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Die vorliegende Erfindung betrifft
eine orale, pharmazeutische Multiple-Units-Dosierungszusammensetzung mit modifizierter
Freisetzung für
die Verabreichung einer analgetisch wirksamen Menge eines Opioids unter
Erhalt sowohl eines relativ schnellen Einsetzens der analgetischen
Wirkung als auch des Aufrechterhaltens einer analgetisch aktiven
Plasmakonzentration über
einen relativ langen Zeitraum. Die Multiple-Units-Dosierungszusammensetzung
mit modifizierter Freisetzung umfasst wenigstens zwei Fraktionen,
wobei einzelne ein Opioid enthaltende Fraktionen mit einer Beschichtung
zur anhaltenden Freisetzung beschichtet sind, die konzipiert wurde,
um das aktive Ingrediens derart freizusetzen, dass sowohl ein relativ
schnelles Einsetzen der analgetischen Wirkung als auch ein Aufrechterhalten
einer analgetisch aktiven Plasmakonzentration über einen relativ langen Zeitraum
erhalten werden, wobei die Zusammensetzung für eine Verabreichung einmal
oder zweimal pro Tag angepasst ist.
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TECHNISCHER HINTERGRUND
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Arzneimittelspiegel oberhalb des
unteren Spiegels der therapeutischen Plasmakonzentration können für längere Zeiträume erhalten
werden, indem größere Dosen
konventionell formulierter Darreichungsformen verabreicht werden.
Es ist jedoch kein geeigneter Ansatz, die Dosierung zu erhöhen, da
derartige Dosierungen toxische und unerwünscht hohe Arzneimittelspiegel
hervorrufen können.
Alternativ dazu ist ein anderer Ansatz, ein Arzneimittel in bestimmten
Zeitintervallen zu verabreichen, was zu oszillierenden Arzneimittelspiegeln führt, dem
sogenannten Berg-und-Tal-Effekt. Generell ist dieser Ansatz mit
einigen potentiellen Problemen verbunden, wie ein starker Berg-(toxischer
Effekt)-und-Tal-(nicht aktiver Arzneimittelspiegel)-Effekt und ein Mangel
an Einhaltung durch den Patienten führt zu Uneffektivität oder Fehlschlagen
der Arzneimitteltherapie. Wenn jedoch die Plasmakonzentration konstant
oberhalb des therapeutischen Spiegels unter Verwendung konventioneller
Tabletten gehalten wird, ist eine inakzeptabel hohe tägliche Dosierung
notwendig, wenn das Opioid nicht sehr häufig verabreicht wird.
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Präparate zur kontrollierten Freisetzung
sind bekannt, die dazu konstruiert wurden, eine Fraktion der gesamten
Arzneimitteldosis freizusetzen. Diese Ladungsdosis ist eine Menge
eines Arzneimittels, die so schnell wie möglich für eine gewünschte pharmakologische Antwort
gemäß der biopharmazeutischen
Eigenschaften des Arzneimittels sorgt. Solche Formulierungen, die
anfänglich
einen Schub einer therapeutischen Substanz und dann die Substanz
im Wesentlichen mit konstanter Geschwindigkeit freisetzen, sind
in der Patentschrift WO 95/14460, veröffentlicht am 01. Juni 1995,
beschrieben. Die darin beschriebene Zusammensetzung betrifft eine
Opioidformulierung zur anhaltenden Freisetzung, die eine Vielzahl
von Substraten umfasst, die das aktive Ingrediens in einer Matrix
zur anhaltenden Freisetzung oder beschichtet mit einer Beschichtung zur
anhaltenden Freisetzung umfasst, die ein verzögerndes Material umfasst. Die Kügelchen
zur anhaltenden Freisetzung werden dann mit einem Opioid in Form
zur sofortigen Freisetzung beschichtet oder, wenn die Zusammensetzung
in Form einer Gelatinekapsel vorliegt, wird das reine Opioid durch
Einschluß der
notwendigen Menge des Opioids zur sofortigen Freisetzung als Pulver
oder Granulat in die Kapsel eingebaut. In einer weiteren Alternative
wird die Gelatinekapsel selbst mit einer Schicht des Opioids zur
sofortigen Freisetzung überzogen.
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Ein Hauptnachteil der obigen Formulierung
ist, dass der Einbau des reinen Opioids in Gelatinekapseln ohne
eine Schutzschicht auf dem Opioid leicht zu einem Mangel an Kontrolle über die
exakte Dosierung führen kann,
besonders wenn die Kapsel leckt oder der Patient die Kapsel zerbricht.
Zusätzlich
ist es nicht möglich, die
Freisetzung im Verhältnis
zur Fraktion zur anhaltenden Freisetzung zu modifizieren, und die
einzige Möglichkeit
zur Vermeidung toxischer Plasmakonzentrationen oder zur Kontrolle
der Spitzenplasmakonzentration ist, die exakte Menge an Opioid im
Anteil zur sofortigen Freisetzung zu verringern.
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Die oben erwähnten Zubereitungen zur kontrollierten
Freisetzung sind für
lange Zeit wirksam und setzen das Arzneimittel auf eine anhaltende
Art frei. Diese Arten der Formulierungen können jedoch zu einer unerwünscht verringerten
Bioverfügbarkeit
führen,
wahrscheinlich weil das aktive Ingrediens nicht in der gebührenden
Zeit freigesetzt wird.
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Techniken zur Formulierung von Multiple-Units
gemäß der Erfindung
zielen auf eine modifizierte Freisetzung der aktiven Substanz nach
einem vorbestimmten Schema ab, um die Spitzenplasmakonzentration
zu senken und zu verzögern,
ohne den Umfang der Arzneimittelverfügbarkeit zu beeinflussen. Die
Häufigkeit
von unerwünschten
Nebeneffekten kann reduziert werden und durch die zeitliche Verzögerung bis
zum Erhalt der Spitzenplasmakonzentration und die Verlängerung
der Zeitspanne der therapeutisch aktiven Plasmakonzentration kann
die Häufigkeit
der Verabreichung auf zweimal oder einmal täglich reduziert werden. Dies
dient auch der Einhaltung durch den Patienten. Ein weiterer Vorteil
der Dosierungsformulierung von Multiple-Units mit modifizierter
Freisetzung ist, dass hohe lokale Konzentrationen an aktiver Substanz
im Gastrointestinalsystem aufgrund der freien Verteilung der Units über den
gesamten Gastrointestinaltrakt vermieden werden, unabhängig von
dessen Entleerung.
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Darüber hinaus benötigen Patienten,
die unter chronischen Krankheiten leiden, sehr häufig hohe tägliche Dosierungen an Analgetika,
z. B. 100 mg Morphin. Wenn derart hohe Dosierungen eines Opioids
einmal am Tag gegeben werden sollten, muss die Freisetzung aus der
Dosierungsform sicher sein. Die Formulierung sollte auch sehr stabil
bzgl. Lagerung sein, weil eine sofortige Freisetzung aufgrund zufälliger Beschädigung z.
B. der Beschichtung oder der Kapsel einer Darreichungsform mit hoher
Dosierung zu unerwünscht
hohen Plasmakonzentrationen, dem sogenannten „Dose-Dumping", führen kann,
was den Tod des Patienten bewirken könnte. Bei Verwendung einer
beschichteten Dosierungsform von Multiple-Units ist das Risiko des „Dose-Dumpings"
beispielsweise aufgrund eines Bruches einer Beschichtung verringert,
weil die Menge an aktiver Substanz in jeder beschichteten Unit geringfügig ist.
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Jedoch kann ein Hauptnachteil der
einmal täglichen
Behandlung nach dem Stand der Technik eine niedrige Spitzenplasmakonzentration
am Ende des Tages oder dadurch ein Mangel an Schmerzlinderung sein. Da
die Behandlung von Schmerzen eine Balance zwischen Schmerzlinderung
auf der einen und dem Risiko von Nebenwirkungen auf der anderen
Seite ist, z. B. durch Akkumulation des Arzneimittels, wird das
Dosierungsintervall generell so kalkuliert, dass die Arzneimittelkonzentration
zur Zeit der Einnahme der nächsten Dosierung
erheblich gesenkt ist. Dementsprechend wird der Patient sehr häufig unter
zunehmenden Schmerzen leiden, bevor die Arzneimittelkonzentration
im Anschluss an die nächste
Dosierung den therapeutischen Spiegel erreicht hat. Zusätzlich sollte
angemerkt werden, dass bei der Schmerzbehandlung relativ höhere Dosierungen
gemäß einer
höheren
Spitzenkonzentration häufig
im Fall eines Ausbrechens der Schmerzen benötigt werden. Dementsprechend
kann eine relativ höhere
anfängliche
Plasmakonzentration an Analgetikum notwendig sein verglichen zur
Plasmakonzentration, die zu einem Aufrechterhalten der Schmerzlinderung
geeignet ist.
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Da die Behandlung chronischer Krankheiten
sehr häufig
lebenslange Behandlung erfordert und dadurch hohe Kosten verursacht,
sollten Formulierungen zur einmal täglichen Dosierung keine teueren
und komplizierten Produktionsverfahren voraussetzen, weil höhere Kosten
eines derartigen Produkts verglichen zu den Kosten für die konventionellen
Produkte den Erfolg des Arzneimittels tatsächlich beeinträchtigen
würden.
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Es wurde jedoch keine orale, analgetische,
pharmazeutische Zusammensetzung offenbart, die gleichzeitig auf
einfache, billige und verlässliche
Weise produziert werden kann und ein geeignetes Profil bei der Freisetzung
der aktiven Substanz bietet, das zu einer ausgedehnten Wirkungsdauer
führt,
so dass der Schmerz sowohl schnell nach der Verabreichung gemildert
und für
eine Dauer von etwa 12 bis 24 Stunden verhindert wird.
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Daher besteht ein Bedarf an einer
Formulierung, die eine opioide Substanz umfasst, eine Verabreichung
hoher ebenso wie niedriger, täglicher
Dosierungen nur einmal oder zweimal pro Tag auf eine sichere und
verlässliche
Weise erlaubt und leicht zu produzieren ist, was vorzugsweise konventionelle
Produktionsverfahren und möglichst
wenige Produktionsschritte beinhaltet. Es ist ebenso wichtig, dass
eine opioide Formulierung zur täglichen
Verabreichung das aktive Ingrediens dergestalt umfasst, dass die
Formulierung eine verlässliche
Auflösungsgeschwindigkeit
aufweist, weil ein unerwartet schnelles Auflösen des Opioids für den Patienten
gefährlich
sein könnte.
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KURZE OFFENBARUNG
DER ERFINDUNG
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Der Zweck der vorliegenden Erfindung
ist die Bereitstellung einer oralen Multiple-Units-Formulierung zur modifizierten
Freisetzung für
die Verabreichung einer täglichen
Dosierung eines Opioids in einer Dosierungsform, die eine Verabreichung
von nur höchstens
zweimal täglich,
vorzugsweise einmal täglich
erfordert und die Nachteile von bisher vorgeschlagenen Formulierungen
zur modifizieren Freisetzung dadurch überwindet, dass die Dosierungsform
sowohl eine substantiell schnelle Freisetzung aus einer ersten Fraktion,
die Multiple-Units zur modifizierten Freisetzung umfasst, als auch
eine verzögerte
und verlängerte
Freisetzung aus einer zweiten Fraktion von Multiple-Units zur modifizierten
Freisetzung des Opioids umfasst, wobei Schmerzlinderung kurz nach
der Verabreichung erreicht wird und über wenigstens 12 Stunden,
vorzugsweise 24 Stunden, nach der Verabreichung aufrechterhalten
wird.
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Ein weiterer Aspekt der Erfindung
ist die Bereitzustellung eines Verfahrens zur Herstellung einer
Zusammensetzung einer oralen, pharmazeutischen Multiple-Units-Dosierungszusammensetzung
zur modifizierten Freisetzung und zusätzlich ein Verfahren zur Behandlung
von Patienten mit einer Zusammensetzung gemäß der Erfindung, wobei die
Zeitspanne zwischen jeder Verabreichung auf etwa 12–24 Stunden
ausgedehnt wurde.
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Dementsprechend betrifft die vorliegende
Erfindung eine orale, pharmazeutische Multiple-Units-Formulierung
zur modifizierten Freisetzung, die ein Opioid als aktive Substanz
enthält,
wobei die Formulierung eine Dosierungseinheit umfasst, welche wenigstens
zwei verschiedene Fraktionen von Multiple-Units enthält, welche
modifizierte Freisetzungseigenschaften aufweisen, die Konstruktion
jeder einzelnen Fraktion unter Berücksichtigung der modifizierten
Freisetzung daraus und das Verhältnis
zwischen den Fraktionen so eingestellt ist, dass
- i) eine
relativ kurze Aufnahmedauer eines Teils des Opioids, die zu einer
analgetisch aktiven Plasmakonzentration innerhalb einer relativ
kurzen Zeit führt
und von einer Fraktion der Multiple-Units stammt, und
- ii) eine erniedrigte und verzögerte Spitzenplasmakonzentration,
die zur Aufrechterhaltung einer analgetisch aktiven Plasmakonzentration über einen
relativ langen Zeitraum führt
und von einer anderen Fraktion von Multiple-Units stammt, erhalten
wird.
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Die Multiple-Units-Dosierungsformen
zur modifizierten Freisetzung der vorliegenden Erfindung erreichen
und halten therapeutische Spiegel aufrecht und begrenzen gleichzeitig
konkurrierende Nebenwirkungen, wie Übelkeit, Erbrechen oder Schläfrigkeit,
von denen man glaubt, dass sie mit hohen Blutspiegeln an opioiden Analgetika
in Verbindung stehen. Man glaubt auch, dass die Verwendung der vorliegenden
Dosierungsformen zu einem verringerten Risiko der Arzneimittelabhängigkeit,
verglichen mit konventioneller Therapie, führt. Darüber hinaus setzen die Multiple-Units-Dosierungsformen
zur modifizierten Freisetzung der vorliegenden Erfindung vorzugsweise
das opioide Analgetikum mit einer Geschwindigkeit frei, die pH-unabhängig ist,
wodurch pH-abhängiges „Dose-Dumping"
als Folge oraler Verabreichung vermieden wird.
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Da auch die relativ schnelle erste
Fraktion der Formulierung gemäß der Erfindung
das Opioid in einer beschichteten Form umfasst, kann die Freisetzung
der Fraktion auf das gewünschte
Freisetzungsprofil modifiziert werden, was von großer Bedeutung
für die
Sicherheit des Arzneimittels ist. Vor allem wird „freies
Opioid" in einer Kapsel oder auf einer Beschichtung, die zu Verschlechterung
oder Lecken der Formulierung neigen kann, vermieden.
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Da die Beschichtung jeder einzelnen
Fraktion mit im Wesentlichen identischen Verfahren und Materialien
durchgeführt
werden kann, können
die Produktionskosten auf niedrigem Niveau gehalten werden.
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DETAILLIERTE OFFENBARUNG
DER ERFINDUNG
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Dementsprechend betrifft die vorliegende
Erfindung eine orale, pharmazeutische Multiple-Units-Zusammensetzung
mit modifizierter Freisetzung zur Verabreichung einer analgetisch
wirksamen Menge eines Opioids, um sowohl ein relativ schnelles Einsetzen
der analgetischen Wirkung als auch ein Aufrechterhalten einer analgetisch
aktiven Plasmakonzentration über
einen relativ langen Zeitraum zu erhalten, wobei eine Dosierungszusammensetzung
des Mittels wenigstens zwei Fraktionen von Multiple-Units wie folgt
umfasst:
eine erste Fraktion beschichteter Multiple-Units mit
modifizierter Freisetzung zur relativ schnellen in-vivo-Freisetzung
eines Opioids, um eine therapeutisch aktive Plasmakonzentration
innerhalb eines relativ kurzen Zeitraums zu erhalten, und
eine
zweite Fraktion beschichteter Multiple-Units mit modifizierer Freisetzung
zur verzögerten
in-vivo-Freisetzung eines Opioids, um eine analgetisch aktive Plasmakonzentration über einen
Zeitraum von wenigstens 12 Stunden aufrecht zu erhalten,
wobei
die Formulierung der ersten und zweiten Fraktion unter Berücksichtigung
der modifizierten Freisetzung daraus und unter Berücksichtigung
des Verhältnisses
zwischen der ersten und zweiten Fraktion in der Dosierungseinheit
derart angepasst ist, um Folgendes zu erhalten:
- i) eine
relativ schnelle in-vitro-Freisetzung des Opioids aus der ersten
Fraktion von Multiple-Units zur modifizierten Freisetzung, wie sie
durch das unten im Abschnitt „Materialien
und Verfahren" beschriebene Auflösungsverfahren
III gemessen wird,
- ii) eine verzögerte
in-vitro-Freisetzung aus der zweiten Fraktion der Multiple-Units
zur modifizierten Freisetzung relativ zur in-vitro-Freisetzung der
ersten Fraktion des Opioids, wie sie durch das unten in der Beschreibung
beschriebene Auflösungsverfahren
III gemessen wird,
wobei die schnelle Freisetzung und die verzögerte in-vitro-Freisetzung
so angepasst sind, dass die erste Fraktion im Wesentlichen freigesetzt
ist, wenn die Freisetzung aus der zweiten Fraktion initiiert wird,
was einer mindestens 50%-igen Freisetzung der ersten Fraktion zu
dem Zeitpunkt entspricht, an dem 10% der zweiten Fraktion freigesetzt
sind, gemessen nach dem hierin beschriebenen Auflösungsverfahren
III.
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In einer Ausführungsform kann die Zusammensetzung
Multiple-Units mit modifizierer Freisetzung umfassen, wobei die
in-vitro-Auflösungscharakteristika
der ersten Fraktion von Multiple-Units mit modifizierter Freisetzung
innerhalb von 0.5 Stunden eine Freisetzung, wie sie durch das hierin
beschriebene Auflösungsverfahren
III definiert ist, von mindestens 30%, z. B. mindestens 40%, vorzugsweise
mindestens 50%, bevorzugter mindestens 60%, noch bevorzugter mindestens
70%, am bevorzugtesten mindestens 90% bereitstellen.
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Zusätzlich kann die Zusammensetzung
Multiple-Units mit modifizierter Freisetzung umfassen, wobei die
in-vitro-Auflösungscharakteristika
der ersten Fraktion von Multiple-Units mit modifizierter Freisetzung
innerhalb von 1 Stunde eine Freisetzung, wie sie durch das hierin
beschriebene Auflösungsverfahren
III definiert ist, von mindestens 50%, z. B. mindestens 60%, vorzugsweise
mindestens 70%, bevorzugter mindestens 80%, noch bevorzugter mindestens
90%, am bevorzugtesten mindestens 95% bereitstellen.
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Die in-vitro-Auflösungscharakteristika der zweiten
Fraktion von Multiple-Units mit modifizierter Freisetzung können in
einer Ausführungsform
innerhalb von 1 Stunde eine Freisetzung, wie sie durch das hierin
beschriebene Auflösungsverfahren
III definiert ist, im Bereich von 0%–30%, z. B. im Bereich von
0%–20%,
vorzugsweise im Bereich von 0%–10%,
am bevorzugtesten von etwa 5% bereitstellen.
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Darüber hinaus können die
in-vitro-Auflösungscharakteristika
der zweiten Fraktion von Multiple-Units zur modifizierten Freisetzung
innerhalb von 3 Stunden eine Freisetzung, wie sie durch das hierin
beschriebene Auflösungsverfahren
III definiert ist, im Bereich von 10%–70%, z. B. im Bereich von
15%–60%,
vorzugsweise im Bereich von 20%–50%,
bevorzugter im Bereich von 25%–45%,
am bevorzugtesten von etwa 35% bereitstellen.
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Innerhalb von 6 Stunden können die
in-vitro-Auflösungscharakteristika
der zweiten Fraktion von Multiple-Units zur modifizierten Freisetzung
eine Freisetzung, wie sie durch das hierin beschriebene Auflösungsverfahren
III definiert ist, im Bereich von 35%–95%, z. B. im Bereich von
50%–90%,
vorzugsweise im Bereich von 60%–80%,
bevorzugter im Bereich von 65%–75%,
am bevorzugtesten von etwa 70% bereitstellen.
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Zusätzlich können die in-vitro-Auflösungscharakteristika
der zweiten Fraktion von Multiple-Units zur modifizierten Freisetzung
innerhalb von 9 Stunden eine Freisetzung, wie sie durch das hierin
beschriebene Auflösungsverfahren
III definiert ist, im Bereich von 50%–100%, z. B. im Bereich von
60%–98%,
vorzugsweise im Bereich von 70%–95%,
bevorzugter im Bereich von 80%–90%,
am bevorzugtesten von etwa 85% bereitstellen.
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Um sicherzustellen, dass die Freisetzung
der zweiten Fraktion die gewünschte
zeitliche Verzögerung relativ
zur Freisetzung der ersten Fraktion besitzt, sind die in-vitro-Auflösungscharakteristika
der ersten und zweiten Fraktion in einer Ausführungsform so angepasst, dass
die erste Fraktion im Wesentlichen freigesetzt ist, wenn die Freisetzung
aus der zweiten Fraktion initiiert wird, was einer Freisetzung der
ersten Fraktion von wenigstens 50% zu dem Zeitpunkt entspricht,
zu dem 5% der zweiten Fraktion freigesetzt sind, wie sie durch das
hierin beschriebene Auflösungsverfahren
III definiert ist. Zusätzlich
sind die in-vitro-Auflösungscharakteristika
der ersten und zweiten Fraktion in demselben oder einem zweiten
Ausführungsbeispiel,
wie oben erwähnt,
so angepasst, dass die erste Fraktion im Wesentlichen freigesetzt
ist, wenn die Freisetzung aus der zweiten Fraktion initiiert wird,
was einer Freisetzung der ersten Fraktion von wenigstens 70% zu
dem Zeitpunkt entspricht, zu dem 10% der zweiten Fraktion freigesetzt
sind, wie sie durch das hierin beschriebene Auflösungsverfahren III gemessen
wird.
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Die zwei Fraktionen von modifizierten
Multiple-Units können
bezüglich
der modifizierten Freisetzung jeder einzelnen Fraktion und dem Verhältnis zwischen
den beiden Fraktionen so gewählt
werden, dass die in-vitro-Auflösungscharakteristika
der Zusammensetzung innerhalb von 1 Stunde eine Freisetzung des
Opioids in der ersten und zweiten Fraktion in einem Bereich von
5%–50%,
z. B. im Bereich von 5%–45%,
vorzugsweise im Bereich von 15%–40%,
am bevorzugtesten im Bereich von 20%–35%, z. B. etwa 27% bereitstellen, wie
sie durch das hierin beschriebene Auflösungsverfahren V definiert
ist.
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Zusätzlich können die zwei Fraktionen von
modifizierten Multiple-Units bezüglich
der modifizierten Freisetzung aus jeder einzelnen Fraktion und dem
Verhältnis
zwischen den beiden Fraktionen so gewählt werden, dass die in-vitro-Auflösungscharakteristika
der Zusammensetzung innerhalb von 3 Stunden eine Freisetzung, wie
sie durch das hierin beschriebene Auflösungsverfahren V definiert
ist, im Bereich von 20%–80%,
z. B. im Bereich von 25%–70%,
vorzugsweise im Bereich von 30%–60%,
am bevorzugtesten im Bereich von 35%–55%, z. B. etwa 50% bereitstellen.
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In einem zusätzlichen Aspekt können die
zwei Fraktionen der modifizierten Multiple-Units bezüglich der modifizierten Freisetzung
aus jeder einzelnen Fraktion und dem Verhältnis zwischen den beiden Fraktionen
so gewählt
werden, dass die in-vitro-Auflösungscharakteristika
der Zusammensetzung so angepasst sind, dass innerhalb von 6 Stunden
eine Freisetzung, wie sie durch das hierin beschriebene Auflösungsverfahren
V definiert ist, in einem Bereich von 40%–98%, z. B. im Bereich von
50%–95%,
vorzugsweise im Bereich von 60%–90%,
bevorzugter im Bereich von 65%–85%,
am bevorzugtesten im Bereich von 70%–83%, z. B. etwa 80% bereitstellen.
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Darüber hinaus können die
zwei Fraktionen der modifizierten Multiple-Units bezüglich der
modifizierten Freisetzung aus jeder einzelnen Fraktion und dem Verhältnis zwischen
den beiden Fraktionen so gewählt werden,
dass die in-vitro-Auflösungscharakteristika
der Zusammensetzung innerhalb von 9 Stunden eine Freisetzung, wie
sie durch das hierin beschriebene Auflösungsverfahren V definiert
ist, im Bereich von 50%–100%, z.
B. im Bereich von 60%– 99%,
vorzugsweise im Bereich von 70%–98%,
bevorzugter im Bereich von 75%–97%,
am bevorzugtesten im Bereich von 80%–95%, z. B. im Bereich von
85%–96%,
z. B. etwa 95% bereitstellen.
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In einer bevorzugten Ausführungsform
erfüllt
die Zusammensetzung die obigen Kriterien bezüglich der Auflösungscharakteristika über die
volle genannte Zeitspanne.
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Das Verhältnis zwischen der ersten und
der zweiten Fraktion der Multiple-Units zur modifizierten Freisetzung
in dem Mittel gemäß der Erfindung
kann im Bereich von 1 : 20–1
: 2, z. B. in einem Bereich 1 : 10–1 : 3, vorzugsweise im Bereich
von 1 : 8–1
: 3, bevorzugter im Bereich von 1 : 7–1 : 3.5, noch bevorzugter
im Bereich von 1 : 3.5–1
: 4.5, am bevorzugtesten im Bereich von 1 : 4 liegen.
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In einer bevorzugten Ausführungsform
sind die Multiple-Units beschichtete, im Querschnitt im Wesentlichen
homogene Pellets.
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Die individuellen Units der ersten
und zweiten Fraktion unterscheiden sich in Bezug auf ihre modifizierten
Freisetzungseigenschaften, z. B. aufgrund der Menge an Beschichtung,
die auf jede einzelne Multiple-Unit jeder einzelnen Fraktion aufgetragen
wurde. Die einzelnen Units der beiden Fraktionen sind jedoch vorzugsweise
von im Wesentlichen gleicher Größe.
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Es ist bevorzugt, dass die modifizierten
Multiple-Units der ersten Fraktion eine Spitzenplasmakonzentration
des Opioids bewirken, die im Wesentlichen dieselbe ist wie die durch
die zweite Fraktion bewirkte Spitzenkonzentration. Da die Spitzenplasmakonzentration
der zweiten Fraktion so angepasst ist, dass die Spitze einen ausgedehnten
Charakter aufgrund der hierin beschriebenen Auflösungscharakteristika der Fraktion
besitzt, sollte die Spitze dieser zweiten Fraktion vorzugsweise
im Wesentlichen den unteren Spiegel der therapeutischen Plasmakonzentration
darstellen. In dieser bevorzugten Ausführungsform besitzt der Plasmakonzentrationspiegel
eine derartige Größe, dass
kein überschüssiges Opioid
vorliegt.
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Da die Gesamtmenge an in der ersten
Fraktion enthaltenem Opioid generell relativ klein ist (z. B. etwa 20%)
verglichen zum gesamten Opioid der Zusammensetzung, stellt eine
Spitzenplasmakonzentration an aus der ersten Fraktion stammendem
Opioid, die höher
ist als die aus der zweiten Fraktion stammende Spitzenkonzentration,
nicht notwendigerweise eine wesentliche Verschwendung von Opioid
dar.
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Wenn der Patient jedoch unter schwerem
Schmerzensausbruch leidet, wobei eine höhere Plasmakonzentration als
die Plasmakonzentration zur Aufrechterhaltung der Schmerzlinderung
häufig
notwendig erscheint, sollte die Spitze aus der ersten Fraktion die
Spitze der zweiten Fraktion für
eine längere
Zeit nicht überschreiten.
