DE69320358T2

DE69320358T2 - Befestigungsvorrichtung für ein dentales implantatsystem

Info

Publication number: DE69320358T2
Application number: DE69320358T
Authority: DE
Inventors: Stig Hansson; Anders Holmen
Original assignee: Astra AB
Current assignee: AstraZeneca AB
Priority date: 1992-10-28
Filing date: 1993-10-25
Publication date: 1999-01-21
Anticipated expiration: 2013-10-26
Also published as: NO951586L; ATE169480T1; AU670847B2; IS4088A; CA2147970A1; EP0668751B1; DK0668751T3; DE69320358D1; DK0668751T4; EP0668751A1; EP0668751B2; US5588838A; ES2120517T5; CA2147970C; JP3524923B2; JPH08502432A; WO1994009717A1; DE69320358T3; FI952019A0; NZ257419A

Description

Die vorliegende Erfindung betrifft ein Fixierteil eines Dentalimplantatsystems wie im Oberbegriff von Anspruch 1 definiert.

Allgemeiner Stand der Technik

Fixierteile mit einem zylindrischen Hauptkörper und einem sich konisch aufweitenden oberen Teil oder Hals sind schon lange bekannt und werden seit langem in der Dentalimplantattechnik verwendet. Diese Fixierteile sind in Bohrlöcher im Kieferknochen einzusetzen, um eine Knochenintegration mit dem Knochengewebe zu erreichen. Bei Verwendung der richtigen Techniken erfolgt im allgemeinen eine ordnungsgemäße Knochenintegration der zylindrischen Teile.
Es gibt jedoch einige Schwierigkeiten hinsichtlich der Knochenintegration um den konischen Halsteil der Implantate herum, der normalerweise glatt oder poliert ist. Aus irgendeinem Grund kann das Knochengewebe um ein glattes oder poliertes Teil herum degenerieren (Knochenresorption), wobei eine Tasche in dem Knochengewebe um das konische Teil herum verbleibt. Der dahinter stehende Mechanismus ist nicht ganz klar. Diese Taschen werden normalerweise als unvermeidbar akzeptiert, obwohl es nicht ganz zufriedenstellend ist, daß es nicht zur Knochenintegration des gesamten Implantats kommt, insbesondere, da diese Tasche in dem stärksten Teil des Knochengewebes, der Kortikalis, gebildet wird.

Kurze Beschreibung des Erfindungsgedankens

Es hat sich überraschenderweise herausgestellt, daß das Vorsehen einer um den Umfang oder tangential ausgerichteten definierten Mikrorauheit an der Außenseite des sich konisch aufweitenden Teils des Fixierteils mit einer Höhe, die zwischen 0,02 und 0,20 mm variieren kann, dieses Problem lindert, wobei die Gefahr von Taschen im Knochengewebe um den sich konisch aufweitenden Teil herum auf ein Minimum reduziert wird.
Bei bevorzugten Ausführungsformen kann die Mikrorauheit, wie in den beigefügten abhängigen Ansprüchen aufgeführt, in Form von Umfangswülsten oder eines Mikrogewindes vorliegen.

Kurze Beschreibung der beigefügten Zeichnungen

Fig. 1 zeigt die Außenseite eines erfindungsgemäßen Fixierteils;
Fig. 2 zeigt - teilweise als Schnitt - das Fixierteil nach Fig. 1.

