DE69311282T2 - Bremsvorrichtung für ein Fahrzeug mit Vierradantrieb - Google Patents
Bremsvorrichtung für ein Fahrzeug mit VierradantriebInfo
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Description
- Diese Erfindung bezieht sich auf vierradangetriebene Fahrzeuge und insbesondere, obwohl nicht ausschließlich, auf landwirtschaftliche Traktoren.
- Mit der größer werdenden Notwendigkeit, landwirtschaftliche Traktoren über längere Strecken auf öffentlichen Straßen zu benutzen, entweder als zugfahrzeuge oder einfach zum Fahren zwischen dem Hof und den Feldern auf einem modernen, großen Hof, wird es für solche Traktoren immer wichtiger, daß sie höhere Straßengeschwindigkeiten erreichten können, um Reisezeiten abzukürzen und um auch die Unannehmlichkeiten für andere Straßenbenutzer zu reduzieren, die hinter langsam fahrenden Fahrzeugen aufgehalten werden.
- Bei Traktoren, die jetzt zu Geschwindigkeiten von über 30 km/h in der Lage sind, sind die relativ einfachen Bremssysteme, die bisher als ausreichend akzeptiert wurden, nicht mehr ausreichend, und es existiert eine größer werdende Notwendigkeit, ein verbessertes Abbremsen und verzögern dieser Fahrzeuge vorzusehen.
- Es ist ein Ziel der vorliegenden Erfindung, eine Bremseinrichtung für ein vierradgetriebenes Fahrzeug bereitzustellen, die an alle vier Räder angeschlossen ist, und die durch zwei unabhängige Mittel betätigt werden kann. Relevanter Stand der Technik wird in der DE-A-35 44 288 gefunden, auf der der Oberbegriff des Anspruchs 1 basiert.
- So wird gemäß der vorliegenden Erfindung eine Bremseinrichtung für ein vierradangetriebenes Fahrzeug bereitgestellt, das eine Vorderachse mit einem Paar von Vorderrädem und eine Hinterachse mit einem Paar von Hinterrädern, einen Motor, welcher die Hinterräder antreibt und über eine Vierradantriebskupplung auch mit den Vorderrädem verbindbar ist, und linksseitige und rechtsseitige Bremsen an der Hinterachse, welche von einem Bremsenbetätigungshauptsystem betätigt werden, aufweist, wobei die Bremseinrichtung einen Handbremshebel, der ebenfalls die linken und rechten hinteren Bremsen betätigt, und Sensoren umfaßt, die dem Handbremshebel zugeordnet sind und vorgesehen sind, automatisch die Vierradantriebskupplung einzukuppeln, wenn die Handbremse betätigt wird, um eine vom Handbremshebel betätigte, mit allen vier Rädem verbundene Bremseinrichtung bereitzustellen, die dadurch gekennzeichnet ist, daß die Vierradantriebskupplung eine Reibkupplung ist, und daß der Handbremshebel die hinteren Bremsen über ein von dem Bremsenbetätigungshauptsystem unabhängiges System betätigt, wodurch eine von der Handbremse betätigte, mit allen vier Rädem verbundene Bremseinrichtung bereitgestellt ist, die unabhängig von dem Bremsenbetätigungshauptsystem ist und die betätigbar ist, wenn das Fahrzeug in Bewegung ist.
- Günstigerweise kann die Betätigung der Vierradantriebskupplung unter Verwendung von Fluiddruck über ein elektromagnetisch betätigtes Fluidflußsteuerventil gesteuert werden. Bei einer solchen Anordnung können die Sensoren einen Schalter aufweisen, der von einer Bewegung des Bremshebels betätigt wird, um das elektromagnetische Ventil zu betätigen.
- Typischerweise kann die Kupplung angeordnet werden, um durch Federmittel eingekuppelt und durch Aufbringen von Fluiddruck auf einen Aktuator ausgekuppelt zu werden. Bei solch einer Anordnung führt jeder Zusammenbruch des Fluiddrucks oder das Ausschalten der Fahrzeugzündung zu einem Einkuppeln der Kupplung und zur Verbindung aller vier Räder, wodurch ein zusätzlicher Sicherheitsfaktor bereitgestellt wird.
- Eine Ausführungsform der Erfindung, wie sie auf einen landwirtschaftlichen Traktor angewandt wird, wird jetzt, nur im Sinne eines Beispiels, unter Bezugnahme auf die beigefügte Zeichnung beschrieben werden, die ein schematisches Schaubild eines Vierradkupplungsbetriebssystem gemäß der Erfindung ist.
