DE696735C - Verfahren zum Entfetten von Haeuten und Fellen - Google Patents

Verfahren zum Entfetten von Haeuten und Fellen

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DE696735C
DE696735C DE1938B0182650 DEB0182650D DE696735C DE 696735 C DE696735 C DE 696735C DE 1938B0182650 DE1938B0182650 DE 1938B0182650 DE B0182650 D DEB0182650 D DE B0182650D DE 696735 C DE696735 C DE 696735C
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DE
Germany
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acid esters
degreasing
sulfuric acid
alcohols
pelts
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Expired
Application number
DE1938B0182650
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English (en)
Inventor
Rudolf Mauderer
Dr Friedrich Schmitt
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Boehme Fettchemie GmbH
Original Assignee
Boehme Fettchemie GmbH
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Publication date
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Classifications

    • CCHEMISTRY; METALLURGY
    • C14SKINS; HIDES; PELTS; LEATHER
    • C14CCHEMICAL TREATMENT OF HIDES, SKINS OR LEATHER, e.g. TANNING, IMPREGNATING, FINISHING; APPARATUS THEREFOR; COMPOSITIONS FOR TANNING
    • C14C1/00Chemical treatment prior to tanning
    • C14C1/08Deliming; Bating; Pickling; Degreasing

Landscapes

  • Chemical & Material Sciences (AREA)
  • Chemical Kinetics & Catalysis (AREA)
  • General Chemical & Material Sciences (AREA)
  • Organic Chemistry (AREA)
  • Treatment And Processing Of Natural Fur Or Leather (AREA)

