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Die Erfindung bezieht sich auf die
Verwendung von Betain, um den Ertrag von Pflanzen zu verbessern. Die
Erfindung bezieht sich insbesondere auf die kombinierte Verwendung
von Betain und einem Adjuvans, um den Ertrag von Pflanzen zu verbessern.
Gemäß der Erfindung
kann der Ertrag sowohl unter normalen als auch unter Stressbedingungen,
d. h. wenn die Bedingungen infolge von z. B. niedrigen Temperaturen,
Trockenheit, hoher Salzigkeit oder Umweltgiften, die das Wachstum
stören,
schlecht sind, verbessert werden. Die Erfindung betrifft auch eine
Kombination aus Betain und Adjuvans, Pflanzen, die mit Betain und
Adjuvans behandelt wurden, und Produkte, die von solchen Pflanzen
erhalten werden.
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Hintergrund
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Die Wachstumsumgebung und -bedingungen
beeinflussen den Ertrag von Pflanzen. Optimale Wachstumsumgebung
und -bedingungen führen
zu einem Ertrag, der mengenmäßig groß ist und
hohe Qualität
hat. Unter schlechten Wachstumsbedingungen verschlechtern sich natürlich Qualität und Quantität.
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Die physiologischen Eigenschaften
einer Pflanze werden vorzugsweise durch Züchtung, sowohl durch traditionelle
Züchtungsverfahren
als auch durch genetische Manipulation manipuliert.
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Um die Wachstumsbedingungen und den
Ertrag von Pflanzen zu verbessern, wurden verschiedene Lösungen die
Kultivierungstechnik betreffend entwickelt. Die Auswahl der richtigen
Pflanze für
den richtigen Wachstumsort ist für
einen Fachmann selbstverständlich.
Während
der Wachstumsperiode können
Pflanzen mit mechanischen Mitteln geschützt werden, indem z. B. verschiedene
Gaze oder Kunststoffe verwendet werden oder indem die Pflanzen in
Gewächshäusern kultiviert
werden. Bewässerung
und Düngemittel
werden im allgemeinen verwendet, um das Wachstum zu verbessern.
Oberflächenaktive
Mittel werden häufig
in Verbindung mit dem Anwenden von Pestiziden, Schutzmitteln und
Mineralstoffen eingesetzt. Oberflächenaktive Mittel verbessern
die Penetration von Substanzen in Pflanzenzellen, wodurch die Wirkung
der vorstehend genannten Mittel verstärkt und erhöht wird und gleichzeitig ihre
gefährlichen
Wirkungen auf die Umgebung verringert werden. Allerdings sind verschiedene
Verfahren der Kultivierungstechnik oft arbeitsaufwendig und in der
Praxis nicht durchführbar,
ihre Wirkung ist beschränkt
(die wirtschaftliche Größe eines
Gewächshauses, der
begrenzte Schutz, der durch Gaze usw. bereitgestellt wird) und sie
sind im globalen Maßstab
auch zu teuer. Bisher wurden keine wirtschaftlich annehmbaren chemischen
Lösungen
zum Schutz vor Pflanzen vor Umweltstressbedingungen beschrieben.
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Die Wasserversorgung ist für die Produktivität einer
Kulturpflanze wichtiger als alle anderen Umweltfaktoren, wenn auch
die Empfindlichkeit von Pflanzen gegenüber Trockenheit variiert. Üblicherweise
wird eine Bewässerung
verwendet, um eine ausreichende Wasserversorgung sicherzustellen.
Allerdings gibt es bezüglich
der Bewässerung
signifikante Gesundheits- und Umweltprobleme, z. B. eine starke
Abnahme der Wasserressourcen, eine Verschlechterung der Wasserqualität und eine
Verschlechterung des Agrarlandes. Auf diesem Fachgebiet wurde errechnet,
dass etwa die Hälfte
des künstlich
bewässerten
Landes der Welt durch Wasserdurchtränkung und Versalzung geschädigt ist.
Ein Anzeichen für
die Bedeutung und den Umfang des Problems ist, dass es auf der Welt
255 Millionen Hektar bewässertes
Land gibt und dass dies 70% des gesamten Weltwasserverbrauchs ausmacht.
Allein in den Vereinigten Staaten gibt es 200 Millionen Hektar bewässertes Land,
hauptsächlich
im Bereich der 18 Weststaaten und im südöstlichen Teil des Landes. Hier
werden 83% des gesamten Wasserverbrauchs allein für Bewässerung
verwendet. Es kann auch betont werden, dass die Verwendung von Bewässerungswasser
in den Industrieländern
jedes Jahr zunimmt. Zusätzlich
zu diesen Problemen besteht ein anderer Nachteil der Bewässerung
in den hohen Kosten.
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Ein weiterer ernster Stressfaktor
ist die Salzigkeit von Boden. Die Salzigkeit von Boden kann in verschiedener
Weise definiert werden; nach der allgemeinen Definition ist Boden
salzig, wenn er lösliche
Salze in einer Menge enthält,
die ausreicht, das Wachstum und den Ertrag verschiedener kultivierter
Pflanzenspezies zu stören.
Das Gängigste
dieser Salze ist Natriumchlorid, aber es treten auch andere Salze
in verschiedenen Kombinationen auf, was von der Herkunft des Salzwassers
und von der Löslichkeit
der Salze abhängt.
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Für
Pflanzen ist es schwierig, in Salzboden eine ausreichende Wassermenge
aus dem Boden, der ein negatives osmotisches Potential hat, zu erhalten.
Hohe Konzentrationen an Natrium und Chlorid sind für Pflanzen
giftig. Ein zusätzliches
Problem ist der Mangel an Mineralstoffen, der auftritt, wenn Natriumionen
mit den erforderlichen Kaliumionen in Wettbewerb um Zellwachstums,
Osmoregulierung und pH-Stabilisierung treten. Dieses Problem tritt
insbesondere dann auf, wenn die Calciumionenkonzentration niedrig
ist.
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Die Produktivität von Pflanzen und ihre Empfindlichkeit
gegenüber
der Salzigkeit des Bodens hängt auch
von der Pflanzenspezies ab. Halophyten verlangen relativ hohe Natriumchloridgehalte,
um ein optimales Wachstum sicherzustellen, wohingegen Glycophyten
eine geringe Salztoleranz haben, oder ihr Wachstum wird bereits
bei niedrigen Salzkonzentrationen beträchtlich gehemmt. Es gibt große Differenz
selbst zwischen verschiedenen Kulturvarietäten einer kultivierten Pflanzenspezies.
