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Bei
der Polyurethan-Schaumstoffherstellung werden Tenside benötigt, um
den Schaumstoff zu stabilisieren, bis die Produkt-bildenden chemischen
Reaktionen ausreichend vollständig
sind, so dass sich der Schaumstoff selbst trägt und keinen zu beanstandenden
Kollaps erleidet. Aufgrund des komplexen Wechselspiels dieser physikochemischen
und rheologischen Phänomene
ist es selbst für
den Fachmann nicht ohne Weiteres möglich, die Auswirkung von geringfügigen Zusammensetzungsänderungen
auf die Gesamtleistung eines Tensids vorauszusagen.
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Hoch
potente Silicon-Tenside, unter denen im Allgemeinen diejenigen verstanden
werden, die bei minimalen Verwendungsmengen eine hohe Anstiegshöhe und wenig
Oberseitenkollaps ergeben, sind wünschenswert, da Schaumstoffe,
die vor dem Festwerden in einem wesentlichen Ausmaß kollabieren,
hohe Dichten und zu beanstandende Dichtegradienten aufweisen. Allgemein
wird es bevorzugt, dass das Tensid einen hohen Anstieg, wenig oder
keinen Oberseitenkollaps und eine hohe Luftstromleistung erzeugt.
Das letztgenannte Merkmal bezeichnet die Fähigkeit von Luft, durch den
Schaumstoff zu treten, und wird auch als Schaumstoff-Atmungsfähigkeit
bezeichnet.
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Silicon-Tenside
für die
Polyurethan-Schaumstoffherstellung sind typisch Materialien mit
Siloxan-Hauptketten
und seitenständigen
Polyethergruppen. Beispielsweise beschreibt das U.S. Patent Nr. 4,147,847
gewisse Polysiloxan-Polyoxyalkylen-Copolymer- („Copolymer"-) Tenside, die Polyether mit gemischter
Alkylenoxid-Einspeisung mit Molekulargewichten bis zu etwa 5500
aufweisen. Das U.S. Patent Nr. 4,025,456 lehrt, dass ein Schlüssel für ein ausgezeichnetes
Verhalten die Verwendung einer Mischung von Polyethern mit einer
Verteilung von Molekulargewichten ist, wobei ein signifikanter Teil
an Polyether mit hohem Molekulargewicht bevorzugt ist.
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Mit
Bezug auf derartige Lehren können
leider herkömmliche
Alkylenoxid-Polymerisationskatalysatoren, wie KOH, keine Hochqualitäts-Polyether
mit Molekulargewichten über
5000 erzeugen, wenn mehr als etwa 20 % Propylenoxid (PO) in der
Alkylenoxid-Einspeisung vorhanden sind. Da der Stand der Technik
das Erfordernis für
die Verwendung von PO (oder höheren
Alkylenoxiden) in den Polyethern lehrt, ist dies eine ernste Beschränkung. Mit
herkömmlichen
Katalysatoren, wie KOH, lagern sich geringe Mengen von PO fortwährend um,
um Allylalkohol zu ergeben, der als neue Quelle von ungesättigtem
Starter in Konkurrenz zum ursprünglichen
Starter wirkt. Schließlich
werden Bedingungen erreicht, bei denen eine weitere PO-Zugabe nicht
mehr das Gesamt-Molekulargewicht des Polyether-Produkts erhöht. Mit
anderen Worten, bei dem Versuch, das Molekulargewicht zu erhöhen, werden
mehr Spezies mit niedrigem Molekulargewicht erzeugt, die mit den
existierenden Oligomeren um das Kettenwachstum konkurrieren, und
das Gesamt-Zahlenmittel des Molekulargewichts des Polyether-Produkts
nimmt nicht zu. Bei der KON-Katalyse erreicht beispielsweise das Gesamt-Zahlenmittel
des Molekulargewichts bei diesen gemischten Polyethern ein Endplateau
von etwa 5000 Dalton.
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Darüber hinaus
weisen die dadurch hergestellten Polyether aufgrund der Reaktivität von KOH
keine statistische Verteilung von Alkylenoxid-Einheiten auf, wenn
eine gemischte Einspeisung verwendet wird.
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Stattdessen
sind, wenn ein Polyether aus einer gemischten Einspeisung von Ethylenoxid
(EO) und Propylenoxid (PO) hergestellt wird, die (vom Starter) entfernten
Teile des Polyethers reich an PO, verglichen mit dem nahen Ende
desselben. Dieser Mangel an gleichmäßiger Verteilung beeinflusst
das Polyether-Verhalten.
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Wenn
sie durch Größenausschluss-Chromatographie
analysiert werden, zeigen Polyether mit hohem Molekulargewicht,
d.h. > 5000 MG, die
mit wesentlichen Mengen an PO und mit KOH-Katalyse hergestellt wurden,
eine breite Verteilung von Molekulargewichten (im Allgemeinen mit
einer Polydispersität
von mehr als 1,4) und enthalten eine beträchtliche Menge an Polyether-Verunreinigung
mit niedrigem Molekulargewicht. Diese Verunreinigungen mit niedrigem
Molekulargewicht konkurrieren mit den Polyethern mit hohem Molekulargewicht
bei der Synthese der Silicon-Tenside und verringern effektiv die
Zahl an Seitengruppen mit hohem Molekulargewicht, die an die Silicon-Hauptkette
gebunden werden. Nur die Polyether mit niedrigem MG (d.h. < 5000 MG) weisen
typisch eine Polydispersität < 1,5 auf. Da die
Technik lehrt, dass Seitengruppen mit hohem Molekulargewicht für die Potenz
wichtig sind, trägt
ein wesentlicher Gehalt an Polyethern mit niedrigem Molekulargewicht
nicht zu einem guten Verhalten bei und ist deshalb unerwünscht.
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Doppelmetallcyanid-
(DMC-) Katalysatoren sind bei der Silicon-Tensid-Herstellung verwendet
worden, wie in der japanischen Kokai 05-117352 mitgeteilt, welche
die DMC-Synthese von Allylpoly(PO)-polyethern mit herkömmlichen Molekulargewichten
und anschließender
Addition von Ethylenoxid- (EO-) Einheiten an diese Produkte unter
Verwendung herkömmlicher
KOH-Technologie (End-Molekulargewichte weniger als 3000 Dalton)
offenbart. Demgemäß weisen
die darin offenbarten Polyether eine Block-, nicht statistische
Verteilung von EO- und PO-Einheiten auf. Darüber erfordert dieses Verfahren
den zusätzlichen
Schritt der Entfernung des KOH vor der anschließenden Hydrosilylierungsreaktion,
da rückständiges KOH
bevorzugt mit Hydridosiloxan- (SiH-) funktionellen Gruppen reagiert
und die Wirksamkeit der Polyether-Pfropfung auf die Siloxan-Hauptkette bei
der Hydrosilylierung verringert und Wasserstoffgas erzeugt, ein
Verfahrensrisiko.