Description

  • Verfahren zum Entfetten von Häuten und Fellen Die Verarbeitung von Schaffellen, teilweise auch von Ziegenfellen und Roßhäuten, verursacht bei der Lederherstellung oftmals große Schwierigkeiten, da der hohe, ungleichmäßig verteilte Naturfettöehalt dieser F ellsorten (i o bis 200/0) ein gleichmäßiges. Äschern, Beizen und Gerben unmöglichr macht. Besonders die nordischen Schaffelle, wie norwegische, isländische und nordrussische, sowie die -sog. Hochlandschaffelle (Tibetaner) enthalten bis zu 4.0 % Naturfett, das bei den in wäßriger Flotte durchgeführten Arbeitsvorgängen hinderlich ist.
  • Die Ziegenfelle haben einen weniger großen Durchscluzittsfettgehalt, jedoch handelt es sich hierbei um ein sehr chölesterinreiches Fett, das- größtenteils unter dem glasigen, verhornten Narben in der Papillarschicht .abgelagert ist und sich nur unvollkommen @entfernen läßt.
  • Bei Roßhäuten befindet sich die Hauptmenge des Fettes im .sog. Kamm, aus dem es bis jetzt durch Ausscheren und Nachentfetten entfernt wurde. Das Roßkammfett läßt sich verhältnismäßig noch am leichtesten extrahieren.
  • Bisher wurde die Entfettung. meist nach der Gerbung durchgeführt, da in diesem Zustand bei Temperaturen,- die .über `dem Schmelzpunkt der Fette liegen, mit organischen Lösungsmitteln öhne Schädigung der Lederfasern gearbeitet werden kann. Diese Arbieitsweise hat jedoch den Nachteil, daß die Gerbstoffe an den noch fetten Stellen während der Gerhung nicht eindringen und infolgedessen nicht auf die Eiweißstoffe der Haut fixierend wirken können. Diese Stellen, die sich hauptsächlich @an den Hals- und Rückenpartien befinden, sind deshalb nach der Entfettung notgar und machen eine nochmalige Gerbung notwendig.
  • Um diese Unzulänglichkeiten zu beseitigen, wurde vorgeschlagen, die Entfettung bereits im Blößenzustand durchzuführen. Als Entfettungsmittel wurden hauptsächlich -organische Lösungsmittel, wie z. B. Benzin, Trichloräthylen, Tetrachlorkohlenstoff, Petroleumfraktionen usw., verwendet. Es zeigte sich jedoch hierbei, daß die Blößen meist zu stark, zum mindesten in der Narbenschicht (sog. hyaline Schicht) entfettet wurden. Auch war es bisher nicht möglich, mit diesen or--ganischen Lösungsmitteln so zu ,arbeiten, daß nur das überschüssige Naturfett aus den Blößen entfernt wurde. Diese Entfettung wirkt zu stark, wobei der Kollagenfaser die Fettgleitschicht entzogen wird. Das fertige Leder fühlt sich ziemlich hart und trocken ,an, die Reißfestigkeit ist stark herabgemindert, und der Narben zeigt eine grobporige, r,auhe Beschaffenheit. Außerdem muß in Betracht gezogen werden, daß die meisten Fettlösungsmittel sich mit Wasser nicht mischen und infolgedessen nur schlecht in die prallen, mit Wasser gesättigten Blößen eindringen. Es ist daher eine starke mechanische Behandlung im rotierenden Faß notwendig, was .andererseits leicht ein Wundscheuern der empfindlichen Blößen bedingt. Auch die restlose Entfernung des Fettlösers verursacht große Schwierigkeiten, da die schlüpfrigen Blößen sich nicht zentrifugieren lassen und ein heißes Spülen wegen starker Kontraktion der Kollagenfasern nicht möglich ist.
  • Man versuchte, diese Nachteile durch Verwendung -emulgierter Fettlöser zu beteben. Als Emulgatoren dienten 'hierbei meist Seife oder sulfonierte Öle. Für .eine gute Entfettung muß man aber zu hohe, Prozentsätze der emulgierten Fettlöser anwenden, so da.ß diese Arbeitsweise unwirtschaftlich ist.
  • Auch Schwefelsäureester aliphatischer Alkohole sind schon als Mittel zum Entfetten von Häuten vorgeschlagen worden, -ohne daß hierbei irgendwelche nähere Angaben über die einzuhaltenden Bedingungen oder über die besondere Eignung bestimmter Alkoholschwefelsäureester gemacht worden wären. Vielmehr wurden wahllos Alkohole von 8 Kohlenstoffatomen .aufwärts bis zu den Montanalkeholen mit etwa. 29 Kohl.enstoffatomen genannt. Die freien Schwefelsäureester der aliphatischen Alkohole sind ausnahmslos unbrauchbar für den gedachten Zweck, da eine saure Reaktion des Entfettungsmittels für den Ausfall des Leders schädlich ist. Weiter zeigen Schwefelsäureester hochmolekularer aliphatischer Alkohole, insbesondere solche gesättigter Natur, auch bei neutraler Reaktion die Eigenschaft, das Platzen des Narbens zu verursachen.