Die Salztoleranz ein und derselben Spezies oder Kulturvarietät kann auch
beispielsweise vom Wachstumsstadium abhängen. Im Fall einer geringen
oder moderaten Salzigkeit kann das langsamere Wachstum von Glycophyten
nicht in Form spezifischer Symptome, z. B. Chlorosis, nachgewiesen
werden, zeigt sich aber im gehemmten Wachstum der Pflanzen und in
der Farbe ihrer Blätter,
die dunkler als normal ist. Darüber
hinaus der ist der gesamte Blattbereich reduziert, die Kohlendioxidassimilation
ist reduziert und die Proteinsynthese ist inhibiert.
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Pflanzen können sich zu gewissem Grad
an Stressbedingungen anpassen. Diese Fähigkeit variiert in Abhängigkeit
von der Pflanzenspezies beträchtlich.
Als Resultat der vorgenannten Stressbedingungen beginnen einige
Pflanzen damit, ein Wachstumshormon zu produzieren, sogenannte Abscisinsäure (ABA),
die die Pflanzen dabei unterstützt,
ihre Stomata zu schließen,
wodurch die Stressstrenge reduziert wird. Allerdings hat ABA auch
gefährliche
Nebenwirkungen auf die Produktivität von Pflanzen. ABA verursacht
z. B. ein Abfallen von Laub, Blumen und jungen Früchten und
hemmt die Bildung von neuen Blättern,
was natürlich
zu einer Verringerung des Ertrags führt.
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Stressbedingungen und insbesondere
Wassermangel führen
erwiesenermaßen
zu einem starken Abfall bei der Aktivität bestimmter Enzyme, z. B.
Nitratreductase und Phenylalaninammoniumlyase. Andererseits nimmt
die Aktivität
von alpha-Amylase und Ribonuclease zu. Auf der Basis dieser Feststellungen
wurden bisher noch keine chemischen Lösungen beschrieben, um Pflanzen
zu schützen.
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Es wurde auch gefunden, dass unter
Stressbedingungen bestimmte Stickstoffverbindungen und Aminosäuren, z.
B. Prolin und Betain, in den Wachstumsregionen bestimmter Pflanzen
akkumuliert werden. Die Literatur des Fachgebiets diskutiert die
Funktion und die Bedeutung dieser akkumulierten Produkte. Einerseits wurde
vorgeschlagen, dass die Produkte Stressnebenprodukte sind und damit
für die
Zellen gefährlich
sind, andererseits wurde geschätzt,
dass sie die Zellen schützen
können
(Wyn Jones, R. G. und Storey, R.: The Physiology and Biochemistry
of Drought Resistance in Plants, Paleg, L. G. und Aspinall, D. (Herausg.),
Academic Press, Sydney, Australien, 1981).
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Zhao et al. (in J. Plant Physiol.
140 (1992) 541– 543)
beschreiben die Wirkung von Betain auf die Zellmembranen von Luzerne.
Luzernesämlinge
wurden mit 0,2 M Glycinbetain besprüht, wonach die Sämlinge mit den
Wurzeln aus dem Substrat gezogen wurden, von Erde freigewaschen
wurden und für
1 h Temperaturen von –10°C bis –2°C ausgesetzt
wurden. Die Sämlinge
wurden dann aufgetaut und danach für eine Woche in feuchten Sand
gepflanzt, wobei nach diesem Zeitraum bei den Pflanzen, die überlebt
hatten, ein erneutes Wachstum auftrat. Glycinbetain verbesserte
die Kältestabilität von Luzerne
deutlich. Der Effekt war besonders bei –6°C für die Kaltbehandlung deutlich.
Alle Kontrollen, die für
1 h bei –6°C gehalten
worden waren, starben, wohingegen 67% der mit Glycinbetain behandelten
Sämlinge überlebten.
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Itai und Paleg (in Plant Science
Letters 25 (1982) 329–335)
beschreiben die Wirkung von Prolin und Betain auf die Erholung von
Wasser-gestresster Gerste und Salatgurke. Die Pflanzen wurden in
gewaschenem Sand wachsen gelassen, und für vier Tage wurde Polyethylenglykol
(PEG, Molekulargewicht 4.000) zu der Nährstofflösung gegeben, um Wasserstress
zu produzieren, wonach die Pflanzen sich für vier Tage erholen gelassen
wurden, bevor sie geerntet wurden. Prolin und/oder Betain (25 mmol,
pH 6,2) wurde(n) entweder am ersten oder am dritten Tag des Stresses
oder unverzüglich
vor dem Ernten auf die Blätter
der Pflanze gesprüht. Was
Gerste angeht, so wurde betont, dass Betain, das entweder vor oder
nach dem Stress zugeführt
wurde, keine Wirkung hatte, wohingegen Betain, das am Ende des Stresses
zugesetzt wurde, wirksam war. Prolin hatte keine Wirkung. Für Salatgurken
war keine positive Wirkung sichtbar. Es wurde dagegen gefunden,
dass sowohl Betain als auch Prolin eine negative Wirkung hatten.
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Experimente, die eine Klärung der
Wirkungen von Betain und Prolin bei Pflanzen anstrebten, führten somit
zu widersprüchlichen
Resultaten. Auf der Basis dieser Resultate gibt es keine wirtschaftlichen
Anwendungen. Die Literatur des Fachgebiets beschreibt keine Kombination
von Betain und Adjuvans oder beschreibt auch keine kombinierte Verwendung
von Betain und Adjuvans.
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EP 0 181 494 A1 offenbart Pflanzenwachstumsregulationsmittel,
die Glycinderivate zwei unterschiedlicher Strukturen umfassen. In
der Anmeldung werden 44 Verbindungen spezifiziert; Allyl-substituiertes
Glycin und dergleichen werden als bevorzugt genannt. Das Beispiel
der Agensherstellung beschreibt die Herstellung eines Agenses, das
N-Allylglycin-Kaliumsalz, Polyoxyethylenoleylether als oberflächenaktives
Mittel und Triethanolaminlaurylsulfat umfasst. In Testbeispiel 1
wird die Wirkung von 13 Verbindungen, einschließlich der Betainverbindung
Nr. 40, auf die Fotosynthese von Weizenpflanzenprotoplasten untersucht.
In diesem Beispiel werden oberflächenaktive
Mittel erwähnt.
