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Gebiet der
Erfindung
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Die
vorliegende Erfindung betrifft Plasmide, die in der Gentherapie
eingesetzt werden können,
und zugehörige
Verfahren.
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Hintergrund
der Erfindung
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Bei
menschlichem Krebs treten verschiedene genetische Anomalien auf,
die zu neoplastischen Transformationen und Malignität beitragen.
Eine Instabilität
des Genoms führt
zu Mutationen, die Zellproliferation, Angiogenese, Metastasen und
Tumorimmunogenität
beeinflussen. Obwohl man heute schon mehr über die molekulare Grundlage
von Krebs weiß,
sind immer noch viele Malignitäten
resistent gegenüber
herkömmlichen
Behandlungsformen. Die Definition von tumorassoziierten genetischen
Mutationen hat jedoch erhöhtes Interesse
an Krebs als Ziel der Gentherapie geweckt. Immuntherapie hat sich
als viel versprechender erster Ansatz zur Behandlung von Malignität herausgestellt.
Tatsächlich
sprechen bestimmte Krebsarten, wie beispielsweise Melanome oder
Nierenzellkarzinome, besser auf eine Modulation der Immunfunktion
an, möglicherweise
weil das Immunsystem dazu gebracht werden kann, mutierte Genprodukte
in diesen Zellen zu erkennen. Herkömmlicherweise umfassten immuntherapeutische
Ansätze
die Verabreichung von nichtspezifischen Immunmodulatoren, wie z.B.
Bacillus-Calmette-Guerin (BCG), Cytokinen und/oder passive T-Zellen-Immunisierung,
die in Tiermodellen (B. Zbar et al., J. Natl. Canc. Inst. 46, 831
(1971); S.A. Rosenberg et al., J. Exp. Med. 16, 1169 (1985); S.
Shu und S.A. Rosenberg, Cancer Res. 45, 1657 (1985); P.J. Spiess
et al., J. Natl. Canc. Inst. 79, 1067; T. Chou et al., J. Immunol.
140, 2453 (1988); H. Yoshizawa et al., J. Immunol. 147, 729 (1991))
und beim Menschen (D.L. Morton et al., Ann. Surg. 180, 635 (1974);
S.A. Rosenberg et al., Ann. Surg. 210, 474 (1989); S.A. Rosenberg
et al., N. Eng. J. Med. 319, 1676 (1988); R.L. Kradin et al., Lancet
577 (1989)) zu viel versprechenden Ergebnissen führten. Vor kurzem wurden beim
Versuch, die Wirksamkeit der Immuntherapie zu verbessern, molekulargenetische
Eingriffe entworfen. Arbeitsvorschriften für den Transfer von menschlichen
Genen wurden ausgearbeitet, um den Transport von Lymphozyten in
Melanomtumoren zu überwachen
(S.A. Ro senberg et al., N. Eng. J. Med. 323, 570 (1990)) oder um
Cytokingene in Tumorzellen einzuführen, um eine Immunreaktion
des Wirten auf den verbleibenden Tumor zu stimulieren (S.A. Rosenberg, Hum.
Gene Ther. 3, 57 (1992)).
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Vor
kurzem wurde ein neuer molekulargenetischer Eingriff für menschliche
Malignität
entwickelt. Dieser Ansatz basiert auf der direkten Übertragung
von rekombinanten Genen in etablierte Tumoren in vivo, um sie während ihres
Wachstums in situ genetisch zu modifizieren. In Tiermodellen signalisiert
die Einführung
eines Gens, das für
ein fremdes Haupthistokompabilitätskomplex-
(MHC-) Protein (Klasse I) kodiert, in vivo dem Immunsystem, auf
das fremde Antigen zu reagieren (G.E. Plautz et al., Proc. Natl.
Acad. Sci. USA 90, 4645 (1993); E.G. Nabel et al., Proc. Natl. Acad.
Sci. USA 89, 5157 (1992)). Noch wichtiger ist, dass, wenn das Gen in
vivo in etablierte Tumoren transduziert wird, auch eine zytolytische
T-Zell-Reaktion gegen unmodifizierte Tumorzellen ausgelöst wird.
In Mäusemodellen
führte
dieser Ansatz zu signifikanten Verringerungen des Tumorwachstums
und in manchen Fällen
sogar zu einer kompletten Remission (G.E. Plautz et al., Proc. Natl.
Acad. Sci. USA 90, 4645 (1993)). Aufgrund dieser Studien erteilte
das Recombinant DNA Advisory Committee of the National Institutes
of Health vor kurzem die Genehmigung zur Durchführung eines klinischen Versuchs
an Menschen, bei dem die direkte Übertragung eines menschlichen
Transplantationsantigens eingesetzt wurde, um Malignität zu behandeln.
In diesem Versuchsprotokoll wurden die Durchführung eines direkten Gentransfers
an Menschen und die Verwendung eines nichtviralen Vektors vorgeschlagen,
der einige Sicherheitsbedenken in Bezug auf virale Vektoren zerstreute.
Dieser klinische Versuch umfasste die Behandlung von Patienten mit
metastatischen Melanomen an subkutanen Läsionen. Die Behandlung bestand
aus einer intratumoralen Injektion des menschlichen Klasse-I-MHC-Gens
HLA-B7, das an ein kationisches Liposom, DC-Cholesterin, komplexiert
worden war (G.J. Nabel, Hum. Gene Ther. 3, 705 (1992); X. Gao und
L. Huang, Biochem. Biophys. Res. Commun. 179, 280 (1991)). Diese
Patienten erhielten steigende Dosen des DNA-Liposom-Komplexes. Die
Expression von rekombinanten Genen, die Toxizität und die Immunantwort auf
die Behandlung werden bewertet. Wie schon in Tierstudien gezeigt
wurde, führt
diese Art des direkten Gentransfers in vivo weder in kurzfristigen
noch in langfristigen Studien zu Toxizität (G.J. Nabel, Hum. Gene Ther.
3, 399 (1992); G.J. Nabel, Hum. Gene Ther. 3, 705 (1992); M.J. Stewart
et al., Hum. Gene Ther. 3, 267 (1992)). Alles in allem zielten diese Studien
darauf ab, zu bestimmen, ob direkter Gentransfer eine geeignete
Behandlungsform für
Malignität
darstellt.
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Direkter Gentransfer
und Modulation des Immunsystems
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Die
Verwendung von In-vivo-Genanlieferung mithilfe eines Katheters stellte
eine Modellsystem zur Einführung
von rekombinante Gene enthaltenden Molekülen an bestimmten Stellen in
vivo bereit. Frühe
Studien konzentrierten sich auf den Nachweis, dass spezifische Reportergene
in vivo exprimiert werden konnten (E.G. Nabel et al., Science 249,
1285 (1990); E.G. Nabel et al., Science 244, 1342 (1989)). Nachfolgende
Studien waren darauf ausgerichtet, zu bestimmen, ob an Transferstellen
von rekombinanten Genen spezifische biologische Reaktionen ausgelöst werden
können.
Um diese Frage zu beantworten, wurde ein stark immunogenes Molekül, ein fremder
Haupthistokompatibilitätskomplex
(MHC), verwendet, um in der iliofemoralen Arterie eines Schweinemodells
eine Immunreaktion auszulösen.
Das menschliche HLA-B7-Gen wurde unter Verwendung von direktem Gentransfer
mit einem retroviralen Vektor oder einem DNA-Liposom-Komplex eingeführt (E.G.
Nabel et al., Proc. Natl. Acad. Sci. USA 90, 5157 (1992)). Bei beiden
Verabreichungssystemen konnte an bestimmten Stellen innerhalb der
Gefäßwand die
Expression des rekombinanten HLA-B7-Genprodukts nachgewiesen werden.
Noch wichtiger ist, dass die Expression dieses fremden Histokompatibiltiätsantigens
an genetischen Modifikationsstellen eine immunologische Reaktion
auslöste.
Diese Reaktion umfasste ein granulomatöses mononucleares Zellinfiltrat
ab dem 10. Tag nach der Einführung
des rekombinanten Gens. Diese Reaktion hörte 75 Tage nach dem Gentransfer
auf; eine spezifische zytolytische Z-Zellreaktion gegen das HLA-B7-Molekül blieb
aber. Diese Studie zeigte, dass durch die Einführung eines fremden rekombinanten Gens
an einer spezifischen Stelle in vivo eine spezifische immunologische
Reaktion ausgelöst
werden kann. Außerdem
wies diese Studie erstmals darauf hin, dass direkter Gentransfer
von spezifi schen rekombinanten Genen eine Immunantwort auf das Produkt
dieses Gens in vivo auslösen
kann (E.G. Nabel et al., Proc. Natl. Acad. Sci. USA 89, 5157 (1992)).
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Diese
Studien ließen
vermuten, dass die Einführung
der geeigneten rekombinanten Gene verwendet werden könnte, um
das Immunsystem zu stimulieren, ihre Produkte in vivo zu erkennen.
Außerdem
ergab dieser Ansatz ein allgemeines Verfahren zur Induktion einer
spezifischen Stelle in vivo. Um zu bestimmen, ob direkter Gentransfer
zur Behandlung einer Krankheit eingesetzt werden kann, wurde ein
Mäusemodell
einer Malignität
entwickelt. Der direkte Gentransfer eines allogenen Histokompatibilitätskomplexgens
in einen Mäusetumor
löste nicht
nur eine Immunantwort auf das fremde MHC-Protein aus, sondern auch
auf vorher nicht erkannte tumorassoziierte Antigene. Diese Immunantworten
hingen von der T-Zelle ab, und diese tumorassoziierten Proteine
wurden im Kontext des Selbst-Haupthistokompatibilitätskomplexes
erkannt. Bei Tieren, die gegenüber
einem spezifischen MHC-Haplotyp präsensibilisiert worden waren,
konnte direkter Gentransfer in etablierte Tumoren das Tumorwachstum
verringern, und in manchen Fällen
führte
er sogar zu einer kompletten Tumorregression (G.E. Plautz et al.,
Proc. Natl. Acad. Sci. USA 90, 4645 (1993)). Diese Studien zeigten,
dass der direkte Gentransfer von fremden MHC-Genen in Tumoren möglicherweise
therapeutische Wirkungen aufweist, die eventuell zur Behandlung
von Malignität
genutzt werden können.
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Immuntherapie
von Malignität
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In
manchen Fällen
scheint das Immunsystem zur Überwachung
und Zerstörung
von neoplastischen Zellen beizutragen, und zwar durch die Mobilisierung
von entweder zellulären
oder humoralen Immuneffektoren. Zelluläre Mediatoren einer Antitumoraktivität umfassen
MHC-restringierte zytotoxische T-Zellen, natürliche Killer- (NK-) Zellen
(R.K. Oldham, Canc. Metast. Rev. 2, 323 (1983); R.B. Herberman,
Concepts Immunopathol. 1, 96 (1985)) und lymphokinaktivierte Killer-
(LAK-) Zellen (S.A. Rosenberg, Immunol. Today 9, 58 (1988)). Zytolytische
T-Zellen, die Tumoren infiltrieren, wurden isoliert und charakterisiert
(I. Yron et al., J. Immunol. 125, 238 (1980)).
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Diese
tumorinfiltrierenden Lymphozyten (TIL) lysieren Zellen vom Tumor,
von dem sie stammen, selektiv (P.J. Spiess et al., J. Natl. Canc.
Inst. 79, 1067; S.A. Rosenberg, et al., Science 223, 1318 (1986)).
Makrophagen können
ebenfalls neoplastische Zellen durch antikörperabhängige Mechanismen (J. Marcelletti
und P. Furmanski, J. Immunol. 120, 1 (1978); P. Ralph et al., J.
Exp. Med. 167, 712 (1988)) oder durch eine durch Substanzen, wie
z.B. BCG, ausgelöste
Aktivierung töten
(P. Alexander, Natl. Cancer Inst. Monogr. 39, 127 (1973)).
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Cytokine
können
auch an der Antitumorreaktion teilnehmen, entweder durch direkte
Wirkung auf das Zellwachstum oder durch die Aktivierung von zellulärer Immunität. Die zytostatischen
Wirkungen des Tumor-Nekrose-Faktors-α (TNF-α) (L.J. Old, Science 230, 630
(1985)) und von Lymphotoxin (M.B. Powell et al., Lymphokin Res.
4, 13 (1985)) können
zum Tod von neoplastischen Zellen führen. Interferon-γ (IFN-γ) erhöht die Klasse-I-MHC-Zelloberflächenexpression
deutlich (P. Lindahl et al., Proc. Natl. Acad. Sci. USA 70, 2785 (1973);
P. Lindahl et al., Proc. Natl. Acad. Sci. USA 73, 1284 (1976)) und
wirkt mit TNF-α bei
der Erzeugung dieses Effekts zusammen (L.J. Old, Nature 326, 330
(1987)). Koloniewachstum stimulierende Faktoren, wie z.B. G-CSF
und GM-CSF, aktivieren Neutrophile und Makrophagen, sodass diese
Tumorzellen direkt lysieren (S.C. Clark und R. Kamen, Science 236,
1229 (1987)), und Interleukin-2 (IL-2) aktiviert Leu-19+-NK-Zellen, sodass
diese lymphokinaktivierte Killerzellen (LAK) erzeugen, die zur Lyse
von autologen, syngenen oder allogenen Tumorzellen, nicht aber von
normalen Zellen, fähig
sind (S.A. Rosenberg, Immunol. Today 9, 58 (1988); M.T. Lotze et
al., Cancer Res. 41, 4420 (1981); C.S. Johnson et al., Cancer Res.
50, 5682 (1990)). Die LAK-Zellen lysieren Tumorzellen ohne Präimmunisierung
oder MHC-Restriktion (J.H. Phillips und L.L. Lanier, J. Exp. Med.
164, 814 (1986)). Interleukin-4 (IL-4) erzeugt ebenfalls LAK-Zellen
und agiert synergistisch mit IL-2 bei der Erzeugung von tumorspezifischen
Killerzellen (J.J. Mule et al., J. Immunol. 142, 726 (1989)).
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Da
die meisten Malignitäten
in immunkompetenten Wirten auftreten, ist es wahrscheinlich, dass
Tumorzellen Mechanismen entwickelt haben, um der Abwehr des Wirten
zu entkommen, vielleicht durch die Entwicklung von sukzessive weniger
immunogenen Klonen (G. Klein und E. Klein, Proc. Natl. Acad. Sci.
