DE69637409T2 - Messverfahren zur bestimmung der amplitude und phase der grundschwingung einer wechselspannung - Google Patents

Messverfahren zur bestimmung der amplitude und phase der grundschwingung einer wechselspannung Download PDF

Info

Publication number
DE69637409T2
DE69637409T2 DE69637409T DE69637409T DE69637409T2 DE 69637409 T2 DE69637409 T2 DE 69637409T2 DE 69637409 T DE69637409 T DE 69637409T DE 69637409 T DE69637409 T DE 69637409T DE 69637409 T2 DE69637409 T2 DE 69637409T2
Authority
DE
Germany
Prior art keywords
frequency
filter
amplitude
phase
voltage
Prior art date
Legal status (The legal status is an assumption and is not a legal conclusion. Google has not performed a legal analysis and makes no representation as to the accuracy of the status listed.)
Expired - Lifetime
Application number
DE69637409T
Other languages
English (en)
Other versions
DE69637409D1 (de
Inventor
Ivo Brncic
Birger HILLSTRÖM
Valter Makovac
Current Assignee (The listed assignees may be inaccurate. Google has not performed a legal analysis and makes no representation or warranty as to the accuracy of the list.)
ABB AB
Original Assignee
ABB AB
Priority date (The priority date is an assumption and is not a legal conclusion. Google has not performed a legal analysis and makes no representation as to the accuracy of the date listed.)
Filing date
Publication date
Application filed by ABB AB filed Critical ABB AB
Application granted granted Critical
Publication of DE69637409D1 publication Critical patent/DE69637409D1/de
Publication of DE69637409T2 publication Critical patent/DE69637409T2/de
Anticipated expiration legal-status Critical
Expired - Lifetime legal-status Critical Current

Links

Classifications

    • GPHYSICS
    • G01MEASURING; TESTING
    • G01RMEASURING ELECTRIC VARIABLES; MEASURING MAGNETIC VARIABLES
    • G01R23/00Arrangements for measuring frequencies; Arrangements for analysing frequency spectra
    • G01R23/16Spectrum analysis; Fourier analysis
    • G01R23/165Spectrum analysis; Fourier analysis using filters
    • G01R23/167Spectrum analysis; Fourier analysis using filters with digital filters

Landscapes

  • Physics & Mathematics (AREA)
  • Mathematical Physics (AREA)
  • General Physics & Mathematics (AREA)
  • Measurement Of Current Or Voltage (AREA)
  • Testing Electric Properties And Detecting Electric Faults (AREA)
  • Measuring Frequencies, Analyzing Spectra (AREA)

