DE69203304T2

DE69203304T2 - Verfahren und Vorrichtung zur Offsetlackierung.

Info

Publication number: DE69203304T2
Application number: DE69203304T
Authority: DE
Inventors: Egidio A Forner; Roberto Marangoni; Aldo Nassi
Original assignee: FEBA S D F DI BOLDRINI ANDREA; Moroel Di Marangoni Roberto &; Syrom 90 SpA
Current assignee: FEBA S D F DI BOLDRINI ANDREA; Moroel Di Marangoni Roberto &; Syrom 90 SpA
Priority date: 1991-08-08
Filing date: 1992-07-30
Publication date: 1996-03-14
Anticipated expiration: 2012-07-31
Also published as: EP0528774B1; DK0528774T3; US6171430B1; ATE124653T1; CA2074799A1; ES2074862T3; ITFI910202A0; MX9204565A; DE69203304D1; ITFI910202A1; EP0528774A1; IT1252784B

Description

Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Lackierung bei Offsetdruckmaschinen, das insbesondere zur Verwendung bei der Herstellung von Papier- und Kartonartikeln geeignet ist, und ein Produkt zur Anwendung des Verfahrens und eine Druckmaschine zur Verwendung bei der Herstellung der Papier- und Kartonartikel zur Durchführung des Verfahrens.
In der Druckindustrie bei der Herstellung von Papier- und Kartonartikeln und in ähnlichen Anwendungsbereichen ist es häufig notwendig, ein bedrucktes Medium, wie beispielsweise einen Karton od. dgl., mit einer Schutzlackierung zu versehen. Die Lackierung bildet den letzten Schritt des Druckprozesses und besteht aus dem Aufbringen einer Schicht aus Schutzlack, die die gesamte Oberfläche des bedruckten und lackierten Materials bedeckt, an oder abseits der Fertigungslinie.
Zum gegenwärtigen Zeitpunkt wird ein indirektes Lackieren auf die folgende Art durchgeführt: eine Schablone, die aus verschiedenen Arten von Material, wie beispielsweise Linoleum oder einem äquivalenten Material bestehen kann, das auf geeignete Weise mit Haftmittel beschichtet ist, wird an einer Platte befestigt, die so konstruiert ist, daß sie an einem drehenden Zylinder befestigt werden kann. Die Schablone reproduziert das Muster der Flächen des Mediums, die lackiert werden sollen. Beispielsweise für den Fall der Herstellung von Zuschnitten zur Herstellung von Schachteln wird die Schablone eine Kontur entsprechend der des Zuschnittproduktes haben. Die Platte wird dann am Plattenzylinder angebracht. Während der Rotation des Plattenzylinders ist die Außenfläche der Schablone fortlaufend mit dem Lack in Berührung. Der aufgenommene Lack wird auf die Oberfläche eines Drucktuchzylinders übertragen. Der Drucktuchzylinder überträgt dann den auf seine Oberfläche aufgebrachten Lack direkt auf das zu bearbeitende Medium, wobei die Übertragung mit Hilfe eines gegenüberliegenden Druckzylinders erfolgt.
Dieses Verfahren hat zahlreiche Nachteile. An erster Stelle ist zu nennen, daß Materialien vom Typ Linoleum opak, ungenügend weich und damit schwierig zu schneiden sind.
Bei Offsetdruckmaschinen werden Fertigungslinien-Drucken und Lackiersysteme mit Maschinen verwendet, die fünf oder mehr Farben drucken, und eine Beschichtungseinheit, mit der der gesamte oder vorbehaltene Lack aufgebracht wird. Für das Lackieren von Flächen werden normalerweise Materialien vom Typ eines gummibeschichteten Gewebe (Drucktuch) zum direkten Lackieren verwendet. Die Gummischicht ist in jenen Bereichen, in welchen ein Lackieren nicht erforderlich ist, vom Material entfernt. Dieses System ist kompliziert und teuer, insbesondere infolge der Kosten des Materials und des Beschichtungsentfernungsvorgangs. Weiterhin ist das gummibeschichtete Material opak und darausfolgend ist die Übertragung des Lacks auf das Medium nicht immer optimal.
