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GEBIET DER ERFINDUNG
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Die
vorliegende Erfindung betrifft α-2,8-Sialyltransferase,
eine die α-2,8-Sialyltransferase
codierende cDNA, einen die cDNA als Insert enthaltenden rekombinanten
Vektor und eine den rekombinanten Vektor beherrbergende Zelle sowie
auch Verfahren zu deren Herstellung. Die Erfindung betrifft weiterhin
ein Verfahren zur Herstellung von Kohlenhydratketten unter Verwendung
der α-2,8-Sialyltransferase
und ein Verfahren zur Herstellung von Kohlenhydratketten über Herstellung
der α-2,8-Sialyltransferase
in transformierten Zellen. Sie betrifft weiterhin ein Verfahren
zum Nachweis der α-2,8-Sialyltransferase
und ein Verfahren zur Inhibierung der Herstellung der α-2,8-Sialyltransferase,
die beide die erfindungsgemäße a-2,8-Sialyltransferase
codierende DNA verwenden. Die erfindungsgemäße α-2,8-Sialyltransferase ist insbesondere
brauchbar bei der Herstellung von Kohlenhydratketten mit nützlicher
physiologischer Aktivität,
beispielsweise des Gangliosids GD3, und Modifikationen davon.
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STAND DER TECHNIK
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Während in
Prokaryoten wie beispielsweise Escherichia coli hergestellte Proteine
keine Kohlenhydratketten aufweisen, weisen in Eukaryoten wie beispielweise
Hefe, Pilzen, Pflanzenzellen und Tierzellen hergestellte Proteine
und Lipide in vielen Fällen
eine daran gebundene Kohlenhydratkette auf.
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Kohlenhydratketten,
die in Tierzellen an Proteine gebunden sind, umfassen Kohlenhydratketten
vom Typ der N-glykosidischen Bindung (auch N-Glykane genannt), die
an einen Asparaginrest (Asn-Rest) im Protein gebunden sind, und
Kohlenhydratketten vom Typ der O-glykosidischen Bindung (auch O-Glykane
genannt), die an einen Serinrest (Ser-Rest) oder Threoninrest (Thr-Rest) gebunden
sind.
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Kürzlich wurde
gezeigt, dass eine bestimmte Art von Lipid, die eine Kohlehydratkette
enthält,
kovalent an eine Reihe von Proteinen gebunden ist, und dass diese
Proteine über
das Lipid an die Zellmembran gebunden sind. Dieses Kohlenhydratkette
enthaltende Lipid wird Glycosylphosphatidylinositol-Anker genannt.
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Weitere
Kohlenhydratketten, einschließlich
Glycosaminoglycane, liegen ebenfalls in Tierzellen vor. Verbindungen,
die ein kovalent an ein Glycosaminoglycan gebundenes Protein umfassen,
werden Proteoglycane genannt. Die Glycosaminoglycane der Kohlenhydratketten
von Proteoglycanen ähneln
in ihrer Struktur O-Glycanen, die Kohlenhydratketten von Glycoproteinen
sind, aber unterscheiden sich chemisch von diesen.
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Glycosaminoglycane
umfassen sich wiederholende Disaccharideinheiten, die aus Glucosamin
oder Galactosamin und einer Uronsäure (mit Ausnahme von Keratansulfat,
das keinen Uronsäurerest
aufweist) aufgebaut sind und weisen einen kovalent gebundenen Sulfatrest
auf (mit Ausnahme von Hyaluronsäure,
bei der kein Sulfatrest vorliegt).
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Weiterhin
liegen Kohlenhydratketten in Tierzellen in Substanzen vor, die Glycolipide
genannt werden. Sphingoglycolipide sind eine Art von in Tierzellen
vorkommendem Glycolipid. Sphingoglycolipide bestehen aus einem Kohlenhydrat,
einer langkettigen Fettsäure
und Sphingosin, einer langkettigen Base, die kovalent miteinander
verbunden sind. Glycerolipide bestehen aus einer Kohlehydratkette
und Glycerin, die kovalent miteinander verbunden sind.
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Fortschritte,
die in neuerer Zeit in der Molekularbiologie und Zellbiologie gemacht
wurden, haben es ermöglicht,
die Funktionen von Kohlenhydratketten aufzuklären. Bis zum gegenwärtigen Zeitpunkt
wurde eine Vielzahl von Funktionen of Kohlenhydratketten aufgeklärt. Kohlehydratketten
spielen erstens eine wichtige Rolle bei der Beseitigung von Glycoproteinen
im Blut. Es ist bekannt, dass durch Einführung des betreffenden Gens
in Escherichia coli hergestelltes Erythropoietin seine Aktivität in vitro
beibehält,
in vivo aber schnell beseitigt wird [(Dordal et al.: Endocrinology,
116, 2293 (1985) und Browne et al.: Cold Spring Harbor Symposia an
Quantitative Biology, 51, 693 (1986)]. Es ist bekannt, dass menschlicher
Granulocyten-Makrophagen-Kolonie stimulierender Faktor (hGM-CSF)
zwei Kohlenhydratketten vom N-glycosidischen Bindungstyp aufweist, wohingegen
eine Verringerung der Zahl der Kohlehydratketten zu einem proportionalen
Anstieg der Geschwindigkeit der Clearance aus Rattenplasma führt [(Donahue
et al.: Cold Spring Harbor Symposia on Quantitative Biology, 51,
685 (1986)]. In Abhängigkeit
von der Struktur der betreffenden Kohlehydratkette können die
Geschwindigkeit und der Ort der Clearance variieren oder sich unterscheiden.
Es ist beispielsweise bekannt, dass hGM-CSF mit einem Sialylsäurerest
der Clearance in der Niere unterliegt, während hGM-CSF ohne Sialylsäure eine
erhöhte
Clearance-Geschwindigkeit aufweist und die Clearance in der Leber
erfolgt. Alphai-säureglycoproteine,
die sich in der Kohlenhydratstruktur unterscheiden und in Gegenwart
verschiedener Inhibitoren der Biosynthese von Kohlehydratketten
des N-glycosidischen
Typs unter Verwendung eines Rattenleber-Primärkultursystems biosynthetisiert
wurden, wurden hinsichtlich ihrer Clearance-Geschwindigkeit aus
Rattenplasma und ihrer Clearance-Geschwindigkeit aus Rattenperfusat
untersucht. In beiden Fällen
war die Clearance-Geschwindigkeit in dieser Reihenfolge verringert:
Hoch-Mannose-Typ,
Typ mit fehlender Kohlehydratkette, Hybrid-Typ und zusammengesetzter
Typ (natürlicher
Typ). Es ist bekannt, dass die Clearance von Gewebe-Typ Plasminogenaktivator (t-PA),
der medizinisch als thrombolytisches Agens verwendet wird, in hohem
Maße von der
Struktur seiner Kohlehydratkette beeinflusst wird.
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Es
ist bekannt, dass Kohlenhydratketten Proteinen Resistenz gegenüber Proteasen
verleihen. Wenn beispielsweise die Kohlenhydrat-Bildung auf Fibronectin
durch Tunicamycin inhibiert wird, erhöht sich die Abbaugeschwindigkeit
des intrazellulären
Kohlenhydratkettendefizienten Fibronectins. Weiterhin ist bekannt, dass
das Hinzufügen
einer Kohlenhydratkette zu erhöhter
Hitzestabilität
oder Widerstandsfähigkeit
beim Einfrieren führen
kann. Es ist bekannt, dass unter anderem die Kohlehydratkette von
Erythropoietin und β-Interferon
zu erhöhter
Löslichkeit
des Proteins beiträgt.
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Kohlenhydratketten
dienen auch der Aufrechterhaltung der Tertiärstruktur des Proteins. Wenn
dem Membranbindungsprotein des veskulären Stomatitis-Virus die zwei
natürlicherweise
vorkommenden Kohlenhydratketten vom Typ der N-glycosidischen Bindung
fehlen, so ist bekannt, dass der Transport des Proteins zur Zelloberfläche inhibiert
ist, und dass das Protein transportiert wird, wenn neue Kohlenhydratketten
dem Protein hinzugefügt
werden. Es wurde gezeigt, dass in diesem Fall nachfolgend auf die
Eliminierung von Kohlenhydratketten eine intermolekulare Assoziierung
des Proteins über
Disulfidbrücken
induziert wird und als Ergebnis der Proteintransport inhibiert wird.
Wenn Kohlenhydratketten hinzugefügt
werden, ist die Assoziierung inhibiert, die korrekte Tertiärstruktur
des Proteins wird aufrechterhalten und ein Proteintransport wird
möglich. Es
wurde gezeigt, dass es einen großen Spielraum hinsichtlich
der Stelle gibt, an der das neue Kohlenhydrat hinzugefügt wird.
Im Gegensatz dazu wurde in bestimmten Fällen auch gezeigt, dass in
Abhängigkeit
von der Stelle der Einführung
der Kohlenhydratkette der Transport eines Proteins mit einer natürlichen
Kohlenhydratkette oder natürlichen
Kohlenhydratketten vollständig
inhibiert sein kann.
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Es
sind auch Beispiele bekannt, bei denen eine Kohlenhydratkette dazu
dient, die antigene Stelle eines Polypeptids zu maskieren. Im Falle
von hGM-CSF, Prolactin, lnterferon-γ, Rauscher Leukämievirus
gp70 und Influenza Hämagglutinin
legen Experimente unter Verwendung eines polyklonalen Antikörpers oder
eines monoklonalen Antikörpers
gegen eine bestimmte Stelle auf dem Peptid nahe, dass Kohlenhydratketten
dieser Proteine die Antikörperbindung
inhibieren. Es sind auch Fälle
bekannt, in denen Kohlenhydratketten selbst direkt an der Expression
einer Aktivität
eines Glycoproteins beteiligt sind. Beispielsweise nimmt man an,
dass Kohlenhydrate mit der Expression von Aktivität von Glycoproteinhormonen
wie beispielsweise dem luteinisierenden Hormon, dem Follikel stimulierenden
Hormon und Chorion-Gonadotropin in Zusammenhang stehen.
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Kohlenhydratketten
dienen einer wichtigen Funktion beim Phänomen der Erkennung zwischen
Zellen, zwischen Proteinen oder zwischen einer Zelle und einem Protein.
Es ist beispielsweise bekannt, dass die Clearance strukturell unterschiedlicher
Kohlenhydratketten in vivo an unterschiedlichen Stellen erfolgt.
Kürzlich wurde
gezeigt, dass der Ligand des Proteins ELAM-1, der während einer
inflammatorischen Antwort spefizisch auf Gefäßendothelzellen exprimiert
wird und die Adhäsion
an Neutrophile fördert,
eine Kohlenhydratkette ist, die bezeichnet wird als Sialyl Lewis × [NeuAcα2-3Galβ1-4(Fucα1-3)GlcNAc; worin NeuAc:
Sialylsäure;
Gal: Galactose; Fuc: Fucose; GlcNAc: N-Acetylglucosamin sind]. Die mögliche Verwendung
von Kohlenhydratketten selbst oder deren Modifikationen als Arzneimittel
wird dementsprechend vorgeschlagen [Phillips et al.: Science 250,
1130 (1990); Goelz et al.: Trends in Glycoscience and Glycotechnology,
4, 14–24
(1992)]. Wie ELAM-1 stehen L-Selectin, das in einigen T-Lymphozyten
oder Neutrophilen exprimiert wird, und GMP-140 (auch P-Selectin
genannt), das in Plättchen
oder auf der Membranoberfläche
von Gefäßendothelzellen
nach inflammatorischer Stimulierung exprimiert wird, im Zusammenhang
mit inflammatorischen Antworten. Es wird vorgeschlagen, dass deren
Ligand analog zu Sialyl Lewis x eine Kohlehydratkette sein könnte, der
ELAM-1 Ligand [Rosen et al.: Trends in Glycoscience and Glycotechnology,
4, 1 (1992); Larsen et al.: Trends in Glycoscience and Glycotechnology,
4, 25 (1992); Aruffo et al.: Trends in Glycoscience and Glycotechnology,
4, 146 (1992)].
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Es
wurde vorgeschlagen, dass bei der Metastase von Krebs, wie bei inflammatorischen
Antworten, ELAM-1 und GMP-140 eine Adhäsion von Krebszellen an das
Gefäßendothel
oder eine Aggregation von Krebszellen mit Plättchen verursachen und dadurch
die Metastase von Krebs fördern
[Goelz et al.: Trends in Glycoscience and Glycotechnology, 4, 14
(1992), Larsen et al.: Trends in Glycoscience and Glycotechnology, 4,
25 (1992)]. Dies stimmt überein
mit dem Befund, dass der Expressionsgrad der Sialyl Lewis × Kohlenhydratkette
hoch ist in Krebszellen, die in hohem Maße metastatisch sind [Irimura
et al.: Jikken Igaku (Experimental Medicine), 6, 33 (1988)].
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Ganglioside
stellen eine Gruppe von Glycolipid-Zellmembranbestandteilen dar.
Sie sind Mokeküle,
die aus einer Sialylsäurerest-enthaltenden
Kohlenhydratkette, die eine hydrophile Seitenkette darstellt, aus
Sphingosin, das eine hydrophobe Seitenkette darstellt, und aus einer
Fettsäure
bestehen. Es ist bekannt, dass nicht nur die Expression von Gangliosiden
in Abhängigkeit
von der Zelle, dem Organ und der Tierart variiert, sondern auch,
dass bei Gangliosiden quantitative und qualitative Veränderungen
während
des Prozesses der Zelldifferenzierung oder der Onkogenese vorkommen
[Hakomori: Cancer Research, 45, 2405 (1985)]. Bisher wurde eine
große
Anzahl von Gangliosiden entdeckt, einschließlich GM3, das in einer Vielzahl
von normalen Zellen exprimiert wird, und Gangliosiden, die in extrem
geringen Mengen vorkommen [Wiegand: Gangliosides and Cancer, Verlagsgesellschaft,
1989, Seiten 5–15].
Beispielsweise kommt GD3 in normalen Geweben in geringen Mengen
vor, wird jedoch in neuroectodermalen Tumoren, beispielsweise in
malignem Melanom, in hohen Mengen exprimiert. Man nimmt daher an,
dass es eine Art von Krebsantigen ist [Tsuchida et al.: Journal
of the National Cancer Institute, 78, 45–54 (1987)]. Eine vor kurzem
erschienene Veröffentlichung
zeigt, dass die Anteile von GD3 und GM3 in Abhängigkeit vom Grad der Malignität von malignem
Melanom variieren [Ravindranath et al: Cancer, 67, 3029 (1991)],
und es ist allgemein bekannt, dass GD3 ein wichtiges Krebsantigen
ist. Weiterhin wurde gezeigt, dass die Expression von GD3 in Zellen
induziert ist, in die ein Onkogen eingeführt wurde, was die enge Beziehung
zwischen Zelltransformation und der Expression von GD3 unterstützt [Sanai et
al.: Journal of Biochemistry, 107, 740–742 (1990)]. Hinsichtlich
der Funktionen von GD3 wurde vorgeschlagen, dass es eine wichtige
Rolle bei der Adhäsion
von Krebszellen an extrazelluläre
Substrate spielt [Burns et al.: Journal of Cell Biology, 107, 1225–1230 (1988)].
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Es
wurde vorgeschlagen, dass die abnormale Expression von GD3 auf eine α-2,8-Sialyltransferase zurückzuführen ist,
die eine GD3-Synthetase ist [Yusuf et al., Biological Chemistry
Hoppe-Segler, 368, 455–462
(1987)]. Bisher wurde nur die partielle Aufreinigung von GD3-Synthetase
veröffentlicht
[Gu et al., Biochemical and Biophysical Research Communications,
166, 387–393
(1990)]. Bislang wurde keine GD3-Synthetase isoliert.
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Es
wurden Versuche unternommen, durch Verabreichung eines monoklonalen
Antikörpers
gegen GD3 eine passive Immunisierung von Krebspatienten [Houghton
et al.: Proceedings of the National Academy of Sciences of the U.S.A.,
82, 1242 (1985)] und durch Verabreichung von GD3 per se als Vakzin
eine aktive Immunisierung von Krebspatienten [Portoukalian et al.
International Journal of Cancer, 49, 893–899 (1991); Ritter et al.,
International Journal of Cancer, 48, 379–385 (1991)] herbeizuführen. GD3
stellt somit ein wertvolles Krebsantigen dar. Die Menge an GD3,
die durch Aufreinigung aus Geweben gewonnen werden kann, ist jedoch begrenzt
[Takamizawa et al.: Journal of Biological Chemistry, 261, 5625–5630 (1986)].
Eine chemische Synthese von GD3 erfordert ausgefeilte Techniken,
und die Ausbeuten sind sehr gering [Ito et al.: Journal of the American
Chemical Society, 111, 8508–8510
(1989)].
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Angesichts
des oben beschriebenen Zusammenhangs von GD3 mit der Onkogenese
oder der Metastase von Krebs vermutet man, dass Krebs durch Inhibierung
der enzymatischen Aktivität
der GD3-Synthetase α-2,8-Sialyltransferase
oder durch Unterdrückung
der Expression des entsprechenden Gens behandelt werden könnte. Antisense
RNA/antisense DNA-Techniken [Tokuhisa: Bioscience and Industry,
50, 322 (1992); Murakami, Kagaku (Chemistry), 46, 681 (1991)] und
Tripelhelix-Techniken [Chubb und Hogan: Trends in Biotechnology,
10, 132 (1992)] können
zur spezifischen Unterdrückung
der Genexpression eingesetzt werden. Zur Unterdrückung der Expression einer
spezifischen Glycosyltransferase unter Verwendung der antisense RNA/DNA-Technik
werden das fragliche Gen oder Informationen über die Basensequenz des Gens
benötigt. Somit
ist es wichtig, das gewünschte
Glycosyltransferase-Gen zu klonieren und dessen Basensequenz zu
bestimmen.
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Wie
oben erwähnt
steht die GD3-Synthetase α-2,8-Sialyltransferase
im Zusammenhang mit der Onkogenese, und man nimmt somit an, dass
sie bei der Diagnose von Krebs verwendet werden könnte, das heisst,
dass der Grad der Expression der Snythase zum Nachweis des Vorliegens
eines Tumors verwendet werden könnte.
Die nachfolgenden Techniken können
verwendet werden, um die Expression des α-2,8-Sialyltransferase-Gens (GD3-Synthetase-Gens)
zu bestimmen: Northern-Hybridisierung unter Verwendung des Gens
in einer markierten Form, beispielsweise in einer radiomarkierten
Form, als Sonde [Sambrook, Fritsch und Maniatis: Molecular Cloning – A laboratory
manual, zweite Auflage, Cold Spring Harbour Press, 1989] und die
Polymerase-Kettenreaktion
(nachfolgend hier als „PCR" bezeichnet) [Innis
et al.: PCR Protocols, Academic Press, 1990]. Bei der Anwendung
dieser Techniken ist das Gen für
die GD3-Synthetase α-2,8-Sialyltransferase oder
die Kenntnis von dessen Basensequenz erforderlich. Auch unter diesem
Gesichtspunkt ist es wichtig, das Gen für die GD3-Synthetase α-2,8-Sialyltransferase zu klonieren
und dessen Basensequenz zu bestimmen.
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Die
JP-A-2-227075 offenbart
die Möglichkeit
der Verbesserung der Eigenschaften physiologisch aktiver, nützlicher
Proteine, beispielsweise Granulocyten-Kolonie stimulierender Faktor
(G-CSF) und Prourokinase (pro-UK) durch künstliche Einführung einer
Kohlenhydratkette in die Proteine unter Verwendung rekombinanter
DNA-Technologie.
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Vom
industriellen Standpunkt gesehen stellt es ein wichtiges Problem
dar, die Struktur der Kohlenhydratkette eines Glycoproteins oder
eines Glycolipids zu modifizieren oder eine spezifische Kohlenhydratkette oder
eine Modifizierung davon in großen
Mengen herzustellen, wobei die α-2,8-Sialyltransferase-Aktivität der GD3-Synthetase
verwendet wird.
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In
den vergangenen Jahren wurden deutliche Fortschritte hinsichtlich
der Mittel zur Modifizierung von Kohlenhydratstrukturen erzielt.