Description

  • Technisches Gebiet
  • Die vorliegende Erfindung betrifft ein Messverfahren zum Bestimmen der Amplitude und Phase des Grundtons/der Grundfrequenz sowie der Oberschwingungen bzw. Harmonischen, falls vorhanden, einer Wechselspannung. Die Erfindung kann in Verbindung mit numerischen Relais angewendet werden, die mit einer konstanten Abtastfrequenz arbeiten, sich aber an größere Schwankungen bzw. Veränderungen der Frequenz des Grundtons anpassen, indem zur Berechnung von Amplitude und Phase eine optimale Anzahl von Abtastpunkten für einen adaptiven Fourierfilter gewählt wird, der in dem Relais eingeschlossen ist. Die Parameter des Filters können zur Messung der Amplitude und der Phase des Grundtons/der Grundfrequenz der Wechselspannung oder der Oberschwingungen der Wechselspannung angepasst sein.
  • Hintergrund
  • Für Relais- und Schutzgeräte bei Energieerzeugungs- und Übertragungseinrichtungen wie Generatoren, Transformatoren, Hochspannungsleitungen und Schaltgeräten sind die Amplitude und der Phasenwinkel des Grundtons der Netzspannung wesentliche Messwerte als Eingangsparameter für verschiedene Überwachungs- und Schutzfunktionen. Für dreiphasige Systeme wird die Mitsystemspannung normalerweise von den drei Phasenspannungen zu Erde berechnet. Aus Sicht der Messtechnik ist die Mitsystemspannung stabiler als jede einzelne Phasenspannung. Die Mitsystemspannung kann als ein Vektor betrachtet werden, der am Koordinatenursprung in der komplexen Ebene beginnt und mit der Frequenz der Netzspannung rotiert. Bei digitalen Relaisanlagen wird der Grundton mit Hilfe eines Fourierfilters aus einem Eingangssignal gewonnen, das proportional zur Netzspannung ist, wobei die nominale Frequenz des betreffenden Netzes, normalerweise 50 oder 60 Hz, der festen Nennfrequenz des Filters entspricht. Die Nennfrequenz des Filters wird im folgenden als die Filterfrequenz bezeichnet. Der Filter basiert auf einer festen Anzahl von Abtastungen und darauf, dass die Abtastfrequenz konstant ist. Die Amplitude des Ausgangssignals eines solchen Filters als Funktion der Frequenz des Eingangssignal für ein sinus- oder kosinusförmiges Eingangssignal mit einer Amplitude 1 wird in 1 gezeigt, wobei mit 20 Abtastungen pro Zyklus der Filterfrequenz gearbeitet wird. Die Amplitude des Ausgangssignals des Filters mit einem solchen Eingangssignal wird im folgenden als der Amplitudengang des Filters bezeichnet. Drei wichtige Eigenschaften eines solchen Filters werden aus der Figur ersichtlich, und zwar:
    • 1) Der Filter unterdrückt zum Berechnen der Amplitude des Grundtons alle Oberschwingungen der Filterfrequenz vollständig.
    • 2) Der Amplitudengang ist für alle Frequenzen außer der Filterfrequenz und ihrer Oberschwingungen phasenabhängig. Dies wird in 1 gezeigt, wo der Amplitudengang des Filters auf eine Sinus- oder Cosinus-Wechselspannung gezeigt wird. Der Amplitudengang für eine Sinusspannung wird mit der durchgezogenen Linie gezeigt, der Amplitudengang auf eine Cosinusspannung mit der unterbrochenen Linie. Für größere Frequenzschwankungen der Wechselspannung ist der Amplitudengang kleiner als 1 und wird zusätzlich zeitlich zwischen den durchgezogenen und unterbrochenen Grenzlinien in 1 oszillieren.
    • 3) Der Amplitudengang des Filters weicht selbst bei kleinen Abweichungen Δf von der Filterfrequenz f des Eingangssignals des Filters von 1 ab. Die Abweichung ist in erster Ordnung Δf/2f oder 1%/Hz bei einer Filterfrequenz von 50 Hz.
  • Die Kombination aus 2) und 3) ergibt Bereiche mit großer Instabilität. Innerhalb dieser Bereiche oszilliert die Amplitude des Ausgangssignals zwischen der Amplitude des Ausgangssignals eines sinusförmigen und der eines cosinusförmigen Eingangssignals. In Bezug auf die Eigenschaft 1) ist der Zusammenhang, dass ein reines Sinus- oder Cosinus-Eingangssignal mit einer Frequenz, die etwas von der Filterfrequenz abweicht, zu einem Ausgangssignal führt, welches Oberschwingungen enthält. Dies kann verwendet werden, um die Frequenz des Grundtons zu messen, wobei die über die Oberschwingungen „einstreuende" Amplitude als ein Maß der Frequenzabweichung genommen wird. Dies wird unter anderem in US 4,319,329 gezeigt.
