-
Die vorliegende Erfindung betrifft
eine flammhemmende Harzzusammensetzung, die ein nicht auf Halogen
basierendes Flammverzögerungsmittel
umfasst. Genauer gesagt betrifft die Erfindung eine flammhemmende
Harzzusammensetzung, die hervorragend zur Verleihung von Flammverzögerungseigenschaften
bei Abschnitten mit sehr dünnen
Wänden
geeignet ist, ohne die mechanischen Eigenschaften zu beeinträchtigen, und
hervorragende elektrische Eigenschaften aufweist und die für Bauteile
von elektrischen und elektronischen Geräten, Kraftfahrzeug-Bauteile
und Maschinen-Bauteile, wie z. B. Anschlüsse, Relais, Schalter, Gehäuseelemente,
Transformatorelemente, Spulenkörper
und dergleichen, geeignet ist.
-
Thermoplastische Harze, beispielsweise
Polyesterharze, wie z. B. Polyethylenterephthalat, Polybutylenterephthalat,
Polyethylennaphthalat, Polycyclohexandimethylenterephthalat und
dergleichen, Polycarbonatharze, Polyamidharze, Polyphenylenoxidharze
und dergleichen werden aufgrund ihrer hervorragenden Eigenschaften
in vielen Anwendungsbereichen als Spritzgussmaterialien eingesetzt,
beispielsweise als Maschinenmechanismus-Bauteile, elektrische Bauteile,
Kraftfahrzeug-Bauteile und dergleichen. Da diese thermoplastischen
Harze jedoch von Natur aus entflammbar sind, wird oft verlangt,
dass die Harze zusätzlich
zu dem normalerweise erforderlichen Gleichgewicht zwischen chemischen
und physikalischen Eigenschaften auch gegen Feuer geschützt sind,
d. h. Flammverzögerungsvermögen aufweisen,
um als industrielle Materialien eingesetzt werden zu können.
-
Bei einem Verfahren, das herkömmlicherweise
zur Verleihung von Flammverzögerungsvermögen bei thermoplastischen
Harzen eingesetzt wird, werden eine organische Verbindung auf Halogen-Basis
als Flammverzögerungsmittel
und eine Antimonverbindung als Flammverzögerungshilfe in ein Harz eingemischt.
Dieses Verfahren bringt jedoch Probleme mit sich, wie z. B., dass
bei Verbrennung viel Rauch gebildet wird.
-
Demgemäß ist in letzter Zeit die Nachfrage
nach einem Flammverzögerungsmittel
gestiegen, das kein Halogen enthält,
um solche Nachteile von Flammverzögerungsmitteln auf Halogen-Basis
zu überwinden.
-
Ein allgemein bekanntes Verfahren
zur Herstellung eines thermoplastischen Harzes, das ohne Einsatz eines
Flammverzögerungsmittels
auf Halogen-Basis flammhemmend ist, ist der Zusatz einer hydratisierten Metallverbindung,
wie z. B. eines Aluminiumhydroxids, Magnesiumhydroxids und dergleichen.
Dieses Verfahren bringt jedoch den Nachteil mit sich, dass die hydratisierte
Metallverbindung in einer großen
Menge zugesetzt werden muss, um eine ausreichendes Flammverzögerungsvermögen zu erhalten,
was zu einer Verschlechterung der wesentlichen Eigenschaften des
Harzes führt.
-
Der Zusatz von rotem Phosphor wurde
in den JP-A-5-78560, JP-A-5-287119, JP-A-5-295164 und JP-A-5-339417 als Verfahren
zur Herstellung eines thermoplastischen Harzes, das ohne Einsatz
einer hydratisierten Metallverbindung flammhemmend ist, offenbart.
Obwohl die offenbarten Harzzusammensetzungen alle als flammhemmende
Harzmaterialien ohne Flammverzögerungsmittel
auf Halogenbasis nützlich
sind, weisen die Zusammensetzungen jedoch die Probleme auf, dass
ihre starke flammhemmende Wirkung unzureichend ist, dass die hervorragenden
mechanischen Eigenschaften von thermoplastischen Harzen beeinträchtigt werden
oder dass große
Mengen an Zersetzungsgasen während
der Retention nach dem Heißschmelzen einer
flammhemmenden Harzzusammensetzung gebildet werden.
-
Die EP-A-19768 offenbart eine flammhemmende
Harzzusammensetzung, die ein Polyamidharz, einen anorganischen Füllstoff,
roten Phosphor und Melamincyanurat umfasst. Die EP-A-465927 schlägt eine
Harzzusammensetzung vor, die ein Styrol-Acrylnitril-Copolymer, roten
Phosphor und Melamincyanurat umfasst. Die WO92/09653 schlägt ein flammhemmendes
System für
einen gesättigten
Polyester vor, das roten Phosphor zusammen mit Melamincyanuratumfasst.
-
Ein Ziel der vorliegenden Erfindung
besteht darin, einem thermoplastischen Harz unter Einsatz eines nicht
auf Halogen basierenden Flammverzögerungsmittels ein hohes Flammverzögerungsvermögen zu verleihen
und eine flammhemmende Harzzusammensetzung mit guter Formbarkeit
und guten mechanischen Eigenschaften sowie eine Form daraus bereitzustellen.
-
Demgemäß stellt die vorliegende Erfindung
eine flammhemmende Harzzusammensetzung bereit, die Folgendes umfasst:
- (A) 100 Gewichtsteile eines thermoplastischen
Polyesterharzes,
- (B) 0,1 bis 100 Gewichtsteile roten Phosphor und
- (C) 0,5 bis 100 Gewichtsteile eines Salzes, das aus einer Verbindung
auf Triazin-Basis
und Cyanursäure oder
Isocyanursäure
gebildet ist, worin der zahlenmittlere Dispersions-Teilchendurchmesser
des roten Phosphors in der Harzzusammensetzung 50 bis 0,01 μm beträgt, und
worin der zahlenmittlere Dispersions-Teilchendurchmesser des Salzes,
das aus einer Verbindung auf Triazin-Basis und Cyanursäure oder Isocyanursäure gebildet
ist, 100 bis 0,01 μm
beträgt.
-
Ausführungsformen der vorliegenden
Erfindung stellen eine flammhemmende Harzzusammensetzung, wie sie
oben beschrieben ist, bereit, worin die genannte Verbindung auf
Triazin-Basis eine Verbindung der folgenden allgemeinen Formel (1)
ist:
-
-
(In dieser Formel sind R1,
R2, R3 und R4, die gleich oder unterschiedlich sein können, aus
Wasserstoff, Arylgruppen, Alkylgruppen, Aralkylgruppen, Cycloalkylgruppen
und -CONH2 ausgewählt. R ist dieselbe Gruppe
wie -NR1R2 oder
-NR3R4 in der oben
ange führten
Formel oder, unabhängig
von diesen Gruppen, aus Wasserstoff, Arylgruppen, Arylgruppen, Alkylgruppen,
Aralkylgruppen, Cycloalkylgruppen, -NH2 und
-CONH2 ausgewählt.)
