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Die
vorliegende Erfindung betrifft allgemein eine optisch durchsichtige
oder durchscheinende biozide Zusammensetzung, die nach Aktivierung
Chlordioxid freisetzt, und Verfahren zur Verwendung der Zusammensetzung.
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Chlordioxid
(ClO2) ist ein überlegenes Oxidationsmittel,
das im großen
Umfang als Bleichmittel, Desinfektionsmittel, Räuchermittel oder Desodorierungsmittel
benutzt wird. Es kann die Zellwandung oder Membran und Cytoplasma
von Schimmelpilzsporen, Bakterien und anderen mikrobiologischen
Verunreinigungen bei Konzentrationen von weniger als ein Teil je
Million durchdringen und sie zerstören.
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Chlordioxid
oder Natriumchlorit sind auch in Nahrungsmittelverpackungen eingebaut
worden. Untersuchungen haben gezeigt, dass Restgehalte dieser Konservierungsmittel
nicht zu einer signifikanten genetischen oder krebserzeugenden Gefahr
für Menschen
führen.
Meier et al. studierte die Wirkung von subchronischer und akuter
oraler Verabreichung von Chlor, Chlordioxid, Natriumchlorit und
Natriumchlorat auf die Auslösung
von Chromosomenaberrationen und Spermakopf-Missbildungen bei Mäusen [Environ.
Mutagenesis, 7, 201 (1985)]. Nur das hochreaktionsfähige Hypochlorit
führte
zu einem schwach positiven Effekt für mutagenes Potential. Die
anderen Verbindungen einschließlich
Chlordioxid und Natriumchlorit lösten
keine Chromosomenaberrationen oder erhöhte Anzahlen von Mikrokeimen
im Knochenmark der Mäuse
aus. Vilagines et al. schreiben die relativ gefahrlose Wirkung von
Chlordioxid anders als bei Hypochlorit und Chlor seiner Unfähigkeit
zu, Halomethane zu bilden [Proc. AWWA Disinfect. Semin., 24 S. (1977);
Chem. Abs. 93, 173513f]. Kürzlich
berichteten Richardson et al., dass eine EPA-Untersuchung der Reaktion
von Chlordioxid mit im Wasser entstandenen organischen Stoffen diese
Beobachtung bestätigte
[Environ. Sci. Technol., 28, 592 (1994)].
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Die
Japanischen Kokai Nr. 63/296,758, 63/274,434 und 57/168,977 beschreiben
Desodorierungsmittel, die Chlordioxid enthalten, das in ein Polymer,
keramische Kügelchen
bzw. in Vliestuch eingewickeltes Calciumsilikat eingebaut ist. Gele,
die Chlordioxid zur Verwendung als wirkliche Desinfektions anwendungen
erzeugen, werden von Kenyon et al. beschrieben, Am. J. Vet. Res.,
45(5), 1101 (1986). Clordioxid erzeugende Gele werden im Allgemeinen
dadurch gebildet, dass man ein suspendiertes Natriumchlorit enthaltendes
Gel mit einem Milchsäure
enthaltenden Gel unmittelbar vor der Verwendung mischt, um eine
vorzeitige Chlordioxidentbindung zu vermeiden. Chlordioxid freisetzende.
Gele wurden auch bei der Nahrungsmittelkonservierung eingesetzt.
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Bei
der Herstellung von Chlordioxidquellen wurden auch Einbettungsverfahren
angewendet. Das Kanadische Patent Nr. 959,238 beschreibt die Erzeugung
von Chlordioxid durch getrennte Einbettung von Natriumchlorit und
Milchsäure
in Polyvinylalkohol und Mischung der Kapseln mit Wasser zur Herstellung
von Chlordioxid.
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Tice
et al., US-Patent Nr. 4,585,482 beschreibt die allmähliche Hydrolyse
von alternierendem Poly(vinylmethylethermaleinsäureanhydrid) oder Poly(milch-Glycolsäure) zur
Erzeugung von Säure,
die Chlordioxid aus Natriumchlorit freisetzen kann. Ein Polyalkohol-Feuchtemittel
und Wasser werden mit dem Polyanhydrid oder der Polysäure in einen
Nylonüberzug
eingehüllt.
Nachdem Natriumchlorit durch die Nylonwand in die Hülle diffundiert
ist, reichert sich um die Nylonhülle
eine undurchlässige
Polystyrolschicht an, um Wasser in der Hülle zurückzuhalten. Die Hüllen können zur
Freisetzung von Chlordioxid auf Oberflächen aufgetragen werden. Obgleich
die Hüllen
eine biozide Wirkung für
mehrere Tage bis Monate haben sollen, beginnt die Freisetzung von
Chlordioxid unmittelbar nach der Zubereitung der Hüllen. Der
chargenweise Prozess zur Herstellung der Hüllen beinhaltet auch zahlreiche
chemische Reaktionen und physikalische Prozesse, von denen einige umweltrelevante
Entsorgungsprobleme darstellen.
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Wellinghoff
et al. haben Verbundstoffe formuliert, die eine hydrophobe Phase,
die ein Säure
freisetzendes Mittel enthält,
und eine Chlorit enthaltende hydrophile Phase umfassen. Der Verbundstoff
ist im Wesentlichen frei von Wasser, bis er Feuchtigkeit ausgesetzt
wird. Wenn er der Feuchtigkeit ausgesetzt wird, werden in der hydrophoben
Phase Säure
und Hydroniumionen erzeugt. Die Hydroniumionen wandern zu der hydrophilen
Phase und reagieren mit Chloritanionen, um aus dem Verbundstoff
Chlordioxid freizusetzen. Diese Verbundstoffe bestehen aus und erzeugen
nur von FDA genehmigte Substanzen oder Substanzen, die allgemein als
sicher anerkannt sind. Die Verbundstoffe können für die Nahrungsmittelverpackung
und andere Anwendungen eingesetzt werden, wo die Substanzen von
Menschen aufgenommen werden oder mit ihnen in Berührung kommen
können.
Diese Verbundstoffe sind beschrieben in US-Patent Nr. 5,360,609
und den schwebenden Europäischen
Patentanmeldungen Nr. 96921314.9 (WO-A-96(39030), 96918038.9 (WO-A-96/39296), 96919204.6
(WO-A-96/39029) und 96922397.3 (WO-A-96/39028).
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Die
Europäische
Patentanmeldung Nr. 96921314.9 (WO-A-96/39030) beschreibt einen für maximale Chlordioxid-Freisetzung
formulierten Verbundstoff, bei dem das hydrophile Material einen α-Aminoether
und ein Chloritsalz enthält,
das durch Umsetzung eines Iminiumchlorits und einer Base gebildet
wurde. Iminiumchlorit ist gegen nukleophilen Angriff durch das Chloritanion
unbeständig.
Wenn jedoch das Iminiumchlorit mit einer Base reagiert, werden der
beständigere α-Aminoether
und Chloritsalz gebildet.
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Die
Europäische
Patentanmeldung Nr. 96919204.6 (WO-A-96/39029) beschreibt eine Methode zur Maximierung
der Chlordioxid-Freisetzung aus einem aminhaltigen Verbundstoff
durch Weglassung der Chloritquelle, bis der Verbundstoff auf eine
Oberfläche
aufgebracht wird. Nach der Aufbringung wird der Verbundstoff Chlordioxidgas
ausgesetzt, das mit dem Amin in situ zu Iminiumchlorit reagiert
oder sich in dem Amin löst, um
Chloritanionen zu bilden. Der Verbundstoff wird dann in Gegenwart
von Feuchtigkeit aktiviert, um Chlordioxid freizusetzen. Der Verbundstoff
kann während
des Verfahrens, der Lagerung und Anwendung erhöhten Temperaturen ausgesetzt
werden, da das hydrophile Material kein Iminiumchlorit oder irgendwelche
Chloritanionen enthält,
die sich bei diesen Temperaturen zersetzen würden. Das Verfahren schließt auch
eine vorzeitige Freisetzung von Chlordioxid aus dem Verbundstoff
aus.
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Die
Europäische
Patentanmeldung Nr. 96919143.6 (WO-A-96/39200) beschreibt zahlreiche Methoden
der Verwendung von Verbundstoffen, wie den in den vorgenannten Europäischen Patentanmeldungen
(in denen Wellinghoff et al. die Erfinder sind), um eine Kontaminierung
durch Bakterien, Pilze und Viren sowie das Wachstum von Schimmelpilzen
auf Nahrungsmitteln, frischen Produkten, Fleisch und anderen Materialien
zu verlangsamen und Teppiche und dergleichen zu desodorieren.
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Obgleich
die Verbundstoffe von Wellinghoff et al. wirksame Biozide sind,
besteht ein Bedarf an bioziden Zusammensetzungen, bei denen der
säurefreisetzende
Bestandteil und der Chlorit enthaltende Bestandteil ein optisch
durchsichtiges oder durchscheinendes einphasiges Gemisch bilden.
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Summarischer
Abriss der Erfindung
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Unter
den Aufgaben der Erfindung sind zu nennen die Schaffung einer optisch
durchsichtigen oder durchscheinenden Zusammensetzung, die eine ausreichende
Konzentration Chlordioxid freisetzt, um Bakterien, Pilze, Schimmelpilze
und Viren zu beseitigen; die Schaffung einer solchen Zusammensetzung,
die nach Aktivierung für
einen Zeitraum von bis zu mehreren Monaten diese Chlordioxidkonzentrationen
freisetzt; die Schaffung einer solchen Zusammensetzung, die die
Freisetzungsgeschwindigkeit von Chlordioxid proportional zu erhöhter Temperatur
und Feuchtigkeit erhöht,
die Schimmelpilz- und Bakterienwachstum begünstigen; die Schaffung einer
solchen Zusammensetzung, die nur Substanzen freisetzt, deren Einwirkung
oder Aufnahme durch den Menschen genehmigt ist; und die Schaffung
einer kostengünstigen
Zusammensetzung, die das Aussehen oder die mechanischen Eigenschaften
eines Substrats, auf dem es angewandt wird, nicht beeinträchtigt.
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Die
vorliegende Erfindung ist auf eine Zusammensetzung zur Verzögerung einer
bakteriellen, pilzartigen und viralen Verunreinigung und eines Schimmelpilzwachstums
gerichtet, die als Bestandteile ein Säure freisetzendes Polymer,
ein hydrophiles Material und Chloritanionen aufweist. Jeder Bestandteil
der Zusammensetzung hat eine Teilchengröße von nicht mehr als 1000
Angström
und enthält
weniger als 0,1 Gew.-% Wasser, wobei die Zusammensetzung bei Hydrolyse
des Säure
freisetzenden Polymers Chlordioxid freisetzen kann.