USA 74, 2121 (1977)). Verschiedene Studien lassen vermuten, dass
eine verringerte Expression von MHC-Molekülen einen Mechanismus bereitstellen
könnte,
um der Detektion durch das Immunsystem zu entkommen. Normalerweise
wird das Klasse-I-MHC-Glykoprotein
auf unterschiedlichsten Geweben stark exprimiert, und in Zusammenhang
mit β-2-Mikroglobulin
präsentiert
es CD8-positiven T-Zellen endogen synthetisierte Peptidfragmente
durch spezifische Wechselwirkungen mit dem CD8/T-Zellrezeptorkomplex (P.J. Bjorkman und
P. Parham, Ann. Rev. Biochem. 59, 253 (1990)). Eine defiziente Expression
von Klasse-I-MHC-Molekülen
könnte
die Fähigkeit
von Tumorzellen einschränken,
zytotoxischen T-Zellen Antigene zu präsentieren. Frisch isolierten Zellen
von natürlich
vorkommenden Tumoren fehlen Klasse-I-MHC-Antigene oft vollständig oder sie weisen eine verringerte
Expression auf (C.A. Holden et al., J. Am. Acad. Dermatol. 9, 867
(1983); N. Isakov et al., J. Natl. Canc. Inst. 71, 139 (1983); W.
Schmidt et al., Immunogen. 14, 323 (1981); K. Funa et al., Lab Invest.
55, 185 (1986); L.A. Lampson et al., J. Immunol. 130, 2471 (1983)).
Eine verringerte Klasse-I-MHC-Expression könnte auch das Wachstum dieser
Tumoren erleichtern, wenn sie in syngene Rezipienten transplantiert
werden. Verschiedene Tumorzelllinien, die geringe Werte an Klasse-I-MHC-Proteinen
aufweisen, werden weniger onkogen, wenn Expressionsvektoren, die
für das
relevante Klasse-I-MHC-Antigen
kodieren, eingeführt
werden (K. Tanaka et al., Science 228, 26 (1985); K. Hui et al.,
Nature 311, 750 (1984); R. Wallich et al., Nature 315, 301 (1985);
H-G. Ljunggren und K. Karre, J. Immunogenet. 13, 141 (1986); G.J.
Hammerling et al., J. Immunogenet. 13, 153 (1986)). In einigen Versuchen
verliehen Tumorzellen, die ein Klasse-I-MHC-Gen exprimieren, naiven
Rezipienten Immunität
gegen den parentalen Tumor (K. Hui und F. Grosveld, N. Festenstein,
Nature 311, 750 (1984); R. Wallich et al., Nature 315, 301 (1985)).
Der absolute Wert der Klasse-I-MHC-Expression stellt jedoch nicht
den einzigen Faktor dar, der die Tumorigenität oder Immunogenität von Tumorzellen
beeinflusst. In einer Studie wiesen Mäusemammaadenokarzinomzellen,
die mit 5-Azacytidin behandelt und aufgrund erhöhter Werte der Klasse-I- MHC-Expression selektiert
worden waren, im Vergleich zur Elternlinie keine veränderte Tumorigenität auf (D.A.
Carlow et al., J. Natl. Canc. Inst. 81, 759 (1989)).
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Die
Immunantwort auf Tumorzellen kann durch systemische Verabreichung
von IL-2 (M.T. Lotze et al., J. Immunol. 135, 2865 (1985)) oder
IL-2 mit LAK-Zellen (S.A. Rosenberg et al., N. Eng. J. Med. 316,
889 (1987); C.S. Johnson et al., Leukemia 3, 91 (1989)) stimuliert
werden. Klinische Studien unter Verwendung von tumorinfiltrierenden
Lymphozyten sind ebenfalls im Laufen (S.A. Rosenberg et al., N.
Eng. J. Md. 232, 570 (1990)). Vor kurzem untersuchten mehrere Studien
die tumorsuppresive Wirkung der Lymphokinproduktion durch genetisch
veränderte
Tumorzellen. Die Einführung
von Tumorzellen, die mit einem IL-2-Expressionsvektor transfiziert
wurden, in syngene Mäuse
stimulierte eine MHC-Klasse-I-restringierte zytolytische T-Lymphozytenreaktion,
die gegen darauf folgende Provokation mit der parentalen Tumorzelllinie
schützte
(E.R. Fearon et al., Cell 60, 397 (1990)). Die Expression von IL-4
durch Plasmazytome oder Mammaadenokarzinomzellen führte zur
einer starken Antitumorwirkung, die durch die Infiltration von Eosinophilen
und Makrophagen vermittelt wurde (R.I. Tepper et al., Cell 57, 503
(1989)). Diese Studien zeigen, dass Cytokine, die in hohen lokalen Konzentrationen
exprimiert werden, wirksame Antitumorwirkstoffe darstellen.
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Ein
alternativer Ansatz wurde kürzlich
vorgeschlagen, bei dem eine Antitumorreaktion durch die Einführung eines
allogenen Klasse-I-MHC-Gens in etablierte menschliche Tumoren (w.o.)
stimuliert wird. Die Antigenität
von Tumorzellen wurde vorher durch die Expression von viralen Antigenen
durch Infektion von Tumorzellen (J. Lindenmann und P.A. Klein, J.
Exp. Med. 126, 93 (1967); Y. Shimizu et al., Eur. J. Immunol. 14,
839 (1984); H. Yamaguchi et al., Cancer Immunol. Immunother. 12,
119 (1982); M. Hosokama, Cancer Res. 43, 2301 (1983); V. Shirrmacher
und R. Heicappell, Clin. Exp. Metastasis 5, 147 (1987)) oder Expression
von allogenen Antigenen, die durch die Hybridisierung von somatischen
Zellen eingeführt
wurden (J.F. Watkins und L. Chen, Nature 223, 1018 (1969); N. Kuzumaki
et al., Eur. J. Cancer. 15, 1253 (1979)) verändert. Allogene Klasse-I-MHC-Gene
wurden durch Transfektion und darauf folgende Selektion in vitro
in Tumorzellen eingeführt.
Diese Versuche erga ben einige widersprüchliche Ergebnisse. In einem
Fall führte
die Transfektion eines allogenen Klasse-I-MHC-Gens (H-2Ld) in einen H-2b-Tumor
zu einer immunologischen Abstoßung
der transduzierten Zellen und löste
außerdem
eine Transplantationsresistenz gegen die Elterntumorzellen aus (T.
Itaya et al., Cancer Res. 47, 3136 (1987)). In einem anderen Fall
führte
die Transfektion von H-2b-Melanomzellen mit
dem H-2Dd-Gen zu keiner Abstoßung (J.E.
Talmadge et al., Proc. Amer. Assoc. for Cancer Res. 26, 59 (1985)),
aber die erhöhte
differenzielle Expression von H-2D-Produkten in Bezug auf H-2K könnte sich
auf das metastatische Potenzial und die Immunogenität von Tumorzellen
ausgewirkt haben (J. Gopas et al., Adv. Cancer Res. 53, 89 (1989)).
Die Auswirkungen der Expression des allogenen H-2K-Gens in Tumorzellen
wurde in einer weiteren Studie untersucht (G.A. Cole et al., Proc.
Natl. Acad. Sci. USA 84, 8613 (1987)). Mehrere Subklone, die in
vitro selektiert worden waren und ein allogenes Gen exprimierten,
wurden in Mäusen
abgestoßen, die
für die
Elterntumorlinie syngen waren, aber andere Subklone unterschieden
sich bei der Bildung von Tumoren nicht von der parentalen, untransduzierten
Linie. Diese Erkenntnisse lassen vermuten, dass Unterschiede von
Klon zu Klon beim In-vivo-Wachstum
und bei der tumorigenen Kapazität
zu anderen Modifikationen von Zellen führen können, die durch die Transfektion
oder das Subklonierungsverfahren ausgelöst werden, was sich auf ihre
Tumorigenität
auswirkt. Diese Klonunterschiede können minimiert werden, indem
eine Population von Zellen direkt in vivo transduziert wird.
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Gentherapeutische
Ansätze
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Das
Immunsystem kann vor Krebs schützen
und eine wichtige Rolle als Zusatzbehandlung von Malignität spielen.
Lymphokinaktivierte Killerzellen (LAK) und tumorinfiltrierende Lymphozyten
(TIL) können
neoplastische Zellen lysieren und eine teilweise oder vollständige Tumorabstoßung auslösen. Die
Expression von Cytokingenen in malignen Zellen hat ebenfalls die
Tumorregression gefördert.
Da derzeitige Strategien zur Stimulation einer Immunantwort gegen
Tumorzellen Tumoren oft nicht auslöschen, besteht ein wichtiges
Ziel der Immuntherapie in der Verbesserung derzeiti ger Verfahren
und in einem besseren Verständnis
der Mechanismen der Immunerkennung.
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Ein
Modell für
die Immuntherapie von Malignität
unter Verwendung eines Gens, das für ein Transplantationsantigen,
ein allogenes Klasse-I-Haupthistokompatibilitätskomplex- (MHC-) Antigen,
kodiert und in vivo durch DNA/Liposom-Transfektion in menschliche
Tumoren eingeführt
wird, wurde beschrieben (G.J. Nabel, Hum. Gene Ther. 3, 399 (1992);
G.J. Nabel, Hum. Gene Ther. 3, 705 (1992)). Die Expression von allogenen MHC-Antigenen
auf Tumorzellen stimuliert die Immunität gegen sowohl das allogene
MHC-Gen auf transduzierten Zellen sowie gegen vorher unerkannte
Antigene in unmodifizierten Tumorzellen (G.E. Plautz et al., Proc.
Natl. Acad. Sci. USA 90, 4645 (1993)). Die Einführung eines allogenen MHC-Gens
in vivo direkt in Tumoren führte
zu teilweisen Tumorregressionen sowie zu der spezifischen zytotoxischen
T-Zellreaktion auf andere Antigene. In einer kürzlichen Studie an Menschen
wurde bei solch einer Behandlungsform keine Toxizität nachgewiesen.
Ein Ziel der vorliegenden Erfindung besteht in der Optimierung dieses
gentherapeutischen Ansatzes.
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ZUSAMMENFASSUNG
DER ERFINDUNG
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Die
Erfindung stellt einen polycistronischen Plasmidvektor bereit, worin
der Vektor ein erstes Cistron, das für ein MHC-Klasse-I-Antigen
kodiert, und ein zweites Cistron umfasst, das für ein β-2-Mikroglobulin kodiert.
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Der
Vektor kann außerdem
eine Ribosomenbindungsstelle umfassen, z.B. eine Ribosomenbindungsstelle,
die vom EMC-Virus stammt.
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Der
Vektor kann einen Promotor umfassen, der operabel mit einem der
Cistrone verbunden ist, wobei der Promotor von einer RSV-LTR stammt.
In einer Ausführungsform
wurde das zu dem RSV native Polyadenylierungssignal mutiert. Solch
ein Vektor kann ein Rinderwachstumshormongen-Polyadenylierungssignal
umfassen.
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Ein
Vektor der Erfindung kann eine Kozak-Translationsinitiationssequenz
CACCATGG umfassen, welche die Expression eines beliebigen der Cistrone
erleichtert.
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Ein
Vektor der Erfindung kann außerdem
einen selektierbaren Marker umfassen, der Resistenz gegen Kanamycin
verleiht.
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Ein
Vektor der Erfindung kann außerdem
einen Replikationsstartpunkt umfassen, der von pBR322 stammt.
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In
dem Vektor kann das MHC-Antigen HLA-B7 sein.
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Der
Vektor kann eine Transkriptionseinheit, worin die Cistrone in der
Transkriptionseinheit unter der Kontrolle eines einzelnen RSV-LTR-Promotors
organisiert sind, eine interne Eintrittsstelle für Ribosomen, die zwischen den
Cistronen positioniert ist, eine Rinderwachstumshormongen-Polyadenylierungssignalsequenz, die
operabel mit der Transkriptionseinheit verbunden ist, einen selektierbaren
Marken, der operabel für
Kanamycinresistenz kodiert, und eine pBR322-Sequenz, die einen prokaryotischen
Replikationsstartpunkt enthält, umfassen.
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Der
Vektor kann die in Seq.-ID Nr. 1 angeführte DNA-Sequenz aufweisen.
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Der
Vektor kann ein Cytokingen umfassen.
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Die
Erfindung stellt ferner eine pharmazeutische Zusammensetzung bereit,
die einen der oben angeführten
Vektoren umfasst.
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In
der pharmazeutischen Zusammensetzung kann der Vektor zusammen mit
einem transfervereinfachendes Vehikel vorliegen. Das Vehikel kann
eine transfektionsvereinfachende kationische Lipidformulierung umfassen.
Die kationische Lipidformulierung kann DMRIE-DOPE sein. Das DMRIE-DOPE
kann ein Molverhältnis von
5:5 aufweisen. Das Vehikel kann einen infektionsvereinfachenden
viralen Vektor umfassen.
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Eine
pharmazeutische Zusammensetzung der Erfindung kann in einem gentherapeutischen
Verfahren verwendet werden, z.B. einer Gentherapie zur Behandlung
von Melanomkrebs. Die pharmazeutische Zusammensetzung kann zur Verabreichung
mithilfe eines Katheters oder mittels intratumoraler Injektion bestimmt sein.
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Die
vorliegende Erfindung stellt ferner die Verwendung eines Vektors
gemäß der Erfindung
bei der Herstellung eines Medikaments zur Behandlung einer neoplastischen
Erkrankung, z.B. Melanomkrebs, bereit. Das Medikament umfasst vorzugsweise
außerdem
eine transfektionsvereinfachende kationische Lipidformulierung,
z.B. DMRIE-DOPE. Das DMRIE-DOPE kann ein Molverhältnis von 5:5 aufweisen. Das
Medikament kann zur Verabreichung mithilfe eines Katheters oder
mittels intratumoraler Injektion bestimmt sein.
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BESCHREIBUNG
DER BEVORZUGTEN AUSFÜHRUNGSFORMEN
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Die
vorliegende Erfindung betrifft den Transfer eines menschlichen Transplantationsantigens
zur Behandlung von Malignität.
Sie umfasst (1) Modifikationen des Vektoraufbaus, welche die Expression
in vivo fördern;
(2) die Entwicklung eines wirksameren kationischen Liposoms und
anderer Vehikel zur Verbesserung der Effizienz der Genanlieferung;
(3) die Optimierung der Genanlieferung; und (4) die Anwendung an
unterschiedlichen Tumorzelltypen.
