlich
in einem durch Koagulation der feinen α-Körner
gebildeten massiven Bereich.
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Um
vorstehende Aufgabe zu lösen,
wird gemäß vorliegender
Erfindung ein Gießprodukt
auf Fe-Basis bereitgestellt, welches durch thermische Behandlung
eines Gießproduktes
auf Fe-Basis, das durch Anwendung eines Thixo-Gießverfahrens
unter Verwendung eines Gießmaterials
auf Fe-Basis als Gießmaterial
hergestellt wurde, hergestellt wird, wobei das Gießprodukt
auf Fe-Basis eine Matrix und eine große Anzahl an Gruppen von massiven,
feinen α-Körnern, welche
in der Matrix dispergiert sind, umfasst, wobei das Gießprodukt
auf Fe-Basis eine thermisch behandelte Textur aufweist, bei der
eine große
Anzahl an Graphitphasen in der Matrix und in jeder der Gruppen von
feinen α-Körnern dispergiert
sind, und wobei das Gießprodukt
auf Fe-Basis eine freischneidende Eigenschaft besitzt, so dass ein
Verhältnis
B/A eines Flächenanteils
B der Graphitphasen in allen Gruppen von feinen α-Körnern zu einem Flächenanteil
A der Graphitphasen in der gesamten thermisch behandelten Textur
in einem Bereich von B/A ≥ 0.138
liegt, wobei das Gießprodukt
1.8 Gew.-% ≤ C ≤ 2.5 Gew.-%
an Kohlenstoff, 1.4 Gew.-% ≤ Si ≤ 3.0 Gew.-%
an Silizium, 0.3 Gew.-% ≤ Mn ≤ 1.3 Gew.-% an
Mangan und einen Rest an Eisen, einschließlich unvermeidbarer Verunreinigungen,
umfasst.
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Die
Gruppe massiver, feiner α-Körner wird
durch Umwandlung ursprünglicher γ-Kristallkörner bei
einer eutektischen Temperatur Te gebildet, und die Graphitphasen
in der Gruppe feiner α-Körner werden
aus den ursprünglichen γ-Kristallkörnern präzipitiert.
Weiterhin umfasst die Gruppe feiner α-Körner Cementitphasen. Ist die
Menge an Graphitphasen in allen derartigen Gruppen massiver, feiner α-Körner wie
vorstehend beschrieben spezifiziert, so kann die Schneidfähigkeit
der Gruppen feiner α-Körner erhöht und der
Unterschied bezüglich
der Schneidfähigkeit
zwischen den Gruppen feiner α-Körner gemäßigt werden.
Beträgt
B/A < 0.138, so
verschlechtert sich jedoch die Schneidfähigkeit des Gießproduktes
auf Fe-Basis.
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Die
Fläche
der Matrix wird hier durch V repräsentiert. Werden die Flächen der
einzelnen Gruppen feiner α-Körner jeweils
durch w1, w2, w3 --- wn repräsentiert,
so wird die Gesamtsumme W der Flächen
aller Gruppen feiner α-Körner durch
W = w1 + w2 + w3 --- + wn repräsentiert.
Weiterhin werden die Flächen
der einzelnen in der Matrix vorliegenden Graphitphasen jeweils durch
x1, x2, x3 --- xn repräsentiert,
wobei die Gesamtsumme der Flächen
aller in der Matrix vorliegenden Graphitphasen durch X = x1 + x2 + x3 --- + xn repräsentiert
wird. Weiterhin wird, wenn die Flächen aller Graphitphasen in
den einzelnen Gruppen feiner α-Körner jeweils
durch y1, y2, y3 --- yn repräsentiert
werden, die Gesamtsumme Y der Flächen
der Graphitphasen in allen Gruppen feiner α-Körner durch Y = y1 +
y2 + y3 --- + yn repräsentiert.
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Aus
diesem Grund wird der Flächenanteil
A der Graphitphasen in der gesamten thermisch behandelten Textur
durch A = {(X + Y)/(V + W)} × 100
(%) repräsentiert.
Der Flächenanteil
B der Graphitphasen in allen Gruppen feiner α-Körner wird durch B = (Y/W) × 100 (%)
repräsentiert.