  • In vielen Anwendungsbereichen treten nur sehr kleine Frequenzabweichungen auf, beispielsweise in großen Stromnetzen. Die Abweichungen aufgrund der Eigenschaften 2) und 3) des Filters sind dann vernachlässigbar. Die auftretenden kleinen Frequenzabweichungen Δf können dann zum Beispiel mit Hilfe des vorstehend genannten „Einstreu-Effekts" gemessen werden.
  • Durch Messen der Winkelgeschwindigkeitsdifferenz Δω = 2πΔf zwischen der Mitsystemspannung und einem Referenzvektor für die Filterfrequenz in der komplexen Ebene kann die Netzspannung mit höherer Genauigkeit gemessen werden. Dieses Verfahren wird ausführlich in dem Artikel „A new measurement technique for tracking voltage phasors, local system frequency and rate of change of frequency" von A. G. Phadke, J. S. Thorp und M. G. Adamiak, IEEE Trans. an Pas., Band 102, Nr. 5, Mai 1983, S. 1025–1038 beschrieben.
  • Es gibt jedoch Situationen, in denen Kraftwerke großen Frequenzänderungen bzw. abweichungen ausgesetzt sein können. Ein Beispiel ist, wenn Generatoren und damit verbundene Transformatoren gestartet werden. Ein weiteres Beispiel sind Systeme zur Wechselstromerzeugung, die mittels Hochspannungs-Gleichstrom an die Stromübertragung angeschlossen sind. Hier können die Verbindung und Trennung einer Gleichspannungsleitung plötzlich zu beträchtlichen Frequenzänderungen führen. In solchen Situationen kann es schwierig sein, die Amplitude, Phase und Frequenz der Netzspannung mit akzeptabler Genauigkeit zu bestimmen.
  • Eine Lösung für das vorstehende Problem ist unter anderem in dem Artikel „Open System Relaying" von P. G. McLaren et al., IEEE Trans. an Power Delivery, Band 9, Nr. 3, Juli 1994, S. 1316–1324 beschrieben. Gemäß diesem Artikel wird die Frequenz mit einem Verfahren gemessen, die auf der Rotation der Mitsystemspannung im Vergleich zu dem Referenzvektor der Filterfrequenz beruht. Der Frequenzwert wird an eine Abtasteinheit zurückgegeben, wo die Abtastfrequenz angepasst wird, indem die Zeit zwischen jeder Abtastung so angepasst wird, dass ein Zyklus bzw. eine Periode des Grundtons immer der Anzahl von Abtastpunkten entspricht, aus denen der Filter aufgebaut ist. Die Abtastfrequenz wird ständig aktualisiert, so dass eine dynamische Anpassung an die Grundfrequenz erreicht wird.
  • Das beschriebene Verfahren bietet eine korrekte Messung der Frequenz, Amplitude und Phase des Grundtons und kann dazu veranlasst werden, schnellen Änderungen der Frequenz zu folgen. Ein Nachteil des Verfahrens ist jedoch, dass die feste Abtastfrequenz aufgegeben werden muss. Dies erfordert kompliziertere Ausrüstung zur Datenerfassung und führt dazu, dass die Verfügbarkeit synchron gewonnener Daten, die für andere Schutz- und Relaisfunktionen benötigt werden, verloren geht. Synchron erfasste Daten sind unter anderem für ein digitales Oszillogramm des Verlaufs der Interferenz zur späteren Auswertung wichtig. Wenn gewünscht ist, eine synchrone Datenerfassung beizubehalten und damit eine konstante Abtastfrequenz, ist es daher erforderlich, dass Teile der Ausrüstung verdoppelt werden.
  • Zusammenfassung der Erfindung
  • Das Problem wird mit einem Messverfahren gemäß Anspruch 1 gelöst. Die der Erfindung zugrunde liegende Idee ist, eine Abtasteinheit mit konstanter Abtastfrequenz mit einem adaptiven Fourierfilter zu kombinieren, der in Bezug auf die Anzahl von Abtastpunkten so angepasst ist, dass die Abweichung zwischen der Filterfrequenz und der gemessenen Netzfrequenz minimiert wird. Wenn zum Beispiel die Netzfrequenz 50 Hz beträgt und die Abtastfrequenz 1000 Hz, basiert der Filter auf 20 Abtastwerten, so lange die Frequenz nicht mehr als wenige Prozent von 50 Hz abweicht. Wenn die Frequenz beispielsweise auf 48 Hz abgefallen ist, ist die optimale Anzahl von Abtastwerten 21, was einem exakten Filter für 47.62 Hz entspricht. Wenn die Frequenz auf 52 Hz angestiegen ist, ist die optimale Anzahl von Abtastwerten 19, was einem exakten Filter für 52.63 Hz entspricht. Die Abtastfrequenz, 1000 Hz, bleibt unverändert, während gleichzeitig synchron erfasste Signale und die Zeitreferenz für andere Schutz- und Relaisfunktionen aufrechterhalten werden.
  • Das Anpassen der Anzahl von Abtastwerten des adaptiven Filters umfasst gemäß der Erfindung die folgenden Schritte:
    • – Bestimmen der Amplitude der relevanten Phasenspannungen mit Hilfe adaptiver Fourierfilter, gemäß dem Verfahren, das nachstehend unter „Beschreibung der bevorzugten Ausführungsformen" beschrieben ist, und wobei die Fourterkoeffizienten des Filters an den nominalen Grundton/Grundfrequenz des Netzes als Anfangswert angepasst sind;