Protoplastenuntersuchungen müssen
als Grundlagenforschung angesehen werden, auf deren Basis man keine
Schlüsse
bezüglich
qualitativer oder quantitativer Erträge bei der Feldkultur ziehen
kann. Allerdings kann betont werden, dass Verbindung 40 nur eine
unwesentliche Wirkung auf die Fotosynthese hatte und für weitere
Untersuchungen nicht ausgewählt
wurde. Die kombinierte Verwendung von Betain und Adjuvans zur Erzielung
einer synergistischen Wirkung ist aus diesem Dokument weder bekannt
noch wird sie aus diesem Dokument ersichtlich.
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Kurze Beschreibung
der Erfindung
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Der Zweck der vorliegenden Erfindung
besteht darin, einen Weg zu finden, um eine künstliche Bewässerung
teilweise so zu ersetzen, dass die Menge und Qualität des Ertrags
gleichzeitig sichergestellt werden können. Eine weitere Aufgabe
der Erfindung war es, einen Weg zu finden, um Pflanzen auch unter
anderen Stressbedingungen wie z. B. hohe Salzigkeit, die oft mit
Trockenheit verbunden ist, niedrige Temperaturen, usw., zu schützen. Darüber hinaus
bestand ein weiteres Ziel darin, einen Weg zu finden, um den Ertrag
unter normalen Bedingungen zu erhöhen, ohne Verfahren einzusetzen,
die Umweltressourcen verbrauchen oder die Umwelt schädigen.
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In Verbindung mit der vorliegenden
Erfindung wurde nun überraschenderweise-gefunden,
dass der Ertrag von Pflanzen mit Hilfe von Betain und Adjuvans,
die exogen angewendet werden, beträchtlich verbessert werden kann.
Es wurde festgestellt, das Betain sowohl unter normalen als auch
unter Stressbedingungen bei der Verbesserung des Ertrags wirksam
ist und auch keine solch schädlichen
Effekte wie die Nebenwirkungen von ABA hat. Das Adjuvans verbessert
die Betainabsorption von Pflanzenzellen, wobei es somit synergistisch mit
Betain wirkt. Die Erfindung macht es möglich, z. B. den Bedarf für eine künstliche
Bewässerung
beträchtlich zu
reduzieren, wobei die Umgebung geschont wird und die Kosten zu einem
großen
Ausmaß reduziert
werden.
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Die Erfindung betrifft somit die
exogene Verwendung von Betain und einem Adjuvans, um den Ertrag von
Pflanzen zu verbessern. Erfindungsgemäß werden Betain und Adjuvans
exogen verwendet, um den Ertrag an Pflanzen sowohl unter normalen
wie auch unter Stressbedingungen zu verbessern.
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Die Erfindung betrifft auch ein Verfahren
zur Verbesserung des Ertrags von Pflanzen, wobei in dem Verfahren Betain
und Adjuvans exogen auf wachsende Pflanzen angewendet werden.
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Die Erfindung betrifft auch eine
Kombination aus Betain und Adjuvans, die exogen verwendet werden kann,
um den Ertrag an Pflanzen zu verbessern.
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Die Erfindung bezieht sich auch auf
Pflanzen, die exogen mit Betain und Adjuvans behandelt wurden, auf
Produkte, die aus den Pflanzen hergestellt wurden, und auf ihre
Verwendung als solche und als Ausgangsmaterial in der Lebensmittelindustrie.
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Betain und Adjuvans werden entweder
in einer Behandlung oder mehreren aufeinanderfolgenden Behandlungen
auf eine Pflanze angewendet. Betain und Adjuvans können als
Kombination verwendet werden oder können getrennt, aber mehr oder
weniger gleichzeitig, auf die Pflanze angewendet bzw. aufgebracht
werden. Wenn gewünscht,
können
Betain und Adjuvans zusammen mit herkömmlichen Düngemitteln oder Pestiziden,
usw. eingesetzt werden. Die Anwendung bzw. das Aufbringen kann z.
B. durch Sprühen
durchgeführt werden
und die Agenzien können
dann gleichzeitig oder getrennt aufgesprüht werden. Entsprechend den
Zwecken der Erfindung verbessert das Adjuvans den Transport von
Betain zu Pflanzenzellen, wodurch Betain aktiv das osmotische Gleichgewicht
der Zellen reguliert und auch an anderen Prozessen des Zellmetabolismus
teilnimmt. Eine mit Betain behandelte Pflanzenzelle ist lebensfähiger, selbst
wenn sie exogenen Stressfaktoren ausgesetzt wird.
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Die erfindungsgemäße Behandlung mit Betain und
Adjuvans ist wirtschaftlich vorteilhaft und der Ertrag steigt in
einer Menge, die wirtschaftlich profitabel und beachtlich ist. Die
Behandlung macht nicht deutlich mehr Arbeit, da sie zusammen mit
dem herkömmlichen
Aufsprühen
von Düngemitteln
oder Pestiziden durchgeführt werden
kann und sie keine neuen Investitionen in Maschinen, Geräte oder
Raum erfordert. Es muss auch betont werden, dass Betain ein nicht-toxisches
natürliches
Produkt ist, das keine schädlichen
Wirkungen auf die Qualität
des Ertrags hat. Betain ist auch eine stabile Substanz, die in den
Pflanzenzellen bleibt und daher eine lang andauernde Wirkung hat.
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Detaillierte
Beschreibung der Erfindung
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Betain bezeichnet vollständig N-methylierte
Aminosäuren.
Betaine sind natürliche
Produkte, die eine wichtige Funktion in Metabolismus von Pflanzen
und Tieren haben. Eines der gängigsten
Betaine ist ein Glycinderivat, in dem drei Methylgruppen an das
Stickstoffatom des Glycinmoleküls
gebunden sind. Diese Betainverbindung wird üblicherweise Betain, Glycinbetain
oder Trimethylglycin genannt, und ihre Strukturformel wird nachfolgend
angegeben:
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Andere Betaine sind z. B. Alaninbetain
und Prolinbetain, von denen z. B. berichtet wurde, dass sie Perosis
bei Kücken
verhindern. R. G. Wyn Jones und R. Storey beschreiben Betaine detailliert
in The Physiology and Biochemistry of Drought Resistance in Plants
(Paleg, L. G. und Aspinall, D. (Herausg.), Academic Press, Sydney,
Australien, 1981). Diese Publikation wird hier expressis verbis
aufgenommen.
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Betain hat eine bipolare Struktur
und enthält
verschiedene chemisch reaktive Methylgruppen, die es in Enzym-katalysierten
Reaktionen abgegeben kann. Die meisten Organismen können geringe
Mengen an Betain synthetisieren, z. B. wegen der Methylfunktion,
aber sie können
nicht auf Stress reagieren, indem sie die Produktion und Speicherung
von Betain wesentlich erhöhen.