Insbesondere ist es nun möglich,
Kohlehydratketten strukturell zu modifizieren unter Verwendung hochspezifischer
Enzyme (Exoglucosidasen), die eine Kohlenhydrateinheit nach der
anderen vom Ende der Kohlenhydratkette freizusetzen vermögen, oder
unter Verwendung von Glycopeptidasen oder Endoglycosidasen, welche
die Stelle der Bindung an die Peptidkette zu spalten vermögen, ohne
eine Veränderung
entweder des Peptids oder den Kohlenhydratketten zu verursachen,
und dementsprechend die biologischen Rollen von Kohlenhydratketten
im Detail zu untersuchen. Die vor kurzem gemachte Entdeckung von Endoglycoceramidasen,
welche die Glycolipide an der Stelle zwischen der Kohlenhydratkette
und dem Ceramid zu spalten vermögen
[Ito und Yamagata: Journal of Biological Chemistry, 261, 14278 (1986)],
erleichterte nicht nur die Herstellung von Kohlenhydratketten von
Glycolipiden, sondern förderte
auch Untersuchungen hinsichtlich der Funktionen von Glycolipiden,
insbesondere von Glycolipiden, die auf Zelloberflächen vorkommen.
Weiterhin wurde es möglich,
unter Verwendung von Glycosyltransferasen neue Kohlenhydratketten
hinzuzufügen.
Somit kann beispielsweise unter Verwendung von Sialyltransferase
Sialylsäure
zum Ende einer Kohlenhydratkette hinzugefügt werden [Sabesan und Paulson:
Journal of the American Chemical Society, 108, 2068 (1986)]. Unter
Verwendung verschiedener Glycosyltransferasen- oder Glycosidase-Inhibitoren
ist es auch möglich,
Kohlenhydratketten zu modifizieren, die hinzugefügt werden sollen [Allan et
al.: Annual Review of Biochemistry, 56 497 (1987)]. Jedoch ist kein
Mittel zur Herstellung von Glycosyltransferasen zur Verwendung bei
der Synthese von Kohlenhydratketten verfügbar. Es ist wünschenswert,
Glycosyltransferasen in großen
Mengen herzustellen, indem man Glyosyltransferase-Gene kloniert
und unter Verwendung rekombinanter DNA-Technologie eine effiziente
Expression of Glycosyltransferasen in Wirtszellen herbeiführt.
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Was
die Sialyltransferase betrifft, so wurde ein Gen für ein Enzym
mit einer β-Galactosid-α-2,6-Sialyltransferase-Aktivität isoliert
und dessen Basensequenz veröffentlicht.
[Weinstein et al: Journal of Biological Chemistry, 262, 17735 (1987)].
Hinsichtlich eines Enzyms mit β-Galactosid-α-2,3-Sialyltransferase-Aktivität wurde
von Gillespie et al. über
die Klonierung eines Gens berichtet, das ein Enzym codiert, welches
die Addition von Sialylsäure
an Galactose in einer Kohlenhydratkette von Glycoproteinen vom Typ
der O-glycosidischen
Bindung (an einen Serin- oder Threonin-Rest angehängte Kohlenhydrat-Kette), jedoch wurde
die Basensequenz dieses Gens nicht veröffentlicht [Gillespie et al.:
Glycoconjugate Journal, 7, 469 (1990)]. Weinstein et al. veröffentlichten
ein Verfahren zur Aufreinigung eines Enzyms mit β-Galactosid-α-2,3-Sialyltransferase-Aktivität aus Rattenleber
[Weinstein et al.: Journal of Biological Chemistry, 257, 13835 (1982)].
Durch dieses Verfahren wird das Enzym jedoch nur in sehr geringen
Mengen bereitgestellt. Das Gen dieser β-Galactosid-α-2,3-Sialyltransferase wurde
von Wen et al. [Wen et al.: Journal of Biological Chemistry, 267,
21011 (1992)] kloniert. Jedoch gibt es keine Berichte über die
Klonierung eines Gens für
menschliche Galactosid-α-2,8-Sialyltransferase. Über die
Aufreinigung in großem
Maßstab
einer Sialyltransferase-Species mit α-2,8-Sialyltransferase-Aktivität oder die
Klonierung eines Gens, das ein Produkt mit Sialyltransferase-Aktivität codiert,
wurde bisher nicht berichtet. Daher sind gegenwärtig keine Mittel für die Bereitstellung
von Sialyltransferase mit α-2,8-Sialyltransferase-Aktivität, insbesondere
menschlicher Galactosid-α-2,8-Sialyltransferase,
in großem
Maßstab
verfügbar.
Verfahren zum Nachweis oder zur Unterdrückung der Expression der Enzyme wurden
bisher auch noch nicht bereitgestellt.
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Eine
Aufgabe der vorliegenden Erfindung besteht in der Bereitstellung
einer neuen Art von α-2,8-Sialyltransferase,
welche die effiziente Herstellung des Gangliosids GD3 ermöglichen
würde,
einer α-2,8-Sialyltransferase
codierenden cDNA, und eines diese cDNA enthaltenden Vektors. Eine
weitere Aufgabe der Erfindung besteht in der Bereitstellung eines
Verfahrens zum Nachweis von α-2,8-Sialyltransferase-Aktivität, wobei das
Verfahren brauchbar wäre
für die
Diagnose oder die Behandlung von Krankheiten wie beispielsweise Krebs,
und eines Verfahrens zur Unterdrückung
der Expression von α-2,8-Sialyltransferase.
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OFFENBARUNG DER ERFINDUNG
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Die
Erfinder der vorliegenden Erfindung extrahierten mRNA aus der menschlichen
Melanom-Zelllinie WM266-4, synthetisierten unter Verwendung der
mRNA als Template cDNA, insertierten die cDNA in einen Expressionsklonierungsvektor,
führten
die auf diese Weise konstruierte cDNA-Bibliothek in Zellen ein,
selektierten unter den erhaltenen Zellen solche Zellen, die stark
reagierten mit einem für
das Gangliosid GD3 spezifischen Antikörper, wobei ein Fluoreszenz-aktivierter
Zellsortierer (nachfolgend hier als „FACS" bezeichnet) verwendet wurde, und klonierten
auf diese Weise erfolgreich ein Gen, das eine neue Art von α-2,8-Sialyltransferase
codiert. Weiterhin führten
sie das α-2,8-Sialyltransferase
codierende Gen in Namalwa-Zellen ein, um die Expression des Gens
herbeizuführen,
und stellten fest, dass die neue α-2,8-Sialyltransferase
in den Zellen exprimiert wurde, und stellten weiterhin fest, dass
die auf der Zelloberfläche
vorliegende Menge des Gangliosids GD3 zunahm. Auf der Grundlage
dieser Erkenntnisse wurde die vorliegende Erfindung nun abgeschlossen.
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Die
vorliegende Erfindung wird nachfolgend im Detail beschrieben.
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Die
vorliegende Erfindung betrifft, in einer Ausführungsform, eine neue Art von α-2,8-Sialyltransferase, welche
die in SEQ ID NO:2 definierte Aminosäuresequenz umfasst. Die Erfindung
betrifft weiterhin eine α-2,8-Sialyltransferase
codierende cDNA und einen die cDNA tragenden Vektor. Die erfindungsgemäße α-2,8-Sialyltransferase
katalysiert die Addition eines Sialylsäure-Rests, in α2 → 8-Verküpfung, an
einen Sialylsäure-Rest,
der in dem Gangliosid GD3 enthalten ist, das einen Akzeptor darstellt.
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Die
erfindungsgemäße α-2,8-Sialyltransferase
codierende DNA-Sequenzen umfassen, (a) DNA, welche die in SEQ ID
NO:1 definierte Basensequenz umfasst; (b) DNA, die eine Basensequenz
umfasst, welche sich von der in SEQ ID NO:1 definierten Basensequenz
unterscheidet, wobei der Unterschied auf der Verfügbarkeit
einer Vielzahl von Codons für
eine Aminosäure
oder auf spontanen, in einzelnen Tieren einschließlich des
Menschen auftretenden Mutationen beruht; und (c) DNA, die von der
in (a) oder (b) definierten DNA abgeleitet ist durch Mutation, wie
beispielsweise Substitutions-, Deletions- oder Insertionsmutation, die keinen Verlust
an α-2,8-Sialyltransferase-Aktivität bewirkt,
beispielsweise zur in (a) oder (b) definierten DNA homologe DNA,
die über
Hybridisierung isoliert werden kann. Homologe DNA bedeutet DNA,
die durch die Koloniehybridisierungs- oder Plaquehybridisierungstechnik erhältlich ist,
wobei eine DNA, welche die in SEQ ID NO:1 definierte Basensequenz
enthält,
als Probe verwendet wird. Homologe DNA bedeutet insbesondere eine
DNA, die identifizierbar ist durch Durchführung einer Hybridisierung
bei 65°C
in Gegenwart von 0,7–1,0
M NaCl unter Verwendung eines Filters mit darauf fixierter DNA,
die von einer Kolonie oder einem Plaque stammt, und anschließendes Waschen
des Filters bei 65°C
in einer 0,1fach bis 2fach konzentrierten SSC-Lösung (wobei eine 1fach konzentrierte
SSC-Lösung
150 mM NaCl und 15 mM Natriumcitrat umfasst). Das Hybridisierungsverfahren
ist beschrieben in Molecular Cloning – A Laboratory Manual., 2.
Aufl., herausgegeben von Sambrook, Fritsch und Maniatis, Cold Spring
Harbor Laboratory Press, 1989. Die vorliegende Erfindung umfasst
jede Art von α-2,8-Sialyltransferase,
die durch die oben unter (a), (b) oder (c) definierten DNAs codiert
wird.
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Nachfolgend
wird ein Verfahren zur Herstellung von DNA beschrieben, die eine
erfindungsgemäße α-2,8-Sialyltransferase
codiert, wobei die oben unter (a) beschriebene DNA als Beispiel
dient.
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Eine
cDNA-Bibliothek wird konstruiert, indem cDNA in einen Expressionsklonierungsvektor
insertiert wird, die unter Verwendung von aus der Tierzellen extrahierter
mRNA als Template synthetisiert wurde. Diese cDNA-Bibliothek wird
in Tierzellen oder Insektenzellen eingeführt, anschließend werden
Zellen, die stark mit einem für
das Gangliosid GD3 spezifischen Antikörper reagieren, angereichert
und isoliert, wobei ein FACS verwendet wird. Die gewünschte α-2,8-Sialyltransferase
codierende cDNA wird aus den Zellen isoliert.
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Für die Verwendung
in dem oben beschriebenen Verfahren geeignete Tierzellen können beliebige
Zellen sein, sofern sie Tierzellen sind, in denen die erfindungsgemäße α-2,8-Sialyltransferase
exprimiert wird. Somit kann beispielsweise die menschliche Melanom-Zelllinie WM266-4
(ATCC CRL 1676) verwendet werden. Der Vektor, in den die mRNA insertiert
werden soll, die unter Verwendung der aus diesen Zellen extrahierten mRNA
als Template synthetisiert wurde, kann jeder beliebige Vektor sein,
sofern er die Insertion der cDNA und deren Expression ermöglicht.
Somit können
beispielsweise pAMoPRC35c oder dergleichen verwendet werden. Die
Tierzellen oder Insektenzellen, in welche die unter Verwendung des
Vektors konstruierte cDNA-Bibliothek eingeführt wird, können beliebige Zellen sein,
sofern sie die Einführung
der cDNA-Bibliothek und deren Expression ermöglichen. Somit können beispielsweise
menschliche Namalwa-Zellen [Hosoi et al.: Cytotechnology, 1, 151
(1988)] oder dergleichen verwendet werden. Insbesondere ist ein
direktes Klonierungs-Expressionssystem unter Verwendung von Namalwa-Zellen
als Wirt vorteilhaft, da die Effizienz der Einführung einer cDNA-Bibliothek
in Namalwa-Wirtszellen sehr hoch ist und die einführten Plasmide
(cDNA-Bibliothek) in dem System extrachromosomal erhalten und von
den erhaltenen Zellen durch Screening unter Verwendung eines Kohlenhydratketten-spezifischen
Antikörpers
und eines FACS einfach gewonnen werden können. Aus diesem Grund ist
dieses System bevorzugt. Der bei der Durchführung der Erfindung zu verwendende
anti-Gangliosid GD3-Antikörper
kann jeder beliebige Antikörper
sein, sofern er mit dem Gangliosid GD3 reagiert. Somit kann beispielsweise
KM 643 (
EP-A-0493686 )
verwendet werden. Die Tierzellen werden unter Verwendung des anti-Gangliosid
GD3-Antikörpers
Fluoreszenz-markiert, nachdem die cDNA-Bibliothek in sie eingeführt wurde, und
anschließend
werden Zellen, die eine erhöhte
Bindung an den Antikörper
zeigen, unter Verwendung eines FACS abgetrennt und angereichert.
Von den auf diese Weise erhaltenen Zellen wird, beispielsweise über bekannte
Methoden, z.B. der Hart-Methode [Rober F. Margolskee et al.: Molecular
and Cellular Biology, 8, 2837 (1988)], ein Plasmid oder ein DNA-Fragment
gewonnen, das die für
die α-2,8-Sialyltransferase
kodierende cDNA enthält.
Erfindungsgemäße Plasmide,
die eine das Enzym kodierende cDNA enthalten, umfassen pUC119-WP1R.
Escherichia coli JM105/pUC119-WP1R, ein pUC119-WP1R tragender Escherichia
coli-Stamm, wurde am 18. Februar 1993 unter der Hinterlegungsnummer
FERM BP-4192 beim National Institute for Bioscience and Human Technology,
Agency of Industrial Science and Technology, hinterlegt.
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Auf
der Grundlage der α-2,8-Sialyltransferase
kodierenden cDNA, die über
die oben beschriebene Methode erhalten wurde, kann die oben unter
(b) oder (c) definierte DNA hergestellt werden über dem Fachmann allgemein
bekannte Techniken rekombinanter DNA [
JP-A-2-227075 ; Molecular Cloning – A Laborstory
Manual, 2. Aufl., Cold Spring Harbor Laborstory Press, 1989; usw.],
wie beispielsweise Hybridisierungstechniken und Methoden zur Einführung von
Mutationen in DNA. Die erfindungsgemäße α-2,8-Sialyltransferase codierende cDNA
kann auch über
chemische Synthese hergestellt werden.
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Die
erfindungsgemäße α-2,8-Sialyltransferase
kann hergestellt werden durch Konstruieren eines rekombinanten Vektors,
indem man die erfindungsgemäße α-2,8-Sialyltransferase
kodierende DNA, die beispielsweise über die oben beschriebene Methode
erhalten wurde, in einen geeigneten Vektor und in operativer Verknüpfung mit
einem geeigneten Promotor insertiert, den rekombinanten Vektor in
Wirtszellen einführt
und die erhaltenen Zellen kultiviert. Die dabei zu verwendenden
Zellen können
beliebige Zellen sein, die für
die Verwendung in der rekombinanten DNA-Technologie geeignet sind, beispielsweise
prokaryotische Zellen, Tierzellen, Hefen, Pilze und Insektenzellen.
Ein Beispiel für
eine geeignete prokarytische Zelle ist Escherichia coli. CHO-Zellen
(Zellen des chinesischen Hamsters), COS-Zellen (Affenzellen) und
Namalwa-Zellen (menschliche Zellen) sind Beispiele für geeignete
Tierzellen.
-
Vektoren,
in die für
die erfindungsgemäße α-2,8-Sialyltransferase
kodierende DNA insertiert werden, können beliebige Vektoren sein,
sofern der Vektor die Insertion der α-2,8-Sialyltransferase kodierenden DNA und
die Expression der DNA in Wirtszellen erlaubt. pAGE107 [
JP-A-3-22979 ; Miyaji
et al.: Cytotechnology, 3, 133 (1990], pAS3-3 (
JP-A-2-227075 ), pAMoERC3Sc, und CDM8
[Brian Seed et al.: Nature, 329, 840 (1987)] sind Beispiele dafür. Für die Expression
des erfindungsgemäßen Enzyms
in Escherichia coli wird vorzugsweise ein Plasmid verwendet. Die
Fremd-DNA wird so in das Plasmid insertiert, dass sie operativ mit
einem Promotor mit starker Transkriptionsaktivität verknüpft ist, beispielsweise dem
trp Promotor, und dass die Entfernung zwischen der Shine-Dalgarno-Sequenz (nachfolgend „SD-Sequenz") und dem Initiierungskodon
von geeigneter Länge
ist (beispielsweise 6–18
Basen). Die Plasmide pKYP10 (
JP-A-58-110600 ), pLSA1 [Miyaji et al.: Agricultural
and Biological Chemistry, 53, 277 (1989)] und pGEL1 [Sekine et al.:
Proceedings of the National Academy of Sciences of the U.S.A., 82,
4306 (1985] sind spezfische Beispiele.
-
Bei
der Ausführung
der Erfindung zu verwendende Techniken rekombinanter DNA umfassen
die in der
JP-A-2-227075 oder
die in Sambrook, Fritsch, Maniatis et al.: Molecular Cloning – A Laborstory
Manual, 2. Aufl., Cold Spring Harbor Laborstory Press, 1989, beschriebenen
Techniken. Für
die Isolierung von mRNA und die Konstruktion von cDNA-Bibliotheken kann
eine Reihe kommerziell erhältlicher
Kits verwendet werden. Für die
Einführung
der DNA in Tierzellen können
bekannte Methoden verwendet werden. Die Elektroporationsmethode
[Miyaji et al.: Cytotechnolgoy, 3, 133 (1990)], die Calciumphosphatmethode
(
JP-A-2-227075 )
und die Lipofektionsmethode [Philip L. Felgner et al.: Proceedings
of the National Academy of Sciences of the U.S.A., 84, 7413 (1987]
sind Beispiele dafür.
Die Isolierung und Kultivierung von Transformanten kann im wesentlichen gemäß der in
der
JP-A-2-227075 oder
der
JP-A-2-257891 beschriebenen
Methode durchgeführt
werden.
-
Geeignete
Verfahren zur Herstellung der α-2,8-Sialyltransferase
umfassen das Verfahren der intrazellulären Herstellung in einem Wirt,
das Verfahren der extrazellulären
Herstellung oder das Verfahren der Herstellung auf der äußeren Schicht
einer Wirtszellmembran. Der Ort der Herstellung variiert in Abhängigkeit
von der Art der Wirtszelle und der Form der herzustellenden Glycosyltransferase.
Wenn Tierzellen als Wirt verwendet werden und eine Glycosyltransferase
in ihrer nativen Form hergestellt wird, wird das Enzym im allgemeinen innerhalb
der Wirtszellen oder auf der äußeren Schicht
der Wirtszellmembran hergestellt und ein Teil des produzierten Proteins
wird durch Protease gespalten und extrazellulär sekretiert. Die Genrekombinationstechnik von
Paulson et al. [Paulson et al.: The Journal of Biological Chemistry,
264, 17619 (1989)] und Lowe et al. [John B. Lowe et al., Proceedings
of the National Academy of Sciences of the U.S.A., 86, 8227 (1989);
John B. Lowe et al.: Genes & Development,
4, 1288 (1990)] kann verwendet werden, um die Herstellung des Enzyms
in einer Form zu bewirken, die aus einem die aktive Stelle enthaltenden
Glycosyltransferase-Teil und einem daran hinzugefügten Signalpeptid
besteht.
-
Die
Herstellung des Enzyms kann gesteigert werden durch Verwendung eine
Genamplifizierungssystems, das beispielsweise das Dihydrofolatreduktase-Gen
verwendet, wie in der
JP-A-227075 beschrieben.
-
Alpha-2,8-Sialyltransferase,
die erfindungsgemäß hergestellt
wurde, kann über
gewöhnliche
Methoden der Aufreinigung von Glycosyltransferase aufgereinigt werden
[J. Evan. Sadler et al.: Methods of Enzymology, 83, 458]. Bei Herstellung
in Escherichia coli kann das Enzym durch eine Kombination der oben
genannten Methode und der in der
JP-A-63-267292 beschriebenen
Methode effizient aufgereinigt werden. Weiterhin ist es möglch, das
erfindungsgemäße Enzym
in Form eines Fusionsproteins herzustellen und dieses über Affinitätschromatographie
unter Verwendung einer Substanz, die eine Affinität für das fusionierte
Protein aufweist, aufzureinigen. Beispielsweise kann das erfindungsgemäße Protein
mit Protein A fusioniert hergestellt werden. Ein solches Protein
kann über
Affinitätschromatographie
unter Verwendung von Immunglobulin G aufgereinigt werden, wobei
im wesentlichen die Methode von Lowe et al: (John B. Lowe et al.:
Proceedings of the National Academy of Sciences of the U.S.A., 86,
8227 (1989); John B. Lowe et al.: Genes & Development, 4, 1288 (1990) verwendet
wird. Weiterhin ist es möglich,
das Enzyme über
Affinitätschromatographie
unter Verwendung eines Antikörpers
gegen das Enzym aufzureinigen.
-
Die
Sialyltransferaseaktivität
kann über
bekannte Methoden bestimmt werden [J. Evan. Sadler et al.: Methods
in Enzymology, 83, 458; Bo E. Samuelson: Methods in Enzymology,
138, 567; Manju Basu et al.: Methods in Enzymology, 138, 575; und
Naoyuki Taniguti et al.: Methods in Enzymology, 179, 397].