    • – Bestimmen, auf herkömmliche Weise, der relevanten Mitsystem-Spannung auf Grundlage der gemessenen Phasenspannungen;
    • – Bestimmen des Grundtons/der Grundfrequenz der relevanten Phasenspannungen durch Bestimmen der Differenz zwischen der Rotationsfrequenz des Referenzvektors des adaptiven Filters, der anfangs an die nominale Grundfrequenz/Grundton des Netzes angepasst ist, und der Drehfrequenz der relevanten Mitsystem-Spannung;
    • – Wiederherstellen bzw. Zuruckführen der auf diese Weise bestimmten Grundfrequenz/Grundtons an den adaptiven Filter;
    • – dass der adaptive Filter die Anzahl von Abtastwerten wählt, die einer Filterfrequenz entsprechen, welche so nah wie möglich der relevanten bestimmten Grundfrequenz/Grundton entspricht;
    • – wenn die gewählte Anzahl von Abtastwerten geändert wurde, die Fourterkoeffizienten des adaptiven Filters an die neue Anzahl von Abtastwerten angepasst sind, wobei für jede gewählte Anzahl von Abtastwerten Fourterkoeffizienten angelegt sind;
    • – Bestimmen der Amplitude und der Phase der relevanten Phasenspannungen auf Grundlage der relevanten Grundfrequenz/Grundtons und der Fourterkoeffizienten.
  • Das beschriebene Verfahren kann auch auf verschiedene Oberschwingungen der Wechselspannung angewandt werden.
  • Alle der vorstehend genannten Funktionen sind in Software des adaptiven Filters programmiert. Somit muss die Hardware des Relais ansonsten nicht geändert werden, verglichen mit Ausrüstung, die für Anwendungen vorgesehen ist, bei denen nur kleine Frequenzschwankungen auftreten und die sowohl mit konstanter Abtastfrequenz als auch mit einer konstanten Anzahl von Abtastwerten für den Filter arbeitet.
  • Kurze Beschreibung der Zeichnungen
  • 1 zeigt die Amplitude des Ausgangssignals eines Fourierfilters mit einer festen Filter- bzw. Abtastfrequenz als Funktion der Frequenz und Phase des Eingangssignals.
  • 2 ist ein Diagramm, das das Prinzip einer Ausführungsform der Erfindung zeigt.
  • 3 zeigt die Mitsystem-Spannung für 45 Hz nach Filtern mit einem Filter für 50 Hz in einem Koordinatensystem, das dem Referenzvektor des Filters folgt.
  • 4 ist eine Vergrößerung von 1 für einen Frequenzbereich um die nominale Netzspannung 50 Hz, die auch die Amplitude des Ausgangssignals eines adaptiven Fourierfilters gemäß der Erfindung zeigt.
  • 57 zeigen die Ergebnisse eines adaptiven Fourierfilters gemäß der Erfindung bei Frequenzverringerung und Frequenzwiederherstellung von 50 Hz auf 42 Hz und zurück auf 50 Hz.
  • Beschreibung der bevorzugten Ausführungsformen
  • Ein grundlegendes Diagramm einer Ausführungsform der Erfindung ist in 2 gezeigt. Ein Aufbau, der starke Frequenzschwankungen aufweisen kann, kann einen Generator 1 umfassen, der direkt mit einem Transformator bzw. Wandler 2 verbunden ist, wobei die Verbindung zum Netz während der Inbetriebnahme des Generators durch einen Trennschalter 3 getrennt ist. Über einen Messwandler 4 und einen analogen oder diskreten Vorfilter 5, der hochfrequente Anteile ausfiltert, wird das Spannungssignal an eine Abtastvorrichtung 6 mit einer konstanten Abtastfrequenz weitergeleitet. Die abgetasteten Signalwerte werden in einen adaptiven Fourierfilter 7 geführt. Dies wird für alle drei Phasen durchgeführt. Nach der Filterung werden die so erhaltenen Grundton-Amplituden für die drei Phasen einerseits für andere Überwachungs-, Schutz- und Relaisfunktionen 8 verwendet, und andererseits wird in einer ersten Berechnungseinheit 9 die Mitsystem-Spannung berechnet, die in einer zweiten Berechnungseinheit 10 zur Berechnung der Frequenz des Grundtons verwendet wird. Der so erhaltene Wert der Frequenz wird über die ununterbrochene Leitung an den adaptiven Fourierfilter 7 zurückgeführt, wo die optimale Anzahl von Abtastpunkten für den Filter für die gemessene Frequenz gewählt wird. Der Fourierfilter, die Berechnung der Mitsystemspannung und die Frequenzbestimmung sind alle Teil derselben Software 12. Die Rückkopplung findet somit innerhalb der Software statt.
  • Als Vergleich ist die Rückkopplung der Frequenz an die Abtastvorrichtung 6, gemäß dem Frequenzanpassungsverfahren, das unter Hintergrund beschrieben wurde, als unterbrochene bzw. gestrichelte Linie 13 gezeigt. Wie aus dem vorstehenden ersichtlich ist, erfordert dieses Verfahren eine Abtastvorrichtung mit einer variablen Abtastfrequenz, da die Frequenzanpassung nicht in jeder Hinsicht innerhalb der Software vorgenommen werden kann.