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Sogar unter Umständen, unter denen die Spitze
der ersten Fraktion vorzugsweise höher ist als die Spitze aus
der zweiten Fraktion, können
untauglich hohe, von der ersten Fraktion stammende Plasmakonzentrationen
(innerhalb der toxischen Grenze) aufgrund der modifizierten Freisetzung
leicht vermieden werden.
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In einer anderen Ausführungsform,
z. B. unter Umständen,
unter denen der Patient durch einmal oder zweimal tägliche Verabreichung
einer Dosierungszusammensetzung gemäß der Erfindung gut behandelt
wird, kann die erste Fraktion so eingestellt werden, dass sie zu
einer Spitzenplasmakonzentration an Opioid führt, die niedriger ist als
die aus der zweiten Fraktion stammende Spitzenkonzentration. Das
würde nicht
notwendigerweise zu einem Schmerzausbruch führen, weil das aus der vorher
verabreichten Dosierung im Plasma verbliebene Opioid zur Aufrechterhaltung
der hinreichend hohen Plasmakonzentration beitragen kann, bis die zweite
Fraktion der Zusammensetzung freigesetzt wird. In anderen Fällen kann
die tägliche
Dosie rung zu einer geeigneten Tageszeit verabreicht werden, wenn
der Patient ein geringeren Bedarf nach dem Analgetikum erfährt, z.
B. vor dem Zubettgehen.
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Dementsprechend ist ein wichtiger
Aspekt der Erfindung eine Ausführungsform,
in dem die erste Fraktion zu einer therapeutisch aktiven Plasmakonzentration
an Opioid führt,
bis die verzögerte
Freisetzung eines Opioids aus der zweiten Fraktion der Multiple-Units
zur modifizierten Freisetzung zur Aufrechterhaltung einer therapeutisch
aktiven Plasmakonzentration an Opioid beiträgt.
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Es ist bevorzugt, dass Beschichtungen
zur modifizierten Freisetzung jeder Fraktion im Wesentlichen dieselben
Beschichtungskomponenten umfassen. Die Verzögerung der Freisetzung aus
der zweiten Fraktion relativ zur ersten Fraktion kann durch eine
Beschichtung zur modifizierten Freisetzung der ersten Fraktion erhalten
werden, die in einem Bereich von etwa 10% bis etwa 80%, berechnet
unter Bezug auf das Trockengewicht der Menge der Beschichtung zur
modifizierten Freisetzung der zweiten Fraktion, vorhanden ist.
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Es ist ebenfalls bevorzugt, dass
die Beschichtung zur modifizierten Freisetzung der Fraktionen im
Wesentlichen wasserunlöslich
ist, aber wasserdiffusionsfähig
und im Wesentlichen pH-unabhängig
ist, was eine Absorption unabhängig
von im Magen vorhandenem Essen ergibt.
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Die Menge an Opioid der Multiple-Units-Zusammensetzung
zur modifizierten Freisetzung gemäß der Erfindung kann so gewählt werden,
dass sie etwa 5 mg, 10 mg, 20 mg, 30 mg, 50 mg, 60 mg, 100 mg, 200
mg oder 300 mg Morphium entspricht, was alle im Stand der Technik
generell bekannten Dosierungen sind. Die Zusammensetzung gemäß der Erfindung
umfasst jedoch vorzugsweise eine Menge eines Opioids, welche die tägliche analgetisch
wirksame Menge des Opioids ist.
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Mit konventionellen Dosierungsformen
wie Tabletten, die reines Opioid umfassen, ist es generell nicht immer
möglich,
ein identisches Freisetzungsprofil zu erhalten, wenn verschiedene
Dosierungen zusammen verabreicht werden, weil die Beschickung an
aktivem Bestandteil in Abhängigkeit
von der Größe der Tablette unterschiedlich
sein kann. Das Freisetzungsprofil von 100 mg, die in einer einzelnen
Dosierung gegeben werden, kann sich daher von 100 mg unterscheiden,
die in 5 Dosierungen zu je 20 mg gegeben werden. Nicht einmal mit
den kommerziell erhältlichen
Dosierungsformen zur modifizierten Freisetzung wird immer ein im Wesentlichen
identisches Freisetzungsprofil innerhalb verschiedener Dosierungen
beobachtet.
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Mit dem Mittel gemäß der vorliegenden
Erfindung ist es jetzt möglich,
verschiedene Dosierungen mit identischen Freisetzungsprofilen zu
verabreichen. Solange jede Multiple-Units-Zusammensetzung zur modifizierten
Freisetzung gemäß der Erfindung
mit derselben Art von beschichteten Multiple-Units der ersten und zweiten
Fraktionen und in denselben Verhältnissen
hergestellt wird, können
alle Dosierungsformen zusammen verabreicht werden, um jede gewünschte Gesamtdosierung
ohne Änderung
des Gesamtfreisetzungsprofils aus der Gesamtdosierung zu erhalten.
Dementsprechend können
verlässliche
und vorhersagbare Plasmakonzentra tionen während der kompletten Zeitspanne
zwischen Verabreichungen unabhängig
von der Gesamtdosierung erhalten werden.
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Deshalb ist es ein weiterer Vorteil
der Zusammensetzung gemäß der Erfindung,
dass die Zusammensetzung in unterschiedlichen Serien von Dosierungsformen
von beispielsweise 10 mg, 30 mg, etc. hergestellt werden kann, wobei
jede der Serien individuelle Eigenschaften hat, die aus der Konzeption
der modifizierten Freisetzung der ersten und zweiten Fraktion ebenso
wie aus dem Verhältnis
zwischen den Fraktionen stammen. Jede gewünschte Gesamtdosierung kann
dann aus den relevanten Dosierungsformen innerhalb jeder der Serien
ausgewählt
werden.
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Die bevorzugte Dosierungsform gemäß der Erfindung
ist die Form einer Kapsel. Die Größe der Kapsel ist der Menge
des Opioids der Zusammensetzung angepasst.
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Die oben vorgeschlagenen Dosierungsmengen
sollten nicht als eine Limitierung des Umfangs der Erfindung angesehen
werden, weil es für
den Durchschnittsfachmann offensichtlich ist, dass jede gewünschte Menge
an Opioid angewendet werden kann und nur von der Größe der Zusammensetzung
begrenzt wird.
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Das Gesamtziel der vorliegenden Erfindung
ist, eine Dosierungseinheit zur Verabreichung einer analgetisch
wirksamen Menge eines Opioids nur einmal pro Tag bereitzustellen.
Da aber einige Patienten es immer noch möchten oder bevorzugen, eine
Verabreichung zweimal pro Tag zu erhalten, sollte die Erfindung
nicht auf ein Mittel der einmal täglichen Dosierungseinheit begrenzt
sein, solange jede der Zusammensetzungen der Dosierungseinheit die
Kriterien bezüglich
der oben erwähnten
Auflösung
erfüllt.
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In einem weiteren Aspekt betrifft
die Erfindung ein Verfahren zur Herstellung einer Dosierungseinheit einer
oralen, pharmazeutischen Multiple-Units-Zusammensetzung zur modifizierten
Freisetzung, wie oben und in den Beispielen beschrieben, wobei das
Verfahren die Einarbeitung von wenigstens zwei Fraktionen von beschichteten
Multiple-Units in die Dosierungseinheit wie folgt umfasst: eine
erste Fraktion von beschichteten Multiple-Units zur modifizierten
Freisetzung für
eine relativ schnelle in-vivo-Freisetzung eines Opioids zum Erhalt
einer therapeutisch aktiven Plasmakonzentration innerhalb einer
relativ kurzen Zeitspanne und eine zweite Fraktion von beschichteten
Multiple-Units zur modifizierten Freisetzung für eine verzögerte in-vivo-Freisetzung eines
Opioids zur Aufrechterhaltung einer analgetisch aktiven Plasmakonzentration
für eine
Zeitspanne von wenigstens 12 Stunden, wobei die Formulierung der
ersten und zweiten Fraktion bezüglich
der modifizieren Freisetzung daraus und bezüglich des Verhältnisses
zwischen der ersten und der zweiten Fraktion so angepasst werden,
dass Folgendes erhalten wird:
- i) eine relativ schnelle in-vitro-Freisetzung
des Opioids aus der ersten Fraktion der Multiple-Units zur modifizieren
Freisetzung, wie sie durch das in der Beschreibung beschriebene
Auflösungsverfahren
III gemessen wird,
- ii) eine verzögerte
in-vitro-Freisetzung aus der zweiten Fraktion der Multiple-Units
zur modifizierten Freisetzung relativ zur in-vitro-Freisetzung der
ersten Fraktion des Opioids, wie sie durch das in der Beschreibung beschriebene
Auflösungsverfahren
III gemessen wird,
wobei die schnelle Freisetzung und die verzögerte in-vitro-Freisetzung
so angepasst sind, dass die erste Fraktion im Wesentlichen freigesetzt
ist, wenn die Freisetzung aus der zweiten Fraktion initiiert wird,
was einer mindestens 50%-igen Freisetzung der ersten Fraktion zu
dem Zeitpunkt entspricht, an dem 10% der zweiten Fraktion freigesetzt
sind, gemessen nach dem hierin beschriebenen Auflösungsverfahren
III.
-
Der im vorliegenden Kontext verwendete
Begriff „modifizierte
Multiple-Units-Zusammensetzung"
ist definiert als die Freisetzung des Arzneimittels in einer derartigen
Geschwindigkeit, dass die Plasmakonzentrationsspiegel für den längstmöglichen
Zeitraum oberhalb dem therapeutischen (dem analgetisch aktiven)
Spiegel, aber unterhalb des toxischen Spiegels gehalten werden.
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Der Begriff „Fraktion" von Multiple-Units
bezieht sich im vorliegenden Kontext auf einen Teil der Multiple-Units
einer Dosierungseinheit. Die Fraktion wird sich generell von einer
anderen Fraktion von Multiple-Units der Dosierungseinheit unterscheiden.
Obwohl sogar nur zwei Fraktionen definiert worden sind, gehören auch
mehr als zwei Fraktionen in einer Dosierungseinheit zum Umfang der
Erfindung. Dementsprechend umfasst die Dosierungseinheit gemäß der Erfindung
wenigstens zwei ausgeprägte
Fraktionen.
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Der Begriff „Dosierungseinheit" bezieht
sich im vorliegenden Kontext auf eine einzelne Einheit, z. B. eine
Kapsel. Eine Dosierungseinheit stellt eine Vielzahl einzelner Units
dar, welche in Übereinstimmung
mit dem generellen Stand der Technik in Form einer Kapsel, einer
Tablette, eines Briefchens, etc. vorliegen kann.
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Der Begriff „Opioid" wird hier zur Bezeichnung
einer Gruppe von Arzneimitteln verwendet, die in ihren Eigenschaften
in unterschiedlichem Maße
opium- oder morphiumähnlich
sind. Der Begriff beinhaltet natürliche und
synthetische Opioide ebenso wie aktive Metabolite wie Morphin-6-glucuronid
und Morphin-3-glucuronid sowie Gemische von Opioiden. Pharmazeutisch
annehmbare Salze und/oder Komplexe der Opioide liegen ebenfalls
innerhalb der Definition der Opioide.
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Andere relevante Beispiele für Opioide
beinhalten Alfentanil, Allylprodin, Alphaprodin, Anileridin, Benzylmorphin,
Bezitramid, Buprenorphin, Butorphanol, Clonitazen, Codein, Cyclazocin,
Desomorphin, Dextromoramid, Dezocin, Diampromid, Dihydrocodein,
Dihydromorphin, Dimenoxadol, Dimepheptanol, Dimethylthiambuten,
Dioxaphetylbutyrat, Dipipanon, Eptazocin, Ethoheptazin, Ethylmethylthiambuten,
Ethylmorphin, Etonitazenfentanyl, Heroin, Hydrocondon, Hydromorphon,
Hydroxypethidin, Isomethadon, Dextropropoxyphen, Ketobemidon, Levallorphan,
Levorphanol, Levophenacylmorphan, Lofentanil, Meperidin, Meptazinol,
Metazocin, Methadon, Metopon, Morphin, Myrophin, Nalbuphin, Narcein,
Nicormorphin, Norlevorphanol, Normethadon, Nalorphin, Normorphin,
Norpipanon, Opium, Oxycodon, Oxy morphon, Papaveretum, Pentazocin,
Phenadoxon, Phenomorphan, Phenazocin, Phenoperidin, Piminodin, Piritramid,
Propheptazin, Promedol, Properidin, Propiram, Propoxyphen, Sufentanil,
Tilidin, Tramadol, Salze davon, Gemische aller Vorangegangenen,
gemischte μ-Agonisten/Antagonisten, μ- und/oder κ-Agonisten,
Kombinationen der obigen und dergleichen.
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Die opioide, orale Dosierungsform
zur modifizierten Freisetzung der vorliegende Erfindung enthält vorzugsweise
Morphin als therapeutisch aktives Ingrediens in einer Menge, die
einem Gewicht von 5 bis etwa 800 mg Morphinsulfat entspricht. Alternativ
kann die Dosierungsform moläquivalente
Menge Morphinsalze enthalten. In einem anderen bevorzugten Ausführungsbeispiel,
in dem das opioide Analgetikum ein anderes als Morphin ist, enthält die Dosierungsform
eine geeignete Menge, um einen im Wesentlichen äquivalenten therapeutischen
Effekt bereitzustellen.
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Generell werden Opioide nach oraler
Verabreichung leicht durch den Gastrointestinaltrakt absorbiert. Viele
Opioide, einschließlich
Morphin, unterliegen einem „First-Pass-Effect"-Metabolismus
in der Leber. Zufriedenstellende Analgetika bei Krebspatienten sind
mit einer sehr breiten Spanne von steady-state-Konzentrationen von
Morphin im Plasma von 16– 364
ng/ml in Verbindung gebracht worden (Goodman and Gillman's; The Pharmacological
Basis of Therapeutics, 8. Ausgabe 1990: S. 496). Die Halbwertszeit
von Morphin beträgt
etwa 1.5–2
Stunden, Morphin wird jedoch zu aktiven Produkten wie Morphin-6-glucuronid
metabolisiert, das eine längere
Halbwertszeit besitzt. Die durchschnittliche Aktionszeit für die erste
Einzeldosierung von 10 mg oralem, i. m. oder s. c. Morphin ist etwa
4–5 Stunden.
Beispiele für
die Dosierungen anderer opioider Analgetika, die nahezu dieselbe
analgetische Wirkung erzeugen wie 10 mg Morphin, sind im Stand der
Technik gut bekannt, nachzulesen z. B. in: Goodman and Gillman's;
The Pharmacological Basis of Therapeutics, 8. Ausgabe 1990: S. 497.
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Der Begriff „Bioverfügbarkeit" bezeichnet das Ausmaß, zu welchem
der Wirkstoff aus der modifizierten Multiple-Units-Zusammensetzung
absorbiert wird.
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Im vorliegenden Kontext enthält der Begriff „therapeutisch
aktive Plasmakonzentration über
einen Zeitraum von wenigstens 12 (24) Stunden" die Situation, in
der das verabreichte Opioid in aktive Produkte metabolisiert ist,
wobei ein analgetischer Effekt über
die festgesetzte Periode resultiert. Dementsprechend kann das exakte
Opioid wie verabreicht nicht direkt im Plasma in einer Menge bestimmbar
sein, die generell als analgetisch wirksamer Spiegel betrachtet
wird.
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Die tägliche Dosierung für jeden
Patienten wird generell anhand der akkumulierten Dosierungen berechnet,
die p. n. (= wenn benötigt)
während
einiger Tage oral gegeben wurden. Wenn dementsprechend der Bedarf
an einem spezifischen Opioid während
eines Zeitraums von 48 Stunden 120 mg gewesen ist, ist die tägliche Dosierung
60 mg, ungeachtet dessen, ob die Verabreichung eines spezifisches
Musters befolgt wird, wie z. B. der Bedarf einer höheren Dosierung
während
der Tageszeit.
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In einer Ausführungsform der vorliegenden
Erfindung umfasst die erste Fraktion von Multiple-Units eine etwa
25% bis etwa 17% (zwischen 1/4 und 1/6) der täglichen Dosierung entsprechenden
Menge an Opioid. Bei Patienten, die auf zufriedenstellende Weise
mit 4 täglichen
Dosierungen einer konventionellen, nicht anhaltenden Formulierung
behandelt wurden, kann die erste Fraktion in einem Beispiel eine
25% der täglichen Dosierung
entsprechende Menge an Opioid enthalten. Die zweite Fraktion kann
dann die verbleibenden 75% der täglichen
Dosierung enthalten.
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Eine bevorzugte Menge der ersten
Fraktion kann jedoch 20% der täglichen
Dosierung und die zweite Fraktion 80% der täglichen Dosierung umfassen.
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In einem anderen Ausführungsbeispiel
der vorliegenden Erfindung umfasst die erste Fraktion von Multiple-Units
eine Menge an Opioid, entsprechend der Menge an Opioid, die zum
Erhalt eines analgetischen Effekts auf eine erste, einzelne, orale
Dosis einer konventionellen, nicht anhaltenden Formulierung des
Opioids notwendig ist.
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Die einzelnen Units der Multiple-Units-Formulierungen
gemäß der Erfindung
werden normalerweise Pellets oder Kügelchen mit einer Größe (mittlerer
Durchmesser) von etwa 0.1 bis 2 mm sein. Die bevorzugteste Pelletgröße ist von
0.5 bis 0.8 mm. Die Pellets oder Kügelchen umfassen eine Kombination
von aktiver Substanz, dem Opioid und Arzneistoffträgern. Wenn
die Pellets oder Kügelchen
nicht beschichtet sind, wird die Kombination von aktiver Substanz
und Arzneistoffträgern
auch als „Core"
(bzw. Kern) bezeichnet.
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Im vorliegenden Zusammenhang bezeichnet
der Begriff „Cores,
die im Querschnitt im Wesentlichen homogen sind" Cores, in denen
die aktive Substanz nicht auf eine äußere Schicht am Körper des
Cores beschränkt
ist, in anderen Worten normalerweise Cores, die durch den Querschnitt
des Corekörpers
im Wesentlichen denselben Typ von Zusammensetzung enthalten, kleinere,
aktive Substanz enthaltende Partikel umfassend, im Gegensatz zu
dem unvergleichlichen Typ von Cores, die jeweils aus einem Körper aus
Arzneimittelträger
mit auf dessen Oberfläche
aufgebrachter, aktiver Substanz bestehen. Aus dieser Definition
wird nachvollziehbar, dass die Cores, die im Querschnitt im Wesentlichen
homogen sind, normalerweise aus einem Gemisch von aktiver Substanz
mit Arzneimittelträger(n)
bestehen werden, dieses Gemisch nicht notwendigerweise qualitativ
oder quantitativ über
den gesamten Querschnittsbereich des Cores homogen sein wird, aber
beispielsweise einen Konzentrationsgradienten an opioider Substanz
aufweisen kann oder sie können
im Wesentlichen ausschließlich
aus opioider Substanz bestehen. In der folgenden Beschreibung und
den folgenden Ansprüchen
werden derartige Cores, die im Querschnitt im Wesentlichen homogen
sind, um der Kürze
willen oft einfacherweise als „Cores"
bezeichnet.
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Es wird erwogen, dass das die opioide
Substanz in einer im Wesentlichen homogenen Form enthaltende Core
eine reproduzierbarere Freisetzung des aktiven Ingrediens bereitstellt,
verglichen beispielsweise mit Partikeln, in denen der aktive Bestandteil
einen Teil der Beschichtung ausmacht.
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Es wird bevorzugt, dass das Freisetzungsprofil
des Cores der individuellen Unit unter Berücksichtigung der gewünschten
Freisetzung des beschichteten Pellets im Wesentlichen nicht-beschränkend ist,
beispielsweise dass das Core selbst eine etwa 100%ige Freisetzung
innerhalb 1 Stunde bereitstellt, vorzugsweise innerhalb von 45 Minuten,
gemessen nach dem in den Beispielen beschriebenen in-vitro-Auflösungstest.
Pellet-Cores, die eine langsamere Freisetzung der aktiven Substanz
zeigen, fallen jedoch immer noch unter den Umfang dieser Erfindung.
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Die orale pharmazeutische Multiple-Units-Formulierung
zur modifizierten Freisetzung gemäß der Erfindung wird typischerweise
eine Kapsel sein, die eine Vielzahl an Units enthält, typischerweise
mehr als 100, ein Briefchen, das eine Vielzahl an Units enthält, typischerweise
mehr als 1000, oder eine Tablette, die aus einer Vielzahl von Units
gemacht wurde, typischerweise mehr als 100, in einer derartigen
Weise, dass sich die Tablette im Wesentlichen sofort nach der Aufnahme
in den Magen in eine Vielzahl individueller Units auflöst, die
frei über
den Gastrointestinal-Trakt verteilt werden.
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Im vorliegenden Zusammenhang bedeutet
der Begriff „einmal
täglich"/„einmal
pro Tag", dass es nur notwendig ist, die pharmazeutische Formulierung
einmal pro Tag zu verabreichen um eine geeignete therapeutische
und/oder prophylaktische Antwort zu erhalten. Jede Verabreichung
kann jedoch eine Nebenverabreichung von mehr als einer Dosierungseinheit,
z. B. 2 bis 4 Dosierungseinheiten, umfassen, wenn die erforderliche
Menge an aktiver Substanz nicht in nur einer Zusammensetzungs-Unit
formuliert werden kann oder wenn eine Zusammensetzungs-Unit kleinerer
Größe bevorzugt
wird.
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In Übereinstimmung mit der oben
erwähnten
Definition von „einmal
täglich"/„einmal
pro Tag" meint „zweimal
täglich"/„zweimal
pro Tag", dass es nur notwendig ist, die pharmazeutische Formulierung
im Höchstfall
zweimal pro Tag zu verabreichen um eine geeignete therapeutische
und/oder prophylaktische Antwort beim Patienten zu erhalten.
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In dieser Beziehung ist es ein wesentlicher
Vorteil des Mittels gemäß der Erfindung,
dass das Freisetzungsprofil jeder Dosierungseinheit ungeachtet der
Gesamtmenge an aktivem Bestandteil in der Dosierungseinheit konstant
ist, solange die Verhältnisse
von im Wesentlichen identischen Pellets mit „schneller" und „langsamer"
Freisetzung konstant sind.
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Unabhängig von den oben gegebenen
Definitionen von „einmal"
und „zweimal"
täglich
ist eine Dosierungseinheit, die zur Bereitstellung des aktiven Inhaltsstoffes
nach nur einmal täglicher
Verabreichung konstruiert ist, bevorzugt. Aufgrund individueller
Umstände
könnten
jedoch einige Patienten eine neue Dosierung nach beispielsweise
12 oder 18 Stunden benötigen,
wenn der Patient beispielsweise eine abnorme Absorptions- oder Magendurchgangszeit
besitzt. Wenn die Einzelperson eine relativ schnelle Magendurchgangszeit
hat, kann ein Teil des aktiven Bestandteils ausgeschieden werden,
bevor die volle Dosierung freigesetzt ist, oder kann im Dickdarm
freigesetzt werden, aus dem die Absorption verringert ist.
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Eine pharmazeutische Multiple-Units-Formulierung
gemäß der vorliegenden
Erfindung ist vorzugsweise als eine Form einer Dosierungseinheit
gebildet, die nach oraler Verabreichung in eine Vielzahl von individuellen
Units zerfällt.
Die Form der Dosierungseinheit ist vorzugsweise eine feste Form
der Dosierungseinheit, wie z. B. eine Kapsel oder ein Briefchen,
besonders in der Form von Kapseln.
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Die tatsächliche Beladung an Opioid
in der pharmazeutischen Formulierung gemäß der Erfindung, z. B. die
Konzentration in Gew.-%/Gewicht des Opioids, bezogen auf das Gesamtgewicht
des Pellets, kann von dem speziellen, in der Formulierungen enthaltenem
Opioid abhängen.
Wenn die Beladung an Opioid in den individuellen Pellets der beiden
Fraktionen und das Verhältnis
der beiden Fraktionen für
eine Dosierungseinheit, umfassend z. B. 10 mg Morphin, identisch
ist mit einer anderen Dosierungseinheit, umfassend z. B. 100 mg,
wird das Freisetzungsprofil für
jede der Dosierungen identisch sein. Folglich kann dem Patienten
eine individuelle Gesamtdosierung verabreicht werden, indem die
relevanten Dosierungseinheiten, z. B. ausgewählt aus 10, 30 und 100 mg des
Opioids, ohne Änderung
des Gesamt-Freisetzungsprofils der Gesamtmenge an verabreichtem
Opioid kombiniert werden.
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Vorzugsweise umfassen die Pellets
der pharmazeutischen Formulierung gemäß der Erfindung etwa 10 Gew.-%
oder mehr an Opioid am Gesamtgewicht des Pellets.
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Die oben erwähnten Formulierungen können nach
konventionellen, im Stand der Technik bekannten Verfahren hergestellt
werden. Die Erfindung betrifft auch ein Verfahren zur Herstellung
einer oralen pharmazeutischen Multiple-Units-Formulierung zur modifizierten
Freisetzung. Das Verfahren zur Herstellung einer Dosierungseinheit
einer oralen, pharmazeutischen Multiple-Units-Zusammensetzung zur
modifizierten Freisetzung umfasst unter Einbau in eine Dosierungseinheit
wenigstens zwei Fraktionen von beschichteten Multiple-Units wie
folgt:
Eine erste Fraktion von beschichteten Multiple-Units
zur modifizierten Freisetzung für
eine relativ schnelle in-vivo-Freisetzung eines Opioids unter Erhalt
einer therapeutisch aktiven Plasmakonzentration innerhalb einer
relativ kurzen Zeitspanne, und eine zweite Fraktion von beschichteten
Multiple-Units zur modifizierten Freisetzung zur verzögerten in-vivo-Freisetzung
eines Opioids unter Aufrechterhaltung einer analgetisch aktiven Plasmakonzentration
für eine
Dauer von wenigstens 12 Stunden,
wobei die Formulierung der
ersten und zweiten Fraktion bezüglich
der modifizierten Freisetzung daraus und bezüglich des Verhältnisses
zwischen der ersten und zweiten Fraktion in der Dosierungseinheit
derart angepasst ist, dass Folgendes erreicht wird:
- i) eine
relativ schnelle in-vitro-Freisetzung des Opioids aus der ersten
Fraktion von Multiple-Units zur modifizierten Freisetzung, wie sie
durch das in der Beschreibung erwähnte Auflösungsverfahren III gemessen
wird;
- ii) eine verzögerte
in-vitro-Freisetzung des Opioids aus der zweiten Fraktion von Multiple-Units
zur modifizieren Freisetzung, verglichen mit der in-vitro-Freisetzung
der ersten Fraktion des Opioids, wie sie durch das in der Beschreibung
erwähnte
Auflösungsverfahren
III gemessen wird,
wobei die schnelle Freisetzung und die verzögerte in-vitro-Freisetzung
so angepasst sind, dass die erste Fraktion im Wesentlichen freigesetzt
ist, wenn die Freisetzung aus der zweiten Fraktion initiiert wird,
entsprechend einer Freisetzung von wenigstens 50% des in der ersten
Fraktion enthaltenem Opioids zu einem Zeitpunkt, an dem 10% des
Opioids, enthalten in der zweiten Fraktion, freigesetzt ist, gemessen
nach dem in der Beschreibung erwähnten
Auflösungsverfahren
III.