-
Kohlehydratketten
können
in vitro unter Verwendung der erfindungsgemäßen α-2,8-Sialyltransferase synthetisiert werden.
Beispielsweise kann das nicht-reduzierende Ende der Oligosaccharide
NeuAc α2 → 3Galβ1 → 4Glc mit
einem Sialylsäure-Rest
in α2 → 8-Verknüpfung bereitgestellt
werden. Weiterhin kann das als Substrtat dienende Gangliosid GM3
zum Gangliosid GD3 modifiziert werden, wenn es mit der erfindungsgemäßen α-2,8-Sialyltransferase
behandelt wird.
-
Unter
Verwendung der erfindungsgemäßen α-2,8-Sialyltransferase
codierenden DNA und Herbeiführung
der gleichzeitigen Herstellung von α-2,8-Sialyltransferase und einer
Kohlenhydratkette (eines Glycoproteins, Glycolipids oder Oligosaccharids),
die in den die Kohlenhydratkette herstellenden Tierzellen oder Insektenzellen
als Substrat der α-2,8-Sialyltransferase
dienen soll, ist es möglich
zu bewirken, dass die hergestellte α-2,8-Sialyltransferase auf die Kohlenhydratkette
in den Zellen einwirkt, wobei ein Sialylsäure-Rest mit einem nicht-reduzierenden
Ende der Kohlenhydratkette bereitgestellt wird. Beispielsweise kann
das Gangliosid GD3 hergestellt werden durch Herbeiführen der
gleichzeitigen Herstellung der α-2,8-Sialyltransferase
in Zellen, die das Gangliosid GM3 herstellen.
-
Weiterhin
ist es auch möglich, über bekannte
enzymatische oder chemische Techniken, einen Teil des Oligosaccharids
aus dem wie oben beschrieben hergestellten, eine modifizierte Kohlehydratkettenstruktur
aufweisenden Glycoprotein, Glycolipid oder Oligosaccharid auszuschneiden.
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Die
für die
erfindungsgemäße α-2,8-Sialyltransferase
kodierende DNA kann nicht nur dazu verwendet werden, um die Modifizierung
einer Kohlehydratkette eines Proteins oder Glycolipids oder die
effiziente Herstellung einer spezifischen Kohlehydratkette herbeizuführen, sondern
auch für
die Behandlung von Krankheiten, wie beispielsweise Entzündung und
Metastase von Krebs, wobei beispielsweise Antisense-RNA/DNA-Techniken verwendet
werden. Diese DNA kann auf für
die Diagnose solcher Krankheiten verwendet werden, wobei beispielsweise
Northern Hybridisierung oder PCR-Techniken verwendet werden.
-
Beispielsweise
kann die erfindungsgemäße α-2,8-Sialyltransferase
kodierende DNA verwendet werden, um über Antisense-RNA/DNA-Technologie
[Tokuhisa: Biosciences and Industry, 50, 322–326 (1992); Murakami: Kagaku
(Chemistry), 46, 681–684
(1991); Miller: Biotechnology, 9, 358–362 (1992); Cohen: Trends in
Biotechnology, 10, 87–91
(1992); Agrawal: Trends in Biotechnology, 10, 152–158 (1992)]
oder Tripelhelix-Techniken [Chubb und Hogan: Trends in Biotechnology,
10, 132–136
(1992)] eine Expression der α-2,8-Sialyltransferase
zu verhindern. Insbesondere kann auf der Grundlage eines Teils der
Basensequenz der die erfindungsgemäße α-2,8-Sialyltransferase kodierenden
DNA, vorzugsweise einer in der Translationsinitiierungsregion vorkommenden
Basensequenz mit einer Länge
von 10–50
Basen, ein Oligonukleotid entworfen und hergestellt und in vivo
unter Bedingungen verabreicht werden, unter denen die Herstellung
der α-2,8-Sialyltransferase
unterdrückt
ist. Die Basensequenz des synthetischen Oligonukleotids kann eine Basensequenz sein,
die mit einem Teil der Basensequenz des Antisense-Strangs der erfindungsgemäßen Sequenz übereinstimmt,
oder eine Basensequenz, die ohne Verlust ihrer Fähigkeit zur Inhibition der
Expression der α-2,8-Sialyltransferase
modifiziert ist. Wenn die Tripelhelix-Technik verwendet wird, kann
die Basensequenz des synthetischen Oligonukleotids auf der Grundlage
der Basensequenz sowohl der Sense- als auch der Antisense-Stränge entworfen
werden.
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Weiterhin
ist es möglich,
unter Verwendung der Hybridisierungs- oder der PCR-Technik die Herstellung
der erfindungsgemäßen α-2,8-Sialyltransferase
nachzuweisen. Zum Nachweis der Herstellung der erfindungsgemäßen α-2,8-Sialyltransferase
unter Verwendung der Northern Hybridisierung oder der PCR-Technik kann
die für
die erfindungsgemäße α-2,8-Sialyltransferase
kodierende DNA oder ein auf der Grundlage von deren Basensequenz
synthetisiertes synthetisches Oligonukleotid verwendet werden. Die
Northern Hybridisierung und PCR können auf übliche Weise durchgeführt werden
[Sambrook, Fritsch und Maniatis: Molecular Cloning – A Laboratory
Manual, 2. Aufl., Cold Spring Harbor Laboratory Press, 1989; Innis
et al.: PCR protocols, Academic Press, 1990].
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Kurze Beschreibung der Zeichnungen
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1 zeigt
ein Konstruktionsschema für
das Plasmid pAGEL106.
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2 zeigt
ein Konstruktionsschema für
das Plasmid pASLB3-3-1.
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3 zeigt
ein Konstruktionsschema für
das Plasmid pASLB3-3.
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4 zeigt
ein Konstruktionsschema für
das Plasmid pASLBE3-3.
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5 zeigt
ein Konstruktionsschema für
das Plasmid pASLBC.
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6 zeigt
ein Konstruktionsschema für
das Plasmid pASLBEC.
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7 zeigt
ein Konstruktionsschema für
das Plasmid pASLBEC2.
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8 zeigt
ein Konstruktionsschema für
das Plasmid pAMoEC2.
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9 zeigt
ein Konstruktionsschema für
das Plasmid pAMoEC3.
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10 zeigt
ein Konstruktionsschema für
das Plasmid pAMoERC3.
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11 zeigt
ein Konstruktionsschema für
das Plasmid pAGE207.
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12 zeigt
ein Konstruktionsschema für
das Plasmid pAGE207ScN.
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13 zeigt
ein Konstruktionsschema für
das Plasmid pAMoC3Sc.
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14 zeigt
ein Konstruktionsschema für
das Plasmid pAMoERC3Sc.
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15 zeigt
ein Konstruktionsschema für
das Plasmid pAMoPRC3Sc.
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16 zeigt
ein Konstruktionsschema für
die Plasmide pUC119-WP1 und pUC119- WP1R.
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17 zeigt
die Ergebnisse der Analyse mit einem EPICS Elite Durchflusscytometer
(Coulter) nach indirekter Immunfluoreszenzfärbung des Stammes KJM-1 nach
Einführung von
pAMoPRC3Sc (Kontrollplasmid) oder pAMoPRWP1 (α-2,8-Sialyltransferase-Expressionsplasmid)
unter Verwendung von KM-643. Die Ergebnisse, die erhalten wurden,
nachdem mit dem Stamm KJM-1 nach Einführung von pAMoPRC35Sc (Kontrollplasmid)
eine indirekte Immunfluoreszenzfärbung
unter Verwendung von normalem Mausserum durchgeführt wurde, sind als Kontrollen
gezeigt.
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18 zeigt
ein Konstruktionsschema für
das Plasmid pAGE147.
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19 zeigt
ein Konstruktionsschema für
das Plasmid pAGE247.
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20 zeigt
ein Konstruktionsschema für
das Plasmid pAMN6hyg.
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21 zeigt
ein Konstruktionsschema für
das Plasmid pAMoERSA.
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22 zeigt
ein Konstruktionsschema für
das Plasmid pAMoPRSA.
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23 zeigt
ein Konstruktionsschema für
das Plasmid pAMoPRSAWP1.
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24 zeigt
die Ergebnisse der Messung der Sialyltransferase-Aktivität von α-2,8-Sialyltransferase bei
Verwendung verschiedener Glycolipide als Substrate, wobei die α-2,8-Sialyltransferase
unter Verwendung von IgG-Sepharose aus einem Kulturüberstand
von Namalwa-Zellen aufgereinigt wurde, die das darin eingeführte Plasmid
pAMoPRSAWP1 tragen. Die Ergebnisse sind gezeigt als analytisches
Muster, das erhalten wurde durch Auftragen auf eine HPTLC-Platte
nach HPTLC-Behandlung auf einen „Bioimaging Analyser" des Modells BAS2000
(Fujix).
-
Die
in den Figuren jeweils verwendeten Symbole haben die folgenden Bedeutungen:
- dhfr:
- Dihydrofolatreduktase-Gen
- hG-CSF:
- menschlicher Granulocyten-Kolonie
stimulierender Faktor-Gen
- bp:
- Basenpaare
- kb:
- Kilobasenpaare
- G418/Km:
- Transposon 5 (Tn 5)-abgeleitetes
G418/Kanamycin-Resistenzgen
- hyg:
- Hygromycin-Resisenzgen
- Ap:
- pBR322-abgeleitetes
Ampicillin-Resistenzgen
- Tc:
- pBR322-abgeleitetes
Tetracyclin-Resistenzgen
- P1:
- pBR322-abgeleiteter
Promotor
- Ptk:
- Promotor der Thymidinkinase-Gens
(tk-Gen) des Herpes simplex-Virus (HSV)
- Sp.βG:
- Spleißsignal
des β-Globin-Gens
des Kaninchens
- A.βG:
- Poly(A)-Additionssignal
des β-Globin-Gens
des Kaninchens
- ASE:
- Poly(A)-Additionssignal
des frühen
Gens des Simian Virus 40 (SV40)
- Atk:
- Poly(A)-Additionssignal
der Thymidinkinase des Herpes simplex-Virus (HSV)
- Pse:
- Promotor des frühen Gens
des Simian Virus 40 (SV40)
- Pmo:
- Promotor des Long
Terminal Repeat (LTR) des "Moloney
murine leukemia virus"
- HTLV-1:
- Gene des menschlichen
T-Zell-Leukämie-Virus
Typ-1 (HTLV-1)
- EBNA-1:
- Epstein-Barr-Virus
EBNA-1-Gen
- oriP:
- Replikationsursprung
des Epstein-Barr-Virus
- ori:
- Replikationsursprung
von pUC119
- Lac'Z:
- Teil des β-Galactosidase-Gens
von Escherichia coli
- IG:
- intergenische Region
der M13-Phagen-DNA
- G-CSF
- der.: von menschlichem
Granulocyten-Kolonie stimulierender Faktor abgeleitetes Gen
- S:
- Teil des Gens, das
für das
Signalpeptid des menschlichen Granulocyten-Kolonie stimulierenden
Faktor kodiert
- A oder ProA:
- Teil des Gens, das
für die
Bindungsregion of Protein A von Staphylococcus aureus an IgG codiert
- WP1:
- aus WM266-4-Zellen
erhaltenes GD3-Synthetase-Gen (Gen voller Länge oder Gen der aktiven Region)
-
BEVORZUGTE AUSFOHRUNGSFORMEN DER ERFINDUNG
-
Beispiel 1
-
Klonierung von α-2,8-Sialyltransferase-cDNA
(WP1) aus Zellen der menschlichen Melanom-Zelllinie WM266-4
-
1. Konstruktion der direkten Expressionsvektoren
pAMoERC3Sc und pAMoPRC3Sc
-
pAMoERC3SC
wurde gemäß den unten
beschriebenen Schritten (1) bis (14) konstruiert.
-
(1) Konstruktion von pAGEL106 (s. 1)
-
Ein
Plasmid, pAGEL106, mit einem Promotor, der aus der Fusion des Promotors
des frühen
Gens des Simian Virus 40 (SV40) und Teilen der Regionen R und U5
des Long Terminal Repeat (LTR) des menschlichen T-Zell-Leukämie-Virus
Typ 1 (HTLV-1) stammte, wurde konstruiert. Ein DNA-Fragment [BanII-Sau3A-Fragment
(0,27 kb)], das Teile der Regionen R und U5 enthielt, wurde aus
pATK03 ausgeschnitten und über
einen synthetischen Linker in pAGE106 zwischen die BglI-BamHI-Schnittstellen
insertiert.
-
pAGE106
(
JP-A-2-227075 )
(1 μg) wurde
in 30 μl
eines Puffer gelöst,
der 10 mM Tris-Hydrochlorid
(pH 7,5), 6 mM Magnesiumchlorid, 100 mM Natriumchlorid und 6 mM
2-Mercaptoethanol
enthielt (nachfolgend „Y-100-Puffer"), 10 Einheiten BglI
(Takara Shuzo; soweit nicht anders angegeben, waren die hier erwähnten Restriktionsenzyme
Produkte von Takara Shuzo) und 10 Einheiten BamHI wurden zugegeben
und die Verdaureaktion 2 Stunden bei 37°C durchgeführt. Mit dem Reaktionsgemisch
wurde eine Gelelektrophorese durchgeführt und ein DNA-Fragment von
etwa 4,9 kb wurde gewonnen.
-
Unabhängig davon
wurden 1 μg
pATK03 [Shimizu et al.: Proceedings of the National Academy of Sciences
of the U.S.A., 80, 3618 (1983)] in 30 μl Y-100-Puffer gelöst, 10 Einheiten
BanII zugegeben und die Verdaureaktion 2 Stunden bei 37°C durchgeführt. Mit
dem Reaktionsgemisch wurde eine Agarose-Gelelektrophorese durchgeführt und
ein DNA-Fragment
von etwa 0,4 wurde gewonnen. Das gewonnene DNA-Fragment wurde in
30 μl Y-100-Puffer gelöst, 10 Einheiten
Sau3Al wurden zugegeben und die Verdaureaktion 2 Stunden bei 37°C durchgeführt. Mit
dem Reaktionsgemisch wurde eine Agarose-Gelelektrophorese durchgeführt und ein
DNA-Fragment von etwa 0,27 kb wurde gewonnen.
-
Weiterhin
wurde unabhängig
davon folgender DNA-Linker synthetisiert und verwendet, um die BglI- und
BanII-Schnittstellen miteinander zu verbinden.
5'-CGGGCT-3' (6mer)
3'-GGAGC-5' (5mer)
-
Die
einzelsträngigen
5mer- und 6mer-DNAs für
die Herstellung des DNA-Linkers wurden mit einem Applied Biosystem
Modell 380A DNA-Synthesizer synthetisiert. Die synthetisierte DNA
(jeweils 0,2 μg)
wurde in 40 μl
eines Puffers gelöst,
der 50 mM Tris-Hydrochlorid
(pH 7,5), 10 mM Magnesiumchlorid, 5 mM Dithiothreitol (nachfolgend
DTT), 0,1 nM EDTA und 1 mM Adenosintriphosphat (nachfolgend ATP)
enthielt (nachfolgend „T4
Kinase-Puffer")
gelöst,
30 Einheiten T4 Polynukleotidkinase (Takara Shuzo; nachfolgend ebenfalls dieser
Hersteller) wurden zugegeben und die Phosphorylierungsreaktion 2
Stunden bei 37°C
durchgeführt.
-
Das
aus pAGE106 stammende BglI-BamHI-Fragment (4,9 kb; 0,2 μg) und das
aus pATK03 stammende BanII-Sau3A-Fragment (0,27 kb; 0,01 μg), die jeweils
wie oben beschrieben erhalten worden waren, wurden in 30 μl eines Puffers
gelöst,
der 66 mM Tris-Hydrochlorid
(pH 7,5), 6,6 mM Magnesiumchlorid, 10 mM DTT und 0,1 mM ATP (nachfolgend „T4 Ligase-Puffer") enthielt, 0,01 μg des oben
beschriebenen DNA-Linkers und 175 Einheiten T4 DNA-Ligase (Takara
Shuzo, nachfolgend ebenfalls dieser Hersteller) wurden zugegeben und
die Ligationsreaktion 16 Stunden bei 12°C durchgeführt.
-
Das
Reaktionsgemisch wurde verwendet, um Escherichia coli HB101 [Bolivar
et al.:, Gene, 2, 75 (1977)] gemäß der Methode
von Cohen et al. [S.N. Cohen et al.: Proceedings of the National
Academy of Science of the U.S.A., 69, 2110 (1972)] (nachfolgend
wurde diese Methode verwendet, um Escherichia coli zu transformieren)
zu transformieren, und man erhielt einen Ampicillin-resistenten
Stamm. Von dieser Transformante wurde über eine bekannte Methode [H.
Birnboim et al.: Nucleic Acids Research, 7, 1513 (1979)] (nachfolgend wurde
diese Methode verwendet, um Plasmide zu isolieren) ein Plasmid isoliert.
Dieses Plasmid wurde als pAGEL106 bezeichnet und seine Struktur
durch Verdau mit Restriktionsnenzymen identifiziert.
-
(2) Konstruktion von pASL63-3-1 (s. 2)
-
Ein
Expressionsplasmid für
menschlichen Granulocyten-Kolonie stimulierenden Faktor (hG-CSF), pASL63-3-1,
mit einem Promotor, der aus der Fusion des Promotors des frühen Gens
von SV40 und Teilen der Regionen R und U5 des Long Terminal Repeat
(LTR) von HTLV-1 stammte, wurde auf folgende Weise konstruiert.
-
In
(1) erhaltenes pAGEL106 (0,5 μg)
wurde in 30 μl
eines Puffers gelöst,
der 10 mM Tris-Hydrochlorid (pH 7,5), 6 mM Magnesiumchlorid, 20
mM Kaliumchlorid und 6 mM 2-Mercaptoethanol
enthielt (nachfolgend als „K-20-Puffer" bezeichnet), 10
Einheiten SmaI wurden zugegeben und die Verdaureaktion 2 Stunden
bei 37°C
durchgeführt.
Nach Fällung
mit Ethanol wurde das Präzipitat
in 30 μl
T4 Ligase-Puffer gelöst,
0,01 μg eines
SalI-Linkers (5'-pGGTCGACC-3'; Takara Shuzo) und
175 Einheiten T4 Ligase wurden zugegeben und die Ligationsreaktion
16 Stunden bei 12°C
durchgeführt.
Nach Fällung
mit Ethanol wurde das Präzipitat
in 30 μl
eines Puffers gelöst,
der 10 mM Tris-Hydrochlorid (pH 7,5), 6 mM Magnesiumchlorid, 175
mM Natriumchlorid und 6 mM 2-Mercaptoethanol enthielt (nachfolgend
als „Y-175-Puffer" bezeichnet), 10
Einheiten SalI und 10 Einheiten MluI wurden zugegeben und die Verdaureaktion
2 Stunden bei 37°C
durchgeführt.
Mit dem Reaktionsgemisch wurde eine Agarose-Gelelektrophorese durchgeführt und
ein DNA-Fragment
von etwa 1,7 kb wurde gewonnen.
-
Unabhängig davon
wurde 1 μg
pAS3-3 (
JP-A-2-227075 )
in 30 μl
Y-175-Puffer gelöst,
10 Einheiten SalI und 10 Einheiten MluI wurden zugegeben und die
Verdaureaktion wurde 2 Stunden bei 37°C durchgeführt. Mit dem Reaktionsgemisch
wurde eine Agarose-Gelelektrophorese
durchgeführt
und ein DNA-Fragment von etwa 6,7 kb gewonnen.
-
Das
aus pAGEL106 stammende MluI-SalI-Fragment (1,7 kb; 0,1 μg) und das
aus pAS3-3 stammende MluI-SalI-Fragment (6,7 kb; 0,2 μg), die jeweils
wie oben beschrieben erhalten worden waren, wurden in 30 μl T4 Ligase-Puffer
gelöst,
175 Einheiten T4 Ligase wurden zugegeben und die Ligationsreaktion
wurde 16 Stunden bei 12°C
durchgeführt.
Das Reaktionsgemisch wurde verwendet, um Escherichia coli HB101
gemäß der Methode
von Cohen et al. zu transformieren, und man erhielt einen Ampicillin-resistenten
Stamm. Von dieser Transformante wurde über eine bekannte Methode ein
Plasmid isoliert. Dieses Plasmid wurde als pASL63-3-1 bezeichnet
und seine Struktur durch Verdau mit Restriktionsenzymen identifiziert.