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Das
hydrophile Material ist vorzugsweise ein Amid, und das Säure freisetzende
Polymer ist ein Säure freisetzendes Terpolymer,
das aus Polyvinylpyrrolidon, Milchsäure und Glycolsäure gebildet
ist.
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Das
Säure freisetzende
Polymer oder Terpolymer hat vorzugsweise die Formel:
worin PVNP die Formel:
hat und R eine niedere Alkylgruppe
oder ein niederer Alkylester ist, n 5 bis 500 ist, x 1 bis 5.000
ist, y 0 bis 5.000 ist und z 0 bis 5.000 ist, vorausgesetzt, dass
y oder z wenigstens 1 sein muss.
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Eine
andere Ausführungsform
der Erfindung ist gerichtet auf einen vielschichtigen Verbundstoff
zur Schaffung einer nachhaltigen Freisetzung von Chlordioxid. Der
Verbundstoff umfasst eine wasserlösliche Schicht mit einem Säure freisetzenden
Polymer, einem hydrophilen Material und Chloritanionen, wobei die Schicht
weniger als 0,1 Gew.-% Wasser enthält und jeder Bestandteil eine
Teilchengröße von nicht
mehr als 1.000 Angström
hat und eine obere, feuchtigkeitsregulierende Schicht in Berührung mit
der Oberseite der wasserlöslichen
Schicht ist und eine untere, feuchtigkeitsregulierende Schicht in
Berührung
mit einer Unterseite der wasserlöslichen
Schicht hat.
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Die
feuchtigkeitsregulierenden Schichten sind wasserunlöslich, so
dass die eine der beiden feuchtigkeitsregulierenden Schichten durchdringende
Feuchtigkeit das Säure
freisetzende Polymer hydrolysiert, um die Freisetzung von Chlordioxid
aus dem vielschichtigen Verbundstoff in Gang zu setzen.
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Noch
eine andere Form der Erfindung ist gerichtet auf ein Verfahren zur
Herstellung einer Zusammensetzung durch Mischen eines hydrophilen
Materials, eines Chloritsalzes, eines Säure freisetzenden Polymers und
eines organischen Lösungsmittels
zu einem Gemisch, in dem jeder Bestandteil eine Teilchengröße von nicht
mehr als 1.000 Angström
hat, wobei das Gemisch im Wesentlichen frei von Wasser ist und bei
Hydrolyse des Säure
freisetzendes Polymers Chlordioxid freisetzen kann.
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Eine
andere Ausführungsform
der Erfindung ist gerichtet auf ein Verfahren zur Herstellung eines
Säure freisetzenden
Polymers durch Mischen eines Polyvinylpyrrolidon-Oligomers, von
Milchsäure,
Glycolsäure
und Wasser und Erhitzen des Gemisches in Gegenwart eines Veresterungskatalysators,
um Polyvinylpyrrolidon-Milchsäure-Glycolsäure-Terpolymer
mit Säure-Endgruppen
zu bilden. Das Terpolymer wird in einem organischen Lösungsmittel
gelöst
und neutralisiert, um Säureendgruppen
des Terpolymers unter Bildung des Säure freisetzenden Polymers
zu verestern.
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Eine
andere Ausführungsform
der Erfindung ist eine Methode zur Verzögerung einer bakteriellen,
pilzartigen und viralen Verunreinigung und des Schimmelpilzwachstums
auf einer Oberfläche
und/oder zur Desodorierung der Oberfläche durch Behandlung einer
Oberfläche
eines Substrats mit einer Zusammensetzung, die in Abwesenheit von
Feuchtigkeit kein Chlordioxid freisetzt, und Aussetzen der behandelten
Oberfläche
der Feuchtigkeit, um aus der Zusammensetzung in die die Oberfläche umgebende
Atmosphäre
Chlordioxid freizusetzen. Jeder Bestandteil der Zusammensetzung
hat eine Teilchengröße von nicht
mehr als etwa 1.000 Angström.
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Noch
eine andere Ausführungsform
der Erfindung ist eine Methode zur Verzögerung der bakteriellen, pilzartigen
und viralen Verunreinigung und des Schimmelpilzwachstums auf einer
Oberfläche
eines Materials und/oder zur Desodorierung des Materials dadurch,
dass man eine Oberfläche
des Materials einer Zusammensetzung aussetzt, die in Abwesenheit
von Feuchtigkeit kein Chlordioxid freisetzt, und die Zusammensetzung
der Feuchtigkeit aussetzt, um aus der Zusammensetzung in die das
Material umgebende Atmosphäre Chlordioxid
freizusetzen. Jeder Bestandteil der Zusammensetzung hat eine Teilchengröße von nicht mehr
als etwa 1.000 Angström.
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Noch
eine andere Ausführungsform
der Erfindung ist ein Verfahren zur Verzögerung der bakteriellen, pilzartigen
und viralen Verunreinigung und des Schimmelpilzwachstums auf einem
Material und/oder zur Desodorierung des Materials durch Einbau einer
Zusammensetzung, die in Abwesenheit von Feuchtigkeit in einem Material
kein Chlordioxid freisetzt, und Aussetzen des Materials der Feuchtigkeit,
um aus der Zusammensetzung in die das Material umgebende Atmosphäre Chlordioxid
freizusetzen. Jeder Bestandteil der Zusammensetzung hat eine Teilchengröße von nicht
mehr als etwa 1.000 Angström.
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Andere
Aufgaben und Vorteile der Erfindung werden aus der folgenden detaillierten
Beschreibung deutlich.
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Kurze Beschreibung der
Zeichnung
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1 ist
eine schematische Darstellung eines vielschichtigen Verbundstoffs
zur Schaffung einer nachhaltigen Freisetzung von Chlordioxid.
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Detaillierte
Beschreibung der bevorzugten Ausführungsformen
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Erfindungsgemäß wurde
gefunden, dass eine nachhaltige Freisetzung von Chlordioxid aus
einer Chloritanionen enthaltenden Lösung erzeugt werden kann, wenn
die Lösung
der Feuchtigkeit ausgesetzt wird. Obgleich Chlordioxid freisetzende
Zusammensetzungen bekannt sind, ist diese Lösung außergewöhnlich, weil sie optisch durchsichtig
oder durchscheinend und im Wesentlichen unbemerkbar ist, wenn sie
auf ein Substrat aufgebracht ist. Nachdem die Lösung auf ein Substrat aufgebracht
worden ist, kann das Substrat durch den auf dem Substrat gebildeten
Film klar gesehen werden. Wenn die Lösung z. B. auf einen mit grafischen
Darstellungen bedruckten Pappkartonbehälter geschichtet ist, bleiben
die grafischen Darstellungen durch die Beschichtung deutlich sichtbar.
Obgleich die Beschichtung Chlordioxid-Oxidationsmittel freisetzt, ändert die
Beschichtung nicht die graphischen Darstellungen oder die Farbwirkung
der graphischen Darstellungen. Die Lösung kann auch auf die Oberfläche eines
durchsichtigen oder durchscheinenden Substrats aufgeschichtet werden,
um eine biozide Wirkung zu schaffen, wobei die „Durchsichtigkeit" des Substrats erhalten
bleibt. Wenn die Lösung
z. B. auf einen durchsichtigen Nahrungsmittelbehälter aus Kunststoff aufgeschichtet
wird, kann der Verbraucher das Nahrungsmittel in dem Behälter sehen,
bevor er das Nahrungsmittel kauft. Die biozide Lösung schützt das Nahrungsmittel gegen
mikrobielle Verunreinigung, während
der Verbraucher das Nahrungsmittel genau betrachten kann, ohne den
Behälter
zu öffnen.
Die Lösung
erlaubt daher eine visuelle Überprüfung eines
Materials, während
Chlordioxid freigesetzt wird, um das Material zu sterilisieren,
desodorieren oder gegen Verunreinigung oder Eindringen von Ungeziefer
zu schützen.
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Für die Zwecke
der vorliegenden Erfindung ist die Lösung ein Gemisch aus Bestandteilen,
die jeweils eine Teilchengröße von nicht
mehr als etwa 1.000 Angström,
vorzugsweise nicht mehr als etwa 500 Angström und insbesondere nicht mehr
als etwa 100 Angström
haben, gemessen durch Mikroskopie oder Lichtstreuungsverfahren,
die in der Polymertechnik gut bekannt sind. Eine Lösung der
vorliegenden Erfindung kann auch ein Gemisch sein, das Bestandteile
enthält,
die jeweils eine Teilchengröße von nicht
mehr als 2.000 Angström haben,
wenn der Brechungsindex aller Bestandteile des Gemisches gleich
oder im Wesentlichen fast gleich ist. Eine Lösung mit Bestandteilen mit
den obigen Teilchengrößen ist
im Aussehen wahlweise durchsichtig oder durchscheinend und erscheint
visuell als ein einphasiges Gemisch, weil ihre Phasenmikrostruktur
einen Durchmesser hat, der erheblich kleiner als die Wellenlänge des
sichtbaren Lichtes ist. Eine Lösung
ist für
Zwecke der Erfindung optisch durchsichtig, wenn wenigstens etwa
80% des Lichtes, vorzugsweise wenigstens etwa 90% durch die Lösung hindurchgelassen
werden. Die Lösung
streut das Licht nicht und ist gegen Kristallisation beständig, bei
der Teilchen gebildet würden,
die größer als
1.000 Angström
sind. Die Teilchengröße der Lösung ist
vorzugsweise für
die gleichmäßige Dispergierung
der Bestandteile klein genug.
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Chlordioxid
wird aus der Zusammensetzung freigesetzt, wenn ein Säure freisetzendes
Polymer in der Zusammensetzung durch adsorbierte Feuchtigkeit hydrolysiert
wird und Säure
und Hydroniumionen freisetzt. Die Hydroniumionen diffundieren von
dem Polymer weg, um mit den Chloritanionen in der Zusammensetzung zu
reagieren und Chlordioxidgas freizusetzen.
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Das
Chlordioxidgas diffundiert während
eines Zeitraums von bis zu etwa 6 Monaten aus der Zusammensetzung
in die umgebende Atmosphäre,
um das Wachstum von Bakterien, Schimmelpilzen, Pilzen und Viren
auf einem Material zu verhindern. Die einphasigen Zusammensetzungen
ergeben eine vollständigere
Umsetzung zu Chlordioxid als zweiphasige Zusammensetzungen, weil
das die Säure
freisetzende Polymer und die Chloritanionen miteinander in engerer
räumlicher
Nähe sind
als bei einem zweiphasigen Verbundstoff. Die Zusammensetzungen,
die für
einen Zeitraum von wenigstens einer Woche, einem Monat oder sechs
Monaten wenigstens etwa 1,0 × 10-6 Mole Chlordioxid/cm2 freisetzen,
können
durch die Verfahren der vorliegenden Erfindung für verschiedene Endverwendungen
formuliert werden.
