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Die
vorliegende Erfindung betrifft eine neue Nukleotidsequenz, die für eine variable
Region der α-Kette menschlicher
T-Zellen-Rezeptoren kodiert, die entsprechenden Peptidsegmente und
die Anwendungen in Diagnose und Therapie.
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Es
ist bekannt, daß die
Rezeptoren, die die Antigene an der Oberfläche der reifen T-Lymphozyten
erkennen (im folgenden T-Zellen-Rezeptoren genannt) eine Struktur
aufweisen, die eine gewisse Analogie mit der Struktur von Immunglobulinen
aufweisen. So enthalten sie heterodimere Strukturen, die α- und β-Glykoproteinketten
oder γ-
und δ-Glycoproteinketten
umfassen (siehe Meuer et al. (1), Moingeon et al. (2), Brenner et
al. (3), Bank et al.(4)).
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Die
Reihe der T-Zellen-Rezeptoren muß der enormen Vielfältigkeit
der antigenen Determinanten begegnen können. Dies geschieht durch
genetische Rekombination der unterschiedlichen diskreten Abschnitte von
Genen, die für
die verschiedenen Strukturregionen der T-Zellen-Rezeptoren kodieren.
So enthalten die Gene V-Abschnitte (Variable Abschnitte), gegebenenfalls
D-Abschnitte (Diversity-Abschnitte), J-Regionen (Joining-Abschnitte)
und C-Abschnitte (Konstante Abschnitte). Während der Differenzierung der
T-Zellen werden spezifische Gene durch Rekombination der V-, D-
und J-Abschnitte für
die β- und δ-Loci und
V-Abschnitte und J-Abschnitte für
die α- und γ-Loci erzeugt.
Diese spezifischen Kombinationen sowie die Paarung der beiden Ketten
führen
zu der Kombinationsvielfalt. Diese Vielfalt wird noch stark durch
zwei Nebenmechanismen erweitert, nämlich der ungenauen Zusammenfügung der
V-D-J-Abschnitte bzw. der V-J-Abschnitte und der Hinzufügung von
Nukleotiden, die dem N-Abschnitt entsprechen (Davis et al. (5)).
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Es
ist bereits eine gewisse Anzahl von V-Gen-Abschnitten bekannt. Diese
Abschnitte werden entsprechend der Ähnlichkeit der Sequenzen in
Unterfamilien eingeteilt. Definitionsgemäß werden diejenigen Abschnitte,
die mehr als 75% Ähnlichkeit
in der Nukleotidsequenz aufweisen, als Mitglieder derselben Unterfamilie
betrachtet (Crews et al. 6)). Die bekannten Vα-Gen-Abschnitte wurden dementsprechend
in 22 Unterfamilien eingeteilt, von denen 14 nur ein einziges Mitglied
aufwiesen (siehe Concannon et al. (7), Kimura et al. (8), Wilson
et al. (9)).
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Außerdem wurden
ungefähr
60 Jα-Gen-Abschnitte
beschrieben (9).
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Außerdem wurden
in jüngster
Zeit in WO 90/06758 monoklonale Antikörper gegen spezifische Abschnitte
der variablen Teile der T-Zellen-Rezeptoren, insbesondere die β- und δ-Ketten,
beschrieben. Diese monoklonalen Antikörper eignen sich nicht nur
als Werkzeuge für
die Diagnose, sondern auch als Werkzeuge für die Therapie, zum Beispiel
gegen rheumatoide Arthritis.
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Die
Verwendung von synthetischen Peptiden, die variablen Regionen der α- oder β-Ketten entsprechen,
bei der Behandlung von Autoimmunkrankheiten ist ebenfalls beschrieben
worden (23 und 24).
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Außerdem ist
bekannt, daß zwischen
verschiedenen Individuen Variationen bezüglich der Expression von unterschiedlichen
variablen Abschnitten des T-Rezeptors beim Menschen existieren (27
und 28).
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Mit
der vorliegenden Erfindung soll die Reihe der Genabschnitte, die
für variable
Regionen der α-Ketten
der T-Zellen-Rezeptoren kodieren, erweitert werden, und zwar dadurch,
daß man
einen neuen Vα-Genabschnitt
bereitstellt.
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Die
vorliegende Erfindung betrifft also eine Nukleotidsequenz, die für eine variable
Region der α-Kette menschlicher
T-Zellen-Rezeptoren kodiert und die einer cDNA entspricht, die die
Nukleotidsequenz des Vα-Abschnitts gemäß SEQ ID
Nr. 1 umfaßt
sowie die Sequenzen, die sich davon durch ein oder mehrere Nukleotid(e)
unterscheiden.
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Außerdem betrifft
die vorliegende Erfindung insbesondere:
- – eine Nukleotidsequenz,
die für
eine variable Region der α-Kette
von menschlichen T-Lymphozyten-Rezeptoren
kodiert und die der cDNA zu der gesamten Nukleotidsequenz des Abschnitts
Vα oder
einem Teil davon entspricht und die der Sequenz 1 bis 200 der SEQ
ID Nr. 1 entspricht, sowie die Sequenzen, die sich davon durch ein
oder zwei Nukleotide unterscheiden.
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Unter "Nukleotidsequenzen,
die cDNAs entsprechen, die den gesamten Nukleotidsequenzen oder
einem Teil davon entsprechen" versteht
man sowohl die vollständigen
Sequenzen als auch Fragmente dieser Sequenzen, darunter auch kurze
Fragmente (Oligonukleotide), die als Sonden verwendet werden (und
die im allgemeinen mindestens zehn Nukleotide aufweisen) oder die
als Primer verwendet werden (und die im allgemeinen mindestens 15
Nukleotide aufweisen). Allgemein umfaßt die Erfindung die Gesamtheit
der neuen Oligonukleotide, die erfindungsgemäß Fragmente der Sequenz Vα sind.
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Die
Sequenzen, die sich durch ein oder zwei Nukleotid(e) unterscheiden,
entsprechen Variationen, die man bei einem Versuch bei der Bestimmung
der Nukleotidsequenz von mehreren cDNAs beobachtet.
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Außerdem betrifft
die vorliegende Erfindung die Peptide, die von den erfindungsgemäßen Nukleotidsequenzen
sowie deren Allelen und Derivaten codiert werden und die dieselbe
Funktion aufweisen.