  • Die drei Phasenspannungen werden mit Hilfe eines Fourier-Filter-Algorithmus wie folgt berechnet:
    Figure 00070001
  • Yc1
    Realteil des Grundtons der Phasenspannung
    Ys1
    Imaginärteil des Grundtons der Phasenspannung
    Y1
    Amplitude des Grundtons der Phasenspannung
    y
    Istwert des Eingangssignals
    (i)
    Index für den zuletzt berechneten Wert
    (j)
    Index für das j-te der letzten Ns Eingangssignale
    Ns
    Einzahl der Abtastwerte pro Zyklus
    Θ
    Winkel zwischen aufeinander folgenden Abtastwerten: Θ = 2π/Ns
  • Aus den drei Phasenspannungen Wird die Mitsystem-Spannung auf herkömmliche Weise berechnet. Das Bilden des Durchschnittswerts und die Verringerung von „Aliasing-Effekten" führen dazu, dass die Mitsystem-Spannung einen relevanteren Wert darstellt als jede Phasenspannung für sich.
  • Der Referenzvektor der Filterfrequenz f0 wird so gewählt, dass er in der komplexen Ebene ruht. Falls die Frequenz f der gemessenen Mitsystemspannung mit der Filterfrequenz zusammenfällt, ruhen sowohl der Referenzvektor als auch die Mitsystem-Spannung. Sobald die Filterfrequenz und die Frequenz der Mitsystemspannung voneinander abweichen, rotiert die Mitsystemspannung in Bezug auf den Referenzvektor mit durchschnittlich der Differenzfrequenz Δf = f – f0. Die Rotation ist im Uhrzeigersinn, falls die Signalfrequenz geringer als die Grundfrequenz des Filters ist, und gegen den Uhrzeigersinn, falls die Signalfrequenz größer als die Grundfrequenz des Filters ist. Die Tatsache, dass dies nur auf einen Durchschnittswert zutrifft, ergibt sich aus 3, die in einem Koordinatensystem zeigt, wie die Mitsystemspannung dem Referenzvektor bei der Frequenz f = 45 Hz der Mitsystemspannung nach Filterung mit einem festen Fourierfilter mit f0 = 50 Hz als Filterfrequenz und 20 Abtastwerten pro Zyklus folgt. Nach dem anfänglichen Einschwingen schwankt die Mitsystemspannung zyklisch bezüglich Betrag und Winkelgeschwindigkeit. Im Durchschnitt rotiert die Mitsystemspannung im Uhrzeigersinn mit Δf = 5 Hz. Durch Berechnung der Differenzfrequenz über ein Intervall von einigen, z. B. vier, der Zyklen des Filters, kann jedoch ein sehr genauer Wert für Δf und damit auch die Netzfrequenz f erhalten werden.
  • Nach der Berechnung der relevanten Netzfrequenz wird überprüft, ob die Anzahl von Abtastwerten für den modifizierten Fourierfilter immer noch optimal ist, oder ob sie angepasst werden muss, so dass die neue entsprechende Grundfrequenz des Filters in geringerem Maße von der Signalfrequenz abweicht. Wenn die nominale Filterfrequenz f0 der nominalen Netzfrequenz entspricht (z. B. 50 Hz) und die zugehörige nominale Anzahl von Abtastwerten N0 ist, werden die Filterfrequenzen f ~0, was für große Frequenzabweichungen f ~0 = f0·(Ns/N0) ist, wobei NS die relevante Anzahl von Abtastwerten ist. Als Beispiel wird eine Netzfrequenz von f = 48 Hz gemessen. Die optimale Anzahl von Abtastwerten für den Filter wird dann Ns = 19 mit der Grundfrequenz des Filters f ~0 = 47.62 Hz.
  • Wie aus 4 ersichtlich ist, kann der Fehler der gemessenen Amplitude mit diesem Verfahren innerhalb von +/– 1.5% gehalten werden. Um in der Praxis zu funktionieren, müssen die Frequenzberechnung und die Anpassung des Filters mit Sicherheitsroutinen für sehr schnelle Frequenzänderungen, Unterbrechungen und ähnliches erweitert werden. Die Anzahl von Zyklen für die Frequenzberechnung, normalerweise vier, kann nach unten angepasst werden. Als Beispiele zeigen 5 bis 7 die Ergebnisse eines modifizierten Fourierfilters gemäß der Erfindung für eine Frequenzverringerung und -wiederherstellung von 50 Hz auf 42 Hz und zurück auf 50 Hz mit einer Frequenzänderungsrate von 2 Hz/s. 5 zeigt, wie die berechnete Netzfrequenz der tatsächlichen Netzfrequenz folgt. 6 zeigt die Anzahl von Abtastwerten des Filters, die Phase der Mitsystemspannung, und die Anzahl von Zyklen für die Frequenzberechnung als Funktion der Zeit. 7 zeigt den Fehler der Amplitude für eine der Phasenspannungen gegen Erde sowie für die Mitsystemspannung als Funktion der Zeit. Es ist ersichtlich, dass der Fehler der Amplitude der Mitsystemspannung deutlich unter 1% bleibt.