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Vorzugsweise
enthält
die Zusammensetzung zwischen etwa 0,1 Gew.-% und etwa 20 Gew.-%
Chloritanionen und Gegenionen, zwischen etwa 10 Gew.-% und etwa
70 Gew.-% eines hydrophilen Materials und zwischen etwa 1,0 Gew.-%
und etwa 50 Gew.-% Säure
freisetzendes Polymer, insbesondere zwischen etwa 10 Gew.-% und
etwa 20 Gew.-% Chloritanionen und Gegenionen, zwischen etwa 10 Gew.-%
und etwa 50 Gew.-% hydrophiles Material und zwischen etwa 10 Gew.-%
und etwa 30 Gew.-% Säure
freisetzendes Polymer.
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Jedes
Säure freisetzende
Polymer, das mit den Chloritanionen und Gegenionen und dem hydrophilen Material
eine Lösung
bildet und durch Umgebungsfeuchtigkeit hydrolysiert werden kann,
ist für
die Zwecke der vorliegenden Erfindung akzeptabel. Das Säure freisetzende
Polymer schwitzt vorzugsweise nicht aus oder wandert nicht die Umgebung
aus. Das Säure
freisetzende Polymer hat vorzugsweise einen zahlenbezogenen mittleren
Polymerisationsgrad zwischen etwa 10 und etwa 10.000, bevorzugter
zwischen etwa 50 und etwa 1.000 und insbesondere zwischen etwa 100
und etwa 300.
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Das
Säure freisetzende
Polymer ist vorzugsweise mit einem hydrophilen Oligomer copolymerisiert,
um das Säure
freisetzende Polymer mit den Chloritanionen und dem hydrophilen
Material kompatibel zu machen. Ein bevorzugtes, Säure freisetzendes
Polymer ist ein Copolymer eines phasenkompatibilisierenden Oligomers,
wie Polyvinylpyrrolidon, Polyvinylalkohol, Polyanhydrid oder Polyacrylamid,
und einer Säure,
wie Milchsäure,
Glycolsäure
oder anderen α-Hydroxysäuren oder
Gemischen dieser Säuren.
Bevorzugte Polyanhydride haben die
worin R
ist, m
1 oder 2 ist, n eine ganze Zahl von 4 bis 12 ist und X O oder N-CH
3 ist.
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Ein
besonders bevorzugtes, Säure
freisetzendes Polymer ist ein Terpolymer aus Polyvinylpyrrolidon, Milchsäure und
Glycolsäure.
Jedes der Milchsäure-,
Glycolsäure-
und Polyvinylpyrrolidonteile des Terpolymers hat vorzugsweise einen
zahlenbezogenen mittleren Polymerisationsgrad zwischen etwa 1 und
etwa 5.000, bevorzugter zwischen etwa 5 und etwa 50 und insbesondere
zwischen etwa 10 und etwa 30.
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Das
am meisten bevorzugte, Säure
freisetzende Polymer hat die Formel
worin PVNP die Formel
hat und R eine niedere Alkylgruppe
oder ein niederer Alkylester ist, n 5 bis 500 ist, x 1 bis 5.000
ist, y 0 bis 5.000 ist und z 0 bis 5000 ist, vorausgesetzt, dass
y oder z wenigstens 1 sein muss. R ist vorzugsweise eine Methylgruppe,
n ist vorzugsweise 5 bis 100, und x, y und z sind vorzugsweise 1
bis 1.000. Die optimalen Anteile an Milchsäure, Glycolsäure und
Polyvinylpyrrolidon in dem Terpolymer werden auf Basis der Haftfähigkeit, Steifigkeit
und anderer Eigenschaften ausgewählt,
die für
die gewünschte
Anwendung der Zusammensetzung erforderlich sind. Dem Fachmann auf
dem Polymergebiet würde
bekannt sein, wie die Anteile von Milchsäure, Glycolsäure und
Polyvinylpyrrolidon in dem Copolymer zu optimieren sind, um in der
Zusammensetzung die gewünschten
Eigenschaften zu erreichen.
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Jedes
hydrophile Material, das mit den Chloritanionen und Gegenionen und
dem hydrophoben Material eine Lösung
bildet, ist für
die Zwecke der vorliegenden Erfindung annehmbar. Das hydrophile
Material ist vorzugsweise ein Amid, ein Amin oder ein mehrwertiger
Alkohol. Wenn die Chloritquelle ein Chloritsalz ist, dissoziiert
das Salz in dem hydrophilen Material unter Bildung von Chloritanionen
und Gegenionen. Wenn jedoch das hydrophile Material ein Amin ist
und die Chloritquelle Chlordioxidgas ist, reagiert das Chlordioxid
mit dem Amin, um in situ Iminiumchlorit zu bilden, wenn das Oxidationspotential
des Amins für
die Aminoxidation genügend
niedrig ist.
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Die
Zusammensetzung der vorliegenden Erfindung enthält vorzugsweise ein Amid als
das hydrophile Material, um der Zusammensetzung Haftungseigenschaften
zu verleihen. Das Amid wird vorzugsweise aus der Gruppe ausgewählt, die
aus Harnstoff und oligomeren Amiden besteht. Harnstoff wird am meisten
bevorzugt, weil seine hohe Wasserstoffbindungsdichte die Chlordioxidaufnahme
und Freisetzungsleistung der Zusammensetzung verbessert, er sich
in Polyvinylpyrrolidon auflöst
und dieses weich macht, er nicht mit dem Säure freisetzenden Polymer reagiert
und in der Zusammensetzung eine größere Klebrigkeit schafft. Die
Zusammensetzung kann bis zu etwa 30 Gew.-% Amid, vorzugsweise zwischen
etwa 5 und etwa 20 Gew.-% Amid und insbesondere zwischen etwa 10
und etwa 15 Gew.-% Amid enthalten.
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Die
Chloritanionen reagieren im Allgemeinen nicht mit dem hydrophilen
Material oder dem Säure
freisetzenden Polymer, sind aber von Wasserstoffbindungen umgeben,
die durch den Stickstoff oder das Hydroxid in dem hydrophilen Material
oder dem Säure
freisetzenden Polymer beigesteuert werden. Geeignete Chloritquellen,
die in die Zusammensetzung der vorliegenden Erfindung eingebaut
werden können,
sind Alkalimetallchlorite, wie Natriumchlorit oder Kaliumchlorit,
Erdalkalimetallchlorite, wie Calciumchlorit, Chloritsalze eines Übergangsmetallions
oder ein protoniertes primäres,
sekundäres,
tertiäres
oder quaternäres
Amin- oder Iminiumchloritsalz. Viele Chloritquellen, wie Natriumchlorit,
sind bei Verarbeitungstemperaturen oberhalb etwa 100°C beständig, so
dass die Verarbeitung bei relativ hohen Temperaturen möglich ist.
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Die
Bestandteile der Zusammensetzung sind im Wesentlichen wasserfrei,
um eine beachtliche Freisetzung von Chlordioxid vor der Verwendung
der Zusammensetzung zu vermeiden. Für die Zwecke der vorliegenden
Erfindung ist die Zusammensetzung im Wesentlichen wasserfrei, wenn
die Wassermenge in der Zusammensetzung keinen Weg für den Übergang
von Hydroniumionen aus dem Säure
freisetzenden Polymer zu den Chloritanionen schafft. Im Allgemeinen
können
die Bestandteile der Zusammensetzung bis zu insgesamt etwa 1,0 Gew.-%
Wasser enthalten, ohne dass ein solcher Weg für den Übergang von Hydroniumionen geschaffen
wird. Vorzugsweise enthält
jeder Bestandteil weniger als etwa 0,1 Gew.-% Wasser und insbesondere
zwischen etwa 0,01 Gew.-% und etwa 0,1 Gew.-% Wasser. Unwesentliche
Wassermengen können
einen Teil des Säure
freisetzenden Polymers unter Bildung von Säure und Hydroniumionen in der
Zusammensetzung hydrolysieren. Die Hydroniumionen diffundieren jedoch
nicht zu den Chloritanionen, bis genügend freies Wasser für den Transport
der Hydroniumionen vorliegt.
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Eine
bevorzugte Zusammensetzung der vorliegenden Erfindung enthält zwischen
etwa 10 Gew.-% und etwa 30 Gew.-% eines Polyvinylpyrrolidon-Milchsäure-Glycolsäure-Terpolymers,
zwischen etwa 10 Gew.-% und etwa 30 Gew.-% Harnstoff, zwischen etwa
10 Gew.-% und etwa 20 Gew.-% Chloritanionen und zwischen etwa 10 Gew.-%
und etwa 30 Gew.-% Polyvinylpyrrolidon-Homopolymer.
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Die
Zusammensetzung kann auch einen Kompatibilisator enthalten, um das
Säure freisetzende
Polymer mit dem hydrophilen Material und den Chloritanionen in der
Zusammensetzung verträglich
zu machen. Der Kompatibilisator wird vorzugsweise zugesetzt, wenn
das Säure
freisetzende Polymer keinen signifikanten hydrophilen Oligomerteil
enthält,
um das Polymer mit der übrigen
Zusammensetzung verträglich
zu machen. Bevorzugte Kompatibilisatoren sind Polyvinylpyrrolidon-Homopolymer oder
seine Copolymeren mit Alkenoligomeren. Polyvinylpyrrolidon ist ein
bevorzugter Kompatibilisator und dient auch zur Steigerung der mechanischen
Festigkeit der Zusammensetzung. Das Polyvinylpyrrolidon hat vorzugsweise
einen zahlenbezogenen mittleren Polymerisationsgrad zwischen etwa
1 und etwa 10.000, bevorzugter zwischen etwa 100 und etwa 10.000
und insbesondere zwischen etwa 300 und etwa 5.000.
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Der
Zusammensetzung kann ein Weichmacher zugesetzt werden, um das Säure freisetzende
Polymer weich zu machen. Der Weichmacher ist vorzugsweise irgendein
monomeres oder oligomeres Amid, das in der Polymertechnik allgemein
als Weichmacher bekannt ist, wie Succinamid, Formamid, N-Methylformamid und
N-Methylacetamid
und Isopropylacrylamid-Acrylamid. Formamid und N-Methylformamid sind giftig und würden bei
Anwendungen, die menschlichen Kontakt einschließen, nicht bevorzugt werden.