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Die
europäische
Patentanmeldung 0 573 864 A2 offenbart die Verwendung von DMC-Katalysatoren für die Addition
von Epoxiden (PO und Allylglycidylether) an nicht-hydrolysierbare
Siloxan-Polyether-Copolymere
mit unverkappten Hydroxylgruppen. Demgemäß wurden die Epoxide direkt
zu dem Polysiloxan gegeben, anstelle der getrennten Bildung eines
Polyethers, wie es in der Technik Standard ist. Eine derartige Synthese liefert
keine Möglichkeit,
ein Tensid zu erzielen, in dem die seitenständigen Polyether variierende
Molekulargewichte oder Zusammensetzungen aufweisen.
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Die
EP-A-0 397 036 offenbart ein Verfahren zur Herstellung eines Polyethers
aus Propylenoxid mittels eines Doppelmetallcyanid-Komplexes. Die
US-A-5,227,434 offenbart ein Verfahren zur Herstellung eines durch
Feuchtigkeit härtbaren
Silyl-terminierten Polymers. In dem Verfahren kann ein Doppelmetallcyanid-Katalysator
verwendet werden.
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ZUSAMMENFASSUNG
DER ERFINDUNG
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Die
vorliegende Erfindung stellt ein Verfahren zur Herstellung eines
Polyethers bereit, welches umfasst
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- (a) Initiierung eines Doppelmetallcyanid-Katalysators
mit Propylenoxid, wobei mindestens 2 bis 4 % des Gesamt-Propylenoxids
in die Reaktion einzuspeisen sind;
- (b) Einspeisen einer gemischten Einspeisung von Propylenoxid
und Ethylenoxid in einer solchen Menge zu dem initiierten Katalysator
und Propylenoxid, dass Ethylenoxid bis zu 60 Gew.-% des Einspeisungsstroms ausmacht,
um eine Alkoxylierungsreaktion zu bewirken. Weitere Ausführungsformen
der Erfindung sind in den beigefügten
Ansprüchen
angegeben.
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Darüber hinaus
sind die Polyether, die durch die vorliegende Erfindung erhältlich sind,
besonders in nicht-hydrolysierbaren Copolymer-Tensiden nützlich,
die eine gute Potenz bieten und die verallgemeinerte durchschnittliche
Formel M"DxD"yM" aufweisen,
in der
M" für (CH3)3SiO1/2 oder
R(CH3)2SiO1/2 steht;
D für (CH3)2SiO2/2 steht;
D" für (CH3)(R)SiO2/2 steht;
x
etwa 40 bis etwa 220 ist; und y etwa 5 bis etwa 34 ist;
R Polyether-haltige
Substituenten sind, die aus einer Mischung aus mindestens zwei verschiedenen
Polyethern erhalten werden, welche aus den folgenden zwei Gruppen
ausgewählt
sind:
- 1) -Cn'H2n'O(C2H4O)a'(C3H6O)b'R"-Einheiten mit durchschnittlichen Molekulargewichten über 3000,
worin die Verteilung der -C2H4O-
(„EO") und -C3H6O- („PO") -Gruppen statistisch
ist, wobei
n' für 3 – 4 steht;
a' und b' ganze Zahlen sind,
so dass 0 ≤ a'/(a' + b') ≤ 0,6;
R" für -H, eine
Alkylgruppe mit 1 – 8
Kohlenstoffatomen, -C(O)R"', -C(O)OR"' oder -C(O)NHR"' steht;
R"' eine monofunktionelle Alkyl- oder Arylgruppe
darstellt;
wobei der statistische Block EO/PO des Polyesters
unter Verwendung eines Doppelmetallcyanid-Katalysators hergestellt
worden ist; und
- 2) Cn"H2n"O(C2H4O)a"(C3H6O)b"R"-Einheiten mit durchschnittlichen Molekulargewichten
im Bereich von 300 – 4000,
worin
n" für 3 – 4 steht;
a" und b" unabhängig 0 oder
eine positive Zahl sind, so dass das Gesamt-Molekulargewicht des
Polyethers zwischen 300 und 3000 liegt;
und die Einheiten R" und R"' wie oben definiert sind;
wobei
das durchschnittliche Mischungs-Molekulargewicht der Polyether zwischen
1300 – 3000
liegt und wobei mehr als ein Polyether aus jeder Gruppe, aber mindestens
einer aus der ersten Gruppe, vorliegen kann.
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Darüber hinaus
lehrt die vorliegende Erfindung Polyether und deren Herstellung,
die zur Verwendung in den Tensiden geeignet sind.
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DETAILLIERTE BESCHREIBUNG
DER ERFINDUNG
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Vorteile
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Die
Verwendung von Polyethern mit sehr hohem Molekulargewicht von guter
Reinheit, d.h. Allylterminierten Polyethern mit einer engen Molekulargewichtsverteilung,
die mit DMC-Katalysatoren hergestellt wurden, um Copolymer-Tenside
mit einem überlegenen
Verhalten zu erzeugen, ist ein Hauptvorteil der vorliegenden Erfindung.
Insbesondere enthalten Polyether, die mit DMC unter Verwendung von
Startern auf Allyl- oder Methallylalkohol-Basis und/oder mit wesentlichen
Mengen an PO in der Alkylenoxid-Einspeisung hergestellt wurden,
weniger Propenyl-terminierte Polyether-Verunreinigungen, als sie in den Standard-Verfahren
gefunden würden.
Da die Propenyl-terminierten Polyether bei der Copolymer-Synthese
unreaktiv sind, sind sie unerwünscht
und unwirtschaftlich. Die Verwendung von mit DMC produzierten Polyethern
hat eine effizientere Verwendung der Ausgangsmaterialien zum Ergebnis,
wenn diese Polyether verwendet werden, um Copolymere zu produzieren.
Zusätzlich
weisen die resultierenden Polyether einen viel gleichförmigere
(d.h. enge) Molekulargewichtsverteilung mit Polydispersitäten von
1,1 bis 1,4 bei Molekulargewichten über 5000 auf, was wiederum
unwirtschaftliche Polyether mit niedrigem Molekulargewicht vermeidet.
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Ein
weiterer Vorteil der Erfindung ist die Ausschaltung des Polyether-Reinigungsschritts,
in dem der Alkoxylierungs-Katalysator aus dem rohen Polyether-Produkt
entfernt werden muss. Ein weiterer Vorteil besteht darin, dass die
Siloxan-Polyether-Copolymere Polyether mit hohem Molekulargewicht
mit engeren Molekulargewichtsverteilungen aufweisen, als sie unter
Verwendung herkömmlicher
KOH-Verfahrens-Polyether
erzielt werden können.
Noch ein weiterer Vorteil ist die Bereitstellung von Tensiden mit
sehr hoher Potenz für
die Stabilisierung von flexiblen Polyurethan-Schaumstoffen. Da es
die vorliegende Erfindung ermöglicht,
niedrigere Tensidverwendungsmengen zu verwenden, und das Copolymer-Produkt
einen niedrigeren Silicon-Gehalt aufweist, ist dieses Ergebnis ein
beträchtlicher
wirtschaftlicher Vorteil.