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Allgemein
umfaßt
die vorliegende Erfindung die Peptide, die aus einer Peptidsequenz,
die von den erfindungsgemäßen Nukleotidsequenzen
kodiert werden bzw. diese Nukleotidsequenz umfassen, bestehen sowie
die Fragmente dieser Peptide. Außerdem umfaßt sie die Peptide, die sie
von diesen durch eine oder mehrere Aminosäure(n) unterscheiden und die
dieselbe Funktion aufweisen. Diese Peptide können Modifikationen entsprechen,
wie sie bei den Muteinen oder bei Allelvariationen bekannt sind.
Es wurde nämlich
insbesondere gezeigt, daß bei
gewissen Genabschnitten, die für
variable Regionen der Ketten des T-Zellen-Rezeptors beim Menschen
ein Phänomen
eines genetischen Polymorphismus auftritt, der Allelvariation genannt
wird (25). Die vorliegende Erfindung umfaßt die Peptide, die aufgrund
dieses Phänomens
auftreten.
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Die
erfindungsgemäße Nukleotidsequenz
wurde mit den folgenden Schritten erhalten:
- – Isolation
von RNAs von peripheren Lymphozyten eines Einzelorganismus;
- – Gewinnen
der komplementären
DNA mit Hilfe der reversen Transkriptase und einem für die Cα-Region spezifischen
Primer A (SEQ ID Nr. 21);
- – Genamplifikation
(mittels Anchored Polymerase Chain Reaction bzw. A-PCR) mit Hilfe
einer DNA-Polymerase,
eines poly-C-Primers (SEQ ID Nr. 22) und einem für die Cα-Region spezifischen Primer
B (SEQ ID Nr. 23);
- – erneute
Amplifikation mittels A-PCR mittels DNA-Polymerase und einem für die Cα-Region spezifischen Primer
C (SEQ ID Nr. 24);
- – Insertion
in einen Plasmidvektor;
- – Transformation
eines bakteriellen Wirts mit dem rekombinanten Vektor;
- – Durchmustern
der rekombinanten Bakterienkolonien mit einem markierten für Cα spezifischen
Oligonukleotid D (SEQ ID Nr. 25);
- – Isolation
von Plasmiden von positiven Kolonien;
- – sowie
Sequenzierung der DNA-Fragmente, die die Cα-Region enthalten.
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Die
vorliegende Erfindung kann insbesondere mittels bispezifischer Genamplifikation
(Polymerase-Kettenreaktion bzw. PCR) nachgearbeitet werden, und
zwar dadurch, daß man
von den peripheren Lymphozyten, die die m-RNA mit dem variablen
Abschnitt, der der Sequenz ID Nr. 1 der Erfindung entspricht, ausgeht
oder auch daß man
diese PCR-Technik auf genomische DNA von einer beliebigen somatischen
Zelle eines zufällig
gewählten
Einzelorganismus anwendet. Die Erfindung kann auch dadurch nachgearbeitet
werden, daß man
die obige Gensequenz mittels chemischer Oligonukleotidsynthese herstellt.
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Die
erfindungsgemäßen Peptide
können
mittels der traditionellen Peptidsynthese erhalten werden. Sie können auch
durch Anwendung von Techniken, die als Gentechnik bekannt sind,
erhalten werden, wobei eine DNA-Sequenz, die für ein erfindungsgemäßes Peptid
kodiert, in einen Expressionsvektor wie ein Plasmid insertiert wird
und Zellen mit diesem Expressionsvektor transformiert werden.
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Die
vorliegende Erfindung betrifft daher auch Plasmide und Expressionsvektoren
mit einer DNA-Sequenz, die für
ein erfindungsgemäßes Peptid
kodiert, sowie mit diesem Vektor transformierte Werte.
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Die
vorliegende Erfindung betrifft auch Antikörper, insbesondere monoklonale
Antikörper,
gegen eine antige Determinante, die zu einem erfindungsgemäßen Peptid
gehört
oder ein erfindungsgemäßes Peptid
enthält.
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Die
monoklonalen Antikörper
können
auf jedem Weg erhalten werden, der es ermöglicht, ausgehend von Zellkulturlinien
Antikörpermoleküle zu produzieren.
Dazu zählen
die unterschiedlichen Techniken, bei denen Hybridome verwendet werden.
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Antikörper können beim
Tier dadurch erzeugt werden, daß man
Tiere dadurch immunisiert, daß man ihnen
erfindungsgemäße Peptide
oder Fragmente injiziert, egal ob diese natürlich, rekombinant oder synthetisch
sind, gegebenenfalls nach Kopplung mit einem immunogenen Agens wie
dem Tetanus-Anatoxin, oder dadurch, daß man ihnen humane T-Lymphozyten
injiziert, die an ihrer Oberfläche
die entsprechenden Sequenzen exprimieren, darunter auch rekombinante
Zellen, die mit den entsprechenden Kodiersequenzen transfiziert
sind.
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Die
vorliegende Erfindung betrifft auch Hybridome, die monoklonale Antikörper gegen
die erfindungsgemäßen Polypeptide
produzieren.
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Die
vorliegende Erfindung umfaßt
auch die Fragmente und Derivate von erfindungsgemäßen monoklonalen
Antikörpern,
die mit den von den T-Zellen-Rezeptoren definierten variablen Regionen
reagieren. Bei diesen Fragmenten handelt es sich insbesondere um
die F(ab')2-Fragmente, die durch
enzymatische Spaltung von Antikörpermolekülen mit
Pepsin erhalten werden können,
die Fab'-Fragmente,
die durch Reduktion der Disulfidbrücken von F(ab')2-Fragmenten erhalten
werden können,
sowie die Fab'-Fragmente,
die durch enzymatische Spaltung von Antikörpermolekülen mit Papain in Gegenwart
eines Reduktionsmittels erhalten werden können. Diese Fragmente können auch
gentechnisch erhalten werden.
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Bei
den Derivaten von monoklonalen Antikörpern handelt es sich zum Beispiel
um Antikörper
oder Fragmente dieser Antikörper,
an die Marker wie ein Radioisotop gebunden sind. Die Derivate von
monoklonalen Antikörpern
sind auch Antikörper
oder Fragmente dieser Antikörper,
an die therapeutisch aktive Moleküle gebunden sind, insbesondere
zytotoxische Verbindungen.
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Die
Produkte der Erfindung sind vielseitig auf dem Gebiet der Diagnose
und auf dem Gebiet der Therapie einsetzbar.
