Bereich der Erfindung
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Die vorliegende Erfindung bezieht sich auf einen Behälter zum
postalischen Versenden und Transport von Gegenständen, der
insbesondere geeignet ist, versiegelt geschlossen zu werden.
Beschreibung des Standes der Technik
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Versiegelungen oder Verplombungen werden häufig in Fällen
verwendet, um Gegenstände der verschiedensten Arten postalisch zu
versenden oder zu transportieren und dabei Pakete zu bilden
oder Behälter, Fahrzeugkofferaufbauten oder ganze
Eisenbahnwagen zu verwenden. Die Versiegelung bzw. Verplombung dient
dabei garnicht primär dazu, Fremde am Diebstahl des
Transportgutes oder an dessen unzulässiger Beeinflussung zu hindern, als
vielmehr dem Empfänger die Sicherheit zu geben, daß während
des Transports am Transportgut nichts verändert wurde.
Tatsächlich ist es häufig für den Empfänger einer Sendung wichtig
und ausreichend, feststellen zu können, daß ein Siegel bzw.
eine Plombe unversehrt ist, wozu das Siegel bzw. die Plombe
ein einfaches Bleisiegel, ein Wachssiegel in Verbindung mit
einer Schnur oder einer Kordel sein kann, oder auch andere
Siegelmittel verwendet werden können, die Codierungen, Symbole
mit Eindruckmitteln oder andere Kennzeichnungen sein können,
die nur im Besitz eines Berechtigten sind und die schwierig zu
fälschen sind.
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Normalerweise ist es zum Versiegeln eines Postpaketes nicht
erforderlich, daß das Paket eine spezielle Form hat, es ist
vielmehr lediglich erforderlich, die Versiegelung einem Knoten
der Verschnürung zuzuordnen. Jedoch sind beim Versenden von
Kostbarkeiten, wie sie Juwelen darstellen, häufig keine
Ver
sandbehälter zur Hand, die von Haus aus ohne weiteres geeignet
sind, nach dem Schließen versiegelt zu werden.
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In diesen Fällen können in der Tat oft Behälter festgestellt
werden, die für ganz andere Zwecke gedacht und einfach mit
Klebestreifen verschlossen sind, oder die mit einer einfachen
Verschnürung verschlossen sind, die einen versiegelten Knoten
aufweist. Dabei ergibt sich als zusätzliche Schwierigkeit die
Notwendigkeit, erneuter Versiegelung, wenn die Sendung auf dem
Weg vom Absender zum Empfänger zu Kontrollzwecken von
autorisierten Personen geöffnet werden mußte. Solche Fälle liegen
beispielsweise bei Zollkontrollen vor und es muß darauf
geachtet werden, daß die erneute Versiegelung mit der gleichen
Sorgfalt wie die ursprüngliche Versiegelung erfolgt, wobei Fehler
beim erneuten Versiegeln vielleicht sogar erst zu spät erkannt
werden.
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Um diese Unzulänglichkeiten zu überwinden, sind Behälterarten,
wie Kästen in der Form kleiner Koffer bekannt, die geeignet
sind, verschlossen und in zweckmäßigerweise versiegelt zu
werden. Sie weisen eine obere Öffnung auf, von deren Kanten aus
Stifte vorstehen, die in Öffnungen eindringen können, die
einer entsprechenden Abdeckung zugeordnet sind. An den Enden der
Stifte sind Öffnungen vorgesehen, in die nachdem die Abdeckung
in ihre Schließstellung gebracht worden ist, Siegelmittel
eingeführt werden können, sodaß die Stifte nicht aus den
Öffnungen herausgezogen werden können, ohne daß die Siegelmittel
gebrochen werden. Diese Art der versiegelbaren Behälter macht es
jedoch erforderlich, daß während der ganzen Zeit, während der
der Behälter geschlossen ist, alle Stifte im Eingriff in allen
Löchern gehalten werden (üblicherweise 4 oder 6 Stifte und 4
bzw. 6 Löcher). Das wiederum kann dazu führen, daß für die
Herstellung der Versiegelung beim Versand vieler solcher
Behälter viel Zeit aufgewendet werden muß. Darüberhinaus
vibrieren die Abdeckungen häufig gegenüber den
Behältergrundkör
pern, weil die Versiegelungsmittel nicht für eine ausreichende
Blockierung sorgen können.