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Struktur
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Das
bevorzugte Copolymer zur Verwendung hierin weist die allgemeine
durchschnittliche Formel M"DxD"yM" mit
x = 40 – 145,
y = 5,0 – 23
und D:(D" + M") < 10:1 auf. Ein zweites
bevorzugtes Material innerhalb dieser Klasse weist die allgemeine
durchschnittliche Formel M"DxD"yM" mit
x = 65 – 135,
y = 7 – 22
und D:(D" + M") < 10:1 auf.
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Das
durchschnittliche Mischungs-Molekulargewicht (DMMG) ist das gewichtete
Zahlenmittel des Molekulargewichts der Mischung von endständig ungesättigten
Polyethern, wobei die Gewichtung die relativen Mengen der Materialien
in der Mischung berücksichtigt.
Das DMMG eines Zweipolyether-Tensids beträgt bevorzugt 1100 – 2400 Dalton.
In dem Fall, in dem mehr als zwei Polyether verwendet werden, liegt
das Gesamt-DMMG aller Polyether im Bereich von 1900 – 3000 Dalton,
und das Molverhältnis
der ersten und zweiten Gruppe von Polyethern sollte zwischen 0,8
und 2,5 liegen.
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Die
erste Gruppe von Polyether-Seitengruppen wird über DMC-Katalyse unter Verwendung
eines monofunktionellen Alkohols als Starter hergestellt, und deshalb
liegt eine statistische Verteilung von EO- und PO-Einheiten innerhalb des Polyethers
vor. Monofunktionelle Alkohol-Starter enthalten entweder nur eine
hydrosilylierbare Gruppe (wie eine Vinyl-, Allyl-, Methallyl- oder
Alkin-Einheit) oder sind Monoole, die anschließend mit einer Gruppe verkappt
werden, die eine hydrosilylierbare Gruppe enthält (z.B. Verkappung von Butanol-gestarteten
Polyethern mit einer Allylgruppe). Beispiele für hydrosilylierbare Einheiten
in Polyethern sind in der Technik wohlbekannt (Beispiele umfassen:
die U.S. Patente Nr. 3,879,433, 3,957,843, 5,191,103 und 5,359,113).
Mit statistischer Verteilung ist gemeint, dass kein Block aus EO,
gefolgt von einem Block aus PO innerhalb des Polyethers noch irgendwelche
Abschnitte des Polyethers, die besonders reich an EO oder PO sind
(falls nicht in der Starter- oder Verkappungsgruppe anwesend) vorliegen.
Stattdessen sind die zwei verschiedenen Arten von Oxiden untereinander
im Wesentlichen statistisch in dem Polyether verteilt. Es sollte
bemerkt werden, dass höhere
Alkylenoxide, wie Butylenoxid, ebenfalls zusätzlich oder anstelle von PO
mit dem DMC-Katalysator verwendet werden können.
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Innerhalb
der ersten Gruppe von Polyether-Seitengruppen gibt es eine bevorzugte
Untergruppe, die aus etwa 40 Gew.-% EO-Resten zusammengesetzt ist.
Es wird bevorzugt, dass derartige Polyether ein DMMG von mehr als
4000 Dalton, bevorzugter über
5000 Dalton und am bevorzugtesten über 6000 Dalton aufweisen. Zusätzlich ist
R" vorzugsweise
-C(O)CH3, -CH3 oder
-(t-Butyl). Einige geeignete Gruppen R"' sind
Methyl, Ethyl, Propyl, Benzyl und Phenyl.
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Bei
der zweiten Gruppe von Polyethern gibt es eine bevorzugte Untergruppe,
die ≤ 20
Gew.-% PO enthält
und ein durchschnittliches Molekulargewicht im Bereich von 300 – 750 Dalton
aufweist. Ein bevorzugterer Polyether aus dieser Gruppe ist aus
etwa 100 Gew.-% EO zusammengesetzt und weist ein DMMG von 400 – 600 Dalton
auf. In diesen Materialien mit niedrigem Molekulargewicht ist R" bevorzugt -C(O)CH3, -CH3 oder -(t-Butyl).
Diese Polyether mit hohem EO, niedrigem Molekulargewicht werden
zweckmäßig über herkömmliche
Verfahren, wie mit KOH- oder BF3-Ether-Katalysatoren,
hergestellt.
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Herstellungsverfahren
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Verfahren
zur Synthese von nicht-hydrolysierbaren Copolymeren sind wohlbekannt.
Typisch werden die Tenside hergestellt, indem man ein Polyhydridosiloxan
der verallgemeinerten durchschnittlichen Formel MDxD'yM
und/oder M'DxD'yM' mit
einer geeignet gewählten
Mischung von Allyl-terminierten Polyethern in Anwesenheit eines
Hydrosilylierungskatalysators, wie Hexachlorplatinsäure, reagieren
lässt.
In den Formeln der Polyhydridosiloxane sind M und D wie oben, steht
M' für (CH3)2(H)SiO1/2 und steht D' für
(CH3)(H)SiO2/2.
Die Allyl-terminierten Polyether sind Polyether-Polymere mit einem
endständigen
ungesättigten
Kohlenwasserstoff, der eine Hydrosilylierung eingehen kann (wie
ein Allylalkohol), der gegebenenfalls 2-substituiert sein kann (wie
Methallylalkohol) und mehrere Einheiten von Alkylenoxiden (d.h.
EO oder PO) enthält.
Die Reagenzien werden gemischt, gegebenenfalls in einem Lösungsmittel
wie Toluol, gesättigten
Polyethern oder Dipropylenglycol, auf etwa 75 – 95 °C erwärmt, dann wird der Hydrosilylierungskatalysator
zugesetzt. Wenn ein flüchtiges
Lösungsmittel
verwendet wurde, wird dieses unter Vakuum entfernt, und die Mischung
(falls sauer) kann gegebenenfalls mit einer schwachen Base, wie
NaHCO3 oder einem Trialkylamin, neutralisiert
werden.
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Um
Polyether mit mehr als 60 Gew.-% EO in der zweiten Gruppe zu erzeugen,
sollten herkömmliche Verfahren
verwendet werden, da der DMC-Katalysator für eine hohe EO-Einspeisung
zu aktiv ist und hauptsächlich
Polyethylenglycole erzeugen wird. In einem derartigen Verfahren
wird endständig
ungesättigter
Alkohol, der gegebenenfalls einen Substituenten an der Position
2 trägt,
mit EO, PO oder beiden in Anwesenheit einer Lewis-Säure oder
einer Base vereinigt, um den gewünschten
Polyether mit einer endständigen
Hydroxylgruppe zu liefern. Die Epoxide können blockförmig oder statistisch entlang
der Polyether-Kette verteilt sein.