Durch die JP-A-1263049 sind ein Verfahren und eine Vorrichtung zum Lackieren bekannt, wobei eine Schablone verwendet wird, die aus einem Abschnitt eines laminierten Materials, bestehend aus zwei Schichten, hergestellt ist. Die obere Schicht sammelt den Lack von Verteilungsmitteln und bringt diesen Lack auf das zu lackierende Medium auf, und die untere Schicht ist an einem Plattenzylinder befestigt, um die Schablone auf den Plattenzylinder zu tragen.
Durch die JP-A-60146088 sind ein Material und ein Verfahren zur Herstellung von Papierschablonen bekannt. Dies bekannte Material hat eine obere und eine untere Schicht aus lichtdurchlässigem Material. Diese zwei Schichten sind mittels Haftmittel miteinander verbunden. Die obere Schicht wird entlang der Kontur der herzustellenden Schablone geschnitten und dann von der unteren Schicht entfernt. Die Unterseite der oberen Schicht, das ist diejenige, die ursprünglich mit der unteren Schicht durch Klebstoff verbunden war, wird dazu verwendet, die Tinte aufzunehmen und das Papier zu bedrucken.
Ziel der Erfindung ist ein Verfahren zum Lackieren, das einfacher und ökonomischer als die herkömmlichen Verfahren ist, wobei die hohe Qualität des Endproduktes aufrechterhalten bleibt.
Ein weiteres Ziel der Erfindung ist ein Produkt, das besonders für die Anwendung dieses Verfahrens geeignet ist.
Ein weiteres Ziel der Erfindung ist eine Lackiereinrichtung zur Durchführung des Verfahrens gemäß der Erfindung.
Diese Ziele werden durch ein Verfahren den Arbeitsschritten gemäß Anspruch 1 erreicht.
Gemäß diesem Verfahren wird daher ein laminiertes Material, aus dem die am Zylinder der Lackiereinrichtung anzuordnende Schablone gebildet ist, zum direkten Lackieren verwendet, wodurch der Vorgang des Entfernens der Gummischicht von Drucktuch vermieden wird. Das gleiche Produkt kann auch bei indirekten Lackiersystemen angewandt werden. In diesem Fall ersetzt das laminierte Material die Metallplatte, die am Plattenzylinder anzuordnen ist.
Die Lackiereinrichtung gemäß der Erfindung ist durch die Merkmale von Anspruch 6 gekennzeichnet.
Die Vorgänge zur Bildung der Schablone sind sehr vereinfacht. Eine weitere Vereinfachung wird durch die vorgeschriebene Verwendung eines transparenten laminierten Materials erreicht, das es möglich macht, daß die obere Schicht des Materials durch einfaches Auflegen des Materials auf eine Form, die das Muster der herzustellenden Schablone hat, geschnitten werden kann.
Das laminierte Material und die daraus erhaltene Schablone gemäß der Erfindung sind durch die Ansprüche 2 und 7 definiert.
Vorteilhafte Eigenschaften des laminierten Materials gemäß der Erfindung sind in den abhängigen Ansprüchen angegeben.
Die Erfindung wird durch die folgende Beschreibung anhand der beigefügten Figuren, die eine praktische und nicht einschränkende Darstellung der Erfindung bilden, klarer verstanden. Es zeigt:
Fig 1 eine stark schematische Darstellung des Zylinders, auf welchen die Form aufgebracht ist, und eines gegenüberliegenden Elements,
Fig. 2 eine Rolle aus laminiertem Material gemäß der Erfindung;
Fig. 3 einen Teil des laminierten Materials, bei welchem die obere Schicht geschnitten worden ist, um eine Form zu erzeugen; und
Fig. 4 in einer stark schematischen Darstellung die Anordnung des laminierten Materials am Druckzylinder.