Die am besten bekannten Organismen, die Betain akkumulieren, sind
Pflanzen, die zur Familie Chenopodiaceae gehören, z. B. Zuckerrübe, und
einige Mikroben und Meeresinvertebraten. Der Hauptgrund für die Betainakkumulierung
in diesen Organismen ist wahrscheinlich, dass Betain als Osmolyt
wirkt und somit die Zellen vor den Wirkungen des osmotischen Stresses schützt. Eine
der Hauptfunktionen von Betain in diesen Pflanzen und Mikroben besteht
darin, die osmotische Stärke
der Zellen zu erhöhen,
wenn die Bedingungen dies erfordern, z. B. im Fall einer hohen Salzigkeit
oder Trockenheit, was einen Wasserverlust verhindert. Anders als
viele Salze ist Betain mit Enzymen kompatibel und der Betaingehalt
in Zellen und Zellorganellen kann daher hoch sein, ohne dass er
eine schädliche
Wirkung auf den Metabolismus hat. Es wurde auch festgestellt, dass
Betain eine stabilisierende Wirkung auf die Funktion von Makromolekülen hat;
es verbessert die Hitzebeständigkeit
und die Ionentoleranz von Enzymen und Zellmembranen.
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Betain kann z. B. aus Zuckerrüben durch
chromatographische Verfahren isoliert werden. Betain ist im Handel
von Cultor Oy, Finnsugar Bioproducts, als ein Produkt erhältlich,
das kristallines wasserfreies Betain ist. Andere Betainprodukte,
z. B. Betainmonohydrat, Betainhydrochlorid und rohe Betainflüssigkeiten
sind ebenfalls im Handel verfügbar
und können
zu Zwecken der vorliegenden Erfindung eingesetzt werden.
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Erfindungsgemäß wird Betain exogen mit Adjuvans
verwendet, um den Ertrag von Pflanzen zu steigern. Gemäß der Erfindung
werden Betain und Adjuvans exogen eingesetzt, um den Ertrag von
Pflanzen sowohl unter normalen als auch unter Stressbedingungen
zu verbessern. Es wurde festgestellt, das Betain auch nützlich ist,
wenn Pflanzen unter Stressbedingungen kultiviert werden, d. h. wenn
Pflanzen periodischem oder kontinuierlichem exogenem Stress unterworfen
werden. Solche exogenen Stressfaktoren umfassen z. B. Trockenheit,
Feuchtigkeit, niedrige oder hohe Temperaturen, hohe Salzigkeit,
Herbizide, Umweltgifte usw. Eine exogene Behandlung von Pflanzen,
die Stressbedingungen ausgesetzt waren, mit Betain verbessert z.
B. die Anpassung der Pflanzen an die Bedingungen und hält ihr Wachstum
länger
aufrecht, wodurch die Ertragproduktionskapazität der Pflanzen verbessert wird.
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Wenn in der Beschreibung und in den
Ansprüchen
die Wörter "Betain" und "Adjuvans" verwendet werden,
ist es klar, dass erfindungsgemäß verschiedene
unterschiedliche Betaine und/oder Adjuvantien verwendet werden können, wenn
dies gewünscht
wird. Es sollte auch betont werden, dass Betain hier als allgemeiner Ausdruck
verwendet wird, der verschiedene bekannte Betaine abdeckt.
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Die Behandlung gemäß der Erfindung,
d. h. die exogene Anwendung von Betain und Adjuvans, kann den Ertrag
sowohl bei Pflanzen, die normalerweise kein Betain in ihren Zellen
speichern, als auch bei Pflanzen, die sogar normalerweise Betain
in ihren Zellen speichern können,
verbessern. Betain ist eine stabile Substanz, die in den Pflanzenzellen
bleibt. Der positive Effekt von Betain ist daher lang anhaltend
und nimmt nur allmählich
infolge einer durch das Wachstum verursachten Verdünnung ab.
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Die Funktion des Adjuvans besteht
darin, die Betainabsorption von Pflanzenzellen zu verbessern, wodurch
die positiven Wirkungen von Betain auf Pflanzen sichergestellt,
verbessert und verstärkt
werden. Es kann ein beliebiges Adjuvans, das auf dem Fachgebiet
als Adjuvans bekannt ist, eingesetzt werden. Adjuvantien werden
z. B. in Adjuvants in Crop Protection (DS 86), PJB Publications
Ltd., November 1993 beschrieben. Es gibt mehrere im Handel verfügbare Produkte,
die strukturell unterschiedlich sind und unterschiedliche Wirkungen
und unterschiedliche Qualität
haben. Zusätzlich
zu diesen ist es möglich,
Zusammensetzungen mit ähnlicher
Wirkung zu bilden, indem gewünschte
Komponenten vor einer Verwendung vermischt werden. Adjuvantien,
die für
die Zwecke der vorliegenden Erfindung einsetzbar sind, umfassen,
sind aber nicht beschränkt auf,
z. B. aktivierende Additive, z. B. Agenzien, die die Absorption
beeinträchtigen.
Diese umfassen z. B. Agenzien, die auf emulgierbaren Ölen basieren,
z. B. die Handelsprodukte Jurttiöljy
33E (importiert aus Finnland durch Sareko Agri Oy, Turku, Finnland),
Kemiroil (Kemira Agro Oy), Sunoco (Sun Oil Company) und Agrirob (Robbe
SA., Frankreich) und Agenzien aus Phospholipid- und Lecithinbasis,
z. B. LI-700 (Liveland Industries Inc., Greeley, Colorado, USA).
Eine andere große
Gruppe wird von Additiven gebildet, die die Arbeitslösung beeinflussen,
z. B. die Sprühlösung; diese
umfassen sowohl die aktuellen oberflächenaktiven Mittel als auch die
Fixierungsmittel. Oberflächenaktive
Mittel können
ferner in kationischer, z. B. das im Handel verfügbare Produkt Exell (Siegfried
Agro, Zofingen, Schweiz) und nichtionische wie Dito+ (Witco AS),
Activator 90 (Loveland Industries Inc., Colorado, USA), Citowett
(BASF) und Agral (Zeneca Agro) eingeteilt werden. Fixierungsmittel
umfassen z. B. synthetische Laticies z. B. BOND (Loveland Industries
Inc., Colorado, USA). Weitere Beispiele werden z. B. in der vorstehend
genannten Literaturstelle Adjuvants in Crop Protection angeführt.