- Bezugnehmend auf die Zeichnung weist der Traktor einen Motor E auf, der eine Hinterachse 10 mit Hinterrädem W1 über eine Hauptkupplung C, ein Getriebe G und ein Hinterachsendifferential D1 antreibt. Der Motor E ist über eine Vierradantriebskupplung 12 auch mit der Vorderachse 11 des Traktors verbindbar, die mit Rädem W2 und dem Differential D2 versehen ist.
- Die Kupplung 12 ist vom Mehrplattentyp und wird normalerweise durch zeichnerisch bei 13 gezeigte Federmittel eingekuppelt gehalten. Ausgekuppelt (wie in der Zeichnung gezeigt) wird die Kupplung durch einen hydraulischen Aktuator 14, der, wenn er über ein elektromagnetisch betätigtes Ventil 15 unter Druck gesetzt wird, gegen die Federmittel 13 wirkt, um die Vierradantriebskupplung auszukuppeln. Das Ventil 15 wird über eine Pumpe 16, die einen Teil des normalen Hydraulikkreislaufs des Traktors bildet, mit unter Druck stehendem Fluid versorgt. Die Pumpe zieht Fluid von einem Sammelbecken 17 ab und führt das Fluid in das Sammelbecken 17 zurück.
- Die Hinterachse 10 ist mit einer linksseitigen Bremse 18 und einer rechtsseitigen Bremse 19 versehen, die in einer für einen Traktor üblichen Weise durch ein getrenntes linksseitiges und rechtsseitiges Bremspedal 20 bzw. 21 betätigt werden. Diese Pedale können zur gleichzeitigen Betätigung der Bremsen in konventioneller Weise mit einer mechanischen Klinke 22 zusammengefaßt werden. In der beigefügten Zeichnung illustrieren die Linien 23 und 24 zeichnerisch die Betätigungsverbindung zwischen den Pedalen 20 und 21 und den jeweils zugehörigen Bremsen 18 und 19. Es ist klar, daß bei einem tatsächlichen System entweder separate Hauptzylinder oder ein einzelner doppelter Hauptzylinder von den Pedalen 20 und 21 betätigt wird bzw. werden und den notwendigen hydraulischen Druck zur Betätigung der nachgeschalteten Zylinder erzeugt bzw. erzeugen, die den jeweiligen Bremsen zugeordnet sind. Keines dieser Details ist in Figur 1 dargestellt, da sie sämtlich konventionell sind und vom Fachmann verstanden werden.
- Die linksseitigen und rechtsseitigen Bremsen 18 und 19 können auch mechanisch über den Bremshebel 25 betätigt werden, der über Kabel und Stangen oder andere mechanische Mittel, die zeichnerisch durch gestrichelte Linien 26 und 27 in der beigefügten Zeichnung angedeutet sind, mechanisch mit den Bremsen verbunden ist.
- Gemäß der vorliegenden Erfindung betätigt das Anziehen des Handbremshebels (der in nicht angezogenem Zustand in der beigefügten Zeichnung gezeigt ist) einen zweipoligen Umschalter 28, dessen Kontakt 28a geschlossen sind, wenn die Handbremse nicht angezogen ist, so daß er den Elektromagnet 15a des Ventils 15 über eine Reihe von verbundenen zweipoligen Wippschaltern 29 und einen einpoligen Schalter 30, der von den Bremspedalen 20, 21 betätigt wird, mit Energie versorgt. Die Energieversorgung des Elektromagnets 15a führt unter Druck stehendes Fluid von der Pumpe 16 zu dem Aktuator 14, so daß sichergestellt wird, daß die Vierradantriebskupplung ausgekuppelt gehalten wird.
- Falls der Handbremshebel angezogen wird, um die Handbremsfunktion zu betätigen, wird der Kontakt 28a geöffnet und der Schaltkontakt 28b wird geschlossen, so daß die Energieversorgung des Elektromagnets 15a beendet und die Vierradantriebskupplung eingekuppelt wird. Das Schließen des Kontäkts 28b schließt auch einen Stromkreis über die Leitung 35 zum Aufleuchtenlassen einer Handbremswarnlampe 31 an der Instrumententafel des Traktors.
- Es ist klar, daß durch die Anordnung, nach der die Vierradantriebskupplung 12 immer automatisch eingekuppelt wird, wenn die Handbremse angezogen wird, der Traktor mit einer Bremseinrichtung versehen ist, die an alle vier Räder des Fahrzeugs angeschlossen ist, so daß ihre Bremsfähigkeit erheblich erhöht wird, was insbesondere sinnvoll ist, wenn das Fahrzeug auf einer rutschigen Steigung geparkt ist.