-
Weitere Ausführungsformen der vorliegenden
Erfindung stellen eine flammhemmende Harzzusammensetzung bereit,
worin außerdem
5 bis 140 Gewichtsteile eines Füllstoffs
in die oben genannte flammhemmende Harzzusammensetzung eingemischt
sind.
-
Darüber hinaus stellen Ausführungsformen
der vorliegenden Erfindung eine flammhemmende Harzzusammensetzung
bereit, worin außerdem
0,01 bis 10 Gewichtsteile eines Harzes auf Fluorkohlenstoff-Basis in
die oben genannten flammhemmende Harzzusammensetzung eingemischt
sind.
-
Weitere Ausführungsformen der vorliegenden
Erfindung stellen eine flammhemmende Harzzusammensetzung bereit,
worin die Verbindung auf Triazin-Basis Melamin ist.
-
Ausführungsformen der vorliegenden
Erfindung können
auch eine flammhemmende Harzzusammensetzung, wie sie oben beschrieben
ist, bereitstellen, worin der Füllstoff
aus Glasfasern besteht.
-
Weitere Ausführungsformen der vorliegenden
Erfindung betreffen eine flammhemmende Harzzusammensetzung, worin
außerdem
0,01 bis 3 Gewichtsteile eines Stabilisators auf Basis eines sterisch
gehinderten Phenols in die oben genannte flammhemmende Harzzusammensetzung
eingemischt sind.
-
Darüber hinaus stellt die vorliegende
Erfindung eine Form bereit, die aus einer flammhemmenden Harzzusammensetzung,
wie sie oben beschrieben ist, besteht.
-
Darüber hinaus ist die vorliegende
Erfindung eine Form, worin die oben genannte Form aus den Folgenden
ausgewählt
ist: Maschinenmechanismus-Bauteilen, elektrischen Bauteilen, elektronischen
Bauteilen und Kraftfahrzeug-Bauteilen.
-
Im Folgenden werden anhand von Beispielen
besonders bevorzugte Ausführungsformen
beschrieben.
-
Im Folgenden werden Beispiele für flammhemmende
Harzzusammensetzung gemäß vorliegender
Erfindung im Detail erklärt.
Das thermoplastische Harz (A) der vorliegenden Erfindung ist ein
Kunstharz, das Fließfähigkeit
besitzt, wenn es erhitzt wird, und aufgrund dieses Merkmals einem
Formgebungs- oder Verformungsverfahren unterzogen werden kann. Spezifische
Beispiele dafür
sind thermoplastische Polyester, wie z. B. Polyester, nicht flüssigkristalline
Polyester und flüssigkristalline
Polyester, Elastomere, wie z. B. Polyester-Polyether-Elastomere,
Polyester-Polyester-Elastomere und Gemische aus zwei oder mehreren
der oben genannten Kunstharze, die Polymere auf Polyolefin-Basis,
wie z. B. Polycarbonat, Polyamid, Polyphenylenoxid, Phenoxyharz,
Polyphenylensulfid, Polypropylen und Polyethylen, Copolymere auf
Polyolefin-Basis, wie z. B. Ethylen-Propylen-Copolymere, Ethylen-1-Buten-Copolymere,
Copolymere aus Ethylen, Propylen und nichtkonjugiertem Dien, Ethylen-Ethylacrylat-Copolymere,
Ethylen-Glycidylmethacrylat-Copolymere, Ethylen-Vinylacetat-Glycidylmethacrylat-Copolymere,
Ethylen-Propylen-g-Maleinsäureanhydrid-Copolymere
und ABS-Harze. Nicht flüssigkristalline
Polyester werden vorzugsweise eingesetzt. Spezifische Beispiele
für die nicht
flüssigkristallinen
Polyester sind Polyethylenterephthalat, Polypropylenterephthalat,
Polybutylenterephthalat, Polyethylennaphthalat, Polybutylennaphthalat,
Polycyclohexandimethylenterephthalat, Polyethylen-1,2-bis(phenoxy)etan-4-4'-dicarboxylat und
dergleichen sowie Copolymerpolyester, wie z. B. Polyethylenisophthalat-Terephthalat,
Polybutylenterephthalat-Isophthalat, Polybutylenterephthalat-Decandicarboxylat, Polycyclohexandimethylenterephthalat-Isophthalat
und dergleichen. Davon werden Polybutylenterephthalat, Polybutylennaphthalat,
Polycyclohexandimethylenterephthalat, Polyethylennaphthalat und
Polyethylenterephthalat, die ausgewogene mechanische Eigenschaften,
Formbarkeit und dergleichen aufweisen, vorzugsweise eingesetzt.
Vor allem Polybutylenterephthalat ist zu bevorzugen.