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Die
resultierenden Polyether werden typisch durch eine weitere Umsetzung
(gegebenenfalls in Anwesenheit eines Katalysators) mit einem Alkylierungs-
oder Acylierungsmittel, wie einem Methylhalogenid, Allylchlorid
(im Fall von gesättigten
Monool-Startern, wie n-Butanol), Isobutylen, Acetanhydrid, Phenylisonanat oder
Alkylcarbonaten, unter Verwendung von in der Technik wohlbekannten
Verfahren verkappt.
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Im
Unterschied dazu wird die erste Gruppe von Polyethern unter Verwendung
von Doppelmetallcyanid- (DMC-) Katalysatoren hergestellt, die in
den U.S. Patenten Nr. 3,427,256, 3,427,334, 3,427,335, 3,829,505,
4,242,490, 4,472,560 und 4,477,589 (die alle hierin durch Bezugnahme
aufgenommen werden) beschrieben sind, welche nicht die Umlagerung
von PO zu Allylalkohol fördern.
Beispiele dafür
umfassen: Zn[Fe(CN)5NO], Ni3[Mn(CN)5CNS)2, Cr[Fe(CN)5NCS] und Fe[Fe(CN)5OH].
Von besonderer Nützlichkeit
ist der Zinkhexacyanocobaltat-Katalysator: Zn3[Co(CN)6]2x'ZnCl2-y'(Alkohol)-z'H2O,
worin der Alkohol typisch Glyme (Ethylenglycoldimethylether) oder
t-Butanol ist und die Werte von x', y' und
z' von dem genauen
Herstellungsverfahren abhängen.
Die DMC-Katalysatoren können
im Wesentlichen Polyether mit unbegrenztem Molekulargewicht mit
nahezu der gleichen Zahl von Äquivalenten
an Polyether wie Äquivalenten
der Einheit, die als Starter für
die Polymerisation verwendet wird, ergeben.
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Ein
zweiter Vorteil des DMC-Katalysators besteht darin, dass er nicht
die Umlagerung von Allyl zu Propenyl im Allylalkohol-Starter (dem
bevorzugtesten Starter) fördert,
wie dies bei KOH der Fall ist. Die DMC-Katalyse kann deshalb Polyether
mit Molekulargewichten gleich oder viel größer als denjenigen erzeugen,
die mit der KOH-Technologie erzeugt werden können, aber ohne Verunreinigungen.
PO/EO-Mischungen,
die bis zu 60 Gew.-% EO enthalten, werden erfolgreich mit einem
DMC-Katalysator als eine gemischte Einspeisung in einem einzigen
Schritt copolymerisiert, und die Monomere werden mit einem bekannten
Einspeisungsverhältnis
zugesetzt, um Polyether zu produzieren, in denen die Monomer-Einheiten auf statistische
Weise im gleichen Verhältnis
wie die Monomer-Einspeisung verteilt sind. Bei der KOH-Katalyse
und gemischten EO/PO-Einspeisungen tendiert EO dazu, schneller zu
reagieren, was Polyether-Ketten zum Ergebnis hat, die in der Nähe des Monool-Starters
EO-reich und entfernt dazu PO-reich
sind. So weisen Polyether, die durch DMC-Katalyse erzeugt werden,
eine andere Monomer-Verteilung
als herkömmliche
Polyether auf.
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Bei
einer gemischten Alkylenoxid-Einspeisung zu einem DMC-Katalysator
ist es wichtig, den Katalysator mit reinem PO mit mindestens 2 bis
4 Gew.-% des insgesamt in die Reaktion einzuspeisenden PO zu initiieren
(„aktivieren"). Vorzugsweise wird
dies nach Mischen des Katalysators und des Starter-Alkohols vorgenommen.
Wenn der Katalysator initiiert worden ist, kann mit der gemischten
Einspeisung von EO und PO begonnen werden (bis zu 60 Gew.-% EO).
Dies hat einen vernachlässigbar
kurzen PO-Block
am Angang (etwa 4 PO-Einheiten) zum Ergebnis, wobei das verbleibende
Material aus statistisch verteilten EO- und PO-Einheiten zusammengesetzt
wird. Ein kontinuierliches Verfahren könnte bewerkstelligt werden,
indem man stromaufwärts
eine getrennte All-PO-Einspeisung, um den Katalysator zu aktivieren,
und dann eine gemischte Einspeisung stromabwärts vornimmt, wo aktiver Katalysator
nach der Initiierung vorliegt. Die Reaktion wird gewöhnlich durchgeführt, bis
das EO und PO aufgebraucht sind. Im Fall eines Allylalkohol-Starters
können
die Polyether, die Hydroxy-endverkappt sind, dann mit Einheiten
wie Methyl, Acetoxy oder t-Butyl verkappt werden. Alternativ kann
ein gesättigtes
Monool, wie n-Butanol, als Starter verwendet werden und der Polyether
mit einer ungesättigten
Einheit, wie Allyl oder Methallyl, verkappt werden.
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Es
ist wichtig, Ausgangsmaterialien von hoher Qualität zu verwenden,
die frei von Verunreinigungen (wie KOH oder Acetanhydrid) sind,
welche die Stabilität,
Aktivität
und Selektivität
des Hydrosilylierungskatalysators vergiften oder auf andere Weise
stören
können.
Jedoch ist DMC nicht reaktiv und muss nicht entfernt werden. Die
Behandlung der rohen Polyether mit einem Neutralisationsmittel,
um KOH zu entfernen, und ein Abziehen im Vakuum nach der Acetacetoxy-Verkappung
sind Beispiele für
Routine-Verfahrensschritte,
um sicherzustellen, dass die Polyether von annehmbarer Hydrosilylierungsreaktivität sind.
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Es
wurde gefunden, dass einige der Zusammensetzungen dieser Erfindung
relativ hohe Viskositäten aufweisen
und vor Schaumstoff-Leistungsbewertungen vorzugsweise in einem Vehikel
mit niedrigerer Viskosität
gelöst
werden, um gute und reproduzierbare Ergebnisse zu erzielen. Es wird
bevorzugt, das Tensid auf eine Viskosität von etwa weniger als 2000
Zentistokes bei 25 °C
zu verdünnen.
Typische Verdünnungsmittel umfassen
gesättigte,
polare Polyole oder Polyether mit hohem Siedepunkt.
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Verwendung
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Die
Tenside der Erfindung werden bei der Herstellung von Polyurethan-Schaumstoff
auf in der Technik bekannte Weise verwendet, welche im Allgemeinen
durch Umsetzung einer Mischung aus (a) einem Polyether- oder Polyesterpolyol,
das im Durchschnitt mehr als zwei Hydroxylgruppen pro Molekül enthält; (b)
einem organischen Isocyanat mit mindestens zwei Isocyanatgruppen
pro Molekül;
(c) mindestens einem Katalysator; (d) gegebenenfalls einem Hilfs-Treibmittel,
wie Methylenchlorid; (e) Wasser; und (f) einem Siloxan-Oxyalkylen-Copolymer-Tensid,
wie vorstehend definiert, hergestellt werden.