  • Von den Schwefelsäureestern sekundärer Alkohole bzw. ihren Salzen, die durch Ketonisierung von Fettsäuren mit 5 bis i i Köhlenstoffatomen, Reduktion zum entsprechenden sekundären Alkohol mit 9 bis z i Kohlenstoffatomen und Sulfonierung sowie gegebenenfalls Neutralisation gewonnen werden, - war es bekannt, daß sie ein gutes Netz-, Reinigungs-, Dispergierungs- und Lösungsvermögen besitzen sollen. Da diese Alkoholschwefelsäureester Beine andere Konstitution besitzen als die bisher zur Entfettung von Häuten vorgeschlagenen Alkoholschwefelsäureester, indem jene die Schwefelsäureestergruppe in der Mitte der langen aliphatischen Kette tragen, konnte die allgemeine Angabe über die kapillaraktiven Eigenschaften dieser sekundären Alkoholschwefelsäureester keinen Schluß auf eine etwaige Verwendbarkeit zum Entfetten von Häuten zulassen.
  • Abweichend von den erwähnten mehr oder weniger unbestimmten Angaben wurde nun gefunden, daß lösliche Salze der Schwefelsäureester von aliphatischen Alkoholen einer Molekulargröße von etwa 6 bis 1a Kohlenstoffatomen bzw., wenn es sich um ungesättigte Alkoholsulfonate handelt, bis zu 18 Kohlenstoffatomen bei Einhaltung eines pH-Wertes zwischen 7 und i ieine besonders gute entfettende Wirkung auf fettreiche Häute und Felle, wie z. B. Schaf- und Ziegenfelle sowie Schweine- una Roßhäute, ausüben, die diejenige der Fettalkoholschwiefelsäureester gesättigter Alkohole mit i q. und mehr Kohlenstoffatomen wesentlich übertrifft, ohne daß dabei der Narben irgendwie ungünstig beeinflußt wird. Besonders geeignet sind beispielsweise die Sulfonierungsprodukte, die aus der niedrigst siedenden, etwa i S o/o der Gesamtalkohole betragenden Fraktion der den Kokosfettsäuren und Palmkernfettsäuren ,entsprechenden Alkohole gewonnen sind. Ähnlich wirken die Sulfonierungsprodukte der Alkohole. gleicher Molekulargröße,. die durch katalytische Hydrierung des Vorlaufes der durch Paraffinoxydation gewonnenen Fettsäuren erhalten werden. Obwohl man wußte, daß Schwefelsäureester im allgemeinen emulgierende Eigenschaften ,aufweisen, ist das besonders günstige Verhalten dieser Klasse von Schwefelsäureestern niederer. und mittlerer Fettalkohole gänzlich unerwartet, um so mehr, als im allgemeinen die emulgierenden Eigenschaften derartiger Verbindungen mit steigendem Molekulargewicht zunehmen. Vermutlich kommt die besonders vorteilhafte Wirkung dieser Fettalkoholschwefelsäureester@ dadurch zustande, daß auch die Qüellungsverhältnisse in der Haut bzw. im.Narben bei Verwendung :dieser Verbindungen besonders günstig sind. Auch eine besondere lösende Wirkung auf die .interzellularen Eiweißstoffe; die das in der .Haut abgelagerte Fett teilweise einhüllen und zunächst der Emulgi@erungentziehen, scheint hier eine Ralle zu spielen.
  • Die folgenden Beispiele zeigen, wie das-Verfahren zweckmäßig ,ausgeführt werden kann.
  • Beispiel 1 ' Schafblößen werden, wie üblich, geweicht, geäschert,gebeizt und geläutert. Nach gutem Spülen (Läutern) mit Wasser von ungefähr 3o°C kommen die Blößen, ohne sie abtropfen zu lassen, il ein langsam laufendes Faß. Bei abgetropften Blößen werden i o bis 15 0/0 Wasser, bezogen auf das Blößengewicht, zugesetzt. Es hat sich als zweckmäßig verwiesen, in einer solch kurzen Flotte zu arbeiten. Die Flotte wird durch Zusatz einer entsprechenden Menge Natriumcarbonat bzw. Borax Moder ähnliche Alkalisalze,auf pii 8 bis 8,5 eingestellt. Hierauf werden o,25% Fettalkoholsulfonat, auf Fettalkoholgehalt berechnet, in einer Verdünnung von 1:5 durch die hoble Achse ins Faß gegeben und die Blößen während i Stunde bei 35 bis 38°C hiermit behandelt. Als Fettalkoholsulfo-nat dient das Natriumsalz des Sulfonierungsproduktes des Vorlaufes der Iioko-sfettalk öhole (6% der Gesamtalkoholmenge). Nach der Entfettung -werden die Blößen mit lauwarmem Wasser zur Entfernung des ,gelösten und emulgierten Naturfettes gespült. Die Blößen sind nach der Behandlung nichtgequollen, sondern sehr schlank. Durch das Verfahren wird nicht nur das überschüssige Naturfett .aus den Blößen herausgelöst, sondern auch gleichzeitig die Epidermis- und Pigmentreste viel besser als bei den