-
(3) Konstruktion von pASLB3-3 (s. 3)
-
Zur
Konstruktion eines Plasmids, pASLB3-3, durch Einführen des
Ampicillin-Resistenzgens
in pASLB3-3-1, wurde ein Ampicillin-Resistenzgen enthaltendes DNA-Fragment [XhoI-MluI-Fragment
(7,26 kb)] von pAS3-3 zwischen den XhoI- und MluI-Schnittstellen in
pASL6-3-3-1 eingeführt.
-
Das
in (2) erhaltene pASLB3-3-1 (1 μg)
wurde in 30 μl
eines Puffer gelöst,
der 10 mM Tris-Hydrochlorid (pH 7,5), 6 mM Magnesiumchlorid, 150
mM Natriumchlorid und 6 mM 2-Mercaptoethanol
enthielt (nachfolgend als „Y-150-Puffer" bezeichnet), 10
Einheiten XhoI und 10 Einheiten MluI wurden zugegeben und die Verdaureaktion
2 Stunden bei 37°C
durchgeführt.
Mit dem Reaktionsgemisch wurde eine Agarose-Gelelektrophorese durchgeführt und
ein DNA-Fragment von etwa 7,26 kb wurde gewonnen.
-
Unabhängig davon
wurde 1 μg
pAS3-3 (
JP-A-2-227075 )
in 30 μl
Y-150-Puffer gelöst,
10 Einheiten XhoI und 10 Einheiten MluI wurden zugegeben und die
Verdaureaktion 2 Stunden bei 37°C
durchgeführt.
Mit dem Reaktionsgemisch wurde eine Agarose-Gelelektrophorese durchgeführt und
ein DNA-Fragment von etwa 2,58 kb wurde gewonnen.
-
Das
aus pASLB3-3-1 stammende XhoI-MluI-Fragment (7,26 kb; 0,2 μg) und das
aus pAS3-3 stammende XhoI-MluI-Fragment (2,58 kb; 0,1 μg) wurden
in 30 μl
T4 Ligase-Puffer gelöst,
175 Einheiten T4 DNA-Ligase wurden zugegeben und die Ligationsreaktio
16 Stunden bei 12°C
durchgeführt.
Das Reaktionsgemisch wurde verwendet, um Escherichia coli HB101
gemäß der Methode
von Cohen et al. zu transformieren, und man erhielt einen Ampicillin-resistenten
Stamm. Aus dieser Transformante wurde über ein bekanntes Verfahren
ein Plasmid isoliert und als pASLB3-3 bezeichnet. Die Struktur des
Plasmids wurde durch Verdau mit Restriktionsenzymen identifiziert.
-
(4) Konstruktion von pASLBE3-3 (s. 4)
-
Ein
Plasmd, pASLBE3-3, wurde auf die unten beschriebene Weise konstruiert,
indem die Dihydrofolatreduktase (dhrf)-Expressionseinheit aus pASLB3-3
entfernt wurde und stattdessen gleichzeitig der Replikationsursprung
(oriP) und das EBNA-1-Gen (das trans auf oriP einwirkt, wodurch
die Replikation induziert wird) des Epstein-Barr-Virus darin eingeführt wurde.
Der oriP und das EBNA-1-Gen, die verwendet wurden, waren ausgeschnitten
aus dem Plasmid p220.2, das hergestellt worden war durch Einbau
eines eine Multicloning Site enthaltenden SmaI-HaeIII-Fragments,
das aus pUC12 [Messing et al.: Methods in Enzymology, 101 20 (1983)] stammte,
in p201 [Bill Sugden et al.: Nature, 313, 812 (1985)] an dessen
NarI-Schnittstelle.
-
p220.2
(1 μg) wurde
in 30 μl
Y-100-Puffer gelöst,
20 Einheiten EcoRI wurden zugegeben und die Verdaureaktion 2 Stunden
bei 37°C
durchgeführt.
Nach Fällung
mit Ethanol wurde das Präzipitat
in 30 μl
DNA Polymerase I-Puffer [50 mM Tris-Hydrochlorid (pH 7,5), 10 mM
Magnesiumchlorid, 0,1 mM dATP (Deoxyadenosintriphosphat), 0,1 mM
dCTP (Deoxycytidintriphosphate), 0,1 mM dGTP (Deoxyguanosintriphosphat),
0,1 mM TTP (Thymidintriphosphat)) gelöst, 6 Einheiten Klenow-Fragment
von DNA Polymerase I, die aus Escherichia coli stammte, wurden zugegeben
und die Reaktion 60 Minuten bei 37°C durchgeführt, um das nach Verdau mit
EcoRI gebildete 5'-kohäsive Ende
in ein stumpfes Ende zu überführen. Die
Reaktion wurde durch Extraktion mit Phenol beendet. Nach Extraktion
mit Chloroform und Fällung
mit Ethanol wurde das Präzipitat
in 20 μl T4-Ligase-Puffer gelöst, 0,05 μg eines XhoI-Linkers
(5'-pCCTCGAGG-3'; Takara Shuzo) und
175 Einheiten T4 DNA-Ligase wurden zugegeben und die Ligationsreaktion
16 Stunden bei 12°C
durchgeführt.
Nach Fällung mit
Ethanol wurde das Präzipitat
in 30 μl
Y-100-Puffer gelöst,
10 Einheiten BamHI wurden zugegeben und die Verdaureaktion 2 Stunden
bei 37°C
durchgeführt.
Nach Fällung
mit Ethanol wurde das Präzipitat
in 30 μl
DNA Polymerase I-Puffer
gelöst,
6 Einheiten Klenow-Fragment von DNA Polymerase I, die aus Escherichia
coli stammte, wurden zugegeben und die Reaktion 60 Minuten bei 37°C durchgeführt, um
das nach Verdau mit BamHI gebildete 5'-kohäsive
Ende in ein stumpfes Ende zu überführen. Die
Reaktion wurde durch Extraktion mit Phenol beendet. Nach Extraktion
mit Chloroform und Fällung
mit Ethanol wurde das Präzipitat
in 30 μl Y-100-Puffer
gelöst,
10 Einheiten XhoI wurden zugegeben und die Verdaureaktion 2 Stunden
bei 37°C
durchgeführt.
Mit dem Reaktionsgemisch wurde eine Agarose-Gelelektrophorese durchgeführt und
ein DNA-Fragment
von etwa 4,9 kb wurde gewonnen.
-
Unabhängig davon
wurde in (3) erhaltenes pASLB3-3 (1 μg) in 30 μl Y-100-Puffer gelöst, 20 Einheiten XhoI
wurden zugegeben und die Verdaureaktion 2 Stunden bei 37°C durchgeführt. Nach
Fällung
mit Ethanol wurde das Präzipitat
in 30 μl
DNA Polymerase I-Puffer
gelöst,
6 Einheiten Klenow-Fragment von DNA Polymerase I, die aus Escherichia
coli stammte, wurden zugegeben, und die Reaktion 60 Minuten bei
37°C durchgeführt, um
das nach Verdau mit XhoI gebildete 5'-kohäsive
Ende in ein stumpfes Ende zu überführen. Die Reaktion
wurde durch Extraktion mit Phenol beendet. Nach Extraktion mit Chloroform
und Fällung
mit Ethanol wurde das Präzipitat
in 30 μl
eines Puffers gelöst,
der 10 mM Tris-Hydrochlorid
(pH 7,5), 6 mM Magnesiumchlorid und 6 mM 2-Mercaptoethanol (nachfolgend
als „Y-0-Puffer" bezeichnet) umfasste,
20 Einheiten KpnI wurden zugegeben und die Verdaureaktion 2 Stunden
bei 37°C
durchgeführt.
Mit dem Reaktionsgemisch wurde eine Agarose-Gelelektrophorese durchgeführt und
ein DNA-Fragment von etwa 1,3 kb wurde gewonnen.
-
Weiterhin
wurde unabhängig
davon 1 μg
pAGE107 (
JP-A-3-22979 ;
Miyaji et al.: Cytotechnology, 3, 133 (1990)] in 30 μl Y-0-Puffer
gelöst,
20 Einheiten KpnI wurden zugegeben und die Verdaureaktion 2 Stunden bei
37°C durchgeführt. Dann
wurde Natriumchlorid bis zu einer Natriumchlorid-Konzentration von
100 mM zugegeben, 20 Einheiten XhoI wurden zugegeben und die Verdaureaktion
weitere 2 Stunden bei 37°C
durchgeführt.
Mit dem Reaktionsgemisch wurde eine Agarose-Gelelektrophorese durchgeführt und
ein DNA-Fragment von etwa 6,0 kb wurde gewonnen.
-
Das
aus p220.2 stammende XhoI-BamHI-Fragment (mit stumpfen Enden) (4,9
kb; 0,2 μg),
das aus pASLB3-3 stammende XhoI-(mit stumpfem Ende)-KpnI-Fragment
(1,3 kb; 0,1 μg)
und das aus pAGE107 stammende KpnI-XhoI-Fragment (6,0 kb; 0,2 μg), die jeweils
wie oben beschrieben erhalten worden waren, wurden in 30 μl T4-Ligase-Puffer
gelöst,
175 Einheiten T4 DNA-Ligase wurden zugegeben und die Ligationsreaktion
wurde 16 Stunden bei 12°C
durchgeführt.
Das Reaktionsgemisch wurde verwendet, um Escherichia coli HB101
gemäß der Methode
von Cohen et al. zu transformieren, und man erhielt einen Ampicillin-resistenten
Stamm. Aus dieser Transformante wurde über eine bekannte Methode ein
Plasmid isoliert. Das Plasmid wurde als pASLBE3-3 bezeichnet und
seine Struktur durch Verdau mit Restriktionsenzymen identifiziert.
-
(5) Konstruktion von pASLBC (s. 5)
-
Ein
Plasmid, pASLBC, wurde konstruiert, indem das hG-CSF-Gen aus pASLB3-3
entfernt wurde und stattdessen eine Multicloning Site darin eingeführt wurde.
Die Multicloning Site wurde unter Verwendung synthetischer DNAs
hergestellt.
-
In
(3) erhaltenes pASLB3-3 (1 μg)
wurde in 30 μl
Y-175-Puffer gelöst,
20 Einheiten SalI und 20 Einheiten MluI wurden zugegeben und wurden
zugegeben und die Verdaureaktion 2 Stunden bei 37°C durchgeführt. Mit
dem Reaktionsgemisch wurde eine Agarose-Gelelektrophorese durchgeführt und
ein DNA-Fragment von etwa 3,1 kb wurde gewonnen.
-
Unabhängig davon
wurde 1 μg
des gleichen Plasmids in 30 μl
Y-0-Puffer gelöst,
20 Einheiten KpnI wurden zugegeben und die Verdaureaktion 2 Stunden
bei 37°C
durchgeführt.
Anschließend
wurde Natriumchlorid bis zu einer Natriumchlorid-Konzentration von
150 mM zugegeben, 20 Einheiten MluI wurden zugegeben und die Verdaureaktion
weitere 2 Stunden bei 37°C
durchgeführt.
Mit dem Reaktionsgemisch wurde eine Agarose-Gelelektrophorese durchgeführt und
ein DNA-Fragment von etwa 6,0 kb wurde gewonnen.
-
Weiterhin
wurde unabhängig
davon der unten angegebene DNA-Linker als Linker zum Verbinden der SalI-Schnittstelle
mit der KpnI-Schnittstelle synthetisiert. In diesen Linker sind
die folgenden Schnittstellen für Restriktionsenzyme
eingebaut: HindIII, EcoRV, SfiI, StuI und NotI.
-
-
Die
52mer (SEQ ID NO:3) und 44mer (SEQ ID NO:4) einzelsträngigen DNAs
des DNA-Linkers wurden jeweils mit einem Applied Biosystems Modell
380A DNA-Synthesizer synthetisiert. Die auf diese Weise synthetisierten
DNAs (jeweils 0,2 μg)
wurden in 20 μl
T4-Kinase-Puffer
gelöst,
30 Einheiten T4 Polynukleotidkinase (Takara Shuzo; nachfolgend ebenfalls
dieser Hersteller) wurden zugegeben und die Phosphorylierungsreaktion
wurde 2 Stunden bei 37°C
durchgeführt.
-
Das
SalI-MluI-Fragment (3,1 kb; 0,1 μg)
und das KpnI-MluI-Fragment (6,0 kb; 0,2 μg), die jeweils wie oben beschrieben
aus pASL63-3 stammten, wurden in 30 μl T4-Ligase-Puffer gelöst, 0,01 μg des oben beschriebenen DNA-Linkers
und 175 Einheiten T4 DNA-Ligase
wurden zugegeben und die Ligationsreaktion wurde 16 Stunden bei
12°C durchgeführt. Das
Reaktionsgemisch wurde verwendet, um Escherichia coli HB101 gemäß der Methode
von Cohen et al. zu transformieren, und man erhielt einen Ampicillinresistenten Stamm.
Aus dieser Transformante wurde über
eine bekannte Methode ein Plasmid isoliert. Das Plasmid wurde als
pASLBC bezeichnet und seine Struktur durch Verdau mit Restriktionsenzymen
identifiziert.
-
(6) Konstruktion von pASLBEC (s. 6)
-
Ein
Plasmid, pASLBEC, wurde konstruiert, indem man aus pASLBC die Dihydrofolatreduktase (dhfr)-Expressionseinheit
entfernte und stattdessen den oriP und das EBNA-1-Gen darin einführte.
-
In
(4) erhaltenes pASLBE3-3 (1 μg)
wurde in 30 μl
Y-150-Puffer gelöst,
20 Einheiten MluI und 20 Einheiten XhoI wurden zugegeben und die
Verdaureaktion wurde 2 Stunden bei 37°C durchgeführt. Mit dem Reaktionsgemisch
wurde eine Agarose-Gelelektrophorese
durchgeführt
und ein DNA-Fragment von etwa 1,3 kb wurde gewonnen.
-
Unabhängig davon
wurde 1 μg
des gleichen Plasmids in 30 μl
Y-0-Puffer gelöst,
20 Einheiten KpnI wurden zugegeben und die Verdaureaktion wurde
2 Stunden bei 37°C
durchgeführt.
Dann wurde Natriumchlorid bis zu einer Natriumchlorid-Konzentration
von 150 mM zugegeben, 5 Einheiten MluI wurden zugegeben und weiterhin
ein Partialverdau 20 Minuten bei 37°C durchgeführt. Mit dem Reaktionsgemisch
wurde eine Agarose-Gelelektrophorese
durchgeführt
und ein DNA-Fragment von etwa 9,6 kb wurde gewonnen.
-
Weiterhin
wurde unabhängig
davon in (5) erhaltenes pASLBC (1 μg) in 30 μl Y-0-Puffer gelöst, 20 Einheiten KpnI wurden
zugegeben die Verdaureaktion wurde 2 Stunden bei 37°C durchgeführt. Anschließend wurde
Natriumchlorid bis zu einer Konzentration von 100 mM zugegeben,
20 Einheiten XhoI wurden zugegeben und die Verdaureaktion weitere
2 Stunden bei 37°C
durchgeführt.
Mit dem Reaktionsgemisch wurde eine Agarose-Gelelektrophorese durchgeführt und
ein DNA-Fragment von etwa 0,6 kb wurde isoliert.
-
Das
MluI-XhoI-Fragment (1,3 kb; 0,2 μg)
und das KpnI-MluI-Fragment (9,6 kb; 0,2 μg), die jeweils wie oben beschrieben
von pASLBE3-3 stammten, und das von pASLBC stammende KpnI-XhoI-Fragment
(0,6 kb; 0,05 μg)
wurden in 30 μl
T4-Ligase-Pffer gelöst,
175 Einheiten T4 DNA-Ligase wurden zugegeben und die Ligationsreaktion
wurde 16 Stunden bei 12°C
durchgeführt.
Das Reaktionsgemisch wurde verwendet, um Escherichia coli HB101
gemäß der Methode
von Cohen et al. zu transformieren, und man erhielt einen Ampicillin-resistenten
Stamm. Aus dieser Transformante wurde über eine bekannte Methode ein
Plasmid isoliert. Das Plasmid wurde als pASLBEC bezeichnet und seine
Struktur durch Verdau mit Restriktionsenzymen identifiziert.
-
(7) Konstruktion von pASLBEC2 (s. 7)
-
Ein
Plasmid, PASLBEC2, wurde auf die unten beschriebene Weise konstruiert,
indem ein BamHI-Linker in die StuI-Schnittstelle der Multicloning
Site von pASLBEC eingeführt
wurde. Bei pASBEC2 fehlt die StuI-Schnittstelle in der Multicloning
Site.
-
In
(6) erhaltenes pASLBEC (1 μg)
wurde in 30 μl
Y-100-Puffer gelöst,
5 Einheiten StuIq wurden zugegeben und ein Partialverdau 20 Minuten
bei 37°C
durchgeführt.
Mit dem Reaktionsgemisch wurde eine Agarose-Gelelektrophorese durchgeführt und
ein DNA-Fragment
von etwa 11,5 kb wurde gewonnen. Die erhaltene DNA wurde in 30 μl T4-Ligase-Puffer gelöst, 0,01 μg BamHI-Linker
(5'-pCCGGATCCGG-3'; Takara Shuzo) und
175 Einheiten T4 DNA-Ligase wurden zugegeben und die Ligationsreaktion
wurde 16 Stunden bei 12°C durchgeführt. Nach
Fällung
mit Ethanol wurde das Präzipitat
in 30 μl
Y-100-Puffer gelöst,
20 Einheiten BamHI wurden zugegeben und die Verdaureaktion wurde
2 Stunden bei 37°C
durchgeführt.
Mit dem Reaktionsgemisch wurde eine Agarose-Gelelektrophorese durchgeführt und
ein DNA-Fragment von etwa 11,5 kb wurde gewonnen. Das erhaltene
DNA-Fragment wurde in 20 μl
T4 Ligase-Puffer gelöst,
175 Einheiten T4 DNA-Ligase wurden zugegeben und die Ligationsreaktion
wurde 16 Stunden bei 12°C
durchgeführt.
Das Reaktionsgemisch wurde verwendet, um Escherichia coli HB101
gemäß der Methode
von Cohen et al. zu transformieren, und man erhielt einen Ampicillin-resistenten
Stamm. Aus dieser Transformante wurde über eine bekannte Methode ein
Plasmid isoliert. Das Plasmid wurde als pASLBEC2 bezeichnet und
seine Struktur durch Verdau mit Restriktionsenzymen identifiziert.
-
(8) Konstruktion von pAMoEC2 (s. 8)
-
Ein
Plasmid, pAMoEC2, wurde auf die unten beschriebene Weise konstruiert,
indem der Promoter in pASLBEC2 [der aus der Fusion des Promotors
des frühen
Gens von SV40 und Teilen der Regionen R und U5 des Long Terminal
Repeat (LTR) von HTLV-1 stammende Promotor] durch den Promotor des
LTR des Moloney Murine Leukemia Virus ersetzt wurde. Der Promotor
des LTR des Moloney Murine Leukemia Virus wurde zur Verwendung aus
dem Plasmid Molp-1 [Akinori Ishimoto et al.: Virology, 141, 30 (1985)]
ausgeschnitten.
-
In
(7) erhaltenes pASLBEC2 (1 μg)
wurde in 30 μl
eines Puffers gelöst,
der 10 mM Tris-Hydrochlorid (pH 7,5), 6 mM Magnesiumchlorid, 50
mM Kaliumchlorid und 6 mM 2-Mercaptoethanol
enthielt (nachfolgend „K-50-Puffer"), 20 Einheiten HindIII
und 20 Einheiten AatII (Toyobo) wurden zugegeben und die Verdaureaktion wurde
2 Stunden bei 37°C
durchgeführt.
bei 37°C
durchgeführt.
Mit dem Reaktionsgemisch wurde eine Agarose-Gelelektrophorese durchgeführt und
ein DNA-Fragment von etwa 4,8 kb wurde gewonnen.
-
Unabhängig davon
wurde 1 μg
des gleichen Plasmids in 30 μl
K-50-Puffer gelöst,
20 Einheiten AatII wurden zugegeben und die Verdaureaktion wurde
2 Stunden bei 37°C
durchgeführt.
Dann wurden 5 Einheiten XhoI zugegeben und weiterhin ein Partialverdau
20 Minuten bei 37°C
durchgeführt.
Mit dem Reaktionsgemisch wurde eine Agarose-Gelelektrophorese durchgeführt und
ein DNA-Fragment von etwa 6,1 kb wurde gewonnen.
-
Anschließend wurde
der unten gezeigte Linker als Linker für das Verbinden der XhoI-Schnittstelle mit der
ClaI-Schnittstelle synthetisiert.
5'-TCGAGGACC-3' (9mer)
3'-CCTGGGC-5' (7mer)
-
Die
einzelsträngigen
9mer und 7mer DNAs zur Herstellung des obengenannten DNA-Linkers
wurden mit einem Applied Biosystems Modell 380A DNA-Synthesizer synthetisiert.