Wenn das Zentrum des Polymeramins genügend beweglich ist, ist der
Zusatz eines Weichmachers unnötig.
Ein glasiges Polymer kann zur Steigerung der Beweglichkeit weich
gemacht werden durch Zusatz von wenigstens etwa 10 Gew.-%, vorzugsweise
zwischen etwa 10 und etwa 30 Gew.-% eines Weichmachers zu dem Polymer,
um die Glasübergangstemperatur
unter die Reaktionstemperatur zu senken. Andere Amide, die als Weichmacher
für das
Säure freisetzende
Polymer der Erfindung eingesetzt werden können, sind H2NC(O)(CH2CH2O)nCH2CH2C(O)NH2 worin n 1 bis 10 ist, H2NC(O)(CH2CH2O)nCH((OCH2CH2)mC(O)NH2)2 ist, worin n
1 bis 5 ist und m 1 bis 5 ist, und N(CH2CH2O)nCH2CH2(O)NH2)3,
worin n 1 bis 10 ist.
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Ein
Feuchtigkeitsfänger,
wie Natriumsulfat, Calciumsulfat, Silikagel, Aluminiumoxid, Zeolithe
und Calciumchlorid kann der Zusammensetzung zugesetzt werden, um
eine vorzeitige Hydrolyse des Säure
freisetzenden Polymers zu verhindern. Anfeuchtemittel können zugesetzt
werden, um die Zusammensetzung hydrophiler zu machen und die Hydrolysegeschwindigkeit
des Säure
freisetzenden Polymers zu steigern. Herkömmliche Filmbildungszusätze können ebenfalls
nach Bedarf der Zusammensetzung zugesetzt werden. Solche Zusatzstoffe
umfassen Vernetzungsmittel, Flammschutzmittel, Emulgatoren und Kompatibilisatoren.
Diese Zusatzstoffe müssen
hydrophil und in der Zusammensetzung löslich sein, wenn die Zusammensetzung
optisch durchsichtig oder durchscheinend sein soll.
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Bevorzugte
Amide für
den Einsatz als hydrophiles Material sind Harnstoff, Formamid, Acrylamid-Isopropylacrylamid,
Copolymere aus Formamid und Acrylamid-Isopropylacrylamid und Copolymere
aus Acrylamid, Isopropylacrylamid oder N,N-Methylenbis-acrylamid
und einem primären
Amin oder einem sekundären
Amin. Diese Amide können
nützliche
Träger
zum Filmgießen
vor der Einwirkung von Chlordioxid sein, das mit polymerisierbaren
Alkenen mit Elektronenmangel, wie Acrylamid, nicht reagiert.
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Geeignete
Amine für
den Einsatz als hydrophiles Material sind primäre Amine, sekundäre Amine
und tertiäre
Amine mit anhängenden
Wasserstoffbindungsgruppen. Ein Amin, das mit elektronischen Donatorgruppen
substituiert ist, die Elektronen zur Umsetzung von Chlordioxid zu
Chlorit abgeben, wird bevorzugt. Elektronen abziehende Gruppen konzentrieren
die Elektronendichte an diesen Gruppen, so dass es für das Chlordioxid
schwierig ist, dem Amin ein Elektron zu entziehen. Tertiäre Amine
mit anhängenden
Nichtwasserstoff-Bindungsgruppen, die in einem hydrophilen Lösungsmittel
gelöst
sind, sind ebenfalls akzeptabel. Repräsentative Amine sind: Alkanolamine;
Copolymere aus Aminoalkanen und Alken-bis-acrylamiden; Alkylaminopyridin;
Alkendiamine; Alkylaminocycloalkane; Alkylaminocarboxyamidoalkane,
gelöst
in einem Verdünnungsmittel;
Amine mit der Formel R
3-xNH
x;
R
1R
2NCH
2CH
2C(O)NH
2; gelöstes N(CH2CH
2OH)
3-xH
x, R
3N(NCH
2CH
2C(O)NH
2)
2, (CH
3)
2N(CH
2)
zN(CH
3)
2, R
5R
6N(CH
2)
zNHC(O)NH
2,
-(CH
2CH
2O)
yH,
-C(CH
3)
2(CH
2)
zOH, –(CH
2)
zNH(CH
2CH
2O)
zH, -CH(CH
3)
2,
Alkyl, Cycloalkyl, Benzyl,
Acrylamid oder Pyridyl sind, R
1, R
2, R
5 und R
6 Alkyl sind; R
3 Methyl
oder Ethyl ist, m 1-100 ist; n 2 oder 3 ist; x 0,1 oder 2 ist, y
1 oder 2 ist und z 1, 2 oder 3 ist.
-
Im
Allgemeinen können
die obigen Verbindungen mit Formamid, Isopropylacrylamid-acrylamid
oder anderen herkömmlichen
Weichmachern löslich
gemacht werden.
-
Bevorzugte
Amine umfassen Monoethanolamin, Diethanolamin, Triethanolamin, ein
Copolymer aus 1,3-Diaminopropan oder 1,2-Diaminoethan und N,N-Methylen-bisarylamid,
4-Dimethylaminopyridin, Tetramethylenethylendiamin, N,N-Dimethylaminocyclohexan,
löslich
gemachtes 1-(N-Dipropylamino)-2-carboxyamidoethan oder 1-(N-Dimethylamino)-2-carboxyamidoethan,
ein primäres
Amin mit der Formel R
1NH
2,
ein sekundäres
Amin mit der Formel R
2R
3NH,
N(CH
2CH
2OH)
3,
löslich gemachtes NR
5R
6R
7, (CH
3)
2NCH
2CH
2N(CH
3)
2, R
8R
9NCH
2CH
2C(O)NH
2, R
11R
12N(CH
2)
3NHC(O)NH
2, N(CH
2CH
2NHC(O)NH
2)
3,
worin:
R
1 -CH
2CH
2OCH
2CH
2OH,
-C(CH
3)
2CH
2OH,
-CH
2CH
2NHCH
2CH
2OH,
-CH(CH
3)
2, -CH
2CH
2OH,
oder
ist; R
2 und
R
3 unabhängig
n-Propyl, Isopropyl, Acrylamid oder -CH
2CH
2OH sind, R
5 und
R
6 Methyl sind, R
7 4-Pyridyl
ist, R
8 und R
9 unabhängig Methyl,
n-Propyl oder Isopropyl sind, R
11 und R
12 unabhängig
Methyl, Ethyl, n-Propyl oder Isopropyl sind, m eine ganze Zahl von
1 bis 100 ist, und n 2 oder 3 ist. Geeignete Verdünnungsmittel
sind Formamid oder Acrylamidisopropylacrylamid. Oligomere oder polymere
sekundäre
Amine, die durch Michael-Reaktion mit Acrylamiden zu mit Acrylamid
substituierten tertiären
Aminen umgesetzt sind, sind ebenfalls geeignet, weil die Amidgruppe
nicht mit dem Säure
freisetzenden Mittel reagiert.
-
Polyhydrische
Verbindungen einschließlich
Glyzerin, Sorbit, Polyvinylalkohol und mehrwertiger Alkohole können als
hydrophiles Material eingesetzt werden. Die Chlordioxidfreisetzung
kann jedoch schneller erfolgen, wenn eine Hydroxylverbindung in
die Zusammensetzung eingebaut wird, und dies kann die Anwendungen
dieser Zusammensetzungen auf Systeme mit schneller Chlordioxidfreisetzung
beschränken.
-
Die
Zusammensetzungen der vorliegenden Erfindung werden hergestellt
durch Mischen des hydrophilen Materials, eines Chloritsalzes, des
Säure freisetzenden
Polymers und eines organischen Lösungsmittels unter
Bildung eines Gemisches mit einer Teilchengröße von nicht mehr als etwa
1.000 Angström.
Das Gemisch ist im Wesentlichen wasserfrei und in der Lage, bei
Hydrolyse des Säure
freisetzenden Polymers Chlordioxid freizusetzen.
-
Das
Säure freisetzende
Polymer wird hergestellt durch Mischen eines Oligomers, einer Carbonsäure und
Wasser zu einem Gemisch. Das Gemisch wird in Gegenwart eines Veresterungskatalysators
unter Bildung eines Copolymers mit Säureendgruppen erhitzt. Das
Copolymer wird in einem organischen Lösungsmittel gelöst und neutralisiert,
um die Säureendgruppen
zur Bildung des Säure
freisetzenden Polymers zu verestern. Ein bevorzugtes Säure freisetzendes
Terpolymer wird dadurch gebildet, dass man ein Polyvinylpyrrolidonoligomer,
Milchsäure,
Glykolsäure
und Wasser zu einem Gemisch vermischt, das Gemisch in Gegenwart
eines Veresterungskatalysators erhitzt, um ein Polyvinylpyrrolidon-Milchsäure-Glycolsäure-Terpolymer
mit Säureendgruppen
zu bilden, das Terpolymer in einem organischen Lösungsmittel löst und neutralisiert,
um Säureendgruppen
des Terpolymers zu dem Säure
freisetzenden Polymer zu verestern. Die Herstellung dieses Terpolymers
ist in Beispiel 2 beschrieben.
-
Der
Veresterungskatalysator wird vorzugsweise aus der Gruppe ausgewählt, die
aus p-Toluolsulfonsäure
oder anderen starken Protonsäuren
besteht (das sind Säuren,
die einer wässrigen
Lösung
einen pH von nicht mehr als 1 verleihen).
-
Ein
organisches Lösungsmittel
ist zur Herstellung der Zusammensetzungen der Erfindung geeignet, wenn
das Chloritsalz in dem organischen Lösungsmittel im Wesentlichen
löslich
ist und das Lösungsmittel
im Wesentlichen frei von Wasser ist. Das organische Lösungsmittel
ist vorzugsweise Methanol und Ethanol und insbesondere Methanol.
-
Eine
bevorzugte Lösung
enthält
zwischen etwa 10 Gew.-% und etwa 30 Gew.-% eines Polyvinylpyrrolidon-Milchsäure-Glycolsäure-Terpolymers, zwischen
etwa 10 Gew.-% und etwa 30 Gew.-% Harnstoff, zwischen etwa 10 Gew.-%
und etwa 30 Gew.-% Chloritanionen, zwischen etwa 10 Gew.-% und etwa
30 Gew.-% Polyvinylpyrrolidon-Homopolymer und zwischen etwa 30 Gew.-%
und etwa 60, Gew.-% Methanol. Das Methanol in der Lösung verdampft,
wenn die Lösung
zu einem Film gegossen oder zu einem anderen Endprodukt geformt
wird.