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Die
Antitumor-Immunantwort kann durch Präimmunisierung und Verabreichung
von Cytokinen, einschließlich
Nekrosefaktor-α,
Interferon-γ und
Interleukin-2, verstärkt
werden oder in Kombination mit passiver Immunisierung oder TIL-Therapie
verwendet werden. Die vorliegende Erfindung betrifft eine alternative
Strategie für
die Immuntherapie von Malignität
und optimierte Vektoren zur Verwendung bei solch einer Behandlung.
Anpassungen dieses Verfahrens können
auch bei der Behandlung anderer menschlicher Erkrankungen eingesetzt
werden.
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Vektormodifikationen
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Vektoren
werden bereitgestellt, die einige oder alle der hierin beschriebenen
Modifikationen enthalten, um ihre Wirksamkeit und Sicherheit zu
erhöhen,
z.B. ein Plasmid mit der in Seq.-ID Nr. 1 dargelegten Sequenz. Außerdem sind
die Merkmale, die diesen Vektor und einen zweiten Vektor mit der
Sequenz Seq.-ID Nr. 2 charakterisieren, in den nachstehenden Tabellen
1 und 2 zusammengefasst. Ferner sind in den Beispielen 1 und 2 Herstellungsmöglichkeiten
für diese
beiden Vektoren erläutert;
andere Herstellungsverfahren sind Fachleuten auf dem Gebiet der
Erfindung bekannt.
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Die
Optimierung der Vektoren umfasst die Inkorporation von Sequenzen,
die für
geeignete Peptide kodieren, und die Maßschneiderung von Stellen,
um die Genexpression zu maximieren. Ein Peptid wird als Translationsprodukt
gesehen, egal wie groß es
ist und ob es nach der Translation modifiziert wurde oder nicht, wie
das beispielsweise bei der Glykosylierung und Phosphorylierung der
Fall ist.
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In
einem Versuch wurde beobachtet, dass die Expression von HLA-B7 durch
die Entfernung eines nativen Introns und das Hinzufügen einer
Consensus-Translationsinitiationssequenz
verbessert wird. Siehe Beispiel 3.
-
In
einem weiteren Versuch wurde der Einschluss des β-2-Mikroglobulingens auf dem
gleichen Vektor, der für
ein Klasse-I-MHC-Gen kodiert, in Bezug auf die Synthese des gesamten
Histokompatiblitätsmoleküls untersucht,
das aus diesen beiden Genprodukten besteht. Normalerweise werden
diese beiden Ketten gemeinsam zur Zelloberfläche transportiert. Einige menschliche
Krebszellen exprimieren jedoch kein endogenes β-2-Mikroglobulin, wodurch ihre
Fähigkeit
eingeschränkt
wird, Klasse 1 stabil auf der Zelloberfläche zu exprimieren. Die Erfinder
haben herausgefunden, dass der Einschluss des β-2-Mikroglobulingens auf dem
gleichen Plasmid die Expression in diesen sonst resistenten Zellen
erlaubt und die Expression in anderen Zellen verbessert, wodurch
ein möglicher
Resistenzmechanismus umgangen wird. Siehe Beispiel 4.
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Eine
weitere Modifikation der Vektoren umfasst die Expression eines Cytokingens
zusätzlich
zu Klasse-I-MHC und β-2-Mikroglobulin.
Die Entwicklung von Cytokinen, wie z.B. IL-2 oder GM-CSF, könnte weitere lokale
T-Zellimmunität
gegen Tumoren stimulieren und die Erkennung von tumorassoziierten
Antigenen verbessern. In Versuchen an Tiermodellen führte die
Einführung
von IL-2 zu verbesserter Antitumorwirksamkeit (E.R. Fearon et al.,
Cell 60, 397 (1990)). Siehe Beispiel 5.
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Demgemäß werden
Vektoren bereitgestellt, die von bakteriellen Plasmiden stammen.
Plasmidvektoren sind wahrscheinlich zumindest genauso sicher wie
herkömmliche
virale Vektoren, da sie nicht in eine Verpackungszelllinie eingeführt werden,
wodurch die Inkorporation von anderen rekombinanten Genprodukten
in das Anlieferungsvehikel ausgeschlossen wird. Außerdem könnten Plasmidvektoren
sogar sicherer sein, da das Anlieferungsvehikel wahrscheinlich nicht
in das Wirtsgenom eingeführt
wird, wodurch die Gefahr von Insertionsmutagenese verringert wird.
Ferner müssen
Zellen, die für
fremde Histokompatibilitätsantigene
kodierende Gene exprimieren, nach einigen Wochen durch das Immunsystem
des Wirts in situ entfernt werden, wodurch Bedenken in Bezug auf
eine andauernde Expression von implantierten Genen in vivo minimiert
werden. Um die Sicherheit zu maximieren, werden vorzugsweise immunmodulierende
Wirkstoffe, wie z.B. Cytokine, auf dem gleichen Transkript wie MHC-Antigene
inkludiert, wodurch die Expression des Cytokingens mit der Expression
des fremden Histokompatibilitätsantigens
in Verbindung gesetzt wird, wodurch wiederum sichergestellt wird,
dass andere exogene Sequenzen nur vorübergehend exprimiert werden.
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Die
Optimierung von Plasmidvektoren kann auf jede beliebige Stufe im
Lebenszyklus des Plasmids ausgerichtet sein, sowohl in Kultur als
auch im Tier, und sowohl während
der Transkription von Genen als auch während der Translation in Peptide
stattfinden. In einer Ausführungsform
der Erfindung wird Plasmid-DNA bis zur endgültigen Herstellung zur Verwendung
in beispielsweise Patienten in herkömmlichen E.-Coli-Wirtsstämmen, wie z.B. DH5α, DH10B,
HB101, JM109 oder XL1-Blue, gezüchtet.
Die Einführung
der Plasmid-DNA in die E.-coli-Wirtszelle wird beispielsweise durch
eine Calciumchloridtransfektion oder Elektroporation erreicht, wobei
das Plasmid sich in extrachromosomaler Form repliziert. In dieser
Ausführungsform
enthält
das Plasmid somit einen Replikationsstartpunkt, der eine DNA-Synthese
in Prokaryoten erleichtert. (Andere Replikationsstartpunkte, die
eine DNA-Synthese in Eukaryoten erleichtern, werden in anderen Ausführungsformen
angesprochen, worin der Vektor beispielsweise in eukaryotischen
Zellen vermehrt wird.) Solche Replikationsstartpunkte, die für das Wachstum
in prokaryotischen Zellen geeignet sind, umfassen beispielsweise
jene, die auf dem Plasmid pBR322, Plasmid ColE1 oder auf Plasmiden
auf pUC-Basis vorhanden sind. Die Anmelder bevorzugen den von pBR322
abgeleiteten Replikationsstartpunkt.
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In
einer weiteren Ausführungsform
der Erfindung werden Vektoren bereitgestellt, welche die Fähigkeit besitzen,
Wirtszellen eine leicht selektierbare phänotypische Eigenschaft zu verleihen,
die verwendet wird, um Transformanten zu selektieren. In einer bevorzugten
Ausführungsform
verleiht der selektierbare Marker Antibiotikaresistenz. Antibiotika
können
jedoch in beispielsweise Patienten, die während einer Gentherapie Restmengen
ausgesetzt werden, Nebenwirkungen auslösen. Ein Antibiotikum, wie
z.B. Ampicillin, kann z.B. einen anaphylaktischen Schock oder andere
allergische Reaktionen auslösen,
wenn es dafür
anfälligen
Personen verabreicht wird. Ampicillin neigt auch dazu, sich in Kultur
zu zersetzen, wodurch es zur Selektion von Transformation ungeeignet
ist. Um den Verlust von Plasmiden während einer In-vitro-Vermehrung
auszuschließen, werden
häufig
verschwenderische Mengen von Ampicillin verwendet. Demgemäß verleiht
in dieser bevorzugten Ausführungsform
der selektierbare Marker insbesondere Resistenz gegen ein Antibiotikum,
das sicher und billig ist. Solche Antibiotika umfassen Neomycin,
Tetracyclin, Geneticin, Chloramphenicol, Spectinomycin, Streptomycin,
Hygromycin und Kanamycin, das insbesondere bevorzugt ist.
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Die
Expression von rekombinanten Genen hängt von der Transkription des
geeigneten Gens und der effizienten Translation der Nachricht ab.
Wird einer dieser beiden Vorgänge
nicht korrekt durchgeführt,
kann das dazu führen,
dass ein bestimmtes Gen nicht exprimiert wird. Die Transkription
eines klonierten Inserts erfordert die Gegenwart eines Promotors,
der von der Wirt-RNA-Polymerase erkannt wird. In einer weiteren
Ausführungsform
der Erfindung werden also Vektoren bereitgestellt, die Promotorsequenzen
zur Wechselwirkung mit RNA-Polymerasen umfassen, um die Transkription
von klonierten Genen zu initiieren. In einer bevorzugten Ausführungsform
wechselwirken die Promotoren mit eukaryotischen RNA-Polymerasen.
Solche Promotoren umfassen unmittelbare frühe CMV, HSV-Thymidinkinase,
frühe und
späte SV40,
LTRs vom Retrovirus und Mäuse-Metallothionein-I.
CMV und lange terminale Wiederholungen vom Rous-Sarkom-Virus (RSV-LTR)
sind bevorzugt.
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Eine
effiziente Translation erfordert, dass die mRNA ein Ribosomenbindungsstelle
trägt.
In einer weiteren Ausführungsform
der Erfindung werden Ribosomenbindungsstellen in die Vektoren eingeführt, um
eine effiziente Translation von exprimierten Transkripten zu erreichen.
In Eukaryoten, die keine multiplen Cistrone unter Kotrolle eines
einzelnen Promotors stellen und sie als einzelne Nachricht transkribieren,
ist die Expression von Polycistronen ein Problem. Bei polycistronischen
Plasmiden stammt die Ribosomenbindungsstellen deshalb vorzugsweise
vom Enzephalomyokarditis- (EMC-) Virus. Diese Stelle wird dort in
den Vektor inkorporiert, wo sie als interne Eintrittsstelle für die Initiation
einer Translation durch eukaryotische Ribosomen fungieren kann.
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Es
hat sich herausgestellt, dass die Translationseffizienz durch spezifische
Sequenzelemente in der 5'-nichtkodierenden
oder -untranslatierten Region (5'UTR)
der RNA reguliert werden kann. Positive Sequenzmotive umfassen die
Translationsinitiationsconsensussequenz (GCC)ACCATGG (Kozak, Nucleic Acids
Res. 15, 8125 (1987)) und die 5'-7-Methyl-GpppG-cap-Struktur
(Drummond et al., Nucleic Acids Res. 13, 7375 (1985)). Negative
Elemente umfassen stabile intramolekulare 5'-UTR-Bäumchenstrukturen
(Muesing et al., Cell 48, 691 (1987)) und AUG-Sequenzen oder kurze
offene Leseraster, denen eine geeignete AUG in der 5'-UTR vorangeht (Kozak,
w.o.; Rao et al., Mol. and Cell. Biol. 8, 284 (1988)). Vektoren,
die durch positive Sequenzmotive gekennzeichnet sind, welche die
Translation erleichtern, und worin negative Elemente entfernt wurden,
sind in einer weiteren Ausführungsform
der Erfindung bereitgestellt. In diesem Zusammenhang ist die Kozak-Consensus-Translationsinitiationssequenz,
insbesondere die Sequenz "CACCATGG", bevorzugt. Außerdem ist die oben genannte
RSV-LTR bevorzugt, worin eine ungeeignete Poly-A-Additionssequenz verändert wurde,
um eine negative Auswirkung auf die Genexpression auszuschließen.
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Neben
der Transkription und Translation muss auch die mRNA-Stabilität bedacht
werden. Allgemein kann festgehalten werden, dass Capping und 3'-Polyadenylierung
die wichtigsten positiven Determinanten der mRNA-Stabilität sind (Drummond
et al., Nucleic Acids Res. 13, 7375 (1985); Ross, Mol. Biol. Med.
5, 1 (1988)) und das 5'- bzw. 3'-Ende der mRNA vor
Abbaus schützen.
Andere regulatorische Elemente, welche die Stabilität von mRNAs
beeinflussen, wurden ebenfalls definiert. Die wichtigsten und am
klarsten definierten sind die destabilisierenden Sequenzen der uridinreichen
3'-untranslatierten
Region (3' UTR),
die in vielen mRNAs mit kurzer Halbwertszeit vorkommen (Shaw und
Kamen, Cell 46, 659 (1986)), obwohl es Beweise dafür gibt,
dass diese nicht die einzigen Sequenzmotive sind, die zu mRNA-Destabilisierung
führen
(Kabnick und Housman, Mol. und Cell. Biol. 8, 3244 (1988)). Vektoren,
die darauf ausgerichtet sind, die Destabilisierung von mRNA zu umgehen,
werden in einer weiteren Ausführungsform
der Erfindung bereitgestellt, worin sie beispielsweise 3'-untranslatierte
Regionen umfassen, die klonierten Genen nativ sind. Vektoren, die
positive Determinanten der mRNA-Stabilität inkorporieren, sind eben falls
bereitgestellt, wobei die Determinanten vorzugsweise Poly-A-Additionssequenzen
darstellen. Polyadenylierungsstellen, die von nichtviralen Quellen
stammen, sind bevorzugt, um eine Kontamination mit viralen Genprodukten
zu verhindern; eine Poly-A-Additionssequenz vom Rinderwachstumshormongen
ist beispielsweise bevorzugt. Auch virale Quellen von Poly-A-Signalen,
wie z.B. SV40, worin im Wesentlichen alle darin enthaltenen offenen
Leseraster, die für
virale Proteine kodieren, deletiert wurden, werden genau betrachtet
und sind bevorzugt.
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Die
Genexpression kann auch durch Intronsequenzen vermittelt werden.