Fig. 1 zeigt in stark schematisierter Darstellung gewisse Teile einer Beschichtungsbaueinheit, die einen Teil einer Fertigungslinie mit einer Offsetdruckmaschine bildet, mit den Einrichtungen, die dazu benötigt werden, das Medium zu lackieren, welches von den in der Linie oberhalb liegenden Druckeinrichtungen frisch bedruckt worden ist. Diebezugsziffer 1 bezeichnet ein Gefäß, welches den Lack enthält, der ein Lack auf Wasserbasis, vom UV-Typ oder anderen Typ mit geeigneter Viskosität sein kann. Die Bezugsziffer 3 bezeichnet eine Walze, welche den Lack auf einer Schablone F verteilt, die an einem Plattenzylinder 5 angebracht ist, welcher in Richtung f5 dreht. Der Zylinder 5 wirkt mit einem gegenüberliegenden Zylinder 7 zusammen, der in Verbindung mit dem Zylinder 5 ein Paar Druckmittel zum Beschichten des Mediums S bildet, beispielsweise Karton oder Papier das fortlaufend von einer Rolle zugeführt wird, oder ein anderes Material.
Gemäß der Erfindung wird charakteristischerweise ein laminiertes Material, das schematisch in der Fig. 2 dargestellt ist, verwendet, um die Schablone F zu bilden. Das laminierte Material, das mit 9 bezeichnet ist, besteht aus zwei Schichten 11 bzw. 13 und ist vorzugsweise in Rollenform hergestellt. Die Herstellung in Rollenform ermöglicht die Herstellung von Schablonen in jeglicher Größe mit einem Minimum an Abfall und Ausschuß.
Die untere Schicht des laminierten Materials 9, die mit 13 bezeichnet ist, ist vorteilhafterweise etwas breiter als die obere Schicht, die mit 11 bezeichnet ist. Die Ränder 13A der unteren Schicht, die über die oberen Schicht hervorstehen, ermöglichen es, daß der Teil des laminierten Materials, auf welchem die Schablone gebildet werden soll, einfach am Zylinder 5 befestigt werden kann.
Sowohl die untere Schicht 13 als auch die obere Schicht 11 sind beide vorteilhafterweise aus transparentem oder lichtdurchlässigem Kunststoffmaterial hergestellt. Insbesondere kann eine Polyesterschicht, deren Dicke vorteilhafterweise im Bereich von 250 - 350 um liegt, als untere Schicht verwendet werden. Die obere Schicht 11 ist vorzugsweise aus Polypropylen und Propyethylen mit einer Dicke von 250 - 1000 um gebildet. Die obere Schicht 11 ist geeignet mit Haftmittel beschichtet, um eine permanente Verbindung der zwei Schichten 11 und 13 zu ermöglichen.
Die Schablone F wird durch Auflegen eines Materialstückes 9 auf ein Bild, das beispielsweise auf Papier aufgezeichnet ist und die Form hat, welche die Schablone F haben soll, gebildet. Dann wird eine kalibrierte Klinge verwendet, um die obere Schicht 11 des laminierten Materials 9 entlang der Form, welche die Schablone F aufweisen soll, zu schneiden. Die Klinge ist so kalibriert, daß die Schneidtiefe so bemessen ist, daß die untere Schicht 13, die ganz bleiben soll, nicht beeinflußt wird. Die Fig. 3 zeigt ein Beispiel einer Schablone F, die durch Schneiden der oberen Schicht 11 hergestellt ist, und die Ablösung der Teile der oberen Schicht, die außerhalb der Kontur der Schablone liegen, von der unteren Schicht 13. Die auf diese Art und Weise hergestellte Schablone F wird auf den Zylinder 5 aufgebracht. Wenn die Schablone F am Zylinder 5 montiert ist, wie dies in der Fig. 4 schematisch dargestellt ist, kann der Vorgang des Lackierens des Mediums S beginnen.
Anzumerken ist, daß die Figuren nur eine Illustration zum praktischen Demonstrieren der Erfindung darstellen, wobei diese Erfindung bezüglich ihrer Formen und Anordnungen variiert werden kann, ohne daß der Schutzumfang der Erfindung verlassen wird. Alle Bezugsziffern in den anliegenden Ansprüchen haben den Zweck der Vereinfachung des Lesens der Ansprüche anhand der Beschreibung und Figuren, und begrenzen nicht den durch diese Ansprüche gegebenen Schutzumfang.