Claims (2)

  1. Messverfahren zum Bestimmen der Amplitude und der Phase des Grundtons einer Wechselspannung in einem Wechselstromnetz mit einer nominalen Grundfrequenz, wobei die Bestimmung in einem numerischen Relais (12) durchgeführt wird, basierend auf einer konstanten Abtastfrequenz, und umfassend einen Fourierfilter (7) mit einer Filterfrequenz und einer Anzahl von Abtastpunkten zum Bestimmen der Amplitude und der Phase der Wechselspannung, wobei das Messverfahren dadurch gekennzeichnet ist, dass der Fourierfilter ein adaptiver Fourierfilter ist, bei dem die Anzahl der Abtastpunkte anpassbar ist, und dadurch, dass das Verfahren einen Schritt des Anpassens der Anzahl von Abtastpunkten auf eine solche Weise umfasst, dass die Abweichung zwischen der Filterfrequenz des adaptiven Filters, angepasst an die nominale Grundfrequenz des Wechselstromnetzes, und einer Grundtonfrequenz, die mit einer Berechnungseinheit (10) bestimmt wird, minimiert wird.
  2. Messverfahren zum Bestimmen der Amplitude und der Phase des Grundtons einer Wechselspannung in einem Wechselstromnetz mit einer nominalen Grundfrequenz nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass der Schritt des Anpassens der Anzahl von Abtastpunkten einschließt, dass die Amplitude der Phasenspannungen des Wechselstromnetzes mit dem adaptiven Filter (7) mit Fourterkoeffizienten bestimmt wird, die an die nominale Grundfrequenz des Wechselstromnetzes als Anfangswert angepasst sind, und dass die relevante Mitsystem-Spannung basierend auf den Phasenspannungen mit einer ersten Berechnungseinheit (9) bestimmt wird, und dass die relevante Grundtonfrequenz der Phasenspannungen mit einer zweiten Berechnungseinheit (10) durch Bestimmen der Differenz zwischen der Drehfrequenz des Referenzvektors des adaptiven Filters, anfangs angepasst an die nominale Grundfrequenz des Netzes, und der Drehfrequenz der Mitsystem-Spannung bestimmt wird, und dass die relevante Grundtonfrequenz, die so bestimmt wurde, an den adaptiven Fourierfilter zurückgegeben wird, und dass die Anzahl von Abtastwerten gewählt wird, die einer Filterfrequenz des adaptiven Filters entspricht, welche so nah wie möglich an der relevanten bestimmten Grundtonfrequenz liegt, und dass die Fourterkoeffizienten des adaptiven Filters an die gewählte Anzahl von Abtastwerten angepasst werden, und dass die Amplitude und die Phase der relevanten Phasenspannungen auf Grundlage der relevanten Grundtonfrequenz des Wechselspannungsnetzes bestimmt werden.
DE69637409T 1995-11-03 1996-10-24 Messverfahren zur bestimmung der amplitude und phase der grundschwingung einer wechselspannung Expired - Lifetime DE69637409T2 (de)