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Es
ist eine weitere Aufgabe der vorliegenden Erfindung, ein Verfahren
zur thermischen Behandlung der vorstehend beschriebenen Art bereitzustellen,
welches auf einfache Weise die Massenproduktion eines Gießproduktes
auf Fe-Basis ermöglicht,
das dem vorstehend beschriebenen ähnlich ist.
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Um
vorstehende Aufgabe zu lösen,
wird gemäß vorliegender
Erfindung ein Verfahren zur thermischen Behandlung eines Gießproduktes
auf Fe-Basis bereitgestellt, umfassend den Schritt des Unterwerfens
eines mittels eines Thixo-Gießverfahrens
hergestellten ursprünglichen
Gießproduktes
auf Fe-Basis einer thermischen Behandlung unter Bedingungen, unter
welchen, wenn Te eine eutektische Temperatur des ursprünglichen
Gießproduktes
ist, die Temperatur T der thermischen Behandlung in einen Bereich
von Te ≤ T ≤ Te + 170°C eingestellt
wird, und die Zeit t der thermischen Behandlung in einen Bereich
von 20 Minuten ≤ t ≤ 90 Minuten
eingestellt wird, wodurch ein thermisch behandeltes Produkt mit
einer freischneidenden Eigenschaft bereitgestellt wird, wobei das
Gießprodukt
1.8 Gew.-% ≤ C ≤ 2.5 Gew.-%
an Kohlenstoff, 1.4 Gew.-% ≤ Si ≤ 3.0 Gew.-%
an Silizium, 0.3 Gew.-% ≤ Mn ≤ 1.3 Gew.-%
an Mangan und einem Rest an Eisen, einschließlich unvermeidbarer Verunreinigungen,
umfasst.
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Da
das ursprüngliche
Gießprodukt
auf Fe-Basis mittels Thixo-Gießverfahren
hergestellt wird, weist es eine durch Abschrecken mittels einer
Gießform
resultierende erstarrte Textur auf. Wird ein derartiges ursprüngliches
Produkt einer thermischen Behandlung unter den vorstehend beschriebenen
Bedingungen unterworfen, so kann ein Gießprodukt auf Fe-Basis mit einer
freischneidenden Eigenschaft der vorstehend beschriebenen Ausgestaltung
hergestellt werden.
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Mindestens
eine von einer vernetzten Cementitphase und einer astförmigen Cementitphase
kann in der erstarrten Textur präzipitiert
werden. Dies bewirkt eine Verschlechterung der mechanischen Eigenschaften des
Gießproduktes
auf Fe-Basis, insbesondere der Zähigkeit.
Alsdann ist es eine gängige
Praxis, die vernetzte Cementitphase und dergleichen vollständig zu
zersetzen und zu graphitieren, indem ein derartiges ursprüngliches
Gießprodukt
auf Fe-Basis einer thermischen Behandlung unterworfen wird. Wird
eine vollständige
Graphitierung der vernetzten Cementitphase und dergleichen durchgeführt, so
stößt man jedoch
auf folgendes Problem: der Young'sche
Modul des Gießproduktes
auf Fe-Basis verringert sich, und da die Temperatur der thermischen
Behandlung hoch ist, ist es unmöglich,
dem Bedarf hinsichtlich der Einsparung von Energie nachzukommen.
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Wird
das ursprüngliche
Gießprodukt
auf Fe-Basis unter den vorstehend beschriebenen Bedingungen einer
thermischen Behandlung unterworfen, so kann eine Feinverteilung
der vernetzten Cementitphasen und dergleichen erfolgen. Das Gießprodukt
auf Fe-Basis, welches eine thermisch behandelte Textur aufweist
und aus der Feinverteilung der vernetzten Cementitphasen und dergleichen
resultiert, weist einen Young'schen Modul
und eine Ermüdungsfestigkeit
auf, welcher/welche im Wesentlichen jenem/jener eines Kohlenstoffstahls für eine mechanische
Struktur entspricht.