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Die
relativen Mengen der verschiedenen Komponenten der Schaumstoff-Formulierung
sind nicht auf enge Weise kritisch. Das Polyether- oder Polyesterpolyol
und das Isocyanat liegen in einer Hauptmenge vor, und die relative
Menge dieser zwei Komponenten ist in der Technik wohlbekannt. Das
Treibmittel, der Katalysator und das Tensid liegen in einer geringeren
Menge vor, die ausreicht, um die Reaktionsmischung zu schäumen. Der
Katalysator liegt in einer katalytischen Menge vor, d.h. der Menge,
die erforderlich ist, um die Reaktionen zu katalysieren, um das
Urethan mit einer vernünftigen
Geschwindigkeit zu erzeugen, und das Tensid liegt in einer wirksamen
Menge vor, die ausreicht, um den Schaumstoff zu stabilisieren und
die gewünschten Eigenschaften
zu erzielen, typisch etwa 0,1 bis 8 Teile pro 100 Teile Polyol (pphp),
bevorzugt 0,3 bis 3 pphp.
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Die
Polyole, die in der vorliegenden Erfindung verwendet werden können, umfassen,
ohne jedoch darauf beschränkt
zu sein, die folgenden Polyetherpolyole: (a) Alkylenoxid-Addukte
von Polyhydroxyalkanen; (b) Alkylenoxid-Addukte von nicht-reduzierenden
Zuckern und Zucker-Derivaten; (c) Alkylenoxid-Addukte von Polyphenolen; und (d) Alkylenoxid-Addukte
von Polyaminen und Polyhydroxyaminen. Im Allgemeinen werden Alkylenoxide
mit 2 bis 4 Kohlenstoffatomen verwendet, wobei Propylenoxid, Ethylenoxid
und deren Mischungen besonders bevorzugt sind.
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Jedes
Material mit aktiven Wasserstoffen, wie durch das Zerewitinoff-Verfahren
bestimmt, kann bis zu einem gewissen Ausmaß verwendet werden und ist
deshalb in die breite Definition der Polyole eingeschlossen. Beispielsweise
sind Amin-terminierte Polyetherpolyole, Hydroxyl-terminierte Polybutadienpolyole
und viele andere bekannt und können
als geringfügigere
Komponente in Kombination mit den oben identifizierten herkömmlichen
Polyetherpolyolen verwendet werden.
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Im
Allgemeinen sollte die Polyol-Komponente ein Äquivalentgewicht im Bereich
von etwa 400 bis etwa 1500 Gramm/Äquivalent und einen Ethylenoxid-Gehalt
von weniger als 20 % aufweisen. Bevorzugt liegt das Äquivalentgewicht
im Bereich von etwa 500 bis etwa 1300 Gramm/Äquivalent und am bevorzugtesten
zwischen etwa 750 und 1250 Gramm/Äquivalent. Das Polyol oder
die Polyol-Mischung sollte eine durchschnittliche Hydroxylfunktionalität von mindestens
2 aufweisen. Das Äquivalentgewicht
wird aus der gemessenen Hydroxylzahl bestimmt. Die Hydroxylzahl
ist als die Zahl der Milligramm Kaliumhydroxid definiert, die für die vollständige Hydrolyse
des voll acetylierten Derivats erforderlich ist, das aus einem Gramm
Polyol hergestellt wurde. Die Beziehung zwischen der Hydroxylzahl
und dem Äquivalentgewicht
ist durch die Gleichung: OH = 56100/Äquivalentgewicht definiert,
worin OH gleich der Hydroxylzahl des Polyols ist. So weisen die
Polyole Hydroxylzahlen bevorzugt im Bereich von etwa 43 bis etwa
110 und bevorzugter im Bereich von etwa 45 bis etwa 75 auf.
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Bevorzugt
sollten die Polyole die Poly(oxypropylen)- und Poly(oxyethylen-oxypropylen)triole
einschließen.
Ethylenoxid, falls verwendet, kann auf jede Weise entlang der Polymerkette
einverleibt werden. Anders ausgedrückt, kann das Ethylenoxid entweder
in inneren Blöcken,
als endständige
Blöcke
einverleibt werden, oder es kann statistisch entlang der Polyolkette
verteilt sein. Jedoch ist die Weise der Einverleibung und der Ethylenoxid-Gehalt
des Polyols vorzugsweise wie oben angemerkt. So wird Ethylenoxid
in einer Menge unter etwa 20 Gew.-%, bevorzugt unter etwa 15 Gew.-%
verwendet und ist hauptsächlich
innerhalb des Inneren der Polyolkette angeordnet. Demgemäß sind die
Polyole bevorzugt im Wesentlichen sekundäre Hydroxyle.
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Bevorzugt
kann ein Teil oder das Ganze der Polyol-Komponente in Form eines
Polyol-Polymers zugesetzt werden, in dem reaktive Monomere innerhalb
eines Polyols polymerisiert worden sind, um eine stabile Dispersion
der Polymerfeststoffe innerhalb des Polyols zu bilden.
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Die
Menge an verwendetem Polyol wird durch die Menge des zu erzeugenden
Produkts bestimmt. Derartige Mengen können vom Fachmann ohne weiteres
festgelegt werden.
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Organische
Isocyanate, die bei der Erzeugung von Polyurethan-Schaumstoff gemäß dieser
Erfindung nützlich
sind, sind organische Verbindungen, die durchschnittlich zwischen
etwa eineinhalb und etwa sechs Isocyanatgruppen und bevorzugt etwa
zwei Isocyanatgruppen enthalten. Geeignete organische Polyisocyanate
schließen
die Kohlenwasserstoff-Diisocyanate, z.B. die Alkylendiisocyanate
und die Aryldisocyanate und spezieller Diphenylmethandiisocyanat
und Toluoldiisocyanat („TDI") ein. Bevorzugte
Polyisocyanate sind 2,4- und 2,6-Toluoldiisocyanate und deren Mischungen
mit einer Funktionalität
von etwa 2, die hierin breit einfach als TDI bezeichnet werden.
Das bevorzugteste Polyisocyanat ist 80/20 TDI (d.h. eine Mischung
von 80 % 2,4-Toluoldiisocyanat und 20 % 2,6-Toluoldiisocyanat).
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Die
zu verwendende Menge an Isocyanat hängt von dem gewünschten
Schaumstoff-Index und den Endeigenschaften des zu bildenden Schaumstoffs
ab. Wenn der Index 100 ist, wird ein stöchiometrisches Äquivalent
der Isocyanat-Menge benötigt,
um mit der Polyol-Komponente und den anderen aktiven Wasserstoff
enthaltenden Komponenten in dem System zu reagieren. Obwohl die
vorliegende Erfindung in einem großen Bereich von Indizes, z.B.