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1 – Einsatz auf dem Gebiet der
Diagnose
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Die
in den erfindungsgemäßen Nukleotidsequenzen
enthaltenen Oligonukleotide können
für die
Konstruktion von Nachweissonden (im allgemeinen mindestens 10 Nukleotide),
die mit einer variablen Region der α-Kette hybridisieren können, oder
die Konstruktion von Primern für
die Amplifikation von DNA (die im allgemeinen mindestens 15 Nukleotide,
vorzugsweise mindestens 17 Nukleotide enthalten), die sich an eine
zu amplifizierende Sequenz anlagern können, verwendet werden.
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Die
Oligonukleotide lassen sich daher in der Diagnose vn Immunstörungen einsetzen,
und zwar dadurch, daß das
Vorhandensein von Nukleinsäuresequenzen,
die mit einem Gen, das für
variable Regionen von α-Ketten
des T-Zellen-Rezeptors in der mRNA einer Probe eines Patienten kodieren,
homolog sind, nachgewiesen werden. Um einen Zusammenhang zwischen
der Expression von Genen von T-Zellen und einer Krankheit herzustellen,
können
unterschiedliche Verfahren verwendet werden. Zu diesen Verfahren
zählen:
- a – Herstellung
und Analyse von cDNA-Expressionsbibliotheken, die von T-Zellen,
die mit der Krankheit in Zusammenhang stehen, erhalten wurden, um
die Frequenz der dominanten Gene zu bestimmen;
- b – Analyse
von Proben genomischer DNA mittels Southern-Blot, um festzustellen,
ob genetische Polymorphismen oder Umordnungen von Genen, die für die Rezeptoren
der T-Zellen kodieren, vorliegen;
- c – Analyse
von Proben dadurch, daß man
cDNA gewinnt, diese mittels PCR amplifiziert und mit den markierten
Sonden hybridisiert;
- d – In-situ-Hybridisierung
von T-Zellen ohne zuvorige Kultur der T-Zellen.
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Die
Primer lassen sich in PCR-Reaktionen in einem Verfahren, wie es
unter c oben definiert ist, einsetzen.
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Die
monoklonalen Antikörper,
die Fragmente oder die Derivate dieser erfindungsgemäßen Antikörper, insbesondere
die Anti-Vα-Antikörper, können dazu
verwendet werden, um Immunreaktionen des T-Typs zu untersuchen,
zum Beispiel bei Autoimmunerkrankungen, bei Krebserkrankungen, bei
Allergie, bei Transplantation und bei Infektionskrankheiten. Insbesondere
kann die Gesamtheit der verschiedenen variablen α-Abschnitte des T-Rezeptors
untersucht werden, egal, ob es sich um T-Zellen des Fluids oder
der Bewegung handelt. Allgemein kann es sich bei dem verwendeten
Verfahren um In-vitro- oder In-vivo-Verfahren handeln.
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Bei
den In-vitro-Verfahren kann es sich bei den verwendeten Proben um
Proben von Körperflüssigkeiten
oder um Gewebeproben handeln. Zu dem verwendeten Verfahren können insbesondere
die Durchflußzytofluorimetrie
für die
Analyse der T-Lymphozyten des Bluts oder um Markierungen eines anatomisch-pathologischen
Schnittpräparats
mittels Immunperoxidase für
die Untersuchung der Lymphozyten, die in die Gewebe eindringen,
gehören.
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Bei
den In-vivo-Verfahren werden die Antikörper, ihre Fragmente oder ihre
Derivate auf den üblichen Wegen,
zum Beispiel intravenös,
verabreicht, und man weist die immunspezifischen Bindungen nach.
Dies kann zum Beispiel dann erhalten werden, wenn man einen mit
einem Radioisotop markierten Antikörper verwendet.
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2 – Einsatz auf dem Gebiet der
Therapie
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Die
in den erfindungsgemäßen Nukleotidsequenzen
enthaltenen Oligonukleotide können
als antisense-Oligonukleotide in der Therapie verwendet werden.
Man weiß nämlich, daß die Expression
eines in Human-Lymphozyten transkribierten Gens in vitro inhibiert
werden kann, und zwar dadurch, daß man diese Lymphozyten mit
einem für
das jeweilige Gen spezifischen antisense-Oligonukleotid inkubiert
(26). Diese antisense-Oligonukleotide enthalten im allgemeinen mindestens
zehn, vorzugsweise mindestens 16, Nukleotide. Bei diesen antisense-Oligonukleotiden
kann es sich insbesondere um die invertierten und komplementierten
Sequenzen handeln, die den 20 Nukleotiden stromaufwärts der
Translationsinitiationsstelle (ATG) entsprechen. Das Ziel einer
In-vitro-Verwendung
von für
einen Vα-Genabschnitt
spezifischen antisense-Oligonukleotiden besteht darin, die Expression
eines T-Rezeptors, der diesen Vα-Abschnitt
enthält,
zu stoppen (oder stark zu verringern) und so zu einer klonmäßigen Deletionserscheinung
bezüglich
der spezifischen Reaktivität
der T-Lymphozyten zu gelangen. Die antisense-Oligonukleotide können nicht
nur in vitro bei Human-T-Lymphozyten, die anschließend erneut
injiziert werden, angewendet werden, sondern auch in vivo durch
lokale oder systemische Injektion, vorzugsweise nach Modifikationen,
um die In-vivo-Stabilität
und das Eindringen dieser Oligonukleotide in das Innere der T-Lymphozyten
zu erhöhen.
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Die
erfindungsgemäßen monoklonalen
Antikörper,
insbesondere die Anti-Vα-Antikörper, können zur Modulation
des Immunsystems verwendet werden. Die Antikörper können zum Beispiel zur Blockierung
der Wechselwirkung der Effektor-T-Zellen mit ihrem spezifischen
Antigen verabreicht werden. Man kann auch Anti-T-Rezeptor-Antikörper, die
zum Beispiel an ein zytotoxisches Molekül oder an ein Radioisotop gebunden sind,
dazu verabreichen, um zu einer klonmäßigen Deletion zu gelangen,
und zwar dadurch, daß eine
spezifische Fixierung auf einer α-Kette
eines T-Zellen-Rezeptors erfolgt. Die erfindungsgemäßen monoklonalen
Antikörper
können
in schwach nitrogenen Konzentrationen in der Therapie verwendet
werden, um spezifisch gewisse Untereinheiten der T-Zellen zu aktivieren,
oder sie können
in wesentlich höheren
Konzentrationen verwendet werden, um sich an die ent sprechenden
Rezeptoren fix anzulagern und so diese Untereinheiten so zu markieren,
daß sie
vom Retikulo-endothelial-System eliminiert werden können. Ein
wichtiges Kriterium für
die Behandlung einer Krankheit ist die Fähigkeit, Untereinheiten der
T-Zellen, die mit
einer Krankheit in Zusammenhang stehen, zu modulieren. Details solch
einer therapeutischen Modulation, nämlich eine Blockierung oder
Unterdrückung
einer bestimmten Untereinheit der T-Zellen oder umgekehrt die Stimulation
und Aktivierung einer bestimmten Untereinheit, wird von der betreffenden
Krankheit und von der jeweiligen Untereinheit der entsprechenden
T-Zellen abhängen.