bisherigen Methoden entfernt. Wenn bisher nach dem Beizen geglättet wurde, so wird bei diesem 'Verfahrenerst nach dem Entfetten und Spülen geglättet. Das fertiggestellte Leder zeigt ein flieckenreines Aussehen und ist geschmeidig und sehr reißfest. Die Handschuhleder zeichnen sich durch eine besonders gute Weichheit und Zügigkeit aus. Die vegetabilisch :gegerbten Leder sind . be- sonders hell in der Farbe. Ein Vergleichsversuch mit o,25 % Fettalkoholsulfonat, auf Fettalkoholgehalt berechnet, von technischem Tetradecylschwefelsäureester (Natriumsalz) unter sonst gleichen Bedingungen, ergibt gequollene und geschrumpfte Blößen. Das fertige Leder zeigt meist einen angegriffenen Narben ' (stärke Verminderung des Natur-.glanzes), der .außerdem stark zum Platzen neigt. Das Leder fühlt sich strohig ,sui und zeigt keine genügende Entfernung- des Naturfettes.
  • - Beis.piel2 - Schafblößen werden nach dem Äschern Lund Spülen. bei einem pH-Wert der Blößen von ungefähr io,5 und- einem p171-Wert der Flotte von i i, mit o,25 % Fettalkoh olsulfon:at- auf Fettalkoholgehalt berechnet, während i Stunde im langsam laufenden Faß bei 35 bis 38°C behandelt. Die Flottenmenge beträgt i o bis 15 % vom Blößengewicht. Nach dem Entfetten wird mit lauwarmem Wasser (ungefähr 3o° C) gespült; und anschließend werden die Blößen entkälkt und gebeizt bzw. nur gebeizt. Nach dem Beizen und Läutern wird zweckentsprechend geglättet. Die Blößen, die anfangs eine .alkalische Quellung besitzen, werden durch die Einwirkung des Fettalkoholsulfonates wieder schlank. Ein großer Teil der Epidermisreste und "der Pigmente, die sonst nur durch die fermentative Beize gelockert werden, wird bereits bei -der Entfettung entfernt. Das fertige Leder zeigt ein sehr gleichmäßiges, fleckenreines Aussehfen und fühlt sich geschmeidig an. Der Vergleichsversuch mit technischem Tetradecylsulfonat zeigt auch hier, daß die vorhandene Quellung nicht vermindert, sondern im Gegenteil vergrößert wird und ein deutliches Schrumpfen eintritt. Die Leder sind im Griff hart und strohig, und der Narben neigt leicht zum Platzen.
  • Beispiel 3 Schafblößen werden mit einer Flottenmenge von io %, bezogen auf das Blöß,engewicht, bei einem pii-Wert der Flotte von 7, mit 2% Natriumsalz eines technischen Fettalk oholsulfonats, gewonnen aus der ersten Fraktion der I<#okosfettalkohole (15Ö/0 der Gesamtalkohole), wie in Beispiel i beschrieben, behandelt. Die Blößen sind sehr schlank, das fertige Leder weich, der Narben geschmeidig.
  • In diesem Falle ist der Entfettungseffekt nicht so gut wie beim Arbeiten bei einem PH-Wert von 8 bis 8,5.
  • Die ha den Beispielen angegebenen Prozentzahlen beziehen sich auf das Blößengewicht? Ähnliche Ergebnisse erzielt man durch Verwendung des -Natriumsalzes oder Ammoniumsalzes des technischen - Oleylalkoholschmrefelsäureesters.
  • Das Verfahren kann auch in 1,ombination mit einer' vorhergehenden Entflettunig mittels organischer Lösungsmittel für sich oder in emulgierter Form .angewendet werden, was insbesondere bei der Bearbeitung . außerordentlich fetter Felle vorteilhaft sein kann. Auch kann man den wäßrigen Lösungen der gemäß der Erfindung zu verwiendenden Alkoholschvvefelsäureester organische Lösungs ;# mittel zusetzen. .. . '

Claims (1)

  1. PATENTANSPRÜCHE: i. Verfahren zum Entfetten@von Häuten und Fellen .durch Behandlung,mit Schwefelsäureestern aliphatischer Alkohole bzwv. ihrer Salze, dadurch gekennzeichnet, daß man Schwefeisäureester der niedrigstsiedenden Fraktion der den Kokosfettsäuren und Palmkernfettsäuren @entsprechenden Alkohole oder Schwefelsäureester der Alkohole, die. durch katalytische Hydrierung des Vorlaufs der durch Paraffin-@oxydation gewonnenen Fettsäuren er-#Tialten werden, bzw. ihre Salze bei pH- arten zwischen 7 und i i verwendet. . Verfahren gemäß Anspruch i, ge- ei-nzeichnet durch eine vorhergehende
    Behandlung -mit einem organischen Fett= lösungsmittel für sich oder in wäßriger Emulsion. 3. -Verfahren gemäß Anspruch i, dadurch gekennzeichnet, daß man den Behandlungsflüssigkeiten neben den Alkoholschwefelsäureestern bzw. ihnen Salzen noch organische Fettlösungsmittel zusetzt.
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