-
Der in der vorliegenden Erfindung
eingesetzte rote Phosphor (B) kann direkt ohne Behandlung in das thermoplastische
Harz eingemischt werden. Da roter Phosphor jedoch die Eigenschaften
aufweist, dass er sich in Wasser nach und nach auflöst oder
während
der Lagerung entzündet,
wird vorzugsweise roter Phosphor eingesetzt, der behandelt wurde,
um solche Vorfälle
zu verhindern. Solche Behandlungsverfahren für roten Phosphor umfassen beispielsweise
ein Verfahren, bei dem eine kleine Menge Aluminiumhydroxid oder
Magnesiumhydroxid zu rotem Phosphor zugesetzt wird, um die Oxidation
von rotem Phosphor katalytisch zu verhindern, ein Verfahren, bei
dem roter Phosphor mit Paraffin oder Wachs beschichtet wird, um
den Kontakt mit Feuchtigkeit zu verhindern, ein Verfahren, bei dem
roter Phosphor durch Mischen mit ε-Caprolactam
oder Trioxan stabilisiert wird, ein Verfahren, bei dem roter Phosphor
durch Beschichten mit einem thermoplastischen Harz, wie z. B. einem
thermoplastischen Harz auf Phenolbasis, einem thermoplastischen
Harz auf Melaminbasis, einem thermoplastischen Harz auf Epoxybasis,
einem thermoplastischen Harz auf Basis eines ungesättigten
Polyesters und dergleichen, stabilisiert wird, ein Verfahren, bei
dem roter Phosphor durch Behandlung mit einer wässrigen Lösung eines Salzes eines Metalls,
wie z. B. Kupfer, Nickel, Silber, Eisen, Aluminium oder Titan, stabilisiert
wird, so dass eine metallische Phosphorverbindung auf der Oberfläche von
rotem Phosphor ausgefällt
wird, ein Verfahren, bei dem roter Phosphor mit Aluminiumhydroxid,
Magnesiumhydroxid, Titanhydroxid, Zinkhydroxid oder dergleichen
beschichtet wird, ein Verfahren, bei dem roter Phosphor durch chemisches
Plattieren der Oberfläche
des roten Phosphors mit Eisen, Cobalt, Nickel, Mangan, Zinn oder
dergleichen stabilisiert wird, oder Verfahren, bei denen diese Verfahren
kombiniert werden. Bevorzugt sind das Verfahren, bei dem roter Phosphor
durch Beschichtung mit einem thermoplastischen Harz, wie z. B. einem
thermoplastischen Harz auf Phenolbasis, einem thermoplastischen
Harz auf Melaminbasis, einem thermoplastischen Harz auf Epoxybasis,
einem thermoplastischen Harz auf Basis eines ungesättigten
Polyesters oder dergleichen, stabilisiert wird, und das Verfahren,
bei dem roter Phosphor mit Aluminiumhydroxid, Magnesiumhydroxid,
Titanhydroxid, Zinkhydroxid oder dergleichen beschichtet wird. Noch
bevorzugter ist ein Verfahren, bei dem roter Phosphor durch Doppelbeschichtung
zuerst mit Aluminiumhydroxid, Magnesiumhydroxid, Titanhydroxid,
Zinkhydroxid oder dergleichen und dann mit einem thermoplastischen
Harz, wie z. B. einem thermoplastischen Harz auf Phenolbasis, einem
thermoplastischen Harz auf Melaminbasis, einem thermoplastischen
Harz auf Epoxybasis, einem thermoplastischen Harz auf Basis eines
ungesättigten
Polyesters oder dergleichen, stabilisiert wird.
-
Darüber hinaus beträgt der mittlere
Teilchendurchmesser von rotem Phosphor in Hinblick auf den zahlenmittleren
Dispersions-Teilchendurchmesser von rotem Phosphor in der resultierenden
Harzzusammensetzung und dem Flammverzögerungsvermögen, der mechanischen Festigkeit,
der Oberflächeneigenschaften und
der elektrischen Eigenschaften (Kriechstromfestigkeit) der Form
vor dem Einmischen in das Harz vorzugsweise 50 bis 0,01 μm, noch bevorzugter
45 bis 0,1 μm.
-
Der zahlenmittlere Dispersions-Teilchendurchmesser
des roten Phosphors in der flammhemmenden Harzzusammensetzung gemäß vorliegender
Erfindung beträgt
in Hinblick auf das Flammverzögerungsvermögen, die
mechanische Festigkeit, die Oberflächeneigenschaften und die elektrischen
Eigenschaften (Kriechstromfestigkeit) der resultierenden Form 50
bis 0,01 μm,
vorzugsweise 30 bis 0,05 μm,
noch bevorzugter 20 bis 0,1 μm.
-
Die Menge des zugesetzten roten Phosphors
(B) gemäß vorliegender
Erfindung beträgt
0,1 bis 100 Gewichtsteile, vorzugsweise 0,5 bis 80 Gewichtsteile,
noch bevorzugter 1 bis 50 Gewichtsteile, bezogen auf 100 Gewichtsteile
des thermoplastischen Harzes.
-
Das in der vorliegenden Erfindung
eingesetzte Salz (C), das aus einer Verbindung auf Triazin-Basis und
Cyanursäure
oder Isocyanursäure
gebildet ist, ist ein Addukt der Verbindung auf Triazin-Basis und
Cyanursäure
oder Isocyanursäure,
dessen Zusammenset zung normalerweise 1 : 1 (Molverhältnis),
in manchen Fällen
2 : 1 (Molverhältnis),
ist. Von den Verbindungen auf Triazin-Basis sind jene Verbindungen,
die mit Cyanursäure
oder Isocyanursäure
keine Salze bilden, ausgenommen.
-
Beispiele für die oben genannten Verbindungen
auf Triazin-Basis sind Verbindungen, die durch die folgenden allgemeine
Formel (1) dargestellt sind:
-
-
(In dieser Formel sind R1,
R2, R3 und R4, die gleich oder unterschiedlich sein können, jeweils
unabhängig
voneinander aus Wasserstoff, Arylgruppen, Alkylgruppen, Aralkylgruppen,
Cycloalkylgruppen und -CONH2 ausgewählt. R ist
dieselbe Gruppe wie -NR1R2 oder
-NR3R4 in der oben
aufgeführten
Formel oder, unabhängig von
diesen Gruppen, aus Wasserstoff, Arylgruppen, Arylgruppen, Alkylgruppen,
Aralkylgruppen, Cycloalkylgruppen, -NH2 und
-CONH2 ausgewählt.)
-
In Formel (1) sind R1,
R2, R3 und R4, die gleich oder unterschiedlich sein können, aus
Wasserstoff, Arylgruppen, Alkylgruppen, Aralkylgruppen, Cycloalkylgruppen
und -CO-NH2 ausgewählt.
Vorzugsweise weisen die Arylgruppen 6 bis 15 Kohlenstoffe, die Alkylgruppen
1 bis 10 Kohlenstoffe, die Aralkylgruppen 7 bis 16 Kohlenstoffe
und die Cycloalkylgruppen 4 bis 15 Kohlenstoffe auf. R ist dieselbe
Gruppe wie -NR1R2 oder
-NR3R4 in der oben
aufgeführten
Formel oder, unabhängig
von diesen Gruppen, aus Wasserstoff, Arylgruppen, Arylgruppen, Alkylgruppen,
Aralkylgruppen, Cycloalkylgruppen, -NH2 und
-CONH2 ausgewählt. Vorzugsweise weisen die
Arylgruppen 6 bis 15 Kohlenstoffe, die Alkylgruppen 1 bis 10 Kohlenstoffe,
die Aralkylgruppen 7 bis 16 Kohlenstoffe und die Cycloalkylgruppen
4 bis 15 Kohlenstoffe auf.
-
Spezifische Beispiele für R1, R2, R3 und
R4 sind Wasserstoff, eine Phenylgruppe,
p-Toluylgruppe, α-Napthylgruppe, β-Naphthylgruppe,
Methylgruppe, Ethylgruppe, n-Propylgruppe, Isopropylgruppe, n-Butylgruppe,
sec-Butylgruppe, tert-Butylgruppe, Hydroxymethylgruppe, Methoxymethylgruppe,
Benzylgruppe, Cyclopenthylgruppe, Cyclohexylgruppe, Cycloheptylgruppe,
2-Methyl-1-pentylgruppe, 4-Methyl-1-cyclohexylgruppe, Amidgruppe
und dergleichen. Bevorzugt sind davon Wasserstoff, eine Phenylgruppe,
Methylgruppe, Hydroxymethylgruppe, Methoxymethylgruppe, Benzylgruppe
und Amidgruppe.