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Im
Vergleich zu derzeit vorgenommenen Behandlungen, bei denen Antikörper verwendet
werden, wie die Behandlung von Patienten mit Nierentransplantation,
bei denen ein Abstoßungsproblem
auftritt, mit Anti-CD3-Antikörpern
weist die oben beschriebene Art der Behandlung einen Vorteil auf,
da aufgrund der Erfindung keine Modulation der Gesamtheit der T-Zellen-Population,
sondern nur von der Untereinheit der T-Zellen, die die jeweilige α-Unterfamilie
der T-Zellen-Rezeptoren, exprimieren, erfolgt.
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Da
die Reaktion der T-Zellen häufig
oligoklonal ist, werden im allgemeinen zweckmäßig Cocktails aus mehreren
Antikörpern
in der Therapie verwendet.
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Außerdem kann
man die Anti-Vα-Antikörper dazu
verwenden, um eine In-vitro-Selektion der T-Lymphozyten vorzunehmen,
zum Beispiel dadurch, daß man
sie auf eine Säule,
die Kügelchen
mit Antikörpern
enthält,
aufträgt.
Diese Trennung von gewissen T-Lymphozyten kann im Hinblick auf eine
Kultivierung dieser Lymphozyten vor ihrer Rückinjektion in den Patienten
verwendet werden.
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Außerdem kann
man die erfindungsgemäßen Peptidsequenzen
ganz oder teilweise in der Therapie verwenden, zum Bei spiel die
von den erfindungsgemäßen Nukleotidsequenzen
kodierten Peptidsequenzen oder die Fragmente dieser Sequenzen, die
im allgemeinen wenigsten acht bis zehn Aminosäuren enthalten). Diese Sequenzen
bzw. Fragmente, die dem Menschen oder dem Tier verabreicht werden,
können
als Köder wirken,
das heißt
sie werden sich an das von dem schädlichen Antigen getragene Epitop
anlagern und die Reaktion der normalen T-Zellen mit dem Antigen
verhindern, wodurch sie die Entwicklung einer aggressiven Krankheit
gegen die Determinanten desselben verhindern. Sie können auch
als Immunogene bei der Herstellung von Impfstoffen verwendet werden
(gegebenenfalls nach Kopplung mit Trägerproteinen).
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Im
folgenden wird die vorliegende Erfindung anhand der beigelegten
Abbildungen genauer beschrieben. Die Abbildungen zeigen folgendes:
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1A bis
E zeigen ein Alignment einer bekannten Vα-Sequenz und einer Partialsequenz
einer erfindungsgemäßen Extension
für die
Sequenz SEQ ID Nr. 6 bis 10, mit der Bezeichnung IGRa 08 bis IGRa
12. In diesen Abbildungen beginnt die Numerierung der Nukleotide
beim ATG-Initiationscodon (das unterstrichen ist). Die Punkte geben
die identischen Nukleotide an. Die Sequenzen, bei denen es sich
um Leitsequenzen handeln soll, sind oberhalb mit einem Strich versehen.
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2 zeigt
ein Alignment der neuen Jα-Sequenzen
(SEQ ID Nr. 12, 13 und 15 bis 20) mit der Bezeichnung IGRJa 01,
02 und 04 bis 09. In diesen Sequenzen sind die Rekombinationssignale
der Keimlinie unterstrichen. Die den stark konservierten Codons
entsprechenden Aminosäuren
sind oberhalb der Sequenzen gekennzeichnet. Die Codons, die einer
Substitution in einer Position einer konservierten Aminosäure entsprechen,
sind doppelt unterstrichen.
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3 zeigt
die Southern-Blot-Analysen der mit einem Restriktionsenzym behandelten
genomischen DNA, wobei man für
die Sequenzen SEQ ID Nr. 1 bis 5 spezifische Sonden verwendete.
Bei den verwendeten Restriktionsenzymen handelt es sich um EcoRI
(Bahn R), HindIII (Bahn H) sowie BamIII (Bahn B). In dieser Abbildung
zeigen die Dreiecke die Lage der DNA-Fragmente, die spezifisch mit
Cα hybridisieren.
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4 ist
eine Darstellung des autoradiographischen Nachweises der amplifizierten
Transkripte der α-Ketten
des von den peripheren Lymphozyten eines gesunden Probanden exprimierten
PCR sowie der gemeinsam amplifizierten β-Akti-Kontrolle.
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I – Herstellung von cDNA und
Amplifikation mittels PCR
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Als
RNA-Ausgangsmaterial wurden periphere Lymphozyten eines Probanden
verwendet. Die Gesamt-RNA wurde nach der Guanidiniumisothiocyanat-Cäsiumchlorid-Methode
(Chirgwin (10)) oder nach der Ein-Schritt-Methode durch Extraktion
mit Guanidiniumisothiocyanat, Phenol und Chloroform (Chomczynski(11))
erzeugt.
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Der
cDNA-Erststrang wird in einem Endvolumen von 50 Mikrolitern bei
einer Temperatur von 42°C während einer
Stunde synthetisiert, wobei 5 Mikrogramm Gesamt-RNA, die reverse
Transkriptase sowie ein für
die Cα-Region
spezifischer Primer A, der aus der Sequenz 5'-GTTGCTCCAGGCCACAGCACTG (SEQ ID Nr.
21) besteht. Dieses Material wurde anschließend durch Extraktion mit Phenol/Chloroform
und Fällung
mit Ammoniumacetat aufgereinigt. Nach Auswahl einer 0,45/1-kB-Fraktion
auf Agarosegel wird 30 Minuten lang bei 37°C an den RNA/cDNA-Heteroduplex
in einem CoCl2-Zugabepuffer mit 14 Einheiten
terminaler Desoxynukleotidyltransferase (Tdt) ein dG-Ende angefügt. Die
Reaktion wurde durch zehnminütiges
Halten bei 70°C gestoppt.