-
In einer weiteren Ausführungsform
betrifft die Erfindung ein Verfahren zur Herstellung einer oralen pharmazeutischen
Multiple-Units-Formulierung zur modifizierten Freisetzung,
- a) in der individuelle, eine aktive Substanz
enthaltende Units mit einem Gemisch zur inneren Filmbeschichtung
beschichtet sind, umfassend eine filmbildende Substanz, eine erste
Fraktion von individuellen Units der Dosierungsform, beschichtet
mit einer Menge an Beschichtung, berechnet auf der Basis des Trockengewichts,
das etwa 10% bis etwa 90% der Beschichtungsmenge entspricht, berechnet
auf der Basis des Trockengewichts der Beschichtung einer zweiten
Fraktion von individuellen Units der Dosierung,
- b) die auf diese Weise beschichteten Units wahlweise mit einer äußeren Filmschicht
versehen werden, die ein filmbildendes Agens umfasst,
- c) in der ein Gemisch von individuellen Units der ersten und
zweiten Fraktion in einer Dosierungsform im gewünschten Verhältnis der
beiden Fraktionen formuliert sind.
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Das filmbildende Agens aus Stufe
b) kann so gewählt
werden, dass Adhäsion
zwischen den Units bei erhöhten
Temperaturen verhindert wird, die beschichteten Units werden dann
anschließend
auf eine Temperatur oberhalb 40°C
erhitzt, vorzugsweise nicht höher
als 65 bis 75°C
und dabei wird eine kontinuierliche Phase in der inneren Filmschicht
in homogener Beimischung mit der filmbildenden Substanz gebildet.
In einigen Fällen
kann dieses Härtungsverfahren
auch vor dem Aufziehen der äußeren Beschichtung
stattfinden.
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Wie oben erwähnt, sind die Opioid umfassenden,
in einer pharmazeutischen Formulierung eingesetzten Pellets gemäß dieser
Erfindung mit einer Beschichtung zur modifizierten Freisetzung überzogen.
Die Beschichtung zur modifizierten Freisetzung wird auf die Pellets
aus einer Lösung
und/oder einer Suspension aufgebracht, vorzugsweise in wässriger
Lösung,
aber auch ein organisches Beschichtungsmittel kann verwendet werden.
-
Beispiele für filmbildende Agentien, die
für die
Verwendung gemäß der vorliegenden
Erfindung geeignet sind, sind Agentien, ausgewählt aus der Gruppe bestehend
aus Cellulosederivaten, wie z. B. Ethylcellulose, Celluloseacetat,
Cellulosepropionat, Cellulosebutyrat, Cellulosevalerat, Celluloseacetatpropionat;
Acrylpolymere, wie z. B. Polymethylmethacrylat; Vinylpolymere, wie
z. B. Polyvinylacetat, Polyvinylformal, Polyvinylbutyryl, Vinylchlorid-Vinylacetat- Copolymer, Ethylen-Vinylacetat-Copolymer,
Vinylchlorid-Propylen-Vinylacetat-Copolymer; Siliciumpolymere, wie
z. B. Leiterpolymer von Sesquiphenylsiloxan und kolloidales Siliciumdioxid;
Polycarbonat; Polystyrol; Polyester; Coumaron-Inden-Polymer; Polybutadien;
und andere hochmolekulare synthetische Polymere.
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In einer besonders bevorzugten Ausführungsform
umfasst das Acrylpolymer ein oder mehrere Ammonio-Methacrylat-Copolymere.
Ammonio-Methacrylat-Copolymere sind im Stand der Technik gut bekannt
und in der NF XVII als vollständig
polymerisierte Copolymere von Acryl- oder Methacrylsäureestern
mit einem niedrigen Gehalt an quartären Ammoniumgruppen beschrieben.
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In einer bevorzugten Ausführungsform
ist die acrylische Beschichtung ein Acrylharzlack, der in Form einer
wässrigen
Dispersion verwendet wird, wie er beispielsweise von der Firma Rohm
Pharma unter dem Handelsnamen Eudragit® kommerziell
erhältlich
ist. In weiteren bevorzugten Ausführungsformen umfasst die acrylische
Beschichtung ein Gemisch aus zwei Acrylharzlacken, die von der Firma
Rohm Pharma unter den Handelsnamen Eudragit® RL
30 D und Eudragit® RS 30 D jeweils kommerziell
erhältlich
sind. Eudragit® RL
30 und Eudragit® RS
30 D sind Copolymere von Acryl- oder Methacrylsäureestern mit einem niedrigen
Gehalt an quartären
Ammoniumgruppen, wobei das molare Verhältnis von Ammoniumgruppen zu
den verbliebenen neutralen (Meth)acrylsäureestern in Eudragit® RL
30 D 1 : 20 und in Eudragit® RS 30 D 1 : 40 ist. Eudragit® RL/RS-Gemische
sind in Wasser und in Verdauungsflüssigkeiten unlöslich. Aus
denselben gebildete Beschichtungen sind jedoch in wässrigen
Lösungen
und in Verdauungsflüssigkeiten
quellfähig
und permeabel. Die Eudragit® RL/RS-Dispersionen können in
jedem gewünschten
Verhältnis
zusammengemischt werden unter letztlichem Erhalt einer Formulierung
zur modifizierten Freisetzung, die ein wünschenswertes Auflösungsprofil
besitzt. Die am meisten wünschenswerten
Formulierungen zur modifizierten Freisetzung können durch eine verzögernd wirkende
Beschichtung erhalten werden, basierend auf Eudragit® NE
30 D, welches ein neutrales Harz mit einem Molekulargewicht von
800.000 ist.
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Die verwendete Beschichtungsmenge
wird so angepasst, dass eine vorbestimmte Auflösungscharakteristik der Fraktion
der Zusammensetzung erhalten wird. Der Gewichtsprozentsatz der Beschichtung
zur modifizierten Freisetzung eines individuellen Pellets wird für die Fraktion,
die die ausgedehnte Dauer der Wirkung der opioiden Substanz bereitstellt,
höchstens
etwa 15 Gew.-% im Durchschnitt, wie z. B. 12 Gew.-%, vorzugsweise
höchstens
etwa 10 Gew.-% im Durchschnitt, bevorzugter im Bereich von etwa
6 Gew.-% bis 9 Gew.-% im Durchschnitt, bezogen auf das Gewicht des
unbeschichteten individuellen Pellets, sein. Die Menge der verwendeten
Beschichtung hängt
von den vorbestimmten Auflösungscharakteristika
der speziellen Corezusammensetzung und dem gewünschten Freisetzungsprofil
der Fraktion ab. Für
die Fraktion, die eine wesentliche sofortige Freisetzung der opioiden
Substanz bereitstellt, wird die Beschichtungsmenge höchstens
etwa 8 Gew.-% im Durchschnitt sein, wie z. B. höchstens etwa 6 Gew.-%, vorzugsweise höchstens
etwa 5 Gew.-% im Durchschnitt, vorzugsweise höchstens etwa 4 Gew.-%, so wie
etwa 3,5 Gew.-%, vorzugsweise etwa 3 Gew.-% im Durchschnitt, bezogen
auf das Gewicht des einzelnen unbeschichteten Pellets.
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Die Menge der verwendeten Beschichtung
sollte jedoch auch so angepasst sein, dass keine Bruchprobleme auftreten.
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Der Beschichtung können verschiedene
Arzneistoffträger,
wie z. B. Weichmacher, Mittel gegen Adhäsion, wie beispielsweise kolloidales
Siliciumdioxid, inerte Füllstoffe
und Pigmente in einer per se bekannten Weise beigemischt sein.
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Die Klebrigkeit der in Wasser dispergierbaren
filmbildenden Substanzen kann durch einfaches Einbauen eines Mittels
gegen Adhäsion
in die Beschichtung überwunden
werden. Das Mittel gegen Adhäsion
ist vorzugsweise ein fein verteiltes, im Wesentlichen unlösliches,
pharmazeutisch akzeptables nicht-benetzendes Pulver, das in der
Beschichtung Eigenschaften gegen Adhäsion besitzt. Beispiele für Mittel
gegen Adhäsion sind
Metallstearate, wie Magnesiumstearat oder Calciumstearat, mikrokristalline
Cellulose oder Mineralstoffe, wie Calcit, im Wesentlichen wasserunlösliche Calciumphosphate
oder im Wesentlichen wasserunlösliche
Calciumsulfate, kolloidales Siliciumdioxid, Titandioxid, Bariumsulfat,
hydrierte Aluminiumsilicate, wasserhaltige Aluminiumkaliumsilicate
und Talk. Das bevorzugte Mittel gegen Adhäsion ist Talk. Das Mittel gegen
Adhäsion oder
das Gemisch von Mitteln gegen Adhäsion wird vorzugsweise in die
Beschichtung in einer Menge von etwa 0,1 bis 70 Gew.-%, insbesondere
etwa 1 bis 60 Gew.-%, und vorzugsweise etwa 8 bis 50 Gew.-% der
inneren Filmschicht eingebaut. Durch Auswahl einer kleinen Talkteilchengröße wird
eine größere Oberfläche erhalten; der
folglich höhere
Effekt gegen Adhäsion
ermöglicht
es, kleinere Mengen spezieller Mittel gegen Adhäsion einzubauen.
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Die individuellen beschichteten Multiple-Units
zur kontrollierten Freisetzung können
weiter eine zweite Beschichtung umfassen. Eine derartige Beschichtung
kann zur Stabilisierung der beschichteten Multiple-Units zur kontrollierten
Freisetzung und zur Verhinderung ungewünschter Änderungen im Freisetzungsprofil
jeder beschichteten Einheit angepasst werden. Dementsprechend kann
der zweite Lack oder die zweite Beschichtung zur Stabilität des Freisetzungsprofils
der Dosierungseinheit beitragen.
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Es wurde überraschenderweise gefunden,
dass eine verbesserte Lagerstabilität beobachtet worden ist, wenn
der zweiten Beschichtung Calcium zugegeben wurde, beispielsweise
in Form von Calciumsulfat.
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Dementsprechend können die Multiple-Units weiter
eine äußere Filmschicht
umfassen.
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In einem Aspekt umfasst die äußere zweite
Schicht ein auf Wasser basierendes filmbildendes Agens, das Adhäsion zwischen
den Units bei erhöhten
Temperaturen verhindert und den Units Rieselfähigkeit verleiht, wobei das
auf Wasser basierende filmbildende Agens bei Temperaturen oberhalb
etwa 40°C
gegen Adhäsion wirkt,
besonders bei Temperaturen oberhalb etwa 50°C, wie z. B. bei einer Temperatur
zwischen etwa 60°C und
etwa 120°C,
und aus Materialien zur Diffusionsbeschichtung ausgewählt ist,
wie z. B. Ethylcellulose oder erst im Darm lösliche Beschichtungsmaterialien,
wie z. B. anionische Poly(meth)acrylsäureester, Hydroxypropylmethylcellulosephthalat,
Celluloseacetatphthalat, Polyvinylacetatphthalat, Polyvinylacetatphthalat-Crotonsäure-Copoly-merisate
oder Mischungen davon, oder wassserlösliche Beschichtungsmaterialien,
wie beispielsweise wasserlösliche
Cellulosederivate, z. B. Hydroxypropylcellulose, Carboxymethylcellulose,
Methylcellulose, Propylcellulose, Hydroxyethylcellulose, Carboxyethylcellulose,
Carboxymethylhydroxyethylcellulose, Hydroxymethylcellulose, Carboxymethylethylcellulose,
Methylhydroxypropylcellulose oder Hydroxypropylmethylcellulose.
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Beispiele von Weichmachern für die Verwendung
im Einklang mit der vorliegenden Erfindung enthalten Triacetin,
acetyliertes Monoglycerid, Rapsöl,
Olivenöl,
Sesamöl,
Acetyltributylcitrat, Acetyltriethylcitrat, Glycerin, Sorbit, Diethyloxalat,
Diethylmalat, Dietyhlmaleat, Diethylfumarat, Diethylsuccinat, Diethylmalonat,
Dioctylphthalat, Dibutylsebacat, Triethylcitrat, Tributylcitrat,
Glycerintributyrat, Polylethylenglykol, Propylenglykol und Gemische
daraus. Der Weichmacher wird normalerweise in einer Menge von weniger
als 10 Gew.-% eingebaut, berechnet auf der Basis des Trockensubstanzgehalts
des Beschichtungsmittels.
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Außer der aktiven Wirkstoffsubstanz
in Form von beschichteten Pellets kann die pharmazeutische Zusammensetzung
gemäß der Erfindung
weiter pharmazeutisch akzeptable Arzneistoffträger umfassen.
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Im vorliegenden Zusammenhang bezeichnet
der Begriff „pharmazeutisch
akzeptabler Arzneistoffträger"
jedes Material, das inert in dem Sinne ist, dass es per se im Wesentlichen
keinen therapeutischen und/oder prophylaktischen Effekt besitzt.
Ein pharmazeutisch akzeptabler Arzneistoffträger kann zur aktiven Wirkstoffsubstanz
mit dem Ziel zugegeben werden, den Erhalt einer pharmazeutischen
Formulierung zu ermöglichen,
die akzeptable technische Eigenschaften besitzt. Obwohl ein pharmazeutisch
akzeptabler Arzneistoffträger
einigen Einfluss auf die Freisetzung der aktiven Arzneimittelsubstanz
besitzen kann, sind zum Erhalt einer modifizierten Freisetzung nützliche
Materialien in dieser Definition nicht enthalten.
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Füllmittel/Verdünnungsmittel/Bindemittel
können
beigemengt werden, wie z. B. Saccharose, Sorbit, Mannit, Lactose
(z. B. sprühgetrocknete
Lactose, α-Lactose, β-Lactose,
Tablettose®,
verschiedene Qualitäten von
Pharmatose®,
Microtose oder Fast-Floc®), mikrokristalline Cellulose
(z. B. verschiedene Qualitäten
von Avicel®,
wie z. B. Avicel® PH101, Avicel® PH102
oder Avicel® PH105,
Elcema® P100,
Emcocel®,
Vivacel®,
Ming Tai® und
Solka-Floc®),
L-Hydroxypropyl-cellulose
(niedrig substituiert) (z. B. L-HPC-CH31 und L-HPC-LH11), Dextrine,
Maltodextrine (z. B. Lodex® 5 und Lodex® 10),
Stärken
oder modifizierte Stärken
(einschließlich
Kartoffelstärke,
Maisstärke
und Reisstärke),
Natriumchlorid, Natriumphosphat, Calciumphosphat (z. B. basisches Calciumphosphat),
Calciumsulfat und Calciumcarbonat. In pharmazeutischen Formulierungen
gemäß der vorliegenden
Erfindung haben besonders mikrokristalline Cellulose, L-Hydroxy-propylcellulose,
Dextrine, Maltodextrine, Stärken
und modifizierte Stärken
gezeigt, gut geeignet zu sein.
-
Abbaumittel können verwendet werden, wie
z. B. Cellulosederivate, einschließlich mikrokristalliner Cellulose;
Stärken,
einschließlich
Kartoffelstärke;
Natriumcroscarmellose (z. B. vernetztes Natriumsalz von Carboxymethylcellulose;
z. B. Ac-Di-Sol®);
Alginsäure
oder Alginate; unlösliches
Polyvinylpyrrolidon (z. B. Polyvidon® CL,
Polyvidon® CL-M,
Kollidon® CL,
Polyplasdone® XL,
Polyplasdone® XL-10);
Natriumcarboxymethylstärke
(z. B. Primogel® und
Explotab®).
-
Andere geeignete pharmazeutisch akzeptable
Arzneistoffträger
können
Farbmittel, Aromastoffe, oberflächenaktive
Substanzen und puffernd wirkende Agentien enthalten.
-
In den folgenden Beispielen wird
die Erfindung weiter offenbart.
-
KURZE BESCHREIBUNG DER
ABBILDUNGEN
-
1 zeigt
ein Diagramm des Freisetzungsprofils von beschichteten Cores zur
modifizierten Freisetzung, hergestellt in Übereinstimmung mit Beispiel
1.
-
2 zeigt
ein Diagramm des Freisetzungsprofils von beschichteten Cores zur
modifizierten Freisetzung, hergestellt in Übereinstimmung mit Beispiel
2.
-
3 zeigt
ein Diagramm des Freisetzungsprofils von beschichteten Cores zur
modifizierten Freisetzung, hergestellt in Übereinstimmung mit Beispiel
3.
-
4 zeigt
ein Diagramm des Freisetzungsprofils von beschichteten Cores zur
modifizierten Freisetzung, hergestellt in Übereinstimmung mit Beispiel
19.
-
5 zeigt
ein Diagramm des Freisetzungsprofils von beschichteten Cores zur
modifizierten Freisetzung, hergestellt in Übereinstimmung mit Beispiel
22, Charge Nr. 1.
-
6 zeigt
ein Diagramm des Freisetzungsprofils von beschichteten Cores zur
modifizierten Freisetzung, hergestellt in Übereinstimmung mit Beispiel
22, Charge Nr. 2.
-
7 zeigt
ein Diagramm des Freisetzungsprofils von beschichteten Cores zur
modifizierten Freisetzung, hergestellt in Übereinstimmung mit Beispiel
22, Charge Nr. 3.
-
8 zeigt
ein Diagramm des Freisetzungsprofils von beschichteten Cores zur
modifizierten Freisetzung, hergestellt in Übereinstimmung mit Beispiel
22, Charge Nr. 4.
-
9 zeigt
ein Diagramm des Freisetzungsprofils von beschichteten Cores zur
modifizierten Freisetzung, hergestellt in Übereinstimmung mit Beispiel
22, Charge Nr. 5.
-
10 zeigt
ein Diagramm des Freisetzungsprofils von beschichteten Cores zur
modifizierten Freisetzung, hergestellt in Übereinstimmung mit Beispiel
23.
-
11 zeigt
ein Diagramm des Freisetzungsprofils von beschichteten Cores zur
modifizierten Freisetzung, hergestellt in Übereinstimmung mit Beispiel
24.
-
12 zeigt
ein Diagramm für
die Plasmakonzentration von Morphin (Morphinsulfat) in frei wählbaren
Konzentrationseinheiten nach Verabreichung von identischen Gesamtmengen
an Morphin. Die zweite Fraktion von beiden Formulierungen ist identisch,
wobei sie eine im Wesentlichen langsame Freisetzung besitzt. Die
durch kleine weiße
Quadrate dargestellte Formulierung umfasst 10% reines Morphinsulfat
(nicht modifiziert). Die andere, durch gefüllte Quadrate dargestellte
Formulierung umfasst eine ähnliche
Menge an Morphin in Form von Multiple-Units zur modifizierten Freisetzung
gemäß der Erfindung.
Das Diagramm basiert auf der Annahme eines offenen Einkammermodells,
worin die Eliminierungs-Geschwindigkeitskonstante (Ke)
von Morphin 0,5 beträgt;
die Absorptions-Geschwindigkeitskonstante (Ka)
für reines
Morphin beträgt
10; die Absorptions-Geschwindigkeitskonstante für die Multiple-Units zur langsamen
modifizierten Freisetzung der zweiten Fraktion beträgt 0,2;
und 0,8 für
die Multiple-Units zur schnellen modifizierten Freisetzung der ersten
Fraktion. Dieses Modell soll den Effekt einer Multiple-Units zur
modifizierten Freisetzung umfassenden ersten Fraktion im Vergleich
zu einer nicht-modifizierten Freisetzung veranschaulichen.
-
13 zeigt
ein Diagramm, ähnlich
zu dem in 12 gezeigten,
worin aber das Verhältnis
zwischen der ersten und zweiten Fraktion jeder Formulierung 2/10
beträgt.
Die Formulierung, die 20% reines Morphin umfasst, wird durch ein
Kreuz dargestellt, die Formulierung, die dieselbe Menge einer ersten
Multiple-Units-Fraktion zur modifizierten Freisetzung umfasst, durch
einen Stern. Die zweite Fraktion jeder Formulierung ist identisch.
-
14 zeigt
ein Diagramm, ähnlich
zu dem in 12 gezeigten,
wobei aber das Verhältnis
zwischen den Fraktionen 5/10 beträgt und die Formulierung, die
reines Morphin umfasst, durch einen Stern dargestellt ist, und die
Formulierung, die eine erste Multiple-Units-Fraktion zur modifizierten
Freisetzung umfasst, durch ein gefülltes Kästchen.
-
15 zeigt
ein Diagramm von drei Formulierungen, worin das Verhältnis zwischen
den beiden Fraktionen 2/10 beträgt.
Die durch ein Kreuz dargestellte Kurve umfasst reines Morphin in
der schnellen Fraktion, die durch einen Stern dargestellte Kurve
umfasst Multiple-Units zur modifizierten Freisetzung mit einer Absorptions-Geschwindigkeitskonstante
von 0,8 wie die schnelle Fraktion und die durch gefüllte Dreiecke
dargestellte Kurve umfasst eine Multiple-Units-Fraktion zur schnelleren
modifizierten Freisetzung mit einer Absorptions-Geschwindigkeitskonstante von 2. Die
Multiple-Units zur modifizierten Freisetzung der zweiten Fraktion aller
drei Formulierungen haben eine Absorptions-Geschwindigkeitskonstante
von 0,2. Die Zeitverzögerung der
Absorption dieser zweiten Fraktion ist drei Stunden, ähnlich zu
den Formulierungen, die in 12, 13 und 14 dargestellt sind.
-
16 zeigt
ein Diagramm der Morphin-Plasmakonzentration nach Verabreichung
von drei verschiedenen Morphinzusammensetzungen. Für weitere
Details siehe Test 1.
-
17 zeigt
jeweils in-vivo- und in-vitro-Auflösungsprofile für Repro-Dose® Morphin,
siehe Test 1.
-
18 zeigt
die Korrelation zwischen der in-vitro- und der in-vivo-Auflösung von
Repro-Dose® Morphin,
siehe Test 1.
-
19 zeigt
einen Levy-Plot für
Repro-Dose® Morphin,
siehe Test 1.
-
20 zeigt
geschätzte
Morphin-Plasmaspiegel; für
weitere Details siehe Test 1.
-
21 zeigt
ein Diagramm der Morphin-Plasmakonzentration nach einzelner Dosierung
einer Multiple-Units-Kapsel zur modifizierten Freisetzung, hergestellt
in Übereinstimmung
mit Beispiel 12, bezogen auf Repro-Dose® Morphin
(RDM) und MST Continus® (MST), genommen ohne
Nahrung (gefastet) und mit Nahrung (nach Nahrungsaufnahme). Weitere
Details stammen aus Test 2.
-
22 zeigt
ein Diagramm, entsprechend zu dem in 21 gezeigten,
mit der Ausnahme, dass Morphin-6-glucuronid-Plasmakonzentrationen
gezeigt werden.
-
23 zeigt
ein Diagramm, entsprechend dem in 21 gezeigten,
mit der Ausnahme, dass Morphin-3-glucuronid-Plasmakonzentrationen
gezeigt werden.
-
24 zeigt
ein Diagramm von Morphin-Plasmakonzentrationen nach Verabreichung
von zwei verschiedenen Morphinzusammensetzungen, siehe Test 3.
-
25 zeigt
ein Diagramme der mittleren Schmerzstärke; für weitere Details siehe Test
3.
-
26 zeigt
eine Wirkungsbeurteilung des Behandlungsvorzugs, siehe Test 3.
-
MATERIALIEN UND VERFAHREN
-
In den Formulierungen verwendete
Materialien, die im Laufe der Entwicklung der vorliegenden Erfindung
untersucht wurden, werden wie im Folgenden angegeben. In denjenigen
Fällen,
in denen auf ein offizielles Arzneibuch Bezug gegeben wird, wird
auf die gegenwärtige
Ausgabe des angegebenen Arzneibuches Bezug genommen.
-
Die folgenden Abkürzungen werden verwendet:
Ph.Eur:
Europäische
Pharmakopöe
BP:
Britische Pharmakopöe
USP:
US-Pharmakopöe
NF:
Nationale Pharmakopöe
-
-
-
AUFLÖSUNGSVERFAHREN
I FÜR OPIOID
(MORPHINSULFAT)
(Morphineinheiten)
Apparatur: | USP/Ph.Eur. Auflösungsapparatur + PERKIN ELMER
vollautomatisches Auflösungssystem
+ PEDS PC-Programm |
Glasfaserfilter: | Whatman GF/D |
Auflösungsmedium: | 900,0 ml 0,1 N HCl |
Rotationsgeschwindigkeit: | 100 UpM |
Rührer: | Paddel |
Zeiten der Probeentnahme: | Wie es in den Tabellen erscheint |
Detektionswellenlänge: | λ =
284 nm |
Messausrüstung: | UV-Spektrophotometer, 1 cm Küvette |
Temp. des Auflösungsmediums: | 37,0°C ± 0,5°C |
Herstellung
der Reagentien:
Auflösungsmedium
0,1 N HCl: | 83,0 ml konz. HCl (37%) wird mit gereinigtem
H2O auf 10,001 verdünnt. |
-
Standardstammlösung S (2 Lösungen wurden hergestellt):
100 mg (= q, mg) Morphinsulfat R werden in 50,00 ml 0,1 N HCl aufgelöst.
-
Kontrolle der 2 Standards: 3,00 ml
S werden in 0,1 N HCl auf 200,00 ml (b) verdünnt. Blindprobe: 0,1 N HCl(c).
-
Messun: Bei einem Maximum um 284
nm wird die Differenz im Absorptionsvermögen zwischen den Lösungen b
und c (k1) gemessen. Ph.Eur.V.6.19.
-
Berechnung: Für jede k
1-Messung
wird das Ansprechverhalten berechnet (auf 3 signifikante Stellen)
-
Die Abweichung zwischen R1 und R2 sollte 2%
nicht übersteigen.
-
Bestimmung von E 1% / 1cm:
-
Die Stammlösungen 1 und 2 werden in einem
Verhältnis
von 1 : 1 gemischt. 4,00 ml dieser Lösung werden mit 0,1 N HCl auf
200,00 ml verdünnt.
Die Standardlösung
und die Blindprobe (0,1 N HCl) werden auf 37°C erhitzt. Wenn die beiden Lösungen 37°C erreicht
haben, wird die Blindprobe (0,1 N HCl) in eine Messzelle gepumpt.
Das Pumpen erfolgt solange, bis alle möglichen Lufblasen aus der Zelle
entfernt sind.
-
Es wird ein Hintergrund-Korrekturverfahren
durchgeführt
und die Standardlösung
wird in die Messzelle gepumpt.
-
Die Extinktion des Standards wird
gemessen und E 1% / 1cm wird berechnet:
-
Die berechnete E 1% / 1cm wird in das PEDS
PC-Programm eingegeben.
-
Die Programmierung des PEDS-Programms
erfolgt in Übereinstimmung
mit dem PERKIN ELMER-Handbuch.
-
Verfahren: 900,0 ml des Auflösungsmediums
0,1 N HCl werden in jedes der 7 Gefäße gefüllt, die auf 37,0°C ± 0,5°C erwärmt sind.
7 ist dabei die gewünschte
Anzahl an Gefäßen. Das
Auflösungsmedium
der 7 Gefäße wird
in die Messzellen des UV-Spektrophotometers gepumpt und ein Hintergrund-Korrekturverfahren wird
durchgeführt.
6 Morphinsulfateinheiten und eine Plazeboeinheit werden jeweils
in ein 25-ml-Gefäß eingewogen.
Die Plazeboeinheit wird während
des Durchlaufs als Blindprobe verwendet.
-
Verfahren zur Herstellung und Überführung der
Units:
- 1. Sorgfältiges Mischen des Inhalts
der Gefäße.
- 2. 10,0 ml Leitungswasser werden in ein Messglas gegossen. Das
Wasser wird in das Gefäß gegossen
und solange gerührt,
bis das Gemisch homogen aussieht. Nach 1 Minute ist das Gemisch
fertig zur Verwendung.