Die synthetisierte DNA (jeweils 0,2 μg) wurde in 40 μl T4-Kinase-Puffer gelöst, 30 Einheiten
T4 Polynukleotidkinase wurden zugegeben und die Phosphorylierungsreaktion
wurde 2 Stunden bei 37°C
durchgeführt.
-
Weiterhin
wurde unabhängig
davon 1 μg
Molp-1 [Akinori Ishimoto et al.: Virology, 141, 30 (1985) in 30 μl Y-50-Puffer
gelöst,
20 Einheiten ClaI wurden zugegeben und die Verdaureaktion wurde
2 Stunden bei 37°C durchgeführt. Nach
Fällung
mit Ethanol wurde das Präzipitat
in 30 μl
T4-Ligase-Puffer gelöst,
0,01 μg
des oben beschriebenen DNA-Linkers
und 175 Einheiten T4 DNA-Ligase wurden zugegeben und die Ligationsreaktion wurde
16 Stunden bei 12°C
durchgeführt.
Nach Fällung
mit Ethanol wurde das Präzipitat
in 30 μl
K-20-Puffer gelöst,
20 Einheiten SmaI wurden zugegeben und die Verdaureaktion wurde
2 Stunden bei 37°C
durchgeführt. Mit
dem Reaktionsgemisch wurde eine Agarose- Gelelektrophorese durchgeführt und
ein DNA-Fragment von etwa 0,6 kb wurde gewonnen. Das gewonnene DNA-Fragment
wurde in 30 μl
T4-Ligase-Puffer gelöst,
0,03 μg eines
HindIII-Linkers (5'-pCAAGCTTG-3'; Takara Shuzo) und
175 Einheiten T4 DNA-Ligase wurden zugegeben und die Ligationsreaktion
wurde 16 Stunden bei 12°C
durchgeführt.
Nach Fällung
mit Ethanol wurde das Präzipitat
in 30 μl
eines Puffers gelöst,
der 10 mM Tris-Hydrochlorid
(pH 7,5), 6 mM Magnesiumchlorid, 50 mM Natriumchlorid und 6 mM 2-Mercaptoethanol umfasste
(nachfolgend „Y-50-Puffer"), 10 Einheiten HindIII
wurden zugegeben und die Verdaureaktion wurde 2 Stunden bei 37°C durchgeführt. Anschließend wurde
Natriumchlorid bis zu einer Konzentration von 100 mM zugegeben,
10 Einheiten XhoI wurden zugegeben und die Verdaureaktion wurde
weitere 2 Stunden bei 37°C
durchgeführt.
Mit dem Reaktionsgemisch wurde eine Agarose-Gelelektrophorese durchgeführt und
ein DNA-Fragment von etwa 0,6 kb wurde gewonnen.
-
Das
HindIII-AatII-Fragment (4,8 kb; 0,2 μg) und das AatII-XhoI-Fragment
(6,1 kb; 0,2 μg),
die jeweils wie oben beschrieben aus pASLBEC2 stammten, und das
aus Molp-1 stammende HindIII-Xhol-Fragment (0,6kb; 0,05 μg) wurden
in 30 μl
T4-Ligase-Puffer gelöst,
175 Einheiten T4 DNA-Ligase wurden zugegeben und die Ligationsreaktion
wurde 16 Stunden bei 12°C
durchgeführt.
Das Reaktionsgemisch wurde verwendet, um Escherichia coli HB101
gemäß der Methode
von Cohen et al. zu transformieren, und man erhielt einen Ampicillin-resistenten
Stamm. Aus dieser Transformante wurde über eine bekannte Methode ein
Plasmid isoliert. Das Plasmid wurde als pAMoEC2 bezeichnet und seine
Struktur durch Verdau mit Restriktionsenzymen identifiziert.
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(9) Konstruktion von pAMoEC3 (s. 9)
-
Ein
Plasmid, pAMoEC3, wurde auf die unten beschriebene Weise konstruiert,
indem als Stuffer-DNA ein DNA-Fragment [Dral-PvuII-Fragment (2,5
kb)], welches das Tetracyclin-Resistenzgen
von pBR322 enthielt, in die BamHI-Schnittstelle in der Multicloning
Site von pAMoEC2 insertiert wurde.
-
In
(8) erhaltenes pAMoEC2 (1 μg)
wurde in 30 μl
Y-100-Puffer gelöst,
20 Einheiten BamHI wurden zugegeben und die Verdaureaktion wurde
2 Stunden bei 37°C
durchgeführt.
Nach Fällung
mit Ethanol wurde das Präzipitat
in 30 μl
DNA Polymerase I-Puffer gelöst,
6 Einheiten Klenow-Fragment von DNA Polymerase I, die aus Escherichia
coli stammte, wurden zugegeben und die Reaktion wurde 60 Minuten
bei 37°C
durchgeführt, und
das aus dem Verdau mit BamHI stammende 5'-kohäsive
Ende in ein stumpfes Ende zu überführen. Mit dem
Reaktionsgemisch wurde eine Agarose-Gelelektrophorese durchgeführt und
ein DNA-Fragment von etwa 11,5 kb wurde gewonnen.
-
Unabhängig davon
wurde 1 μg
pBR322 [Bolivar et al.: Gene, 2, 95 (1977)] in 30 μl Y-50-Puffer gelöst, 20 Einheiten
DraI und 20 Einheiten PvuII wurden zugegeben und die Verdaureaktion
wurde 2 Stunden bei 37°C
durchgeführt.
Mit dem Reaktionsgemisch wurde eine Agarose-Gelelektrophorese durchgeführt und
ein DNA-Fragment von etwa 2,5 kb wurde gewonnen.
-
Das
aus pAMoEC2 abgeleitete BamHI (stumpfes Ende)-Fragment (11,5 kb;
0,1 μg)
und das aus pBR322 stammende DraI-PvuI-Fragment (2,5 kb; 0,2 μg), die jeweils
wie oben beschrieben erhalten worden waren, wurden in 30 μl T4-Ligase-Puffer
gelöst,
175 Einheiten T4 DNA-Ligase wurden zugegeben und die Ligationsreaktion
wurde 16 Stunden bei 12°C
durchgeführt.
Das Reaktionsgemisch wurde verwendet, um Escherichia coli HB101
gemäß der Methode
von Cohen et al. zu transformieren, und man erhielt einen Ampicillin-
und Tetracyclin-resistenten Stamm. Aus dieser Transformante wurde über eine
bekannte Methode ein Plasmid isoliert. Das Plasmid wurde als pAMoEC3
bezeichnet und seine Struktur durch Verdau mit Restriktionsenzymen
identifiziert.
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(10) Konstruktion von pAMoERC3 (s. 10)
-
Ein
Plasmid, pAMoERC3, wurde auf die unten beschriebene Weise konstruiert,
indem die Richtung der oriP- und EBNA-1-Geneinheit in pAMoEC3 umgedreht
wurde.
-
In
(9) erhaltenes pAMoEC3 (1 μg)
wurde in 30 μl
Y-100-Puffer gelöst,
20 Einheiten XhoI wurden zugegeben und die Verdaureaktion wurde
2 Stunden bei 37°C
durchgeführt.
Dann wurden 30 μl
1 M Tris-Hydrochlorid (pH 8,0) und 1 Einheit aus Escherichia coli
stammender Alkalische Phosphatase (Takara Shuzo) zugegeben und die
Dephosphorylierungsreaktion wurde 2 Stunden bei 37°C durchgeführt. Nach
Fällung
mit Ethanol wurde das Präzipitat
in 30 μl
eines Puffers gelöst,
der 10 mM Tris-Hydrochlorid (pH 8,0) und 1 mM EDTA (Natriumethylendiamintetraacetat)
enthielt (nachfolgend als „TE-Puffer" bezeichnet), eine
Agarose-Gelelektrophorese damit durchgeführt und ein DNA-Fragment von etwa
9,1 kb wurde gewonnen.
-
Unabhängig davon
wurde 1 μg
des gleichen Plasmids in 30 μl
Y-100-Puffer gelöst,
20 Einheiten XhoI wurden zugegeben und die Verdaureaktion wurde
2 Stunden bei 37°C
durchgeführt.
Mit dem Reaktionsgemisch wurde eine Agarose-Gelelektrophorese durchgeführt und
ein DNA-Fragment von etwa 4,9 kb wurde gewonnen.
-
Das
aus pAMoEC3- stammende XhoI-Fragment (9,1 kb; 0,1 μg) und das
aus dem gleichen Plasmid stammende XhoI-Fragment (4,9 kb; 0,2 μg), die jeweils
auf die oben beschriebene Weise erhalten worden waren, wurden in
30 μl T4-Ligase-Puffer
gelöst,
175 Einheiten T4 DNA-Ligase wurden zugegeben und die Ligationsreaktion
wurde 16 Stunden bei 12°C
durchgeführt.
Das Reaktionsgemisch wurde verwendet, um Escherichia coli HB101
gemäß der Methode
von Cohen et al. zu transformieren, und man erhielt einen Ampicillinresistenten
Stamm. Aus dieser Transformante wurde über eine bekannte Methode ein Plasmid
isoliert. Das Plasmid wurde als pAMoERC3 bezeichnet und seine Struktur
durch Verdau mit Restriktionsenzymen identifiziert.
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(11) Konstruktion von pAGE207 (s. 11)
-
Ein
Plasmid, pAGE207, wurde auf die unten beschriebene Weise konstruiert,
indem das G418-Resistenzgen in pAGE107 durch das Hygromycin (hyg)-Resistenzgen
ersetzt wurde. Das hyg-Resistenzgen wurde zur Verwendung aus p201
[Bill Sugden et al.: Nature, 311, 812 (1985)] ausgeschnitten.
-
pAGE107
(1 μg) wurde
in 30 μl
Y-50-Puffer gelöst,
20 Einheiten ClaI wurden zugegeben und die Verdaureaktion wurde
2 Stunden bei 37°C
durchgeführt.
Dann wurde Natriumchlorid bis zu einer Konzentration von 150 mM
zugegeben, 20 Einheiten MluI wurden zugegeben und die Verdaureaktion
wurde weitere 2 Stunden bei 37°C
durchgeführt.
Mit dem Reaktionsgemisch wurde eine Agarose-Gelelektrophorese durchgeführt und
ein DNA-Fragment
von etwa 4,6 kb wurde gewonnen.
-
p201
[Bill Sugden et al.: Nature, 311, 812 (1985); 0,5 μg] wurden
in 30 μl
Y-50-Puffer gelöst,
20 Einheiten Narl (New England Biolabs) wurden zugegeben und die
Verdaureaktion wurde 2 Stunden bei 37°C durchgeführt. Nach Fällung mit Ethanol wurde das
Präzipitat
in 30 μl
DNA Polymerase I-Puffer gelöst,
6 Einheiten Klenow-Fragment von DNA Polymerase I, die von Escherichia
coli stammte, wurden zugegeben und die Reaktion wurde 60 Minuten
bei 37°C
durchgeführt,
um das durch den Verdau mit NarI gebildete 5'-kohäsive Ende
in ein stumpfes Ende umzuwandeln. Die Reaktion wurde durch Extraktion
mit Phenol beendet. Nach Extraktion mit Chloroform und Fällung mit
Ethanol wurde das Präzipitat
in 20 μl
T4-Ligase-Puffer
gelöst,
0,05 μg eines
ClaI-Linkers (5'-pCATCGATG-3'; Takara Shuzo) und
175 Einheiten T4 DNA-Ligase wurden zugegeben und die Ligationsreaktion
wurde 16 Stunden bei 12°C
durchgeführt.
Nach Fällung
mit Ethanol wurde das Präzipitat
in 30 μl
Y-50-Puffer gelöst, 10 Einheiten
ClaI wurden zugegeben und die Verdaureaktion wurde 2 Stunden bei
37°C durchgeführt. Dann
wurde Natriumchlorid bis zu einer Natriumchlorid-Konzentration von
150 mM zugegeben, 10 Einheiten MluI wurden zugegeben und die Verdaureaktion
wurde weitere 2 Stunden bei 37°C durchgeführt. Mit
dem Reaktionsgemisch wurde eine Agarose-Gelelektrophorese durchgeführt und
ein DNA-Fragment von etwa 1,6 kb wurde gewonnen.
-
Das
aus pAGE107 stammende ClaI-MluI-Fragment (4,6 kb; 0,2 μg) und das
aus p201 stammende ClaI-MluI-Fragment (1,6 kb; 0,1 μg), die jeweils
auf die oben beschriebene Weise erhalten worden waren, wurden in
30 μl T4-Ligase-Puffer
gelöst,
175 Einheiten T4 DNA-Ligase wurden zugegeben und die Ligationsreaktion
wurde 16 Stunden bei 12°C
durchgeführt.
Das Reaktionsgemisch wurde verwendet, um Escherichia coli HB101
gemäß der Methode
von Cohen et al. zu transformieren, und man erhielt einen Ampicillin resistenten Stamm.
Aus dieser Transformante wurde über
eine bekannte Methode ein Plasmid isoliert. Dieses Plasmid wurde
als pAGE207 bezeichnet und seine Struktur durch Verdau mit Restriktionsenzymen
identifiziert.
-
(12) Konstruktion von pAGE207ScN (s. 12)
-
Zum
Entfernen der mit der SfiI-Schnittstelle in Zusammenhang stehenden
Sequenz, die in dem β-Globin-Gen
des Kaninchens vorkommt, wurde ein Plasmid, pAGE207ScN, auf die
unten beschriebene Weise konstruiert, indem ein ScaI-Linker an der
BalI-Schnittstelle in pAGE207 insertiert wurde. In pAGE207ScN ist
die Zahl der insertierten ScaI-Linker nicht bekannt.
-
In
(11) erhaltenes pAGE207 (0,5 μg)
wurde in 30 μl
Y-0-Puffer gelöst,
10 Einheiten Ball wurden zugegeben und die Verdaureaktion wurde
2 Stunden bei 37°C
durchgeführt.
Nach Fällung
mit Ethanol wurde das Präzipitat
in 20 μl
T4-Ligase-Puffer gelöst,
0,01 μg
eines ScaI-Linkers (5'-pAAGTACTT-3'; Takara Shuzo) und 175
Einheiten T4 DNA-Ligase wurden zugegeben und die Ligationsreaktion
wurde 16 Stunden bei 12°C
durchgeführt.
Das Reaktionsgemisch wurde verwendet, um Escherichia coli HB101
gemäß der Methode
von Cohen et al. zu transformieren, und man erhielt einen Ampicillin-resistenten
Stamm. Aus dieser Transformante wurde über eine bekannte Methode ein
Plasmid isoliert. Das Plasmid wurde als pAGE207ScN bezeichnet und
seine Struktur durch Verdau mit Restriktionsenzymen identifiziert.
-
(13) Konstruktion von pAMoC3Sc (13)
-
Zum
Entfernender mit der SfiI-Schnittstelle in Zusammenhang stehenden
Sequenz, die in dem β-Globin-Gen
des Kaninchens in pAMoERC3 vorkommt, wurde ein Plasmid, pAMoERC3Sc,
auf die unten beschriebene Weise konstruiert, indem das β-Globin-Gen
des Kaninchens in pAMoERC3 durch das β-Globin-Gen in pAGE207ScN ersetzt
wurde, welches die fragliche Sequenz nicht mehr aufwies. Der Einfachheit
halber wurde zuerst pAMoC3Sc und dann pAMoERC3Sc konstruiert. Während in
dem oben beschriebenen pAGE207ScN die Zahl der ScaI-Linker, die
zum Entfernen der mit der SfiI-Schnittstelle in Zusammenhang stehenden
Sequenz insertiert wurden, unbekannt ist, beträgt im Fall von pAMoERC3Sc die
Zahl der insertierten Scal-Schnittstellen vermutlich 1, da pAGE207ScN
durch ScaI einmal geschnitten wurde.
-
In
(12) erhaltenes pAGE207ScN (1 μg)
wurde in 30 μl
Y-0-Puffer gelöst,
20 Einheiten KpnI wurden zugegeben und die Verdaureaktion wurde
2 Stunden bei 37°C
durchgeführt.
Dann wurde Natriumchlorid bis zu einer Natriumchlorid-Konzentration
von 100 mM zugegeben, 20 Einheiten ScaI wurden zugegeben und die Verdaureaktion
wurde weitere 2 Stunden bei 37°C
durchgeführt.
Mit dem Reaktionsgemisch wurde eine Agarose-Gelelektrophorese durchgeführt und
ein DNA-Fragment von etwa 0,7 kb wurde gewonnen.
-
Unabhängig davon
wurde 1 μg
des gleichen Plasmids in 30 μl
Y-100-Puffer gelöst,
20 Einheiten ScaI und 20 Einheiten ClaI wurden zugegeben und die
Verdaureaktion wurde 2 Stunden bei 37°C durchgeführt. Mit dem Reaktionsgemisch
wurde eine Agarose-Gelelektrophorese
durchgeführt
und ein DNA-Fragment von etwa 0,9 kb wurde gewonnen.
-
Weiterhin
wurde unabhängig
davon 1 μg
des in (10) erhaltenen pAMoERC3 in 30 μl Y-0-Puffer gelöst, 20 Einheiten
KpnI wurden zugegeben und die Verdaureaktion wurde 2 Stunden bei
37°C durchgeführt. Anschließend wurde
Natriumchlorid bis zu einer Natriumchlorid-Konzentration von 100
mM zugegeben, 20 Einheiten XhoI wurden zugegeben und die Verdaureaktion
wurde 2 Stunden bei 37°C
weiter durchgeführt.
Mit dem Reaktionsgemisch wurde eine Agarose-Gelelektrophorese durchgeführt und
ein DNA-Fragment
von etwa 3,2 kb wurde gewonnen.
-
Dann
wurde 1 μg
pAGE107 (
JP-A-227075 )
in 30 μl
Y-100-Puffer gelöst,
20 Einheiten XhoI und 20 Einheiten ClaI wurden zugegeben und die
Verdaureaktion wurde 2 Stunden bei 37°C durchgeführt. Mit dem Reaktionsgemisch
wurde eine Agarose-Gelelektrophorese durchgeführt und ein DNA-Fragment von
etwa 4,3 kb wurde gewonnen.
-
Das
aus pAGE207ScN stammende KpnI-ScaI-Fragment (0,7 kb; 0,1 μg), das aus
pAGE207ScN stammende ScaI-ClaI-Fragment (0,9 kb; 0,1 μg), das aus
pAMoERC3 stammende KpnI-XhoI-Fragment (3,2 kb; 0,3 μg) und das
aus pAGE107 stammende XhoI-ClaI-Fragment
(4,3 kb; 0,3 μg),
die jeweils wie oben beschrieben erhalten worden waren, wurden in
30 μl T4-Ligase-Puffer
gelöst,
175 Einheiten T4 DNA-Ligase wurden zugegeben und die Ligationsreaktion
wurde 16 Stunden bei 12°C
durchgeführt.
Das Reaktionsgemisch wurde verwendet, um Escherichia coli HB101
gemäß der Methode
von Cohen et al. zu transformieren, und man erhielt einen Ampicillin-resistenten
Stamm. Aus dieser Transformante wurde über eine bekannte Methode ein
Plasmid isoliert. Das Plasmid wurde als pAMoC3Sc bezeichnet und
seine Struktur durch Verdau mit Restriktionsenzymen identifiziert.
-
(14) Konstruktion von pAMoERC3Sc (s. 14)
-
Das
in (10) erhaltene pAMoERC3 (1 μg)
wurde in 30 μl
Y-0-Puffer gelöst,
20 Einheiten KpnI wurden zugegeben und die Verdaureaktion wurde
2 Stunden bei 37°C
durchgeführt.
Anschließend
wurde Natriumchlorid bis zu einer Natriumchlorid-Konzentration von
150 mM zugegeben, 20 Einheiten MluI wurden zugegeben und die Verdaureaktion
wurde 2 Stunden bei 37°C
weiter durchgeführt.
Mit dem Reaktionsgemisch wurde eine Agarose-Gelelektrophorese durchgeführt und
ein DNA-Fragment von etwa 6,8 kb wurde gewonnen.
-
Unabhängig davon
wurde 1 μg
des gleichen Plasmids in 30 μl
Y-150-Puffer gelöst,
20 Einheiten XhoI und 20 Einheiten MluI wurden zugegeben und die
Verdaureaktion wurde 2 Stunden bei 37°C durchgeführt. Mit dem Reaktionsgemisch
wurde eine Agarose-Gelelektrophorese
durchgeführt
und ein DNA-Fragment von etwa 1,3 kb wurde gewonnen.