Es wird mit 1 N NaOH (1/3 Volumen) versetzt und der Ansatz wurde
eine Stunde lang bei 50°C
inkubiert, um die RNA zu hydrolysieren, und anschließend mit
2 M Tris-HCl pH 8 und 1 N HCl neutralisiert. Nach Extraktion mit
einer Phenol-Chloroform-Mischung wurde der cDNA-Erststrang mit G-Ende
mittels Ethanol gefällt
und damit eine Amplifikation durchgeführt, wobei man die PCR-Technik
(Polymerase-Kettenreaktion gemäß Saiki
et al. (12)) in einem Endvolumen von 100 Mikrolitern mit 50 mM KCl,
10 mM Tris-Cl pH 8,3, 1,5 mM MgCl2, 0,1%
(Gew./Vol.) Gelatine, 200 Mikromol dNTP, 2,5 Einheiten Taq-Polymerase und 100
Pikomol der beiden Primer durchgeführt. Bei den zwei verwendeten
Primern handelt es sich einerseits um einen poly-C-Primer (5'-GCATGCGCGCGG CCGCGGAGG-14C) (SEQ ID
Nr. 22) gemäß Loh et
al. (13) sowie zweitens um einen für die Cα-Region spezifischen Primer
B (5'-GTCCATAGACCTC
ATGTCCAGCACAG) (SEQ ID Nr. 23).
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Es
werden 25 Amplifikationszyklen und anschließend eine 15minütige abschließende Elongation
bei 72°C
durchgeführt.
Jeder Zyklus umfaßt
eine einminütige
Denaturierung bei 92°C,
eine zweiminütige
Hybridisierung bei 55°C
und eine vierminütige
Elongationsdauer bei 72°C.
Die Amplifikationsprodukte werden anschließend mit Ethanol gefällt, in
30 mM Natriumacetat pH 5, 50 mM NaCl, 1 mM ZnCl2,
5 Vol.-% Glycerin suspendiert, und 1/10 dieses Materials wird größenmäßig auf
einem einprozentigen Low-Melting-Agarosegel aufgereinigt.
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Anschließend wird
eine zweite Amplifikationsphase durchgeführt, und zwar direkt mit ungefähr 10% der
Bande, die die Agarose enthält,
wobei unter denselben Bedingungen wie zuvor vorgegangen wird, nur
daß man
als für
den für
die Cα-Region
spezifischen Primer C den Primer 5'-ATACACATCAGAATTC TTACTTTG (SEQ ID Nr.
24) verwendet. Der Reaktionsansatz wird anschließend mit Ethanol gefällt und
das Fällungsprodukt
wird in 60 μl
H2O suspendiert.
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II – Klonierung und Sequenzierung
der cDNAs
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1/3
des Produkts der zweiten Amplifikation wird mit SacII verdaut, auf
einprozentigem Agarosegel getrennt und durch Adsorption an Glaskügelchen
auf gereinigt. Das Material wird in den Vektor Bluescript SK+ (Stratagene,
La Jolla, USA) insertiert und mit den erhaltenen Rekombinanten werden
XL1-Blau-Stämme
von E. coli (Stratagene) transformiert. Nach Auftragen in Gegenwart
von X-gal und IPTG wird mit den weißen Kolonien ein Test durchgeführt, wobei
man eine "Dot-Blot"-Technik verwendet
und als Sonde ein mit 32 P markiertes, für die Cα-Region (5'-GTCACTGG ATTTAGAGTCT) (SEQ ID Nr. 25)
spezifisches drittes Oligonukleotid einsetzt. Von positiven Kolonien
wird die Plasmid-DNA extrahiert und man sequenziert die beiden Stränge mit
dem Didesoxy-Kettenabbruchverfahren
(Sanger et al. (14)) mit Sequenaee 2,0 (United States Biochemicals,
Cleveland, USA), wobei nach den Empfehlungen des Zulieferers vorgegangen
wird. Außer
bei der Sequenz SEQ ID Nr. 5 wurden alle Nukleotidsequenzen an den
beiden Strängen
bestimmt, und zwar mit mindestens zwei unterschiedlichen cDNA-Klonen.
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Die
erhaltenen Sequenzen werden mit dem von Lipman und Pearson (15)
entwickelten Verfahren mit den veröffentlichen Vα- und Jα-Sequenzen
verglichen. Die mutmaßlichen
Ausgangscodons wurden dadurch identifiziert, daß man nach dem Vorhandensein
der Kosak-Konsensussequenz für
die Translationsinitiationsstellen in eukaryontischen Zellen suchte
(Kozak (16)). Das Vorhandensein von hydrophoben Leitsequenzen des
N-terminalen Endes wurde mittels Hydrophobizitätsanalyse gemäß dem von
Kyte (17) beschriebenen Verfahren nachgewiesen.
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III – Southern-Blot-Analyse
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Die
DNA der Human-Erythroleukämie-Zellinie
K562 wurde extrahiert und mit einem der folgenden Restriktionsenzyme
verdaut: EcoR I, BamH I bzw. Hind III. Mit der DNA (15 Mikrogramm)
wurde eine Elektrophorese auf 0,7%iger Agarose durchgeführt und
die DNA wurde wie von Triebel et al. (18) beschrieben auf Nylonmembranen übertragen.
Die Hybridisierungen wurden 16 Stunden lang bei 65°C mit 6 × SSC, 0,5%
SDS, 5 × Denhardt's und 100 Mikrogramm
denaturierter Lachssperma-DNA durchgeführt. Die Membranen wurden bei 65°C mit 2 × SSC, 0,2%
SDS gewaschen.
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Als
Vα-spezifische
Sonden wurden Sonden verwendet, die durch Amplifikation von V-J-C-cDNA
(500 Bp) mit Vα-Fragmenten, die den
Sequenzen SEQ ID Nr. 1 bis 5 entsprechen, erhalten wurden, wobei
als Primer der poly-C-Primer und der Primer C verwendet wurden.
Die Sonden wurden auf einprozentigem Agarosegel gereinigt. Ausgehend
von Fragmenten, die nach der Methode von Feinberg (19) auf Agarose
aufgereinigt worden waren, wurden 32P-markierte DNA-Sonden hergestellt.
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IV – Ergebnisse
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Mit
der A-PCR-Methode wurden 308 cDNAs, die mit der Cα-Sonde hybridisieren,
kloniert und anschließend
sequenziert. Darunter entsprechen 172 cDNAs einmalig auftretenden
variablen V-J-Cα-Regionen.