Ausführliche Beschreibung einer bevorzugten Ausführungsform der Erfindung

In der nachfolgenden Beschreibung wird die Erfindung mittels eines Mikrogewindes dargestellt. Es sei darauf hingewiesen, daß die Beschreibung der relevanten Teile (d. h. der Teile, die die schraubenförmige Beschaffenheit des Gewindes nicht direkt betreffen) auch auf die Ausführungsform zutrifft, die die Umfangswülste aufweist, und daß diese Auswahl keinen Vorzug hinsichtlich der beiden Ausführungsformen widerspiegelt.
Somit umfaßt die Erfindung bei einer bevorzugten Ausführungsform ein Implantat oder Fixierteil mit einem allgemein zylindrischen Körper 1 zum Einsetzen in ein Bohrloch in Knochengewebe. Die Hüllfläche des Körpers 1 ist mit einem herkömmlichen Gewinde 2 versehen. Dieses Gewinde gestattet, daß das Implantat wie eine Schraube funktioniert. Das vordere Ende oder die Spitze der Schraube ist mit drei Schneidkanten 4 sowie mit Spanaufnahmehohlräumen 3 versehen.
Die Schneidkanten 4 und die Spanaufnahmehohlräume 3 gestatten, daß die Schraube, falls erforderlich, wie eine selbstschneidende Schraube zum Schneiden eines neuen Gewindes oder Anpassen eines schon geschnittenen Gewindes im Knochengewebe funktioniert.
Wie es im Stand der Technik herkömmlich der Fall ist, ist das andere Ende der Schraube mit einer Längsbohrung zur Befestigung eines Widerlagers zur Überbrückung der das Knochengewebe bedeckenden Weichteile und zur Befestigung einer Prothese versehen. Der Innenteil 7 der Bohrung ist zylindrisch und mit einem Innengewinde 6 versehen, und der Außenteil 5 der Bohrung, der sich in einem sich konisch aufweitenden Teil 10 befindet, weitet sich konisch auf, um ein konisch zulaufendes Befestigungsteil eines Widerlagers aufzunehmen. Der Übergangsteil zwischen dem konischen Teil und der zylindrischen Bohrung umfaßt eine sechseckige Buchse 8, die mit einem dazugehörigen, sechseckigen Teil des Widerlagers zusammenwirken soll, um eine Ausrichtung und Verriegelung des Widerlagers in bestimmte Drehpositionen bezüglich des Fixierteils zu gestatten.
Wie in den Fig. 1 und 2 zu sehen, ist die Außenseite des sich konisch aufweitenden Teils 10 mit einem Gewinde versehen, das als ausgerichtete Mikrorauheit dient. Die Gewindegänge können 0,1 mm hoch sein, und der Abstand von dem benachbarten Gewindegang (Scheitel zu Scheitel) kann 0,2 mm betragen. Die Gewindegänge werden hier als Mikrogewinde (und die Wülste als Mikrowülste) bezeichnet, da ihre Höhe und ihr Abstand voneinander im Mikrometerbereich liegen. Bei dem Mikrogewinde kann es sich um ein Mehrfachgewinde handeln, zum Beispiel um ein Dreifachgewinde, was bedeutet, daß die Steigung des Gewindes 0,6 mm betragen würde. Der Winkel zwischen den Flanken eines Mikrogewindes kann zum Beispiel 45º oder 60º betragen. Das Mikrogewinde ist abgerundet ausgeführt, um Spannungskonzentrationen im Knochengewebe um das Mikrogewinde herum zu vermeiden oder zumindest auf ein Minimum zu reduzieren.
Im allgemeinen kann die Höhe des Mikrogewindes in dem Bereich von 0,02-0,20 mm liegen. Bei einer bevorzugten Ausführungsform kann die Höhe zwischen 0,02 und 0,15 mm, bei einer besonders bevorzugten Ausführungsform wischen 0,05 und 0,15 variieren, und bei einer ganz besonders bevorzugten Ausführungsform, die oben beschrieben wird, beträgt die Höhe 0,1 mm. Die Anzahl der Gewindegänge ist optional, kann jedoch beispielsweise zwischen 1 und 5 variieren.
Das Mikrogewinde kann als definierte, ausgerichtete Rauheit betrachtet werden, die im gleichen Größenbereich wie die Art von nicht ausgerichteter Oberflächenrauheit des Stands der Technik liegt, die beispielsweise durch Plasmaspritzen (ein herkömmliches Verfahren zum Erhalt einer Oberflächenrauheit an Implantaten) erreicht wird. Eine nicht ausgerichtete Rauheit mit kleineren Abmessungen, die beispielsweise durch Abstrahlen erreicht wird, kann dem Mikrogewinde überlagert werden.
Neues Knochengewebe wächst aufgrund der geringen Höhe des Gewindes schnell in das Mikrogewinde, und es wird relativ schnell ein Halt erreicht, der in Axialrichtung wesentlich besser ist als in Dreh- (Tangential-) Richtung. Dies ist natürlich darauf zurückzuführen, daß das Gewinde umfangsmäßig ausgerichtet ist.
Es scheint, daß sich die durch diese Ausführung erhaltenen positiven Ergebnisse wie folgt erklären lassen:
Wenn das Knochengewebe in die Räume zwischen einzelnen Vorsprüngen der Mikrorauheit gewachsen ist, können die axialen Belastungen des Implantats in einer Axialrichtung (die mit der Axialrichtung des Fixierteils zusammenhängt) auf eine biomechanisch richtige Weise auf das Knochengewebe um den konischen Teil herum übertragen werden, d. h. auf eine Weise, daß das Knochengewebe um den konischen Teil herum richtig beansprucht wird und daß folglich Knochenresorption nicht auftritt.
Oben wurde das Fixierteil so beschrieben, daß es am zylindrischen Hauptkörper ein normales Gewinde aufweist. Es kann jedoch besonders vorteilhaft sein, wenn sowohl der Hauptkörper als auch der sich konisch aufweitende Teil mit einem Mikrogewinde versehen ist, da dadurch das Fixierteil sowohl als Fixierteil, das leicht in das Bohrloch geklopft oder geschoben wird, als auch als Fixierteil, das leicht in das Bohrloch hinein oder daraus heraus geschraubt werden kann, verwendet werden kann.
Es sei besonders darauf hingewiesen, daß die Erfindung nicht auf die oben beschriebenen Ausführungsformen beschränkt ist und innerhalb des Schutzbereichs der beigefügten Ansprüche auf unterschiedliche Weise modifiziert werden kann.

Claims

1. Fixierteil (1; 10) eines Dentalimplantatsystems zur Implantation in Knochengewebe, wobei ein äußeres Ende mit einem sich konisch aufweitenden Teil (10) versehen ist, der zumindest teilweise an das Knochengewebe anstoßen soll, wenn das Fixierteil implantiert ist, dadurch gekennzeichnet, daß die Außenseite des sich konisch aufweitenden Teils mit einer um den Umfang ausgerichteten, definierten Mikrorauheit (9) mit einer Höhe in einem Bereich von 0,02 bis 0,20 mm versehen ist.

2. Fixierteil nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Mikrorauheit eine Höhe zwischen 0,02 und 0,15 mm aufweist.

3. Fixierteil nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Mikrorauheit eine Höhe zwischen 0,05 und 0,15 mm aufweist.

4. Fixierteil nach Anspruch 2 oder 3, dadurch gekennzeichnet, daß die Mikrorauheit eine Höhe von 0,1 mm aufweist.

5. Fixierteil nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß die Mikrorauheit in Form von Umfangswülsten vorliegt.

6. Fixierteil nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß die definierte Mikrorauheit in Form eines Mikrogewindes (9) vorliegt.

7. Fixierteil nach Anspruch 5 oder 6, dadurch gekennzeichnet, daß der Abstand zwischen benachbarten Gewindegängen oder Wülsten von Scheitel zu Scheitel zweimal die Höhe der Gewindegänge oder Wülste beträgt.