-
Weiterhin
wurde unabhängig
davon 1 μg
pAMoC3Sc, das in (3) erhalten worden war, in 30 μl Y-0-Puffer gelöst, 20 Einheiten
KpnI wurden zugegeben und die Verdaureaktion wurde 2 Stunden bei
37°C durchgeführt. Anschließend wurde
Natriumchloridl bis zu einer Natriumchlorid-Konzentration von 100
mM zugegeben, 20 Einheiten XhoI wurden zugegeben und die Verdaureaktion
wurde 2 Stunden bei 37°C
weiter durchgeführt. Mit
dem Reaktionsgemisch wurde eine Agarose-Gelelektrophorese durchgeführt und
ein DNA-Fragment
von etwa 5,9 kb wurde gewonnen.
-
Das
aus pAMoERC3 stammende KpnI-MluI-Fragment (6,8 kb; 0,2 μg), das aus
pAMoERC3 stammende XhoI-MluI-Fragment (1,3 kb; 0,05 μg) und das
aus pAMoC3Sc stammende KpnI-XhoI-Fragment (5,9 kb; 0,2 μg), die jeweils
wie oben beschrieben erhalten worden waren, wurden in 30 μl T4-Ligase-Puffer
gelöst,
175 Einheiten T4 DNA-Ligase wurden zugegeben und die Ligationsreaktion
wurde 16 Stunden bei 12°C
durchgeführt.
Das Reaktionsgemisch wurde verwendet, um Escherichia coli HB101
gemäß der Methode
von Cohen et al. zu transformieren, und man erhielt einen Ampicillin-resistenten
Stamm. Aus dieser Transformante wurde über eine bekannte Methode ein
Plasmid isoliert. Das Plasmid wurde als pAMoERC3Sc bezeichnet und
seine Struktur durch Verdau mit Restriktionsenzymen identifiziert.
-
pAMoERC3Sc
weist den Long Terminal Repeat des Moloney Murine Leukemia Virus
als Promotor für heterologe
Genexpression auf. Es ist so gestaltet, dass für effiziente heterologe Genexpression
sich dem insertierten heterologen Gen das Spleißsignal des β-Globin-Gens des Kaninchens,
das PolyA-Additionssignal des β-Globin-Gens
des Kaninchens und das PolyA-Additonssignal des frühen Gens
von SV40 anschließen soll.
Weiterhin trägt
es das G418-Resistenzgen als Wirkstoffresistenzmarker für Tierzellen
und das Kanamycin-Resistenzgen (dasselbe wie das G418-Resistenzgen)
und das Ampicillin-Resistenzgen
als Wirkstoffresistenzmarker für
Escherichia coli. Weiterhin trägt
es den Replikationsursprung (oriP) des Epstein-Barr-Virus und das
EBNA-1-Gen (das zur Induktion der Replikation trans auf den oriP
einwirkt), so dass es seinen Plasmidzustand in Namaiwa-Zellen und vielen
anderen Zellen mit Ausnahme von Nagetierzellen beibehalten kann,
ohne in das Chromosom eingebaut zu werden.
-
Die
Konstruktion einer cDNA-Bibliothek unter Verwendung von pAMoERC3Sc
kann durchgeführt
werden durch Hinzufügen
eines SfiI-Linkers an beide Enden einer cDNA und anschließendes Einbauen
des Additionsprodukts in die SfiI-Schnittstelle in pAMoERC3Sc.
-
(15) Konstruktion von pAMoPRC3Sc (s. 15)
-
Wenn
Zellen, die EBNA-1 natürlicherweise
exprimieren, beispielsweise Namalwa-Zellen, als Wirt verwendet werden,
so nimmt man an, dass das in einen solchen Wirt eingeführte Plasmid
pAMoERC3Sc im Zustand des Plasmid vorliegen könnte, ohne in das Chromosom
eingebaut zu werden, selbst wenn ihm das EBNA-1-Gen fehlen würde. Deshalb
wurde ein Plasmid, pAMoPRC3Sc, auf die unten beschriebene Weise
konstruiert, indem das EBNA-1-Gen
aus pAMoERC3Sc entfernt wurde. Wie pAMoERC3Sc kann pAMOPRC3Sc als
direkter Expressionsklonierungsvektor verwendet werden.
-
In
(14) erhaltenes pAMoERC3Sc (2 μg)
wurde in 30 μl
Y-50-Puffer gelöst,
20 Einheiten NsiI (New England Biolabs) wurden zugegeben und die
Verdaureaktion wurde 2 Stunden bei 37°C durchgeführt. Nach Fällung mit Ethanol wurde das
Präzipitat
in 30 μl
DNA Polymerase Puffer-I gelöst,
6 Einheiten Klenow-Fragment aus DNA Polymerase 1, die aus Escherichia
coli stammte, wurden zugegeben und die Reaktion wurde 60 Minuten
bei 37°C
durchgeführt,
und das 3'-kohesive
Ende, das sich nach dem Verdau mit NsiI gebildet hatte, in ein stumpfes
Ende zu überführen. Die
Reaktion wurde durch Extraktion mit Phenol beendet. Nach Extraktion mit
Chloroform und Fällung
mit Ethanol wurde das Präzipitat
in 30 μl
Y-100-Puffer gelöst,
20 Einheiten NotI wurden zugegeben und die Verdaureaktion wurde
2 Stunden bei 37°C
durchgeführt.
Mit dem Reaktionsgemisch wurde eine Agarose-Gelelektrophorese durchgeführt und
ein DNA-Fragment von etwa 8,1 kb wurde gewonnen.
-
Unabhängig davon
wurden 2 μg
des gleichen Plasmids in 30 μl
Y-100-Puffer gelöst,
20 Einheiten XhoI wurden zugegeben und die Verdaureaktion wurde
2 Stunden bei 37°C
durchgeführt.
Nach Fällung
mit Ethanol wurde das Präzipitat
in 30 μl
DNA Polymerase I-Puffer
gelöst,
6 Einheiten Klenow-Fragment von DNA Polymerase I, die aus Escherichia
coli stammte, wurden zugegeben und die Reaktion wurde 60 Minuten
bei 37°C durchgeführt, um
das 5'-kohäsive Ende,
das sich nach dem Verdau mit XhoI gebildet hatte, in ein stumpfes Ende
zu überführen. Die
Reaktion wurde durch Extraktion mit Phenol beendet. Nach Extraktion
mit Chloroform und Fällung
mit Ethanol wurde das Präzipitat
in 30 μl
Y-100-Puffer gelöst,
20 Einheiten NotI wurden zugegeben und die Verdaureaktion wurde
2 Stunden bei 37°C
durchgeführt.
Mit dem Reaktionsgemisch wurde eine Agarose-Gelelektrophorese durchgeführt und
ein DNA-Fragment von etwa 3,2 kb wurde gewonnen.
-
Das
aus pAMoERCSc abgeleitete NsiI (mit stumpfem Ende)-NotI-Fragment
(8,1 kb; 0,1; μg)
und das XhoI (mit stumpfem Ende)-NotI-Fragment (3,2 kb; 0,1 μg), die jeweils
wie oben beschrieben erhalten worden waren, wurden in 30 μl T4-Ligase-Puffer
gelöst,
175 Einheiten T4 DNA-Ligase wurden zugegeben und die Ligationsreaktion
wurde 16 Stunden bei 12°C
durchgeführt.
Das Reaktionsgemisch wurde verwendet, um Escherichia coli HB101
gemäß der Methode
von Cohen et al. zu transformieren, und man erhielt einen Ampicillinesistenten
Stamm. Aus dieser Transformante wurde über eine bekannte Methode ein Plasmid
isoliert. Das Plasmid wurde als pAMoPRC3Sc bezeichnet und seine
Struktur durch Verdau mit Restriktionsenzymen identifiziert.
-
2. Klonierung von α-2,8-Sialyltransferase codierender
cDNA (WP1)
-
(1) Extraktion vom mRNA aus Zellen der
menschlichen Melanomzellline WM266-4
-
Unter
Verwendung des mRNA-Extraktionskits Fast Track (Invitrogen; Artikelnummer
K1593-02) wurden etwa 30 μg
mRNA aus 1 × 108 WM266-4-Zellen (ATCC CRL 1676) gewonnen.
Die verwendeten Reagenzien und Verfahren waren die in dem Handbuch,
das dem Kit beilag, beschriebenen Reagenzien und Verfahren.
-
(1) Konstruktion einer cDNA-Bibliothek
-
Unter
Verwendung des Kits cDNA Synthesis System von GIBCO BRL wurde mit
oligo-dT als Primer aus 8 μg
der mRNA, die wie oben beschrieben erhalten worden war, doppelsträngige cDNA
synthetisiert. Dabei wurde anstelle der zum Kit gehörigen Reverse
Transkriptase des Moloney Murine Leukemia Virus (M-MLV) Super ScriptTM RNase H– Reverse
Transkriptase von GIBCO BRL verwendet. Dann wurde die cDNA an beiden Enden
mit dem unten gezeigten SfiI-Linker bereitgestellt, und damit eine
Agarose-Gelelektrophorese
durchgeführt,
um die cDNA nach der Größe zu fraktionieren.
Auf diese Weise wurden cDNA-Fragmente mit nicht weniger als etwa
1,6 kb gewonnen.
SfiI-Linker
5'-CTTTAGAGCAC-3' (11mer)
3'-GAAATCTC-5' (8mer)
-
Die
oben angegebenen 11mer-(SEQ ID NO:5) und 8mer-einzelsträngigen DNAs
wurden jeweils mit einem Applied Biosystems Modell 380A DNA-Synthesizer
synthetisiert. Jede synthetisierte DNA (50 μg) wurde einzeln in 50 μl T4-Kinase-Puffer
gelöst,
30 Einheiten T4 Polynukleotidkinase (Takara Shuzo) wurden zugegeben
und die Phosphorylierungsreaktion wurde 16 Stunden bei 37°C durchgeführt. Die
doppelsträngige,
wie oben beschriebene cDNA und die phosphorylierten Linker (4 μg des 11mers
und 2,9 μg
des 8mers), die wie oben beschrieben phosphoryliert worden waren,
wurden in 45 μl
T4-Ligase-Puffer
gelöst,
1050 Einheiten T4 DNA-Ligase wurden zugegeben und die Ligationsreaktion
wurde 16 Stunden bei 16°C
durchgeführt.
Mit dem Reaktionsgemisch wurde eine Agarose-Gelelektrophorese durchgeführt und
cDNA-Fragmente mit einer Größe von nicht
weniger als 1,6 kb wurden gewonnen.
-
Unabhängig davon
wurden 24 μg
des in 1-(14) erhaltenen direkten Expressionsklonierungsvektors pAMoPRC3Sc
in 590 μl
Y-50-Puffer gelöst,
80 Einheiten SfiI wurden zugegeben und die Verdaureaktion wurde 16
Stunden bei 37°C
durchgeführt.
Dann wurde mit einem Aliquot (5 μq)
des Reaktionsgemisches eine Agarose-Agarose-Gelelektrophorese durchgeführt. Nachdem
auf diese Weise die vollständige
Spaltung bestätigt worden
war, wurden 40 Einheiten BamHI zugegeben und die Verdaureaktion
wurde 2 Stunden bei 37°C
durchgeführt,
um den Hintergrund (Klone ohne irgendein cDNA-Insert) zu verringern,
der von der Konstruktion der cDNA-Bibliothek herrührte. Mit
dem Reaktionsgemisch wurde dann eine Agarose-Gelelektrophorese durchgeführt und
ein DNA-Fragment
von etwa 8,8 kb wurde gewonnen.
-
Das
aus pAMoPRC3Sc stammende SfiI-Fragment (8,8 kb; 2 μg), das wie
oben beschrieben erhalten worden war, und die auf die oben beschriebene
Weise aufgereinigte cDNA wurden in 250 μl T4-Ligase-Puffer gelöst, 2.000
Einheiten T4 DNA-Ligase wurden zugegeben und die Ligationsreaktion
wurde 16 Stunden bei 16°C
durchgeführt.
Dann wurde nach Zugabe von 5 μg
Transfer-RNA (tRNA) durch Zugabe von Ethanol eine Fällung durchgeführt und
das Präzipitat
in 20 μl
TE-Puffer gelöst.
Das Reaktionsgemisch wurde verwendet, um Escherichia coli LE392
[Maniatis et al. (Herausgeber): Molecular Cloning, zweite Auflage,
Cold Spring Harbor Laborstory; 1989] über Elektroporation [William
J. Dower et al.: Nucleic Acids Research, 16, 6127 (1988)] zu transformieren,
und man erhielt etwa 260.000 Ampicillin-resistente Stämme.
-
(3) Klonierung von α-2,8-Sialyltransferase-cDNA
(WP1)
-
Die
auf die oben beschriebene Weise erhaltenen Ampicillin-resistenten
Stämme
(etwa 260.000 Stämme;
cDNA-Bibliothek) wurden vermischt und Plasmide unter Verwendung
des Plasmidherstellungskits > Plasmid < maxi kit (Artikelnummer
41031) von Quiagen hergestellt. Die Plasmide wurden durch Zugabe
von Ethanol gefällt
und dann in TE-Puffer
mit einer Konzentration von 1 μg/μl gelöst.
-
Das
oben beschriebene Plasmid wurden über Elektroporation [Miyaji
et al.: Cytotechnology, 3, 133 (1990)]) in Namalwa-Zellen eingeführt, die
in serumfreiem Medium konditioniert worden waren (KJM-1-Zelllinie [Hosoi
et al.: Cytotechnology, 1, 151 (1988)]. Nach Einführung von
4 μg Plasmid
pro 1,6 × 10
6 Zellen wurden die Zellen in 8 ml RPMI1640-ITPSGF-Medium [RPMI1640-Medium,
supplementiert mit 1/40 Volumen 7,5% NaHCO
3,
3% 200 mM L-Glutamin-Lösung
(Gibco); 0,5% einer Penicillin-Streptomycin-Lösung (Gibco; 5.000 Einheiten/ml
Penicillin, 5.000 μg/ml
Streptomycin), N-2-Hydroxyethylpiperazin-N'-2-hydroxypropan-3-sulfonsäure (HEPES)
(10 mM), Insulin (3 μg/ml),
Transferrin (5 μg/ml),
Natriumpyruvat (5 mM), Natriumselenit (125 nM), Galactose (1 mg/ml)
und Pluronic F68 (0,1 g/v); Nissui Pharmaceutical] suspendiert und
24 Stunden bei 37°C
in einem CO
2-Inkubartor kultiviert. Anschließend wurde
G418 (Gibco) bis zu einer Konzentration von 0,5 mg/ml zugegeben
und die Inkubation 7 Tage weiter fortgesetzt, wodurch man Transformanten
erhielt. Die erhaltenen Transformanten wurden in RPMI1640-ITPSGF-Medium
kultiviert, das 0,5 mg/ml G418 enthielt, und dann wurde mit etwa
3 × 10
7 Zellen eine indirekte Immunfluoreszenzfärbung unter
Verwendung eines Antikörpers
gegen das Gangliosid GD3, KM-643 (
EP-A-0493686 ) durchgeführt. Genauer gesagt wurde bei
der indirekten Immunfluoreszenzfärbung
die unten beschriebene Vorgehensweise angewendet.
-
Etwa
3 × 107 Zellen wurden in ein 50 ml-Zentrifugenröhrchen (Röhrchen 2059;
Falcon) gegeben und die Zellen über
Zentrifugation geerntet (130 × g,
10 Minuten). Dann wurden die Zellen mit 20 ml Phosphat-gepufferter
Saline (PBS), die 0,1% Natriumazid enthielt (A-PBS; 8 g/l Natriumchlorid,
0,2 g/l Kaliumchlorid, 1,15 g/l Dinatriumhydrogenphosphat (wasserfrei),
0,2 g/l Kaliumdihydrogenphosphat, 0,1% Natriumazid] gewaschen. Zu
den geernteten Zellen wurden 0,8 ml KM-643 (10 μg/ml) gegeben, um die geernteten
Zellen darin zu suspendieren, und die Reaktion wurde 1 Stunde bei
4°C durchgeführt. Die
Zellen wurden mit zwei Aliquoten A-PBS gewaschen, und anschließend wurden
320 μl anti-Maus
IgG-Antikörper
und anti-Maus-IgM-Antikörper, die
mit Fluoresceinisothiocyanat (FITC) (Kirkegaad & Perry Laborstories; 16fach mit A-PBS
verdünnt)
fluoreszenzmarkiert waren, zugegeben, um die Zellen darin zu suspendieren,
und die Reaktion wurde 30 Minuten bei 4°C durchgeführt. Die Zellen wurden mit
zwei Aliquoten A-PBS gewaschen und in 1 ml A-PBS suspendiert, und
Zellen mit hoher Fluoreszenzintensität (höchster Wert 1 %) wurden mit
einem Fluoreszenz-aktivierten Zellsortierer (EPICS Elite Flow Cytometer;
Coulter) gewonnen. Die gewonnenen Zellen wurden zur Vermehrung in
RPMI1640-ITPSGF-Medium kultiviert, das 0,5 mg/ml G418 enthielt.
Die auf diese Weise gezogenen Zellen wurden wiederholt auf die gleiche
Weise behandelt, um Zellen mit hoher Fluoreszenzintensität abzutrennen und
aufzukonzentrieren. Bei den zweiten, dritten, vierten und fünften Behandlungen
wurden Zellen mit hoher Fluoreszenzintensität (höchster Werte 1,5%, 3%, 3% bzw.
8%) gewonnen. Als Ergebnis konnten Zellen mit erhöhter Fluoreszenzintensität, nämlich Zellen
mit erhöhter
Expression des Gangliosids GD3, erhalten werden. Diese Zellen wurden
in RPMI1640-ITPSGF-Medium kultiviert, das 0,5 mg/ml G418 enthielt,
und dann wurde das Plasmid mit der Hart-Methode [Robert F. Margolskee
et al.: Molecular and Cellular Biology, 8, 2837 (1988)] von etwa
5 × 106 Zellen gewonnen. Das gewonnene Plasmid
wurde über
Elektroporation [William J. Dower et al.: Nucleic Acids Research,
16, 6127 (1988)] in Escherichia coli LE392 eingeführt, und
man erhielt einen Ampicillin-resistenten Stamm. Von dieser Transformante
wurde mit dem Plasmidherstellungskit von Quiagen ein Plasmid hergestellt
und dessen Struktur durch Schneiden mit verschiedenen Restriktionsenzymen
untersucht. Man fand, dass das Plasmid eine cDNA von etwa 2,1 kb
enthält.
Dieses Plasmid wurde als pAMoPRWP1 bezeichnet und über die
oben beschriebene Methode wieder in die Zelllinie KJM-1 eingeführt. Indirekte
Immunfluoreszenzfärbung
mit KM-643 zeigte, dass der Expressionsgrad des Gangliosids GD3
in der dieses Plasmid tragenden Zelllinie KJM-1 etwa 30mal höher war
als bei der Zelllinie KJM-1, die das Kontrollplasmid (pAMoPRC3Sc)
trug. Die oben beschriebenen Ergebnisse zeigen, dass diese cDNA
die cDNA ist, die für α-2,8-Sialyltransferase
codiert, welche die Herstellung des Gangliosids GD3 verstärkt.
-
3. Sequenzierung von cDNA (WP1), die für α-2,8-Sialyltransferase
codiert
-
(1) Insertion von α-2,8-Sialyltransferase codierender
cDNA (WP1) in pUC119 (s. 16)
-
Das
in Abschnitt 2-(3) erhaltene Plasmid pAMoPRWP1 (2 μg) wurde
in 50 μl
Y-80-Puffer gelöst, 30 Einheiten
HindIII und 30 Einheiten Asp718 wurden zugegeben und die Verdaureaktion
wurde 2 Stunden bei 37°C
durchgeführt.
Nach Fällung
mit Ethanol wurde das Präzipitat
in 30 μl
DNA Polymerase I-Puffer gelöst,
6 Einheiten Klenow-Fragment von DNA Polymerase I, die aus Escherichia
coli stammte, wurden zugegeben und die Reaktion wurde 60 Minuten
durchgeführt,
um das nach Verdau mit HindIII gebildete 5'-kohäsive
Ende beziehungsweise das durch den Verdau mit Asp718 gebildete 5'-kohäsive Ende
in stumpfe Enden zu überführen. Mit
dem Reaktionsgemisch wurde eine Agarose-Gelelektrophorese durchgeführt und
ein DNA-Fragment von etwa 2,2 kb wurde gewonnen.
-
Unabhängig davon
wurde 1 μg
pUC119 [Messing et al.: Methods in Enzymology, 153, 3 (1987)] in
30 μl Y-100-Puffer
gelöst,
20 Einheiten HindIII wurden zugegeben und die Verdaureaktion wurde
2 Stunden bei 37°C
durchgeführt.