-
Chordioxid
wird aus dieser bevorzugten Zusammensetzung z. B. dadurch freigesetzt,
dass man die Zusammensetzung der Feuchtigkeit aussetzt. Die Feuchtigkeit
hydrolysiert das Säure
freisetzende Terpolymer und bildet dabei in der Zusammensetzung
Polyvinylpyrrolidonoligomer, Milchsäure und Glycolsäure. Die
Milchsäure
und Glycolsäure
reagieren mit Wasser unter Bildung von Hydroniumionen. Die Hydroniumionen
reagieren mit einem Chloritsalz zu Chlordioxid und Metallsalzen
der Milchsäure
oder der Glycolsäure.
Die Hydrolyse wird unten dargestellt:
-
Die
Geschwindigkeit der Chlordioxidfreisetzung aus einer Zusammensetzung
lässt sich
bei ihrer Herstellung dadurch kontrollieren, dass man die Viskosität der Zusammensetzung
verändert,
die Konzentration des Säure
freisetzenden Polymers in der Zusammensetzung verändert, die
Kristallinität
der Bestandteile in der Zusammensetzung verändert und der Zusammensetzung
ein Trocknungs- oder Befeuchtungsmittel zusetzt, um die Freisetzung
von Chlordioxid aus der Zusammensetzung zu kontrollieren, wenn diese
der Feuchtigkeit ausgesetzt ist. Die Geschwindigkeit der Chlordioxidfreisetzung
kann während
der Anwendung dadurch kontrolliert werden, dass man die Temperatur
oder den Feuchtigkeitsgehalt der Zusammensetzung verändert.
-
Die
ein Amin enthaltenden Zusammensetzungen der vorliegenden Erfindung
können
Iminiumchlorit anstatt gelöste
Chloritanionen bilden. Iminiumchlorit wird gebildet, wenn das hydrophile
Aminmaterial mit dem hydrophoben, Säure freisetzenden Polymer in
Berührung
ist. Chlordioxid (ClO2) wird reduziert,
indem ein Elektron von dem Amin abgezogen und ein Aminiumradikal-Kation
und ein Chlorit-Gegenion (ClO2-) gebildet
werden. Das Aminiumkation setzt sich durch Verlust eines Protons
von einem benachbarten Kohlenstoffatom und Oxidation durch ein anderes
Chlordioxidmolekül
zu einem Iminiumkation um. Der Mechanismus für obige Reaktion in einem wässrigen
System ist von Rosenbatt et al. beschrieben, J. Org. Chem., 28,
2790 (1963); J. Amer. Chem. Soc. 89(5), 1158, 1163 (1967).
-
Hohe
Umsetzungen von Chlordioxid zur Chlorit erhält man, wenn das Chloritanion
und/oder Iminiumkation, das durch den einleitenden Elektronenübergang
von dem Amin erzeugt wird, durch ein hydrophiles Molekül schnell
komplexiert und stabilisiert wird. Bei einigen Formulierungen kann
Verarmung an unkomplexiertem Chloritanion durch anschließende Umsetzungen
mit dem Iminiumgegenion bei Temperaturen über etwa 60°C auftreten. Chlorite unterliegen
auch der Disproportionierung in Chlorid und Chlorat. Ein Amin mit
einem hohen pKs wird bevorzugt, weil es
schneller mit Chlordioxid reagiert und als eine wirksamere Protonensenke wirkt
und dabei den für
die Stabilität
des Chloritions erforderlichen basischen pH aufrechterhält.
-
Chlordioxid
wird aus Iminiumchlorit freigesetzt, wenn Feuchtigkeit mit der Zusammensetzung
in Berührung
kommt. Die Hydrolyse des Säure
freisetzenden Polymers liefert Hydroniumkationen (H3O+), die mit Iminiumchlorit reagieren, um
Chlordioxidgas freizusetzen. Die Zersetzungsprodukte der Reaktion
sind Aminiumchloridsalze und organische Carboxylate. Diese Produkte
werden in der Zusammensetzung zurückgehalten.
-
Es
wurde gefunden, dass sich Iminiumchlorit in einigen Fällen zersetzen
kann, wenn die Zusammensetzung Temperaturen über etwa 60°C ausgesetzt wird, wobei die
verfügbare
Chloritkonzentration für
die Umsetzung zu Chlordioxid verringert wird. Um die Chlordioxidfreisetzung
aus dem Verbundstoff zu maximieren, kann die Chloritquelle nach
der Erfindung solange aus der Zusammensetzung weggelassen werden,
bis die Zusammensetzung auf eine Oberfläche aufgebracht wird, wenn
das hydrophile Material in der Zusammensetzung ein Amin ist. Nach
Aufbringung wird die Zusammensetzung Chlordioxidgas ausgesetzt,
das in situ mit dem Amin zu Iminiumchlorit reagiert oder sich in
dem Amin zu Chloritanionen löst.
Die Zusammensetzung wird dann in Gegenwart von Feuchtigkeit aktiviert,
um Chlordioxid freizusetzen. Der Verbundstoff kann während der Verarbeitung,
Vorratshaltung und Anwendung erhöhten
Temperaturen ausgesetzt werden, weil das hydrophile Material kein
Iminiumchlorit oder irgendwelche Chloritanionen enthält, die
sich bei diesen Temperaturen zersetzen könnten. Das Verfahren schließt auch
eine vorzeitige Chlordioxid-Freisetzung aus dem Verbundstoff aus.
Chlordioxid kann am Ort dadurch geschaffen werden, dass man die
Zusammensetzung durch einen Chlordioxidgenerator schickt.
-
Damit
ein Amin Iminiumchlorit in sauberer Form oder in Gegenwart eines
Weichmachers bildet, muss das Amin genügend elektronenreich sein,
und der Aminstickstoff muss örtlich
beweglich sein. Elektron abziehende Gruppen sollten von dem Aminzentrum
durch wenigstens zwei Methylengruppen getrennt sein, damit das Chlordioxid
ein Elektron von dem Amin abziehen kann. Bewegung der Bindungen
um das Stickstoffzentrum des Amins ist für die Aminiumbildung erforderlich.
Wenn das Amin zu einer glasigen Matrix gefroren ist, ist der Aminstickstoff
nicht beweglich, und das Amin wird sich nicht zu Iminiumchlorit umsetzen.
Ein glasiges Amin kann zur Steigerung der Beweglichkeit dadurch
weich gemacht werden, dass man wenigstens etwa 10 Gew.-% eines Weichmachers,
etwa eines niedermolekularen Amids dem Amin zusetzt, um die Glasübergangstemperatur
unter die Reaktionstemperatur abzusenken. Andere geeignete Weichmacher
sind in der Polymertechnik gut bekannt.
-
Eine
maximale Chlordioxidfreisetzung aus einer Zusammensetzung kann durch
Stabilisierung des Chloritanions erreicht werden. Iminiumchlorit
ist gegen nukleophilen Angriff durch das Chloritanion unbeständig. Es
wurde gefunden, dass die Lebensdauer eines Chloritanions bei Raumtemperatur
wesentlich vergrößert wird,
wenn eine starke Base, etwa ein Metallalkoxid, in dem das Iminiumchlorit
enthaltenden hydrophilen Material anwesend ist. Der Mechanismus
der Alkoxid-Stabilisierung des Chlorit-Gegenions wird nachfolgend
angegeben
worin R'
2 und R
2 Gruppen sind, die denen des ausgewählten Amins
entsprechen und R'' eine Alkyl- oder
Wasserstoffgruppe ist. Bei Abwesenheit von Wasser zersetzt sich
das Iminiumion unmittelbar in einen α-Aminoether und ein beständigeres
Natriumchloritsalz. Wenn während
der Oxidation des tertiären
Amins Wasser anwesend ist, wird ein unbeständiger α-Aminoalkohol gebildet, der
das Chloritanion angreifen kann, wenn dieses nicht durch das hydrophile
Lösungsmittel
wirksam komplexiert wurde. Wasserzugabe nach Solvatisierung des Chloritions
ist nicht so schädlich.
-
Zulässige starke
Basen zur Verwendung bei der Stabilisierung des Chlorits sind Metallalkoxide,
wie Natrium-, Kalium- oder Calciummethoxid, -ethoxid, -propoxid
oder -butoxid, Metalloxide, wie Aluminiumoxid oder Natriumoxid,
Metallionen, wie Na+, Trialkylamoniumsalze
von Alkoxiden, Amoniumsalze von Alkoxiden, Acetate wie Natriumacetat,
substituierte Acetate oder andere Materialien, die ein basische
Reaktion zum Angriff auf das Stickstoffzenrum des Iminiumchlorits
erzeugen würden.
-
Die
Zusammensetzungen der vorliegenden Erfindung können in verschiedener Weise
formuliert werden, um sie einem breiten Bereich von Endanwendungen
anzupassen. Die Zusammensetzung kann unter Benutzung herkömmlicher
Extrusions- und Sprühtrocknungsmethoden
als Extrudat, etwa als Film oder als Pellets bzw. als Pulver formuliert
werden.
-
Die
Zusammensetzung der Erfindung kann als Pulver formuliert werden.
Obgleich das Pulver optisch nicht durchsichtig ist, ergibt es eine
langsame Freisetzungsgeschwindigkeit einer niedrigen Chlordioxid-Konzentration im
Vergleich zu Chloritteilchen, die mit einem hydrophoben Material
beschichtet sind. Zur Herstellung der Teilchen werden wasserfreie
Teilchen in ein Wirbelbett eingeführt. Eine Lösung des Säure freisetzenden Polymers,
des hydrophilen Materials und der Chloritanionen in einem organischen
Lösungsmittel
entsprechend obiger Beschreibung wird dadurch in ein Aerosol überführt, dass
man das Material durch Düsen
von kleinem Durchmesser in die Kammer des Wirbelbettes einführt, wo
es auf die aufgewirbelten wasserfreien Teilchen auftreffen kann.
Bei Berührung
mit den aufgewirbelten Teilchen bildet sich das Chlordioxid freisetzende Pulver,
da die Lösung
unter Bildung eines Säure
freisetzenden Kerns mit einer Schicht aus in seiner äußeren Oberfläche eingebetteten
wasserfreien Teilchen fest wird. Die Aggregation wird minimiert,
da die wasserfreien Teilchen harte anorganische Materialien sind.
Die Teilchen können
dann in einem trockenen abgedichteten Behälter verpackt werden.