Applications Claiming Priority (3)

Application Number Priority Date Filing Date Title
SE9503880A SE506153C2 (sv) 1995-11-03 1995-11-03 Mätförfarande för bestämning av amplitud och fas hos en växelspännings grundton
SE9503880 1995-11-03
PCT/SE1996/001366 WO1997016738A1 (en) 1995-11-03 1996-10-24 Measuring method for determining the amplitude and phase of the fundamental tone of an alternating voltage

Publications (2)

Publication Number Publication Date
DE69637409D1 DE69637409D1 (de) 2008-03-13
DE69637409T2 true DE69637409T2 (de) 2009-01-22

Family

ID=20400066

Family Applications (1)

Application Number Title Priority Date Filing Date
DE69637409T Expired - Lifetime DE69637409T2 (de) 1995-11-03 1996-10-24 Messverfahren zur bestimmung der amplitude und phase der grundschwingung einer wechselspannung

Country Status (4)

Country Link
EP (1) EP0801745B1 (de)
DE (1) DE69637409T2 (de)
SE (1) SE506153C2 (de)
WO (1) WO1997016738A1 (de)

Families Citing this family (4)

* Cited by examiner, † Cited by third party
Publication number Priority date Publication date Assignee Title
US7315036B2 (en) 2003-10-23 2008-01-01 The Flewelling Ford Family Trust Multifunction multi-spectrum signalling device
US7948420B1 (en) 2008-06-20 2011-05-24 Arrowhead Center, Inc. Eliminating the use of anti-aliasing filters in digital relays by oversampling
CN103592514A (zh) * 2012-08-15 2014-02-19 王景芳 一种新型谐波高精度检测方法
CN109921425B (zh) * 2019-03-29 2023-03-14 云南电网有限责任公司电力科学研究院 一种基于换流站的交流滤波器选相合闸控制方法及***