- 3. Das Gemisch wird sofort gerührt, bevor es in das USP-Gefäß überführt wird.
Die 7 hergestellten Einheiten werden in getrennte Gefäße transferriert.
Jedes Gefäß wird mit
Auflösungsmedium
aus dem Gefäß gewaschen,
so dass das gesamte Gemisch in das Auflösungsgefäß transferriert wird.
- 4. Sofort nach dem Transfer aller Units in die Auflösungsgefäße wird
der Auflösungs
durchgang gestartet.
-
AUFLÖSUNGSVERFAHREN
II FÜR
OPIOID (MORPHINSULFAT)
(Morphinkapseln 10 mg, 30 mg und 60 mg)
Apparatur: | USP/Ph.Eur.
Auflösungsapparatur
+ Autosampler (ISCO/Sotax-Auflösungsprobenehmer)
oder PERKIN ELMER vollautomatisches Auflösungssystem |
Glasfaserfilter: | Wie
in Methode I beschrieben |
Auflösungsmedium: | Wie
in Methode I beschrieben |
Rotationsgeschwindigkeit: | Wie
in Methode I beschrieben |
Rührer: | Wie
in Methode I beschrieben |
Zeiten der Probeentnahme. | Wie
in Methode I beschrieben |
Probeentnahme: | Automatisch,
annähernd
9,00 ml (v), kein Ersatz der entnommenen Flüssigkeit (Kompensation erfolgt
durch Rechnung) PERKIN ELMER vollautomatisches Auflösungs-System: UV-Messungen
alle 10 Minuten während
einer Testzeit von 16 Stunden |
Detektionswellenlänge: | Wie
in Methode I beschrieben |
Messausrüstung: | Wie
in Methode I beschrieben |
Temperatur des Auflösungsmediums: | Wie
in Methode I beschrieben |
Herstellung
der Reagentien:
Auflösungsmedium 0,1 N HCl: | Wie
in Methode I beschrieben |
-
Standardstammlöungen (S) (2 Lösungen werden
hergestellt): Wie in Methode I beschrieben
-
Lösungen
zur Verdünnung
des Standards
-
10 mg 1 klare Kapsel Größe 5 wird
in 900,0 ml 0,1 N HCl aufgelöst.
30
mg 1 klare Kapsel Größe 3 wird
in 900,0 ml 0,1 N HCl aufgelöst.
60
mg 1 klare Kapsel Größe 1 wird
in 900,0 ml 0,1 N HCl aufgelöst.
-
Diese Lösungen werden zur Verdünnung des
Standards und als Blindprobe (c) verwendet.
-
Standardlösungen:
10 mg: 5,00 ml
S werden mit 0,1 N HCl auf 50,00 ml verdünnt. 10,00 ml werden mit 0,1
N HCl auf 100,00 ml(b) verdünnt.
30
mg: 3,00 ml S werden mit 0,1 N HCl auf 200,00 ml(b) verdünnt.
60
mg: 3,00 ml S werden mit 0,1 N HCl auf 100,00 ml(b) verdünnt.
-
Testlösungen. Die Proben werden unverdünnt gemessen
(a).
-
Messung: Bei einem Maximum um 284
nm wird die Differenz in der Extinktion zwischen den Lösungen b
und c (k1) und zwischen den Lösungen a
und c (k2) gemessen. Ph.Eur. V.6.19.
-
Berechnung: Wie in Methode I beschrieben
-
-
Die freigesetzte Menge an Morphinsulfat
(y) in mg wird mittels der Formeln berechnet:
-
-
-
-
Verfahren: 900,0 ml Auflösungsmedium
0,1 N HCl werden in jede der gewünschten
Anzahl von Auflösungsgefäßen gefüllt, z.
B. 6 Gefäße, die
auf 37,0°C ± 0,5°C erwärmt sind.
Eine Kapsel wird in jedes der Auflösungsgefäße überführt.
-
Abgleich des Autosamplers: gemäß den Instruktionen
der Apparatur.
-
AUFLÖSUNGSVERFAHREN MITTELS EINER
VOLLSTÄNDIG
AUTOMATISCHEN APPARATUR
-
Apparatur: USP/Ph.Eur. Auflösungsapparatur
+ PERKIN ELMER Auflösungssystem
(PEDS) + PEDS PC-Programm.
-
Kontrolle der 2 Standards: Wie in
Methode I beschrieben
-
Messung: Wie in Methode I beschrieben
-
Berechnung: Wie in Methode I beschrieben
-
Bestimmung von E 1% / 1cm: Wie in Methode
I beschrieben
-
Verfahren: 900,0 ml Auflösungsmedium
0,1 N HCl werden in jedes der beispielsweise 7 Auflösungsgefäße, die
auf 37,0°C ± 0,5°C erwärmt sind,
gefüllt.
Das Auflösungsmedium
der 7 Auflösungsgefäße wird
in die Messzellen des UV-Spektrophotometers gepumpt und das Hintergrundverfahren
durchgeführt.
Eine Kapsel wird in jedes von 6 Gefäßen überführt. Zum 7. Gefäß wird die
betreffende klare Kapsel zugegeben und als Blindprobe während des
Durchlaufs verwendet:
10 mg: 1 klare Kapsel Größe 5.
30
mg: 1 klare Kapsel Größe 3.
60
mg: 1 klare Kapsel Größe 1.
-
AUFLÖSUNGSVERFAHREN
III FÜR
OPIOIDE MULTIPLE-UNITS ZUR MODIFIZIERTEN FREISETZUNG (MORPHINSULFAT)
Apparatur: | Wie in Methode II beschrieben |
Glasfaserfilter: | Wie in Methode I beschrieben |
Auflösungsmedium: | Wie in Methode I beschrieben |
Rotationsgeschwindigkeit: | Wie in Methode I beschrieben |
Rührer: | Wie in Methode I beschrieben |
Zeiten der Probeentnahme: | USP/Ph.Eur. Auflösungssystem + Autosampler: Multiple-Units zur langsamen
modifizierten Freisetzung: 1, 3, 6, 9 h Multiple-Units zur schnellen modifizierten
Freisetzung: ½,
1 h Gemische von Multiple-Units zur langsamen und schnellen modifizierten
Freisetzung: 1, 3, 6, 9 h |
Probeentnahme: | Wie in Methode II beschrieben PERKIN ELMER vollautomatisches
Auflösungssystem
wie in Methode II beschrieben |
Detektionswellenlänge: | Wie in Methode I beschrieben |
Messausrüstung: | Wie in Methode I beschrieben |
Temperatur des Auflösungsmediums: | Wie in Methode I beschrieben |
-
Herstellung der Reagentien: Wie in
Methode I beschrieben
-
Standardstammlösungen (S) (2 Lösungen werden
hergestellt): Wie in Methode I beschrieben
-
Standardlösung: 3,00 ml S werden mit
0,1 N HCl auf 100,00 ml (b) verdünnt.
-
Testlösungen: Die Proben werden unverdünnt gemessen
(a). Blindprobe: 0,1 N HCl (c).
-
Messung: Wie in Methode I beschrieben
-
Berechnung: Wie in Methode I beschrieben
-
Manuelle Berechnung:
-
-
Die Menge des freigesetzten Morphinsulfats
(y) in mg wird mittels der Formeln berechnet:
-
MULTIPLE-UNITS
ZUR LANGSAMEN MODIFIZIERTEN FREISETZUNG
-
-
MULTIPLE-UNITS
ZUR SCHNELLEN MODIFIZIERTEN FREISETZUNG
-
Verfahren: 900,0 ml des Auflösungsmediums
0,1 N HCl werden in jeweils eines von 6 Auflösungsgefäßen, die auf 37,0°C ± 0,5°C erwärmt sind,
gefüllt.
Eine Menge von Multiple-Units
zur modifizierten Freisetzung (= p, mg) entsprechend 60 mg Morphinsulfat
wird in jedes Gefäß überführt.
-
Abgleich des Autosamplers: Gemäß den Instruktionen
der Apparatur.
-
AUFLÖSUNGSVERFAHREN MITTELS EINER
VOLLAUTOMATISCH AUSGESTATTETEN APPARATUR
-
USP/Ph.Eur. Auflösungsapparatur + PERKIN ELMER
Auflösungssystem
(PEDS) + PEDS PC-Programm.
-
Kontrolle der 2 Standards: Wie in
Methode I beschrieben
-
Verfahren: 900,0 ml Auflösungsmedium
0,1 N HCl werden in jedes von 6 Auflösungsgefäßen, die auf 37,0°C ± 0,5°C erwärmt sind,
gefüllt.
Eine Menge von Multiple-Units zur modifizierten Freisetzung (= p,
mg) entsprechend 60 mg Morphinsulfat wird in jedes der 6 Gefäße überführt. In
Auflösungsgefäß 7 wird
eine Standardlösung
gegeben, die eine Konzentration entsprechend 0,07 mg/ml (60 mg/900
ml) besitzt.
-
Die Programmierung des PEDS-Programmes
gemäß dem PERKIN
ELMER-Handbuch.
-
AUFLÖSUNGSMETHODE
IV FÜR
OPIOID (MORPHINSULFAT)
(Morphintabletten 40 mg und Multiple-Units
zur modifizierten Freisetzung für
Tabletten)
Apparatur: | Wie in Methode I beschrieben |
Glasfaserfilter: | Wie in Methode I beschrieben |
Auflösungsmedium: | Wie in Methode I beschrieben |
Rotationsgeschwindigkeit: | Wie in Methode I beschrieben |
Rührer: | Wie in Methode I beschrieben |
Zeiten der Probeentnahme: | Wie in den Tabellen angegeben |
Temperatur des Auflösungsmediums: | Wie in Methode I beschrieben |
Herstellung
der Reagentien:
Auflösungsmedium
0,1 N HCl: | Wie in Methode I beschrieben |
-
Standardstammlösungen S (2 Lösungen werden
hergestellt): Wie in Methode I beschrieben
-
Kontrolle der 2 Standards: Wie in
Methode I beschrieben
-
Messung: Wie in Methode I beschrieben
-
Berechnung: Wie in Methode I beschrieben
-
Bestimmung von E 1% / 1cm: Wie in Methode
I beschrieben
-
Verfahren: 900 ml Auflösungsmedium
0,1 N HCl werden in jedes von einer gewünschten Anzahl an Auflösungsgefäßen gefüllt, die
auf 37,0°C ± 0,5°C erwärmt sind.
-
Tabletten:
-
Eine Tablette wird in jedes der Auflösungsgefäße überführt.
-
Multiple-Units zur modifizierten
Freisetzung:
Eine Menge von Units, entsprechend 40 mg Morphinsulfat,
wird in jedes der Auflösungsgefäße überführt.
-
AUFLÖSUNGSVERFAHREN
V FÜR OPIOID
(MORPHINSULFAT)
(Morphinkapseln 10 mg, 20 mg, 30 mg, 50 mg,
60 mg und 100 mg)
Apparatur: | USP/Ph.Eur. Auflösungsapparatur + Autosampler (ISCO/Sotax) |
Glasfaserfilter: | Whatman GF/F |
Auflösungsmedium: | Wie in Methode I beschrieben |
Rotationsgeschwindigkeit: | Wie in Methode I beschrieben |
Rührer: | Wie in Methode I beschrieben |
Zeiten der Probeentnahme: | Wie in den Tabellen angegeben |
Probenentnahme: | Wie in Methode II beschrieben |
Temperatur des Auflösungsmediums: | Wie in Methode I beschrieben |
Herstellung
der Reagentien:
Auflösungsmedium
0,1 N HCl: | Wie in Methode I beschrieben |
-
Verfahren: Wie in Methode II beschrieben
-
Standardstammlösung (S) (2 Lösungen werden
hergestellt): Wie in Methode I beschrieben
-
Kalibrierkurve: Jede der beiden Standardstammlösungen (Lösung S)
werden mit Auflösungsmedium verdünnt unter
Erhalt von Standardlösungen,
die drei Konzentrationsniveaus abdecken:
-
-
Messung:
-
Die Messung von Standard- und Testlösungen wird
mittels HPLC durchgeführt
Säule: | Superspher RP 18 100, 250 4,6 mm |
Detektor: | UV-Absorptionsdetektor, λ = 287 nm |
Mobile Phase: | 11,54 g Natriumlaurylsulfat und 15,60 g
NaH2PO4 2H2O werden in 500 ml H2O
(HPLC-Reinheit) aufgelöst,
500 ml Acetonitril und 5,00 ml Triethylamin zugegeben und sorgfältig vermischt.
Dann wird der pH mit Phosphorsäure
(konz.) auf pH 3,6 ± 0,05
(annähernd
3 ml) eingestellt. Vakuumfiltration durch Whatman GF/A-Filter. |
Fluss: | 1,0 ml/min |
Loop: | 20 μl
für 50,
60 und 100 mg Kapseln. 100 μl
für 10, 20
und 30 mg Kapseln. |
-
Chromatographie-Zeit für Test und
Standardlösung:
annähernd
1,75 * tr.Morphin [Minuten] (= annähernd 10
Minuten).
-
Bemerkung:
-
Einzelproben der Testlösung zur
HPLC-Bestimmung der Proben (= Testlösung) und Lösungen für Kalibrierkurven werden durch
Whatman GF/F-Filter vor der Analyse gefiltert. Testlösungen werden
nicht verdünnt.
-
Berechnung: Die sechs in „KALIBRIERKURVE"
beschriebenen Lösungen
werden vor dem Einspritzen der Proben analysiert und es wird eine
lineare Regression des Ansprechverhaltens gegen die Konzentrationen durchgeführt. Die
Steigung (slopecalibkurve) und der Achsenabschnitt
(interceptcalibkurve) werden zur Berechnung verwendet.
-
Das 95%-Vertrauensintervall des Achsenabschnitts
muss den Ursprung beinhalten.
-
Die Berechnung der Menge (y1, y3, y6,
y9) an gelöstem Morphinsulfat in Prozent
des angegebenen Inhalts in jeder der Kapseln erfolgt mittels der
folgenden Ausdrücke:
-
-
-
BEISPIEL 1
-
In Beispiel 1 wurden beschichtete
Cores zur modifizierten Freisetzung von Morphinsulfat hergestellt durch
Erzeugung der Cores und nachfolgende Beschichtung mit einer Menge
von 13,5% (% des Core-Gewichts).
-
Die Cores wurden durch Verwendung
einer Extrusions-Sphäronisations-Technik
hergestellt. Die Inhaltsstoffe (bzw. Ingredenzien) sind in Tabelle
1 aufgelistet. Die Inhaltsstoffe werden in einem Diosna-Mischer mit
hoher Scherung, in dem das Wasser durch eine Düse (Druckdüse vom Typ Delevan CJ mit einer
Bohrungsgröße von 4,0
mm) zugefügt
wird, durchmischt und befeuchtet. Tabelle
1
Inhaltsstoffe | Menge (kg) |
Morphinsulfat | 8,10 |
Mikrokristalline Cellulose | 7,26 |
Lactose | 29,16 |
Natriumcarboxymethylcellulose | 0,45 |
Gereinigtes Wasser | 12,6 |
-
Die befeuchtete Masse wird in einem
Nica E 140-Extruder mit einer Siebgröße von 0,6 mm extrudiert. Das
Extrudat wird in einem Fuji-Paudal-Marumerizer für 4 min sphäronisiert. Die auf diese Weise
hergestellten Cores werden auf Blechen für annähernd 13 Stunden bei 40°C getrocknet.
-
Die getrockneten Cores werden in
einer Sweco-Apparatur, die mit einem unteren Sieb mit 0,500 mm Lochgröße und einem
oberen Sieb mit 0,790 mm Lochgröße ausgestattet
ist, fraktioniert.
-
27,9 kg dieser Cores werden in einem
Glatt-WSG 30-Fluidbett mit einer 1,8 mm-Sprühdüse und einem Sprühdruck von
3 bar für
die innere Beschichtung und 3,5 bar für die mittlere und äußere Beschichtung
mit einer inneren Beschichtung, einer mittleren und einer äußeren Beschichtung
beschichtet. Die Zusammensetzung der Beschichtungen ist in Tabelle
2 gezeigt. Tabelle
2
Inhaltsstoffe | Menge (kg) |
| Innere Beschichtung |
Hydroxypropylmethylcellulose | 0,163 |
Magnesiumstearat | 0,034 |
Talk | 0,304 |
Simethicon-Emulsion | 0,025 |
Eudragit NE 30 D | 10,800 |
Gereinigtes Wasser | 13,674 |
Total | 25,000 |
| Mittlere Beschichtung |
Calciumsulfat | 1,817 |
Hydroxypropylmethylcellulose | 0,230 |
Simethicon-Emulsion | 0,012 |
Polysorbatum 20 | 0,017 |
Eudragit NE 30 D | 2,428 |
Gereinigtes Wasser | 6,941 |
Total | 11,500 |
| Äußere Beschichtung |
Hydroxypropylmethylcellulose | 0,360 |
Talk | 0,360 |
Gereinigtes Wasser | 8,280 |
Total | 9,000 |
-
Bei dem Bechichtungsprocess wurden
die folgenden Mengen an innerer, mittlerer und äußerer Beschichtung eingesetzt.
Die verwendete Menge der Trockenmasse, berechnet in Prozent des
Core-Gewichts, erscheint auch unten.
Innere Beschichtung: | 15,82 kg Beschichtungslösung (Trockenmasse: 8,5% des
Core-Gewichts) |
Mittlere Beschichtung: | 4,59 kg Beschichtunglösung (Trockenmasse: 4,0% des
Core-Gewichts) |
Äußere Beschichtung: | 3,49 kg Beschichtungslösung (Trockenmasse: 1,0% des
Core-Gewichts) |
-
Während
des Beschichtungsprozesses wurde die Betttemperatur im Wesentlichen
im Intervall von 19,5 bis 20,9°C
durch Abgleich der Flüssigkeits-Flussgeschwindigkeit
gehalten. Die Einlasstemperatur der Luft wurde bei annähernd 43°C gehalten.
Nach Aufbringen der Beschichtungen wurden die beschichteten Cores bei
einer Betttemperatur von annähernd
70°C für 30 Minuten
ausgehärtet
und danach wurden die beschichteten Cores auf eine Betttemperatur
unter 35°C
gekühlt.
-
Das gewünschte Auflösungsprofil (Ziel) sowie die
untere und obere Grenze der Auflösungsgeschwindigkeit
sind unten gezeigt:
-
-
-
Nach dem Beschichten werden die beschichteten
Cores durch ein Sieb mit einer Porengröße von 1,2 mm gesiebt. Zu großes Material
wird verworfen.
-
Die auf diese Weise hergestellten
beschichteten Cores besaßen
die in Tabelle 3 gezeigten Auflösungsdaten
(ermittelt durch das oben erwähnte
Auflösungsverfahren
III): Tabelle
3
1 h | 2,1% |
2 h | 9,9% |
3 h | 19,9% |
4 h | 31,3% |
5 h | 42,8% |
6 h | 53,4% |
7 h | 62,6% |
8 h | 70,3% |
9 h | 76,2% |
10 h | 80,7% |
12 h | 86,8% |
16 h | 92,5% |
-
BEISPIEL 2
-
In Beispiel 2 wurden beschichtete
Cores zur modifizierten Freisetzung von Morphinsulfat durch Erzeugen
der Cores und nachfolgende Beschichtung mit einer Menge von 11,5%
(% des Core-Gewichts) hergestellt.
-
Die Cores wurden hergestellt und
beschichtet wie in Beispiel 1 beschrieben, mit der Ausnahme, dass in
Beispiel 2 30 kg Cores mit einer Menge an innerer, mittlerer und äußerer Beschichtung
wie folgt beschichtet wurden:
Innere Beschichtung: | 13,01 kg Beschichtungslösung (Trockenmasse: 6,5% des
Core-Gewichts) |
Mittlere Beschichtung: | 4,94 kg Beschichtungslösung (Trockenmasse: 4,0% des
Core-Gewichts) |
Äußere Beschichtung: | 3,75 kg Beschichtungslösung (Trockenmasse: 1,0% des
Core-Gewichts) |
und während
des Beschichtungsprozesses die Betttemperatur im Wesentlichen in
einem Intervall von 19,0 bis 20,8°C
durch Abgleich der Flüssigkeitsflussrate
gehalten wurde.
-
Die auf diese Weise hergestellten
beschichteten Cores besaßen
die Auflösungsdaten,
wie sie in Tabelle 4 (bestimmt durch das oben erwähnte Auflösungsverfahren
III) gezeigt sind:
Tabelle
4
1 h | 18,2% |
2 h | 37,4% |
3 h | 53,3% |
4 h | 65,8% |
5 h | 75,3% |
6 h | 82,1% |
7 h | 86,8% |
8 h | 90,1% |
9 h | 92,4% |
10 h | 94,0% |
12 h | 95,9% |
16 h | 97,5% |
-
BEISPIEL 3
-
In Beispiel 3 wurden beschichtete
Cores zur modifizierten Freisetzung von Morphinsulfat durch Erzeugen
der Cores und nachfolgender Beschichtung mit einer Menge von 8,0%
(% des Core-Gewichts) hergestellt.
-
Die Cores wurden wie in Beispiel
1 beschrieben, mit der Ausnahme, dass in Beispiel 3 30 kg Cores wie
folgt mit einer Menge von innerer, mittlerer und äußerer Beschichtung
beschichtet worden sind:
Innere Beschichtung: | 6,00 kg Beschichtungslösung (Trockenmasse: 3,0% des
Core-Gewichts) |
Mittlere Beschichtung: | 4,94 kg Beschichtungslösung (Trockenmasse: 4,0% des
Core-Gewichts) |
Äußere Beschichtung: | 3,75 kg Beschichtungslösung (Trockenmasse: 1,0% des
Core-Gewichts) |
-
Das gewünschte Auflösungsprofil (Ziel) sowie die
unteren und oberen Grenzen für
die Auflösungsgeschwindigkeit
sind unten gezeigt:
und während des Beschichtungsprozesses
die Betttemperatur im Wesentlichen in einem Intervall von 19,3 bis 20,5°C durch Abgleich
der Flüssigkeitsflussgeschwindigkeit
gehalten wurde.
-
Die auf diese Weise hergestellten
beschichteten Cores besaßen
Auflösungsdaten,
wie sie in Tabelle 5 (bestimmt durch das oben erwähnte Auflösungsverfahren
III) gezeigt sind: Tabelle
5
10 min | 49,0% |
20 min | 77,6% |
30 min | 89,5% |
40 min | 94,6% |
50 min | 97,2% |
60 min | 98,4% |
-
BEISPIEL 4
-
In Beispiel 4 wurden beschichtete
Cores zur modifizierten Freisetzung von Morphinsulfat durch Erzeugung
der Cores und nachfolgender Beschichtung mit einer Menge von 12,5%
(% des Core-Gewichts) hergestellt.
-
Die Cores wurden hergestellt und
beschichtet wie in Beispiel 1 beschrieben, mit der Ausnahme, dass in
Beispiel 4 die Flüssigkeitszugabe
während
des Befeuchtungsprozesses im Diosna-Mischer 12,83 kg betrug und
dass 30 kg Cores wie folgt mit einer Menge von innerer, mittlerer
und äußerer Beschichtung
beschichtet wurden:
Innere Beschichtung: | 15,01 kg Beschichtungslösung (Trockenmasse: 7,5% des
Core-Gewichts) |
Mittlere Beschichtung: | 4,94 kg Beschichtungslösung (Trockenmasse: 4,0% des
Core-Gewichts) |
Äußere Beschichtung: | 3,75 kg Beschichtungslösung (Trockenmasse: 1,0% des
Core-Gewichts) |
und während
des Beschichtungsprozesses die Betttemperatur im Wesentlichen in
einem Intervall von 18,0 bis 19,6°C
durch Abgleich der Flüssigkeitsflussgeschwindigkeit
gehalten wurde.
-
Die auf diese Weise hergestellten,
beschichteten Cores besaßen
Auflösungsdaten,
die in Tabelle 6 (bestimmt durch das oben erwähnte Auflösungsverfahren III) gezeigt
sind: Tabelle
6
1 h | 10,3% |
2 h | 24,9% |
3 h | 40,2% |
4 h | 54,4% |
5 h | 66,7% |
6 h | 76,1% |
7 h | 83,1% |
8 h | 88,1% |
9 h | 91,6% |
10 h | 94,1% |
12 h | 97,3% |
16 h | 100,1% |
-
BEISPIEL 5
-
In Beispiel 5 wurden beschichtete
Cores zur modifizierten Freisetzung von Morphinsulfat durch Erzeugung
der Cores und nachfolgende Beschichtung mit einer Menge von 13,5%
(% des Core-Gewichts) hergestellt.
-
Die Cores wurden wie in Beispiel
4 beschrieben hergestellt und beschichtet, mit der Ausnahme, dass in
Beispiel 5 30 kg der Cores wie folgt mit einer Menge an innerer,
mittlerer und äußerer Beschichtung
beschichtet wurden:
Innere Beschichtung: | 17,01 kg Beschichtungslösung (Trockenmasse: 8,5% des
Core-Gewichts) |
Mittlere Beschichtung: | 4,94 kg Beschichtungslösung (Trockenmasse: 4,0% des
Core-Gewichts) |
Äußere Beschichtung: | 3,75 kg Beschichtungslösung (Trockenmasse: 1,0% des
Core-Gewichts) |
und während
des Beschichtungsprozesses die Betttemperatur im Wesentlichen im
Intervall von 18,3 bis 19,8°C
durch Abgleich der Flüssigkeitsflussrate
gehalten wurde.
-
Die auf diese Weise hergestellten
beschichteten Cores besaßen
Auflösungsdaten,
die in Tabelle 7 (bestimmt durch das oben erwähnte Auflösungsverfahren III) gezeigt
sind: Tabelle
7
1 h | 3,4% |
2 h | 10,1% |
3 h | 19,8% |
4 h | 31,3% |
5 h | 43,5% |
6 h | 54,9% |
7 h | 64,9% |
8 h | 72,9% |
9 h | 79,1% |
10 h | 83,7% |
12 h | 90,0% |
16 h | 95,8% |
-
BEISPIEL 6
-
In Beispiel 6 wurden beschichtete
Cores zur modifizierten Freisetzung von Morphinsulfat durch Erzeugung
der Cores und nachfolgende Beschichtung mit einer Menge von 8,0%
(% des Core-Gewichts) hergestellt.
-
Die Cores wurden wie in Beispiel
4 beschrieben hergestellt und beschichtet, aber mit einem gewünschten
Auflösungsprofil,
wie in Beispiel 3 beschrieben. Darüber hinaus wurden die folgenden
Ausnahmen von Beispiel 4 ausgewählt:
In Beispiel 6 wurden 30 kg Cores wie folgt mit einer Menge von innerer,
mittlerer und äußerer Beschichtung
beschichtet:
Innere Beschichtung: | 6,00 kg Beschichtungslösung (Trockenmasse: 3,0% des
Core-Gewichts) |
Mittlere Beschichtung: | 4,94 kg Beschichtungslösung (Trockenmasse: 4,0% des
Core-Gewichts) |
Äußere Beschichtung: | 3,75 kg Beschichtungslösung (Trockenmasse: 1,0% des
Core-Gewichts) |
und während
des Beschichtungsprozesses wurde die Betttemperatur im Wesentlichen
in einem Bereich von 18,2 bis 19,8°C durch Abgleich der Flüssigkeitsflussgeschwindigkeit
gehalten.