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Liegt
die Temperatur T der thermischen Behandlung niedriger als Te, so
kann die thermisch behandelte Textur jedoch nicht hergestellt werden,
und es kann keine Feinverteilung der vernetzten Cementitphase und dergleichen
erfolgen. Andererseits kann, wenn T > Te + 170°C ist, die Koagulation der Graphitphasen
aus den Gruppen feiner α-Körner in
die Grenze bewirkt werden, wobei die Graphitierung der vernetzten
Cementitphasen und dergleichen voranschreitet. Beträgt die Zeit
t der thermischen Behandlung weniger als 20 Minuten, so kann eine
Metalltextur, wie sie vorstehend beschrieben ist, nicht hergestellt
werden. Andererseits schreiten die Koagulation und die Graphitierung
voran, wenn t > 90
Minuten ist.
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1 ist
eine Schnittansicht einer Druckgussvorrichtung;
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2 ist
ein Zustandsdiagramm einer Fe-C-2 Gew.-% Si-Legierung;
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3A ist
eine Mikrophotographie einer Textur eines ursprünglichen Gießproduktes;
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3B ist
eine Pauszeichnung eines in 3A dargestellten
wesentlichen Teils;
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4A ist
eine Mikrophotographie einer Textur eines Beispiels 1 (eines thermisch
behandelten Produktes) eines Gießproduktes auf Fe-Basis;
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4B ist
eine Pauszeichnung eines in 4A dargestellten
wesentlichen Teils;
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5 ist
eine graphische Darstellung, welche die Beziehung zwischen dem Verhältnis B/A
des Flächenanteils
B zum Flächenanteil
A und der maximalen Verschleißmarkenbreite
VB veranschaulicht;
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6 ist
eine graphische Darstellung, welche die Beziehung zwischen der Temperatur
T der thermischen Behandlung und dem Verhältnis B/A des Flächenanteils
B zum Flächenanteil
A veranschaulicht;
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7 ist eine graphische Darstellung, welche
die Beziehung zwischen der Zeit t der thermischen Behandlung und
dem Verhältnis
B/A des Flächenanteils
B zum Flächenanteil
A veranschaulicht; und
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8 ist eine graphische Darstellung, welche
die Beziehung zwischen der Temperatur T der thermischen Behandlung,
dem Young'schen
Modul und dem Flächenanteil
A der Graphitphasen in der gesamten thermisch behandelten Textur
veranschaulicht.
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[BEISPIEL 1]
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Tabelle
1 zeigt die Zusammensetzung eines Gießmaterials auf Fe-Basis. Diese
Zusammensetzung gehört
zu einer hypoeutektischen Legierung auf Fe-C-Si-Basis. P und S in
Tabelle 1 stellen unvermeidbare Verunreinigungen dar. Die eutektische
Temperatur Te dieser Legierung beträgt 770°C (siehe 2).
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Zur
Herstellung eines Gießproduktes
auf Fe-Basis mittels Gießverfahren
wurde das Gießmaterial
auf Fe-Basis durch Induktionsheizen auf 1200°C erwärmt, um ein halbgeschmolzenes
Gießmaterial
auf Fe-Basis mit darin nebeneinander vorliegenden festen und flüssigen Phasen
herzustellen. Der Festphasenanteil R dieses Materials betrug 70%.
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Anschließend wurde
die Temperatur der in 1 dargestellten stationären und
beweglichen Matrizen 2 und 3 in der Druckgussvorrichtung 1 kontrolliert
und das halbgeschmolzene Gießmaterial
auf Fe-Basis 5 in die Kammer 6 platziert. Der
Druckkolben 9 wurde betrieben, um das Gießmaterial
auf Fe-Basis 5 in den Hohlraum 4 einzufüllen. In
diesem Fall betrug der Einfülldruck
des halbgeschmolzenen Gießmaterials
auf Fe-Basis 5 36 MPa. Durch Zurückhalten des Druckkolbens 9 am
terminalen Ende des Kolbenhubs wurde anschließend eine Druckkraft auf das
in den Hohlraum 4 eingefüllte halbgeschmolzene Gießmaterial
auf Fe-Basis 5 ausgeübt,
und das halbgeschmolzene Gießmaterial
auf Fe-Basis 5 wurde unter Ausübung einer solchen Druckkraft verfestigt,
um ein Gießprodukt
auf Fe-Basis (ein ursprüngliches
Gießprodukt)
bereitzustellen.