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Ein begrenzt zufriedenstellender Behälter ist in EP 0484294
beschrieben; er besteht aus einem flachen Kasten, dessen
oberes offenes Ende mit einer Abdeckung verschließbar ist, die
gegenüber dem Kasten verschoben werden kann. Der Kasten weist
an einander gegenüberliegenden Seitenwänden Vorsprünge auf,
die mit einer Anzahl federnd nachgiebiger Ansätze an zwei
einander gegenüberliegenden Kanten der Abdeckung zusammenwirken,
sodaß Vorsprünge und Ansätze miteinander verklammert werden
können. Obwohl dieser Behälter zur Aufnahme elektronischer
Ausrüstungen vorgesehen ist und aus diesem Grund ein
ringförmiges Gummielement vorgesehen ist, das zwischen flachem Kasten
und Abdeckung einzubauen ist, kann bei dieser Lösung eine
zuverlässige Verriegelung und Versiegelung vorgesehen werden,
indem zwei achsgleiche Öffnungen vorgesehen sind, eine im
Kasten, die andere in der Abdeckung, in die eine
Schraubverbindung eingeführt wird. Es sind jedoch viele Bereiche des
Umfangs des Behälters vorhanden, die die Möglichkeit bieten,
einen Zugang für flache Greif- oder Absaugmittel zum
Behälterinneren zu gewähren, um Wertgegenstände wie flache
Goldblättchen oder kleine Edelsteine aus dem Kasten zu entnehmen, ohne
daß die Versiegelung bechädigt werden müßte.
Zusammenfassung der Erfindung
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Ziel der vorliegenden Erfindung ist es, einen Behälter
vorzuschlagen, um Gegenstände postalisch versenden und
transportieren zu können, der mit einem einzelnen Siegelmittel gesichert
verschlossen werden kann, sodaß eine rasche Zuordnung einer
Abdeckung zum eigentlichen Behälter möglich ist, ohne daß
jedoch während des Transports ungewollte Relativbewegungen
zwischen Abdeckung und eigentlichem Behälter befürchtet werden
müßten, wobei jedoch auch ein Wiederverschließen und
Wiederversiegeln möglich sein soll, wenn eine Inspektion des
Behälterinneren erfolgt ist, wobei jedoch schließlich noch
ausgeschlossen sein soll, daß der Zugang zum Behälterinneren ohne
Siegelbruch möglich ist.
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Dieses Ziel wird durch einen Behälter gemäß der vorliegenden
Erfindung erreicht, dessen neuen Merkmale in den zugehörigen
Ansprüchen aufgezeigt sind.
Kurzbeschreibung der Zeichnungen
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Die Erfindung wird durch die nachfolgende Beschreibung einer
möglichen Ausführungsform erläutert, die beispielhaft, nicht
aber beschränkend ist, und wobei auf die Zeichnungen
bezuggenommen wird.
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Fig. 1 ist ein Behälter gemäß der Erfindung in der Form eines
Schnittes in Explosionsdarstellung mit einer
Einzeldarstellung eines Teils des Kantenbereiches;
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Fig. 2 ist eine Draufsicht auf den kastenförmigen Grundkörper
des Behälters gemäß Fig. 1 und
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Fig. 3
und 4 sind Darstellungen in der Draufsicht bzw. als Schnitt
nach der Linie IV-IV in Fig. 3 des Deckels des
Behälters nach Fig. 1.
Einzelbeschreibung der bevorzugten
Ausführungsform
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Gemäß den vorgenannten Figuren weist ein Behälter gemäß der
vorliegenden Erfindung einen kastenförmigen Grundkörper 1 auf,
der den Innenraum 2 umschließt, der zur Aufnahme
unterschiedlicher Gegenstände geeignet ist. Der Grundkörper 1 weist einen
Boden 3a auf, der durch versteifende Rippen verstärkt ist,
sowie Seitenwände 3b und eine obere Öffnung, die von einer Kante
3c eingefaßt ist. Die Kante 3c weist Flansche auf; mit anderen
Worten setzt sich die Kante in flachen Vorsprungsflächen 4
fort, die senkrecht zu den Seitenwändern 3b gerichtet sind.
Wie aus den Fig. 1 und 2 zu ersehen ist, weist ein Teil 4a
der Kante 3c eine zentrale Öffnung 5 auf, und vier Zähne 6
haben im wesentlichen dreieckförmigen Querschnitt und sind
symmetrisch zu der Öffnung 5 angeordnet. Außerdem ist entlang
dem freien Ende des Teiles 4a der Kante 4 eine Lippe 7
vorgesehen, die von derselben Seite wie die Zähne 6 von der Fläche
wegsteht. Führungen 8 sind vorgesehen, um Trennwände (nicht
dargestellt) einsetzen zu können, um den Innenraum 2 in
kleinere Teilräume unterteilen zu können. Auch sind Nuten 10
erkennbar, die geeignet sind, mit Rippen 12 des Deckels 12
zusammenzuwirken, der nachfolgend noch beschrieben wird.