-
Spezifische Beispiele für R sind
eine Aminogruppe, Amidgruppe, Methylaminogruppe, Dimethylaminogruppe,
Ethylaminogruppe, Diethylaminogruppe, Mono(hydroxymethyl)aminogruppe,
Di(hydroxymethyl)aminogruppe, Mono(methoxymethyl)aminogruppe, Di(methoxymethyl)aminogruppe,
Phenylaminogruppe, Diphenylaminogruppe, Wasserstoff, Phenylgruppe,
p-Toluylgruppe, α-Naphthylgruppe, β-Naphthylgruppe, Methylgruppe,
Ethylgruppe, n-Propylgruppe, Isopropylgruppe, n-Butylgruppe, sec-Butylgruppe,
tert-Butylgruppe, Benzylgruppe, Cyclopentylgruppe, Cyclohexylgruppe,
Cycloheptylgruppe, 2-Methyl-1-pentylgruppe, 4-Methyl-1-cyclohexylgruppe
und dergleichen. Bevorzugt davon sind eine Aminogruppe, Amidgruppe,
Methylgruppe, Mono(hydroxymethyl)aminogruppe, Di(hydroxymethyl)aminogruppe,
Mono(methoxymethyl)aminogruppe, Di(methoxymethyl)aminogruppe, Aminogruppe,
Phenylgruppe und Benzylgruppe.
-
Von den Salzen aus durch die allgemeine
Formel (1) dargestellten Verbindungen und Cyanursäure oder
Isocyanursäure
sind Salze von Melamin, Benzoguanamin, Acetoguanamin, 2-Amid-4,6-diamino-1,3,5-triazin,
Mono(hydroxymethyl)melamin, Di(hydroxymethyl)melamin und Tri(hydroxymethyl)melamin
zu bevorzugen, und Salze von Melamin, Benzoguanamin und Acetoguanamin
besonders zu bevorzugen.
-
Das Salz aus einer oben genannten
Verbindung auf Triazin-Basis und Cyanursäure oder Isocyanursäure kann
in Form eines Pulvers erhalten werden, indem eine wässrige Suspension
eines Gemischs aus einer Verbindung auf Triazin-Basis und Cyanursäure oder
Isocyanursäure
gebildet und gut vermischt wird, so dass das Salz der beiden Substanzen
die Form von feinen Teilchen annimmt, wonach die Suspension filtriert und
getrocknet wird. Obwohl das Salz sich von einem einfachen Gemisch
unterscheidet, muss es nicht vollkommen rein sein, sondern kleine
Menge nicht umgesetzter Verbindung auf Triazin-Basis oder Cyanursäure bzw. Isocyanursäure können im
Salz verbleiben. Der zahlenmittlere Dispersions-Teilchendurchmesser
des Salzes vor dem Einmischen in das Harz beträgt in Hinblick auf den zahlenmittleren
Dispersions-Teilchendurchmesser des Salzes in der resultierenden
Harzzusammensetzung und das Flammverzögerungsvermögen, die mechanischen Festigkeit,
die Oberflächeneigenschaften
und die elektrischen Eigenschaften (Kriechstromfestigkeit) der Form
vorzugsweise 100 bis 0,01 μm,
noch bevorzugter 80 bis 10 μm.
Wenn die Dispersion des Salzes nicht gut ist, kann ein Dispergiermittel,
wie z. B. Tris(β-hydroxyethyl)isocyanurat
oder dergleichen, eingesetzt werden.
-
Der zahlenmittlere Dispersions-Teilchendurchmesser
des Salzes aus der Verbindung auf Triazin-Basis und Cyanursäure oder
Isocyanursäure
in der flammhemmenden Harzzusammensetzung gemäß vorliegender Erfindung beträgt in Hinblick
auf das Flammverzögerungsvermögen, die
mechanische Festigkeit, die Oberflächeneigenschaften und die elektrischen
Eigenschaften (Kriechstromfestigkeit) der resultierenden Form 100
bis 0,01 oder weniger μm,
vorzugsweise 90 bis 0,1 μm,
noch bevorzugter 80 bis 0,5 μm.
-
Die Menge des eingesetzten Salzes
beträgt
0,5 bis 100 Gewichtsteile, vorzugsweise 2 bis 80 Gewichtsteile,
noch bevorzugter 3 bis 70 Gewichtsteile, bezogen auf 100 Gewichtsteile
des thermoplastischen Harzes (A).
-
Wenn ein Harz auf Fluorkohlenstoff-Basis
zur flammhemmenden Harzzusammensetzung gemäß vorliegender Erfindung zugesetzt
wird, wird das Fallen von Tröpfchen
(Tröpfeln)
während
der Verbrennung verhindert. Beispiele für solch ein Harz auf Fluorkoh lenstoff-Basis
sind ein Polytetrafluorethylen, Polyhexafluorpropylen, (Tetrafluorethylen/
Hexafluorpropylen)-Copolymer, (Tetrafluorethylen/Perfluoralkylvinylether)-Copolymer,
(Tetrafluorethylen/Ethylen)-Copolymer, (Hexafluorpropylen/Propylen)-Copolymer,
Polyvinylidenfluorid, (Vinylidenfluorid/Ethylen)-Copolymer und dergleichen.
Davon sind ein Polytetrafluorethylen, (Tetrafluorethylen/Perfluoralkylvinylether)-Copolymer,
(Tetrafluorethylen/Hexafluorpropylen)-Copolymer, (Tetrafluorethylen/Ethylen)-Copolymer
und Polyvinylidenfluorid zu bevorzugen und ein Polytetrafluorethylen
und (Tetrafluorethylen/ Ethylen)-Copolymer besonders zu bevorzugen.
-
Die Menge des zugesetzten Harzes
auf Fluorkohlenstoff-Basis beträgt
normalerweise in Hinblick auf die mechanischen Eigenschaften und
die Formbarkeit 0,01 bis 10 Gewichtsteile, vorzugsweise 0,1 bis
5 Gewichtsteile, noch bevorzugter 0,2 bis 3 Gewichtsteile pro 100
Gewichtsteile des thermoplastischen Harzes.