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3A ist
eine Mikrophotographie einer Textur des ursprünglichen Gießproduktes
auf Fe-Basis, und 3B ist eine Pauszeichnung eines
wesentlichen Teils der Mikrophotographie. Wie aus den 3A und 3B hervorgeht,
ist es gemäß dem Thixo-Gießverfahren
möglich,
ein ursprüngliches
Gießprodukt
herzustellen, welches frei von Fehlstellen in der Größenordnung
von Mikrometern oder dergleichen ist, und welches eine dichte Metalltextur
aufweist. In den 3A und 3B liegt
aufgrund des mittels der Gießform
bewirkten Abschreckens aus dem halbgeschmolzenen Zustand eine vernetzte
Cementitphase II an der Grenze eines jeden Korns des ursprünglichen
Kristalls γ vor,
z. B. einem in diesem Fall aus einem martensitierten α-Nadelkristall und
einer verbleibenden γ-Phase
bestehenden massiven Anteil 1, wobei in einem außerhalb des massiven Anteils
1 vorliegenden eutektischen Kristallanteil eine aus astförmigen Cementitphasen
III und Anteilen IV, welche jeweils aus einer α-Phase und einer verbleibenden γ-Phase bestehen,
bestehende laminare Textur beobachtet wird.
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Anschließend wurde
das ursprüngliche
Gießprodukt
auf Fe-Basis einer thermischen Behandlung unter den Bedingungen
von Atmosphärendruck,
einer Temperatur T der thermischen Behandlung von 770°C (eutektoide
Temperatur Te), einer Zeit t der thermischen Behandlung von 60 Minuten,
sowie Luftkühlung
unterworfen, um Beispiel 1 eines Gießproduktes auf Fe-Basis bereitzustellen.
Die Beispiele 2 bis 15 der Gießprodukte
auf Fe-Basis wurden ebenfalls dadurch hergestellt, dass das ursprüngliche
Gießprodukt
auf Fe-Basis einer thermischen Behandlung unterworfen wurde, wobei
die Temperatur T der thermischen Behandlung und/oder die Zeit t
der thermischen Behandlung variiert wurden. Tabelle 2 zeigt die
Bedingungen der thermischen Behandlung für die Beispiele 1 bis 15.
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4A ist
eine Mikrophotographie einer Textur des Beispiels 1 (des thermisch
behandelten Produkts), und 4B ist
eine Pauszeichnung eines wesentlichen Teils der Mikrophotographie
in 4A. In den 4A und 4B werden
eine Matrix V und eine große
Anzahl (vier fest umrissene Gruppen wurden in der veranschaulichten
Ausführungsform
ausgewählt)
an Gruppen VI von massiven, feinen α-Körnern, welche in der Matrix
V dispergiert sind, beobachtet. Die Matrix V besteht aus einer α-Phase VII
und einer großen
Anzahl an Cementitphasen VIII, welche aus einer Feinverteilung der
vernetzten Cementitphasen II oder dergleichen resultieren. Eine
große
Anzahl an feinen Graphitphasen IX und X sind in der Matrix V bzw.
in jeder der Gruppen VI von feinen α-Körnern dispergiert. Eine große Anzahl
an Cementitphasen XI ist ebenfalls in jeder der Gruppen VI von feinen α-Körnern dispergiert.
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Wie
vorstehend beschrieben, wird der Flächenanteil A an Graphit in
der gesamten thermisch behandelten Textur durch A = {(X + Y)/(V
+ W)} × 100
(%) repräsentiert,
und der Flächenanteil
B an Graphit in allen Gruppen feiner α-Körner wird durch B = (Y/W) × 100 (%)
repräsentiert.
In den vorstehenden Gleichungen ist V die Fläche der Matrix, W die Summe
der Flächen
aller Gruppen feiner α-Körner, X
die Summe der Flächen aller
Graphitphasen in der Matrix, und Y die Summe der Flächen der
Graphitphasen in allen Gruppen feiner α-Körner.