-
Die auf diese Weise hergestellten
beschichteten Cores besaßen
Auflösungsdaten,
wie sie in Tabelle 8 (bestimmt durch das oben erwähnte Auflösungsverfahren
III) gezeigt sind: Tabelle
8
10 min | 51,0% |
20 min | 79,1% |
30 min | 90,5% |
40 min | 95,5% |
50 min | 98,0% |
60 min | 99,2% |
-
BEISPIEL 7
-
In Beispiel 7 wurden beschichtete
Cores zur modifizierten Freisetzung von Morphinsulfat durch Erzeugung
der Cores und nachfolgende Beschichtung mit einer Menge von 13,0%
(% des Core-Gewichts) hergestellt.
-
Die Cores wurden wie in Beispiel
1 beschrieben hergestellt und beschichtet, mit der Ausnahme, dass in
Beispiel 7 die Flüssigkeitszugabe
während
der Befeuchtung im Diosna-Mischer
12,38 kg betrug und dass 30 kg Cores wie folgt mit einer Menge an
innerer, mittlerer und äußerer Beschichtung
beschichtet wurden:
Innere Beschichtung: | 16,01 kg Beschichtungslösung (Trockenmasse: 8,0% des
Core-Gewichts) |
Mittlere Beschichtung: | 4,94 kg Beschichtungslösung (Trockenmasse: 4,0% des
Core-Gewichts) |
Äußere Beschichtung: | 3,75 kg Beschichtungslösung (Trockenmasse: 1,0% des
Core-Gewichts) |
und während
des Beschichtungsprozesses die Betttemperatur im Wesentlichen in
einem Bereich von 20,5 bis 22,5°C
durch Abgleich der Flüssigkeitsflussgeschwindigkeit
gehalten wurde.
-
Die auf diese Weise hergestellten
beschichteten Cores besaßen
Auflösungsdaten,
wie sie in Tabelle 9 (bestimmt durch das oben erwähnte Auflösungsverfahren
III) gezeigt sind: Tabelle
9
1 h | 4,3% |
2 h | 12,3% |
3 h | 24,3% |
4 h | 38,6% |
5 h | 52,6% |
6 h | 64,4% |
7 h | 73,6% |
8 h | 80,5% |
9 h | 85,4% |
10 h | 88,9% |
12 h | 93,4% |
16 h | 97,4% |
-
BEISPIEL 8
-
In Beispiel 8 wurden beschichtete
Cores zur modifizierten Freisetzung von Morphinsulfat durch Erzeugung
der Cores und nachfolgende Beschichtung mit einer Menge von 8,0%
(% des Core-Gewichts) hergestellt.
-
Die Cores wurden wie in Beispiel
7 beschrieben hergestellt und beschichtet, aber mit dem gewünschten
Auflösungsprofil
wie in Beispiel 3 beschrieben und mit der Ausnahme, dass in Beispiel
8 30 kg Cores wie folgt mit einer Menge an innerer, mittlerer und äußerer Beschichtung
beschichtet wurden:
Innere Beschichtung: | 6,00 kg Beschichtungslösung (Trockenmasse: 3,0% des
Core-Gewichts) |
Mittlere Beschichtung: | 4,94 kg Beschichtungslösung (Trockenmasse: 4,0% des
Core-Gewichts) |
Äußere Beschichtung: | 3,75 kg Beschichtungslösung (Trockenmasse: 1,0% des
Core-Gewichts) |
und während
des Beschichtungsprozesses die Betttemperatur im Wesentlichen in
einem Bereich von 20,0 bis 22,2°C
durch Abgleich der Flüssigkeitsflussgeschwindigkeit
gehalten wurde.
-
Die auf diese Weise hergestellten
beschichteten Cores besaßen
Auflösungsdaten,
wie sie in Tabelle 10 (bestimmt durch das oben erwähnte Auflösungsverfahren
III) gezeigt sind: Tabelle
10
10 min | 41,1% |
20 min | 70,7% |
30 min | 84,9% |
40 min | 92,2% |
50 min | 96,0% |
60 min | 98,1% |
-
BEISPIEL 9
-
In Beispiel 9 wurden beschichtete
Cores zur modifizierten Freisetzung von Morphinsulfat durch Erzeugung
der Cores und nachfolgende Beschichtung mit einer Menge von 12,2%
(% des Core-Gewichts) hergestellt.
-
Die Herstellung dieser beschichteten
Cores geschah wie in Beispiel 7 beschrieben, mit der Ausnahme, dass
in Beispiel 9 30 kg Cores wie folgt mit einer Menge an innerer,
mittlerer und äußerer Beschichtung
beschichtet wurden:
Innere Beschichtung: | 14,41 kg Beschichtungslösung/-suspension (Trockenmasse:
7,2% des Core-Gewichts) |
Mittlere Beschichtung: | 4,94 kg Beschichtungslösung/-suspension (Trockenmasse:
4,0% des Core-Gewichts) |
Äußere Beschichtung: | 3,75 kg Beschichtungslösung/-suspension (Trockenmasse:
1,0% des Core-Gewichts) |
und während
des Beschichtungsprozesses die Betttemperatur im Wesentlichen in
einem Bereich von 20,0 bis 22,2°C
durch Abgleich der Flüssigkeitsflussgeschwindigkeit
gehalten wurde.
-
Die auf diese Weise hergestellten
beschichteten Cores besaßen
Auflösungsdaten,
wie sie in Tabelle 11 (bestimmt durch das oben erwähnte Auflösungsverfahren
III) gezeigt sind: Tabelle
11
1 h | 12,2% |
2 h | 28,7% |
3 h | 44,6% |
4 h | 59,1% |
5 h | 70,5% |
6 h | 78,6% |
7 h | 84,2% |
8 h | 88,1% |
9 h | 90,5% |
10 h | 92,3% |
12 h | 94,7% |
16 h | 96,4% |
-
BEISPIEL 10
-
In Beispiel 10 wurden beschichtete
Cores zur modifizierten Freisetzung von Morphinsulfat durch Beschichten
mit einer Menge von 13,5% (% des Core-Gewichts) hergestellt.
-
Die Cores wurden unter Verwendung
einer Extrusions/Sphäronisations-Technik
hergestellt. Die Inhaltsstoffe sind in Tabelle 12 aufgelistet. Die
Inhaltsstoffe wurden in einem Diosna-Mischer mit hoher Scherung, in dem das
Wasser durch eine Düse
(Druckdüse,
Delevan CJ mit einer Bohrungsgröße von 2,5
mm) durchmischt und befeuchtet. Tabelle
12
Inhaltsstoffe | Menge (kg) |
Morphinsulfat | 7,20 |
Mikrokristalline Cellulose | 6,48 |
Lactose | 25,92 |
Natriumcarboxymethylcellulose | 0,40 |
Gereinigtes Wasser | 10,6 |
-
Die befeuchtete Masse wurde in einem
Nica E 140-Extruder mit einer Porengröße von 0,6 mm extrudiert. Das
Extrudat wurde in einem Fuji-Paudal Elanco Marumerizer für 3,5 min
sphäronisiert.
Die auf diese Weise hergestellten Cores wurden auf Blechen für annähernd 7
h bei 40°C
getrocknet.
-
Die getrockneten Cores wurden in
einer Sweco-Apparatur, die mit einem unteren Sieb mit 0,500 mm und
einem oberen Sieb mit 0,790 mm Lochgröße ausgestattet war, fraktioniert.
-
Das oben erwähnte Verfahren wurde 4mal unter
Erhalt einer Gesamtausbeute von 147 kg Cores wiederholt.
-
28,0 kg dieser Cores wurden mit einer
inneren Beschichtung, einer mittleren Beschichtung und einer äußeren Beschichtung
in einem Glatt WSG 30-Fließbett
mit einer 1,8 mm-Sprühdüse und einem
Sprühdruck von
3 bar für
die innere Beschichtung und 3,5 bar für die mittlere und äußere Beschichtung
beschichtet. Die Zusammensetzung der Beschichtung ist in Tabelle
13 gezeigt. Tabelle
13
Inhaltsstoffe | Menge (kg) |
| Innere Beschichtung |
Hydroxypropylmethylcellulose | 0,104 |
Magnesiumstearat | 0,022 |
Talk | 0,194 |
Simethicon-Emulsion | 0,016 |
Eudragit NE 30 D | 6,912 |
Gereinigtes Wasser | 8,752 |
Total | 16,000 |
| Mittlere Beschichtung |
Calciumsulfat | 0,790 |
Hydroxypropylmethylcellulose | 0,100 |
Simethicon-Emulsion | 0,005 |
Polysorbatum 20 | 0,0075 |
Eudragit NE 30 D | 1,055 |
Gereinigtes Wasser | 3,0425 |
Total | 5,000 |
| Äußere Beschichtung |
Hydroxypropylmethylcellulose | 0,160 |
Talk | 0,160 |
Gereinigtes Wasser | 3,680 |
Total | 4,000 |
-
In dem Beschichtungsprozess wurden
die folgenden Mengen an innerer, mittlerer und äußerer Beschichtung verwendet
Innere Beschichtung: | 15,88 kg Beschichtungslösung/-suspension (Trockenmasse:
8,5% des Core-Gewichts) |
Mittlere Beschichtung: | 4,61 kg Beschichtungslösung/-suspension (Trockenmasse:
4,0% des Core-Gewichts) |
Äußere Beschichtung: | 3,50 kg Beschichtungslösung/-suspension (Trockenmasse:
1,0% des Core-Gewichts) |
-
Während
des Beschichtungsprozesses wurde die Betttemperatur im Wesentlichen
in einem Bereich von 18,0 bis 20,5°C durch Abgleich der Flüssigkeitsflussgeschwindigkeit
gehalten. Die Lufteinlasstemperatur wurde bei annähernd 30°C gehalten.
Nach Aufbringen der Beschichtung wurden die beschichteten Cores
bei einer Betttemperatur von annähernd
70°C für 30 min
ausgehärtet
und danach wurden die beschichteten Cores auf eine Betttemperatur
unter 35°C
abgekühlt.
-
Nach dem Beschichten wurden die beschichteten
Cores durch ein Sieb mit 1,0 mm Lochgröße gesiebt. Zu großes Material
wurde verworfen.
-
Die auf diese Weise hergestellten
beschichteten Cores besaßen
Auflösungsdaten,
wie sie in Tabelle 14 (bestimmt durch das oben erwähnte Auflösungsverfahren
III) gezeigt sind: Tabelle
14
1 h | 5,4% |
2 h | 15,6% |
3 h | 29,1% |
4 h | 43,6% |
5 h | 57,4% |
6 h | 68,6% |
7 h | 77,2% |
8 h | 83,6% |
9 h | 88,1% |
10 h | 91,3% |
12 h | 95,4% |
16 h | 99,0% |
-
BEISPIEL 11
-
In Beispiel 11 wurden beschichtete
Cores zur modifizierten Freisetzung von Morphinsulfat durch Beschichten
der Cores mit einer Menge von 8% (% des Core-Gewichts) hergestellt.
-
Die Cores wurden wie in Beispiel
10 beschrieben hergestellt. Die Cores wurden jedoch wie folgt mit einer
Menge an innerer, mittlerer und äußerer Beschichtung
beschichtet:
Innere Beschichtung: | 5,6 kg Beschichtungslösung/-suspension (Trockenmasse:
3,0% des Core-Gewichts) |
Mittlere Beschichtung: | 4,61 kg Beschichtungslösung/-suspension (Trockenmasse:
4,0% des Core-Gewichts) |
Äußere Beschichtung: | 3,50 kg Beschichtungslösung/-suspension (Trockenmasse:
1,0% des Core-Gewichts) |
und während
des Beschichtungsprozesses die Betttemperatur im Wesentlichen im
Bereich von 18,5 bis 22,0°C
durch Abgleich der Flüssigkeitsflußgeschwindigkeit
gehalten wurde.
-
Die auf diese Weise hergestellten
beschichteten Cores besaßen
Auflösungsdaten,
wie sie in Tabelle 15 (bestimmt durch das oben erwähnte Auflösungsverfahren
III) gezeigt sind: Tabelle
15
10 min | 38,5% |
20 min | 70,2% |
30 min | 86,6% |
40 min | 94,0% |
50 min | 97,8% |
60 min | 99,6% |
-
BEISPIEL 12
-
In Beispiel 12 wurden die beschichteten
Cores aus Beispiel 10 und Beispiel 11 in einem Trommelmischer für 5 min
vermischt. Die vermischten Anteile betrugen:
Beispiel 10: | 20,09 kg |
Beispiel 11: | 4,73 kg |
-
Diese Anteile wurden auf der Basis
berechnet, dass 80,0% des Morphinsulfats in dem Gemisch in der Form
von beschichteten Cores, die gemäß Beispiel
10 hergestellt wurden, vorliegen sollten und 20,0% des Morphinsulfats
im Gemisch in Form von beschichteten Cores, die gemäß Beispiel
11 hergestellt wurden, vorliegen sollten.
-
Dem Core-Gemisch wurden in dem Trommelmischer
für 5 min
0,186 kg Talk beigemischt.
-
Das auf diese Weise hergestellte
Gemisch beschichteter Cores besaß Auflösungsdaten, wie sie in Tabelle
16 (bestimmt durch das oben erwähnte
Auflösungsverfahren
III) gezeigt sind. Tabelle
16
1 h | 24,0% |
2 h | 31,8% |
3 h | 41,7% |
4 h | 52,7% |
5 h | 63,5% |
6 h | 73,1% |
7 h | 80,1% |
8 h | 85,6% |
9 h | 89,8% |
10 h | 92,8% |
12 h | 96,8% |
16 h | 100,5% |
-
Das Gemisch beschichteter Cores wurde
mittels eines Zanasi AZ 40-Kapselfüllers in Kapseln gefüllt. Die
Charakteristika für
die Kapseln sind in Tabelle 17 (bestimmt durch das oben erwähnte Auflösungsverfahren II)
aufgelistet:
-
-
BEISPIEL 13
-
In Beispiel 13 wurden beschichtete
Cores zur modifizierten Freisetzung von Morphinsulfat durch Erzeugen
der Cores und nachfolgende Beschichtung mit einer Menge von 12,5%
(% der Core-Masse) hergestellt.
-
Die beschichteten Cores wurden wie
in Beispiel 10 beschrieben hergestellt, mit der Ausnahme, dass die
Cores wie folgt mit einer Menge an innerer, mittlerer und äußerer Beschichtung
beschichtet wurden:
Innere Beschichtung: | 14,0 kg Beschichtungslösung/-suspension (Trockenmasse:
7,5% des Core-Gewichts) |
Mittlere Beschichtung: | 4,61 kg Beschichtungslösung/-suspension (Trockenmasse:
4,0% des Core-Gewichts) |
Äußere Beschichtung: | 3,50 kg Beschichtungslösung/-suspension (Trockenmasse:
1,0% des Core-Gewichts) |
und während
des Beschichtungsprozesses die Betttemperatur im Wesentlichen im
Bereich von 18,0 bis 22,0°C
durch Abgleich der Flüssigkeitsflußgeschwindigkeit
gehalten wurde.
-
Die auf diese Weise hergestellten
beschichteten Cores besaßen
Auflösungsdaten,
wie sie in Tabelle 18 (bestimmt durch das oben erwähnte Auflösungsverfahren
III) gezeigt sind: Tabelle
18
1 h | 10,5% |
2 h | 26,5% |
3 h | 42,0% |
4 h | 55,9% |
5 h | 67,5% |
6 h | 76,8% |
7 h | 83,7% |
8 h | 88,4% |
9 h | 91,8% |
10 h | 94,5% |
12 h | 97,4% |
16 h | 99,9% |
-
BEISPIEL 14
-
In Beispiel 14 wurden beschichtete
Cores zur modifizierten Freisetzung von Morphinsulfat durch Erzeugen
der Cores und nachfolgende Beschichtung mit einer Menge von 14,5%
(% des Core-Gewichts) beschichtet.
-
Die Herstellung dieser beschichteten
Cores erfolgte wie in Beispiel 10 beschrieben, mit der Ausnahme,
dass die Cores wie folgt mit einer Menge an innerer, mittlerer und äußerer Beschichtung
beschichtet wurden:.
Innere Beschichtung: | 17,75 kg Beschichtungslösung/-suspension (Trockenmasse:
9,5% des Core-Gewichts) |
Mittlere Beschichtung: | 4,61 kg Beschichtungslösung/-suspension (Trockenmasse:
4,0% des Core-Gewichts) |
Äußere Beschichtung: | 3,50 kg Beschichtungslösung/-suspension (Trockenmasse:
1,0% des Core-Gewichts) |
und während
des Beschichtungsprozesses die Betttemperatur im Wesentlichen im
Bereich von 18,5 bis 22,2°C
durch Abgleich der Flüssigkeitsflussgeschwindigkeit
gehalten wurde.
-
Die auf diese Weise hergestellten
beschichteten Cores besaßen
Auflösungsdaten,
wie sie in Tabelle 19 (bestimmt durch das oben erwähnte Auflösungsverfahren
III) gezeigt sind: Tabelle
19
1 h | 3,3% |
2 h | 9,4% |
3 h | 18,3% |
4 h | 30,4% |
5 h | 43,7% |
6 h | 56,8% |
7 h | 67,1% |
8 h | 75,4% |
9 h | 81,7% |
10 h | 86,6% |
12 h | 92,6% |
16 h | 98,0% |
-
BEISPIEL 15
-
In Beispiel 15 wurden Briefchen zur
modifizierten Freisetzung von Morphinsulfat durch Erzeugen der Cores
und nachfolgende Beschichtung mit einer Menge von 15,0% (% des Core-Gewichts) hergestellt.
-
Die Cores wurden unter Verwendung
einer Extrusions/Sphäronisations-Technik
hergestellt. Die Inhaltsstoffe sind in Tabelle 20 aufgelistet. Die
Inhaltsstoffe wurden in einem Fielder-Mischer mit hoher Scherung vermischt
und befeuchtet. Tabelle
20
Inhaltsstoffe | Menge (kg) |
Morphinsulfat | 0,900 |
Mikrokristalline Cellulose | 1,200 |
Maisstärke | 1,800 |
Lactose | 1,980 |
Polyvidon | 0,120 |
Gereinigtes Wasser | 2,550 |
-
Die befeuchtete Masse wurde in einem
Nica E 140-Extruder mit einer Siebgröße von 0,6 mm extrudiert. Das
Extrudat wurde in einer Laboreinheit für 1,75 min sphäronisiert.
Die auf diese Weise hergestellten Cores wurden auf Blechen für etwa 5
h bei 40°C
getrocknet.
-
Die getrockneten Cores wurden in
einer Retsch-Apparatur, die mit einem unteren Sieb mit 0,500 mm Lochgröße und einem
oberen Sieb mit 0,800 mm Lochgröße ausgestattet
war, fraktioniert.
-
100 g dieser Cores wurden in einem
Laborfließbett
mit einer 0,7 mm-Sprühdüse und einem
Sprühdruck
von 0,6 bar mit einer inneren Beschichtung, einer mittleren Beschichtung
und einer äußeren Beschichtung
beschichtet. Die Zusammensetzung der Beschichtung ist in Tabelle
21 gezeigt. Tabelle
21
Inhaltsstoffe | Menge (g) |
| Innere Beschichtung |
Hydroxypropylmethylcellulose | 6,50 |
Magnesiumstearat | 1,35 |
Talk | 12,15 |
Simethicon-Emulsion | 1,00 |
Eudragit NE 30 D | 432,00 |
Gereinigtes Wasser | 547,00 |
Total | 1000,00 |
| Mittlere Beschichtung |
Calciumsulfat | 79,00 |
Hydroxypropylmethylcellulose | 10,00 |
Simethicon-Emulsion | 0,50 |
Polysorbatum 20 | 0,75 |
Eudragit NE 30 D | 105,50 |
Gereinigtes Wasser | 304,25 |
Total | 500,00 |
| Äußere Beschichtung |
Hydroxypropylmethylcellulose | 10,00 |
Talk | 10,00 |
Gereinigtes Wasser | 230,00 |
Total | 250,00 |
-
Bei dem Beschichtungsprozess wurden
die folgenden Mengen an innerer, mittlerer und äußerer Beschichtung verwendet:
Innere Beschichtung: | 66,70 g Beschichtungslösung/-suspension (Trockenmasse:
10,0% des Core-Gewichts) |
Mittlere Beschichtung: | 16,50 g Beschichtungslösung/-suspension (Trockenmasse:
4,0% des Core-Gewichts) |
Äußere Beschichtung: | 12,50 g Beschichtungslösung/-suspension (Trockenmasse:
1,0% des Core-Gewichts) |
-
Während
des Beschichtungsprozesses wurde die Lufteinlasstemperatur bei annähernd 40°C und die Luftaustrittstemperatur
bei annähernd
30°C gehalten.
Nach dem Aufbringen der Beschichtung wurden die beschichteten Cores
bei einer Betttemperatur von etwa 70°C für 30 min ausgehärtet und
danach wurden die beschichteten Cores auf eine Betttemperatur unter
35°C abgekühlt.
-
Nach der Beschichtung wurden die
beschichteten Cores durch ein Sieb mit einer Lochgröße von 1,0 mm
gesiebt. Übergroßes Material
wurde verworfen.
-
45,0 g der auf diese Weise hergestellten
beschichteten Cores und 35 g eines Gemisches der in Tabelle 22 gezeigten
Zusammensetzung wurden in Briefchen gefüllt, wobei 230 mg beschichtete
Cores und 171 mg des in Tabelle 22 gezeigten Gemisches in jedes
Briefchen gefüllt
wurden. Tabelle
22
| (mg) |
Natriumcitrat | 41,00 |
Natriumhydrogencarbonat | 77,80 |
Titandioxid | 51,10 |
Weinsäure | 45,00 |
Zitronensaftaroma | 4,10 |
Zitronenaroma | 4,10 |
Aspartam | 4,10 |
Natriumalginat LF 200S | 122,80 |
-
Das Natriumcitrat, das Natriumhydrogencarbonat
und das Titandioxid wurden in einer Fritzh-Labormühle, versehen
mit einem 0,2 mm-Sieb, gemahlen. Die Weinsäure wurden ebenso in der Fritzh-Apparatur gemahlen.
-
Das Gemisch aus beschichteten Cores
und dem Pulver aus den Briefchen besaß Auflösungsdaten, die in Tabelle
23 (bestimmt nach dem oben erwähnten
Auflösungsverfahren
I) gezeigt sind: Tabelle
23
1 h | 5,4% |
2 h | 17,5% |
3 h | 32,8% |
4 h | 47,1% |
5 h | 58,8% |
6 h | 68,3% |
7 h | 75,1% |
8 h | 80,7% |
9 h | 84,2% |
12 h | 91,1% |
16 h | 95,5% |
-
BEISPIEL 16
-
In Beispiel 16 wurden Briefchen zur
modifizierten Freisetzung von Morphinsulfat durch Erzeugung der Cores
und nachfolgende Beschichtung mit einer Menge von 11% (% des Core-Gewichts) hergestellt.
-
Die Briefchen wurden wie in Beispiel
15 hergestellt, mit der Ausnahme, dass die Cores wie folgt mit einer
Menge an innerer, mittlerer und äußerer Beschichtung
beschichtet wurden.
Innere Beschichtung: | 40 g Beschichtungslösung/-suspension (Trockenmasse:
6,0% des Core-Gewichts) |
Mittlere Beschichtung: | 16,5 g Beschichtungslösung/-suspension (Trockenmasse:
4,0% des Core-Gewichts) |
Äußere Beschichtung: | 12,5 g Beschichtungslösung/-suspension (Trockenmasse:
1,0% des Core-Gewichts) |
-
Das Gemisch aus beschichteten Cores
und Pulver aus den Briefchen besaß Auflösungsdaten, wie sie in Tabelle
24 (bestimmt nach dem oben erwähnten
Auflösungsverfahren
I) gezeigt sind. Tabelle
24
0,5 h | 19,6% |
1 h | 47,2% |
1,5 h | 66,4% |
3 h | 91,5% |
6 h | 101,1% |
-
BEISPIEL 17
-
In Beispiel 17 wurden 4 Chargen beschichteter
Cores zur modifizierten Freisetzung von Morphinsulfat durch Erzeugen
der Cores und nachfolgende Beschichtung mit einer Menge von 7,0%,
9,0%, 11,0% oder 13,0% (% des Core-Gewichts) hergestellt.
-
Die Cores wurden unter Verwendung
einer Extrusions/Sphäronisations-Technik
hergestellt. Die Inhaltsstoffe sind in Tabelle 25 aufgelistet. Die
Inhaltsstoffe wurden in einem Kenwood-Major-Labormischer durchmischt
und befeuchtet. Tabelle
25
Inhaltsstoffe | Menge (g) |
Morphinsulfat | 75,00 |
Mikrokristalline Cellulose | 85,00 |
Lactose | 340,00 |
Gereinigtes Wasser | 180,00 |
-
Die befeuchtete Masse wurde in einem
Nica E 140-Extruder mit einer Siebgröße von 0,6 mm extrudiert. Das
Extrudat wurde in einer Laboreinheit für 2 min sphäronisiert. Die auf diese Weise
hergestellten Cores wurden in einem Flüssigkeitsbett von Laborgröße bei 40°C für annähernd 8
min getrocknet.
-
Die getrockneten Cores wurden in
einer Retsch-Apparatur, die mit einem unteren Sieb mit 0,500 mm Lochgröße und einem
oberen Sieb mit 0,800 mm Lochgröße bestückt war,
fraktioniert.
-
100 g dieser Cores wurden in einem
Laborflüssigkeitsbett
mit einer inneren und einer äußeren Beschichtung
mittels einer 0,7 mm-Sprühdüse und einem
Sprühdruck
von 0,6 bar beschichtet. Die Zusammensetzung der Beschichtung ist
in Tabelle 26 gezeigt. Tabelle
26
Inhaltsstoffe | Menge (g) |
| Innere Beschichtung |
Hydroxypropylmethylcellulose | 1,30 |
Magnesiumstearat | 0,27 |
Talk | 2,43 |
Simethicon-Emulsion | 0,20 |
Eudragit NE 30 D | 86,40 |
Gereinigtes Wasser | 109,40 |
Total | 200,00 |
| Äußere Beschichtung |
Hydroxypropylmethylcellulose | 4,00 |
Talk | 4,00 |
Gereinigtes Wasser | 92,00 |
-
Die folgenden Mengen an innerer und äußerer Beschichtung
wurden verwendet
I | |
Innere Beschichtung: | 39,84 g Beschichtungslösung/-suspension (Trockenmasse:
6,0% des Core-Gewichts) |
Äußere Beschichtung: | 12,50 g Beschichtungslösung/-suspension (Trockenmasse:
1,0% des Core-Gewichts) |
II | |
Innere Beschichtung: | 53,12 g Beschichtungslösung/-suspension (Trockenmasse:
8,0% des Core-Gewichts) |
Äußere Beschichtung: | 12,50 g Beschichtungslösung/-suspension (Trockenmasse:
1,0% des Core-Gewichts) |
III | |
Innere Beschichtung: | 66,40 g Beschichtungslösung/-suspension (Trockenmasse:
10,0% des Core-Gewichts) |
Äußere Beschichtung: | 12,50 g Beschichtungslösung/-suspension (Trockenmasse:
1,0% des Core-Gewichts) |
IV | |
Innere Beschichtung: | 79,70 g Beschichtungslösung/-suspension (Trockenmasse:
12,0% des Core-Gewichts) |
Äußere Beschichtung: | 12,50 g Beschichtungslösung/-suspension (Trockenmasse:
1,0% des Core-Gewichts) |
-
Während
des Beschichtungsprozesses wurde die Lufteinlasstemperatur bei annähernd 40°C und die Luftaustrittstemperatur
bei annähernd
33°C gehalten.