-
Die flammhemmende Harzzusammensetzung
gemäß vorliegender
Erfindung ist sogar unter hohen Temperaturen lange Zeit stark gegen
Hydroylse resistent, wenn ein Stabilisator auf Basis eines sterisch
gehinderten Phenols eingesetzt wird. Beispiele für solch einen Stabilisator
sind Triethylenglykol-bis[3-(3-t-butyl-5-methyl-4-hydroxyphenyl)propionat],
1,6-Hexandiolbis[3-(3,5-di-t-butyl-4-hydroxyphenyl)propionat], Pentaerythrityltetrakis[3-(3,5-di-t-butyl-4-hydroxyphenyl)propionat],
2,2-Thio-diethylenbis[3-(3,5-di-t-butyl-4-hydroxyphenyl)propionat], Octadecyl-3-(3,5-di-t-butyl-4-hydroxyphenyl)propionat,
3,5-Di-t-butyl-4-hydroxybenzylphosphatdiethylether, 1,3,5-Trimethyl-2,4,6-tris(3,5-di-t-butyl-4-hydroxybenzyl)benzol,
Bis- oder Tris(3-t-butyl-6-methyl-4-hydroxyphenyl)propan, N,N'-Hexamethylenbis(3,5-di-t-butyl-4-hydroxyhydrocinnamamid), N,N'-Trimethylenbis(3,5-di-t-butyl-4-hydroxyhydrocinnamamid)
und dergleichen.
-
Gemäß vorliegender Erfindung ist
es möglich,
solch einen Stabilisator auf Basis eines sterisch gehinderten Phenols
zuzusetzen, wenn es erforderlich ist. In diesem Fall beträgt die zugesetzte
Menge des Stabilisators auf Basis eines sterisch gehinderten Phenols
normalerweise 0,01 bis 3 Gewichtsteile, vorzugsweise 0,01 bis 3
Gewichtsteile, noch be vorzugter 0,03 bis 0,5 Gewichtsteile pro 100
Gewichtsteile des thermoplastischen Harzes (A).
-
Die Festigkeit, Steifigkeit, Hitzebeständigkeit
und dergleichen der flammhemmenden Harzzusammensetzung gemäß vorliegender
Erfindung können
bedeutend verbessert werden, indem ein Füllstoff in Form von Fasern
und/oder Teilchen zugesetzt wird.
-
Spezifische Beispiele für solch
eine Füllstoff
sind Glasfasern, Kohlenstofffasern, Metallfasern, Aramidfasern,
Asbest, Kaliumtitanat-Whisker, Wollastonit, Glasplättchen,
Glasperlen, Talk, Glimmer, Ton, Calciumcarbonat, Bariumsulfat, Titanoxid,
Aluminiumoxid und dergleichen. Davon werden vorzugsweise Glasseidenstränge verwendet.
-
Die zugesetzte Menge solch einer
Substanz beträgt
vorzugsweise 5 bis 140 Gewichtsteile, noch bevorzugter 5 bis 100
Gewichtsteile, pro 100 Gewichtsteile des thermoplastischen Harzes
(A).
-
Die Hitzebeständigkeit, Festigkeit und Stabilität der flammhemmenden
Harzzusammensetzung gemäß vorliegender
Erfindung beim Extrudieren kann beispielsweise verbessert werden,
indem ein Stabilisator für
roten Phosphor zugesetzt wird.
-
Spezifische Beispiele für solch
einen Stabilisator für
roten Phosphor sind Cadmiumoxid, Zinkoxid, Kupferoxid, Eisenoxid,
Cobaltoxid, Manganoxid, Molybdänoxid,
Titanoxid, Zinnoxid und dergleichen. Davon ist Titanoxid zu bevorzugen.
-
Die zugesetzte Menge solch einer
Substanz beträgt
vorzugsweise 0,01 bis 5 Gewichtsteile, noch bevorzugter 0,1 bis
3 Gewichtsteile, pro 100 Gewichtsteile des thermoplastischen Harzes
(A).
-
Darüber hinaus ist es möglich, ein
oder mehrere gewöhnliche
Additive, wie z. B. Antioxidantien auf Phosphor-Basis, Schwefelbasis
und dergleichen, die sich von solchen auf Basis von sterisch gehindertem Phenol,
Wärmestabilisatoren,
UV-Absorbern, Schmiermitteln, Formtrennmitteln, Farbmitteln, einschließlich Farbstoffe
und Pigmente, und dergleichen unterscheiden, zur flammhemmenden
Harzzusammensetzung gemäß vorliegender
Erfindung zuzusetzen, und zwar in solchen Mengen, dass das Ziel
der vorliegenden Erfindung nicht beeinträchtigt wird.
-
Die flammhemmende Harzzusammensetzung
gemäß vorliegender
Erfindung wird durch ein allgemein bekanntes Verfahren hergestellt.
Beispielsweise kann die Zusammensetzung hergestellt werden, indem
ein thermoplastisches Harz (A), roter Phosphor (B), Salz (C) von
Cyanursäure
oder Isocyanursäure
und andere notwendige Additive nach dem Vermischen der Materialien,
oder ohne sie zu vermischen, in einen Extruder oder dergleichen
gefüllt
und diese Materialien gut verschmolzen und geknetet werden. In diesem
Fall können beispielsweise
ein Dreifachschnecken- oder Doppelschneckenextruder oder ein Einschneckenextruder
mit einer Schnecke vom "Uni-Schmelztyp" sowie eine Knetmaschine
vom Knettyp verwendet werden. Um die Verhältniszahl zu regeln, wird vor
allem solch eine Machine mit oder ohne mehrere Knetelemente, die
in eine Schnecke eingebaut sind, bevorzugt.
-
Die so erhaltene flammhemmende Harzzusammensetzung
kann durch ein Spritzgussverfahren, Extrusionsverfahren, Formpressverfahren
oder dergleichen zu Formen verarbeitet oder zu Gegenständen wie Bahnen,
Folien oder dergleichen geformt werden. Von diesen Anwendungen ist
die Zusammensetzung vor allem für
Spritzgussverfahren geeignet. Unter Nutzung ihrer Eigenschaften
kann die Zusammensetzung effektiv für Maschinenmechanismus-Bauteile,
elektrische und elektronische Bauteile und Kraftfahrzeug-Bauteile verwendet
werden.
-
BEISPIELE
-
Im Folgenden werden die Vorteile
der vorliegenden Erfindung unter Bezugnahme auf Beispiele im Detail
erläutert.
Teile stehen hierin immer für
Gewichtsteile. Zur Messung verschiedener Eigenschaften wurden die
folgenden Verfahren eingesetzt:
-
(1) Mechanische Eigenschaften
-
Durch ein Spritzgussverfahren erhaltene
Dumbbell-Probestücke
wurden verwendet, um die Streckgrenze und die Bruchdehnung nach
ASTM D-638 zu messen.
-
(2) Flammverzögerungsvermögen
-
Durch ein Spritzgussverfahren und
Formpressverfahren erhaltene Probestücke zur Bewertung des Flammverzögerungsvermögens wurden
verwendet, um das Flammverzögerungsvermögen gemäß den in UL94
definierten Bewertungsstandards zu bewerten. Das Flammverzögerungsvermögen nimmt
wie folgt ab: V-0 > V-1 > V-2 > HB.