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Die vorstehend aufgeführten Beispiele
offenbaren, dass mehrere verschiedene Typen an Adjuvantien zu Zwecken
der vorliegenden Erfindung mit Betain eingesetzt werden können. Die
Selektion des Adjuvans kann sowohl von der Pflanzenvarietät als auch
von den Wachstumsbedingungen abhängen.
Aktivierende Agenzien, die Phospholipid und speziell Lecithin enthalten,
z. B. LI-700, und nichtionische oberflächenaktive Mittel wie Sito+
haben sich im Rahmen der vorliegenden Erfindung als vorteilhaft
erwiesen. Das Adjuvans, das in der vorliegenden Erfindung am vorteilhaftesten
zusammen mit Betain verwendet wird, um den Ertrag von Pflanzen zu
verbessern, ist eine Kombination aus Sojalecithin und Carbonsäure, die
z. B. unter den Marken LI-700
(Loveland Industries Inc., Greeley, Colorado, USA (und Spraymate
LI-700 (Newman Agrochemicals Limited, Barton, Cambridge, England)
geliefert wird. LI-700 ist ein Penetrationsmittel und Netzmittel,
das nach Angaben des Herstellers speziell die Penetration von systemischen
Fungiziden, Herbiziden und Insektiziden wie auch von Mikronährstoffen,
z. B. organisches Mangan und Chelatmangan, Kupfer und Eisen, in
Zellen verbessert. LI-700 ist eine flüssige Zusammensetzung auf Wasserbasis,
die hauptsächlich
Sojalecithin und Propionsäure
enthält.
Nach Angaben des Herstellers ist eine normale Menge, die verwendet
werden soll, 0,4 bis 0,5% der Präparation,
die zur Pflanzenbehandlung eingesetzt wird. Sito+ (Witco AS) ist
ein flüssiges,
nichtionisches Fixierungsmittel, das ethoxylierten Alkohol als aktives
Ingrediens enthält.
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Erfindungsgemäß werden die Agenzien entweder
in einer Behandlung oder in mehreren aufeinanderfolgenden Behandlungen
auf Pflanzen aufgebracht. Die verwendeten Mengen variieren in Abhängigkeit
von z. B. der Pflanzenspezies, der Kulturvarietät und der Wachstumsphase. Im
Fall von Kartoffeln z. B. können
etwa 0,1 bis 20 kg Betain pro ha verwendet werden. Eine nützliche
Menge ist somit z. B. etwa 10 kg Betain pro ha, was etwa 0,01% der
Kartoffelbiomasse entspricht. Eine vorteilhafte Menge ist etwa 2
bis 8 kg, vorzugsweise 2 bis 4 kg Betain pro ha. Für Tomaten
können
etwa 0,1 bis 30 kg Betain pro ha verwendet werden. Eine vorteilhafte
Menge ist etwa 1 bis 6 kg pro ha, vorzugsweise 2 bis 4 kg pro ha.
Die einsetzbare Menge des Adjuvans variiert stark in Abhängigkeit
von der Qualität
des Agenses, kann aber z. B. etwa 0,05 bis 5,0 1/ha, vorzugsweise
0,2 bis 2,0 1/ha sein. Erfindungsgemäß wird vorzugsweise eine Kombination
aus Betain und Adjuvans, insbesondere eine wässrige Lösung, die etwa 0,01 bis 0,5
M, vorzugsweise 0,05 bis 0,3 M, Betain und etwa 0,01 bis 1%, vorzugsweise
0,1 bis 0,5% Adjuvans, berechnet aus dem Volumen der Lösung, eingesetzt.
Die hier angegebenen Mengen sind nur Vorschläge; der Rahmen der Erfindung
enthält
somit alle Mengen, die in der hier beschriebenen Weise wirken.
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Zur Anwendung von Betain und Adjuvans
kann ein beliebiges Verfahren, das für den Zweck geeignet ist, verwendet
werden. Betain und Adjuvans können
in einfacher Weise z. B. durch Sprühen aufgebracht werden. Ein
solches Sprühen
kann zusammen mit dem gewöhnlichen
Sprühen
von Düngemitteln
oder Pestiziden durchgeführt
werden, wenn dies gewünscht
wird. Erfindungsgemäß können Betain
und Adjuvans entweder getrennt oder in Kombination eingesetzt werden.
Vorzugsweise wird eine wässrige
Lösung
von Betain und Adjuvans verwendet.
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Die Behandlungszeit gemäß der Erfindung
kann variieren und eine geeignete Zeit wird vorzugsweise für jede Pflanze
getrennt bestimmt. Wenn die Agenzien in einer einzelnen Behandlung
angewendet werden, wird die Behandlung üblicherweise in einem frühen Wachstumsstadium
durchgeführt,
z. B. bei Pflanzen mit etwa 5 bis 20 cm. Wenn sie in zwei aufeinanderfolgenden
Behandlungen aufgebracht werden, wird das zweite Sprühen vorzugsweise
zum Beginn des Blühens,
oder wenn auf der Basis des Wetters Stress vorausgesagt werden kann,
durchgeführt.
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Die erfindungsgemäße Behandlung verbessert den
Ertrag von Pflanzen, z. B. die Menge und die Qualität des Ertrags,
beachtlich. Die erfindungsgemäße Behandlung
ist wirtschaftlich vorteilhaft und die Zunahme beim Ertrag ist wirtschaftlich,
profitabel und deutlich. Zum Beispiel wurde die Menge des Kartoffelertrags
um mehr als 30% erhöht,
und für
Tomaten wurde die Menge an Ertrag verdoppelt, wenn eine geeignete
Anwendungsrate an Betain und Adjuvans erfolgte. Es muss auch betont
werden, dass eine Zelle, die gemäß der Erfindung
behandelt wurde, lebensfähig
bleibt, selbst wenn sie exogenen Stressfaktoren, wie z. B. niedrige
Temperaturen, Trockenheit, hohe Salzigkeit oder dergleichen, ausgesetzt
wird.
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Die Erfindung wird nun detaillierter
anhand der folgenden Beispiele beschrieben. Die Beispiele 1 bis
4 beschreiben die positive Wirkung von Betain und Adjuvans auf den
Ertrag verschiedener Pflanzen, und die Beispiele 5 bis 7 beschreiben
die positive Wirkung von Adjuvantien auf die Betainaufnahme von
Zellen. Der synergistische Effekt von Betain und Adjuvans wird aus
allen Beispielen deutlich. Die Beispiele werden nur zur Erläuterung
der Erfindung angeführt
und sie sollten nicht als Beschränkung
des Umfangs der Erfindung in irgendeiner Weise angesehen werden.