Family Cites Families (3)

* Cited by examiner, † Cited by third party
Publication number Priority date Publication date Assignee Title
EP0523263B1 (de) * 1991-07-16 1997-01-08 Wavetek Gmbh Methode zur Bestimmung der Frequenz eines dominanten Signals in einem Eingangssignal
DE4205300C2 (de) * 1992-02-18 1995-10-26 Licentia Gmbh Verfahren zur digitalen Ermittlung der Phasenlage und der Amplitude eines periodischen Signals
DE4330179C2 (de) * 1993-08-31 1995-06-29 Siemens Ag Digitales Verfahren zum Ermitteln einer Meßgröße aus einem elektrischen Signal

Also Published As

Publication number Publication date
SE9503880D0 (sv) 1995-11-03
WO1997016738A1 (en) 1997-05-09
SE9503880L (sv) 1997-05-04
SE506153C2 (sv) 1997-11-17
EP0801745B1 (de) 2008-01-23
EP0801745A1 (de) 1997-10-22
DE69637409D1 (de) 2008-03-13

Similar Documents

Publication Publication Date Title
CH679340A5 (de)
DE3854702T2 (de) Alysator zur analyse hochohmiger fehler in einem elektrischen energieversorgungsnetz.
EP0269827B1 (de) Digitales Messgerät
DE19780321B4 (de) Selbstabstimmender und kompensierender Detektor für Wicklungsfehler
DE69725636T2 (de) Gerät zur harmonischen Wellenformanalyse in einem elektrischen System
DE3333393C2 (de)
DE19983488B4 (de) System und Verfahren zur Frequenzkompensation in einer Energiemeßvorrichtung
DE3201131A1 (de) Verfahren und einrichtung zur bestimmung des gleichstromanteils in einer wechselstromschwingung
DE102012107021A1 (de) Vorrichtung zur Messung eines Wechselstroms
DE102016002267B4 (de) Anordnung und Verfahren zur Messung der elektrischen Eigenschaften am Anschlusspunkt eines elektrischen Energieversorgungsnetzes, von daran angeschlossenen Erzeugern, Verbrauchern oder Teilnetzen
DE102014223441B4 (de) Fehlererkennung für elektrische Netze
DE69637409T2 (de) Messverfahren zur bestimmung der amplitude und phase der grundschwingung einer wechselspannung
DE102013107567A1 (de) Vorrichtung und Verfahren zur Messung eines Wechselstroms
DE4205300C2 (de) Verfahren zur digitalen Ermittlung der Phasenlage und der Amplitude eines periodischen Signals
EP0763209B1 (de) Verfahren zum ermitteln von harmonischen oberschwingungen zu einer grundschwingung eines elektrischen signals
EP0117421A1 (de) Verfahren und Vorrichtung zur rauscharmen Frequenzmessung bei einer mehrphasigen elektrischen Leistungsübertragung
EP2340439B1 (de) Vorrichtung und verfahren zum erfassen des verbrauchs elektrischer energie
EP0197445B1 (de) Verfahren und Vorrichtung zum Bestimmen der Phasenlage eines mehrphasigen Messwertsystems
DE3410798A1 (de) Elektromagnetischer stroemungsmesser
DE102012209227A1 (de) Verfahren und Vorrichtung zum Messen der Grundfrequenz eines Leitungssignals
EP0996244A2 (de) Vorrichtung und Verfahren zum Orten von Störstellen in elektrischen Verteilnetzen
DE19913753A1 (de) Verfahren zur Bildung des Mittelwertes
EP0311825A1 (de) Frequenzrelais
DE10244056B3 (de) Verfahren zum Erzeugen eines Satzes von Steuersignalen für einen Umrichter eines aktiven Filters zur Kompensation von Oberschwingungen und anderen Schwingungen und Vorrichtung zur Durchführung derselben
CH663477A5 (de) Verfahren zur schnellen ermittlung des wertes einer wechselstromleistung oder einer wechselstromverbrauchsenergie.

Legal Events

Date Code Title Description
8364 No opposition during term of opposition