-
Bei
der Bildung des Chlordioxid freisetzenden Pulvers verzögern die
wasserfreien Teilchen die Chlordioxid-Freisetzung, die durch atmosphärische Feuchtigkeit
katalysiert wird. Geeignete wasserfreie Materialien sind wasserfreies
Natriumsulfat, Calciumsulfat, Magnesiumsulfat und ein entfeuchtetes
Silikagel. Zusätzliche wasserfreie
Teilchen können
mit dem Chlordioxid freisetzenden Pulver auch nachträglich gemischt
werden, um die Chlordioxid-Freisetzung zu verzögern.
-
Neben
der Bildung pulverförmiger
Verbundstoffe kann die Zusammensetzung der vorliegenden Erfindung
in Lösungsmitteln
formuliert werden, um Filmbildung oder andere Aufbringungs methoden
zu ermöglichen.
Die Zusammensetzung kann als Film durch gut bekannte Heißschmelz-,
Tauchbeschichtungs-, Sprühbeschichtungs-,
Vorhangbeschichtungs-, Trockenwachs-, Feuchtwachs-, Koextrusions-
und Laminierungsverfahren aufgebracht werden.
-
Die
Zusammensetzungen könnten
auch eingesetzt werden bei der Bildung eines vielschichtigen Verbundstoffs 10 mit
einer wasserlöslichen,
optisch durchsichtigen oder durchscheinenden Schicht 12,
die ein Säure
freisetzendes Polymer, Chloritanionen und ein hydrophiles Material
enthält,
wie in 1 gezeigt ist. Die wasserlösliche Schicht 12 wird
auf eine feuchtigkeitsregulierende Schicht 14 auf einem
Substrat 16 aufgegossen, und eine feuchtigkeitsregulierende
Schicht 18 wird dann auf die wasserlösliche Schicht 12 aufgegossen. Die
feuchtigkeitsregulierenden Schichten 14 und 18 sind
wasserunlösliche,
wasserdurchlässige
Filme, die die wasserlösliche
Schicht 12 an einem Abbau in Gegenwart von Feuchtigkeit
hindern. Diese Anordnung erlaubt es, dass über einen Zeitraum von Tagen,
Wochen oder Monaten eine Chlordioxid-Atmosphäre geschaffen wird. Die feuchtigkeitsregulierenden
Schichten kontrollieren auch die Geschwindigkeit des Feuchtigkeitseintritts
in die wasserlösliche
Schicht, um die Chlordioxid-Freisetzung aus dem vielschichtigen
Verbundstoff zu kontrollieren, wenn dieser durch Feuchtigkeit aktiviert
wird. Geeignete wasserunlösliche,
wasserdurchlässige Filme
können
aus Poly(ethylenpropylen) oder Poly(acryl-esteracrylat)copolymere
oder deren Ionomere, wie sulfonierte Salze von Poly(ethylenpropylen)
bestehen. Hydroxyethylmethacrylat, Methoxyethylmethacrylat, Copolymere
wenigstens eines hydrophilen Bestandteils und wenigstens einer hydrophoben
Komponente und andere in der Technik bekannte, wasserunlösliche,
wasserdurchlässige
Filme sind ebenfalls geeignet.
-
Die
geschichteten Verbundstoffe der vorliegenden Erfindung sollen eine
gewünschte
Geschwindigkeit der Chlordioxidfreisetzung (Mole/s/cm2 des
Films) in Gegenwart atmosphärischer
Feuchtigkeit an einer Oberfläche
für eine
Zeitdauer aufrechterhalten, die erforderlich ist, dass Chlordioxid
auf der Oberfläche
absorbiert wird und Bakterien oder andere mikro biologische Verunreinigungen
abgetötet
werden. Das Entweichen aus einem Behälter oder von einer exponierten
Oberfläche
verringert jedoch wegen der Chlordioxid-Diffusion in die Atmosphäre die Chlordioxidkonzentrationen
an der Oberfläche.
Die Chlordioxid-konzentration, die in einem ausgewählten Zeitraum
von dem Film freigesetzt wird, kann bei gegebener Entweichungsgeschwindigkeit
und Absorbierungsgeschwindigkeit an einer Oberfläche berechnet werden. So wird
nach Messung der Entweichungsgeschwindigkeit der Verbundstoff so
formuliert, dass er einen genügend
großen
Chloritvorrat enthält, der
mit einer ausreichenden Geschwindigkeit reagiert, um für die gewünschte Zeitdauer
nachhaltiger Freisetzung die Entweichungsgeschwindigkeit zu kompensieren.
-
Die
Auslegung eines Chlordioxid freisetzenden Verbundstoffs, der sich
zur kontrollierten Freisetzung und bioziden Wirkung in einem Behälter eignet,
muss daher mehrere Aspekte berücksichtigen,
nämlich
die Chlordioxid-Produktionsgeschwindigkeit aus dem Film mit kontrollierter
Freisetzung, die Verteilung des Chlordioxids zwischen den Phasen
innerhalb des Behälters
(z. B. Gasphase, Flüssigkeitsphase
und feste Phase) in einer reversiblen (absorbierten) oder irreversiblen
(umgesetzten) Weise, und die Entweichungsge-schwindigkeit des Gases
aus dem Behälter.
Die Auslegung eines solchen Verbundstoffs ist in Beispiel 15 der
schwebenden Europäischen
Patentanmeldung Nr. 96922397.3 (WO-A-96/39028) beschrieben.
-
Ein
bevorzugtes System der vorliegenden Erfindung mit verlängerter
Freisetzung bewahrt den Chloritvorrat dadurch, dass eine Reihe periodisch
gepulster Freisetzungen abgegeben werden, die zeitlich so geordnet
sind, dass sie mit den vermuteten Zeiten der bakteriellen, viralen
oder fungalen Verunreinigung oder der typischen Inkubationszeit
der interessierenden biologischen Schädlinge zusammenfallen. Die
Auslegung des Systems kann optimiert werden, um die gewünschte Abtötungskonzentration
in der erforderlichen Zeit bei den durch die spezifische Anwendung
bedingten Chlordioxid-Entweichungsgeschwindigkeiten in die Atmosphäre aufrechtzuerhalten.
-
Ein
typischer vielschichtiger Verbundstoff mit kontrollierter Freisetzung
umfasst wasserlösliche
Schichten A, die jeweils aus einer Zusammensetzung der Erfindung
gebildet sind. Die Schichten haben typischerweise eine Dicke von
etwa 5 mil (etwa 0,127 mm) und sind durch eine mit Wasser quellbare
Zwischenschicht C getrennt.
-
Die
Zwischenschicht C kann aus sehr verschiedenen Materialien bestehen,
da Chlordioxid gleich gut in hydrophoben und wasserstoffgebundenen
Matrizes diffundieren kann. Diese optisch durchsichtigen oder durchscheinenden
Materialien umfassen Copolymere wenigstens eines hydrophilen Monomers
oder Oligomers und wenigstens eines hydrophoben Monomers oder Oligomers,
Polyionomere, wie protonierte und neutralisierte, sulfonierte oder
phosphorylierte Oligo- oder Polyalkene, wie Polyethylen, Polypropylen,
Alkylacrylate, Hydroxyethylmethacrylat, Methoxyethylmethacrylat
und deren Copolymere. Lipidsubstituierte Polyhydroxyalkoholphosphate
und Phosphosilikate und ihre Gemische mit Alkenpolymeren und -oligomeren
können
eingesetzt werden, bilden aber keinen optisch durchsichtigen Verbundstoff.
Feinverteilte wasserfreie Salze oder Trocknungsmittel können irgendeiner
der Schichten zugesetzt werden, um die durch Wasser katalysierte
Umsetzung zu Chlordioxid zu verlangsamen.
-
Es
wurde gefunden, dass der Aufbau eines vielschichtigen Verbundstoffs,
dessen Schichtanordnung durch die Formel C(ACA)nC
definiert ist (wobei n die gewünschte
Anzahl von Impulsen darstellt), über
mehrere Wochen oder Monate eine periodisch gepulste Freisetzung
hoher Chlordioxidkonzentrationen ergibt. Diese gepulste Freisetzung
kann mit dem Wachstum, der Inkubation und Verunreinigung durch Viren,
Schimmelpilze, Pilze und Bakterien koordiniert sein. Die Zykluszeit
und die Spitzenkonzentrationen des Chlordioxids würden durch
die Schichtdicke, die Beladung mit Chlorit und Säure freisetzendem Polymer und
der Wasser- und Ionendurchdringungseigenschaft der Schichten A und
C kontrolliert werden. Die gepulste Freisetzung erfolgt, da jede
Schicht (ACA)i nacheinander von Wasserdampf
und Hydroniumionen durchdrungen wird.
-
Die
gepulsten Freisetzungen von Chlordioxid, die von etwa einem Tag
bis über
etwa 200 Tage variieren, können
für 5 mil
(0,127 mm) dicke Filme A und C dadurch erreicht werden, dass die Schichten
A durch eine Zwischenschicht C getrennt werden, die variable Hydroniumionen-Transportgeschwindigkeiten
unterstützen
kann.
-
Das
gepulste Freisetzungsvermögen
eines vielschichtigen Films kann berechnet werden, wie es im Beispiel
16 der schwebenden Europäischen
Patentanmeldung Nr. 96922397.3 (WO-A-96/39028) angegeben ist.
-
Die
Anwendungen für
die Zusammensetzungen der Erfindung sind zahlreich. Die wasserlöslichen
Zusammensetzungen können
in fast jeder Umgebung verwendet werden, wo Feuchtigkeitseinwirkung
auftritt, solange die Zusammensetzungen gegen Abbau durch ein wasserunlösliches,
wasserdurchlässiges
Material geschützt
oder als ein Bestandteil eines Materials eingebaut sind. Die Zusammensetzungen
können
dazu dienen, das Wachstum von Schimmelpilzen, Pilzen, Viren und
Bakterien auf der Oberfläche
eines Materials zu verhindern, das Material zu desodorieren oder
das Eindringen von Schädlingen
dadurch zu hemmen, dass man eine Oberfläche eines Substrats mit einer
Zusammensetzung behandelt, die in Abwesenheit von Feuchtigkeit kein
Chlordioxid freisetzt und die behandelte Oberfläche der Feuchtigkeit aussetzt,
um aus der Zusammensetzung Chlordioxid in die die Oberfläche umgebende
Atmosphäre
freizusetzen. Die Freisetzung von Chlordioxid verlangsamt die bakterielle,
fungale und virale Verunreinigung und das Wachstum von Schimmelpilzen
auf der Oberfläche,
desodoriert die Oberfläche
und hemmt das Eindringen von Schädlingen.