-
(3) Zahlenmittlerer Dispersions-Teilchendurchmesser
-
Unter Einsatz eines Ultra-Dünnschnittgeräts wurden
dünne Stücke aus
Probestücken
zur Bewertung des Flammverzögerungsvermögens herausgeschnitten
und unter Einsatz eines Lichtmikroskops (Durchlicht) und eines Transmissions-Elektronenmikroskops
wurden Fotos der Stücke
gemacht. Der Mittelwert der maximalen Durchmesser von 100 zufällig ausgewählten Teilchen
auf den Mikroskopbildern wird bestimmt und als zahlenmittlerer Dispersions-Teilchendurchmesser
definiert.
-
(4) Kriechstromfestigkeit
-
Durch ein Spritzgussverfahren erhaltene
80 mm × 80
mm große
Probestücke
mit einer Dicke von 3 mm wurden verwendet, um eine Kriechstromfestigkeitsprüfung gemäß den IEC112-Teststandards
durchzuführen,
um den CTI (Kriechstrom-Vergleichsindex) zu messen. Die erhaltenen
CTI-Werte (V) sind wie folgt gruppiert: CTI ≥ 600 als Stufe 0, 400 ≤ CTI < 600 als Stufe 1,
250 ≤ CTI < 400 als Stufe 2,
170 ≤ CTI < 250 als Stufe 3,
100 ≤ CTI < 170 als Stufe 4
und 0 ≤ CTI < 100 als Stufe 5.
-
Referenzbeispiel 1
-
Ein im Handel erhältliches Reagens, roter Phosphor
(Wakou Junyaku), wurde klassiert, um Pulver mit einem mittleren
Teilchendurchmesser von 32 μm
oder weniger zu erhalten. Dieses Pulver wir als roter Phosphor A
bezeichnet. Pulver mit einem Teilchendurchmesser von 50 μm oder mehr,
das durch eine ähnliche
Klassierung erhalten wurde, wird als roter Phosphor B bezeichnet.
Oberflächenbehandelter
roter Phosphor (Novared 120 von Rinkagaku Kougyou Sha) wurde klassiert,
um Pulver mit einem mittlere Durchmesser von 32 μm oder weniger zu erhalten.
Dieses Pulver wird als roter Phosphor C bezeichnet.
-
Referenzbeispiel 2
-
Ein äquimolares Gemisch von Melamin
und Cyanursäure
wurde in der 10fachen Menge heißes
Wasser suspendiert und gut verrührt.
Die Suspension wurde dann filtriert, wodurch ein weißer Filterkuchen
erhalten wurde. Der Filterkuchen wurde dann bei 70°C vakuumgetrocknet,
pulverisiert und klassiert, um Pulver mit einem Teilchendurchmesser
von 50 μm
oder weniger zu erhalten. Das so erhaltene Pulver wird als Cyanuratsalz A
bezeichnet. Pulver mit einem mittleren Teilchenduchmesser von 100 μm oder mehr,
das durch ein ähnliches Pulverisierungsverfahren
erhalten wurde, wird als Cyanuratsalz B bezeichnet.
-
Referenzbeispiel 3
-
Pulver mit einem Teilchendurchmesser
von 50 μm
oder weniger, das im Wesentlichen auf dieselbe Weise sie in Referenzbeispiel
2 erhalten wurde, mit der Ausnahme, dass Benzoguanamin anstelle
von Melamin eingesetzt wurde, wird als Cyanuratsalz C bezeichnet.
Pulver mit einem Teilchendurchmesser von 100 μm oder mehr wird als Cyanuratsalz
D bezeichnet.
-
Die später folgenden Beispiele 27
bis 30 stellen nicht die Erfindung gemäß beiliegender Ansprüche dar.
-
Beispiele 1 bis 24, Vergleichsbeispiele
1 bis 25
-
Verschiedene Arten roter Phosphor
und Salze von Cyanursäure
oder Isocyanursäure
sowie andere Additive, die in Tabelle 1 bis 4 aufgeführt sind,
wurden mit 100 Gewichtsteilen Polybutylenterephthalat (hierin im
Folgenden als "PBT" bezeichnet), dessen
Grenzviskosität
0,85 betrug (25°C,
o-Chlorphenollösung).
Die Gemische wurden verschmolzen und bei einer Harztemperatur von
260°C extrudiert,
wobei ein unidirektional rotierender Doppelschneckenextruder mit
einem Schneckendurchmesser von 30 mm und L/D = 45,5 (TEX-30 von
Nippon Seikou Sha, worin zwei doppelgängige Schnecken mit einem Eingriff
von 3,5 mm, wobei die Schnecken eine Konfiguration mit großer Knetkraft
aufwiesen, in der aus 10 Knetscheiben mit einer Neigung von 45° und L/D
= 4 bestehende Schneckenelemente in einer Vorwärts-Rückwärts-Reihenfolge angeordnet waren,
und ein rückläufiges Endloselement
hinzugefügt
war) und ein Einschneckenextruder mit einem Schneckendurchmesser
von 30 mm und L/D = 22 (Modell VS30-22 von Tanabe Plastic Sha, mit
einer Endlosschnecke) verwendet wurden. Nachdem die erhaltenen Presslinge
getrocknet worden waren, wurden durch ein Spritzgussverfahren Probestücke zur
Bewertung des Flammverzögerungsvermögens nach
UL94 und Zugprobestücke
nach ASTMD-638 hergestellt (bei einer Formtemperatur von 80 °C).
-
Die Messergebnisse des zahlenmittleren
Dispersions-Teilchendurchmessers, des Flammverzögerungsvermögens und der mechanischen Eigenschaften
der einzelnen Proben sind in Tabelle 1 bis 4 zusammengefasst und
aufgeführt.
-
In den Tabellen ist der Stabilisator
Pentaerythrutyltetrakis[3-(3,5-di-t-butyl-4-hydroxyphenyl)propionat] ("IR 1010" von Chibageigy Co.,
Ltd.). GF steht für
Glasfasern.
-
-
Aus den Beispielen 1 bis 6 ist ersichtlich,
dass eine feine Dispersion im Harz erreicht werden kann, indem sowohl
der fein pulverisierte rote Phosphor als auch das Cyanuratsalz gemäß vorliegender
Erfindung in PBT eingemischt werden, und indem ein Doppelschneckenextruder
mit einer Schneckenkonfiguration mit großer Knetkraft verwendet wird, und dass als Ergebnis
hohes Flammverzögerungsvermögen bereitgestellt
werden kann und hervorragende mechanische Eigenschaften entwickelt
werden können.