60 – 120,
durchgeführt
werden kann, handelt es sich bei dem bevorzugten Bereich der Verwendung
um Indizes zwischen 80 und 115, und am bevorzugtesten beträgt der Bereich
von Indizes 85 – 95.
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Wasser
ist das bevorzugte Treibmittel, um Kohlendioxid durch Reaktion mit
Isocyanat zu erzeugen. Wasser sollte zu etwa 1 bis 12 pphp (Teile
pro 100 Polyol) und bevorzugt zwischen 2 und 10 pphp verwendet werden.
Bei Schaumstoff-Indizes unter 100 kühlt der stöchiometrische Überschuss
an Wasser und treibt über Verdampfung,
nicht als Teil der Reaktion zur Erzeugung von Kohlendioxid. Andere
Treibmittel können
hierin zusätzlich
zu oder selbst anstelle von Wasser verwendet werden, wie Kohlendioxid,
Methylenchlorid, Halogenkohlenstoffe mit 1 – 3 Kohlenstoffatomen und andere äquivalente
inerte Treibmittel.
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Die
Katalysatorkomponente ist eine aus oder eine Kombination von tertiärem Amin-
und organometallischem Polyurethan-Standardkatalysator, die zu etwa
0,0001 bis 5 Gew.-% der Reaktionsmischung vorliegen sollten. Geeignete
Katalysatoren umfassen, ohne jedoch darauf beschränkt zu sein,
Dialkylzinnsalze von Carbonsäure,
Zinnsalze von organischen Säuren,
Triethylendiamin (TEDA), Bis(2,2'-dimethylaminoethyl)ether und ähnliche
Verbindungen, die in der Technik wohlbekannt sind.
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Die
relativen Mengen der verschiedenen Komponenten der Schaumstoff-Formulierung
sind nicht auf enge Weise kritisch. Das Polyetherpolyol und das
Polyisocyanat liegen in einer Hauptmenge vor, und die relative Menge
dieser zwei Komponenten ist in der Technik wohlbekannt. Das Treibmittel,
der Katalysator und das Tensid liegen jeweils in einer geringen
Menge vor, die ausreicht, um die Reaktionsmischung zu schäumen. Der
Katalysator liegt in einer katalytischen Menge vor, d.h. der Menge,
die erforderlich ist, um die Reaktionen zu katalysieren, um den
starren, flexiblen, reaktionsspritzgegossenen, geformten mikrozellulären und
hoch federnden Polyurethan-Schaumstoff mit einer vernünftigen
Geschwindigkeit zu erzeugen, und das Tensid liegt in einer wirksamen
Menge vor, die ausreicht, um den Schaumstoff zu stabilisieren und
die gewünschten
Eigenschaften zu erzielen, typisch etwa 0,1 bis 8 Teile pro 100
Teile Polyol (pphp), bevorzugt 0,3 bis 3 pphp.
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Beispiele
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In
den Beispielen, die folgen, wurden alle Reaktionen, an denen die
Handhabung von organometallischen Verbindungen beteiligt war, in
Inertatmosphäre
durchgeführt.
Kommerzielle Reagenzien wurden ohne zusätzliche Reinigung verwendet.
Die folgenden Ausdrücke
werden hierin verwendet, wie nachstehend definiert.
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Der
Ausdruck „Potenz" bezeichnet die Fähigkeit
eines Tensids, Schaumstoff während
seiner Herstellung zu stabilisieren. Hoch potente Tenside ermöglichen
hohe Anstiegshöhen
und lediglich relativ geringe Mengen an Oberseitenkollaps bei der
Schaumstoffherstellung. Im Allgemeinen sind ein höherer Anstieg
und/oder guter Anstieg bei niedrigeren verwendeten Tensidmengen
wünschenswert.
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Der
Ausdruck „Verarbeitungsbreite" bezeichnet die Fähigkeit
einer Schaumstoff-Zusammensetzung, Änderungen ihrer Bestandteile
oder deren Mengen zu tolerieren, während immer noch Produkt mit
den gewünschten
Eigenschaften erzeugt wird. Dies spiegelt sich häufig in einem hohen (oder flachen)
Atmungsfähigkeitsverhalten
bei höheren
Tensid- oder Katalysatorverwendungsmengen wieder.
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Die
Ausdrücke „Atmungsfähigkeit" und „Luftstrom" bezeichnen die Fähigkeit
eines gehärteten Schaumstoffs,
den Durchtritt eines Gases zu gestatten. Ein „dichter" Schaumstoff weist eine geringe Atmungsfähigkeit
auf, während
man von einem „offenen" Schaumstoff sagt,
dass er eine hohe Atmungsfähigkeit
aufweist und den leichten Durchtritt von Gas durch ihn gestattet.
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Eine
flache Atmungsfähigkeit
bezieht sich auf die Eigenschaft eines Tensids, in Schaumstoff-Zusammensetzungen
bei niedrigen, üblichen
und hohen Mengen zu funktionieren, während immer noch Produkt-Schaumstoffe
mit relativ konstanten Atmungsfähigkeiten
erzeugt werden. Niedrige Verwendungsmengen liegen typisch zwischen
0,7 und 1,0 pphp. Übliche
Menge sind 1 – 3
pphp, und hohe Mengen sind mehr als 3 pphp. Im Allgemeinen wird
ein hohes und flaches Atmungsfähigkeitsverhalten
bevorzugt.
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Die
Verbindungen, die als L-620, DC-5160 und B-8021 bezeichnet sind,
sind Copolymer-Tenside, die von Witco Corp., OrganoSilicones Group,
Dow Corning Chemical Company, Midland, MI, bzw. Th. Goldschmidt
Company, Deutschland, erhältlich
sind. L-620 und DC-5160 sind nicht hydrolysierbar, und B-8021 ist hydrolysierbar
und Alkoxy-endgeblockt.
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Das
Treibmittel U-11 ist CCl3F. ARCOL®-Polyol
16-56 ist ein kommerzielles Produkt der ARCO Company, Inc., und
hat die CAS Reg.-Nr. 9082-00-2. Toluoldiisocyanat (TDI) war eine
Mischung von etwa 80 % des 2,4-Isomers und 20 % des 2,6-Isomers
und wurde im Überschuss
verwendet. NIAX®-Katalysator A-200
ist im Handel von Witco Corp., Organosilicones Group, erhältlich und
ist eine Mischung von tertiären
Aminen und einem Glycol.
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Herstellung von Monoolen
mit hohem Molekulargewicht unter Verwendung eines Doppelmetallcyanid-Katalysators.
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Da
Allylalkohol sehr toxisch ist, kann auch ein propoxyliertes Derivat,
wie APPG-200 (Allylalkohol, verkappt mit etwa 3 PO-Einheiten, im
Handel erhältlich
von Union Carbide Corp.) als Starter verwendet werden, insbesondere
bei Experimenten im Labormaßstab,
wo die Beachtung der Toxizität
kritischer sein kann. APPG-200 (8,9 g) und 12 ml Heptan wurden in
einen 500 ml-Autoklaven eingeführt.