Dann wurden 30 μl
1 M Tris-Hydrochlorid
(pH 8,0) und 1 Einheit aus Escherichia coli stammender Alkalische
Phosphatase (Takara Shuzo) zugegeben und die Reaktion wurde 2 Stunden
bei 37°C durchgeführt. Nach
Fällung
mit Ethanol wurde das Präzipitat
in 30 μl
TE-Puffer gelöst,
mit dem Reaktionsgemisch wurde eine Agarose-Gelelektrophorese durchgeführt und
ein DNA-Fragment
von etwa 3,16 kb wurde gewonnen.
-
Das
aus pAMOPRWP1 abgeleitete HindIII-(mit stumpfem Ende)-Asp718 (mit
stumpfem Ende)-Fragment (2,2 kb; 0,05 μg) und das aus pUC119 abgeleitete
HincII-Fragment
(3,16 kb; 0,05 μg),
die jeweils wie oben beschrieben erhalten worden waren, wurden in
30 μl T4-Ligase-Puffer
gelöst,
175 Einheiten T4 DNA-Ligase wurden zugegeben und die Ligationsreaktion
wurde 16 Stunden bei 12°C
durchgeführt.
-
Das
Reaktionsgemisch wurde verwendet, um Escherichia coli JM105 (Yanisch-Perron et al.: Gene,
33, 103 (1985)] gemäß der Methode
von Cohen et al. zu transformieren, und man erhielt Ampicillin-resistente Stämme. Aus
diesen Transformanten wurde über
bekannte Methoden Plasmide isoliert und deren Strukturen durch Verdau
mit Restriktionsenzymen identifiziert. Zwei Plasmide, die sich in
pUC119 durch die Richtung des aus pAMOPRWP1 abgeleiteten HindIII-(mit
stumpfem Ende)-Asp718 (mit stumpfem Ende)-Fragments unterschieden, wurde isoliert.
Die Plasmide wurden als pUC119-WP1 beziehungsweise UC119-WP1R bezeichnet.
-
(2) Konstruktion eines deletionsmutierten
Plasmids für
die Sequenzierung
-
Die
Gesamtbasensequenz der α-2,8-Sialyltransferase
codierenden cDNA (WP1) wurde über
die nachfolgend beschriebene Vorgehensweise bestimmt.
-
pUC119-WP1R
(2 μg) wurde
in 30 μl
Y-0-Puffer gelöst,
40 Einheiten SacI wurden zugegeben und die Verdaureaktion wurde
16 Stunden bei 37°C
durchgeführt.
Dann wurde Natriumchlorid bis zu einer Natriumchlorid-Konzentration
von 80 mM zugeben, 40 Einheiten Asp718 wurden zugegeben und die
Verdaureaktion wurde 2 Stunden bei 37°C weiter durchgeführt. Nach
Fällung
mit Ethanol wurde jedes Präzipitat
in 100 μl
ExoIII-Puffer (dem Deletionskit für Kilosequenzierung von Takara
Shuzo beiliegend) gelöst.
-
Unabhängig davon
wurden 2 μg
des gleichen Plasmids pUC119-WP1R in 30 μl Y-150-Puffer gelöst, 40 Einheiten SphI und 40
Einheiten NotI zugegeben und die Verdaureaktion 16 Stunden bei 37°C durchgeführt. Nach
Fällung
mit Ethanol wurde das Präzipitat
in 100 μl
ExoIII-Puffer (dem Deletionskit für Kilosequenzierung von Takara
Shuzo beiliegend) gelöst.
-
Beginnend
mit dem aus pUC119-WP1R stammenden SacI-Asp718-Fragment und dem
aus pUC119-WP1R stammenden SphI-NotI-Fragment, die auf die oben
beschriebene Weise erhalten worden waren, wurden unter Verwendung
des Deletionskits für
Kilosequenzierung von Takara Shuzo insgesamt 13 deletionsmutierte
Plasmide hergestellt. Die tatsächlich
verwendeten Reagenzien und Verfahren waren die in dem Handbuch,
das dem Kit beilag, beschriebenen Reagenzien und Verfahren.
-
Die
Basensequenzen der auf die oben beschriebene Weise erhaltenen deletionsmutierten
Plasmide wurden unter Verwendung eines Sequenzierungskits von Applied
Biosystems (Taq DyeDEoxyTM Terminator Cycle
Sequencing Kit; Artikelnummer 401113) bestimmt. Die Sequenz des
Segments, die unter Verwendung der oben beschriebenen deletionsmutierten
Plasmide nicht bestimmt werden konnte, wurde ermittelt, indem als
Primer DNAs auf der Grundlage der Basensequenz verwendet wurden,
die unter Verwendung des deletionsmutierten Plasmide bestimmt wurde.
Die auf diese Weise bestimmte Basensequenz von WP1 ist als SEQ ID
NO:1 gezeigt. Es wurde gezeigt, dass WP1 ein Protein kodiert, das
aus 356 Aminosäureresten
zusammengesetzt ist. Die Aminosäuresequenz
zeigte, dass das Protein eine Struktur aufweist, die Glycosyltransferasen (GTs)
gemeinsam ist. Somit weist das Protein offenbar eine Struktur dergestalt
auf, dass die 27 N-terminalen Aminosäurereste um Cytoplasma sind,
die nachfolgende, in hohem Maße
hydrophobe Region, die aus 22 Aminosäuren aufgebaut ist, membrangebunden
ist und den verbleibenden C-terminalen Teil (einschließlich der
katalytischen Stelle) dem Inneren des Golgi-Apparates exponiert.
Ein Vergleich mit den bekannten Aminosäuresequenzen von Glycosyltransferasen
zeigte, dass das Protein zum Teil homolog ist zu zwei Species von
2,3-Sialyltransferase [Dawn X. Wen et al.: Journal of Biological
Chemistry, 267, 21011 (1992); William Gillespie et al.: Journal
of Biological Chemistry, 267, 21004 (1992)] und 2,6-Sialyltransferase
[Jasminder Weinstein et al.: Journal of Biological Chemistry, 262,
17735 (1987)]. Auf der Grundlage der Erkenntnisse, dass die Expression von
WP1 in Namalwa-Zellen zu einer gesteigerten Expression des Gangliosids
GD3 führt,
dass das von WP1 codierte Protein zu Sialyltransferasen homolog
ist und dass das von WP1 codierte Protein sich in der Aminosäuresequenz
von bekannten Sialyltransferase-Spezies unterscheidet, wird angenommen,
dass WP1 eine neue Sialyltransferase-Spezies codiert.
-
Als
Wirt verwendete Namalwa-Zellen ermöglichen die Expression des
Gangliosids GM3, jedoch nicht die Expression des Gangliosids GD3.
Das Gangliosid GD3 wird aus dem Gangliosid GM3 gebildet, nachdem über eine α-2,8-Verknüpfung eine
Addition eines Sialylsäurerests
an den terminalen Sialylsäurerest
von GM3 erfolgte. Ein Enzym, das diese Reaktion katalysiert, ist α-2,8-Sialyltransferase.
In Anbetracht der oben genannten Ergebnisse wird daher angenommen,
dass WP1 eine α-2,8-Sialyltransferase
codiert.
-
Beispiel 2
-
Synthese des Gangliosids GD3 in einem
KJM-1-Stamm, der ein α-2,8-Sialyltransferase-Expressionsplasmid trägt
-
Die
Plasmide pAMoPRC3Sc (direkter Expressionsklonierurigsvektor; Kontrolle)
und pAMoPRWP1 (α-2,8-Sialyltransferase-Expressionsplasmid)
wurden unter Verwendung des Plasmidherstellungskits > Plasmid < maxi kit (Artikelnummer
41031) von Quiagen hergestellt. Die erhaltenen Plasmide wurden mit
Ethanol gefällt
und dann in TE-Puffer mit einer Konzentration von 1 μg/μl gelöst. Anschließend wurde
jedes Plasmid über
die Elektroporationstechnik [Miyaji et al.: Cytotechnology, 3, 133
(1990)] in Namalwa KJM-1-Zellen
eingeführt.
Nach Einführung
von 4 μg
Plasmid pro 1,6 × 10
6 Zellen wurden die Zellen in 8 ml RPMI1640-ITPSGF-Medium
suspendiert und 24 Stunden bei 37°C
in einem Kohlendioxid-Inkubator kultiviert. Anschließend wurde
G418 (Gibco) bis zu einer Konzentration von 0,5 mg/ml zugegeben
und die Kultivierung 7 Tage fortgesetzt. Danach wurden 22 ml RPMI1640-ITPSGF-Medium
(das 0,5 mg/ml G418 enthielt) zugegeben und die Kultivierung 5 Tage
weiter durchgeführt.
Die auf diese Weise erhaltenen Transformanten wurden in RPMI1640-ITPSGF-Medium
kultiviert, das 0,5 mg/ml G418 enthielt. Etwa 1 × 10
6 Zellen
wurden in ein Mikrogefäß (1,5 ml;
Eppendorf) gegeben und Zellen durch Zentrifugation geerntet (550 × g, 7 Minuten).
Die Zellen wurden anschließend
mit 1 ml Phosphat-gepufferter Saline (PBS) gewaschen, die 0,1% Natriumazid
enthielt (A-PBS; 8 g/l Natriumchloridl, 0,2 g/l Kaliumchlorid, 1,15
g/l Dinatriumhydrogenphosphat (wasserfrei), 0,2 g/l Kaliumdihydrogenphosphat,
0,1% Natriumazid). Mit den geernteten Zellen wurde unter Verwendung
von KM-643 (
EP-A-0493686 ),
einem Antikörper
gegen das Gangliosid GD3, eine indirekte Immunfluoreszenzfärbung durchgeführt, um
die Expression von GD3 in diesen Zellen zu überprüfen. Dementsprechend wurde
jeder Charge der geernteten Zellen 50 μl (10 μg/ml) KM-643 zur Supendierung
der Zellen darin zugegeben und die Reaktion 1 Stunde bei 4°C durchgeführt. Die
Zellen wurden mit 3 Aliquoten A-PBS gewaschen, 20 μl eines mit Fluoresceinisothiocyanat
(FITC) Fluoreszenz-markierten anti-Maus-IgG-Antikörpers und
IgM-Antikörpers (Produkt
von Kirkegaad & Perry
Laborstories; 16fach verdünnt
mit A-PBS) zugegeben, um die Zellen zu suspendieren, und die Reaktion
wurde 30 Minuten bei 4°C
durchgeführt.
Die Zellen wurden mit 3 Aliquoten A-PBS gewaschen, erneut in A-PBS
suspendiert und mit einem EPICS Elite Durchflusscytometer (Coulter)
analysiert. Als Kontrolle wurde die gleiche Vorgehensweise wie oben
beschrieben angewendet, wobei ein normales Mausserum (500fach mit
A-PBS verdünnt)
anstelle von KM-643-verwendet wurde.
-
Die
auf diese Weise erhaltenen Ergebnisse sind in 17 gezeigt.
In den KJM-1-Zellen
nach Einführung
des direkten Expressionsklonierungsvektors pAMoPRC3Sc (Kontrollplasmid)
war die Fluoreszenzintensität
der mit KM-643 gefärbten
Zellen ungefähr
dieselbe wie die Fluoreszenzintensität in der Kontrolle, was bestätigt, das
es in den KJM-1-Zellen
keine Expression des Gangliosids GD3 gab. Die Fluoreszenzintensität der KJM-1-Zellen, die pAMoPRWPI
(α-2,8-Sialyltransferase-Expressionsplasmid)
tragen, erwies sich bei Färbung mit
KM-643 als etwa 25 Mal höher
im Vergleich mit der Fluoreszenzintensität der pAMoPRC38c (Kontrollplasmid)
tragenden Zellen bei Färbung
mit KM-643. Die oben genannten Ergebnisse zeigen, dass das Gangliosid GD3
durch Bewirken einer intrazellulären
Expression von α-2,8-Sialyltransferase,
die durch WP1 codiert wird, neu synthetisiert werden kann.
-
Beispiel 3
-
Sekretorische Herstellung von α-2,8-Sialyltransferase
-
1. Herstellung des sekretorischen Expressionsvektors
pAMoPRSA
-
(1) Konstruktion von pAGE147 (s. 18)
-
Ein
Plasmid, pAGE147, wurde konstruiert, indem der Promotor des frühen Gens
von SV40 in pAGE107 durch den Long Terminal Repeat (nachfolgend:
LTR)-Promotor des Moloney Murine Leukemia Virus ersetzt wurde. Das
Plasmid pMOL1 (
JP-A-1-63394 ;
2 μg) wurde
in 30 μl
Y-0-Puffer gelöst,
20 Einheiten SmaI wurden zugegeben und die Verdaureaktion wurde
3 Stunden bei 30°C
durchgeführt.
Dann wurde Natriumchlorid bis zu einer Konzentration von 50 mM zugegeben,
20 Einheiten ClaI wurden zugegeben und die Verdaureaktion wurde
2 Stunden bei 37°C
durchgeführt.
Mit dem Reaktionsgemisch wurde eine Agarose-Gelelektrophorese durchgeführt und
ein DNA-Fragment (etwa 0,6 kb), das den LTR-Promotor des Moloney
Murine Leukemia Virus enthielt, wurde gewonnen.
-
Unabhängig davon
wurden 25 Picomol (pmol) jedes der zwei in Beispiel 1, Abschnitt
1-(8) synthetisierten DNA-Linker in 10 μl T4-Kinase-Puffer gelöst, 5 Einheiten
T4 DNA-Kinase wurden zugegeben und die Reaktion zur Phosphorylierung
am 5'-Ende wurde
30 Minuten bei 37°C
durchgeführt.
-
Das
aus pPMOL1 stammende ClaI-SmaI-Fragment (0,6 kb; 0,05 μg) und zwei
5'-phosphorylierte DNAs
(jeweils 1 Picomol), die jeweils wie oben beschrieben erhalten worden
waren, und ein HindIII-Linker (5'-pCAAGCTTG-3'; Takara Shuzo; 1
Picomol) wurden in 30 μl
T4-Ligase-Puffer gelöst,
200 Einheiten T4 DNA-Ligase wurden zugegeben und die Ligationsreaktion
wurde 16 Stunden bei 12°C
durchgeführt.
Das erhaltene DNA-Fragment wurde durch Fällung mit Ethanol gewonnen
und in Y-100-Puffer gelöst,
10 Einheiten HindIII und 10 Einheiten XhoI wurden zugegeben und
die Verdaureaktion wurde 2 Stunden bei 37°C durchgeführt. Die Reaktion wurde durch
Extraktion mit Phenol und Chloroform beendet und das DNA-Fragment
durch Fällung
mit Ethanol gewonnen.
-
Unabhängig davon
wurde 1 μg
pAGE107 [
JP-A-3-22979 ;
Miyaji et al.: Cytotechnolgy, 3, 133 (1990)] in 30 μl Y-100-Puffer
gelöst,
10 Einheiten HindIII und 10 Einheiten XhoI wurden zugegeben und
die Verdaureaktion wurde 2 Stunden bei 37°C durchgeführt. Mit dem Reaktionsgemisch
wurde eine Agarose-Gelelektrophorese durchgeführt und ein DNA-Fragment (etwa 6,0
kb), welches das G418-Resistenzgen und das Ampicillin-Resistenzgen
enthielt, wurde gewonnen.
-
Das
aus pAGE107 stammende HindIII-Xhol-Fragment (6,0 kb; 0,3 μg) und das
aus pMOL1 stammende HindIII-Xhol-Fragment (0,6 kb; 0,01 μg), die jeweils
wie oben beschrieben erhalten worden waren, wurden in 20 μl T4-Ligase-Puffer
gelöst,
200 Einheiten T4 DNA-Ligase wurden zugegeben und die Ligationsreaktion wurde
16 Stunden bei 12°C
durchgeführt.
Das Reaktionsgemisch wurde verwendet, um Escherichia coli HB101
gemäß der Methode
von Cohen et al. zu transformieren, und man erhielt einen Ampicillinresistenten Stamm.
Aus dieser Transformante wurde über
eine bekannte Methode ein Plasmid isoliert. Das Plasmid wurde als
pAGE147 bezeichnet und seine Struktur durch Verdau mit Restriktionsenzymen
identifiziert.
-
(2) Konstruktion von pAGE247 (s. 19)
-
Ein
Plasmid, pAGE247, wurde auf die unten beschriebene Weise konstruiert,
indem der Promotor des frühen
Gens von SV40 in pAGE207 durch den LTR-Promotor des Moloney Murine
Leukemia Virus ersetzt wurde.
-
Oben
erhaltenes pAGE147 (2 μg)
wurde in 30 μl
Y-100-Puffer gelöst,
10 Einheiten HindIII und 10 Einheiten XhoI wurden zugegeben und
die Verdaureaktion wurde 2 Stunden bei 37°C durchgeführt. Mit dem Reaktionsgemisch
wurde eine Agarose-Gelelektrophorese durchgeführt und ein DNA-Fragment (etwa
0,63 kb), welches den LTR-Promotor des Moloney Murine Leukemia Virus
enthielt, wurde gewonnen.
-
Unabhängig davon
wurde das in Beispiel 1, Abschnitt 1-(11) konstruierte pAGE207 (2 μg) in 30 μl Y-100-Puffer
gelöst,
10 Einheiten HindIII und 10 Einheiten XhoI wurden zugegeben und
die Verdaureaktion wurde 2 Stunden bei 37°C durchgeführt. Mit dem Reaktionsgemisch
wurde eine Agarose-Gelelektrophorese durchgeführt und ein DNA-Fragment (etwa 5,84
kb), welches das Hygromycin-Resistenzgen und das Ampicillin-Resistenzgen enthielt,
wurde gewonnen.
-
Das
aus pAGE147 stammende HindIII-Xhol-Fragment (0,63 kb; 0,05 μg) und das
aus pAGE207 stammende HindIII-Xhol-Fragment (5,84 kb; 0,1 μg), die jeweils
wie oben beschrieben erhalten worden waren, wurden in 30 μl T4-Ligase-Puffer
gelöst,
100 Einheiten T4 DNA-Ligase wurden zugegeben und die Ligationsreaktion
wurde 16 Stunden bei 12°C
durchgeführt.
-
Das
Reaktionsgemisch wurde verwendet, um Escherichia coli HB101 gemäß der Methode
von Cohen et al. zu transformieren, und man erhielt einen Ampicillin-resistenten
Stamm. Aus dieser Transformante wurde über eine bekannte Methode ein
Plasmid isoliert. Das Plasmid wurde als pAGE247 bezeichnet und seine Struktur
durch Verdau mit Restriktionsenzymen identifiziert.
-
(3) Konstruktion von pAMNohyg (s. 20)
-
Ein
Expressionsplasmid, pAMN6hyg, für
ein Derivat des menschlichen Granulocyten-Kolonie stimulierenden Faktors wurde
auf folgende Weise mit dem LTR des Moloney Murine Leukemia Virus
als Promotor und dem Hygromycin-Resistenzgen als Marker konstruiert.
-
Wie
oben beschrieben erhaltenes pAGE247 (2 μg) wurde in 30 μl Y-50-Puffer
gelöst,
20 Einheiten ClaI wurden zugegeben und die Verdaureaktion wurde
2 Stunden bei 37°C
durchgeführt.
Dann wurde Natriumchlorid bis zu einer Konzentration von 175 mM
zugegeben, 20 Einheiten SalI wurden zugegeben und die Verdaureaktion
wurde 2 Stunden bei 37°C
durchgeführt.
Mit dem Reaktionsgemisch wurde eine Agarose-Gelelektrophorese durchgeführt und
ein DNA-Fragment (etwa 4,8 kb), das den LTR-Promotor des Moloney
Murine Leukemia Virus, das Ampicillin-Resistenzgen und das Hygromycin-Resistenzgen
enthielt, wurde gewonnen.
-
Unabhängig davon
wurde das über
das in der
JP-A-2-227075 offenbarte
Verfahren gewonnene Plasmid pASN6 (2 μg) in 30 μl Y-50-Puffer gelöst, 20 Einheiten
ClaI wurden zugegeben und die Verdaureaktion wurde 2 Stunden bei
37°C durchgeführt. Dann
wurde Natriumchlorid bis zu einer Konzentration von 175 mM zugegeben,
20 Einheiten SalI und 20 Einheiten MluI wurden zugegeben und die
Verdaureaktion wurde 2 Stunden bei 37°C durchgeführt. Mit dem Reaktionsgemisch
wurde eine Agarose-Gelelektrophorese durchgeführt und ein DNA-Fragment (etwa
45,0 kb), welches das Derivat-Gen des menschlichen Granulocyten-Kolonie
stimulierenden Faktors enthielt, wurde gewonnen.