-
Aus Beispiel 7 kann eine feine Dispersion
in Harz erzielt werden, auch wenn ein Einscheckenextruder mit geringer
Knetkraft eingesetzt wird, indem sowohl fein pulverisierter roter
Phosphor als auch Cyanuratsalz eingemischt werden. Im Vergleich
zu den Beispielen 1 bis 6 nimmt der Dispersions-Teilchendurchmesser
im Harz jedoch leicht zu, und das Flammverzögerungsvermögen bei 1/32'' nimmt ab.
-
Aus den Vergleichsbeispielen 1 bis
3 ist ersichtlich, dass das PBT, in das kein roter Phosphor oder
kein Cyanuratsalz eingemischt ist, gute mechanische Eigenschaften,
aber geringeres Flammverzögerungsvermögen aufweist.
Aus Vergleichsbeispiel 4 ist ersichtlich, dass, auch wenn nur durch
Klassieren erhaltener, feinpulvriger roter Phosphor eingemischt
wird und ein Doppelschneckenextruder mit einer Schneckenkonfiguration
mit großer
Knetkraft eingesetzt wird, der Teilchendurchmesser des roten Phosphor
in der Harzzusammensetzung aufgrund sekundärer Aggregation stark zunimmt,
so dass kein hohes Flammverzögerungsvermögen erreicht
wird und die mechanischen Eigenschaften bedeutend schlechter werden.
Aus Vergleichsbeispiel 5 ist ersichtlich, dass, auch wenn nur das
durch Klassieren erhaltene, feinpulvrige Cyanuratsalz eingemischt
wird und ein Doppelschneckenextruder mit einer Schneckenkonfiguration
mit großer
Knetkraft eingesetzt wird, der Teilchendurchmesser des Cyanuratsalzes
in der Harzzusammensetzung aufgrund sekundärer Aggregation stark zunimmt,
so dass kein hohes Flammverzögerungsvermögen erreicht
wird und die mechanischen Eigenschaften bedeutend schlechter werden.
-
Aus den Vergleichsbeispielen 6 bis
9 ist ersichtlich, dass trotz des Einsatzes von rotem Phosphor und Cyanuratsalz
in PBT kein hohes Flammverzögerungsvermögen erreicht
wird und die mechanischen Eigenschaften bedeutend schlechter werden,
wenn der zahlenmittlere Dispersions-Teilchendurchmesser in der Harzzusammensetzung
groß ist.
-
Gemäß vorliegender Erfindung kann
eine hervorragende Kriechstromfestigkeit erreicht werden, indem roter
Phosphor und Cyanuratsalz eingemischt werden. Da Harze, in die keine
GF eingemischt sind, jedoch von Natur aus hohe Kriechstromfestigkeit
aufweisen (600 V oder mehr, was der Messgrenze entsprach oder darüber lag),
konnten die Unterschiede in der Kriechstromfestigkeit zwischen den
Beispielen 1 bis 7 und den Vergleichsbeispielen 1 bis 9 nicht gemessen
werden.
-
-
In den Beispielen 8 bis 14 und den
Vergleichsbeispielen 10 bis 19 wurden GF eingemischt. Aus den Beispielen
8 bis 14 und den Vergleichsbeispielen 10 bis 19 ist ersichtlich,
dass, auch wenn durch Glasfasern Verstärkung bereitgestellt wird,
eine feine Dispersion in Harz erzielt werden und ein hohes Flammverzögerungsvermögen bereitgestellt
werden kann, und dass außerdem
hervorragende mechanische Eigenschaften erzielt werden können, indem
sowohl feinpulvriger roter Phosphor als auch Cyanuratsalz eingemischt
und ein Doppelschneckenextruder mit einer Schneckenkonfiguration
mit großer
Knetkraft verwendet wird.
-
Im Gegensatz dazu zeigen die Vergleichsbeispiele
10 bis 12, dass PBT, in das kein roter Phosphor oder Cyanuratsalz
eingemischt ist und das durch Glasfasern verstärkt ist, gute mechanische Eigenschaften aber
ein schlechteres Flammverzögerungsvermögen aufweisen.
-
Aus Vergleichsbeispiel 13 ist ersichtlich,
dass, wenn nur der durch Klassieren erhaltene, feinpulvrige rote
Phosphor eingemischt und ein Doppelschneckenextruder mit einer Schneckenkonfiguration
mit großer Knetkraft
eingesetzt wird, der Teilchendurchmesser des roten Phosphor in der
Harzzusammensetzung aufgrund sekundärer Aggregation stark zunimmt,
so dass kein Flammverzögerungsvermögen erzielt
wird und die mechanischen Eigenschaften bedeutend schlechter werden.
-
Aus Vergleichsbeispiel 14 ist ersichtlich,
dass, wenn nur das durch Klassierung erhaltene, feinpulvrige Cyanuratsalz
eingemischt und ein Doppelschneckenextruder mit einer Schneckenkonfiguration
mit großer Knetkraft
eingesetzt wird, der Teilchendurchmesser des Cyanuratsalzes in der
Harzzusammensetzung aufgrund sekundärer Aggregation stark zunimmt,
so dass kein Flammverzögerungsvermögen erzielt
wird und die mechanischen Eigenschaften bedeutend schlechter werden.
-
Es versteht sich auch, dass, während Glasfasern
enthaltendes PBT Kriechstromfestigkeit der Stufe 2 aufweist (390
V), wie beispielsweise in den Vergleichsbeispielen 10 bis 12, die
Kriechstromfestigkeit auf Stufe 1 (430 bis 450 V) verbessert wird,
wenn sowohl feinpulvriger roter Phosphor als auch Cyanuratsalz,
die durch Klassieren erhalten wurden, eingemischt und ein Doppelschneckenextruder
mit einer Schneckenkonfiguration mit großer Knetkraft eingesetzt werden,
um eine feine Dispersion im Harz zu erreichen, wie in den Beispielen 8
bis 14.
-
Aus den Vergleichsbeispielen 15 bis
19 ist ersichtlich, dass trotz des Einmischens von rotem Phosphor und
Cyanuratsalz die Kriechstromfestigkeit nur geringfügig verbessert
wird, wenn der Dispersions-Teilchendurchmesser in der Harzzusammensetzung
groß ist.