Solche Stellen können
einer RNA-Reifung im Kern und dem darauf folgenden Transport von
mRNAs zum Zytoplasma zur Translation zugrunde liegen. Solche Introns
scheinen zu funktionieren, indem das Spleißen von exprimierten Tranksripten vereinfacht
wird. Gemäß einer
weiteren Ausführungsform
der Erfindung werden Vektoren optimiert, indem Introns eingeführt werden,
die das Spleißen
vereinfachen. Ein bevorzugtes Intron stammt von SV40, worin im Wesentlichen
alle offenen Leseraster deletiert wurden, um eine Kontamination
mit viralen Genprodukten zu vermeiden. In diesem Zusammenhang können Vektoren
auch durch die Deletion von Introns optimiert werden. In einer bevorzugten
Ausführungsform
der Erfindung fehlt der für
HLA-B7 kodierenden cDNA ein natives Intron, was zu einer erhöhten Genexpression
führt.
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Die
hierin bereitgestellten optimierten Vektoren können als Kassetten dienen,
in denen Cistrone oder Polycistrone von Interesse Cistrone oder
Polycistrone ersetzen, deren Expression nicht länger erwünscht ist.
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pHLA-B7/β-2-Mikroglobulinplasmid
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Der
pHLA-B7/β-2-M.-Plasmidvektor
ist ein kovalent geschlossenes ringförmiges DNA-Makromolekül, das in
bakteriellen Zellen biosynthetisiert werden kann, die in einem Selektionsmedium
gezüchtet
werden, was die Expression des Kanamycinresistenzproteins erfordert.
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Neben
dem Kanamycinresistenzgen kodiert die Plasmid-DNA für die schweren
(menschliches HLAB7) und leichten (β-2-Mikroglobulin) Proteine eines
Klasse-I-Haupthistokompatibilitätskomplex-
(MHC-) Antigens. Das Plasmid ist darauf ausgerichtet, diese beiden
Proteine über
eine bicistronische mRNA in eurkaryotischen Zellen zu exprimieren.
Die Initiation der Transkription der mRNA hängt von einer Rous-Sarkom-Virus-Promotorsequenz
ab, die von der langen 3'-terminalen
Wiederholung (3'-LTR)
stammt. Die Termination der Transkription hängt von der Polyadenylierungssignalsequenz
ab, die vom Rinderwachstumshormongen stammt. Eukaryotische Zelltranslation
der schweren Kette wird durch die 5'-Kappen-abhängige Proteinstartstelle reguliert. Die
Translation der leichten Kette wird durch eine kappenunabhängige Translationsenhancer-
(CITE-) Sequenz kontrolliert, die vom Encephalomyocarditis-Virus
stammt. Die Replikation des Plasmids in bakteriellen Zellen, schließlich, wird
durch die Gegenwart eines bakteriellen Replikationsstartpunkts geregelt.
Es gibt keine anderen bedeutenden offenen Leseraster noch irgendwelche
bekannte onkogene Sequenzen.
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Das
Plasmid wurde durch eine DNA-Sequenzanalyse charakterisiert (Seq.-ID
Nr. 1). Es ist 4965 bp groß,
mit einer Basenzusammensetzung aus 2335 Adeninen, 2630 Cytosinen,
2630 Guaninen und 2335 Thyminen. Das ergibt ein Molekulargewicht
von 3,298437 × 106 g.m.u.
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Das
pHLA-B7/β-2-M.-Plasmid
kann unter Verwendung von unabhängigen
Segmenten von DNA hergestellt werden, die in eine bakterielle Plasmid-DNA
mit hoher Kopienzahl kloniert wurde. Die Plasmidkomponenten dienen
zur leichteren Erreichung hoher Replikationswerte in Bakterienzellen,
zur Expression eines dominanten selektierbaren Resistenzproteins
während
der bakteriellen Zellkultivierung und, wenn sie in eukaryotische
Zellen eingeführt
werden, zur Erreichung eines hohen Expressionsgrades der beiden
Klasse-I-MHC-Komponentenproteine HLA-B7 und β-2-Mikroglobulin.
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Die
Rückgrat-Plasmid-DNA
stammt von pBR322, einem Vektor, der in molekularbiologischen Laboratorien
gerne verwendet wird, und dessen Replikationsstartpunkt vom natürlich vorkommenden
bakteriellen Plasmid ColE1 stammt (Bolivar, R., et al., Gene 2,
95 (1977)). Dieses 952 bp lange Fragment von pBR322, das im Plasmid
verwendet wird, stellt die Region von pBR322 von der Basennummer
2244 (Acc-1-Restriktionsendonucleasenstelle;
stumpfes Ende) bis zur Basennummer 3193 (Bsp-H1-Restriktionsendonucleasenstelle)
dar, wobei die einzigartige Eco-R1-Restriktionsendonucleasenstelle
als pBR322-Base 1 verwendet wird. Dieses Rückgratplasmidfragment befindet
sich zwischen der Basennummer 4014 und 4965 des pNLA-B7/β-2-M.-Plasmids und
umfasst einen bakteriellen Replikationsstartpunkt. Es enthält keine
offenen Leseraster, von denen bekannt wäre, dass sie in Bakterien-
oder Tierzellen exprimiert werden.
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Eukaryotische
Genexpression wird durch die Promotorsequenz der langen 3'-terminalen Wiederholung (3'-LTR) des Rous-Sarkom-Virus
(RSV) geregelt. Diese Sequenz stammt vom Schmidt-Rupin-Stamm von RSV
(Swanstrom, R., et al., Proc. Nat'l Acad. Sci. U.S.A. 78, 124 (1981))
und wurde durch Isolation von DNA kloniert, die durch die Pvu-II-Stelle
an der viralen Basenummer 8673 und der Bfa-I-Stelle an der Basennummer 9146
gebunden war. Die Verwendung dieser Promotorsequenz zur Regulierung
der Expression von heterologen Genen in eukaryotischen Zellen wurde
vor mehr als 10 Jahren von Gorman, C., et al. (Proc. Nat'l Acad. Sci. U.S.A.
79, 5777 (1982)) beschrieben. Das RSV-DNA-Fragment, das beim Aufbau
des pHLA-B7/β2-M.-Plasmids
verwendet wurde, wurde vom pRSVβ-Globin
genommen (Gorman, C., et al., Science 221, 551 (1983)). Obwohl diese
Regulationssequenz in einem Vogelretrovirus gefunden wurde, zeigte ein
Test mit dieser 3'-LTR,
dass keine intrinsische onkogene Aktivität in Vogel- oder Säugetierzellen
vorhanden war (Westphal, C., et al., Cold Spring Harbor Symp. Quant.
Biol. 50, 411 (1985); Mahon, M., et al., Proc. Nat'l. Acad. Sci. U.S.A.
85, 1165 (1988); Overbeek, U., et al., Science 231, 1574 (1986)).
Die RSV-LTR-Promotordomäne
in pHLA-B7/β-2-M.-Plasmid
umfasst die Basenpaare 1 bis 529. Dies umfasst eine 56 Basenpaare
lange Region mit einer chemisch synthetisierten Olignucleotid-DNA,
die diese Regulationssequenz so modi fiziert, dass die stromab gelegenen
kodierenden Sequenzen in einer eukaryotischen Zelle stärker exprimiert
werden. Das Oligonucleotid entfernt eine Polyadenylierungssignalsequenz
(d.h. AATAAA mit TCTAGA, eine Xba-I-Restriktionsendonucleasestelle),
die ursprünglich
in der RSV-DNA-Sequenz entdeckt wurde. Sie führt außerdem eine starke Translationssignalsequenz
ein (Kozak, M., et al.), die proximal zum Translationsinitiationscodon A535TG liegt. Außerdem wurde dieses synthetische
Oligonucleotid verwendet, um eine Reihe von Restriktionsendonculeasestellen
zu inkorporieren (d.h. Sal I, Hind III und Nco I), um so die Subklonierung
von sowohl 5'- als auch 3'-DNA-Elementen zu
vereinfachen.
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Die
für menschliche
HLA-B7- und β-2-Mikroglobulinproteine
kodierenden Sequenzen befinden sich 3' zur oben beschriebenen RSV-LTR. Während die
beiden Gene für
diese Proteine an unterschiedlichen Stellen im menschlichen Genom
zu finden sind, scheint die Expression der Gene und die Anordnung
der beiden Proteine zusammenzuhängen.
Deshalb wurden, um eine höhere
Expressionsstärke
und eine Anordnung des korrekten Oberflächen-HLA-Antigens in einem
heterologen Expressionssystem zu fördern, die beiden cDNA-Sequenzen
proximal zueinander und 3' zum
RSV-Promotor kloniert. Die Transkription beider Sequenzen findet mittels
eines einzelnen, bicistronischen mRNA-Moleküls statt und wird durch die
RSV-Promotordomäne
initiiert und durch die distale Rinderwachstumshormon-Transkriptionsterminator-/Polyadenylierungssignalsequenz terminiert.
Die Translation dieser bicistronischen mRNA wird sowohl durch CAP-abhängige (für HLA-B7)
als auch CAP-unabhängige (β-2-Mikroglobulin)
Ribosomenerkennungssequenzen erreicht. Das CAP-unabhängige Signal
wird vom Mäuseenzephalomyokarditis-
(EMC-) Virusgenom genommen und zwischen den für HLA-B7-Schwer- und -Leichtketten
kodierenden Sequenzen und als Teil der bicistronischen mRNA kloniert.
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Die
HLA-B7-cDNA-Sequenz wurde aus einer menschlichen B-Lymphozyten-cDNA-Bibliothek isoliert und ähnelt der
in der GENBANK gefundenen Sequenz (HUMMHB7A). Außerdem wurde gezeigt, dass
sie eine Immunantwort induziert, die charakteristisch für ein fremdes
Klasse-I-Haupthistokompatibilitätskomplexantigen
ist (Nabel, E., et al., Proc. Nat'l Acad. Sci U.S.A. 89, 5157 (1992)).
Die cDNA-Sequenz beginnt mit A535TG (innerhalb
einer Nco-I-Restriktionsendonucleasestelle) und endet an der Basennummer
1853. Das offene Leseraster (d.h. A535TG
bis T1621GA) innerhalb dieser Sequenz kodiert
für ein
Protein mit einem vorhergesagten Molekulargewicht von 44.200. Die
restlichen 230 Basenpaare stellen einen Abschnitt der 3'-untranslatierten mRNA-Sequenz dar.
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Die
Sequenz vom Basenpaar 1854 bis 1888 ist ein Abschnitt einer multiplen
Klonierungsstelle, die ursprünglich
von einem synthetischen Oligonucleotid stammt. Sie bildet eine Verbindung
zwischen der HLA-B7-Sequenz und der CAP-unabhängigen Mäuseenzephalomyokarditis-Translationsenhancersequenz (EMCV-CITE)
und wurde verwendet, um die Subklonierung von sowohl stromauf als
auch stromab gelegenen Sequenzen zu vereinfachen.
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Die
588 bp umfassende EMCV-CITE-Sequenz wird von einem Abschnitt der
5'-Region (255 bis 843) von
klonierter genomischer EMCV-DNA entnommen (Duke, G., et al., J.
Virology 66, 1602 (1992)). Es handelt sich um eine nichtkodierende
Regulationssequenz, die als interne Eintrittsstelle für die eukaryotischen
Ribosomenuntereinheiten dient, wenn sie sich innerhalb eines mRNA-Moleküls befindet.
Deshalb ermöglicht
es, dass das Translationsstartcodon (A2480TG)
von β-2-Mikroglobulin,
das sich stromab vom HLA-B7-Stoppcodon auf dieser bicistronischen
mRNA befindet, vom Ribosom erkannt wird (Parks, G., et al., J. Virology
60, 376 (1986)).
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Die
partielle cDNA-Sequenz für
das menschliche β-2-Mikroglobulin
(die leichte Kette des Klasse-I-MHC-Heteroduplexoberflächenantigens)
wurde ursprünglich
von Suggs, S., et al., Proc. Nat'l
Acad. Sci. U.S.A. 78, 6613 (1991), veröffentlicht. Nachfolgende Arbeiten
von Alejandro Madrigal (Standford University Medical School, Palo
Alto, USA) haben gezeigt, dass sich β-2-Mikroglobulin-cDNA von Schimpansen
nur in 4 Basen von der menschlichen Sequenz unterscheidet und für ein homologes β-2-Mikroglobulinprotein
kodiert. Folglich wurde die Schimpansen-cDNA im DNA-Konstrukt verwendet.
Das offene Leseraster des β-2-Mikroglobulins
beginnt, wie o ben erwähnt,
bei A2480TG und endet bei T2837AA.
10 Basen der 3'-untranslatierten Schimpansendomäne bleiben
vor dem Spleißen
der Sequenz zu einer heterologen 3'-untranslatierten Transkriptionsterminations-
und Polyadenylierungssignalsequenz vom Rinderwachstumshormongen
stromab von diesem offenen Leseraster. Das Spleißen an dieser Verbindung wird
unter Verwendung eines synthetischen Oligonucleotids (pHLA-B7/β2-M.-Plasmid-Basenpaare
2847 bis 2870) durchgeführt,
das von sowohl Hind-III- als auch Bam-HI-Restriktionsendonucleasen
erkannt wird.
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Die
Basenpaare 2871 bis 3111 stammen vom Rinderwachstumshormon- (bgh-)
Gen (Gordon et al., Mol. Cell. Endocrinology 33, 81 (1983)). Es
beginnt an einer Bgl-II-Stelle
mit stumpfem Ende innerhalb der 3'-untranslatierten Region der mRNA-Kodiersequenz und
erstreckt sich bis zu einem Punkt, der etwa 110–115 Basenpaare hinter dem
Transkriptionsterminations- und Polyadenylierungspunkt liegt. Dort
befindet sich eine Polyadenylierungssignalsequenz (A2979ATAAA)
innerhalb dieser Domäne.
Die 39 Basenpaare von 3112 bis 3151 stellen ein synthetisches Oligonucleotidfragment
zur Vereinfachung des Klonierens dar.
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Die
Enddomäne
des pHLA-B7/β-2-M.-Plasmids
umfasst die bakteriell exprimierte Kanamycinresistenz- (Kanamycinr-) Gensequenz. Das Gen wird vom transponiblen
Element Tn903 genommen, das vollständig charakterisiert wurde
(Oka, A., et al., J. Mol. Biol. 147, 217 (1981)) und nachgewiesenerweise
durch die Expression eines Aminoglykosid-3'-phosphotransferaseproteins mit einem
Molekulargewicht von 30.7000 Arzneimittelresistenz verleiht (Berg,
D., et al., Microbiology, S. 13–15,
Schlessinger, D., Hrsg., American Society for Microbiology, Washington
D.C., USA (1978)). Die für
Kanamycinr kodierende Sequenz befindet sich
auf dem Strang gegenüber
dem, der für
die eukaryotische HLA-B7- und die β-2-Mikroglobulinsequenzen kodiert, und
wird deshalb in die andere Richtung von den eurkaryotischen Genen
gelesen. Das offene Leseraster für Kanamycinr beginnt bei A3967TG
und endet bei T3154AA. Diese Sequenz wurde
von einem Plasmid-PET9a, einem im Handel erhältlichen Plasmid von Novagen,
Inc. (Madison, Wisconsin, USA), kloniert.