Zinkhexacyanocobaltat/Glyme-Komplex (0,071 g) wurde dazugegeben,
und der Reaktor wurde dreimal mit Stickstoff gespült, um Luft
zu entfernen. Die Mischung wurde auf 105 °C erwärmt, überschüssiger Druck wurde entlüftet, PO
(10 g) wurde eingeführt,
und die Mischung wurde gerührt,
bis ein Druckabfall die Katalysatoraktivierung anzeigte. Eine Mischung
von PO und EO (die 204,6 g PO und 136,4 g EO enthielt) wurde mit
einer solchen Geschwindigkeit in den Reaktor eingespeist, dass der
Druck unter 50 psig gehalten wurde. Das resultierende Polymer wurde
einer Vakuumabstreifung unterzogen, um alle unumgesetzten Alkylenoxide
zu entfernen. Das Produkt wies eine Viskosität von 5700 cSt (bei 25 °C), eine
Hydroxylzahl von 7,8 mg KOH/g und eine Unsättigung von 0,115 mÄq/g auf
(ungefähres
Molekulargewicht 8000 Dalton).
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Herstellung von MDxD'yM-Tensiden
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Eine
typische Herstellung verlief wie folgt: Ein Kolben, der mit einem
mechanischen Rührer,
einem Rückflusskühler und
einem Thermometer ausgestattet war, wurde unter positivem Stickstoffdruck
mit dem gewünschten
MDxD'yM-Fluid, der Mischung von Polyethern und
Lösungsmittel
(falls verwendet) beschickt. BHT (0,6 g, 0,1 Gew./Gew.-%) und, wo
angezeigt, Puffer (Natriumpropionat) wurden dazugegeben, die Mischung wurde
gerührt
und auf 80 °C
erwärmt,
und eine Ethanollösung
von Hexachlorplatinsäure
(25 ppm Pt) wurde dazugegeben. Es folgte eine Exotherme von 5 – 15 °C, wonach
man die Reaktion etwa 40 Minuten vonstatten gehen ließ. Alle
flüchtigen
Lösungsmittel
oder Nebenprodukte wurden unter Vakuum entfernt, und das resultierende
Copolymer-Produkt wurde auf Raumtemperatur abgekühlt und gegebenenfalls mit
Natriumbicarbonat oder tertiären
Aminen (falls sauer) neutralisiert. Tabelle 1 gibt die genauen Ausgangsmaterial-Beschickungen für jedes
Copolymer an. Die Beispiele 1 – 3
verwenden Polyether mit Molekulargewichten ähnlich denjenigen, die im Stand
der Technik verwendet werden, aber über DMC-Katalyse hergestellt.
Dies ermöglicht
einen direkten Vergleich mit herkömmlicher Technologie (bezeichnet
als Kontrolle in Tabelle 4), die über das obige Verfahren unter
Verwendung von herkömmlichen
KOH-Verfahrens-Polyethern hergestellt wurde.
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Tabelle
1: Einzelheiten der Tensid-Synthesen
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- a) DMMG der endständig ungesättigten Polyether, ausschließlich verbliebener
Lösungsmittel
oder Verdünnungsmittel
- b) Komponenten von Polyether-Mischung, die bei der Synthese
von Tensid verwendet wurden. Symbole: Anfängliche Zahl, gefolgt von N,
zeigt den nominellen Prozentsatz an EO-Resten in einem Polyether
auf der Basis von EO und PO an; der Buchstabe A zeigt an, dass der
Polyether Allylalkohol-gestartet ist; die Zahlen, welche dem Großbuchstaben
folgen, zeigen das nominelle Molekulargewicht des Polyethers an; die
Buchstaben -Ac, -t-Bu zeigen eine Acetoxy- bzw. t-Butyl-Verkappung
an. APEG steht für
Allyl-gestartetes Polyethylenglycol. Falls nicht anders angezeigt,
wurde APEG-550Ac über
ein KOH-Verfahren hergestellt, dann ionenausgetauscht, um KOH vor
der Acetoxy-Verkappung zu entfernen. Alle anderen Polyether waren
verkappt, wie erhalten. „Magn:" zeigt an, dass der
Polyether vor der Verwendung mit MAGNESOL® behandelt
wurde. „NaPro" zeigt Natriumpropionat-Puffer
an.
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Die
Tenside in Tabelle 1 wurden in der Polyurethan-Schaumstoff-Testformulierung
A bewertet (Tabelle 2). Das Verfahren für die Bewertung ist wie folgt:
In einen 32 Unzen-Papierbecher wurde NIAX®-Polyol 16-56 (250
g), das zu bewertende Tensid („pphp" bezieht sich auf
Teile Tensid pro 100 Teile Polyol), eine Amin/Wasser-Vormischung
(die 13,75 g Wasser und 0,5 g NIAX®-Katalysator
A-200 enthielt) und Methylenchlorid (25 g) eingeführt. Ein
Messing-Mischprallblech mit 4 gleichmäßig beabstandeten 0,5 Inch
breiten vertikalen Prallblechen wurde in den Becher eingeführt, und
die Mischung wurde unter Verwendung einer Tischbohrmaschine mit
einer Marineschaufel 5 Sekunden bei 2150 U/min gerührt. Nach
20 Sekunden wurde Zinn(II)-octoat (0,575 g, 0,46 ml) zu der Reaktionsmischung
gegeben. Ein Zeitgeber wurde gestartet, und die Mischung wurde 8
Sekunden gerührt,
bevor über
zusätzliche
7 Sekunden 80/20 TDI (173,6 g) unter kontinuierlichem Rühren dazugegeben
wurde. Man hielt den Rühren
an, und die Reaktionsmischung wurde schnell in einen vorgewogenen 5
Gallonen-Kunststoffeimer eingegossen. Der Becher wurde insgesamt
10 Sekunden lang umgedreht über dem
Eimer gehalten. Als der Schaumstoff begann, aufzugehen, wurde ein
kleines (1 Inch) Quadrat aus Aluminiumfolie auf seine Oberfläche gegeben,
um eine Draht mit festgesetzter Länge zu stützen, der in einem Stützrohr schwamm,
das zur Aufzeichnung von Schaumstoffhöhen in Inch kalibriert war.
Die maximale Höhe
des Schaumstoffs beim Abblasen, die Menge an Oberseitenkollaps nach
1 Minute und die Anstiegszeit wurden verzeichnet. Der Schaumstoff
wurde etwa 10 Minuten lang in einen Ofen bei 120 °C gegeben,
und dann ließ man ihn über Nacht
auf Raumtemperatur abkühlen.
Die Höhe
des Schaumstoffs wurde in cm gemessen, dann wurde der Schaumstoff
unter Verwendung einer Bandsäge
aufgeschnitten, und Proben wurden zur Bewertung entnommen. 4" × 4" × ½"-Stücke wurden
unter Verwendung einer Brotschneidemaschine aus dem Zentrum abgeschnitten.