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Beispiel 1
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Die Kartoffel ist eine Pflanze, die
zu der Solanum-Familie
gehört;
sie speichert natürlicherweise
kein Betain in ihren Zellen. Die Wirkung von Betain und Adjuvans
auf den Kartoffelertrag wurde unter Feldbedingungen an zwei verschiedenen
Orten und unter Verwendung von vier verschiedenen Betainkonzentrationen bestimmt:
0 (Kontrolle), 1,25, 5,0 und 10 kg Betain pro Hektar. Zu Dosierungszwecken
wurde eine wässrige Lösung hergestellt,
wobei die Lösung
2 ml/l oberflächenaktives
Mittel, Plus-50 (Ciba Geigy), zusätzlich zu der gewünschten
Betainkonzentration, enthielt. Die Lösung wurde in einer Menge von
640 1/ha bei 75 Bodenvegetation zugesetzt und während des Knollenwachstumstadiums
wurde eine zweite Anwendung durchgeführt. Die Kartoffelkulturvarietät war Russet
Burbank. Die Wachstumsstellen waren bezüglich des Klimas verändert, wobei
an Eins (1) das Klima wärmer
und trockner war als an der anderen Stelle (2), wo Frost während der Wachstumsperiode
auftrat. Nach dem Ernten wurden die Knollen in nicht-vermarktbare (kleine,
grüne und merkwürdig geformte
Knollen) und vermarktbare eingeteilt, und es wurde das Gewicht und
die Zahl der Knollen in den Kategorien bestimmt. Das spezifische
Gewicht der Knollen wurde mit dem Gewicht im air-weight-inwater-Verfahren
bestimmt. Eine statistische Analyse der Resultate wurde mit Hilfe
der Varianzanalyse unter Verwendung des statistischen Genstat-Pakets
durchgeführt.
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Am Ort (1) erhöhte sich der Knollenertrag
pro Pflanze von einem Kontrollwert von 1,96 kg auf 2,42 kg, wenn
Betain in einer Menge von 2,5 kg/ha verwendet wurde. Dies war eine
Erhöhung
von 23,5% gegenüber der
Kontrolle, d. h. etwa 17 t/ha. Die Resultate sind in Tabelle 1 angegeben.
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Am Ort (2) wichen die Resultate zu
einem gewissen Ausmaß von
den am Ort (1) erhaltenen Resultaten ab; eine Erhöhung von
mehr als 10% in der Ertragsmenge gegenüber der Kontrolle wurde nur
bei den Betainanwendungsraten von 5 und 10 kg/ha erhalten. Das beste
Resultat wurde mit der Anwendungsrate von 10 kg/ha erzielt, wobei
der Ertrag somit 12,6% gegenüber
der Kontrolle anstieg, d. h. 7,9 t/ha. Mit der Betainanwendungsrate
(bzw. Betainaufbringungsrate) von 10 kg/ha wurde eine deutliche
Erhöhung
auch in der Anzahl der vermarktbaren Knollen pro Pflanze nachgewiesen.
Es wurden keine signifikanten Differenzen beim spezifischen Gewicht
von Knollen festgestellt. Die Werte variierten zwischen 1,084 und
1,082.
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Eine klare Erhöhung beim Ertrag wurde an beiden
Orten als Reaktion auf eine exogene Anwendung von Betain und Adjuvans
deutlich. Allerdings war die Ertragserhöhung an den zwei Orten klar
unterschiedlich. Die Differenzen können aus zwei verschiedenen
Faktoren resultieren. Einerseits war der Stress an den Orten infolge
von Unterschieden im Klima unterschiedlich. Andererseits wurden
am Ort (1) die Kartoffelknollen innerhalb einer Woche nach der zweiten
Anwendung geerntet und die zweite Anwendung konnte keinen Einfluss auf
den Ertrag haben. Am Ort (2) wurden Betain und Adjuvans während des
Knollenentwicklungsstadiums zugesetzt und das Ernten wurde bei Reife
etwa 6 Wochen nach der Anwendung durchgeführt.
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Beispiel 2
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Dieses Experiment untersuchte, ob
die exogene Anwendung von Betain und Adjuvans gemäß der Erfindung
umgesetzt werden kann, um Pflanzen vor einer durch Herbizide verursachten
Schädigung
zu schützen.
Die Versuchspflanze war die Kartoffel und die Kulturvarietät war Russet
Burbank. Das Experiment wurde unter Feldbedingungen durchgeführt und
als Herbizide wurden Metribuzin und Cyanazin (Bladex) verwendet und
in einem späten
Wachstumsstadium zugesetzt. Fünf
verschiedene Betainkonzentrationen wurden verwendet: 0 (Kontrolle),
2, 4, 8 und 12 kg Betain pro ha. Zu Dosierungszwecken wurde eine
wässrige
Lösung hergestellt;
die Lösung
enthielt zusätzlich
zu der gewünschten
Betainkonzentration 1 ml/l oberflächenaktives Mittel, Plus-50
(Ciby Geigy). Die Lösung
wurde in einer Menge von 640 1/ha bei 25% Bodenvegetation zugesetzt.
Die Wachstumsstelle lag in einer Höhe von 140 m und wurde periodisch
von hohen Temperaturen und Trockenheit geplagt. Die Ernte erfolgte
manuell und die Knollen wurden in nicht-vermarktbare (kleine, grüne und kranke
Knollen) und in vermarktbare eingeteilt und das Gewicht und die
Zahl der Knollen in den Kategorien wurde bestimmt.
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Auch in diesem Experiment erhöhte die
Behandlung gemäß der Erfindung
die Zahl der Knollen. Die kleinsten Betainanwendungsraten, 2 bis
4 kg/ha, hatten keine signifikante Wirkung auf den Ertrag und die
Zahl der Knollen. Bei den höchsten
Betaingehalten war der Ertrag und die Anzahl der Knollen deutlich
erhöht.
Die Anzahl der Knollen pro Hektar nahm bei einem Betaingehalt von
8 kg/ha am stärksten
zu, wobei diese Erhöhung
21% gegenüber
der Kontrolle war. Die Resultate sind in Tabelle 2 angegeben.