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Kationische
Liposomen und Vehikel zur Genanlieferung
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Der
Transfer der hierin bereitgestellten optimierten Vektoren in Zellen
oder Gewebe von Organismen kann durch die Injektion von nackter
DNA erreicht oder durch die Verwendung von Vehikeln, wie beispielsweise viralen
Vektoren, Ligand-DNA-Konjugaten,
Adenovirus-Ligand-DNA-Konjugaten, Calciumphosphat und Liposomen,
erleichtert werden. Transferverfahren, wie beispielsweise Transfektionsverfahren
unter Verwendung von Liposomen und Infektionsarbeitsvorschriften
unter Verwendung von viralen Vektoren, einschließlich Retrovirusvektoren, Adenovirusvektoren,
adenoassoziierten Virusvektoren, Herpes-Virus-Vektoren, Vaccinia-Virus-Vektoren,
Polio-Virus-Vektoren
und Sindbis- und andere RNA-Virus-Vektoren, sind auf dem Gebiet
der Erfindung bekannt.
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Gemäß einer
Ausführungsform
der Erfindung werden die hierin bereitgestellten Vektoren mit kationischen
Liposomen oder Lipidvesikeln komplexiert. Kationische oder positiv
geladene Liposomen sind Formulierungen von kationischen Lipiden
(CLs) in Kombination mit anderen Lipiden. Die Formulierungen können aus einem
Gemisch aus positiv geladenen Lipiden, negativ geladenen Lipiden,
neutralen Lipiden und Cholesterin oder einem ähnlichen Sterin hergestellt
werden. Das positiv geladene Lipid kann eines der Kationischen Lipide,
wie z.B. DMRIE, das in der US-Anmeldung mit der Seriennummer 07/686.746
beschrieben ist, die durch Verweis hierin aufgenommen ist, oder
eines der kationischen Lipide DOTMA, DOTAP oder ein Analogon davon oder
eine Kombination daraus sein. DMRIE ist 1,2-Dimyristyloxypropyl-3-dimethylhydroxyethylammoniumbromid
(siehe z.B. J. Felgner et al., J. Biol. Chem. 269, 1 (1994)) und
ist bevorzugt.
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Neutrale
und negativ geladene Lipide können
natürliche
oder synthetische Phospholipide oder Mono-, Di- oder Triacylglycerine
sein. Die natürlichen
Phospholipide können
aus tierischen oder pflanzlichen Quellen stammen, wie z.B. Phosphatidylcholin,
Phosphatidylethanolamin, Sphingomyelin, Phosphatidylserin oder Phosphatidylinosit.
Synthetische Phospholipide können
jene mit identischen Fettsäuregruppen
sein, ein schließlich,
nicht jedoch eingeschränkt
auf, Dimyristoylphosphatidylcholin, Dioleoylphosphatidylcholin,
Dipalmitoylphosphatidylcholin, Distearoylphosphatidylcholin und
die entsprechenden synthetischen Phosphatidylethanolamine und Phosphatidylglycerine.
Das neutrale Lipid kann Phosphatidylcholin, Kardiolipin, Phosphatidylethanolamin,
Mono-, Di- oder Triacylglycerine oder ein Analogon davon sein, wie
z.B. Dioleoylphosphatidylethanolamin (DOPE), das bevorzugt ist.
Das negativ geladene Lipid kann Phosphatidylglycerin, Phosphatidsäure oder
ein ähnliches
Phospholipidanalogon sein. Andere Additive, wie z.B. Cholesterin,
Glykolipide, Fettsäuren,
Sphingolipide, Prostaglandine, Ganglioside, Neobee, Niosome oder
ein beliebiges natürliches
oder synthetisches Amphophil, können
ebenfalls in Lipidformulierungen verwendet werden, wie auf dem Gebiet
der Herstellung von Liposomen allgemein bekannt ist.
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Eine
Substitution der kationischen Lipidkomponenten von Liposomen kann
die Transfektionseffizienz verändern.
Vor allem die Modifikation der kationischen Spezies scheint ein
wichtiger Faktor in diesem Vorgang zu sein. Eine neue Formulierung
aus kationischen Lipiden ist bevorzugt, in der ein anderes kationisches
Lipid, 1,2-Dimyristyloxypropyl-3-dimethylhydroxyetheylammoniumbromid
(DMRIE), mit Dioleoylphosphatidylethanolamin (DOPE) verwendet wird.
Diese Formulierung weist zwei Eigenschaften auf, die es für Transfektionen
geeigneter machen. Erstens weist sie in vitro eine bis zu 7-mal
verbesserte Transfektionseffizienz auf als die Formulierung DC-Cholesterin/DOPE.
Siehe Beispiel 6.
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Wichtig
ist, dass diese DMRIE/DOPE-Formulierung in hohen Konzentrationen
zu keiner Aggregation führt,
im Gegensatz zu dem DC-Chol-Liposom. Dieses Merkmal ermöglicht also
die Einführung
von höheren absoluten
Konzentrationen von DNA und Liposomen in Versuchstiere, ohne dass
es zu Toxizität
kommt. Siehe Beispiel 7. Aufgrund dieser Eigenschaften ist es nun
möglich,
100- bis 1000-mal mehr DNA einzuführen, was die Genexpression
in vivo deutlich verbessern könnte.
Siehe Beispiel 8.
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Ein
bevorzugtes Molverhältnis
zwischen DMRIE und DOPE beträgt
etwa 9:1 bis 1:9; ein Molverhältnis von
etwa 5:5 ist insbesondere bevorzugt.
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Unter
Verwendung von herkömmlichen
kationischen Lipidtechniken und -verfahren können die Lipidzusammensetzungen
verwendet werden, um die intrazelluläre Anlieferung von genetischen
Material zu vereinfachen, das für
therapeutisch oder immunogen aktive Peptide kodiert. Kurz gesagt
umfassen solche Verfahren die Schritte der Herstellung von Lipidvesikeln,
die aus kationischen Lipiden bestehen, und die Verwendung dieser
Lipidvesikel zur Vermittlung der Transfektion oder des Transports
von therapeutisch oder immunogen aktiven Wirkstoffen in die Zellen.
Der intrazelluläre
Transport kann erreicht werden, indem der Wirkstoff in das Lipidvesikel
inkorporiert oder darin eingekapselt wird und die Zelle mit den
Lipidvesikeln kontaktiert wird, wie dies auch bei herkömmlichen
Liposomverfahren gemacht wird; alternativ dazu können die Zellen gleichzeitig mit
leeren Lipidvesikeln kontaktiert werden, welche die kationischen
Lipidformulierungen zusammen mit dem Wirkstoff enthalten, wie es
bei herkömmlichen
Transfektionsverfahren durchgeführt
wird. Bei beiden Verfahren wird der Wirkstoff von der Zelle aufgenommen.
Der Kontaktierschritt kann in vitro oder in vivo erfolgen.
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Solche
Verfahren können
bei der Behandlung eines Leidens eines Organismus eingesetzt werden, welche
den Schritt der Verabreichung eines Präparats, das eine kationische
Lipidformulierung zusammen mit einer pharmazeutisch effektiven Menge
eines therapeutisch aktiven Wirkstoffs umfasst, der spezifisch für die Behandlung
des Leidens des Organismus ist, und das Ermöglichen des Wirkstoffs umfasst,
in eine Zelle inkorporiert zu werden, wodurch das Leiden effektiv
behandelt wird. Der Wirkstoff kann den Zellen des Organismus in
vitro oder in vivo verabreicht werden. Die In-vitro-Anlieferung
eines Wirkstoffs wird an Zellen durchgeführt, die aus einem Organismus
entfernt wurden. Die Zellen werden wieder in den Körper des
Organismus zurückgeführt, wodurch
der Organismus behandelt wird. Im Gegensatz dazu umfasst die In-vivo-Anlieferung
eine direkte Transduktion von Zellen im Körper des Organismus, um eine
Behandlung durchzuführen.
Eine durch kationische Lipide vermittelte Anlieferung von Vektoren,
die für
therapeutische Wirkstoffe kodieren, kann so eine Therapie für genetische
Krankheiten darstellen, indem defiziente oder nicht vorhandene Genprodukte
bereitgestellt werden, um eine Krankheit zu behandeln, bei der das
defektive Gen oder sein Produkt identifiziert wurde, wie z.B. bei
Duchenne-Dystrophie (Kunkel, L., und Hoffman, E., Brit. Med. Bull.
45(3), 630–643
(1989)) und zystischer Fibrose (Goodfellow, P., Nature, 341(6238),
102–3
(14. Sept. 1989)).
-
Die
beschriebene, durch kationische Lipide vermittelte intrazelluläre Anlieferung
kann auch eine Immunisierung von Peptiden bereitstellen. Die oben
genannten Transfektionsverfahren können durch direkte Injektion
von kationischen Lipidformulierungen zusammen mit einem Vektor,
der für
ein Immunogen kodiert, in die Zellen eines Tiers in vivo oder durch
Transfektion von Zellen eines Tiers in vitro, gefolgt von einer
darauf folgenden Wiedereinführung
der transduzierten Zellen in das Tier, durchgeführt werden. Die Fähigkeit,
Zellen mit kationischen Lipiden zu transfizieren, stellt somit ein
alternatives Immunisierungsverfahren dar. Das Gen für ein Antigen
wird mittels durch kationische Lipide vermittelter Anlieferung in
die Zellen eines Tiers eingeführt. Die
transfizierten Zellen, die das Antigen exprimieren, werden wieder
in das Tier injiziert oder befinden sich schon im Tier, wodurch
das Immunsystem auf das Antigen reagieren kann. Das Verfahren kann
verstärkt
werden, indem gleichzeitig ein Adjuvans oder Cytokine, wie z.B.
Lymphokine, oder ein Gen, das für
ein solches Adjuvans oder für
solche Cytokine oder Lymphokine kodiert, verabreicht werden, um
die Lymphzellen und andere Zellen zu stimulieren, welche die Immunantwort
vermitteln.
-
Die
Verabreichung von DNA-Liposom-Komplexen an Patienten, bei denen
eine neoplastische Erkrankung diagnostiziert wurde, um Neoplasie
zu behandeln, umfassen vorzugsweise die intratumorale Injektion
der Komplexe mithilfe einer Nadel und einer Spritze oder einem Katheter
(siehe unten). Plasmid-DNA in einer Menge von etwa 0,1 μg bis etwa
5 mg wird in etwa 0,15 nM bis etwa 1,5 mM Liposomlösung verabreicht.
Bei einer bevorzugten Arbeitsvorschrift werden 0,1 ml Plasmid-DNA
(0,05–50
mg/ml) in einer laktierten Ringer-Lösung zu 0,1 ml DMRIE/DOPE-Liposomlösung (0,15–15 μM) zugesetzt,
und 0,8 ml laktierte Ringer-Lösung
werden zur Liposom- DNA-Lösung zugesetzt.
In dieser bevorzugten Arbeitsvorschrift werden drei Aliquoten von
jeweils 0,2 ml in einen Knoten injiziert, oder eine Aliquote von
0,6 ml wird mithilfe eines Katheters verabreicht. Dem Patienten
wird in dieser bevorzugten Arbeitsvorschrift somit eine Dosis im
Bereich von etwa 3 μg
bis etwa 3 mg DNA und etwa 4,5 nM bis etwa 4,5 μM DMRIE/DOPE verabreicht. Die
Dosierungen werden in zweiwöchigen
Intervallen wiederholt.
-
Optimale
Transfektionsparameter in Bezug auf Aspekte wie Toxizität und Zusammensetzung
können bestimmt
werden, indem die Wirksamkeit von Formulierungen aus DNA und kationischen
Lipiden bei der Transfektion von Zellen unter Verwendung des 96-Well-Mikrotiterplattentests
verglichen wird, der in Beispiel 12 dargelegt ist und in einschlägiger Literatur
detailliert beschrieben ist (z.B. Felgner, J.H., und Felgner, P.L., Lipofection,
Protocols in Cell & Tissue
Culture, John Wiley & Sons
(1993)), wonach sie vor der Verabreichung an Patienten in Versuchstieren
bestätigt
werden können.
Siehe unter anderem Beispiel 14.
-
Gentherapie
auf Katheterbasis
-
In
einer bevorzugten Ausführungsform
der Erfindung dient ein Pharmazeutikum oder Medikament, das den
Vektor umfasst, zum direkten Gentransfer in Zielzellen, wie z.B.
Tumorzellen, in situ, um die Anlieferung von Genen in vivo zu optimieren.
Traditionellerweise konzentrierten sich Gentransferverfahren auf
die Modifikation von Zielzellen in vitro, gefolgt vom Transfer der
modifizierten Zellen. Bei solchen Ansätzen werden diese Zellen anderen
Selektions- und Wachstumsbedingungen ausgesetzt als in vivo. Da
die Zelllinien außerdem
für jede
Anwendung neu etabliert werden müssen,
ist eine Anpassung an menschliche Krankheiten schwieriger und erfordert
mehr Zeit.
-
Vorzugsweise
werden rekombinante Gene durch direkte intrazelluläre Injektion
angeliefert, und insbesondere bevorzugt ist die Verwendung eines
Katheters. Katheter werden schon länger zur Einführung von
rekombinanten Genen in vivo verwendet (siehe z.B. E.G. Nabel et
al., Proc. Natl. Acad. Sci. USA 89, 5157 (1992); E.G. Nabel et al.,
Science 249, 1285 (1990); E.G. Nabel et al., Science 244, 1342 (1989);
E.G. Nabel et al., J. Clin. Invest. 91, 1822 (1993); G. Plautz et
al., Circ. 83, 578 (1991); E. Nabel et al., Nature 362, 844 (1993)).