Bei jeder Probe wurde die Zellengröße (üblicherweise als die „Schaumstoff"-Struktur bezeichnet) abgeschätzt, und
die Atmungsfähigkeit
durch den Schaumstoff wurde unter Verwendung einer Nopcor-Atmungsfähigkeits-Apparatur
bestimmt (eingestellter Rückstaudruck
von 0,5 Inch Wasser und Ablesen des Luftstroms in Standard-Kubikfuß pro Minute).
Allgemein gesprochen sind grobe Schaumstoff-Strukturen unerwünscht und
haben im Allgemeinen sehr niedrige Atmungsfähigkeiten zur Folge. Extrem
grobe, schwammartige oder teilweise kollabierte Schaumstoffe wurden
häufig
nicht bezüglich
Zellengröße oder
Luftströmen überprüft.
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Tabelle
2: Polyurethan-Schaumstoff-Testformulierung A
Material | pphp
(Gew.) |
NIAX®-Polyol
16-56 | 100 |
Destilliertes
Wasser | 5,5 |
NIAX®-Katalysator
A-200 | 0,2 |
Methylenchlorid | 10,0 |
Zinn(II)-octoat | 0,23 |
TDI | 69,44 |
Tensid | varüert |
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Tabelle
3 zeigt einen Vergleich des Copolymers Nr. 4 mit mehreren zur Zeit
erhältlichen
kommerziellen Produkte und einer Kontrolle, die ein Copolymer mit
der gleichen nominellen Struktur wie das Copolymer 4 darstellt,
außer
mit Polyethern, die über
herkömmliche
KOH-Technologie erzeugt worden sind, so dass das EO und PO darin
nicht statistisch verteilt sind. Das Copolymer 4 zeigte klar höhere Anstiege
bei gleicher oder überlegener
Atmungsfähigkeits-Leistung.
Das Copolymer 4 zeigte weiterhin eine gute Leistung unter 0,5 pphp,
gut unterhalb des normalen Bereichs, wo kommerzielle Materialien
des Standes der Technik (gewöhnlich über 0,7 pphp
verwendet) versagt haben. Selbst bei so wenig wie 0,3 pphp zeigte
das Copolymer 4 eine ausgezeichnete Anstiegsleistung (die Schaumstoff-Struktur
begann sich zu verschlechtern, was anzeigt, dass niedrigere Verwendungsmengen
wahrscheinlich ein Versagen ergeben). Es kann klar gesehen werden,
dass die vorliegende Erfindung ein überlegenes Anstiegsverhalten
ergibt und eine höhere
Potenz als der Stand der Technik zeigt.
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Tabelle
3: Konkurrierende Schaumstoff-Testergebnisse (Formulierung A)
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Die
Breite der vorliegenden Erfindung wird durch die oben beschriebenen
Copolymere demonstriert, wie in Tabelle 4 bewertet. Die Copolymere
1 – 8
demonstrieren, dass eine geeignete Handhabung der Silicon-Architektur
und der Polyether-Mischung Copolymere mit herausragender Leistung
mit einem Bereich des Anstiegs und in vielen Fällen flachen Atmungsfähigkeiten
(einem wünschenswerten
Merkmal) erzeugt. Die Wiederholungsbewertung von Beispiel 2 mehrere
Tage später
ergab im Wesentlichen identische Ergebnisse. Die Copolymere 9 – 16 demonstrieren,
dass Polyether, die mit einer unpolaren Einheit, wie einer t-Butylgruppe, verkappt
sind, so wirksam sind wie Acetoxy-verkappte Polyether.
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Da
eine MAGNESOL®-Behandlung
häufig
bei der herkömmlichen
KOH-Technologie verwendet wird, wurde der Einfluss dieser Behandlung
getestet, und es wurden keine Vorteile bei dem Schaumstoff-Verhalten gefunden.
Es wurde auch gefunden, dass ein Vorkatalyse-Puffern mit Natriumpropionat
nicht erforderlich war, um ein ausgezeichnetes Verhalten zu erhalten.
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Das
Copolymer 21 zeigte vermutlich aufgrund seiner trägen Reaktivität und von
Nebenreaktionen eine Phasentrennung. Die Auswirkungen dieses Problems
können
durch Mischen mit Verdünnungsmittel
behoben werden, um ein homogeneres Material zu erzielen (man bemerke
eine verbesserte Anstiegsleistung nach Verdünnung). Die Zugabe des Verdünnungsmittels
vor der Katalyse stellt eine niedrigere Reaktionsmischungs-Viskosität sowie
eine Verbesserung der Löslichkeit
der Komponenten in der Zweiphasen-Reaktionsmischung sicher. Die
resultierenden Materialien (Copolymere 22 – 26) wurden mit dem verbliebenen
Verdünnungsmittel
bewertet und zeigten klar eine überlegene
Leistung. Man bemerke, dass bei Copolymer 25 die Atmungsfähigkeitsleistung
umgekehrt zur normalen ist (herkömmliche
Tenside zeigen gewöhnlich
eine abnehmende Atmungsfähigkeit
bei höheren
Verwendungsmengen).
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Das
Copolymer 27 ist ein Beispiel für
ein Drei-Polyether-Copolymer, das einen Polyether mit mittlerem Molekulargewicht
(zwischen 1400 – 3000
Dalton) verwendet. Obwohl diese Drei-Polyether-Systeme im Allgemeinen weniger Potenz
zeigen als Zwei-Polyether-Systeme, da einige der Pfropfstellen auf
der Silicon-Hauptkette durch Polyether mit niedrigerem Molekulargewicht
besetzt werden, haben sie in einigen Anwendungen eine einzigartige
Nützlichkeit
gefunden. In diesem Fall wurde ein Polyether mit mittlerem Molekulargewicht über ein
herkömmliches
KOH-Verfahren hergestellt (der Polyether hätte über ein DMC-Verfahren hergestellt werden
können,
in dem Polyether mit mittlerem MG aufgrund von Baufaktor-Begrenzungen
der Ausrüstung isoliert
werden können).
Die Schaumstoffanstiegs- und Atmungsfähigkeits-Leistung waren der
einer Kontrolle überlegen,
die mit Polyethern aus einem herkömmlichen Verfahren hergestellt
war (Copolymer 28, ein kommerzielles Copolymer, hergestellt gemäß dem U.S.
Patent Nr. 4,857,583). Die Verwendung von Polyethern mit hohem Molekulargewicht,
die mit dem DMC-Katalysator hergestellt sind, erzeugt Copolymere
mit überlegener Potenz
und flachen Atmungsfähigkeiten,
verglichen mit der Kontrolle, die mit den Ausgangsmaterialien optimiert
worden ist, welche aus der KOH-Technologie erhältlich sind.
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Tabelle
4: Schaumstoff-Testergebnisse (Formulierung A)
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