Nach Aufbringen der Beschichtung wurden die beschichteten Cores
bei einer Betttemperatur von annähernd
70°C für 30 min
ausgehärtet
und danach wurden die beschichteten Cores auf eine Betttemperatur
unter 35°C
abgekühlt.
-
Nach dem Beschichten wurden die beschichteten
Cores durch ein Sieb mit einer Lochgröße von 1,0 mm gesiebt. Übergroßes Material
wurde verworfen.
-
Die auf diese Weise hergestellten
beschichteten Cores besaßen
Auflösungsdaten,
wie sie in Tabelle 27 (bestimmt durch das oben erwähnte Auflösungsverfahren
III) gezeigt sind:
-
-
-
BEISPIEL 18
-
In Beispiel 18 wurden beschichtete
Cores zur modifizierten Freisetzung von Morphinsulfat durch Erzeugung
der Cores und nachfolgende Beschichtung mit einer Menge von 13,0%
(% des Core-Gewichts) hergestellt. Die auf diese Weise hergestellten
Cores werden zu Tabletten gepresst.
-
Die Cores wurden unter Verwendung
einer Extrusions/Sphäronisations-Technik
hergestellt. Die Inhaltsstoffe sind in Tabelle 28 aufgelistet. Die
Inhaltsstoffe wurden in einem Kenwood-Major-Labormischer durchmischt
und befeuchtet. Tabelle
28
Inhaltsstoffe | Menge (g) |
Morphinsulfat | 37,50 |
Mikrokristalline Cellulose | 42,50 |
Lactose | 170,00 |
Gereinigtes Wasser | 90,00 |
-
Die befeuchtete Masse wurde in einem
Nica E 140-Extruder mit einer Siebgröße von 0,6 mm extrudiert. Das
Extrudat wurde in einer Laboreinheit für 2 min sphäronisiert. Die auf diese Weise
hergestellten Cores wurden in einem Flüssigkeitsbett von Laborgröße bei 40°C für annähernd 10
min getrocknet.
-
Die getrockneten Cores wurden in
einer Retsch-Apparatur, die mit einem unteren Sieb mit 0,500 mm Lochgröße und mit
einem oberen Sieb mit 0,800 mm Lochgröße ausgestattet war, fraktioniert.
-
100 g dieser Cores wurden wie in
Beispiel 17 beschrieben beschichtet, unter Verwendung der folgenden
Menge an innerer und äußerer Beschichtung:
Innere Beschichtung: | 79,70 g Beschichtungslösungl-suspension (Trockenmasse:
12,0% des Core-Gewichts) |
Äußere Beschichtung: | 12,50 g Beschichtungslösung-suspension (Trockenmasse:
1,0% des Core-Gewichts) |
-
Diese beschichteten Cores wurden
in einem kubischen Mischer mit 2 Chargen von näherungsweise 100 g von beschichteten
Cores hergestellt, wie in Beispiel 17 beschrieben (unter Verwendung
von 12,0% + 1,0% Trockenmasse) unter Erhalt einer Gesamtcharge von
annähernd
300 g beschichteter Cores vermischt.
-
Diese beschichteten Cores wurden
in einer Trockengranulierung verwendet. Die Zusammensetzung dieses
Granulats ist in Tabelle 29 beschrieben. Tabelle
29
Inhaltsstoffe | Menge (g) |
Morphin, beschichtete Cores | 67,50 |
Stärke
1500 | 6,03 |
Mikrokristalline Cellulose | 12,06 |
Tablettose | 1,53 |
Syloid | 1,08 |
Magnesiumstearat | 0,18 |
Talk | 1,62 |
-
Das Mischen wurde in einem kubischen
Mischer wie per se bekannt durchgeführt. Die Trockengranulierung
wurde wiederholt, wobei insgesamt 180 g Granulat erhalten wurden.
-
Die Tabletten wurden aus diesem Granulat
unter Verwendung einer Fette exacta-Kompressionsmaschine erzeugt. Die verwendete
Kompressionskraft war entweder annähernd 17 kN (als 1 bezeichnet)
oder annähernd
9 kN (als 2 bezeichet) und die Masse der Tabletten betrug näherungsweise
400 mg.
-
Die auf diese Weise hergestellten
Tabletten besaßen
Auflösungsdaten,
die in Tabelle 30 (bestimmt durch das oben beschriebene Auflösungsverfahren
N) gezeigt sind. Die Daten zur Freisetzung der betreffenden beschichteten
Cores sind in Tabelle 31 gezeigt (bestimmt durch das oben beschriebene
Auflösungsverfahren
N): Tabelle
30
Tabelle
31
1 h | 8,9% |
3 h | 18,8% |
6 h | 38,7% |
9 h | 59,5% |
12 h | 74,3% |
15 h | 82,9% |
-
BEISPIEL 19
-
In Beispiel 19 wurden die beschichteten
Cores aus Beispiel 1, 2 und 3 in einem Trommelmischer für 5 min
vermischt. Die vermischten Anteile betrugen:
Beispiel 1: | 29,5 kg |
Beispiel 2: | 20,5 kg |
Beispiel 3: | 12,1 kg |
-
Diese Anteile wurden so berechnet,
dass 80,0% der resultierenden Menge des Morphinsulfats in dem Gemisch
aus den Morphin-Formulierungen in Beispiel 1 und Beispiel 2 stammt
und 20,0% des Morphinsulfats in dem Gemisch aus der Morphin-Formulierung
in Beispiel 3 stammt.
-
Die Mengen an Formulierungen aus
Beispiel 1 und Beispiel 2 wurden gewählt um die Auflösung dieses Gemisches
möglichst
nahe an dem in Beispiel 1 beschriebenen Ziel zu erhalten.
-
Dem oben beschriebenen Gesamtgemisch
von Cores wurden 0,466 kg Talk für
5 min im Trommelmischer beigemischt.
-
Das auf diese Weise hergestellte
Gemisch beschichteter Cores besaß Auflösungsdaten, wie sie in Tabelle
32 (bestimmt nach dem oben erwähnten
Auflösungsverfahren
III) gezeigt sind: Tabelle
32
1 h | 29,7% |
2 h | 41,2% |
3 h | 52,2% |
4 h | 62,3% |
5 h | 71,2% |
6 h | 78,5% |
7 h | 84,8% |
8 h | 88,9% |
9 h | 92,2% |
10 h | 94,8% |
12 h | 98,1% |
-
Das Gemisch von beschichteten Cores
wurde mittels eines Zanasi AZ 40-Kapselfüllers in Kapseln gefüllt. Die
Charakteristika der Kapseln sind in Tabelle 33 (Auflösung bestimmt
nach dem oben erwähnten
Auflösungsverfahren
V) aufgelistet:
-
-
BEISPIEL 20
-
In Beispiel 20 wurden die beschichteten
Cores aus Beispiel 4, 5 und 6 in einem Trommelmischer für 5 min
vermischt. Die vermischten Anteile waren:
Beispiel 4: | 31,2 kg |
Beispiel 5: | 30,1 kg |
Beispiel 6: | 14,5 kg |
-
Diese Anteile wurden wie oben beschrieben
auf der Basis berechnet, dass 80,0% des Morphinsulfats in dem Gemisch
in der Form von Formulierungen aus Beispiel 4 und Beispiel 5 sein
sollten und 20,0% des Morphinsulfats in dem Gemisch aus der Form
der Formulierung nach Beispiel 6 sein sollten.
-
Die Mengen an Formulierungen aus
Beispiel 4 und Beispiel 5 wurden gewählt um die Auflösung des Gemisches
so nah wie möglich
an dem in Beispiel 1 beschriebenen Ziel zu erhalten.
-
Dem oben beschriebenen Gesamtgemisch
an Cores wurden 0,569 kg Talk in einem Trommelmischer für 5 min
beigemischt.
-
Das auf diese Weise hergestellte
Gemisch von beschichteten Cores zeigte Auflösungsdaten, wie sie in Tabelle
34 (bestimmt durch das oben erwähnte
Auflösungsverfahren
III) gezeigt sind: Tabelle
34
1 h | 23,3% |
2 h | 33,4% |
3 h | 44,3% |
4 h | 55,2% |
5 h | 65,3% |
6 h | 73,2% |
7 h | 80,2% |
8 h | 85,1% |
9 h | 88,8% |
10 h | 91,3% |
12 h | 94,9% |
16 h | 98,0% |
-
Das Gemisch an beschichteten Cores
wurde mittels eines Zanasi AZ 40-Kapselfüllers in Kapseln gefüllt. Die
Charakteristika der Kapseln sind in Tabelle 35 aufgelistet (Auflösung bestimmt
nach dem oben erwähnten
Auflösungsverfahren
V): Tabelle
35
Kapselgröße | 00 |
Menge an beschichteten Cores (mg) | 629,1 |
Dosis an Morphinsulfat (mg) | 100 |
1 h Auflösung
(%) | 26,5 |
3 h Auflösung
(%) | 48,0 |
6 h Auflösung
(%) | 77,5 |
9 h Auflösung
(%) | 93,5 |
-
BEISPIEL 21
-
In Beispiel 21 wurden die beschichteten
Cores aus den Beispielen 7, 8 und 9 in einem Trommelmischer für 5 min
vermischt. Die vermischten Anteile waren:
Beispiel 7: | 32,2 kg |
Beispiel 8: | 13,3 kg |
Beispiel 9: | 25,0 kg |
-
Diese Anteile wurden wie oben beschrieben
auf der Basis berechnet, dass 80,0% des Morphinsulfats in dem Gemisch
in der Form von Formulierungen aus dem Beispiel 7und dem Beispiel
9 sein sollten und 20,0% des Morphinsulfats in dem Gemisch in der
Form von Formulierungen aus dem Beispiel 8 sein sollten.
-
Die Mengen der Formulierungen aus
dem Beispiel 7 und dem Beispiel 8 wurden gewählt um die Auflösung des
Gemisches möglichst
nahe an dem in Beispiel 1 beschriebenen Ziel zu erhalten.
-
Dem Core-Gemisch wurden 0,530 kg
Talk in dem Trommelmischer für
5 min beigemischt.
-
Das auf diese Weise hergestellte
Gemisch von beschichteten Cores besaß Auflösungsdaten, die in Tabelle
36 (bestimmt durch das oben erwähnte
Auflösungsverfahren
III) gezeigt sind: Tabelle
36
1 h | 24,7% |
2 h | 36,2% |
3 h | 47,2% |
4 h | 59,3% |
5 h | 69,3% |
6 h | 77,1% |
7 h | 83,1% |
8 h | 86,9% |
9 h | 89,7% |
10 h | 91,8% |
12 h | 94,4% |
16 h | 96,6% |
-
Das Gemisch an beschichteten Cores
wurde mittels eines Zanasi AZ 40-Kapselfüllers in Kapseln gefüllt. Die
Charakteristika der Kapseln sind in Tabelle 37 aufgelistet (Auflösung bestimmt
nach dem oben erwähnten
Auflösungsverfahren
V):
-
-
BEISPIEL 22
-
In Beispiel 22 wurden beschichtete
Cores zur modifizierten Freisetzung von Morphinsulfat hergestellt und
nachfolgend wie in Beispiel 1 beschrieben beschichtet. Die verwendete
Menge an beschichteten Cores und verwendeter innerer Beschichtung
ebenso wie das Verfahren zur Bestimmung der Freisetzung von Morphinsulfat
(bestimmt nach dem oben erwähnten
Auflösungsverfahren
III) erscheint unten in Tabelle 38:
-
-
-
BEISPIEL 23
-
In Beispiel 23 wurden die beschichteten
Cores aus Beispiel 22, Chargen-Nrn. 1, 2 und 3, in einem Trommelmischer
für 5 min
vermischt. Die vermischten Anteile waren:
Beispiel 22 Chargen-Nr. 1: | 27,3 kg |
Beispiel 22 Chargen-Nr. 2: | 13,2 kg |
Beispiel 22 Chargen-Nr. 3: | 28,4 kg |
-
Diese Anteile wurden wie oben beschrieben
auf der Basis berechnet, dass 80,0% des Morphinsulfats in dem Gemisch
in der Form von Formulierungen aus dem Beispiel 22 Chargen-Nr. 1
und dem Beispiel 22 Chargen Nr. 3 sein sollten und 20% des Morphinsulfats
in dem Gemisch in der Form von Formulierungen aus dem Beispiel 22
Chargen-Nr. 2 sein sollten.
-
Die Mengen von Formulierungen des
Beispiels 22 Chargen Nr. 1 und Beispiel 22 Chargen Nr. 3 wurden
gewählt
um die Auflösung
dieses Gemisches möglichst
nahe an dem in Beispiel 1 beschriebenen Ziel zu erhalten.
-
Dem Core-Gemisch wurden 0,520 kg
Talk in dem Trommelmischer für
5 min beigemischt.
-
Das auf diese Weise erhaltene Gemisch
von beschichteten Cores besaß Auflösungsdaten,
die in Tabelle 39 (bestimmt durch das oben erwähnte Auflösungsverfahren III) gezeigt
sind: Tabelle
39
1 h | 23,0% |
2 h | 32,2% |
3 h | 43,1% |
4 h | 54,6% |
5 h | 65,0% |
6 h | 73,6% |
7 h | 79,9% |
8 h | 84,6% |
9 h | 87,9% |
10h | 90,3% |
12 h | 93,3% |
16 h | 96,0% |
-
Das Gemisch an beschichteten Cores
wurde mittels eines Zanasi AZ 40-Kapselfüllers in Kapseln gefüllt. Die
Charakteristika der Kapseln sind in Tabelle 40 aufgelistet (Auflösung bestimmt
nach dem oben erwähnten
Auflösungsverfahren
V): Tabelle
40
Kapselgröße | 00 |
Menge an beschichteten Cores (mg) | 629,1 |
Dosis an Morphinsulfat (mg) | 100 |
1 h Auflösung
(%) | 25,1 |
3 h Auflösung
(%) | 45,6 |
6 h Auflösung
(%) | 76,1 |
9 h Auflösung
(%) | 90,4 |
-
BEISPIEL 24
-
In Beispiel 24 wurden die beschichteten
Cores aus Beispiel 22, Chargen-Nrn. 2, 4 und 5, in einem Trommelmischer
für 5 min
vermischt. Die vermischten Anteile waren:
Beispiel 22 Chargen-Nr. 2: | 12,1 kg |
Beispiel 22 Chargen-Nr. 4: | 29,0 kg |
Beispiel 22 Chargen-Nr. 5: | 21,9 kg |
-
Diese Anteile wurden auf der Basis
berechnet, dass 80,0% des Morphinsulfats in dem Gemisch in der Form
der Formulierungen aus Beispiel 22 Chargen-Nr. 4 und Beispiel 22
Chargen-Nr. 5 sein sollten und 20% des Morphinsulfats in dem Gemisch
in der Form der Formulierung aus Beispiel 22 Chargen-Nr. 2 sein
sollten.
-
Die Mengen an Formulierungen aus
dem Beispiel 22 Chargen-Nr. 4 und Beispiel 22 Chargen-Nr. 5 wurden
gewählt
um die Auflösung
des Gemisches möglichst
nahe an dem in Beispiel 1 beschriebenen Ziel zu erhalten.
-
Dem Core-Gemisch wurden 0,470 kg
Talk in dem Trommelmischer für
5 min beigemischt.
-
Das auf diese Weise hergestellte
Gemisch von beschichteten Cores besaß Auflösungsdaten, wie sie in Tabelle
41 (bestimmt durch das oben erwähnte
Auflösungsverfahren
III) gezeigt sind: Tabelle
41
1 h | 21,8% |
2 h | 30,7% |
3 h | 40,3% |
4 h | 51,2% |
5 h | 61,3% |
6 h | 70,3% |
7 h | 77,3% |
8 h | 81,9% |
9 h | 85,4% |
10h | 88,1% |
12 h | 91,9% |
16 h | 94,6% |
-
Das Gemisch von beschichteten Cores
wurde mittels eines Zanasi AZ 40-Kapselfüllers in Kapseln gefüllt. Die
Charakteristika der Kapseln sind in Tabelle 42 aufgelistet (Auflösung bestimmt
nach dem oben erwähnten
Auflösungsverfahren
V):
-
-
KLINISCHE STUDIE
-
In den folgenden Tests werden gemäß Beispiel
12 hergestellte Kapseln zur modifizierten Freisetzung als Repro-Dose® Morphin
bezeichnet.
-
Test 1 (Code PDMO-012):
-
Eine vergleichende, einzeln dosierende,
offene, willkürlich
ausgewählte,
dreiphasige Überkreuzstudie an
gesunden Freiwilligen zur Bewertung der Bioverfügbarkeit von zwei Präpa raten
zur modifizierten Freisetzung: Repro-Dose® Morphin
(RDM) und Kapanol® (KAP) gegenüber einer
Tablette mit reinem Morphin, Morfin DAK® (MOR).
-
Institut der Erprobung: Daw Park
Repatriation Hospital, Daws Road, Daw Park, Adelaide, South Australia
5041
-
Ziele der Erprobung:
-
Das Ziel der Studie war es, i) die
pharmakokinetischen Profile einer einmaligen Verabreichung von Morphin
aus Repro-Dose® Morphin,
Kapanol® und
Morfin DAK® zu
untersuchen um die Geschwindigkeit und das Ausmaß der Absorption plus die in-vivo-Freisetzungscharakteristika
einer einzelnen Dosierung der drei Präparate zu vergleichen, und
ii) die in-vitro-/in-vivo-Korrelationen
zu untersuchen und die während
der Erprobungszeit berichteten nachteiligen Geschehnisse zu bewerten.
-
Planung und Anzahl der
Freiwilligen:
-
Die Studie war eine einzeln dosierende,
offene, willkürlich
ausgewählte,
dreiphasige Überkreuzstudie an
24 gesunden Freiwilligen. Alle Aussteiger und Rückzieher wurden ersetzt.
-
Freiwillige:
-
Gesunde Freiwillige beiden Geschlechts,
18 bis 45 Jahre alt, Gewicht ± 10%
vom Idealgewicht, basierend auf Alter, Größe und Körpergestalt, die schriftliche
Zustimmung gegeben hatten. Freiwillige, die andere Medikationen
einnahmen, die in dem Maße
einer Droge ausgesetzt waren, dass es Drogenmissbrauch oder Drogensucht
gleichkommt, die in den letzten 3 Monaten vor der Studie Blutspenden
gemacht hatten, die in den letzten 3 Monaten an Studien teilgenommen
hatten, die eine Vorgeschichte emotionaler Instabilität oder psychiatrischer
Störung
hatten, die wahrscheinlich dem Protokoll nicht entsprachen, die
irgendwelche Opiate (andere als Codein) in den 6 Monaten vor der
Studie erhalten hatten, und die Codein in dem Monat vor der Studie eingenommen
hatten, deren Alkoholverbrauch bei Männeren mehr als 40 g Alkohol
(4 normale alkoholische Getränke)
und bei Frauen 20 g Alkohol (2 normale alkoholische Getränke) jeweils überschritt,
die positives Hepatitis B- und/oder Hepatits C-Oberflächenantigen oder HIV hatten,
die irgendeine Allergie oder Intoleranz gegen die Verbindungen hatten,
die akute oder chronische Krankheiten hatten, die die Gesundheit
der Freiwilligen oder das Ergebnis der Studie beeinflussen könnten, die
klinisch relevante abnormale Labortests hatten oder schwanger waren
oder stillten, wurden nicht eingeschlossen.
-
Medikation der Erprobung:
-
Repro-Dose® Morphin-Kapseln
zur modifizierten Freisetzung 30 mg, Kapanol®-Kapseln
zur modifizierten Freisetzung 20 mg oder Morfin DAK®-Tabletten
30 mg.
-
Einzeldosen von 60 mg Repro-Dose® Morphin
und Kapanol® und
30 mg Morfin DAK® wurden mit 240 ml Wasser
verabreicht.
-
Primäre Variable:
-
Die Flächen unter den Plasmakonzentrations-Zeit-Kurven
von Morphin von 0 bis 36 Stunden (AUC0–36) (RDM
und KAP) und von null bis 16 Stunden (AUC0–16)
(MOR) sind die primäre
Testvariable zur Bioverfügbarkeit.
-
Sekundäre Variable:
-
Die anderen abgeleiteten pharrnakokinetischen
Variablen wurden als sekundäre
Testvariable betrachtet (AUC0–36 (M-6-G, M-3-G), AUC0–∞,
Cmax, Tmax, Tlag, MRT, HVD, T≥75%Cmax,
ke).
-
Sicherheitsparameter:
-
Die Freiwilligen wurden aufgefordert,
dem Prüfer
sämtliche Änderungen
im normalen Gesundheitszustand zu melden. Der Prüfer nahm den Vorfall, Datum
und Zeit von Beginn und Ende, Häufigkeit,
Schwere, Folge, Kausalität,
Einstufung und jedes getroffene Vorgehen in, die CRFs auf.
-
Durchführung der Erprobung:
-
Alle Freiwilligen unterzogen sich
vor der Studie innerhalb von 4 Wochen vor der ersten Dosierung des Studienmedikaments
einem Screening. Das Screening enthielt medizinische Vergangenheit,
physische Untersuchung und Laboruntersuchungen.
-
Am Abend vor der Dosierung trat der
Freiwillige am Daw Park Repatriation Hospital um 18.00 Uhr an und
wurde gebeten, seine Eignung zu bestätigen. Des Weiteren wurde eine
Urinprobe auf Drogenmissbrauch (bzw. Arzneimittelmissbrauch) überprüft.
-
Am Morgen der Dosierung unterzogen
sich weibliche Freiwillige einem Schwangerschaftstest, der negativ
sein musste.
-
Die Freiwilligen standen unter physiologischer
Beobachtung (Pulsfrequenz, Blutdruck, Atemfrequenz und Pulsoximetrie)
direkt vor der Dosierung und 2, 4, 6, 8, 10, 12, 16, 23 und 36 Stunden
nach der Dosierung in Zeiten, in denen Kapanol® oder
Repro-Dose® Morphin
verabreicht wurden, und direkt vor der Dosierung, 0,5, 1, 1,5, 2,
3, 4, 6, 10 und 16 Stunden nach der Dosierung in Zeiten, in denen
Morin DAK® gegeben
wurde. Die Freiwilligen mussten für 36 Stunden nach der Dosierung
im Daw Park Repatriation Hospital verbleiben. Die Freiwilligen mussten
vom Abendessen um 10 Uhr am Vorabend bis nach der 4-Stunden-Probe
fasten. Die Flüssigkeitsaufnahme
von 1 Stunde vor bis 4 Stunden nach der Dosierung war standardisiert.
Die Mahlzeiten in den ersten 24 Stunden waren standardisiert. In
Zeiträumen,
in denen die beiden Präparate
zur modifizierten Freisetzung verabreicht wurden, wurden Blutproben
unmittelbar vor der Dosierung und 1 Stunde, 2, 3, 4, 5, 6, 7, 8,
10, 12, 16, 23, 27, 31 und 36 Stunden nach der Dosierung entnommen.
Die Entnahme der Blutproben wurde unmittelbar vor der Dosierung
durchgeführt
und 0,25, 0,5, 0,75, 1, 1,5, 2, 2,5, 3, 4, 5, 6, 8, 10, 12 und 16
Stunden nach der Dosierung in Zeiten, in denen die Freiwilligen
Tabletten mit reinem Morphin erhielten. Die Proben wurden bei PMC
in Schweden analysiert.
-
Die Freiwilligen hatten eine Auswaschzeit
von einer Woche zwischen Studienperioden.
-
Die Freiwilligen unterzogen sich
nach der Studie einem Screening, das Laboruntersuchungen innerhalb
3 bis 10 Tagen nach Entlassung aus der letzten Studienperiode, einschloss.
-
Ergebnisse der Bioverfügbarkeits-Studie:
-
Insgesamt 26 Freiwillige waren in
der Studie enthalten. Zwei Freiwillige fielen während der ersten Periode (RDM
und KAP) aus und wurden ersetzt. Insgesamt 24 Freiwillige beendeten
die Erprobung. Die 24 Freiwilligen, die die Studie beendeten, waren
15 männliche
und 9 weibliche. Ihr Alter lag in einem Bereich von 18 bis 38 Jahren
mit einem Durchschnittsalter von 24,1 ± 5,3 Jahren. Ihr Gewicht
lag in einem Bereich von 50 bis 82 kg mit einem mittleren Gewicht
von 66,1 ± 9,1
kg.
-
Die Plasmakonzentrations-Zeit-Kurven
für Morphin
sind in 16 gezeigt.
Für Morphin
wurde der mittlere ± SD
AUC0–36 (nmol/l × h) zu
467 ± 191
(RDM) und 445 ± 175
(KAP) bestimmt und AUC0–16 zu 201 ± 64 (MOR
30 mg) und 402 ± 128
(MOR auf 60 mg normiert), bestimmt.
-
Das Verhältnis (%) und die 90%-Vertrauensgrenzen
für RDM/KAP
waren 104,1% [97,1; 111,6], für RDM/MOR
(60) betrug das Verhältnis
113,0% [105,4; 121,1]. RDM wird in demselben Maße absorbiert wie KAP und ein
wenig mehr als MOR; beide Vertrauensgrenzen lagen jedoch innerhalb
der Bioäquivalenzgrenzen von
80 bis 125%.
-
Für
Morphin wurde der durchschnittliche ± SD Cmax (nmol/l)
zu 29,8 ± 12,3
(RDM) bestimmt, 34,4 ± 20,6
(KAP), 84,4 ± 35,0
(MOR 30 mg) und 168,8 ± 69,9
(MOR, normiert auf 60 mg). Die verringerten Maximalkonzentrationen
nach Behandlung mit RDM und KAP, verglichen zur Behandlung mit MOR
resultierten in ebeneren Plasmakonzentrations-Zeitkurven.
-
Der Durchschnittswert (Spanne) für Tmax (Stunden:min) für Morphin wurde zu 5:00 (1:00
bis 8:00) für RDM,
8:00 (1:00 bis 12:00) für
KAP und 0:45 (0:15 bis 1:30) für
MOR bestimmt. Eine signifikante Zeitverzögerung bis zur Maximalkonzentration
wurde für
KAP, verglichen mit RDM, beobachtet, wobei beide im Vergleich zu
MOR beachtlich verzögert
waren.
-
Die Ergebnisse für Tlag zeigten
auch eine leichte Verzögerung
in der Absorption von KAP, wenn sie mit RDM verglichen wurde.
-
Das verlängerte Freisetzungsprofil von
RDM und KAP im Vergleich zu MOR wurde durch die ermittelten Unterschiede
in MRT, HVD und T≥75%Cmax, verursacht durch
die drei Präparate,
bestätigt.
-
Die pharmakokinetischen Profile von
Morphinmetaboliten waren wie aufgrund der Morphinniveaus für die drei
Präparate
erwartet.
-
Von den 24 Freiwilligen, die die
Studie beendeten, berichteten 16 Freiwillige 38 Vorfälle von
unerwünschten
Ereignissen (AEs).
-
Erheblich mehr Freiwillige berichteten
unerwünschte
Ereignisse während
der KAP-Periode
als während
der RDM-Periode (p < 0,014).
-
Die berichteten AEs bei allen drei
Behandlungen waren hauptsächlich
leicht, einige moderat und nur 2 wurden als ernsthaft gemeldet.
Die AEs, die als wahrscheinlich von RDM, KAP und MOR stammend gemeldet
wurden, waren alle gewöhnliche
und gut bekannte AEs nach Verabreichung von Morphin; z. B. Erbrechen, Übelkeit,
Kopfschmerzen und Schwindelgefühl.
-
Keines der pharmakokinetischen Profile
für die
einzelnen Freiwilligen zeigte Anzeichen von Dose-Dumping, bedingt
durch eine der Behandlungen.