Jeder Bestandteil der Zusammensetzung hat eine Teilchengröße von nicht
mehr als etwa 1.000 Angström.
-
Die
Oberfläche
kann mit der erfindungsgemäßen Zusammensetzung
durch herkömmliche
Beschichtungs-, Extrusions-, Laminierungs- und Tränkungsverfahren
behandelt werden, die in der Technik gut bekannt sind. Die behandelte
Oberfläche
ist im Allgemeinen ein Teil eines Behälters, ein Teil eines in einem
Behälter angeordneten
Substrats oder ein Verpackungsfilm oder eine andere Verpackungsart.
Wenn eine optisch durchsichtige Zusammensetzung der Erfindung auf
ein Substrat aufgebracht worden ist, kann die Substratoberfläche durch
den auf der Oberfläche
gebildeten Film klar gesehen werden. Wenn die Zusammensetzung z. B.
auf einen mit graphischen Darstellungen bedruckten Pappkartonbehälter aufgeschichtet
ist, bleiben die graphischen Darstellungen deutlich sichtbar. Ein
Behälter
oder Substrat kann mit einer Beschichtung der bioziden Zusammensetzung
geschützt
werden, obgleich die Zusammensetzung durchsichtig und für einen
Verbraucher faktisch nicht erkennbar ist.
-
Die
in dem Behälter
oder einer anderen Verpackung erzeugte biozide Atmosphäre kann
bei der Aufbewahrung von Nahrungsmittelprodukten Anwendung finden,
wie Blaubeeren, Himbeeren, Erdbeeren und anderen Produkten, gemahlener
Rinderpastete, Hühnerfilets
und anderem Fleisch, verstärkten
Nahrungsmitteln, Haustierfutter, Trockenfutter, Getreideflocken,
Getreide oder den meisten Nahrungsmitteln, die bakterieller Verunreinigung
oder Schimmelpilzwachstum unterliegen. Seifenriegel, gelagerte Papierdokumente,
Kleidung, Farbe, Saatgut, Schuhwerk und die Verpackung hierfür kann ebenfalls
gegen Schimmelpilzwachstum, Mehltau, Schwamm und Algen geschützt werden.
Medizinische Instrumente, Geräte
und Proviant, verfügbare
und nicht verfügbare
persönliche
Pflegeprodukte und Boden kann sterilisiert werden, um mikrobielle
Verunreinigung zu verhindern. Medizinische, biologische und biogefährliche
Abfallstoffe in Krankenhäusern,
Laboratorien und Kliniken können
ebenfalls sterilisiert werden, um Mikroben in dem Abfallstoff abzutöten. Gerüche von Sportschuhen,
Wegwerf-Schuhwerk und Müll
können
ebenfalls minimiert werden, wenn sie in einem behandelten Behälter enthalten
sind.
-
Elektronische
oder photographische Ausrüstung
und Lieferteile, wie VCRs, Videobänder, Audiobänder, Audiobestandteile,
Kameras, photographische Filme, Kameralinsen, Linsen in medizinischen
Geräten
und medizinische Monitore und andere medizinische Gerätschaften
können
ebenfalls mit der Zusammensetzung behandelt oder der Zusammensetzung
ausgesetzt werden, um Wachstum von Schimmelpilzen, Milben, Schwamm
und Algen zu verhindern. Die biozide Zusammensetzung kann in eine
Polymerschmelze eingebracht werden, die zur Herstellung eines Ausrüstungsteils
oder von Versorgungsteilen dienen, wie der Videobandpatrone oder
eines Gerätegehäuses. Die
Patrone oder das Gehäuse
können
auch einen Film der Zusammensetzung tragen, der an seiner Innenseite
haftet. Die biozide Zusammensetzung kann Silikagel-Packungen ersetzen,
die typischerweise beim Versand und bei der Lagerung elektronischer
und photographischer Geräte benutzt
werden.
-
Die
Zusammensetzungen der Erfindung sind besonders geeignet für die Aufbringung
auf oder den Einbau in durchsichtige oder durchscheinende Produkte.
Die Zusammensetzungen können
auch auf die Oberfläche
eines durchsichtigen oder durchscheinenden Substrats aufgeschichtet
werden, um eine biozide Wirkung zu erzielen, während die „Durchsichtigkeit" des Substrats erhalten
bleibt. Wenn die Lösung
z. B. auf einen durchsichtigen Kunststoffbehälter für Nahrungsmittel aufgeschichtet
wird, kann der Verbraucher das Nahrungsmittel in dem Behälter sehen,
bevor er das Nahrungsmittel kauft. Die biozide Wirkung schützt das
Nahrungsmittel vor mikrobieller Verunreinigung, während der
Verbraucher das Nahrungsmittel betrachten kann, ohne den Behälter zu öffnen. Die
Lösung
erlaubt daher eine visuelle Überprüfung eines
Materials, während Chlordioxid
freigesetzt wird, um das Material zu sterilisieren, desodorieren
oder gegen Verunreinigung oder Schädlingseindringung zu schützen. Wenn
die Zusammensetzungen auf durchsichtige chirurgische Bandagen aufgebracht
werden, wird die Wunde durch das Chlordioxid sterilisiert, und sie
bleibt durch die Bandage sichtbar, so dass die Wunde betrachtet
werden kann, ohne dass die Bandage entfernt und die Wunde der Verunreinigung
ausgesetzt wird.
-
Durchsichtige
oder durchscheinende Produkte, die mit den erfindungsgemäßen Zusammensetzungen behandelt
werden können,
umfassen klare Verpackungen, wie „Muschelschalen"-Behälter, klare
Verpackungsfolien, wie Kunststoffhüllen für Nahrungsmittel, wegwerfbare
Essutensilien, Platten und Schalen, Nahrungsmittelhilfsprodukte,
Nahrungsmittelhüllen,
Behälter
für Nahrungsmittelaufbewahrung
und andere Nahrungsmittelverpackung, transportable Wasserfilter
zur Wasserbehandlung beim Campen, Bootsfahren, bei Ausflügen oder
in Notfällen,
Abfallbehälter
oder Taschen für
medizinischen oder biogefährlichen
Abfall. Die Verpackung kann mit der Zusammensetzung behandelt werden,
um Nahrungsmittelprodukte mit einer langen Aufbewahrungszeit zu
konservieren, wie „frische", lagerbeständige, verarbeitete Nahrungsmittel,
die bei Raumtemperatur aufbewahrt werden, darunter weiche Tortillas,
Kuchen oder andere gebackene Güter,
Energieriegel, Süßigkeiten,
Imbissnahrungsmittel und dergleichen. Als Alternative zur Sterilisierung
mit Wasserdampf, Ethylenoxid und durch Gammabestrahlung kann klares
bioabbaubares und nicht abbauendes Nahtmaterial für Verwendung
bei Menschen und Tieren behandelt werden, um Infektion an der Anwendungsstelle
zu verhindern, Sterilität
des Nahtmaterials während
der Bevorratung aufrechtzuerhalten und das Nahtmaterial zu sterilisieren. Klare „durchsichtige" Bandagen, Hilfsbinden
und chirurgische Verbände
können
ebenfalls mit den oben beschriebenen vielschichtigen Verbundstoffen
behandelt werden, um die mikrobielle Kontaminierung und Injektion
zu verringern.
-
Die
Zusammensetzungen der Erfindung sind besonders geeignet für die Schaffung
einer klaren, unsichtbaren Beschichtung auf Produkten, wie Mobiliar
und Fußböden, die
in der mikrobiellen Kontamination zugänglichen Umgebungen, wie Krankenhäusern, benutzt
werden. Die Zusammensetzungen können
auch in Filter oder Leitungen eingebaut oder auf diese aufgeschichtet
werden, die zur Beheizung, Lüftung
und Klimatisierung dienen, um mikrobielle Verunreinigung zu verhindern,
das „Sick-Building-Syndrom" zu lindern und den Ausbruch
der von Legionella premophilia bacterium herrührenden Legionärskrankheit
zu verhindern.
-
Herkömmliche
Behälter
können
eingesetzt werden, wie Papier- oder
Kartonbehälter,
Wellpappe-, Vlies-, Kunststoff-, Schaum- oder Polymer-Mehrlaminatbehälter, „Muschelschalen" -Behälter, die
gewöhnlich in
der Schnellkostindustrie, bei Zellulose-, Kunststoff- oder Papiertaschen,
Saatpaketen oder Abfallbehältern verwendet
werden.
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Die
behandelte Oberfläche
kann auch eine wiederverwendbare oder wegwerfbare Matte oder Folie sein
einschließlich
einer Dentaltablettabdeckung, chirurgischen Tablettabdeckung, Duschmatte,
Vliesbandagenmaterial, ein Fleischschneidebrett, eine Auskleidung
für Schubladen
oder Regale, ein Einsatz für
Sportlertaschen oder Gymnastikschließfächer, eine Nahrungsmittelhülle, ein
Papierbogen zur Trennung von Hamburgerpastetchen, ein Fleischverpackungstablett,
eine Übertasche,
wie jene, die zur Verpackung intravenöser Taschen benutzt werden, eine
Frischfruchttrennung oder Kastenausfütterung, ein Absorbenspolster
für Geflügel, Fleisch,
Fisch oder Frischprodukte oder eine Absorbensschicht zur Verwendung
in Windeln. Diese Matten und Folien werden typischerweise hergestellt
aus Papier, zellulosischen, polymeren, gewebten oder vliesartigen Materialien.
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Diese
Methode kann auch dazu dienen, die Oberfläche einer Saat zu beschichten,
um die Saat während
der Lagerung gegen Schimmelpilze und Pilze zu schützen und
beim Ausbringen der Saat gegen mykotisches Wachstum zu schützen. Die
Beschichtung schafft bei Aktivierung durch Feuchtigkeit eine Mikroatmosphäre von Chlordioxid
in dem Boden und in der Nachbarschaft der Samenkörner und hemmt das Mykosewachstum,
das normalerweise eine Keimung der Samen behindern würde. Diese
Beschichtung hat keine Wirkung auf die Keimung der Saat. Saat braucht
bei der Lagerung zum Schutz nicht physikalisch beschichtet zu werden,
sondern kann vielmehr in einem geschlossenen Behälter sein, der das aktive Material
als Paket, „Teebeutel" oder Beschichtung
auf dem Behälter
enthält.
Papier, das mit dem Verbundstoff imprägniert ist, erzeugt genügend Chordioxid,
um die Samen zu schützen.