- Zudem stellt diese von Hand betätigte Bremseinrichtung, da sie vollständig unabhängig von der hydraulischen Betätigung der Bremsen unter Verwendung der Pedale 20 und 21 ist, ein Notfallzusatzbremssystem für den Traktor bereit, das an alle vier Räder angeschlossen ist und das betätigt werden kann, wenn sich der Traktor in Bewegung befindet, falls das Hauptbremssystem, das von den Pedalen 20, 21 betätigt wird, ausfällt.
- Der einpolige Umschalter 30, der den Pedalen 20, 21 zugeordnet ist, schließt den Kontakt 30a, wenn die Bremspedale getreten werden, um hintere Bremsleuchten 32 in konventioneller Weise aufleuchten zu lassen. Außerdem wird der Schaltkontakt 30b geöffnet, wenn die Bremspedale 20, 21 gleichzeitig getreten werden, so daß die Stromversorgung des Elektromagnets 15a unterbrochen wird und das Einkuppeln der Vierradantriebskupplung 12 sichergestellt wird. So wird die Vierradantriebskupplung 12 eingekuppelt, wenn entweder die Bremspedale 20, 21 getreten und/oder die Handbremse 25 angezogen wird, wodurch die Wirksamkeit der Traktorbremsfunktionen sehr vergrößert wird.
- Der zweipolige Wipphebelausschalter 29 ermöglicht es dem Traktorbediener, das Einkuppeln der Vierradantriebskupplung 12 durch Öffnen des Schaltkontakts 29a (der somit die Stromversorgung zu dem Elektromagnet 15a unterbricht) und gleichzeitiges Schließen des Kontakts 29b zum Aufleuchtenlassen der Vierradantriebskupplungsanzeigelampe 33 an der Instrumententafel über die Leitung 34 manuell anzuwählen.
- Die vorliegende Erfindung ist auf einem weiten Bereich von verschiedenen Typen von Vierradantriebskupplungen anwendbar.
Claims (4)
1. Bremseinrichtung fur eine vierradangetriebenes Fahrzeug,
das eine Vorderachse (11) mit einem Paar von Vorderrädern (W1)
und eine Hinterachse (10) mit einem Paar von Hinterrädern (W2),
einen Motor (E), welcher die Hinterräder (W2) antreibt und über
eine Vierradantriebskupplung (12) auch mit den Vorderrädern
verbindbar ist, und linksseitige und rechtsseitige Bremsen (18,
19) an der Hinterachse, welche von einem
Bremsenbetätigungshauptsystem (20 bis 24) betätigt werden, aufweist, wobei die
Bremseinrichtung einen Handbremshebel (25), der ebenfalls die
linken und rechten hinteren Bremsen betätigt, und Sensoren (29)
umfaßt, die dem Handbremshebel zugeordnet sind und vorgesehen
sind, automatisch die Vierradantriebskupplung einzukuppeln, wenn
die Handbremse betätigt wird, um eine vom Handbremshebel
betätigte, mit allen vier Rädem verbundene Bremseinrichtung
bereitzustellen, dadurch gekennzeichnet, daß die
Vierradantriebskupplung eine Reibkupplung ist und daß der
Handbremshebel (25) die hinteren Bremsen über ein von dem
Bremsenbetätigungshauptsystem unabhängiges System betätigt,
wodurch eine von der Handbremse betätigte, mit allen vier Rädern
verbundene Bremseinrichtung bereitgestellt ist, die unabhängig
von dem Bremsenbetätigungshauptsystem ist und die betätigbar
ist, wenn das Fahrzeug in Bewegung ist.
2. Bremseinrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet,
daß die Betätigung der Vierradantriebskupplung (12) unter
Verwendung von Fluiddruck über ein elektromagnetisch betätigtes
Fluidflußsteuerventil (15) gesteuert wird.
3. Bremseinrichtung nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet,
daß die Sensoren einen Schalter (29) aufweisen, der von einer
Bewegung des Bremshebels (25) betätigt wird, um das
elektromagnetisch betätigte Ventil (15) zu betätigen.
4. Bremseinrichtung nach einem der voranstehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, daß die Vierradantriebskupplung (12)
durch Federmittel (13) eingekuppelt und durch Aufbringen von
Fluiddruck auf einen Aktuator (14) ausgekuppelt wird.
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