Claims

1. Verfahren zum Lackieren eines bedruckten Mediums mittels einer Schablone mit dem Schritt des Anbringens eines laminierten Materials (9), das aus zwei verbundenen Schichten (11, 13) besteht an einem Plattenzylinder (5) , der mit einem gegenüberliegenden Zylinder (7) zusammenwirkt, wobei die obere Schicht des laminierten Materials den Lack von Verteilmitteln (1, 3) aufnimmt und den Lack auf das zu lakkierende Medium überträgt, wobei die untere Schicht (13) am Plattenzylinder befestigt ist, um die Schablone (F) auf dem Plattenzylinder (5) zu tragen, dadurch gekennzeichnet, daß vor dem Befestigen des laminierten Materials (9) am Plattenzylinder die folgenden Schritte ausgeführt werden:

- Schneiden eines Teils des laminierten Materials (9) , das aus zwei miteinander verbundenen Schichten (11, 13) aus leicht durchlässigem oder wenigstens teilweise transparentem Material besteht;

- Auflegen des Teils laminierten Materials auf ein Bild der Form der zu bildenden Schablone (F);

- Schneiden der oberen Schicht (11) des Materials entlang der Form der zu bildenden Schablone, wobei die untere Schicht (13) ganz bleibt;

- Ablösen der Teile der oberen Schicht (11), die den nicht zu lackierenden Bereichen entsprechen, von der unteren Schicht (13), wodurch die Schablone (F) gebildet wird.

2. Laminiertes Material zur Bildung von Schablonen zum Lakkieren bedruckter Medien, bestehend aus einer oberen Schicht (11) und einer unteren Schicht (13), wobei beide Schichten lichtdurchlässig oder wenigstens teilweise transparent sind und miteinander durch Haftmittel verbunden sind, wobei die obere Schicht (11) so gestaltet ist, daß sie entlang der Kontur der zu bildenden Schablone eingeschnitten wird und von der unteren Schicht (13) entfernt wird, die ganz bleibt und die aus Polyester hergestellt ist, dadurch gekennzeichnet, daß die obere Schicht eine Schicht aus Polypropylen und Polyethylen ist und daß die untere Schicht die Trägerschicht der Schablone bildet.

3. Laminiertes Material nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß die untere Schicht eine Dicke zwischen 250 und 350 um und die obere Schicht eine Dicke zwischen 250 und 1000 um hat.

4. Laminiertes Material nach Ansprch 2 oder 3, dadurch gekennzeichnet, daß die untere Schicht eine Größe größer oder gleich der oberen Schicht hat, und, wenn sie größer ist, entlang zweier Ränder (13A) über die obere Schicht vorsteht.

5. Laminiertes Material nach einem der Ansprüche 2 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß das Material in Rollenform hergestellt ist.

6. Lackiervorrichtung mit einem Plattenzylinder (5), auf welchem eine Schablone (F), die aus laminiertem Material hergestellt ist, aufgebracht ist, um Lack von Verteilmitteln (1) aufzunehmen und diesen auf das zu lakkierende Medium (S) zu übertragen, und einem gegenüberliegenden Zylinder (7), wobei der Plattenzylinder (5) direkt mit dem gegenüberliegenden Zylinder (7) zusammenwirkt, um den Lack direkt von der Schablone auf das Medium zu übertragen, dadurch gekennzeichnet, daß die Schablone aus einem laminierten Material gemäß einem der Ansprüche 2 bis 5 hergestellt ist, wobei die untere Schicht (13) am Plattenzylinder befestigt ist und die Schablone (F) trägt, die mittels der oberen Schicht (11) gebildet ist.

7. Schablone, hergestellt aus einem Stück laminierten Materials, wobei das laminierte Material aus einer oberen Schicht (11) und einer unteren Trägerschicht (13) besteht, die am Plattenzylinder einer Lackiervorrichtung zu befestigten ist, wobei beide Schichten lichtdurchlässig oder wenigstens teilweise transparent sind und miteinander durch Haftmittel verbunden sind, die obere Schicht (11) entlang der Kontur der Schablone geschnitten ist, der Teil der oberen Schicht (11) außerhalb der Kontur von der unteren Schicht (13) abgelöst ist und die untere Schicht, die aus Polyester besteht, ganz bleibt, dadurch gekennzeichnet, daß die obere Schicht eine Schicht aus Polypropylen und Polyethylen ist und daß die untere Schicht die Trägerschicht der Schablone bildet.