Obgleich jede Saat durch die Beschichtung geschützt werden kann, bleiben essbare
Samen, wie Getreidekörner,
Sonnenblumenkörner
oder Sojabohnen für
den menschlichen Verbrauch geeignet, wenn sie einmal beschichtet
sind. So können
die beschichteten Samenkörner
nach ihrer Beschichtung für
die Aussaat oder den menschlichen Verbrauch vorgesehen werden. Eine
optisch durchsichtige Zusammensetzung der Erfindung kann auf diese
Samenkörner
aufgebracht werden, um zu gewährleisten,
dass das Aussehen der Samenkörner
durch die Beschichtung nicht verändert
wird.
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Eine
andere Ausführungsform
der Erfindung ist ein Verfahren zur Verhinderung des Wachstums von Pilzen,
Bakterien oder Schimmelpilzen auf einer Oberfläche und/oder zur Desodorierung
der Oberfläche
durch ihre Behandlung mit einer Zusammensetzung, die in Abwesenheit
von Feuchtigkeit kein Chlordioxid freisetzt, und Aussetzen der behandelten
Oberfläche
der Feuchtigkeit, um Chlordioxid aus der Zusammensetzung in die die
Oberfläche
umgebende Atmosphäre
freizusetzen.
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Eine
bevorzugte Anwendung beinhaltet ein Fußpulver zur Verhinderung von
Sportlerfuß-
und anderen Pilzen. Das Pulver kann direkt auf die Oberfläche des
Fußes
aufgebracht werden oder in einen Schuheinsatz eingebracht werden.
Das Pulver kann zwischen die Tuchabdeckung und das Schaumkissen
des Schuheinsatzes eingebracht werden, in dem Schaumkissen imprägniert sein
oder auf einer Gegen- oder Oberfutter des Schuhes aufgeschichtet
oder in ihm imprägniert
sein. Chlordioxid, das in dem Schuh mit Feuchtigkeit erzeugt wird,
diffundiert aus dem Verbundstoff in die Atmosphäre, um Pilze abzutöten und
den Schuh zu desodorieren. Die Pulver können mit herkömmlichen
Bestandteilen, wie Talkum, Getreidestärke, Duftstoff, Miconazolnitrat, Tolnastat-Kieselsäure, Borsäure, Aluminiumchlorhydrat,
Salicylsäure
und Zellulose gemischt werden. Das Pulver kann auch mit anderen
Bestandteilen gemischt werden und in Badepulvern oder in zur Behandlung
von Tinea cruris eingesetzten Pulvern verwendet werden.
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Das
Pulver kann auch auf Teppiche aufgebracht werden, um Gerüche von
dem Teppich zu entfernen. Bestandteile, die üblicherweise in pulverförmigen Teppichdesodorierungsmitteln
und Reinigungsmitteln enthalten sind, können mit dem Pulver der vorliegenden
Erfindung gemischt werden. Der Verbundstoff kann auch in Mikrokapseln
formuliert werden, die nach dem Auftreten aufbrechen und dann durch
Feuchtigkeit aktiviert werden. Diese Mikrokapseln können in
Fußböden, Dusch-
oder Badematten imprägniert
sein, oder sie können
bei der Teppichdesodorierung verwendet werden. Die Pulver können auch
in ein Duftkissen verpackt und in Schiffsumgebung, wie dem Deck,
Sumpf oder auf Lagerflächen
auf Booten angeordnet werden, um Mehltau und Schimmelpilzwachstum
in diesen Bereichen zu verhindern.
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Eine
andere Verwendung für
die Zusammensetzungen liegt in der Schaffung von selbststerilisierenden Verpackungen,
die besonders in der medizinischen Industrie von Nutzen sind. Die
Zusammensetzung kann auf Rohre, Verbinder, Einrichtungsgegenstände und
andere Komponenten aufgeschichtet werden. Ausrüstungsgegenstände für innewohnende
Katheter, Nadeln, Peritonealdialyse, perkutane Geräte, perkutane
Zugänge,
intravenöse
Beutel, Colostomiebeutel und andere medizinische Geräte können auch
nach diesem Verfahren behandelt werden, um die Geräte zu sterilisieren
und Infektionen an der Einsatzstelle, Infektionen bei Verfolgung
einer Höhlung
und dergleichen zu verhindern. Ferner können Verschlüsse auf
einer Verpackung so behandelt werden, um eine selbststerilisierende
Verpackung für
medizinische Geräte,
Instrumente und Versorgungsgüter
zu schaffen.
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Die
Zusammensetzung der vorliegenden Erfindung tötet erwartungsgemäß Bakterien
auf der Fleischoberfläche
ab. Es wurde jedoch nicht erwartet, dass sie eine gemahlene Rinderpastete
durchdringt. Es wurde gefunden, dass Chlordioxid, das aus mit der
Zusammensetzung behandeltem Papier entwickelt wurde, die volle Dicke
einer Pastete wirksam durchdringen kann und Bakterien, wie E. coli
und Salmonella abtötet,
die aus einer Verunreinigung bei der Fleischverarbeitung resultieren.
E. coli 0157:H7 in mit Krankheitskeimen verunreinigtem Fleisch hat
Tod und schwere Erkrankung verursacht und scheint bei Kochen, Gärung und
Trocknung besonders widerstandsfähig
zu sein. Bei einem typischen Vorgang der Herstellung von Fleischpasteten für den kommerziellen
Verbrauch wird Fleisch gemahlen, stranggepresst und zu Pastetchen
geformt, die durch Bögen
aus beschichtetem Papier getrennt sind, die die Haftung der einzelnen
Pastetchen verhindern. Nach der Verpackung kann das gemahlene Fleisch über einen
Zeitraum Chlordioxid ausgesetzt werden, wenn es sich in der gekühlten Lagerung
befindet, um Bakterien abzutöten
und ihr Wachstum zu hemmen.
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Die
folgenden Beispiele werden zur Beschreibung bevorzugter Ausführungsformen
und Nützlichkeiten der
vorliegenden Erfindung angegeben und sollen die vorliegende Erfindung
nicht begrenzen, wenn nicht etwas anderes in den hier folgenden
Ansprüchen
angegeben wird.
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BEISPIEL 1
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Ein
Polyvinylpyrrolidonoligomer wurde durch Polymerisieren von Vinylpyrrolidon
in Wasser mit Einleitung durch freie Radikale mit Wasserstoffperoxid
und Ammoniakkatalysator hergestellt, wie es von E.S. Barabas, Encyl.
Poly. Sci. Eng., 17, 198 (1989) beschrieben ist. Drei Gramm Vinylpyrrolidon
wurden in 7 Gramm Wasser gelöst
und mit 0,03 ml 30%igem Wasserstoffperoxid und 0,3 ml konzentriertem
Ammoniumwasser fünf Stunden
bei 55°C
polymerisiert. Die Reaktionsprodukte waren Polyvinylpyrrolidonoligomer
und 2-Pyrrolidon. Am Ende der Reaktion wurden weitere 2 ml 30% Wasserstoffperoxid
zugesetzt, um jegliche endständigen
Aldehydgruppen zu Carbonsäuregruppen
zu oxidieren. Nachdem Lösungsmittel
abgepumpt und das Produkt bei 60°C
vakuumgetrocknet worden war, wurde ein durchsichtiges, hartes Polyvinylpyrrolidonoligomer
mit endständigen
Hydroxyl- und Carboxylgruppen gewonnen. Die Reaktion wird nachfolgend
dargestellt
worin
PVNP Polyvinylpyrrolidon bedeutet, das die Formel
hat, worin n = 5 bis 100.
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BEISPIEL 2
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Ein
Polyester-Mehrfachblock-Copolymer aus Polyvinylpyrrolidon wurde
dadurch hergestellt, dass 0,46 g des in Beispiel 1 hergestellten
Polyvinylpyrrolidonoligomers, 0,23 g Glycolsäure und 0,225 ml 85%ige Milchsäure mit
1,5 ml Wasser und 0,005 g p-Toluolsulfonsäure als Veresterungskatalysator
gemischt wurden. Das Gemisch wurde langsam über 20 Stunden unter dynamischem
Vakuum auf 120°C
erhitzt, um das Veresterungswasser zu entfernen. Ein Mehrfachblock-Terpolymer
mit endständigen Säuregruppen
wurde gewonnen. Zur Veresterung der Säure-Endgruppen wurde das Copolymer in einem
großen Überschuss
Methanol gelöst und
mit Ammoniak neutralisiert. Alternativ können die Säureendgruppen mit überschüssigem Methanol
verestert werden. Die Endgruppen -OR können – eher als die in dem Reaktionsschema
unten gezeigte CH
3O-Endgruppe – durch
Auflösung
des Polymers in einem Überschuss
eines Alkohols oder durch Auflösen
des Polymers in einem Alkohol und Neutralisation mit Ammoniak gebildet
werden. Der Alkohol hat die Formel ROH worin R Ethyl, n-Propyl oder
Isopropyl ist. Das resultierende Polyvinylpyrrolidon-polyacetat-polyglycolat(PVNP-PLGA)-Terpolymer
enthielt 34 Mol-% Vinylpyrrolidon, 32 Mol-% Glycolat und 24 Mol-%
Lactat. Die Herstellung des PVNP-PLGA-Terpolymers ist unten angegeben:
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BEISPIEL 3
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Eine
30 Gew.-%ige Lösung
des nach Beispiel 2 hergestellten PVNP-PLGA-Terpolymers in Methanol wurde
mit Triethylamin neutralisiert und einer Methanollösung (10
Gew.-% Gesamtfeststoffe) von Natriumchlorit (aus Methanol umkristallisiert),
Harnstoff und Polyvinylpyrrolidon (MG 360.000) zugesetzt, so dass
das gesamte Feststoffgemisch 51 Gew.-% PVNP-PLGA-Terpolymer, 34 Gew.-% Polyvinylpyrrolidon-Homopolymer,
9 Gew.-% Harnstoff und 6 Gew.-% Natriumchlorit enthielt. Die Lösung wurde
zu einem Film gegossen und blieb unbegrenzt gleichmäßig dispergiert
und durchsichtig.
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VERGLEICHSBEISPIEL 4
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Eine
Lösung
des PLGA-Copolymers in Chloroform wurde einer Methanollösung (10
Gew.-% Gesamtfeststoffe) von Natriumchlorit (aus Methanol umkristallisiert),
Harnstoff (10 Gew.-% Gesamtfeststoffe) und Polyvinylpyrrolidon (MG
360.000) zugesetzt. Die Lösung
blieb trübe
und trennte sich nach Gießen
in einen Film in eine PLGA-Phase und eine Polyvinylpyrrolidon-Harnstoff-Chlorit-Phase.