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Es
wurde das Verhältnis
B/A der Flächenanteile
A und B für
die Beispiele 1 bis 15 bestimmt, und es wurde unter Verwendung eines
Bits ein Schneidetest für
die Beispiele 1 bis 15 durchgeführt,
um die maximale Verschleißmarkenbreite
VB zu bestimmen. Die Bedingungen für den Schneidetest
lauten wie folgt: eine durch Beschichten einer Carbidspitze mit
TiN hergestellte Klinge, eine Geschwindigkeit von 200 m/min, eine
Zufuhr von 0.15 bis 0.3 mm/rev, ein Ausschnitt von 1 mm, ein Schneideöl, sowie
ein wasserlösliches
Schneideöl.
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Tabelle
3 zeigt das Verhältnis
B/A der Flächenanteile
A und B sowie die maximale Verschleißmarkenbreite VB für die Beispiele
1 bis 15.
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5 ist
eine graphische Darstellung, welche auf Tabelle 3 basiert und die
Beziehung zwischen dem Verhältnis
B/A der Flächenanteile
A und B und der maximalen Verschleißmarkenbreite VB veranschaulicht.
Wie aus 5 hervorgeht, lässt sich
erkennen, dass die maximale Verschleißmarkenbreite VB des
Bits durch Einstellen des Verhältnisses
B/A der Flächenanteile
A und B in einen Bereich von B/A ≥ 0.138,
wie in den Beispielen 1 bis 9, erheblich reduziert werden kann,
weshalb ein jedes der Beispiele 1 bis 9 eine freischneidende Eigenschaft
besitzt. Liegt das Verhältnis
B/A in einem Bereich von B/A ≥ 0.2,
so ist die maximale Verschleißmarkenbreite
VB im Wesentlichen konstant, weshalb die
Obergrenze des Verhältnisses
B/A auf B/A ≈ 0.2
festgelegt ist.
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6 ist
eine graphische Darstellung, welche die Beziehung zwischen der Temperatur
T der thermischen Behandlung und dem Verhältnis B/A der Flächenanteile
A und B für
die aus thermischer Behandlung bei einer auf 60 Minuten eingestellten
Zeit t der thermischen Behandlung resultierenden Beispiele 1 bis
5, 10 und 15 gemäß den Tabellen
2 und 3 veranschaulicht. Wie aus 6 hervorgeht,
lässt sich
das Verhältnis
B/A der Flächenanteile
A und B in einem Bereich von B/A ≥ 0.138
beobachten, wenn, wie in den Beispielen 1 bis 5, die Temperatur
T der thermischen Behandlung bei einer Zeit t der thermischen Behandlung
von 60 Minuten in einen Bereich von 770°C (Te) ≤ T ≤ 940°C (Te + 170°C) eingestellt wird.
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7 ist eine graphische Darstellung, welche
die Beziehung zwischen der Zeit t der thermischen Behandlung und
dem Verhältnis
B/A der Flächenanteile
A und B für
die aus thermischer Behandlung bei einer auf 780°C eingestellten Temperatur T
der thermischen Behandlung resultierenden Beispiele 2, 6, 9, 11
und 12, sowie für
die aus thermischer Behandlung bei einer auf 800°C eingestellten Temperatur T
der thermischen Behandlung resultierenden Beispiele 3, 7, 8, 13
und 14 gemäß den Tabellen
2 und 3 veranschaulicht. Wie aus 7 hervorgeht,
lässt sich
das Verhältnis
B/A der Flächenanteile
A und B in einem Bereich von B/A ≥ 0.138 beobachten,
wenn die Zeit t der thermischen Behandlung in einen Bereich von
20 Minuten ≤ t ≤ 90 Minuten eingestellt
wird und, wie in den Beispielen 2, 6 und 9, die Temperatur T der
thermischen Behandlung 780°C beträgt, oder,
wie in den Beispielen 3, 7 und 8, die Temperatur T der thermischen
Behandlung 800°C
beträgt.