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Die
beschriebenen Sequenzen Vα und
Jα sind
in der Aufzählung
der Sequenzen angegeben, und zwar jeweils unter den Sequenzen SEQ
ID Nr. 1 bis 11 sowie SEQ ID Nr. 12, 13 und 15 bis 20. Die Sequenzen SEQ
ID Nr. 2-5 entsprechen neuen Unterfamilien (mit der Bezeichnung
Vα25, Vα26, Vα27 bzw. Vα29, während die
Sequenzen SEQ ID Nr. 1 und 6 bis 11 Verlängerungen von bekannten Vα-Abschnitten entsprechen.
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1. Vα-Sequenzen, die neuen Unterfamilien
entsprechen
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Zur
Identifikation der Anzahl der Vα-Gensegmente,
die zu jeder Familie gehören,
und zur Charakterisierung von DNA-Restriktionsfragmenten mit diesen
Vα-Genabschnitten
wurden Southern-Blot-Analysen von DNA der Keimbahn, die mit einer
Endonuklease verdaut worden war, unter Verwendung der V-J-Cα-Sonden, die
Vα-Fragmente
enthal ten, die den Sequenzen SEQ ID Nr. 2 bis 5 entsprechen, unter
Hybridisierungsbedingungen mit niedriger Stringenz durchgeführt. Repräsentative
Ergebnisse sind in 3 dargestellt.
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Diese
Analysen zeigen, daß die
Unterfamilie, die der SEQ ID Nr. 3 entspricht, mindestens zwei Genabschnitte
umfaßt,
während
die anderen Sequenzen (SEQ ID Nr. 2, Nr. 4 und Nr. 5) vermutlich
einmalig auftretenden Mitgliedern entsprechen.
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Die
Restriktionsfragmente der Keimbahn-DNA weisen die folgende Größe auf:
SEQ
ID Nr. 2 : EcoR I 2,2 kB, Hind III 4,8 und 5,7 kB, BamH I 25 kB
SEQ
ID Nr. 3 : EcoR I 4,6 und 7,5 kB, Hind III 4,2 und 6,4 kB, BamH
I 23 und 4,5 kB
SEQ ID Nr. 4 : EcoR I 7, 6 kB, Hind III 18
kB, BamH I 9 und 0, 9 kB
SEQ ID Nr. 5 : EcoR I 5,9 und 4,8
kB, Hind III 6,6 kB, BamH I 6,5 kB.
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2. Sequenzen, die Verlängerungen
von bekannten Vα-Sequenzen entsprechen
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SEQ
ID Nr. 1 (IGR a 02) entspricht einer Verlängerung des 5'-Endes der Sequenz
LINV (171 Bp)(Mengle-Gaw (20)): diese Sequenz definiert die Unterfamilie
mit der provisorischen Bezeichnung Vα w24.
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SEQ
ID Nr. 6 (IGR a 08): diese Sequenz entspricht einer Verlängerung
des 5'-Endes der
Sequenz des Klons Vα1
AE11 (Klein et al. (21)). Die beiden Sequenzen mit Alignment sind
in 1A dargestellt.
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SEQ
ID Nr. 7 (IGR a 09): diese Sequenz entspricht einer Verlängerung,
die für
das NH2-terminale Ende der Sequenz Vα2 AF110 (Klein,
Zitat oben) kodiert. Die beiden Sequenzen mit Alignment sind in 1B dargestellt.
Die Sequenz ID Nr. 7 entspricht einer Konsensussequenz. Man beobachtet,
daß in
Position 206 T statt C steht.
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SEQ
ID Nr. 8 (IGA a 010): diese Sequenz entspricht einer Verlängerung
der 5'-Region des
Klons Vα HAP35
(Yoshikai (22)). Die beiden Sequenzen mit Alignment sind in 1C dargestellt.
Die Sequenz ID Nr. 8 entspricht einer Konsensussequenz. Man beobachtet,
daß in
Position 307 G statt A steht und daß in Position 360 T statt C
steht.
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SEQ
ID Nr. 9 (IGA a 11): diese Sequenz entspricht einer Verlängerung
des 3'-Endes der
Sequenz Vα7 HAP12
(Yoshikai, Zitat oben). Das Alignment der Sequenzen ist in 1D dargestellt.
Die Sequenz ID Nr. 9 entspricht einer Konsensussequenz. Man beobachtet,
daß in
Position 68 C statt T steht.
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SEQ
ID Nr. 10 (IGA a 12): diese Sequenz umfaßt die vollständige Kodieregion
eines Gens der Unterfamilie Vα22,
die bereits aufgrund der Partialsequenz (113 Bp) AC9 (Klein, Zitat
oben) identifiziert worden ist. Die beiden Sequenzen mit Alignment
sind in 1E dargestellt.
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SEQ
ID Nr. 11 (IGA a 13): diese Sequenz entspricht teilweise den Klonen
HAVT 32 und HAVT 35 (die zur Unterfamilie Vα16 (8) gehören und die als Pseudogene
beschrieben worden sind. Aufgrund der Hinzufügung eines Nukleotids in Position
108 kodiert die SEQ ID Nr. 11 nämlich
für eine
ursprüngliche
variable Region eines T-Lymphozyten-Rezeptors.
Außerdem
ist diese Sequenz bezüglich
des kodierenden Abschnitts mit einer Sequenz HSTCAYM (Klein et al.
(21)) homolog. Die Sequenz SEQ ID Nr. 11 ist jedenfalls die einzige
Sequenz, die vollständig
und kodierend ist.
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3. Jα-Sequenzen
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In 2 sind
alle neuen Sequenzen Jα dargestellt.
Der Großteil
der acht Jα-Abschnitte
weist eine stark konservierte Aminosäuresequenz FGXGT der Jα-Abschnitte
auf, wie dies bei Yoshikai (Zitat oben) beschrieben ist. Bei dem
Abschnitt IGRJa 07 ist jedoch der Threoninrest durch einen Isoleucinrest
ersetzt.
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Außerdem findet
sich in IGRJa 02G statt dem Phenylalaninrest ein Cysteinrest.
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Oligonukleotide,
die für
verschiedene Vα-Unterfamilien
spezifisch sind, lassen sich als Primer für die Amplifikation von DNA,
die diesen verschiedenen Vα-Unterfamilien
entspricht, verwenden, zum Beispiel für eine Expressionsstufe von
gewissen Vα-Unterfamilien
bei einem Patienten und schließlich
für ein
Diagnostikum von Immunstörungen,
wie dies weiter oben beschrieben ist.