In einem klinischen Versuch an einem Menschen wurde ein Katheter
an einem Patienten mit Lungenmetastasen verwendet, wobei die Melanomerkrankung
durch Gentherapie behandelt werden sollte. Die Behandlung mithilfe
eines Katheters wurde vom Patienten gut vertragen. Es traten keine
Komplikationen oder Toxizitäten
auf (siehe Beispiel 13). Im Vergleich zu einer intratumoralen Injektion
stellt diese Erfindung die Möglichkeit
bereit, einen größeren Prozentsatz
an Zellen innerhalb der Tumormikrozirkulation zu transduzieren,
um eine größere Wirksamkeit
der Genexpression zu erreichen, wobei gleichzeitig die Möglichkeit
einer unabsichtlichen mikroskopischen Aussaat von Tumorzellen an
entfernten Stellen minimiert wurde.
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Beim
oben genannten Patienten wurde das Gen durch die Lungenarterie verabreicht,
die den Tumor nicht direkt mit sauerstoffbeladenem Blut versorgt.
Alternativ dazu kann das Gen auch durch Versorgungsarterien eingeführt werden.
Beispielsweise kann die Leberarterie genutzt werden, um DNA-Liposom-Komplexe zu
primären
oder sekundären
Tumoren an der Leber zu führen.
-
Da
bei diesem Ansatz direkter Gentransfer in vivo verwendet wird, kann
er leicht in klinischer Umgebung eingesetzt werden, um spontan auftretende
Tumoren alleine oder in Kombination mit einer Cytokin- oder Adjuvansbehandlung,
einschließlich
passiver Lymphozytenimmunisierung, zu behandeln und die Tumorimmunität zu erhöhen.
-
Expression
in unterschiedlichen Tumorzelltypen in vivo
-
Es
ist bekannt, dass das HLA-B7-Gen in einigen wenigen Tumorzellen
in vivo exprimiert werden kann (G.E. Plautz et al., Proc. Natl.
Acad. Sci. USA 90, 4645 (1993)). Die Daten der Erfinder lassen vermuten,
dass eine erfolgreiche Expression eines HLA-B7- und β-2-Mikroglobulingens
in menschlichen Melanomen erreicht werden kann (siehe Beispiel 4).
Somit wird gemäß einer
Ausführungsform
der Erfindung die Behandlung von menschlichen Melanomen bereitgestellt.
Außerdem
werden Behandlungen anderer menschlicher Krebsarten, wie z.B. Dickdarmkarzinome,
Nierenzellkarzinome, Brustadenokarzinome, Hepatome, Lungenkarzinome
und Pankreaskarzinome, bereitgestellt.
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Spezielle
Aspekte der Erfindung werden anhand der folgenden Beispiele genauer
erläutert,
die jedoch lediglich zur Veranschaulichung der Erfindung dienen
und diese in keinster Weise in ihrem Schutzumfang auf die in den
Beispielen angeführten
Ausführungsformen
einschränken.
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BEISPIEL 1
-
Herstellung eines HLA-B7-
und β-2-Mikroglobulin-hältigen Plasmids
-
Ein
Vektor zur Expression von HLA-B7 und β-2-Mikroglobulin wurde in mehreren
Schritten konstruiert. Das Ausgangskonstrukt war das Plasmid RSV-β-Globin (C.
Gorman et al., Science 221, 551 (1983), und C. Gorman et al., Mol.
Cell. Biol. 2, 1044 (1982)), in das die HLA-B7-Gen-cDNA insertiert
werden sollte. Das RSV-β-Globin-Plasmid bestand
aus dem Ampicillinresistenzcistron und dem Replikationsstartpunkt
vom Plasmid pBR322, der an eine eukaryotische Hybridtranskriptionseinheit
gebunden war. Die Transkriptionseinheit in diesem Plasmid bestand
aus dem RSV-LTR-Promotor, einer Hasen-β-Globin-Kodiersequenz und SV40-mRNA-Processing-Signalen,
einschließlich
dem kleinen t-Intron und einer Polyadenylierungsstelle der frühen Region.
Das β-Globingen
wurde durch Verdau mit Hind III und Bgl II aus dem Plasmid entfernt.
Nach einer Behandlung mit Kälberdarmphosphatase
(CIP) und einem Klenow-Fragment von DNA-Polymerase wurde das Rückgrat verwendet,
um ein Bam-HI → Sal-I-Fragment
von HLA-B7, das mit einem Klenow-Enzym
behandelt worden war, einzuführen.
Das Fragment wurde vom pLJ-HLA-B7-Vektor erhalten (E.G. Nabel et al., Proc.
Natl. Acad. Sci. USA 89, 5157 (1992)).
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Das
resultierende RSV-HLA-B7-Plasmid wurde durch die Entfernung eines
Introns in der HLA-B7-Kodiersequenz verbessert. Die Entfernung des
Introns führte
zu höheren
Expressionswerten in vorübergehenden Transfektionstests
an kultivierten Zellen. Ortsgerichtete Mutagenese wurde durch das
auf das Oligonucleotid gerichtete Gap-Heteroduplexverfahren erzielt (G. Nabel,
D. Baltimore, Nature 326, 711 (1987)). Oligonucleotide mit der Sequenz
5'-CCG AGA CCT GGG
CCG GCT CCC (Basen 593-613
von Seq.-ID Nr. 1) und ACT CCA TGA G-3' wurden verwendet. Das Plasmid RSV-HLA-B7
(ohne Intron) wurde wie folgt weiter modifiziert.
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Eine "Kozak"-Consensus-Translationsinitiationssequenz
(Kozak, Nucleic Acids Res. 15, 8125 (1987)) wurde hinzugefügt, um die
Translationseffizienz der HLA-B7-Nachricht
zu erhöhen.
Wieder wurde das auf das Oligonucleotid gerichtete Gap-Heteroduplexverfahren
verwendet. Die Kozak-Sequenz "CACC" wurde 5' zum Initiationscodon
insertiert, und zwar unter Verwendung von Oligonucleotiden mit der
Sequenz 5'-CAC CTC CAA
GCT TCA CCA TGG (Basen 518–538 von
Seq.-ID Nr. 1) und TGG TCA TGG CGC 3' (Basen 539–550 von Seq.-ID Nr. 1). Das
Produkt wurde RSV HLA-B7(K) genannt.
-
Um
den Vektor bicistronisch zu machen, sodass das β-2-Mikroglobulinpeptid neben
dem HLA-B7-Antigen exprimiert würde,
war es notwendig, eine interne Ribosomeninitiationsstelle zu inkludieren,
um die Translation der zweiten Nachricht zu erlauben. Zu diesem
Zweck wurde ein Fragment, das solch eine Stelle vom Encephalomyocarditis-
(EMC-) Virus enthielt, durch Verdau mit Eco RI und Xba I aus pCITE-1
entfernt, das von Novagen (Madison, Wi., USA) bezogen wurde. Das
Fragment wurde in pBluescript SK, einen Klonierungsvektor von Stratagene
(La Jolla, Ca., USA), ligiert, der mit Eco RI und Xba I verdaut
worden war. Das die interne Ribosomeninitiationsstelle enthaltende
Plasmid, das durch die Gegenwart von mehreren Klonierungsstellen Vorteile
aufwies, wurde pBS CITE I genannt.
-
Ein
Plasmid, das durch ein β-2-Mikroglobulingen
charakterisiert war, wurde wie folgt hergestellt. Das β-2-Mikroglobulingen
wurde als Sal-I/Bam-HI-Fragment erhalten, das mit Klenow von pHβ Apr-1-Neo
von Dr. Madrigal von der Stanford University behandelt worden war.
Das Fragment wurde stromauf eines Polyadenylierungssignals, das
vom Rinderwachstumshormongen erhalten wurde, angebunden, und zwar
durch Ligation in ein Plasmid, das solch ein Signal enthielt. Das
Plasmid, pRSV ADH, von Dr. Culp von der Case Western Reserve University,
wurde mit Hind III und Xba I verdaut, um das darin enthaltene, für ADH kodierende
Gen zu entfernen, und mit CIP und Klenow behandelt, bevor das β-2-Mikroglobulingen
enthaltende Fragment insertiert wurde. Mithilfe von ortsgerichteter
Mutagenese wurde das resultierende Plasmid durch das Hinzufügen einer
Kozak-Sequenz (CACC) verbessert, um die Translationseffizienz des β-2-Mikroglobulintranskripts
zu fördern.
Die Oligonucleotide, die verwendet wurden, um den Gapped-Heteroduplex
zu steuern, bestanden aus den Sequenzen 5'-CAC CTC CAA GCT TCA CCA TGG CTC und GCT CCG TGG-3' (A CCA TGG CTC GCT CCG
TGG entspricht den Basen 2477-2495 von Seq.-ID Nr. 1). So wurde
ein Plasmid erhalten, das pRSVβ2(K) bezeichnet
wurde, welches das β-2-Mikroglobulingen
zwischen einer Kozak-Sequenz und dem vom Rinderwachstumshormongen
stammenden Polyadenylierungssignal umfasste.
-
Folglich
wurden die multiplen Klonierungsstellen in pBS CITE I genutzt, um
das β-2-Mikroglobulingen stromab
von der internen Ribosomeninitiationsstelle zu platzieren. Dies
wurde erreicht, indem pBS CITE I als Rückgrat eingesetzt wurde, in
dem ein Nco-I/Xba-I-Fragment entfernt wurde, zuerst durch Verdau
mit Xba I und Behandlung mit Klenow, und zweitens durch Verdau mit
Nco I. Das β-2-Mikroglobulingen,
versehen mit einer Kozak-Sequenz und einem Poly-A-Signal, wurde
durch Verdau von pRSVβ2(K)
mit Dra III und Auffüllung mit
Klenow sowie darauf folgendem Verdau mit Nco I als Fragment erhalten.
Eine Ligation ergab ein Plasmid, das eine Einheit aus einer internen
Ribosomeninitiationsstelle, gefolgt vom β-2-Mikroglobulingen und einem Polyadenylierungssignal,
ergab.
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Diese
Einheit wurde wie folgt in das oben genannte RSV HLA-B7(K) insertiert.
Das HLA-B7 enthaltende Plasmid wurde teilweise durch Bgl II verdaut,
und zwar ausreichend, um eher an der Bgl-II-Stelle 3' von der für HLA-B7
kodierenden Sequenz als an der Bgl-II-Stelle innerhalb des HLA-B7-Gens
zu schneiden. RSV HLA-B7(K) wurde somit linearisiert, mit CIP behandelt
und mit Klenow aufgefüllt.
Die β-2-Mikroglobulin umfassende
Einheit wurde als Sal-I/Not-I-Fragment entfernt, das danach mit
Klenow behandelt wurde. Das Ligationsprodukt enthielt eine bicistronische
Transkriptionseinheit, das den RSV-Promotor inkorporiert hatte,
gefolgt von (in Transkriptionsrichtung): dem HLA-B7-Gen (an eine
Kozak-Sequenz gebunden), einer internen Ribosomeninitiationsstelle,
dem β-2-Mikroglobulingen
(ebenfalls an eine Kozak-Sequenz gebunden), der von einem Rinderwachstumshormongen
stammenden Poly-A-Stelle und einer SV-40-Processing-Sequenz. Die SV40-Sequenz
sollte entfernt werden, um die Kontamination mit von Viren stammendem
genetischem Material zu verringern, aber nicht bevor das Ampicillinresistenzcistron
deletiert und das Kanamycinresistenzgen insertiert war.
-
Um
die Reinigung des Plasmids zu erleichtern und die Verwendung von
Ampicillinselektion während des
Wachstums des Bakterienwirts zu umgehen, wurde das Gen, das für die Ampicillinresistenz
kodierte (b-Lactamase) durch das Gen vom bakteriellen Transposon
Tn903 ersetzt, das für
die Kanamycinresistenz (Aminoglycosidphosphotransferase) kodierte.
Zuerst wurde ein Alw-NI-Partial/Eco-RI-Verdau von RSV HLA-B7(K),
wie oben, mit einem Alw-NI/Eco-RI-Fragment vom Vektor pET9a (Novagen,
Madison, Wi., USA), der für
Kanamycinresistenz kodiert, ligiert. Als Zweites wurde das resultierende
Konstrukt mit dem Namen kRSV HLA-B7(K) als Donor eines Nde-I/Hpa-I-Kanamycinresistenzgen-hältigen Fragmentes
verwendet. Dieses Fragment wurde anstelle eines Nde-I/Hpa-I-Fragments
eingesetzt, das für
Ampicillinresistenz kodierte und im Plasmid von Interesse vorhanden
war. Nachdem der Austausch der Antibiotikaresistenzgene abgeschlossen
war, wurde die Entfernung der unerwünschten SV40-Sequenz in Angriff
genommen.
-
Die
SV40-Processing- und -Polyadenylierungssequenz wurde als Xho-I/Eco-RI-Fragment eliminiert. Durch
teilweisen Verdau des Plasmids mit Xho I und Eco RI wurde der Schnitt
im Kanamycinresistenzcistron an einer internen Xho-I-Stelle und
an drei Eco-RI-Stellen in der bicistronischen Transkriptionseinheit
vermieden. Eine darauf folgende Behandlung mit Klenow und eine Ligantion
ergaben ein Konstrukt, dass in allen außer einem Aspekt wünschenswert
war.
-
Innerhalb
der RSV-LTR war ein Polyadenylierungssignal "AATAAA" verschlüsselt, das aufgrund seiner Position
innerhalb der gewünschten
Sequenz nicht als Promotor fungieren konnte. Unter Verwendung von ortsgerichteter
Mutagenese wurde die Poly-A-Sequenz mutiert. Die Oligonucleotide
mit der Sequenz 5'-CTA GCT
CGA TAC TCT AGA CTC (Basen
470–490
von Seq.-ID Nr. 1) und CAT TTG ACC-3' leiteten den Gapped-Heteroduplex effektiv,
was zu einer Mutation des ungewünschten
Poly-A-Signals und
außerdem
zur Schaffung einer Xba-I-Restriktionsstelle führte. So wurde ein Plasmid
hergestellt, das für
ein HLA-B7-Antigen und ein β-2-Mikroglobulinpeptid
kodierte und viele vorteilhafte Eigenschaften aufwies.