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Anschließend wurden
der Young'sche Modul,
die Ermüdungsfestigkeit
und die Härte
für die
Beispiele 1, 3, 4, 5 und 15 gemessen. Tabelle 16 zeigt Ergebnisse
der Messung. Der Flächenanteil
A an Graphit in der gesamten thermisch behandelten Textur des Beispiels
1 und dergleichen, sowie der Young'sche Modul eines Schmiedestahlprodukts
als Vergleichsbeispiel sind ebenfalls in Tabelle 4 dargestellt.
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Wie
aus Tabelle 4 hervorgeht, lässt
sich erkennen, dass ein jedes der Beispiele 1, 3, 4 und 5 einen Young'schen Modul aufweist,
welcher in der Nähe
des Young'schen
Moduls des Schmiedestahlprodukts liegt, eine Ermüdungsfestigkeit aufweist, welche
größer ist
als jene des Schmiedeprodukts, und eine Härte aufweist, welche gleich
oder größer ist
als jene des Schmiedeprodukts.
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8 ist eine graphische Darstellung, welche
auf den Tabellen 2 und 4 basiert und die Beziehung zwischen der
Temperatur T der thermischen Behandlung und dem Young'schen Modul sowie
dem Flächenanteil A
an Graphit in der gesamten thermisch behandelten Textur für die Beispiele
1, 3, 4, 5 und 15 veranschaulicht. Aus 8 lässt sich
erkennen, dass sich mit einem Anstieg der Temperatur T der thermischen
Behandlung der Flächenanteil
A an Graphit erhöht
und der Young'sche
Modul abnimmt.
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In
einer hypoeutektischen Legierung auf Fe-C-Si-Mn-Basis haben C und
Si mit der eutektischen Kristallmenge zu tun, wobei der Gehalt an
C in einen Bereich von 1.8 Gew.-% ≤ C ≤ 2.5 Gew.-%
eingestellt wird und der Gehalt an Si in einen Bereich von 1.4 Gew.-% ≤ Si ≤ 3.0 Gew.-%
eingestellt wird, um eine Kontrolle der eutektischen Kristallmenge
auf 50% oder weniger zu bewirken. Beträgt der Gehalt an C jedoch weniger
als 1.8 Gew.-%, so muss, selbst wenn der Gehalt an Si erhöht wird,
zur Erhöhung
der eutektischen Kristallmenge die Gießtemperatur erhöht werden,
was zu einer Verringerung des Vorteils des Thixogießens führt. Andererseits
erhöht
sich die Menge an Graphit, wenn C > 2.5
Gew.-% ist. Aus diesem Grund verringert sich der Effekt der thermischen
Behandlung des Gießproduktes
auf Fe-Basis, weshalb es unmöglich
ist, die mechanischen Eigenschaften des Gießproduktes auf Fe-Basis zu
verbessern. Beträgt
der Gehalt an Si weniger als 1.4 Gew.-%, so bewirkt dies, wie im
Falle von C < 1.8
Gew.-%, einen Anstieg der Gießtemperatur.
Andererseits wird, wenn Si > 3.0
Gew.-% ist, Siliziumferrit gebildet, weshalb es unmöglich ist,
die mechanischen Eigenschaften des Gießproduktes auf Fe-Basis zu
verbessern.
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Mn
fungiert als Desoxidationsmittel und wird zur Herstellung von Cementitphasen
benötigt.
Der Gehalt an Mn wird in einen Bereich von 0.3 Gew.-% ≤ Mn ≤ 1.3 Gew.-%
eingestellt. Beträgt
der Gehalt an Mn jedoch weniger als 0.3 Gew.-%, so ist die Desoxidationswirkung
geringer. Aus diesem Grund können
aufgrund von Einschlüssen
eines durch Oxidation des geschmolzenen Metalls gebildeten Oxids
oder aufgrund von Luftblasen Defekte entstehen. Andererseits erhöht sich
die Menge an kristallisiertem Cementit [(FeMn)3C],
wenn Mn > 1.3 Gew.-%
ist. Aus diesem Grund bereitet es Schwierigkeiten, durch thermische
Behandlung eine Feinverteilung der erhöhten Menge an Cementit zu bewirken,
wobei sich die Schneidfähigkeit
des Gießproduktes
aus Fe-Basis verringert.