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Die
vorherrschende Expression von gewissen Unterfamilien von Vα wurde bereits
mit Hilfe eines unvollständigen
Oligonukleotidsatzes untersucht. So haben Nitta et al. (29) die
vorherrschende Expression der Vα-7-Gene in den Lymphozyten,
die in Tumore eindringen, beschrieben. Außerdem haben Sottini et al.
(30) die Untersuchung der Vα-Reihe
bei Patienten mit rheumatoider Arthritis beschrieben.
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Es
wird ein vollständiger
Satz von Oligonukleotiden beschrieben, die ganz spezifisch für jede Unterfamilie
sind und mit denen gleichzeitig bekannte Vα-Unterfamilien und neue Vα-Unterfamilien
untersucht werden können.
Es wurden also zu diesem Zweck Oligonukleotide gewählt und
synthetisiert und gegebenenfalls wurden Modifikationen von einem
oder zwei Nukleotiden im Vergleich zu den natürlichen Sequenzen eingeführt, um
Kreuzreaktivitäten
zwischen den Unterfamilien zu verringern.
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Die
vorliegende Erfindung betrifft daher auch die Verwendung eines Oligonukleotids
der Sequenz SEQ ID Nr. 49 als Primer für die Amplifikation von DNA,
die einer variablen Region der α-Kette
von T-Zellen-Rezeptoren entspricht. Die vorliegende Erfindung betrifft
auch die Verwendung eines Oligonukleotids der Sequenz SEQ ID Nr.
49 als Primer für
die Amplifikation von DNA, die einer variablen Region der α-Kette von
T-Zellen-Rezeptoren entspricht.
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Die
vorliegende Erfindung betrifft auch ein Verfahren zum Nachweis von
Nukleotidsequenzen, die für Vα-Abschnitte
von T-Rezeptoren kodieren, oder von cDNA, die deren Transkriptionsprodukten
entsprechen, in einer biologischen Probe, dadurch gekennzeichnet,
daß es
die folgenden Schritte umfaßt:
- a) Amplifikation der DNA mit mindestens einem
Primer-Paar, das
von dem Oligonukleotid der Sequenz SEQ ID Nr. 49 und einem Oligonukleotid,
das zu dem Cα-Abschnitt gehört, gebildet
wird, sowie
- b) Nachweisen der amplifizierten Sequenzen mit einer Cα-Sonde.
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Das
Oligonukleotid, das zu dem Cα-Abschnitt
gehört,
der für
die Amplifikation verwendet wird, kann insbesondere unter den Sequenzen
SEQ ID Nr. 55 und 56 gewählt
sein.
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Um
die Amplifikationseffizienz zu überprüfen, arbeitet
man vorzugsweise in Gegenwart eines Kontroll-Primer-Paars und weist die
amplifizierte entsprechende Kontrollsequenz mit Hilfe einer entsprechenden Kontrollsonde
nach.
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Dieses
Kontroll-Primer-Paar kann zwei Cβ-Abschnitten
entsprechen, zum Beispiel entsprechen die Primer CβF und CβK den Sequenzen
SEQ ID Nr. 61 und 62. Man verwendet also eine Cβ-Nachweissonde (die zum Beispiel
der Sequenz SEQ ID Nr. 63 entspricht). Das Primer-Paar kann jedoch
auch aus zwei Primern, die zum β-Actin
gehören,
gebildet werden, insbesondere den Primern, die den Sequenzen SEQ
ID Nr. 58 und 59 entsprechen. Man verwendet in diesem Fall eine
Nachweissonde, die einer β-Actin-Sequenz
entspricht, wie die Sequenz SEQ ID Nr. 60.
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Die
vorliegende Erfindung betrifft auch ein Diagnose-Kit zur Durchführung des oben genannten Verfahrens,
das
- a) mindestens ein Oligonukleotid der Sequenz
SEQ ID Nr. 49,
- b) einen Cα-Primer,
- c) eine Cα-Sonde
umfaßt.
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Solch
ein Kit enthält
vorzugsweise weiterhin
- d) ein Kontroll-Primer-Paar,
- e) eine Kontrollsonde.
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In
der Information, die in der Sequenzbeschreibung für die Sequenzen
26 bis 60 angegeben ist, entsprechen die Sequenzen SEQ ID Nr. 26
bis 47 Sequenzen, die zu Klonen der bekannten Unterfamilien Vα1 bis Vα22 gehören (und
die von der EMBL-Datei abgerufen werden können) oder Sequenzen, die sich
davon durch ein oder zwei Nukleotide unterscheiden.
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Die
Sequenzen SEQ ID Nr. 49, 50, 51, 52 und 54 entsprechen Sequenzen,
die Klonen von neuen erfindungsgemäßen Unterfamilien gehören und
die Unterfamilien mit der provisorischen Bezeichnung Vα w24, Vα w25, Vα w26, Vα w27 und
Vα w29 entsprechen
(wobei w bedeutet, daß noch
keine definitive Bezeichnung erfolgt ist).
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Die
Sequenzen SEQ ID Nr. 48 und 53 entsprechen Sequenzen, die zu den
Klonen IGRa01 bzw. IGRa06 von bekannten Unterfamilien gehören, bei
denen jedoch noch keine definitive Bezeichnung erfolgt ist (Vα w23 bzw.
Vα w28)
und von denen ein Mitgliedselement bereits beschrieben worden ist
(Hinkkanen A. et al. (31) bzw. Bernard O. et al. (32)). Die vollständige Sequenz
von IGRa06 ist noch nicht veröffentlicht
worden.
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Die
Sequenzen SEQ ID Nr. 55 und 56 sind zwei Beispiele für Oligonukleotide,
die als Cα-Primer
für die
Amplifikation verwendet werden können.
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Die
Sequenzen SEQ ID Nr. 57 ist Sequenz einer Cα-Sonde, die für den Nachweis
von amplifizierter DNA verwendet werden kann.
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Die
Sequenzen SEQ ID Nr. 58, 59 und 60 sind jeweils Sequenzen eines
Paars von Oligonukleotiden, die zur β-Actin-Sequenz gehören und die für die Überprüfung der
Amplifikation verwendet werden können
bzw. die Sequenz einer Sonde zum Nachweisen der entsprechenden amplifizierten
DNAs.
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In
der Sequenzbeschreibung ist die angegebene Position die Position
des 5'-Endes, die
von der vorhersagbaren ATG-Translationsinitiationsstelle zu zählen ist.
Bei unvollständigen
Sequenzen (unbekannte 5'-Region)
wird die Position (die mit einem Sternchen bezeichnet ist) in Bezug
auf das erste Nukleotid der Sequenz angegeben. Die unterstrichenen
Nukleotide entsprechen Fehlpaarungen, die in Bezug auf die natürliche Sequenz
eingeführt
wurden.