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Das
Konstrukt enthielt beispielsweise einen Replikationsstartpunkt von
pBR322, eine bicistronische Transkriptionseinheit unter Kontrolle
eines einzelnen Promotors, einen Promotor von der langen terminalen Wiederholung
des Rous-Sarkom-Virus (RSV-LTR),
worin eine Poly-A-Stelle mutierte wurde, eine interne Ribosomeninitiationsstelle,
Consensus-Translationsinitiationssequenzen stromauf vom HLA-B7-Cistron
(aus dem ein Intron entfernt worden war) und das β-2-Mikroglobulincistron,
ein Polyadenylierungssignal vom Rinderwachstumshormongen, sowie
genetisches Material, das für
Kanamycinresistenz kodierte. Obwohl das rekombinante Plasmid vorzugsweise
für HLA-B7
und β-2-Mikroglobulin
kodiert, kann jedes Cistron innerhalb der bicistronischen Transkriptionseinheit
entfernt werden, und das Rückgrat
kann als Kassette für
die Einführung
anderer Cistrone verwendet werden, für die eine Expression erreicht
werden soll.
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Eine
Datenbanksuche der Nucleotidsequenz des beschriebenen Plasmids durch
Genbak ergab keine Homologie zu Onkogenen in den vorhergesagten
offenen Leserastern. Außerdem
zeigten mehrere Dokumente, dass die RSV + pBR322-Sequenzen, die in diesem Plasmid verwendet
werden, erfolgreich in transgenen Mäusen verwendet wurden und nicht
intrinsisch onkogen sind (Westphal et al., Cold Spring Harb. Symp. Quant.
Biol. 50, 411–416
(1985); Mahon et al., Proc. Natl. Acad. Sci. USA 85, 1165–1168 (1988);
Overbeek et al., Science 231, 1574–1577 (1986)). Außerdem wurde
das hierin beschriebene Plasmid in einem Rattenfibroblastentransformationstest
analysiert und stimulierte keine Steigerung der Kolonietransformation über den
Hintergrund.
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BEZUGSBEISPIEL 2
-
Herstellung eines HLA-B7-hältigen Plasmids
-
Dieses
Plasmid wurde hergestellt, indem mit dem oben beschriebenen Plasmid
kRSV HLA-B7(K) begonnen wurde. Das kRSV-HLA-B7(K)-Konstrukt enthielt
eine Transkriptionseinheit, welche die RSV-LTR als Promotor für eine cDNA
enthielt, die für
das Gen für
HLA-B7 kodierte, aus dem ein Intron entfernt worden war. Eine Kozak-Consensus-Translationsinitiationssequenz
war vorhanden. Die Transkriptionseinheit umfasste außerdem Regionen
von SV40, die ein Spleißen
am 3'-Ende der cDNA
erlaubt, und ein Polyadenylierungssignal. Außerdem enthielt der Vektor
den Replikationsstartpunkt von pBR322. Ferner umfasste das rekombinante
Molekül
den dominanten selektierbaren Marker für Kanamycinresistenz.
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Eine
Gesamtreduktion an SV40-Sequenzen von 1612 bp auf 384 bp wurde durchgeführt. Deletionen entfernten
zwei offene Leseraster, die für
Teile von SV40-Virusproteinen
kodierten, das kleine t-Antigen und VPI.
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Die
Polyadenylierungsregion wurde ursprünglich als 993-Basenpaarfragment
von einer Bcl-I- → Eco-RI-Stelle
vom SV40-Virusgenom kloniert. Fremde Sequenzen in dieser Region
kodierten für
ein Virusstrukturprotein, VPI. Die Eliminierung von fremden Regionen
des SV40-Polyadenylierungssignals wurde erreicht, indem ein 757
bp umfassendes Fragment von Eco RI → Bam HI von kRSV-HLA-B7(K)
deletiert wurde, wodurch eine 236-bp-Sequenz übrig blieb, welche die Polyadenylierungsstelle
enthielt.
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Das
kleine t-Antigenintron von SV-40 wurde ursprünglich als 610-bp-Fragment
kloniert, obwohl die Intronregion selbst 64 bp groß war. Eine
462-bp-Abschnitt wurde von der Pfl-MI- → Bsa-BI-Stelle von kRSV HLA-B7(K)
deletiert, wodurch eine 148-op-Region
mit dem Intron übrig
blieb. Diese Deletion entfernte im Wesentlichen alle offenen Leseraster
des kleinen t-Antigens.
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So
wurde ein für
ein HLA-B7-Antigen kodierendes Plasmid entwickelt, das viele vorteilhafte
Merkmale aufwies. Beispielsweise werden durch den Austausch der
Arzneimittelresistenzmarker von Ampicillin zu Kanamycin Patienten,
die dem Plasmid ausgesetzt werden, z.B. während einer Gentherapie, vor
allergischen Reaktionen in Zusammenhang mit Antibiotika geschützt. Außerdem neigt
Ampicillin dazu, sich in Kultur zu zersetzen, sodass das Plasmid
bei In-vitro-Züchtung
verloren gehen kann; dieses Problem wird umgangen, indem ein kanamycinselektierbarer
Marker verwendet wird. Wichtig ist, dass die Auslöschung von
zwei offenen Leserastern, die für
Teile des SV40-Virusproteins kodieren, das Risiko einer Tumorigenität verringert.
Der Vektor kann auch als Kassette dienen, in der Cistrone zur Transkription
und darauf folgenden Translation von Peptiden von Interesse beliebig
insertiert und wieder entfernt werden können.
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Eine
Datenbanksuche der Nucleotidsequenz des beschriebenen Plasmids durch
Genbak ergab keine Homologie zu Onkogenen in den vorhergesagten
offenen Leserastern. Außerdem
wurde das hierin beschriebene Plasmid in einem Rattenfibroblastentransformationstest
analysiert und stimulierte keine Steigerung der Kolonietransformation über den
Hintergrund.
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BEZUGSBEISPIEL 3
-
Expression unter Verwendung
eines modifizierten HLA B7 Expressionsvektors
-
Eine
FACS-Analyse des Plasmid-HLA-B7-Expressionsvektors ohne Modifikationen
oder mit einem entfernten Intron und dem Hinzufügen einer β-Globin-Consensus- Translationsinititationssequenz
ergab eine Steigerung der Expression bei diesen beiden Modifikationen.
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BEISPIEL 4
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Expression unter Verwendung
eines HLA-B7- und β-2-Mikroglobulin-
-
Expressionsvektors
-
Klasse-I-MHC-Proteine
werden mit β-2-Mikroglobulin
gemeinsam auf die Zelloberflächen
transportiert. In 10 % der Melanome fehlt die β-2-Mikroglobulin- und diese
Klasse-I-MHC-Expression. Um diese Möglichkeit der Verhinderung
der Klasse-I-MHC-Expression
zu überwinden,
inkludierten die Erfinder β-2-Mikroglobulin
in den Vektor. Die Expression von HLA-B7 mit oder ohne β-2-Mikroglobulingen
in einer β-2-Mikroglobulin-negativen
menschlichen Melanomlinie wurde bewertet. Eine FACS-Analyse zeigte, dass
die Inklusion des β-2-Mikroglobulingens
die Expression des HLA-B7-Proteins auf der Oberfläche von
Zellen ermöglichte,
das sonst nicht exprimiert wurde.
-
BEISPIEL 5
-
Verbesserte
Therapie unter Verwendung von Cytokingenen
-
Die
Einführung
eines Klasse-I-MHC-Gens in Tumoren in vivo führt zu einer T-Zell-Reaktion gegen das fremde
MHC-Gen, was außerdem
zur Erkennung von tumorassoziierten Antigenen führt. Diese Antigenität des Tumors
könnte
durch die Aufnahme von Cytokinen weiter erhöht werden, welche die T-Zellen
weiter vermehren würde,
die lokal als Reaktion auf dieses Gen erzeugt werden. Um zu bestimmen,
ob diese Reaktion weiter verstärkt
werden kann, können
andere Cytokingene, wie z.B. IL-2, in Kombination mit HLA-B7 in
intratumoralen Injektionen beurteilt werden. Außerdem kann auch die Reaktion
auf fremde MHC-Genexpression in dem Modell in vivo untersucht werden,
in dem Schweinarterien verwendet werden (E.G. Nabel et al., Proc.,
Natl. Acad. Sci. USA 89, 5157 (1992)).
-
BEISPIEL 6
-
Transfektionseffizienz
von DMRIE/DOPE
-
Kationische
Lipidformulierungen, die DC-Cholesterin/DOPE (Molverhältnis 5:5)
und DMRIE/DOPE (Molverhältnis
5:5) umfassen, wurden verwendet, um Zellen gemäß dem Verfahren aus Beispiel
12 zu transfizieren. Die In-vitro-Transfektioneffizienz von DC-Cholesterin/DOPE
im Vergleich zu der von kationischen DMRIE/DOPE-Lipiden wurde unter
Verwendung der β-Galactosidasetransduktion
einer Nierenepithelzelle (293), einer menschlichen Melanomlinie
(HALL) oder eines Mäusefibrosarkoms
(MCA 205) gemessen. Im Vergleich zu DC-Cholesterin/DOPE wies DMRIE/DOPE
eine bis zu siebenfache Steigerung der Transfektionseffizienz auf.
-
BEISPIEL 7
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Toxizität von DNA-Liposom-Komplexen
-
Die
mögliche
Toxizität
von DNA-Liposom-Komplexen wurde in Tieren bewertet, denen DNA-Liposom-Komplexe
(Plasmid-HLA-B7, siehe unten, + DMRIE/DOPE) durch eine Schwanzvene
in Konzentrationen injiziert wurden, die etwa 100-mal höher waren
als die Mengen, die in Versuchen an Menschen eingesetzt würden. Es
gab keine signifikanten Veränderungen,
die auf eine nennenswerte Organtoxizität hinweisen würden. Um
die Bedenken in Zusammenhang mit einer möglichen Herztoxizität zu zerstreuen,
wurden die CPK-Werte analysiert, wobei nach einer Injektion keine
Veränderungen
nachweisbar waren. Eine elektrokardiographische Analyse zeigte keine
myokardiale Toxizität
auf. Biochemische Serumparameter befanden sich nach einer (1) oder
nach mehreren Injektionen (3 × in
zweiwöchigen
Intervallen) im Normalbereich. Es gab keine Veränderungen in Bezug auf BUN,
Kreatinin, SGOT, SGPT, alkalische Phosphatase oder Bilirubin. Amylase,
Phosphor und der Gesamtproteingehalt blieben nach diesen Behandlungen
ebenfalls stabil, sowohl akut als auch chronisch. Und schließlich zeigten
allgemeine Sicherheitstests nach der Verwendung dieser DNA-Liposom-Komplexe
keinen Gewichtsverlust oder Anzeichen systemischer Toxizität auf.
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BEISPIEL 8
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Verbesserte Therapie mit
DNA-DMRIE/DOPE-Komplexen
-
Die
Möglichkeit,
eine verbesserte Therapie mit der neuen Liposomformulierung DMRIE/DOPE
bereitzustellen, wurde untersucht. C57/BL6-Mäusen (H-2Kb)
wurden am Tag 0 subkutan Tumorzellen von einem Subklon von MCA 205,
einem Mäusefibrosarkom
(H-2Kb), in die linke Hinterflanke inokuliert.
Eine Präsensibilisierung
wurde durchgeführt,
indem BALB/c- (H-2Kd-) Milzzellen am Tag –6 (5 × 106) und am Tag +1 (2 × 106) subkutan
injiziert wurden. Den Tumoren wurden am Tag 15, 18 und 20 0,1 ml
eines 50:50-Gemischs aus DMRIE und DOPE injiziert, das 74,7 mmol
DMRIE in einer laktierten Ringer-Lösung enthielt, das mit 5 μg CMVH-2Kb oder CMVH-2Kd komplexiert
war. Die Tumorgröße, berechnet
als Produkt aus zwei orthogonalen Durchmessern, wurde am Tag 15,
18, 21, 23, 25, 28 und 30 gemessen. Die Ergebnisse zeigten, dass
das Mäusefibrosarkom
unter Verwendung der Konzentration der DMRIE/DOPE-Formulierung schlecht
mit dem DC-Chol-Liposom transfiziert war. Eine ausgeprägte Antitumorwirkung,
die mit DC-Chol nicht auftrat, wurde nach Einführung eines fremden MHC-Gens
(H-2Kd) erzielt.
-
BEISPIEL 9
-
Herstellung von 1,2-Dimyristyloxypropyl-3-dimethylhydroxyethylammoniumbromid
(DMRIE)
-
DMRIE
wurde unter Verwendung des zur Synthese von DOTMA entwickelten Verfahrens
mit geringen Modifikationen synthetisiert (Felgner, P.L., et al.,
PNAS 84, 7413-7417 (1987)). So wurde 3-Dimethylamino-1,2-propandiol
mit Myristylmesylat kondensiert, wobei eine basische Katalyse eingesetzt
wurde, um den entsprechenden Diether herzustellen. Nach der chromatographischen
Reinigung dieses lipophilen Amins wurde eine Quaternisierung durch
Behandlung mit 2-Bromethanol bei erhöhten Temperaturen durchgeführt. Das chromatographisch
gereinigte Produkt ergab in einer IR-, 1H-NMR-
und Elementaranalyse die Ergebnisse, die für das gewünschte Hydroxyalkylammoniumsalz
vorhergesagt worden waren.
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BEISPIEL 10
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Herstellung
eines kationischen Liposoms
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Kationische
Liposome wurden hergestellt, indem eine Chloroformlösung des
Lipids in einer 2 ml fassenden Wheaton-Glasseptumphiole hergestellt
und das Chloroform durch Rotationsverdampfen entfernt wurde, um
den getrockneten Lipidfilm zu erhalten. Die Phiolen wurden über Nacht
in Vakuum gegeben, um die Lösungsmittelspuren
zu entfernen. 1 ml entionisiertes Wasser wurde zugesetzt, und die
Phiolen wurden verschlossen und 1 min lang bei Raumtemperatur verwirbelt,
um größere multilamellare
Vesikel (MSV) herzustellen. Kleine beschallte unilamellare Vesikel
(SUV) wurden hergestellt, indem die MLV unter Stickstoff in einem Beschallungsgerät mit umgekehrten
Behältern
(Heat Sytems) 60 min lang bei 10 °C
beschallt wurden.