-
Keine ernsthaften AEs und keine unerwarteten
AEs traten auf.
-
Ergebnis:
-
Die aus RDM absorbierte Menge Morphin
wurde zu annähernd
104% (90%-Vertrauensintervall
97,1 bis 111,6%) von der aus der KAP absorbierten ermittelt, wenn
die Präparate
als einzelne gleich große
Dosierungen im Zustand des Fastens gegeben wurden. Die Präparate können daher
als unter diesen Umständen äquivalent
(90%-Vertrauensintervall innerhalb 80 bis 125%) betrachtet werden.
-
Die auf Verabreichung von RDM und
KAP folgenden Plasmaprofile für
Morphin zeigen verlängerte
Absorption und ebenere Plasmakonzentration-Zeit-Kurven als die für MOR registrierten.
-
Die Spitzenkonzentration trat für RDM früher als
für KAP
auf und RDM hat eine Tendenz zur stärkeren Verlängerung als KAP.
-
Weniger Freiwillige erfuhren unerwünschte Ereignisse
mit RDM als mit KAP.
-
Die in dieser Studie berichteten
Daten zur Pharmakokinetik und zu den unerwünschten Ereignissen zeigen,
dass RDM eine wertvolle Formulierung zur einmal täglichen
Verabreichung sein kann und klinisch relevante Vorteile zu KAP bieten
kann.
-
Ergebnisse der in-vitro-
in-vivo-Korrelationen:
-
Verwendet man Dekonvolutionstechniken
auf die Plasmadaten für
RDM und KAP, verglichen mit MOR, und orale Lösungsdaten (innere Daten),
wurden in-vivo-Auflösungsprofile
gefunden (17). Diese
Profile korrelieren gut mit den in-vitro-Auflösungsdaten bei Level A:
in-vivo-%
freigesetzt = b × in-vitro-%
freigesetzt + a
-
-
Diese Daten zeigen eine gute Korrelation
zwischen den in-vitro- und den in-vivo-Auflösungsprofilen
für das
RDM-Präparat
(18) und eine schlechtere
Korrelation für
das KAP-Präparat.
-
Unter Verwendung von Levy-Plots (19), basierend auf der
nachfolgenden Formel: T vivo = b × T vitro + a, sind die Korrelationen:
-
-
Für
beide Präparate
ist der Achsenabschnitt (a) nahe Null, für RDM ist die Steigung (b)
nahe 1 und für beide
Präparate
sind die Korrelationskoeffizienten ziemlich hoch, was bedeutet,
dass die in-vitro- und die in-vivo-Auflösungsprofile sehr ähnlich und
nahe einer 1 : 1-Korrelation sind.
-
Unter Verwendung von Konvolutionstechniken
auf die oberen und unteren Ausführungsgrenzen
der in-vitro-Auflösung
können
Plasmaniveaus abgeschätzt
werden und es schließt
das erhaltene Plasmaprofil für RDM
(20) sehr schön ein.
-
Test 2 (Code PDMO-013:
-
Eine einzeln dosierende, offene,
willkürlich
ausgewählte,
vierfache Überkreuzstudie
an gesunden Freiwilligen zur Bewertung der Bioverfügbarkeit
von Repro-Dose® Morphin
und MST Continus® mit oder ohne Nahrung.
-
Institut der Erprobung: Leicester
Clinical Research Centre Limited, 72 Hospital Close, Evington, Leicester,
LE5 4WW, Großbritannien.
-
Ziele der Erprobung:
-
Das Ziel der Studie war es, i) die
Bioverfügbarkeit
von Repro-Dose® Morphin
mit der von MST Continus® an gesunden Freiwilligen
zu vergleichen und ü)
den Einfluss von Nahrung auf die Absorption von Repro-Dose® Morphin
und MST Continus® zu untersuchen und die
während
der Probezeit berichteten unerwünschten
Ereignisse zu bewerten.
-
Planung und Anzahl der
Freiwilligen:
-
Die Studie war eine einzeln dosierende,
offene, willkürlich
ausgewählte,
vierfache Überkreuzstudie
an 16 gesunden Freiwilligen. Alle Ausfälle und Rückzieher wurden ersetzt.
-
Freiwillige:
-
Gesunde Freiwillige beiden Geschlechts,
18 bis 50 Jahre alt, Gewicht 55 bis 110 kg, die schriftlich mitgeteilte
Zustimmung gegeben hatten. Freiwillige, die andere Medikamente einnahmen,
die Drogen (bzw. Arzneimitteln) ausgesetzt waren, dass es einem
Drogenmissbrauch oder einer Drogenabhängigkeit gleichkommt, die innerhalb
von 3 Monaten vor der Studie Blutspenden gemacht hatten, die während der
letzten 3 Monate an Studien teilgenommen hatten, die eine Vorgeschichte
emotionaler Instabilität
oder psychiatrischer Störung hatten,
die wahrscheinlich nicht in das Protokoll einwilligten, die innerhalb
eines Jahres vor der Studie irgendein Opioid eingenommen hatten,
die Alkohol in einer Menge konsumierten, die Alkoholmissbrauch gleichkommt,
die positives Hepatitis B-Oberflächenantigen
oder HIV hatten, die irgendeine Allergie oder Intoleranz gegen die
Verbindungen hatten, die akute oder chronische Krankheiten hatten,
die die Gesundheit der Freiwilligen oder das Ergebnis der Studie
beeinflussen könnten, die
klinisch relevante abnormale Labortests hatten oder die schwanger
waren oder stillten, wurden nicht berücksichtigt:
-
Medikation der Erprobung:
-
Kapseln zur modifizierten Freisetzung
von Repro-Dose® Morphin
30 mg oder Tabletten zur modifizierten Freisetzung MST Continus® 30
mg.
-
Einzelne Dosierungen von 60 mg wurden
gegeben mit oder ohne standardisiertem Frühstück.
-
Primäre Variable:
-
Die Fläche unter den Plasmakonzentrations-Zeit-Kurve
von Morphin von 0 bis 36 Stunden (AUC0–36) war
die primäre
Testvariable für
die Bioverfügbarkeit.
-
Sekundäre Variable:
-
Die anderen abgeleiteten pharmakokinetischen
Variablen wurden als sekundäre
Testvariablen (AUC0–36 (M-6-G, M-3-G), AUC0–∞,
Cmax, Tmax, Tlag, MRT, HVD, T≥75%Cmax,
ke) betrachtet.
-
Sicherheitsparameter:
-
Die Freiwilligen wurden gebeten,
jegliche Änderungen
im normalen Gesundheitszustand dem Prüfer zu melden. Der Prüfer nahm
den Vorfall, Datum und Zeit von Beginn und Ende, Häufigkeit,
Schwere, Folge, Kausalität,
Einstufung und jedes getroffene Vorgehen in die CRFs auf.
-
Durchführung der Erprobung:
-
Vor der Studie unterzog sich jeder
Freiwillige 3 Wochen vor der ersten Dosierung des Studienmedikaments
einem Screening. Das Screening beinhaltete medizinische Geschichte,
physische Untersuchung und Laboruntersuchungen.
-
Am Abend vor der Dosierung tritt
der Freiwillige am LCRC um 19.00 Uhr an und wurde gebeten, seine Eignung
zu bestätigen.
Darüber
hinaus wurde eine Urinprobe auf Drogenmißbrauch (bzw. Arzneimittelmissbrauch)
geprüft.
-
Am Morgen der Dosierung wurden weibliche
Freiwillige einem Schwangerschaftstest unterzogen, der negativ sein
musste.
-
Die Freiwilligen standen unter physiologischer
Beobachtung (Pulsfrequenz, Blutdruck und Atemfrequenz) vor der Dosierung
und 2, 8, 24 und 48 Sunden nach der Dosierung. Des Weiteren wurden
an den Freiwilligen während
der Schlafenszeit in den ersten 24 Stunden nach der Dosierung ein
Pulsoximeter angebracht. Die Freiwillige mussten für 48 Stunden
nach der Dosierung am LCRC verbleiben. Die Freiwilligen mussten
vom Abendessen um 10.00 Uhr am Vorabend bis nach der 4-Probe fasten.
An Tagen der Studie mit Nahrung wurde ein standardisiertes Frühstück gegeben,
nicht mehr als 20 Minuten vor der Wirkstoffeinnahme, die am Morgen zusammen
mit 240 ml Wasser erfolgte. Die Flüssigkeitsaufnahme von 1 Stunde
vor bis 3 Stunden nach der Dosierung war standardisiert. Die Mahlzeiten
während
der ersten 24 Stunden waren standardisiert. Blutproben fanden vor
der Dosierung (–1/2
Stunde) sowie ½,
1, 1½,
2, 2½,
3, 4, 5, 6, 8, 10, 12, 16, 20, 24, 28 und 36 Stunden nach der Dosierung
statt. Die Proben wurden bei PMC in Schweden analysiert.
-
Die Freiwilligen hatten eine Ausspülzeit von
einer Woche zwischen den Studienperioden.
-
Die Freiwilligen unterzogen sich
nach der Studie innerhalb von 3 bis 10 Tagen nach dem Entlassen aus
der letzten Studienperiode einem Screening, das Laboruntersuchungen
beinhaltete.
-
Ergebnisse:
-
Insgesamt 17 Freiwillige sind in
der Studie eingeschlossen. Ein Freiwilliger fiel vor der Dosierung
aus und wurde ersetzt. Insgesamt 16 Freiwillige beendeten die Erprobung.
Die 16 Freiwilligen, die die Studie abschlossen, waren 9 männliche
und 7 weibliche. Ihr Alter lag in einem Bereich von 19 bis 49 Jahren
mit einem Durchschnittsalter von 28,2 ± 8,7 Jahren. Ihr Gewicht
lag in einem Bereich von 54,6 bis 89 kg mit einem mittleren Gewicht
von 70,8 ± 9,9
kg. Die Plasmakonzentration-Zeit-Kurven für Morphin sind in 21 gezeigt. Für Morphin
wurde der mittlere ± SD
AUC0–36 (nmol/l × h) zu
426 ± 127
(RDM gefastet), 416 ± 116
(RDM verpflegt), 473 ± 138
(MST gefastet) und 483 ± 126
(MST verpflegt) ermittelt. Das Verhältnis (%) und das 90%-Vertrauensintervall
für RDM/MST
betrug 89,6% [84,1; 95,5] (gefastet), 86,1% [80,8; 91,7] (verpflegt).
Zum Vergleich von RDM verpflegtlgefastet betrug das Verhältnis 98,5%
[92,5; 105,0]. RDM wird in dem gleichen Maße absorbiert wie MST, bewertet
nach den Vertrauensgrenzen, die innerhalb der Bioäquivalenzgrenzen
80% bis 125% liegen.
-
Für
Morphin wurde der durchschnittliche ± SD Cmax (nmol/l)
zu 34,2 ± 12,2
(RDM gefastet) , 33,0 ± 11,7 (RDM
verpflegt), 82,8 ± 35,5
(MST gefastet) und 68,3 ± 26,6
(MST verpflegt) bestimnt. Die verringerten Maximalkonzentrationen
nach Behandlung mit RDM resultierten in ebeneren Plasmakonzentrations-Zeit-Kurven.
-
Der Durchschnittswert (Bereich) für Tmax (Stunden:min) für Morphin wurde zu 1:48 (1:00
bis 6:00) für RDM
gefastet, 2:30 (1:00 bis 8:00) für
RDM verpflegt, 1:30 (0:30 bis 2:30) für MST gefastet und 2:30 (1:00
bis 5:00) für
MST verpflegt. Eine unwesentliche Zeitverzögerung bis zur Maximalkonzentration
wurde beobachtet, wenn RDM und MST mit Nahrung verabreicht wurden.
-
Die Ergebnisse für Tlag zeigten
ebenfalls eine leichte Verzögerung
in der Absorption von RDM, wenn es mit einem Frühstück mit hohem Fettanteil gegeben
wurde.
-
Das ausgedehnte Freisetzungsprofil
von RDM im Vergleich zu dem von MST wurde durch die ermittelten
Unterschiede in MRT, HVD und T≥75%Cmax bestätigt, die
für die
beiden Präparate
bestimmt wurden.
-
Es wurde weder für Morphin noch für die beiden
Metaboliten ein signifikanter Nahrungsmitteleffekt für RDM erkannt.
-
Die pharmakokinetischen Profile der
Morphinmetaboliten waren wie von den Morphinniveaus der beiden Präparate erwartet.
-
Von den 16 Freiwilligen, die die
Studie beendeten, berichteten 12 Freiwillige 83 Vorfälle von
unerwünschten
Ereignissen (AEs). Signifikant mehr Freiwillige berichteten unerwünschte Ereignisse
während
der MST-Perioden als während
der RDM-Perioden, sowohl in den verpflegten als auch in den gefasteten
Fällen
(p < 0,046), aber
es gab keinen Unterschied im Auftreten von unerwünschten Ereignissen während der
verpflegten und gefasteten Perioden für RDM.
-
Die in allen vier Behandlungen berichteten
AEs waren hauptsächlich
leicht, einige wenige moderat und nur 3 wurden als schwerwiegend
berichtet. Die wahrscheinlich als in Verbindung zu RDM und MST berichteten AEs
waren alle gewöhnliche
und gut bekannte AEs nach Verabreichung von Morphin; z. B. Erbrechen, Übelkeit,
Kopfschmerzen und Schwindelgefühl.
Eine Neigung zu einer niedrigeren Häufigkeit von Wirkstoff-bedingten
AEs wurde für
RDM-Behandlungen
verglichen zu MST-Behandlungen beobachtet.
-
Keines der pharmakokinetischen Profile
für die
einzelnen Freiwilligen zeigte Anzeichen von Dose-Dumping, bedingt
durch eine der Behandlungen.
-
Keine ernsthaften AEs und keine unerwarteten
AEs traten auf.
-
Schlussfolgerungen:
-
Die aus RDM absorbierte Menge an
Morphin wurde zu annähernd
90% (90%-Vertrauensintervall
84,1 bis 95,5%) von der aus MST absorbierten ermittelt, wenn die
beiden Präparate
als einzelne gleiche Dosierungen im Zustand des Fastens gegeben
wurden. Die Präparate
können
daher als unter diesen Umständen äquivalent
(90%-Vertrauensintervall innerhalb 80 bis 125%) betrachtet werden.
-
Das auf Verabreichung von RDM folgende
Plasmaprofil für
Morphin zeigt eine verlängerte
Absorption und eine ebenere Plasmakonzentration-Zeit-Kurve als die
für MST
aufgezeichnete.
-
Es gab keinen Nahrungseinfluss auf
die Bioverfügbarkeit
von RDM.
-
Weniger Freiwillige erfuhren unerwünschte Ereignisse
mit RDM als mit MST.
-
Die in dieser Studie berichteten
pharmakokinetischen Daten und Daten zu unerwünschten Ereignissen zeigen,
dass RDM eine wertvolle Formulierung für die einmal tägliche Dosierung
sein kann und klinische relevante Vorteile zu MST bieten kann.
-
Test 3 (Code PDMO-018):
-
Eine offene, willkürlich ausgewählte, zweifache Überkreuzstudie
an gesunden Freiwilligen zur Beurteilung der Bioverfügbarkeit
von Repro-Dose® Morphin
einmal täglich
und MST Continus® zweimal täglich im Dauerzustand.
-
Institut der Erprobung: Leicester
Clinical Research Centre Limited, 72 Hospital Close, Evington, Leicester,
LE5 4WW, Großbritannien.
-
Ziele der Erprobung:
-
Das Ziel der Studie war es, i) die
Bioverfügbarkeit
im Dauerzustand von Repro-Dose® Morphin einmal täglich mit
der von MST Continus® zweimal täglich an
gesunden Freiwilligen zu vergleichen und ii) die während der
Erprobungszeit gemeldeten unerwünschten
Ereignisse zu beurteilen.
-
Planung und Anzahl der
Freiwilligen:
-
Die Studie war ein mehrfach dosierende,
offene, willkürliche,
zweifache Kreuzstudie an 16 gesunden Freiwilligen. Alle Ausfälle und
Rückzieher
wurden ersetzt.
-
Freiwillige:
-
Gesunde Freiwillige beiden Geschlechts,
18 bis 50 Jahre alt, Gewicht 55 bis 110 kg, die schriftlich mitgeteilte
Zustimmung gegeben hatten. Freiwillige, die andere Medikamente einnahmen,
die eine Drogenbelastung hatten, die Drogenmissbrauch oder Drogenabhängigkeit
gleichkommt, die innerhalb von 3 Monaten vor der Studie Blutspenden
gemacht hatten, die in den letzten 3 Monaten an Studien teilgenommen
hatten, die eine Vorgeschichte von emotionaler Instabilität oder psychiatrischer
Störung
hatten, die wahrscheinlich nicht dem Protokoll entsprechen würden, die
irgendein Opioid innerhalb eines Jahres vor der Studie empfangen
hatten, die Alkohol konsumierten, dass es einem Alkoholmissbrauch
gleichkommt, die positive Hepatitis B- oder -C-Oberflächenantigene
oder HIV hatten, die irgendeine Allergie oder Intoleranz gegen die
Verbindungen hatten, die akute oder chronische Krankheiten hatten,
die die Gesundheit des Freiwilligen oder das Ergebnis der Studie
beeinflussen könnten,
die klinisch relevante abnormale Labortests hatten oder die schwanger
waren oder stillten, wurden nicht berücksichtigt:
-
Medikation der Erprobung:
-
Repro-Dose® Morphin-Kapseln
zur modifizierten Freisetzung 30 mg oder MST Continus®-Tabletten
zur modifizierten Freisetzung 30 mg.
-
Einzeldosen von 60 mg Repro-Dose® Morphin
wurden für
5 Tage an jedem Morgen gegeben.
-
Einzeldosen von 30 mg MST Continus® wurden
für 5 Tage
jeden Morgen und Abend gegeben.
-
Primäre Variable:
-
Die Fläche unter der Plasmakonzentrations-Zeit-Kurve
von Morphin von 0 bis 24 Stunden (AUC0–24) war
die primäre
Testvariable zur Bioverfügbarkeit.
-
Sekundäre Variablen:
-
Die anderen abgeleiteten pharmakokinetischen
Variablen wurden als sekundäre
Testvariablen (AUC0–24 (M-6-G, M-3-G), AUC0–12,
AUC0–24,
Cmax, Cmin, Ctrough, Cav, % PTF,
Tmax, HVD, T≥75%Cmax)
betrachtet.
-
Sicherheitsparameter:
-
Die Freiwilligen wurden gebeten,
sämtliche Änderungen
im normalen Gesundheitszustand dem Prüfer zu melden. Der Prüfer nahm
das Ereignis, Datum und Zeit des Beginns und des Endes, Häufigkeit,
Schwere, Folge, Kausalität,
Einstufung und jedes getroffene Vorgehen in die CRFs auf.
-
Durchführung der Erprobung:
-
Jeder Freiwillige unterzog sich innerhalb
von 3 Wochen vor der ersten Dosierung des Studienmedikaments einem
Screening. Das Screening beinhaltete medizinische Vorgeschichte,
physische Untersuchung und Laboruntersuchungen.
-
Alle Freiwilligen traten am Leicester
Clinical Research Centre 26 Stunden vor der ersten Morphindosierung
in jeder Periode an und wurden aufgefordert, ihre Eignung zu bestätigten.
Darüber
hinaus wurde eine Urinprobe auf Drogenmißbrauch geprüft und ein
Schwangerschaftstest wurde für
weibliche Freiwillige durchgeführt.
Bei negativem Drogenmissbrauch und Schwangerschaft wurden die Freiwilligen
in der ersten Periode nur mit einer direkten i. v.-Injektion von etwa
0,5 ml Naloxon 0,4 mg/ml (Narcan®) gefordert.
Wenn nach wenigstens 15 bis 20 Minuten nach der Forderung kein unerwünschtes
Ereignis eintrat, wurden 2 Naltrexon-Tabletten (100 mg) annähernd 24
Stunden vor der ersten Morphindosierung oral gegeben.
-
Die Freiwilligen standen unter physiologischer
Beobachtung (Pulsfrequenz, Blutdruck und Atemfrequenz) vor der Dosierung
und 2 und 8 Stunden nach der Morgendosierung am Tag 1 und 4 Stunden
nach der Morgendosierung an den Tagen 2 bis 5. Des Weiteren wurde
ein Pulsoximeter während
der Schlafenszeit jede Nacht bis 24 Stunden nach der letzten Morgendosierung
in jeder Periode an die Freiwilligen angeschlossen. Die Freiwilligen
mussten für
48 Stunden nach der letzten Morgendosierung am LCRC verbleiben.
Repro-Dose® Morphin
wurde am Morgen gegeben und MST Continus® am
Morgen und am Abend (an Tag 5 nach der 12-Stunden-Probe). Naltrexon wurde innerhalb
von 24 Stunden nach jeder Morphindosierung gegeben und 24 Stunden
nach der letzten Morphindosierung. Naltrexon- und Morphindosierungen
waren durch wenigstens 60 Minuten getrennt. Die Freiwilligen mussten
vom Abendessen um 10.00 Uhr am Abend (Tag 4) vor der Probenahme
(Tag 5) bis zur Vervollständigung
der Probe 4 Stunden nach der Dosierung fasten. Die Freiwilligen
fasteten von der 10-Stunden- bis zur 16-Stunden-Probe, bei der ein leichter
Snack gereicht wurde. Das Frühstück am nächsten Morgen
wurde nach der 24-Stunden-Probe gegeben. Die Mahlzeiten waren während beider
Studienperioden standardisiert. An Tag 5 war keine Aufnahme von
Flüssigkeit
von 1 Stunde vor der Morgendosierung bis 1 Stunde nach der Dosierung
und wieder von 1 Stunde vor der Abenddosierung bis 1 Stunde nach der
Dosierung erlaubt, mit Ausnahme von 240 ml Wasser, die zusammen
mit der Morphindosierung genommen werden mussten. An Tag 3 und 4
fanden unmittelbar vor der Morgendosierung in jeder Studienperiode Blutproben
statt. An Tag 5 fanden die Blutproben vor der Dosierung (0 Stunden)
und 1, 2, 4, 6, 8, 10, 12, 13, 14, 16, 18, 20 22 und 24 Stunden
nach der Morgendosierung statt. Die Proben wurden am Department
of Drug Disposition, Linz analysiert.
-
Die Freiwilligen hatten eine Auswaschphase
von zwei Wochen zwischen den Studienperioden.
-
Die Freiwilligen unterzogen sich
einem Screening nach der Studie, das Laboruntersuchungen innerhalb
von 3 bis 10 Tagen nach Entlassen aus der letzten Studienperiode
enthielt.
-
Ergebnisse:
-
19 Freiwillige waren in der Studie
enthalten. Drei Freiwillige fielen aus, einer nach Naltrexon/Naloxon, aber
vor den Erprobungsmedikamenten und 2 in der MST-Periode. Alle drei
Freiwilligen wurden ersetzt. Insgesamt 16 Freiwillige beendeten
die Erprobung. Die 16 Freiwilligen, die die Studie beendeten, waren
9 männliche
und 7 weibliche. Ihr Alter lag in einem Bereich von 22 bis 46 Jahren
mit einem Durchschnittsalter von 31,4 ± 7,2 Jahren. Ihr Gewicht
lag in einem Bereich von 55,0 bis 88,6 kg mit einem Durchschnittsgewicht
von 68,4 ± 10,1
kg.
-
Der durchschnittliche Tiefstspiegel
(Ctrough) an den Tagen 3 bis 5 zeigte, dass
die Dauerzusandsniveaus für
beide Behandlungsperioden erreicht wurden.
-
Die Plasmakonzentration-Zeit-Kurven
für Morphin
sind in 24 gezeigt.
Der durchschnittliche AUC0–24 für beide Präparate war 657 nmol/l × h in Bezug
auf Morphin. Das durch paarweisen Vergleich gefundene Verhältnis war
101% mit Vertrauensgrenzen von 92 bis 111%. Äquivalenz im Hinblick auf AUC0–24 wurde auch
für die
Metaboliten gefunden (90%-Vertrauensintervall
innerhalb 80 bis 125%).
-
Der AUC0–12 war
für RDM
verglichen mit MST für
alle drei Analyten höher.
Im Gegenteil war die Fläche unter
der Kurve für
MST im Intervall von 12 bis 24 Stunden höher.
-
Die für RDM und MST erhaltene Cmax war jeweils 50 ± 20 und 62 ± 30 nmol/l. Äquivalenz
wurde mit Hinblick auf diesen Parameter nicht gefunden. Höhere Spitzenplasmakonzentrationen
für MST
wurden auch für
die Metaboliten nicht gefunden.
-
Der Durchschnittswert Tmax trat
in der RDM-Periode 1,5 Stunden später auf; bei MST wurde das
Spitzenniveau nach im Mittel 2 Stunden erreicht.
-
Die Schwankungen an Morphin in den
RDM- und MST-Perioden waren jeweils 135% und 184%. Die Schwankungen
für M-6-G
und M-3-G waren ebenfalls stärker
in der MST-Periode
ausgeprägt.
-
Der Morphin-HVD für RDM (14,1 Stunden) war zweimal
so groß wie
der HVD für
MST (7,3 Stunden). Als in dieser Hinsicht unterstützende Daten
wurde T≥75%Cmax für Morphin
jeweils 6,5 Stunden (RDM) und 3,3 Stunden (MST) gefunden. Die Ergebnisse
für die
Metaboliten im Hinblick auf diese Parameter standen im Einklang
mit den Ergebnissen für
Morphin.
-
Von den 19 der Studie beitretenden
Freiwilligen berichteten 14 Freiwillige 44 Vorfälle von unerwünschten
Ereignissen (AEs); 13 AEs (RDM), 14 AEs (MST), 13 AEs (Naltrexon)
und 4 AEs (vor oder nach der Studie).
-
Es wurde kein wesentlicher Unterschied
in der Zahl der Freiwilligen, die AEs berichteten, zwischen den RDM-
und den MST-Behandlungen gefunden.
-
Die berichteten AEs waren vorherrschend
leicht und die Mehrzahl hatte den Charakter von opioiden Nebeneffekten,
besonders Funktionsstörungen
des GI-Systems. Das Sicherheits profil für die MST-Behandlung neigte
dazu, von dem für
RDM beobachteten nicht verschieden zu sein, obwohl für RDM weniger
AEs berichtet wurden. Im Gegensatz zu der MST-Periode wurden in
der RDM-Periode keine psychiatrischen Störungen berichtet. Darüber hinaus
wurden in der MST-Periode mehr Fälle
von Erbrechen berichtet. Keines der pharmakokinetischen Profile
für die
einzelnen Freiwilligen zeigte Anzeichen von Dose-Dumping für irgendeine der
Behandlungen.
-
Keine ernsthaften oder unerwarteten
AEs traten auf.
-
Schlussfolgerungen:
-
Die Studie zeigte, dass chronische
einmal täglich
gegebene Dosierungen von RDM und zweimal täglich dosiertes MST in Bezug
auf die AUC0–24 sowohl
für Morphin
als auch für
seine Metaboliten (M-6-G, M-3-G) im Dauerzustand äquivalent
waren. Obwohl die RDM-Behandlung
zu niedrigerer Cmax führte, die später auftrat als
Cmax für
MST, gab die RDM-Formulierung
anfängliche
Plasmakonzentrationen vergleichbar zu den Konzentrationen in der
MST-Periode. Die RDM-Formulierung verlängerte jedoch die Freisetzung
von Morphin und verursachten dadurch ein ebeneres und weiter verlängertes
Plasmaprofil. Darüber
hinaus verringerte die RDM-Formulierung erfolgreich die Schwankung
während
des 24-Stunden-Dosierungsintervalls,
verglichen zu MST. Diese Eigenschaften zeigen, dass RDM erhebliche
klinische Vorteile gegenüber
MST bieten kann und den Einsatz eines einmal täglichen Systems ermöglicht.