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Beispiel 3
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Die Wirkung von Betain und Adjuvans
auf den Weinstockertrag wurde unter Feldbedingungen bestimmt, wobei
vier verschiedene Betainkonzentrationen verwendet wurden: 0 (Kontrolle),
1, 2 und 4 kg Betain pro Hektar. In diesem Experiment wurde eine
wässrige
Lösung
verwendet, die Betainkonzentration der Lösung war 12 g/l. Die Lösung enthielt
auch 2 ml/l oberflächenaktives
Mittel Plus-50 (Ciba Geigy). Die aufgebrachte Lösungsmenge war etwa 350 1/ha
oder 64 1/1000 m einer kultivierten Reihe und die Aufbringung wurde
immer an jeder Seite der Reihe durchgeführt, um sicherzustellen, dass
die Pflanzen gleichmäßig mit
Betain behandelt wurden. Die Weinstöcke wurden ansonsten in normaler Weise
ohne Bewässerung
kultiviert, und sie wurden periodisch von Trockenheit und kaltem
Wetter geplagt; die Temperatur variierte zwischen etwa 3 und 30°C. Die Weinstockkulturvarietät war Pinot
Noir. Vier einheitlich aussehende Reben wurden während des Aufplatzens der Blattknospen
ausgewählt.
Als etwa 50% der Blattknospen aufgegangen waren, aber bevor sich
eine Blüte öffnete,
wurden zwei der Pflanzen mit einer einzelnen Dosis an Betain und
Adjuvans einer bestimmten Konzentration behandelt, wohingegen die
beiden anderen Reben in diesem Stadium nur die Hälfte der gewählten Betain-
und Adjuvanskonzentration erhielt und die restliche Dosis einen
Monat später
zu Beginn des Blühens gegeben
wurde. Es wurde festgestellt, dass eine einzelne Anwendung wirksamer
ist als mehrere Anwendungen. Als die Trauben reif waren, wurden
die Weintrauben gepflückt
und der Ertrag wurde errechnet, indem die Zahl der Trauben, die
durch zwei Weinstöcke
produziert wurden, auf der Basis der Anzahl der Reben, die auf einem
Hektar wachsen, in den Ertrag pro Hektar umgewandelt wurde. Die
Anzahl der Weintrauben pro Weinstock wurde errechnet, indem die
Gesamtzahl der Weintrauben von zwei Weinstöcken durch zwei geteilt wurde.
Das Experiment zeigte, dass eine einzelne Betaindosierung von 2
kg/ha oder 4 kg/ha einen beträchtlich höheren Ertrag
lieferte. Das beste Resultat wurde mit der Betaindosierung von 4
kg/ha erzielt, wobei der Ertrag von einem Kontrollwert von 6,5 t/ha
auf 9,8 t/ha anstieg. Dies bedeutet eine Nettoerhöhung von
3,3 t/ha, d. h. die Ertragszunahme war gegenüber der Kontrolle etwa 51%.
Die Zahl der Weintrauben erhöhte
sich auch signifikant, wenn Betain in einer Menge von 2 kg/ha oder
mehr aufgebracht wurde. Auch in diesem Fall wurde das beste Resultat
mit einer Betainaufbringungsrate von 4 kg/ha erzielt. Die Resultate
sind in Tabelle 3 angegeben.
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Beispiel 4
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Die Effekte der erfindungsgemäßen Behandlung
auf die Qualität
von Weinbeeren wurden untersucht, indem das Gewicht von Trauben,
das Gewicht von 100 Weinbeeren und der pH- und der Brix-Wert von
Traubensaft von Weintrauben, die unter den in Beispiel 3 beschriebenen
Bedingungen kultiviert worden waren. Das Gewicht der Weintrauben
wurde errechnet, indem der Gesamtertrag von zwei Weinstöcken durch
die Zahl der Trauben geteilt wurde, und das Gewicht von 100 Weinbeeren
wurde errechnet, indem das Gewicht von 200 statistisch ausgewählten Weinbeeren
durch zwei geteilt wurde. Brix ist das Maß für den Gehalt des Traubensaft
an gelösten
Stoffen; das meiste dieses Gehalts ist Zucker. Es gab keine statistisch
signifikanten Veränderungen
beim Gewicht von Trauben und dem Gewicht von 100 Weinbeeren als
Resultat der erfindungsgemäßen Behandlung.
Es gab auch keine statistisch signifikanten Veränderungen beim pH- und Brix-Wert
von Traubensaft als Resultat der Behandlung. Auf der Basis der Resultate
wird festgestellt, dass die erfindungsgemäße Behandlung trotz der beträchtlichen
Erhöhung
beim Ertrag keine negative Wirkung auf die Qualität der Weinbeeren
hat. Einige der Resultate sind in Tabelle 4 angegeben.
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Beispiel 5
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Das Experiment untersuchte die Wirkung
von Betain und Adjuvans auf Weizen, der auch in der Natur Betain
in seinen Zellen akkumuliert. Die Experimente wurden in Gewächshäusern durchgeführt und
die Weizenkulturvarietät
war Tjalve. Dreißig
Weizensamenkörner
wurden in 7,5 1-Plastiktöpfe
mit einem Durchmesser von 25 cm gesät, die ein Torf-Vermiculit-Gemisch
(1 : 1) enthielten. Die Pflanzen wurden später auf 20 Weizenpflanzen pro
Topf verdünnt.
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Die Töpfe wurden zweimal in der Woche
mit Wasser von oben gegossen (pF-Wert 2,0), bis die Pflanzen sich
zum Drei-Blatt-Stadium entwickelt hatten. Die Töpfe wurden dann in zwei Gruppen
geteilt, von denen eine (10 Töpfe)
bei pF 2,0 gehalten wurde und die andere (10 Töpfe) einem moderaten Wasserstress
(pF 3,0) unterworfen wurde. In der Vier-Blatt-Stufe wurden die Pflanzen mit 25 ml
Lösung,
die 0,1% des Adjuvans LI-700 (Loveland Industries Inc., Greeley,
Colorado, USA) und verschiedene Konzentrationen Betain (Cultor Oy,
Finnsugar Bioproducts) wie folgt: OM (Kontrolle), 0,015 M, 0,05
M, 0,1 M und 0,3 M Betain, enthielt, besprüht.
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Der Betaingehalt der Pflanzen wurde
in folgender Weise gemessen. Eine ganze Pflanze wurde aus jedem
Topf 2, 4, 7, 14 und 21 Tage nach dem Besprühen herausgezogen, unter fließendem Wasser
gewaschen, auf einem Papiertuch getrocknet und in flüssigen Stickstoff
eingetaucht, anschließend
in einem Mörser pulverisiert.