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BEISPIEL 11
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Bildung eines
Komplexes aus Polynucleotid und kationischem Lipid
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Polynucleotidkomplexe
wurden hergestellt, indem 0,5 ml einer 10-μg/ml-Polynucleotidlösung mit 0,5 ml Liposomen mit
40–100 μg/ml vermischt
wurden. Die verdünnten
Polynucleotid- und Liposomlösungen
wurden aus konzentrierten Stammlösungen
hergestellt, wobei die Verdünnungen
bei Raumtemperatur vorgenommen wurden. Dieses Verfahren ergibt positiv
geladene Komplexe, die spontan ein Polynucleotid in Zellen abgeben.
Je nach Fall können
unterschiedliche Verhältnisse
zwischen positiv geladenen Liposomen und Polynucleotiden verwendet
werden. Diese Verfahren sind im Wesentlichen in Felgner, P.L., et
al., PNAS 84, 7413–7417
(1987), und Felgner, P., und M. Holm, Focus 11(2) (Frühling 1989)
beschrieben. Siehe auch Beispiel 14.
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BEISPIEL 12
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Transfektionsarbeitsvorschriften
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Transfektionen
wurden wie folgt in 96-Well-Platten durchgeführt:
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Die Wells einer 96-Well-Mikrotiterplatte wurden mit 20.000 bis 40.000
Zellen pro Well beimpft.
- (2) Verdünnungen
von kationischen Lipidpräparaten
und Polynucleotidpräparaten
aus Stammmlösungen wurden
durch 2-dimensionale Reihenverdünnungen
in separaten 96-Well-Platten hergestellt.
- (3) Entsprechende Lipid- und Polynucleotidverdünnungen
wurden vermischt, indem ein gleiches Volumen Polynucleotid in einen
entsprechenden Lipidmikrowell transferiert wurde.
- (4) Das serumhältige
Medium wurde aus den die Zellen enthaltenden Wells abgedampft.
- (5) Eine Menge von etwa 100 μl
der Komplexe aus kationischen Lipiden und DNA wurde zu den Zellen
in den einzelnen Wells der Mikrotiterplatte zugesetzt.
- (6) Die Platten wurden bei 37 °C (5 % CO2)
inkubiert. 4–24
Stunden nach der Transfektion wurde eine Aliquote von 10 % Serum
in "OptimemTM Reduced Serum Media" von Gibco/BRL (Gaithersburg, Md., USA) zu
den einzelnen Wells zugesetzt.
- (7) Am Ende der Inkubation wurde das Testmedium aus den Zellen
oder ein Ganzzelllysat auf die Expressionsaktivität untersucht.
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Wenn β-Galactosidase
das Reportergen war, wurde die Expression kolorimetrisch überwacht,
wobei 2-Nitrophenyl-β-D-galactopyranosid
(ONPG) oder Chlorphenylrotβ-D-galactopyranosid
(CPRG) als Substrat verwendet wurde und die Platten mit einem Mikrotiterlesegerät bei 405
nm abgelesen wurden.
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BEISPIEL 13
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Genanlieferung auf Katheterbasis
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Die
Einführung
eines fremden MHC-Gens in eine Lungenmelanommetastase mithilfe eines
Katheters wurde an einem Patienten angewendet, der vorher eine Gentransferbehandlung
erhalten hatte. Dieses Verfahren wurde gut vertragen, und nach dem
Gentransfer war zwischen dem Blutdruck vor und nach der Behandlung
kein Unterschied zu erkennen (23/12 Mittel = 10 versus 22/10 Mittel
= 10). Außerdem
trat nach diesen Behandlungen keine akute oder chronische Toxizität auf. Eine
Analyse der Hämatologie,
chemischen Zusammensetzung und Immunologietests ergaben keine zusätzlichen
Anomalitäten
bis zu sechs Wochen nach der Erstbehandlung.
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BEISPIEL 14
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Menschliche Gentherapie
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Patienten
mit Melanomen wurden in ein klinisches Forschungszentrum überwiesen.
Der Tumorknoten, in den injiziert werden sollte, wurde identifiziert
und seine Grenzen vor der Injektion abgemessen. Eine Nadelbiopsie
wurde durchgeführt,
um die Diagnose zu bestätigen.
Das Gewebe wird für
weitere immunhistochemische Analysen und eine PCR in Form von gefrorenen
Schnitten gelagert. Außerdem
werden dieser Knoten und andere Kontrollknoten (unbehandelt) direkt
vor dem Verfahren durch CT abgebildet, und die Größe wird quantifiziert.
Die Haut über
dem Tumorknoten wird mit 0,01 % Lidocain sterilisiert und anästhetisiert.
Für den Gentransfer
wird eine Nadel Nr. 22 verwendet, um den DNA-Liposom-Komplex zu
injizieren, der wie folgt hergestellt wird: 10 Minuten vor der Verabreichung
werden 0,1 ml Plasmid-DNA (0,05–50
mg/ml) in laktierter Ringer-Lösung
zu 0,1 ml DMRIE/DOPE-Liposomlösung
(0,15–15 μM) zugesetzt.
Die einzelnen Komponenten werden separat in sterilen Phiolen gelagert
und von der FDA genehmigt. Die Lösung
wird 5–10
min lang bei Raumtemperatur stehen gelassen, und 0,8 ml sterile
laktierte Ringer-Lösung
werden zur Liposom-DNA-Lösung
zugesetzt. Die optimale Zusammensetzung des DNA/Liposom-Komplexes wurde für jede Charge
durch Titration der DNA-Konzentration und der Liposomkonzentration
unabhängig
vom menschlichen Melanom- oder Nierenzellkar zinomen in Kultur bestimmt
und vor der Verwendung durch direkte Injektion in Melanome oder
andere Tumoren in Versuchstieren bestätigt. Jede Komponente, das
Liposompräparat
und die DNA, wird auf Kontaminanten und Toxizität untersucht und gemäß den zuvor
von der FDA festgelegten Richtlinien verwendet. Die Liposomlösung und
die DNA werden in einzelnen sterile Phiolen aliquotiert und unter
sterilen Bedingungen vermischt.
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Die
optimale Plasmiddosis kann leicht unter Verwendung von herkömmlichen
empirischen Verfahren bestimmt werden. Um beispielsweise die Dosierung
für eine
direkte Injektion der HLA-B7-Plasmide zu bestimmen, werden steigende
Dosierungen untersucht. Vier Patientengruppen werden nacheinander
untersucht, wobei vor der Bewertung der nächsten Gruppe zumindest 1 Monat
Beobachtung liegt. Die Patienten jeder Gruppe erhalten intratumorale
Injektionen. Gruppe I erhielt 3 Injektionen mit 0,2 ml im selben
Knoten (3 μg
DNA + 4,5 nM DMRIE/DOPE). Gruppe II erhält die gleiche Behandlung mit
einer 10fach höheren
Konzentration des DNA-Lipsom-Komplexes.
Gruppe III erhält
eine 100fach höhere
Dosis, und Gruppe IV erhält
eine 1000-mal höhere
Menge. Eine Vorbehandlung mit einer geringen Dosis Cytoxan kann
die Antitumorreaktion durch Elimination von suppressiven T-Zellen
verbessern.
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Für eine Genanlieferung
auf Katheterbasis wird die gleiche Dosissteigerung verwendet, mit
der Ausnahme, dass eine einzelne 0,6-ml-Injektion in die Endarterie,
die einen isolierten Knoten versorgt, mit einem Okklusionsballonkatheter
verwendet wird. In Mäuse-
und Schweinemodellen lag die höchste
Behandlung 100fach über
der vorgeschlagenen Dosis und wurde gut vertragen. Die Dosierungen
werden in jenen Probanden wiederholt, bei denen die Toxizitätsbehandlung ≤ Grad II ist.
Die Dosissteigerung beginnt, wenn Patienten aufgrund der Behandlung
Toxizitäten < Grad III aufweisen.
Wenn ein Drittel der Patienten eine Toxizität > Grad II aufweist, wird die Behandlung
an weiteren Patienten wiederholt. Wenn mehr als ein Drittel der
Patienten eine Toxizität > Grad II entwickelt,
wird die Dosierung verringert. Die maximal tolerierte Dosis ist
als Dosis definiert, bei der ein Drittel oder mehr der Patienten
eine Toxizität
des Grades III oder IV entwickeln. Die Behandlungsdosis wird einen
Schritt unter der maximal tolerierten Dosis festgesetzt. Sobald
die Behandlungsdosis festgelegt ist, werden weitere Patienten mit
dieser Dosis behandelt, um die Sicherheit der Dosis für eine breitere
Anwendung zu bestätigen.
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Befindet
sich die Nadel an der Injektionsstelle, wird die Spritze vor der
Injektion leicht aufgezogen, um sicherzustellen, dass kein Material
intravenös
injiziert wird. Direkt nach dem Injektionsvorgang wird eine Blutprobe
für die Überprüfung der
Serumenzyme, der chemischen Zusammensetzung und des Blutbilds entnommen,
um die Gegenwart von Plasmid-DNA im peripheren Blut durch eine PCR
zu bestimmen. Der Patient wird weitere 48 Stunden im klinischen
Forschungszentrum beobachtet. Wenn keine Komplikationen auftreten,
wird der Patient nach 48 Stunden entlassen. Sollten Anomalitäten auftreten,
wird der Patient weiter zur Beobachtung behalten.
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Bestätigung des
Gentransfers und der Expression
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Eine
Nadelbiopsie des Knotens, der die Injektion erhält, wird nach Verabreichung
einer lokalen Anästhesie
vor der Injektion und nach der Behandlung durchgeführt. Ein
Teil dieses Gewebes wird verarbeitet, um DNA für PCR-Analyse zu erhalten.
Das verbleibenden Gewebe wird für
eine pathologische Analyse und Immunhistochemie und/oder Immunfluoreszenzfärbung verarbeitet.
Wenn ausreichend Material erhalten werden kann, wird auch eine RNA-PCR-Analyse
durchgeführt.
Bei inneren Organen wird, wenn möglich,
auch eine CT- oder ultraschallgesteuerte Feinnadelbiopsie durchgeführt.
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Analyse der
Immunantwort
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Beweise
für einen
Gentransfer können
auch indirekt durch die Untersuchung spezifischer Immunantworten
auf HLA-B7 erhalten werden. Die Analyse wird wie folgt durchgeführt: zwei
Wochen vor der ersten Behandlung wird eine Blutprobe entnommen,
um Lymphozyten zu erhalten, die unter Verwendung des Epstein-Barr-Virus
immortalisiert werden. Eine Aliquote dieser Zellen wird weiter mit
einem amphotro pen HLA-B7-Retrovirusvektor infiziert, und die Expression
wird auf der Zelloberfläche
bestätigt.
Diese Zellen werden dann im Labor als Zielzellen für den zytolytischen
Z-Zelltest verwendet.
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Wiederholte
Behandlung
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Wenn
keine Nebenwirkungen der Behandlung auftreten, werden in zweiwöchigen Intervallen
wiederholte Injektionen vorgenommen. Hierbei werden die gleichen
Dosen verwendet wie bei der ersten Behandlung, und auch die Arbeitsvorschrift
und die Beobachtung sind wie oben beschrieben.
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Bestätigung der
Expression von rekombinanten Genen
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Verschiedene
unabhängige
Verfahren werden verwendet, um die Gegenwart und Expression eines
rekombinanten Gens in vivo zu beurteilen. Monoklonale Antikörper gegen
HLA-B7 werden verwendet, um das rekombinante Genprodukt in vivo
durch Immunhistochemie zu detektieren. Die Fluoreszenzfärbung von
frisch dispergierten Zellen wird ebenfalls beurteilt. Die Gegenwart
von Plasmid-DNA wird durch eine PCR einer DNA von Tumorgewebe, peripheren
Blutlymphozyten oder in Autopsiegewebeproben bestätigt. Wenn
ausreichend Gewebe vorhanden ist, wird RNA isoliert und durch eine
PCR oder S1-Nucleasenanalyse auf die Gegenwart von HLA-B7-mRNA untersucht.
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Analyse der
Immunantwort
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Der
direkte Gentransfer und die Expression des HLA-B7-Gens können den
Patienten gegenüber HLA-B7
sensibilisieren und zur Auslösung
einer Immunantwort auf dieses Antigen führen. Grenzverdünnung (LDA)
wird verwendet, um Veränderungen
in der Häufigkeit
von Helfer- und zytolytischen T-Zellen für HLA-B7 im peripheren Blut
nach dem direkten Gentransfer zu bestimmen. Periphere Blutlymphozyten
(PBL) werden vor dem ersten direkten Gentransfer und in 4-wöchigen Intervallen
isoliert und ge frierkonserviert. Nach Beendigung der Behandlung
werden PBL-Proben von jedem Zeitpunkt gleichzeitig auf ihre Reaktionsbereitschaft auf
HLA-B7 untersucht, indem PBL unter LDA-Bedingungen mit autologen
EBV-B-Zellen kultiviert werden, die mit dem HLA-B7-Gen transduziert
sind. Antigenspezifische Ausarbeitung von IL-2 oder die Bildung
von CTL für
HLA-B7-positive Zielzellen sind die Indizes, die in diesen Studien
bestimmt werden. Die Gegenwart eines Antikörpers wird durch eine FACS-Analyse an einem übereinstimmenden
Paar HLA-B7+- oder HLA-B7–-Zelllinien
bestimmt. In manchen Fällen
werden Lymphozyten direkt aus dem Tumor isoliert, in einer Gewebekultur vermehrt
und auf ihre zytolytische Funktion untersucht. Tumorbiopsien 7–14 Tage
nach der Behandlung werden durch Immunhistochemie analysiert. Es
könnte
versucht werden, drainierende Lymphknoten-T-Zellen oder TIL-Zellen
zu vermehren, um ihre zytologische Funktion zu untersuchen. Es könnte auch
möglich
sein, autologe Zelllinien zu erhalten, die als Ziele in 51Cr-Release-Assays verwendet werden. Es
könnte
versucht werden, Tumorgewebe vor der Behandlung für eine Diagnose,
Immunhistochemie und Gefrierkonservierung herauszuschneiden und
verzögerte Überempfindlichkeitsreaktionen
auf den Tumor vor und nach der Behandlung zu evaluieren.
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Obwohl
oben bestimmte Ausführungsformen
der Erfindung detailliert beschrieben wurden, wird für Fachleute
auf dem Gebiet der Erfindung klar sein, dass diese Ausführungsformen
lediglich Beispiele sind und nicht zur Einschränkung dienen, sondern dass
der wahre Schutzumfang der Erfindung in den folgenden Ansprüchen definiert
ist.
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