-
In dieser Studie wurde Naltrexon
dazu verwendet, die möglichen
Nebeneffekte einer chronischen Morphinbehandlung zu bekämpfen. Diese
Behandlung machte die Studie an Freiwilligen sicher. Keine ernsthaften oder
unerwarteten AEs wurden berichtet. Das Sicherheitsprofil für die beiden
Behandlungsperioden war nicht zu unterscheiden.
-
Test 4 (Code PDMO-001)
-
Eine willkürlich ausgewählte, Doppelblind-Überkreuzstudie
zur Bewertung der Effektivität
und der Bioverfügbarkeit
an chronischen Schmerzpatienten, die mit Repro-Dose® Morphin
und MST Continus® im Dauerzustand behandelt
wurden.
-
Institute der Erprobung: King's College
Hospital, Denmark Hill, London SE5 9RS, Großbritannien, St. Christopher's
Hospice, 51–59
Lawrie Park Road, Sydenham, London SE 26, Großbritannien und St. Francis' Hospice,
The Hall, Broxhill Road, Havering-atte-Bower, Romformd, Essex, Großbritannien.
-
Ziele der Erprobung:
-
Das Ziel der Studie war es, i) die
analgetische Effekivität
und das unerwünschte
Wirkstoffreaktionsprofil von Repro-Dose® Morphin
im Vergleich zu dem von MST Continus® an
Patienten mit stabilen, auf Opioid ansprechenden, chronischen Schmerzen
zu untersuchen und ii) das pharmakokinetische Profil von Repro-Dose® Morphin
im Vergleich zu dem von MST Continus® zu
untersuchen.
-
Planung und Anzahl der
Patienten:
-
Die Studie war eine Überkreuzstudie
und 40 Patienten wurden willkürlich
einer der unteren Behandlungsgruppen nach einer 5-tägigen Screening-Periode
zugewiesen. Ausfälle
und Rückzieher
wurden ersetzt.
-
Gruppe A: MST Continus® für 5 Tage,
nachgefolgt von Repro-Dose® Morphin für 5 Tage.
-
Gruppe B: Repro-Dose® Morphin
für 5 Tage,
nachgefolgt von MST Continus® für 5 Tage.
-
Die beiden Behandlungen wurden in
täglichen
Dosierungen von: 20, 40, 60, 90 oder 120 mg verabreicht.
-
Bis zu 10 Patienten mit einem täglichen
Morphinbedarf von 40, 60, 90 oder 120 mg wurden in den pharmakokinetischen
Teil der Studie eingeschlossen.
-
Patienten:
-
Die in dieser Studie eingeschlossenen
Patienten waren stationäre
und ambulante Patienten, leidend unter Schmerzen, bedingt durch
Krebs, eine schwere Gefäßerkrankung
oder andere chronische Schmerzen, die eine chronische Morphinbehandlung
erfordern. Sie waren männlich
oder weiblich und wenigstens 18 Jahre alt. Das Körpergewicht der im pharmakokinetischen
Teil enthaltenen Patienten lag zwischen 40 und 90 kg. Sie sollten
MST Continus in stabilen Dosierungen während der 5-tägigen Screening-Periode
vor dem Einschluss erhalten. Ihr Morphinbedarf sollte während der
Erprobungsperiode täglich
20, 40, 60, 90 oder 120 mg sein. Die Patienten durften andere Medikamente
zur Schmerzlinderung einnehmen (z. B. NSAIDs, Kortikosteroide, Antikrampfmittel,
tricyclische Antidepressiva), aber diese Medikamente sollten in
stabilen Dosierungen während der
Screening-Periode und während
der Erprobung genommen werden. Eine andere Begleitbehandlung (z.
B. Radiotherapie, Chemotherapie) war nicht gestattet. Patienten,
die unter gastrointestinalen Erkrankungen oder verringerter Leber-
und/oder Nierenfunktion litten, wurden von dieser Studie ausgeschlossen,
da dies die Absorption, den Metabolismus und/oder die Ausscheidung
des Wirkstoffs beeinflussen kann. Schwangere oder stillende Frauen
wurden von der Erprobung ausgeschlossen.
-
Medikation der Erprobung:
-
Die Repro-Dose® Morphin-Kapseln
zur modifizierten Freisetzung in täglichen Dosierungen von 20,
40, 60, 90 oder 120 mg einmal täglich
sollten mit MST Continus®-Tabletten zur modifizierten
Freisetzung zweimal täglich
in den erwähnten
täglichen
Dosierungen verglichen werden. MST Continus® wurde
jedoch zweimal täglich
zu 10, 20, 30, 45 oder 60 mg dosiert.
-
Beide Präparate wurden in rote Gelatinekapseln
eingeschlossen und oral gegeben.
-
Eine Notmedikation wurde als Palfium-Tablette
(Dextromoramid) 5 mg bereitgestellt.
-
Primäre Effektivitätsvariable:
-
Die primäre Effektivitätsvariable
für diese
Studie war die Anzahl von Fehlbehandungen. Ein Patient wurde als
eine Fehlbehandlung betrachtet, wenn er/sie während der letzten drei Tage der
Repro-Dose® Morphin-Periode
der Erprobung mehr Notmedikation verbrauchte als während der
letzten drei Tage der MST Continus®-Periode.
-
Sekundäre Effektivitätsvariablen:
-
Die zu bewertenden sekundären Variablen
waren: Zeit zur ersten Notmedikation nach jeder Dosierung (morgens,
abends) für
die letzten drei Tage jeder Periode, durchschnittliche Maßzahl der
Schmerzintensität während der
letzten drei Tage jeder der Perioden, die Gesamtbeurteilung der
Patienten für
jede der Behandlungen und die Vorliebe der Patienten für eine der
Behandlungsperioden.
-
Sicherheitsparameter:
-
Die Patienten wurden jeden Morgen
durch den Prüfer
gefragt, ob sie irgendwelche unerwünschten Ereignisse durchgemacht
oder bemerkt hatten. Wenn die Antwort positiv war, vermerkte der
Prüfer
die Art, die Schwere, die Dauer, die Folge und die helfende Behandlung
und vermerkte das Verhältnis
zur Medikation der Erprobung auf einem Formular für unerwünschte Ereignisse.
-
Durchführung der Erprobung:
-
Fünf
Tage vor dem Einschluss wurden die Patienten für die Erprobung einem Screening
unterzogen und ihnen wurden schriftliche und mündliche, die Erprobung betreffende
Informationen gegeben. Wenn die Patienten auf die Screeningperiode
folgend in die Erprobung aufgenommen werden wollten, wurde er/sie
gebeten, sein/ihr schriftliches Einverständnis zu geben. Bei diesem
Durchrasterungsbesuch wurden die demographischen Daten der Patienten,
die medizinische Vorgeschichte, Nebenmedikationen, Schmerzstellen
und die Bestimmung der Leber- und
Nierenfunktion nach einer Blutprobe aufgezeichnet.
-
Während
der 5-tägigen
Screeningperiode wurde die Schmerzintensität und die Medikation der Patienten
durch den Prüfer
aufgezeichnet und der Patient wurde für die Studie als geeignet erklärt, wenn
sie stabil blieben.
-
Am Tag 0 wurden die Patienten in
die Studie aufgenommen. Ihnen wurde das Erprobungsmedikament und
die Notfallmedikation (Palfium-Tabletten) für die folgenden 5 Tage gegeben.
-
Am Tag 5 wechselten die Patienten
zur gegenteiligen Behandlung und gaben die gesamten übrig gebliebenen
Medikamente (inklusive Notmedikation) für die vergangenen 5 Tage zurück.
-
Während
der gesamten Studienperiode schätzten
die Patienten die Stärke
ihrer Schmerzen zweimal täglich
vor der Einnahme des Erprobungsmedikaments ab und vermerkten am
Abend in ihr Tagebuch, ob sie ein unerwünchtes Ereignis erfahren hatten
oder nicht.
-
Am Ende jeder Behandlungsperiode
schätzten
die Patienten ihre Gesamtmeinung über die Behandlung ab und am
Ende der Erprobung gaben sie ihre Bevorzugung einer der Behandlungen
an, wenn möglich.
-
Am Tag 10 (am Ende der Studie) wurden
die gesamten Bilirubin- und s-Creatinin-Konzentrationen der Patienten bestimmt
um zu bewerten, ob die Leber- und Nierenfunktion der Patienten während der
Studienperiode stabil gewesen sind.
-
Patienten, die am pharmakokinetischen
Teil der Studie teilnahmen, wurden während einer Dauer von 24 Stunden
am Tag 4 bis 5 und 9 bis 10 Blutproben entnommen. Darüber hinaus
wurde der Urin für
diese 24-Stunden-Periode gesammelt.
-
Ergebnisse – klinischer
Teil:
-
Die Studie wurde vom 19. Februar
1994 bis 8. Februar 1996 durchgeführt. Eine Gesamtzahl von 55 Patienten
wurde durchrastert und 47 Patienten wurden aufgenommen. 40 Patienten
wurden im zur Behandlung vorgesehenen Bestand (ITT) (englischer
Ausdruck: „intent-to-treat population")
bewertet und 31 Patienten im protokollgemäßen Bestand (englischer Ausdruck: „per-protocol
population"). Der ITT-Bestand setzte sich aus 19 Männern und
21 Frauen zusammen; 30 waren Krebspatienten und 10 Nichtkrebs-Patienten;
Durchschnittsalter 68,3 Jahre (Spanne 42,5 bis 86,3) und Durchschnittsgewicht
63,9 kg (± 12,1).
Sieben Patienten fielen aus oder wurden von der Studie zurückgezogen
inklusive 3 Patienten, die wegen AEs ausfielen, einer wegen mangelnder
Wirkung, 2 wegen Problemen mit der Erprobungsmedikation und einer
wegen Begleitkrankheit. Die Analyse wurde unter Verwendung der Daten
aus allen gegebenen Dosierungsniveaus durchgeführt, wobei die Daten so betrachtet
wurden, als würden
sie aus einem einzigen Institut stammen.
-
14 Patienten (35%) verbrauchten weniger
Palfium in der RDM-Periode als in der MST-Periode und 15 (38%) verbrauchten gleiche
Mengen in beiden Perioden. Insgesamt 29 Patienten (72,5%) (95%-Vertrauensintervall
56,1- bis 85,4%) waren Behandlungserfolge. Das bedeutet, dass wenigstens
56% der Patienten überhaupt
keine Notmedikation benötigten
oder weniger als oder die gleiche Menge an Notmedikation in der RDM-Periode,
verglichen zur MST-Periode, benötigten
und auf dem 97,5%-Vertrauensniveau als Behandlungserfolge betrachtet
werden können.
-
25 Patienten (63%) nahmen Notmedikation
während
der letzten 3 Tage der RDM-Periode
und 27 Patienten (68%) in der MST-Periode. Der Unterschied zwischen
dem Prozentsatz von Patienten, die Notmedikation während der
beiden Behandlungsperioden nahmen, war nicht erheblich.
-
In den letzten 3 Tagen der RDM-Periode
betrug die mittlere Zeit bis zur ersten Notmedikation zwischen 22
und 25 Stunden. In den letzten 3 Tagen der MST-Periode betrug die
mittlere Zeit bis zu ersten Notmedikation zwischen 10 und 13 Stunden
in den Nachtintervallen und 13 Stunden in den Ganztagsintervallen.
-
Die durchschnittliche Schmerzstärke (numerische
Bewertungsskala) und das 90%-Vertrauensintervall über die
letzten 3 Tage der Behandlung war 2,7 (2,2 bis 3,2) in der RDM-Periode und 2,5 (2,0
bis 3,1) in der MST-Periode (25).
Es gab keinen signifikanten Unterschied zwischen der durchschnittlichen
Schmerzstärke
in den beiden Behandlungsperioden.
-
Die durchschnittliche Gesamtbewertung ± Standardabweichung
betrug 3,2 ± 0,9
in der RDM-Periode und 3,0 ± 0,9
in der MST-Periode. Es gab keinen Unterschied in der Gesamtbewertung
der Patienten für
die Behandlungen.
-
18 Patienten (45%) hatten eine Bevorzugung
für die
RDM-Behandlungsperiode, 9 Patienten (22,5%) für die MST-Periode und 13 Patienten
(32,5%) hatten keine Bevorzugung ( 26).
Der Prozentsatz von Patienten, die die RDM-Behandlung bevorzugten,
plus denen, die keine Bevorzugung hatten, war signifikant höher als
der Prozentsatz an Patienten, die die MST-Behandlung bevorzugten
(p = 0,0003).
-
Keine Dosierungseffekte wurden für die verschiedenen
Dosierungsniveaus in dieser Studie beobachtet.
-
38 von 47 eingeschlossenen Patienten
berichteten eine Gesamtzahl von 158 unerwünschten Ereignissen (AEs),
von denen 42 AEs von Patienten berichtet wurden, die ausfielen oder
zurückgezogen
wurden. Insgesamt 116 AEs wurden berichtet von 31 Patienten im intent-to-treat-Bestand,
wobei 24 Patienten, die 56 AEs in der RDM-Periode berichteten, und
26 Patienten, die 60 AEs in der MST-Periode berichteten, enthalten sind.
-
Keine SAEs traten während der
Erprobungsperiode auf. Zwei SAEs traten während der RDM-Nachfolgebehandlung
auf; keine von diesen standen in Bezug zum Medikament.
-
Die von den Patienten berichteten
AEs waren gut bekannte, mit dem Opioid oder der Krankheit verbundene
Ereignisse. Ein beachtlicher Anteil der berichteten AEs wurde als
wahrscheinlich nicht mit dem Erprobungsmittel in Verbindung stehend
eingestuft. Die AEs waren hauptsächlich
leicht oder moderat und wenige schwerwiegend. Die AEs waren gleichmäßig zwischen
den Behandlungen verteilt. Die gängistens
AEs waren Übelkeit
und Erbrechen.
-
Schlussfolgerungen – klinischer
Teil:
-
Die Ergebnisse zeigen, dass einmal
täglich
verabreichtes RDM ebenso wirksam und gut verträglich ist wie eine gleiche,
in zwei geteilten Dosierungen verabreichte Dosierung von MST.
-
RDM einmal täglich wurde von mehr Patienten
bevorzugt als MST zweimal täglich.
-
Die Konsistenz der in dieser Studie
erhaltenen Daten zeigte, dass die verwendete Planung für diese Art
von Effektivitätsstudie
gültig
ist und eine beachtliche Fähigkeit
besitzt. Es gab eine gute Korrelation zwischen den relevanten, zur
Bewertung der Effektivität
verwendeten Parameter.
-
Das Sicherheitsprofil von RDM ist ähnlich dem
von MST.
-
Alle AEs, die als mit dem Wirkstoff
in Verbindung stehend beurteilt wurden, sind vorher für Morphinbehandlungen
beschrieben worden.
-
Keine SAEs wurden während der
Behandlungsperiode beobachtet. Während
der RDM-Nachfolgebehandlung
wurden zwei SAEs beobachtet, von denen keiner in Verbindung mit
dem Wirkstoff stand.
-
Ergebnisse – pharmakokinetischer
Teil:
-
Der erste Patient wurde am 28. Januar
aufgenommen und die Studie dauert immer noch an. Der letzte, in
die Datenlisten aufgenommene Patient beendete am 22. März 1996.
5 Patienten wurden in dem Zwischenbericht zur klinischen Erprobung
aufgenommen, von denen 4 die Studie beendeten. Die Proben von einem
Patienten, der beendete, sind noch nicht analysiert worden. Alle
eingeschlossenen Patienten waren männlich in einem Bereich von
55 bis 72 Jahren (p 8), Gewicht 50 bis 68 kg. Ein Patient fiel aus,
weil er die Einnahme der Erprobungsmedikation beendete.
-
Alle Patienten hatten dieselbe Gesamtbeurteilung
für RDM
und MST. Ein Patient bevorzugte RDM, die anderen hatten keine Bevorzugung.
-
Die folgenden Verhältnisse
(RDM/MST) wurden jeweils für
die Patienten Nrn. 137, 140 und 155 berechnet:
AUC0–24 (0,86;
0,85; 0,84); AUC0–12 (1,22; 1,51; 1,18),
AUC12–24 (0,47;
0,47; 0,58), Cmax (0,83; 0,72; 0,60), Cmin (0,89; 1,98; 0,57), Ctrough (0,78;
1,38; 0,62), Schwankungsindex (0,95; 0,72; 0,72) und Xutotal (1,63;
0,83; 0,68).
-
Die folgenden Unterschiede in Stunden
(RDM – MST)
wurden jeweils für
die Patienten Nrn. 137, 140 und 155 berechnet; Tmax (0; –3; –2), HVD
(5,45; –0,63;
1,93) und T≥75%Cmax (3,53; –1,88; –5,03).
-
4 Patienten berichteten 23 Vorfälle von
unerwünschten
Ereignissen (AEs). Die 3 Patienten, die die Studie beendeten, berichteten
20 AEs inklusive 2 Patienten, die 10 AEs in der RDM-Periode berichteten,
und 3 Patienten, die 10 AEs in der MST-Periode berichteten.
-
Keine SAEs traten während dieses
Teils der Studie auf.
-
Test 5 (Code PDMO-009):
-
Eine willkürlich ausgewählte, dreifache
Doppelblind-Überkreuzstudie
zur Bewertung der Effektivität und
der Bioverfügbarkeit
an mit Repro-Dose® Morphin und Contalgin® im
Dauerzustand behandelten chronischen Schmerzpatienten.
-
Institut der Erprobung: Geriatric
Treatment Centre, Tranehaven, Schioldannsvej 31, DK-2920, Charlottenlund,
Dänemark.
-
Ziele der Erprobung:
-
Das Ziel der Studie war es, i) die
analgetische Effektivität
und das unerwünschte
Wirkstoffreaktionsprofil von Repro-Dose® Morphin
einmal oder zweimal täglich
verabreicht im Vergleich zu dem von Contalgin® zweimal
täglich
verabreicht an Patienten mit stabilen, auf Opioid ansprechenden,
chronischen Schmerzen zu untersuchen und ii) das pharmakokinetische
Profil von Repro-Dose® Morphin im Vergleich
zu dem von Contalgin® im erwähnten Dosierungssystem
zu untersuchen.
-
Planung und Anzahl der
Patienten:
-
Die Studie war eine dreifache Überkreuzstudie
und 42 Patienten wurden nach einer 5-tägigen
Screeningperiode willkürlich
einer der unteren Behandlungssequenzen zugeteilt. Ausfälle und
Rückzieher
werden ersetzt.
-
Jede der erwähnten Behandlungen wird während einer
5-tägigen
Periode verabreicht:
A-B-C
A-C-B
B-A-C
B-C-A
C-A-B
C-B-A
-
Behandlung A: Contalgin®. Die
halbe tägliche
Dosierung an Morphin wird am Morgen und die halbe tägliche Dosierung
am Abend gegeben.
-
Behandlung B: Repro-Dose® Morphin
(Dosierung einmal täglich).
Die gesamte tägliche
Dosierung an Morphin wird am Abend gegeben, während am Morgen gegeben Plazebo-Kapseln
werden.
-
Behandlung C: Repro-Dose® Morphin
(zweimal tägliche
Dosierung). Die Hälfte
der Dosierung an Morphin wird am Morgen und die Hälfte am
Abend gegeben.
-
Die drei Behandlungen werden gegeben
in täglichen
Dosierungen von: 20, 40, 60, 80 oder 120 mg.
-
18 der eingeschlossenen Patienten,
deren täglicher
Morphinbedarf 60, 80 oder 120 mg ist, werden in den pharmakokinetischen
Teil der Studie aufgenommen.
-
Patienten:
-
Die in dieser Studie enthaltenen
Patienten sind stationäre
und ambulante Patienten, die unter chronischen, Morphin erfordernden
Schmerzen infolge von Osteoarthritis, rheumatoider Arthritis und
Prostata-Krebs leiden. Sie sind Männer und Frauen, wenigstens
18 Jahre alt und das Körpergewicht
für Patienten,
die im pharmakokinetischen Teil enthalten sind, beträgt zwischen
40 und 100 kg. Sie sollten Doltard® oder
Contalgin® in stabilen
Dosierungen während
des 5-tägigen
Durchrasterns vor der Aufnahme erhalten. Ihr Morphinbedarf sollte
20, 40, 60, 80 oder 120 mg täglich
während
der Erprobungsperiode sein. Den Patienten wird erlaubt, andere Medikamente
als Opioide zu nehmen um eine Linderung von Schmerzen zu erreichen
(z. B. NSAIDs, Kortikosteroide, Antikrampfmittel, tricyclische Antidepressiva),
und Krankheitsmodifizierende Mittel (DMARDs inklusive Kortikosteroide),
aber diese Medikationen sollten in stabilen Dosierungen während der
Durchrasterungsperiode und während
der Erprobung genommen werden. Eine andere Begleitbehandlung (z.
B. Radiotherapie, Chemotherapie) ist nicht erlaubt. Patienten, die
unter gastrointestinalen Erkrankungen oder unter verringerter Leber- und/oder Nierenfunktion
leiden, sind von dieser Studie ausgeschlossen, da dies die Absorption,
den Metabolismus und/oder die Ausscheidung des Wirkstoffs beeinflussen
könnte.
-
Medikation der Erprobung:
-
Repro-Dose® Morphin-Kapseln
zur modifizierten Freisetzung in täglichen Dosierungen von 20,
40, 60, 80 oder 120 mg (verabreicht einmal oder zweimal täglich) soll
mit Contalgin®-Tabletten zur modifizierten
Freisetzung zweimal täglich
in den erwähnten
täglichen
Dosierungen verglichen werden. Contalgin® wird
jedoch zu 10, 20, 30, 40 oder 60 mg zweimal täglich dosiert werden. Beide
Präparate
werden in rote Gelatinekapseln eingeschlossen und oral gegeben.
Eine Notmedikation wird als Palfium-Tabletten (Dextromoramid) 5
mg bereitgestellt.
-
Primäre Effektivitätsvariable.
-
Die primäre Effektivitätsvariable
für Repro-Dose® Morphin
(einmal täglich)
wird die Anzahl der Fehlbehandlungen sein. Ein Patient wird als
Fehlbehandlung betrachtet, wenn er/sie mehr Notmedikation während der
letzten drei Tage der Repro-Dose® Morphin-Periode
(einmal täglich)
der Erprobung als während
der letzten drei Tage der Contalgin®-Periode
benötigt.
-
Die primäre Effektivitätsvariable
von Repro-Dose® Morphin
(zweimal täglich)
wird der Verbrauch an Notmedikation während der letzten drei Tage
der Repro-Dose® Morphin-Periode
(zweimal täglich)
verglichen mit dem Verbrauch von Notmedikation in den letzten drei
Tagen der Contalgin®-Periode sein.
-
Sekundäre Effektivitätsvariable:
-
Die zu bewertenden sekundären Variablen
sind: Zeit bis zur ersten Notmedikation nach jeder Dosierung (morgens,
abends) für
die letzten drei Tage in jeder Periode, die durchschnittliche Maßzahl der
Schmerzintensität
während
der letzten drei Tage jeder der Perioden, die Gesamtbewertung der
Patienten und des Prüfers
für jede
der Behandlungen und die Vorzüge
der Patienten und des Prüfers
für eine
der Behandlungsperioden, wenn möglich.
-
Sicherheitsparameter:
-
Die Patienten werden jeden Abend
durch den Prüfer
gefragt, ob sie irgendwelche unerwünschten Ereignisse erlitten
oder bemerkt haben oder nicht. Wenn die Antwort positiv ist, wird
der Prüfer
das Ereignis, die Schwere, die Dauer, die Folge und die Intensität vermerken
und das Verhältnis
zu dem Erprobungsmedikament auf einem Formular für unerwünschte Ereignisse vermerken.
-
Durchführung der Erprobung:
-
Fünf
Tage vor der Aufnahme werden die Patienten für die Erprobung einem Screening
unterzogen und ihnen wird die Erprobung betreffende schriftliche
und mündliche
Information gegeben. Wenn die Patienten wünschen, in die Erprobung aufgenommen
zu werden, wird er/sie gebeten, sein/ihr schriftliches Einverständnis zu
geben. Bei dieser Screeningvisite werden die demographischen Daten
der Patienten, die medizinische Vorgeschichtet, die Nebenmedikation,
der Grund für
die Morphinbehandlung und die Bestimmung von Leber- und Nierenfunktion
nach einer Blutprobe aufgezeichnet.
-
Während
der 5-tägigen
Screeningperiode wird die Schmerzintensität des Patienten und die Medikation durch
den Prüfer
aufgezeichnet und, wenn diese stabil bleibt, wird der Patient für die Studie
geeignet sein.
-
Am Tag 0 werden die Patienten in
die Studie aufgenommen. Ihnen wird die Erprobungsmedikation und die
Notmedikation (Palfium-Tabletten) für die nächsten 5 Tage gegeben. Am Tag
5 und Tag 10 werden die Patienten in die nächste Behandlung innerhalb
der Sequenz wechseln und alle verbliebenen Medikationen (inklusive
Notmedikation) für
die vergangenen 5 Tage zurückgeben.
-
Während
der gesamten Studienperiode werden die Patienten ihre Schmerzintensität zweimal
täglich vor
dem Verzehr der Erprobungsmedikation beurteilen und am Abend in
ihr Tagebuch aufzeichnen, ob sie irgendwelche unerwünschten
Ereignisse erfahren haben oder nicht.
-
Am Ende jeder Behandlungsperiode
werden die Patienten und der Prüfer
ihre Gesamtmeinung zur Behandlung beurteilen und am Ende der Erprobung,
wenn möglich,
ihre Bevorzugung von einer der drei Behandlungen abgeben.
-
Am Tag 15 (am Ende der Studie) werden
die Gesamt-Bilirubin- und s-Creatinin-Konzentrationen der Patienten bestimmt
um zu ermitteln, ob die Leber- und Nierenfunktion der Patienten
während
der Studienperiode konstant gewesen ist.
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Patienten, die auch am pharmakokinetischen
Teil der Studie teilnehmen, werden während einer 24-stündigen Periode
am Tag 4 bis 5, 9 bis 10 und 14 bis 15 Blutproben entnommen. Darüber hinaus
wird für diese
24-stündigen
Perioden der Urin gesammelt werden.
-
Repro-Dose® Morphin – Gesamtschlussfolgerung
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Die klinischen Ergebnisse zeigen,
dass Repro-Dose® Morphin
ein weiter verlängertes
Plasmaprofil besitzt als MST Continus® und
gleichzeitig frühe
Plasmakonzentrationen bereitstellt um eine klinische Wirkung zu
sichern. Ein Vergleich zwischen Repro-Dose® Morphin
einmal täglich
und MST Continus zweimal täglich
an chronischen Schmerzpatienten zeigt die Effektivität und Sicherheit
der beiden Behandlungssysteme. Mehr Patienten jedoch bevorzugten
die Repro-Dose®-Periode,
obwohl es sich sogar um eine Blindstudie handelte, in der sie zweimal
täglich
dosiert (Plazebo am Morgen) wurden. Bei einer einmal täglichen
Gabe könnten
sogar mehr Patienten Repro-Dose® Morphin
aufgrund des bequemeren Behandlungssystems bevorzugen und es kann
eine höhere
Einhaltung erwartet werden.
-
Verglichen zu Kapanol® zeigt
Repro-Dose® Morphin
die gleiche Verlängerung
im Plasmaprofil, aber eine frühere
Spitzenkonzentration, was ein Vorteil sein kann um den Ausbruch
von Schmerzen zu verhindern.