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Unter Bezugnahme auf Fig. 3 und 4 ist der Deckel flach, und
er weist innere Versteifungsrippen 11a und äußere
Versteifungsrippen 11b auf. Außerhalb der äußeren Umgrenzung der
Rippen 11a weist der Deckel zwei einander gegenüberliegende
Seiten 13 auf, die im wesentlichen C-förmigen Querschnitt haben,
wobei die offenen Enden nach außen weisen (Fig. 4). Auch eine
dritte Seite 13a hat einen im wesentlichen C-förmigen
Querschnitt (Fig. 1 und 3), während eine vierte Seite, sie ist
mit 14 gekennzeichnet, flach ist und eine zentrale Öffnung 15
umschließt, zu deren beiden Seiten symmetrisch vier
Vertiefungen 16 angeordnet sind, die dreieckigen Querschnitt haben.
Jede der Vertiefungen 16 ist zwischen schmalen Führungsrippen
16a angeordnet, die während der Zuordnung des Deckels 12 zum
Grundkörper 1 Zähne 6 des Grundkörpers 1 führen.
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Nachdem der Behälter 1 mit Gütern gefüllt worden ist, die
transportiert oder verschickt werden sollen, kann er mittels
des Deckels 12 verschlossen werden, wobei Flansche 4 in die
Seiten 13 eingeschoben werden. Am Ende des Einschiebens, wie
es in Fig. 1 dargestellt ist, trifft die Seite 14 des Deckels
12 auf die Zähne 6, die in den Vertiefungen 16 nach der Art on
Schnappverschlüssen eintreten. Die Lippe 7 veranlaßt die Seite
14, sich leicht nach oben zu verstellten, was dazu führt, daß
der Deckel 12 trotz einem verbleibenden Spalt zwischen den
Seiten 13 und den Kanten 4 des Grundkörpers 1 nicht gegenüber
dem Grundkörper vibriert. Die Seite 13a gegenüber der Seite 14
des Deckels 12 umschließt die Kante 4 des Behälters 1 von der
Gegenseite des Teiles 4a. In dieser Schließstellung stimmen
die Öffnungen 5 und 15 vollständig überein, sie liegen
achsgleich einander gegenüber und in sie beide kann eine Schnur
(nicht gezeigt) eingeführt werden, um den Schließzustand zu
sichern. Ist dieser Zustand hergestellt, so kann der Deckel 12
nicht vom Grundkörper 1 dadurch getrennt werden, daß die Zähne
6 aus den Vertiefungen 16 herausgehoben werden und der Deckel
12 gegenüber dem Grundkörper 1 verschoben wird, um den
Behälter zu öffnen. Dies ist erst nach Zerstören der Schnur
möglich, sodaß diese die Funktion eines Siegels hat. Diese Lösung
ist im wesentlichen Kern der Erfindung. In der Tat ist das
Vorhandensein der Seiten 13 und 13a, die zu einem "C" geformt
sind, Anlaß zu verhindern, daß der Deckel vom Grundkörper
anders als durch eine Gleitbewegung entgegengesetzt der beim
Zuordnen des Deckels zum Grundkörper entfernt werden kann. Ein
Zerbrechen der Seiten 13 und der C-förmigen Seiten 13a wäre
notwendig, um den Deckel vom Grundkörper ohne Zerstörung der
Sicherung zwischen den Öffnungen 5 und 15 und das würde einer
Zerstörung dieser sichernden Verbindung gleichkommen, es ist
also in der Tat eine Siegelwirkung gegeben. Der Empfänger der
Güter könnte also leicht feststellen, daß der Behälter
unterwegs geöffnet worden ist.
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Grundkörper 1 und Deckel 12 können vorteilhafterweise aus
Hartplastik im Spritzgußverfahren hergestellt werden. Der
Behälter gemäß der Erfindung kann deswegen mit geringen Kosten
gefertigt werden und ohne daß seine Funktionsfähigkeit
beeinträchtigt wäre.
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Obwohl erläutert ist, daß die Kanten 4 und die Seiten 13
aufgrund ihrer flachen und C-förmigen Ausbildung zum
Zusammenwirken miteinander gebracht werden, besteht die Möglichkeit einer
Ausbildung derart, daß zwischen ihnen gleitende
Relativbewegungen stattfinden, solange sichergestellt ist, daß eine
Trennung in einer anderen Richtung als der Richtung der
Gleitbewegungen nicht erfolgen kann.