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Die
Oligonukleotide wurden auf einem automatischen DNA-Synthesegerät von Applied
Biosystems, Typ 381 A, unter Verwendung der β-Cyanoethylphosphoramidit-Methode
(Sinha et al. (33)) synthetisiert, wobei man gemäß der empfohlenen Vorschrift
des Herstellers vorging. Die Oligonukleotide wurden in dem Gerät enttrityliert,
vom Träger
abgespalten und mit Ammoniak entschützt (60°C, fünf Stunden lang). Die Rohprodukte wurden
mittels Umkehrphasen-Hochdruckchromatographie auf einer μ-Bondapak C-18-Säule gereinigt,
wobei man einen Gradienten von Acetonitril (9 bis 15%) in 0,01 M
Triethylammoniumacetatpuffer pH 5,5 verwendete.
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Bei
der mit den erfindungsgemäßen Primern
durchgeführten
Amplifikation kann es sich insbesondere um die PCR-Technik (PCR
= Polymerase Chain Reaction, Polymerasekettenreaktion) handeln,
wie sie von Saiki et al. (12) und in den Patenten US-A-4 683 195,
4 683 202, 4 889 818 beschrieben wurde.
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Für die PCR
kann man eine denaturierte Doppelstrang-DNA oder eine cDNA, die
aus einer RNA mit Hilfe der reversen Transkriptase erhalten worden
ist, verwenden, wie dies oben erwähnt ist.
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Bei
dem Polymerisationsmittel handelt es sich um eine DNA-Polymerase,
insbesondere um die Taq-Polymerase.
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Im
allgemeinen wird der Amplifikationszyklus 25 bis 40 mal wiederholt.
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Die
Sonden, die man für
den Nachweis von amplifizierten Sequenzen verwendet, können durch
Markierung von Oligonuklotiden mit einem Radioisotop erhalten werden,
was zu einem Nachweis mittels Autoradiographie führt, oder durch Kopplung mit
einem Enzym wie Peroxidase (ECL-Amersham-System),
alkalische Phosphatase oder β-Galactosidase
(Tropix-Ozyme-System), was zu einem Chemolumineszenznachweis führt.
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In
dem folgenden Beispiel wird die Durchführung des erfindungsgemäßen Nachweisverfahrens
veranschaulicht.
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Periphere
Lymphozyten eines gesunden Probanden wurden durch Zentrifugation
mit einem Dichtegradienten erzeugt. Die Gesamt-RNA wurde nach dem
Ein-Stufen-Ver fahren durch Extraktion mit Guanidiniumisothiocyanat,
Phenol und Chloroform (Chomczynski, 11) extrahiert. Die Komplementär-DNA wurde
in einem Endvolumen von 20 μl
bei 42°C
im Verlauf von einer Stunde synthetisiert, und zwar mit 1 bis 5 μg Gesamt-RNA, reverser
Transkriptase und dem Cα-Primer
B (1,25 μM).
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Das
erhaltene Material wurde anschließend drei Minuten auf 95°C erhitzt
und anschließend
wurde damit eine Amplifikation gemäß der PCR-Technik durchgeführt, wobei
man parallel jeden der spezifischen Vα-Primer, der den Sequenzen SEQ
ID Nr. 26 bis 54 entsprach, und den für die Cα-Region spezifischen Cα-Primer B
(SEQ ID Nr. 56) verwendete. Dies Amplifikation wurde in einem Endvolumen
von 10 μl
pro Röhrchen
durchgeführt,
das 50 mM KCl, 10 mM Tris-HCl pH 8,3, 1,5 mM MgCl2,
0,1% (Gewicht/Volumen) Gelatine, 200 μM dNTP, 0,25 Einheiten Taq-Polymerase und 0,25 μM jedes Primers
enthielt. In jedem Röhrchen
wurde eine Kontrollamplifikation durchgeführt, und zwar ausgehend von
25 mM eines mittels PCR hergestellten 877 Basenpaaren großen β-Actin-DNA-Fragments
und von den actinspezifischen Primern Act1 und Act2 (SEQ ID Nr.
58 und 59). Es wurden 30 Amplifikationszyklen durchgeführt, woran
sich ein abschließender
Elongationsschritt von fünf
Minuten bei 72°C
anschloß.
Jeder Zyklus umfaßte
einen einminütigen
Denaturierungsschritt bei 94°C, einen
einminütigen
Hybridisierungsschritt bei 65°C
und eine einminütige
Elongationsdauer bei 72°C.
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Die
erhaltenen Produkte wurden mittels Elektrophorese auf einem 2%igen
Agarosegel getrennt, auf Nylonmembranen in einen alkalischen Puffer übertragen
und gleichzeitig mit den Cα-C-(SEQ
ID Nr. 57) und Act 3-(SEQ ID Nr. 60) Oligonukleotidsonden, die mit
dem Enzym Polynukleotidyl-T4-Kinase mit 32P markiert worden waren,
hybridisiert. Die Hybridisierung wurde 16 Stunden lang bei 42°C durchgeführt, und
zwar in einem Puffer, der 6 × SSC,
0,5% SDS, 5 × Denhart's, 0,05 PO4H2Na und 100 μg denaturiertes
Lachssperma-DNA pro ml enthielt. Die Membranen wurden anschließend zweimal
bei Raumtemperatur fünf
Minuten lang und einmal bei 50°C
30 Minuten lang mit 6 × SSC,
20 mM PO4H2Na gewaschen
und anschließend
wurde damit eine Autoradiographie angefertigt.
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Die
Ergebnisse sind in 4 dargestellt.
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Mit
Hilfe der Actinkontrolle (Bande mit 877 Basenpaaren), kann man die
Amplifikation in allen Näpfchen
verifizieren. Unterhalb dieser Bande erscheint ein spezifisches
Signal, dessen Größe der Größe der entsprechenden
amplifizierten Fragmente entspricht, wobei jedes Fragment eine Länge aufweist,
die dem Abstand zwischen der Plazierung des spezifischen Vα-Oligonukleotids
und dem Cα-Primer
entspricht.
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Bei
dem geprüften
Probanden wird in 4 die bevorzugte Expression
von gewissen Genabschnitten, die im Vergleich zu anderen definiert
sind, nachgewiesen. So sind zum Beispiel die Unterfamilien Vα 27, 28 und
29 weniger stark vertreten als die Unterfamilien Vα 2, 3 und
6.
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