-
Das
aus pAGE247 stammende ClaI-SalI-Fragment (4.8 kb; 0,1 μg) und das
aus pASN6 stammende ClaI-SalI-Fragment (5,0 kb; 0,1 μg), die jeweils
wie oben beschrieben erhalten worden waren, wurden in 20 μl T4-Ligase-Puffer
gelöst,
200 Einheiten T4 DNA-Ligase
wurden zugegeben und die Ligationsreaktion wurde 16 Stunden bei
12°C durchgeführt. Das
Reaktionsgemisch wurde verwendet, um Escherichia coli HB101 gemäß der Methode
von Cohen et al. zu transformieren, und man erhielt einen Ampicillinresistenten
Stamm. Aus dieser Transformante wurde über eine bekannte Methode ein
Plasmid isoliert. Das Plasmid wurde als pAMN6hyg bezeichnet und
seine Struktur durch Verdau mit Restriktionsenzymen identifiziert.
-
(4) Konstruktion von pAMoERSA (s. 21)
-
Ein
Vektor, pAMoERSA, für
die sekretorische Expression von α-2,8-Sialyltransferase
in an die Immunglobulin G (IgG)-Bindungsregion von Protein A von
Staphylococcus aureus fusionierter Form wurde auf folgende Weise
konstruiert.
-
Oben
erhaltenes pAMN6hyg (2 μg)
wurde in 30 μl
Y-50-Puffer gelöst,
20 Einheiten SnaBI wurden zugegeben und die Verdaureaktion wurde
2 Stunden bei 37°C
durchgeführt.
Dann wurde Natriumchlorid bis zu einer Konzentration von 100 mM
zugegeben, 20 Einheiten XbaI wurden zugegeben und die Verdaureaktion wurde
2 Stunden bei 37°C
durchgeführt.
Mit dem Reaktionsgemisch wurde eine Agarose-Gelelektrophorese durchgeführt und
ein DNA-Fragment (etwa 0,33 kb), das die Signalsequenz des menschlichen
Granulocyten-Kolonie
stimulierenden Faktors enthielt, wurde gewonnen.
-
Unabhängig davon
wurden 2 μg
pPrAS1 [Saito et al.: Protein Engineering, 2, 481 (1989)] in 30 μl Y-50-Puffer
gelöst,
20 Einheit ClaI wurden zugegeben und die Verdaureaktion wurde 2
Stunden bei 37°C durchgeführt. Nach
Fällung
mit Ethanol wurde das Präzipitat
in 30 μl
DNA Polymerase I-Puffer gelöst,
6 Einheiten Klenow-Fragment von DNA Polymerase I, die aus Escherichia
coli stammte, wurden zugegeben und die Reaktion wurde 60 Minuten
bei 37°C
durchgeführt,
um das nach Verdau mit ClaI gebildete 5'-kohäsive
Ende in ein stumpfes Ende zu überführen. Die
Reaktion wurde durch Extraktion mit Phenol beendet. Nach Extraktion mit
Chloroform und Fällung
mit Ethanol wurde das Präzipitat
in 30 μl
Y-100-Puffer gelöst,
20 Einheiten BamHI wurden zugegeben und die Verdaureaktion wurde
2 Stunden bei 37°C
durchgeführt.
Mit dem Reaktionsgemisch wurde eine Agarose-Gelelektrophorese durchgeführt und
ein DNA-Fragment (etwa 0,21 kb), das die IgG-Bindungsregion von Protein A enthielt,
wurde gewonnen.
-
Weiterhin
wurden unabhängig
davon 2 μg
pAMOERC3Sc, das in Beispiel 1, Abschnitt 1-(13) gewonnen worden
war, in 30 μl
Y-100-Puffer gelöst,
20 Einheiten XbaI und 20 Einheiten BamHI wurden zugegeben und die
Verdaureaktion wurde 2 Stunden bei 37°C durchgeführt. Mit dem Reaktionsgemisch
wurde eine Agarose-Gelelektrophorese durchgeführt und ein DNA-Fragment von
etwa 12,1 kb wurde gewonnen.
-
Das
aus pAMN6hyg stammende SnaBI-XbaI-Fragment (0,33 kb; 0,05 μg), das aus
pPrAS1 abgeleitete ClaI-(stumpfes Ende)-BamHI-Fragment (0,21 kb;
0,05 μg)
und das aus pAMOERC3Sc stammende XbaI-BamHI-Fragment (12,1 kb; 0,1 μg), die jeweils
wie oben beschrieben erhalten worden waren, wurden in 30 μl T4-Ligase-Puffer
gelöst,
175 Einheiten T4 DNA-Ligase wurden zugegeben und die Ligationsreaktion
wurde 16 Stunden bei 12°C
durchgeführt.
-
Das
Reaktionsgemisch wurde verwendet, um Escherichia coli HB101 gemäß der Methode
von Cohen et al. zu transformieren, und man erhielt einen Ampicillin-resistenten
Stamm. Aus dieser Transformante wurde über eine bekannte Methode ein
Plasmid isoliert. Das Plasmid wurde als pAMoERSA bezeichnet und
seine Struktur durch Verdau mit Restriktionsenzymen identifiziert.
-
(5) Konstruktion von pAMoPRSA (s. 22)
-
Ein
Plasmid, pAMoPRSA, wurde auf folgende Weise durch Entfernen des
EBNA-1-Gens aus
pAMoERSA hergestellt. pAMoPRSA kann wie pAMoERSA als sekretorischer
Expressionsvektor verwendet werden.
-
pAMoERSA
(2 μg) wurde
in 30 μl
eines Puffer gelöst,
der 10 mM Tris-HCl (pH 7,5), 6 mM MgCl2,
80 mM NaCl und 6 mM 2-Mercaptoethanol umfassten (nachfolgend hier
als „Y-80-Puffer" bezeichnet), 20
Einheiten XbaI und 20 Einheiten Asp718 (Boehringer Mannheim) wurden
zugegeben und die Verdaureaktion wurde 2 Stunden bei 37°C durchgeführt. Mit
dem Reaktionsgemisch wurde eine Agarose-Gelelektrophorese durchgeführt und
ein DNA-Fragment
von etwa 1,3 kb wurde gewonnen. Unabhängig davon wurden 2 μg pAMoPRC3Sc
in 30 μl
Y-100-Puffer gelöst,
20 Einheiten XbaI und 20 Einheiten Asp718 wurden zugegeben und die
Verdaureaktion wurde 2 Stunden bei 37°C durchgeführt. Mit dem Reaktionsgemisch
wurde eine Agarose-Gelelektrophorese durchgeführt und ein DNA-Fragment von
etwa 8,5 kb wurde gewonnen.
-
Das
aus pAMoERSA stammende Xbal-Asp718-Fragment (1,3 kb; 0,05 μg) und das
aus pAMoPRC3Sc stammende Xbal-Asp718-Fragment (8,5 kb; 0,1 μg), die wie
oben beschrieben erhalten worden waren, wurden in 30 μl T4-Ligase-Puffer
gelöst,
175 Einheiten T4 DNA-Ligase wurden zugegeben und die Ligationsreaktion wurde
16 Stunden bei 12°C
durchgeführt.
-
Das
Reaktionsgemisch wurde verwendet, um Escherichia coli HB101 gemäß der Methode
von Cohen et al. zu transformieren, und man erhielt einen Ampicillin-resistenten
Stamm. Aus dieser Transformante wurde ein Plasmid isoliert. Das
Plasmid wurde als pAMoRPSA bezeichnet und seine Struktur durch Verdau
mit Restriktionsenzymen identifiziert.
-
2. Konstruktion des Plasmids
pAMOPRSAWP1 zur sekretorischen Expression von α- 2,8-Sialyltransferase (s. 23)
-
Auf
der Grundlage seiner Primärsequenz
weist die klonierte α-2,8-Sialyltransferase
vermutlich eine Struktur dergestalt auf, dass die N-terminalen 29
Aminosäurereste
sich in das Cytoplama erstrecken, die anschließende Region, die aus 19 Aminosäureresten
besteht und hohe Hydrophobizität
aufweist, an die Membran bindet, und der verbleibende C-terminale Teil (einschließlich der
katalytischen Stelle) im Inneren des Golgi-Apparates exponiert ist.
Aus diesem Grund wurde ein Versuch unternommen, die sekretorische
Herstellung von α-2,8-Sialyltransferase
herbeizuführen,
indem der N-terminale Teil einschließlich der Membran bindenden Region
entfernt wurde und stattdessen die Signalsequenz des menschlichen
Granulocyten-Kolonie stimulierenden Faktors und die IgG-Bindungsregion von
Protein A hinzugefügt
wurde. Für
die vermutliche katalytische Stelle. [vom 57. Aminosäurerest
(Isoleucin) bis zum 356. Aminosäurerest
(Serin) in SEQ ID NO:1] codierende DNA wurde über die PCR-Methode hergestellt
und in den sekretorischen Expressionsvektor pAMoPRSA insertiert,
der auf die oben beschriebene Weise hergestellt worden war.
-
Die
folgenden zwei synthetischen DNAs [P1-N (36mer) und P1-C (37mer)]
wurden mit einem Applied Biosystem Modell 380A DNA-Synthesizer zur
Verwendung als Primer für
die PCR synthetisiert.
P1-N (36mer)
5'-CTCTCGGATATCCGATCGTGCAGGGGGTGCTGCAAC-3'
P1-C (37mer)
5'-GTCAACGGTACCTTCCTAGGAAGTGGGCTGGAGTGAG-3'
-
Da
P1-N (36mer; SEQ ID NO:6) dafür
entworfen ist, dass eine EcoRV-Schnittstelle darin eingeführt wird,
und P1-C (37mer; SEQ ID NO:7) dafür entworfen ist, dass eine
Asp718-Schnittstelle darin eingeführt wird, kann nach Schneiden
mit EcoRV und Asp718 das über
PCR amplifizierte DNA-Fragment zwischen den StuI- und Asp718-Schnittstellen
in pAMOPRSA insertiert werden. Die PCR wurde unter Verwendung eines
Kits von Takara Shuzo durchgeführt
(GeneAmpTM DNA Amplification Reagent Kit
mit AmpliTaqTM Recombinant Taq DNA Polymerase). Die Reaktionslösung wurde
gemäß der Beschreibung
in dem Handbuch, das dem Kit beilag, hergestellt, und die Reaktionsschritte
(94°C, 1
Minute; 65°C,
1 Minute; und 72°C,
3 Minuten), für
die ein Perkin Elmer Cetus DNA Thermal Cycler (von Takara Shuzo
bezogen) verwendet wurde, wurden für insgesamt 20 Zyklen wiederholt,
und die Reaktion wurde anschließend
7 Minuten bei 72°C
weiter durchgeführt.
Das Plasmid pUC119-WP1R (70 ng) wurde als Template verwendet. Nach
Abschluss der Reaktion wurden eine Chloroform-Extraktion und eine
Ethanolfällung
durchgeführt.
Das Präzipitat
wurde in 30 μl
Y-80-Puffer gelöst,
20 Einheiten Asp718 wurden zugegeben und die Verdaureaktion wurde
2 Stunden bei 37°C
durchgeführt.
Anschließend
wurde Natriumchlorid bis zu einer Konzentration von 150 mM zugegeben,
20 Einheiten EcoRV wurden zugegeben und die Verdaureaktion wurde
2 Stunden bei 37°C
durchgeführt.
Mit dem Reaktionsgemisch wurde eine Agarose-Gelelektrophorese durchgeführt und
ein DNA-Fragment
von etwa 0,9 kb wurde gewonnen.
-
Unabhängig davon
wurden 2 μg
pAMoPRSA in 30 μl
Y-100-Puffer gelöst,
20 Einheiten StuI und 20 Einheiten Asp718 wurden zugegeben und die
Verdaureaktion wurde 2 Stunden bei 37°C durchgeführt. Mit dem Reaktionsgemisch
wurde eine Agarose-Gelelektrophorese
durchgeführt
und ein DNA-Fragment von etwa 9,06 kb wurde gewonnen.
-
Das
aus der PCR-amplifzierten DNA stammende EcoRV-Asp718-Fragment (0,9
kb; 0,1 μg)
und das aus pAMoPRSA stammende StuI-Asp718-Fragment (9,06 kb; 0,1 μg), die wie
oben beschrieben erhalten worden waren, wurden in 30 μl T4-Ligase-Puffer
gelöst,
175 Einheiten T4 DNA-Ligase wurden zugegeben und die Ligationsreaktion
wurde 16 Stunden bei 12°C
durchgeführt.
Das Reaktionsgemisch wurde verwendet, um Escherichia coli 101 gemäß der Methode
von Cohen et al. zu transformieren, und man erhielt einen Ampicillinresistenten
Stamm. Aus dieser Transformante wurde über eine bekannte Methode ein
Plasmid isoliert. Das Plasmid wurde als pAMoPRSAWP1 bezeichnet und
seine Struktur durch Verdau mit Restriktionsenzymen identifiziert.
-
3. Sekretorische Herstellung von α-2,8-Sialyltransferase
unter Verwendung von Namalwa-KJM-1-Zellen
als Wirt
-
Die
Plasmide pAMoPRSA (sekretorischer Herstellungsvektor) und pAMoPRSAWP1
(Plasmid für
sekretorische Expression von α-2,8-Sialyltransferase),
die wie oben beschrieben erhalten worden waren, wurden unter Verwendung
des Plasmidherstellungskits > Plasmid < maxi kit (Artikelnummer
41031) von Quiagen gewonnen. Die hergestellten Plasmide wurden in
TE-Puffer in einer Konzentration von 1 μg/μl gelöst. Dann wurden beide Plasmide
durch Elektroporation [Miyaji et al.: Cytotechnology, 3, 133 (1990)]
in Namalwa-KJM-1-Zellen
eingeführt.
Nach Einführung
von 4 μg
Plasmid pro 1,6 × 106 Zellen wurden die Zellen in 8 ml RPM11640-ITPSGF-Medium
suspendiert und 24 Stunden bei 37°C
in einem Kohlendioxid-Inkubator kultiviert. Dann wurde G418 (Gibco)
bis zu einer Konzentration von 0,5 mg/ml zugegeben und die Kultivierung
7 Tage fortgesetzt. Danach wurden 22 ml RPM11640-ITPSGF-Medium (die
0,5 mg/ml G418 enthielten) zugegeben und die Kultivierung 5 Tage
weiter fortgesetzt. Die auf diese Weise erhaltenen Transformanten
wurden in einer Konzentration von 5 × 104 Zellen/ml
in 30 ml RPM11640-ITPSGF-Medium suspendiert, das 0,5 mg/ml G418
enthielt, und 8 Tage bei 37°C
in einem Kohlendioxid-Inkubator
kultiviert. Dann wurden die Zellen durch Zentrifugation (160 × g, 10
Minuten) geerntet und der Überstand
wurde gewonnen und erneut zentrifugiert (1.500 × g, 10 Minuten), woraufhin
der Überstand
gewonnen wurde. Die auf diese Weise erhaltenen Kulturüberstände wurden
bis zur Verwendung bei –80°C aufbewahrt.
-
Die
vom Plasmid pAMoPRSAWP1 codierte α-2,8-Sialyltransferase
wird auf die sektretorische Weise in Form eines Proteins exprimiert,
das mit der IgG-Bindungsregion von Protein A fusioniert ist, und
kann daher unter Verwendung von IgG Sepharose einfach aufgereinigt
werden. Daher wurde zu dem auf die oben beschriebene Weise erhaltenen
Kulturüberstand
Natriumazid bis zu einer Endkonzentration von 0,1% zugegeben, 15 μl IgG Sepharose
(Pharmacia), die gemäß dem beiliegenden
Handbuch vorbehandelt war, wurden zugegeben und das Gemisch wurde über Nacht
bei 4°C
leicht gerührt.
Anschließend
wurde die IgG Sepharose durch Zentrifugation (160 × g, 10
Minuten) gewonnen und mit drei 1 ml-Aliquoten phosphatgepufferter Saline [PBS;
8 g/l Natriumchlorid, 0,2 g/l Kaliumchlorid, 1,15 g/l Dinatriumhydrogenphosphat
(wasserfrei), 0,2 g/l Kaliumdihydrogenphosphat, 0,1% Natriumazid]
gewaschen und in 20 μl
RPMI1640-Medium (serumfrei) suspendiert. Unter Verwendung dieser
IgG-Sepharose-Suspension wurde die GD3-Synthetase-Aktivität über die
herkömmliche
Methode bestimmt [Samuelson: Methods in Enzymology, 138, 567; Basu
et al.: Methods in Enzymology, 138, 575]. Nach 4-stündiger Durchführung der
Reaktion in 10 μl
eines Assay-Gemisches [0,1 M Cacodylsäure-Hydrochlorid (pH 6,0),
20 mM Manganchlorid, 1% Triton, 120 μM CMP-[14C]-Sialylsäure (Amersham),
10 μg Substrat-Glycolipid, die oben
erwähnte
IgG-Sepharose-Suspension (5 μl)]
bei 37°C
wurden 200 μl
PBS zugegeben und das erhaltene Gemisch auf eine C-18-Säule (100
mg; Whatman) aufgetragen. Nach Waschen mit 3 ml Wasser wurde das
an die Säule
adsorbierte Glycolipid mit 1 ml Methanol und 1 ml Chloroform-Methanol
(1:1) eluiert und das Lösungsmittel
mit gasförmigem
Stickstoff abdestilliert. Anschließend wurde das Glycolipid in
10 μl Chloroform
gelöst
und damit eine Hochleistungs-Dünnschichtchromatographie
(nachfolgend hier als „HPTLC" bezeichnet) unter
Verwendung von Chloroform-Methanol-Kaliumchlorid (55:45:10) als
Entwicklungslösungsmittel-System
durchgeführt.
Die HPTLC-Platte nach der Chromatographie wurde mit einem Bioimaging-Analyser
des Modells BAS2000 (Fujix) zur Identifizierung und Quantifizierung
des radiomarkierten Produkts analysiert. Die verwendeten Substrate
waren Lactosylceramid (nachfolgend hier als „LacCer" bezeichnet) und die Ganglioside GM3,
GM2, GM1b, GD3, GD1a, GD1b und GT1b. GM3 und GD3 wurden über die
herkömmliche
Methode [Hanai et al.: Journal of Biological Chemstry, 263, 10915–10921 (1988);
Hanai et al.: Anticancer Reserach, 10, 1579–1586 (1990)] hergestellt.
LacCer, GM2, GM1b, GD1a und GD1b wurden von Sigma bezogen. GT1b
wurde von der Biosynth AG bezogen. Die Produktidentifizierung erfolgte
durch Vergleich der Position nach Entwicklung mit der Position von
Standard-Glycolipiden. Die Standard-Glycolipide wurden unter Verwendung
von Oricinol-Schwefelsäure
nachgewiesen. Die auf diese Weise erhaltenen Ergebnisse sind in 24 gezeigt.
Bei Verwendung der IgG-Sepharose, die durch Mischen mit Kulturüberstand
von Namalwa-Zellen, die das darin eingeführte pAMoPRSAWP1 tragen, behandelt
wurde, wurde GD3-Synthetase-Aktivität (Aktivität, welche die Synthese von
GD3 aus GM3 synthetisiert) nachgewiesen (das in 1 ml Medium hergestellte
sekretorische Enzym bewirkte die Herstellung von 0,1 Picomol GD3
pro Stunde), während
keine derartige Aktivität
nachgewiesen wurde, wenn die IgG-Sepharose verwendet wurde, die
vom Kulturüberstand
von Namalwa-Zellen, die den darin eingeführten Vektor pAMoPRSA trugen,
abgeleitet wurde. Da kein anderes Glycolipid außer GM3 als Substrat der von
pAMoPRSAWP1 codierten Sialyltransferase fungierte, wurde weiterhin
gezeigt, dass die Sialyltransferase eine α-2,8-Sialyltransferase (GD3-Synthetase)
mit hoher Substratspezifität
für GM3
ist (24).
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Die
oben beschriebenen Ergebnisse zeigen, dass die erfindungsgemäße α-2,8-Sialyltransferase
fusioniert mit der IgG-Bindungsregion von Protein A von Staphylococcus
aureus im Kulturüberstand
hergestellt werden kann und dass das Sekretionsprodukt unter Verwendung
von IgG-Sepharose einfach gewonnen und aufgereinigt werden kann.
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Industrielle Anwendbarkeit
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Wie
hier im Detail oben beschrieben wird durch die vorliegende Erfindung
eine α-2,8-Sialyltransferase bereitgestellt,
die beispielsweise brauchbar ist für die Herstellung von Kohienhydratketten
mit einer nützlichen physiologischen
Aktivität,
beispielsweise des Gangliosids GD3 und Modifikationen davon.
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