Das Pulver wurde in ein Cryorohr (Volumen 3,6 ml, Nunc) gegeben
und die Rohre wurden in flüssigem
Stickstoff gelagert, bis sie durch HPLC analysiert wurden [Rajakylä und Paloposki,
J. Chromatography 282 (1983) 595–602].
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Der Trockensubstanzgehalt der Pflanzen
wurde gemessen, indem eine ganze Pflanze aus jedem Topf auch an
Tag 2, 4, 7, 14 und 21 nach dem Besprühen gezogen wurde. Die Pflanze
wurde gewogen, bei 100°C über Nacht
getrocknet und erneut gewogen.
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Die statistischen Analysen der Resultate
aus verschiedenen Gewächshausexperimenten
wurden als Faktoranalyse mit dem MSTAT-Programm durchgeführt.
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Die Resultate der Experimente sind
in Tabelle 5 angegeben. Die Resultate zeigten keine signifikanten Differenzen
bei der Betainabsorption von Weizen unter Stressbedingungen und
unter normalen Bedingungen, d. h. eine Stresssituation beeinflusst
die Betainabsorption nicht beträchtlich.
Andererseits hatte die Betainkonzentration der exogen angewendeten
Lösung
keine signifikante Wirkung auf die Betainmenge, die akkumuliert wurde.
Der Betaingehalt von Pflanzen nimmt von der ersten Probennahme bis
zur letzten beträchtlich
ab, was wahrscheinlich aus der erhöhten Biomasse der Pflanzen
resultierte. Auf der Basis der Resultate wird ein Betaingehalt von
0,1 M bis 0,3 M als vorteilhaft angesehen.
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Beispiel 6
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Die Experimente wurden in der Weise
von Beispiel 5 durchgeführt,
außer
dass die Pflanzen vor dem Blühen
besprüht
wurden und nur die Blätter
für die
Analyse verwendet wurden.
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Der Betaingehalt und der Trockensubstanzgehalt
der Blätter
wurden in der in Beispiel 5 beschriebenen Weise bestimmt.
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Die statischen Analysen der Resultate
aus verschiedenen Gewächshausexperimenten
wurden als Faktoranalyse mit dem MSTAT-Programm durchgeführt.
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Dieses Experiment zeigte eine beträchtliche
Wechselwirkung zwischen der Stressbehandlung und der verwendeten
Betainkonzentration. Die verwendete Betainkonzentration hatte eine
beachtliche Wirkung auf die Menge an akkumuliertem Betain. Die Resultate
sind in Tabelle 6 angegeben.
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Beispiel 7
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Dieses Experiment untersuchte die
Wirkung verschiedener Adjuvantien auf die Betainabsorption. Die Experimente
wurden in der Weise von Beispiel 5 durchgeführt, wobei Weizenpflanzen verwendet
wurden, allerdings ohne sie einem Wasserstress auszusetzen. Töpfe, die
Weizenpflanzen enthielten, wurden im Vier-Blätter-Stadium der Pflanzen mit
25 ml 0,1 M Betainlösung,
die 0,1% verschiedener Adjuvantien enthielt, wie folgt besprüht: Kontrolle
ohne Adjuvans, LI-700 (Loveland Industries Inc.), Agrirob (Robbe
SA, Frankreich), Activator (Loveland Industries Inc.). Die andere
Kontrolle bestand aus Töpfen,
die unbehandelte Weizenpflanzen enthielten. Trockensubstanz- und
Betainproben wurden, wie es in Beispiel 5 beschrieben ist, 2 und
10 Tage nach dem Besprühen
gesammelt und der Betain- und der Trockensubstanzgehalt der Pflanzen
wurden in der gleichen Weise wie in Beispiel 5 bestimmt.
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Die statistischen Analysen der Resultate
aus verschiedenen Gewächshausexperimenten
wurden als Faktoranalyse mit dem MSTAT-Programm durchgeführt.
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Die Adjuvantien verbesserten die
Betainabsorption deutlich. Wenn kein Adjuvans verwendet wurde, war
die Betainabsorption etwa 5%, wohingegen die Verwendung von Adjuvans
die Absorption sogar bis zu 19% verbesserte. Die besten Resultate
für Weizen
wurden mit dem Adjuvans LI-700 (19%) und die zweitbesten mit Activator
(13%) erhalten. Die prozentuale Betainabsorption mit Agrirob war
9%. Die Resultate sind in Tabelle 7 angegeben.
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Beispiel 8
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Dieses Experiment untersuchte die
Wirkung verschiedener Adjuvanskonzentrationen auf die Betainabsorption.
Fünfzig
Weizensamen wurden in jeden 7,5 1-Topf gesät, und die Samen wurden später auf
40 Weizenpflanzen pro Topf verdünnt.
Die Töpfe
wurden zweimal pro Woche zu einem pF-Wert von 2,0 bewässert. Im
Drei-Blätter-Stadium
der Pflanzen wurde die Hälfte
der Töpfe
einem Stress mit pF 3 ausgesetzt. Im Vier-Blätter-Stadium wurden die Pflanzen
mit 15 ml 0,1 M Betainlösung,
die Adjuvans wie folgt enthielt, behandelt: 0,05% Li-700, 0,5% LI-700
(Loveland Industries Inc.), 0,1% Sito+ (Witco As), 0,5 Sunoco (Sun
Oil Company), 0,15% Agrirob (Robbe SA, Frankreich) oder ohne Adjuvans.
Töpfe,
die Weizenpflanzen enthielten, die überhaupt nicht behandelt worden
waren, wurden als Kontrolle verwendet. Eine Pflanze aus jedem Topf wurde zur
Betainanalyse und eine Pflanze zur Trockensubstanzbestimmung wurde
1, 6 und 24 h nach Aufbringen der Lösung geerntet. Der Betain-
und Trockensubstanz-Gehalt der Pflanzen wurde in der in Beispiel
5 beschriebenen Weise bestimmt.
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Die statistischen Analysen der Resultate
aus verschiedenen Gewächshausexperimenten
wurden als Faktoranalyse mit dem MSTAT-Programm durchgeführt.
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Die Resultate zeigen, dass sowohl
das verwendete Adjuvans als auch die Absorptionszeit die Betainabsorption
beeinflussten. Es wurde auch eine Wechselwirkung zwischen der Absorptionszeit
und der Behandlung und zwischen dem Adjuvans und der Absorptionszeit
nachgewiesen. Die besten Resultate für Weizen wurden mit dem Adjuvans
Sito+ unter Stressbedingungen und dem Adjuvans LI-700 (0,5%) unter
optimalen Bedingungen erzielt. Die numerischen Resultate sind in
Tabelle 8 angegeben.
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