-
-
Aus den Beispielen 15 bis 19 und
den Vergleichsbeispielen 20 bis 22 ist ersichtlich, dass, wenn sowohl roter
Phosphor als auch Cyanuratsalz in PBT eingemischt werden, die zahlenmittleren
Dispersions-Teilchendurchmesser des roten Phosphors und des Cyanuratsalzes
in der Harzzusammensetzung durch Einsatz eines Doppelschneckenextruders
mit einer Schneckenkonfiguration mit großer Knetkraft reduziert werden
kann, obwohl die Teilchendurchmesser des roten Phosphor und des
Cyanuratsalzes zum Zeitpunkt des Einmischens groß sind, so dass ein hohes Flammverzögerungsvermögen und
hervorragende Zugeigenschaften erzielt werden können. Außerdem kann, wenn der Teilchendurchmesser
des roten Phosphors oder des Cyanuratsalzes in der Harzzusammensetzung
groß ist,
kein hervorragendes Flammverzögerungsvermögen erzielt
werden und die Zugeigenschaften werden bedeutend schlechter.
-
-
Die Beispiele 20 bis 24 und Vergleichsbeispiele
23 bis 25, wo Glasfasern zur Verstärkung eingesetzt werden, können auf ähnliche
Weise besprochen werden.
-
Aus den oben gegebenen Erläuterungen
ist ersichtlich, dass ein hohes Flammverzögerungsvermögen und hervorragende mechanische
Eigenschaften nur dann erzielt werden können, wenn die zahlenmittleren Dispersions-Teilchendurchmesser
des roten Phosphors und des Cyanuratsalzes in der Harzzusammensetzung
verringert werden. Es versteht sich, dass die Kriechstromfestigkeit
in PBT, das mit Glasfasern verstärkt ist,
zunimmt.
-
Beispiele 25 bis 31, Vergleichsbeispiele
26 bis 35
-
Roter Phosphor, Salz der Cyanursäure oder
Isocyanursäure
und andere Additive die in Tabelle 5 bis 8 aufgeführt sind,
wurden mit jeweils 100 Gewichtsteilen von im Handel erhältlichem
Poly(1,4-cyclohexandimethylenterephthalat) (PCT), Polycarbonat vom
Bisphenol-A-Typ (PC), Nylon 6 (PA6), Nylon 66 (PA66) und ABS-Harz
vermischt. Die Gemische wurden eingeschmolzen und unter Einsatz
der oben genannten Doppelschneckenextruder und Einschneckenextruder
extrudiert. Nachdem die erhaltenen Presslinge getrocknet worden
waren, wurden durch ein Spritzgussverfahren Zugprobestücke nach
ASTMD-638 und durch ein Formpressverfahren Probestücke zur
Bewertung des Flammverzögerungsvermögens nach
UL94 hergestellt.
-
Die Messergebnisse des zahlenmittleren
Dispersions-Teilchendurchmessers, des Flammverzögerungsvermögens und der mechanischen Eigenschaften
der einzelnen Proben sind in Tabelle 5 bis 8 zusammengefasst und
angeführt.
-
-
-
Aus den Beispielen 25, 26 und den
Vergleichsbeispielen 26 bis 29 ist ersichtlich, dass das Einmischen von
rotem Phosphor alleine oder von einer Triazinverbindung alleine
in PCT-Harz kein hervorragendes Flammverzögerungsvermögen ergibt. Es versteht sich
auch, dass trotz Einsatz von rotem Phosphor und Cyanuratsalz in
PCT-Harz kein hervorragendes Flammverzögerungsvermögen bereitgestellt werden kann
und die Zugeigenschaften schlechter werden, wenn der zahlenmittlere
Dispersions-Teilchendurchmesser in der Harzzusammensetzung groß ist, dass
jedoch durch Reduktion der zahlenmittleren Dispersions-Teilchendurchmesser des
roten Phosphors und des Cyanuratsalzes ein hohes Flammverzögerungsvermögen und
hervorragende mechanische Eigenschaften bereitgestellt werden können.
-
Aus den Beispielen 27, 28 und den
Vergleichsbeispielen 30, 31 ist ersichtlich, dass trotz Einsatz
von rotem Phosphor und Cyanuratsalz in PCT-Harz kein hervorragendes
Flammverzögerungsvermögen bereitgestellt
werden kann und die Zugeigenschaften schlechter werden, wenn der
zahlenmittlere Dispersions-Teilchendurchmesser in der Harzzusammensetzung
groß ist,
dass jedoch durch Reduktion der zahlenmittleren Dispersions-Teilchendurchmesser
des roten Phosphors und des Cyanuratsalzes ein hohes Flammverzögerungsvermögen und
hervorragende mechanische Eigenschaften bereitgestellt werden können.
-
In den Beispielen 29, 20 und Vergleichsbeispielen
32 bis 34 ergibt das Einmischen von rotem Phosphor alleine in Nylonharz
kein hervorragendes Flammverzögerungsvermögen. Es
versteht sich auch, dass trotz Einsatz von rotem Phosphor und Cyanuratsalz
kein hervorragendes Flammverzögerungsvermögen bereitgestellt
werden kann und die Zugeigenschaften schlechter werden, wenn der
zahlenmittlere Dispersions-Teilchendurchmesser in der Harzzusammensetzung
groß ist,
dass jedoch durch Reduktion der zahlenmittleren Dispersions-Teilchendurchmesser
des roten Phosphors und des Cyanuratsalzes ein hohes Flammverzögerungsvermögen und
hervorragende mechanische Eigenschaften bereitgestellt werden können.
-
Aus Beispiel 31 und Vergleichsbeispiel
35 ist ersichtlich, dass trotz Einsatz von rotem Phosphor und Cyanuratsalz
in ABS-Harz kein hervorragendes Flammverzögerungsvermögen bereitgestellt werden kann
und die Zugeigenschaften schlechter werden, wenn der zahlenmittlere
Dispersions-Teilchendurchmesser in der Harzzusammensetzung groß ist, dass
jedoch durch Reduktion der zahlenmittleren Dispersions-Teilchendurchmesser
des roten Phosphors und des Cyanuratsalzes ein hohes Flammverzögerungsvermögen und
hervorragende mechanische Eigenschaften bereitgestellt werden können.
-
Wie oben erwähnt, können bei vielen thermoplastischen
Harzen hohe Flammverzögerungsvermögen und
hervorragende mechanische Eigenschaften bereitgestellt werden, indem
die zahlenmittleren Dispersions-Teilchendurchmesser von rotem Phosphor
und Cyanuratsalz verringert werden.
-
GEWERBLICHE
ANWENDBARKEIT
-
Die gemäß vorliegender Erfindung erhaltene
flammhemmende Harzzusammensetzung weist nicht nur ein gutes Flammverzögerungsvermögen auf,
sondern hat auch keine negativen Auswirkungen auf die Eigenschaften
von thermoplastischem Harz. Daher weist sie hervorragende mechanische
Eigenschaften, äußerliche Erscheinung
und elektrische Eigenschaften (Kriechstromfestigkeit) auf und ist
für Maschinen-Bauteile,
elektrische Bauteile, elektronische Bauteile und Kraftfahrzeug-Bauteile
geeignet.