DE697085C

DE697085C - Vorrichtung zur Messung des Volumens an Koerperteilen

Info

Publication number: DE697085C
Application number: DE1937B0180781
Authority: DE
Inventors: Heinz Boucke; Dr Med Walter Unverricht
Original assignee: WALTER UNVERRICHT DR MED
Current assignee: WALTER UNVERRICHT DR MED
Priority date: 1937-11-21
Filing date: 1937-11-21
Publication date: 1940-10-05

Description

Vorrichtung zur Messung des Volumens an Körperteilen Es ist bereits ein Verfahren zur Messung der Volumenänderungen organischer Gewebe vorgeschlagen worden, bei dem ein aus zwei kapåzitiven Flächenbelegen bestehendes Elektrodenband um die zu untersuchende Extremität gelegt wird. Bei Volumenänderungen ändert sich die gegenseitige Lage der Kondensatorbelege, und die dabei bewirkte Kapazitätsänderung wird mittels Hochfrequenzmeßverfahren festgestellt und in einem Registriergerät zur Aufzeichnung gebracht. Dieses Verfahren hat sich als außerordentlich empfindlich erwiesen. Es hat dafür den Nachteil eines ziemlich großen technischen Aufwandes.
Die Erfindung bezweckt, eine einfache Vorrichtung zum entsprechenden Messen des Volumens bzw. der Volumenänderungen an Körperteilen, Armen, Schenkeln u. dgl. zu schaffen, die für die meisten Untersuchungsfälle praktisch ausreichende Genauigkeit aufweist.
Es ist eine Vorrichtung zum Messen des Volumens an Körperteilen bekannt, deren einer Teil eine doppelwandige, allseitig geschlossene Manschette bildet, die um den betreffenden Körperteil, z. B. einen Arm, herumgelegt wird.
Diese Manschette ist mittels einer Luftleitung, die mit Mitteln zum Luft ausgleich, Hähnen o. dgl., versehen ist, mit einem Druckmesser, z. B. einem U-förmigen Flüssigkeitsrohr, verbunden.
Diese bekannte Vorrichtung dient zum Messen des Pulsvolumens bzw. zur Blutdruckmessung.
Im Hohlraum der Manschette herrscht daher ein starker Überdruck gegenüber dem Außendruck. Zum Messen der Volumenänderungen organischer Gewebe wird die Manschette um den zu untersuchenden Körperteil mit nur geringem Auflagedruck gelegt. Sie soll sich elastisch an den Körperteil anlegen und unter Außendruck stehen.
Um dies zu erreichen, beruht die Neuerung gemäß der Erfindung darin, daß die Außenwan dungen der Manschette dadurch gegeneinander abgestützt sind, daß der Innenraum der Manschette mit einem für die Luft oder Flüssigkeit durchlässigen Werkstoff, wie z. B. Schwammgummi, ganz oder teilweise ausgefüllt ist.
Die Zeichnung zeigt den Gegenstand der Erfindung an einem Ausführungsbeispiel, und zwar Fig. I die ganze Ausrüstung schematisch, Fig. 2 eine schaubildliche Darstellung eines Teiles der Manschette und Fig. 3 die Anbringung der Manschette an einem Unterschenkel.
In Fig. I steht der Hohlraum der elastischen Manschette I über die Gummirohrleitung 2 mit einem Gefäß 3 in Verbindung, an das ein U-förmig gebogenes Steigerohr 5 angeschlossen ist. Die Binde wird zur Messung mit Hilfe der Klammer 7 an dem Körperteil, z. B. einem Unterschenkel, befestigt.- Während des Umlegens bleibt der Verschluß 6 geöffnet. Zur Messung wird der Verschluß 6 geschlossen, so daß eintretende Volumenänderungen des Körperteils auf dem Umweg der Volumenänderungen der Manschette I an einer Verschiebung der Flüssigkeitssäule 4 im Steigerohr 5 sichtbar werden.
Die Verschiebungen können in beliebiger bekannter Weise registriert werden, beispielsweise dadurch, daß die Flüssigkeitssäule auf einem wandernden lichtempfindlichen Band fotografiert wird, oder aber dadurch, daß die Flüssigkeitssäule selbst mechanisch auf einen Tintenschreiber wirkt.
Da besonders die der Haut zu liegende Fläche 8 (Fig. 2) der Binde elastisch sein soll, ist für diese Wandung geringere Stärke vorgesehen als bei der Außenfläche g und den Randflächen 10. Im Innern wird der durchschnittliche Abstand der beiden Wandungen erfindungsgemäß durch porösen Werkstoff II elastischer Beschaffenheit festgelegt. Man kann hierfür dünnen Schwammgummi nehmen, den man zum Erzielen noch größerer Elastizität mit größeren zusätzlichen Löchern 12 versieht.
Der Abstand der beiden Wandungen der Binde voneinander soll klein sein und etwa einen bis einige Millimeter betragen. Da die zu untersuchenden Volumenänderungen der Körperteile erfahrungsgemäß Dickenänderungen von 111oo bis l/Dmm entsprechen, beträgt die Abstandsänderung der Wandungen 8, 9 der Manschette nur einige Prozente und weniger ihres Gesamtabstandes. Die dabei durch den elastischen Werkstoff bedingte Druckänderung ist vernachlässigbar gering gegenüber dem Haftdruck, mit dem die Manschette festgemacht ist.
Dieser Druck kann bei leichter Ausführung der Binde wiederum so gering gehalten werden, daß er praktisch keine Hemmung des Blutkreislaufes bedingt (Druck etwa so groß wie ein aus einem dünnen Seidenstrumpf ausgeschnittenes Ringband).
Wenn die Binde an einem sich verjüngenden Teil des menschlichen Körpers, beispielsweise an dem unteren Teil der Wade, befestigt werden soll, so wird zweckmäßig entsprechend Fig. 3 hierzu ein sockenhalterähnliches Halteband 13 mit einem oder mehreren Stegen 14 verwendet, damit das locker aufliegende Meßband nicht abrutscht.

Claims

PATENTANSPRUCH: Vorrichtung zum Messen des Volumens an Körperteilen mit einer doppelwandigen, allseitig geschlossenen Manschette, die mittels einer Luftleitung an einen Druckmesser angeschlossen ist, dadurch gekennzeichnet, daß der Innenraum der Manschette (I) mit einem porösen, für Luft oder Flüssigkeit durchlässigen Werkstoff, wie z. B. Schwammgummi (11), ganz oder teilweise ausgefüllt ist.