DE69203032T2

DE69203032T2 - Ergonomischer Einzelsitz für Kraftfahrzeuge.

Info

Publication number: DE69203032T2
Application number: DE1992603032
Authority: DE
Inventors: Jean-Luc Brard
Original assignee: Automobiles Peugeot SA; Automobiles Citroen SA
Current assignee: Automobiles Peugeot SA; Automobiles Citroen SA
Priority date: 1991-04-25
Filing date: 1992-04-23
Publication date: 1995-11-23
Anticipated expiration: 2012-04-24
Also published as: EP0511100B1; DE69203032D1; EP0511100A1; FR2675748A1; FR2675748B1

Description

Die Erfindung betrifft einen ergonomischen, der Länge nach verstellbaren Einzelsitz für Kraftfahrzeuge, der Art, in die ein Rückhaltesystem mit allen Befestigungen für einen mit einem Aufroller versehenen Sicherheitsgurt - vorzugsweise einen Drei-Punkt-Sicherheitsgurt - komplett integriert ist.
Sie betrifft des weiteren ein Fahrzeug, dessen Vorderplätze mit zwei dieser Sitze ausgerüstet sind.
Bei den bekannten Sitzen dieser Art ist der Aufroller im allgemeinen entweder im oberen Bereich der Rückenlehne des Sitzes oder unten auf der Rückseite der Rückenlehne befestigt, wobei in diesem Fall im oberen Bereich der Rückenlehne eine Führungs- und Einzugsvorrichtung für das Gurtband des Gurts vorgesehen ist.
Dieser Aufbau wirft das Problem der Widerstands fähigkeit der Rückenlehne gegenüber den Kräften auf, die durch das Spannen des Gurts bei einem Aufprall verursacht werden. Dieses Problem ist umso schwerer zu lösen, als die Rückenlehne der Vordersitze bei den heutigen Fahrzeugen zum Sitzpolster des Sitzes immer eine Schrägverstellung aufweist.
Die Erfindung hat somit einen ergonomischen Sitz zum Gegenstand, der auf Fahrer und Beifahrer unterschiedlicher Größe einstellbar ist, und die den oben genannten Nachteilen insbesondere durch Trennung der Rückhalte- und Rückenlehnefunktionen abhilft, wie dies aus dem Dokument US-A- 4 889 389 bekannt ist.
Der in diesem Dokument beschriebene Sitz weist ein starres Gerüst auf, an das eine Rückenlehne gelenkig montiert werden kann, und das ein Sitzpolster trägt, wobei das Gerüst einen starr mit ihm verbundenen und im wesentlichen vertikalen Arm aufweist, der seitlich und im hinteren Teil angeordnet ist, wobei dieser Arm in seinem oberen Bereich Verankerungsvorrichtungen für das Ende des Sicherheitsgurtes aufweist.
Eine eingehende Studie hat gezeigt, daß, wenn man die Punkte H (der Punkt, der dem Hüftgelenk entspricht) von Dummies, die Personen von 1,54 und 1,90 m Größe darstellen sollen, auf einer 30 %igen Schräge positioniert, man die jeweilige Position des großen bzw. kleinen Dummies deutlich verbessert.
Dieser Aufbau verringert den Größenunterschied zwischen dem kleinen und dem großen Dummy. Dieser Unterschied, der dann 18 mm beträgt, setzt den kleinen Dummy höher, wodurch das Problem entsteht, wie er die Pedale erreichen soll. Zum besseren Erreichen der Pedale hat es sich als günstig erwiesen, diese relative Höheneinstellung mit einem Kippen des Sitzes nach vorne zu koppeln. Auf diese Weise wird kleinen Fahrern die Bedienung der Pedale erleichtert.
Hierzu ist ein Einzelsitz für Kraftfahrzeuge der Erfindung dadurch gekennzeichnet, daß sein Gerüst eine Schale aufweist, die aus zwei Seitenteilen besteht, die miteinander durch Querträger verbunden sind, wobei der starre Arm und eines der beiden Seitenteile einen starren Hohlkörper aus einem Stück bilden, sowie dadurch, daß das Sitzpolster unabhängig von der Rückenlehne von der Schale getragen wird, und daß Vorrichtungen vorgesehen sind, die ein Kippen des Sitz es um eine im vorderen Teil der Schale angeordnete Querachse ermöglichen, und indem dieses Kippen an die Längsbewegung der Schale auf Gleitschienen gekoppelt ist.
Diese Vorrichtungen bewirken, daß das Kippen des Sitzes an die Längsbewegung der Schale auf den Schienen gebunden ist. Hierzu kann beispielsweise im hinteren Bereich des Sitzes und auf seinen beiden Seiten ein Lager vorgesehen werden, das mit einer bezüglich dem Boden des Fahrzeugs fest montierten Schrägleiste zusammenwirkt, deren Neigung nach vorne zunimmt.
Nach einem weiteren Merkmal erfolgt die Bewegung der Schale von vorne nach hinten auf Gleitscheinen, die zum horzontalen Boden eine Neigung von etwa 15 % aufweisen, die nach vorne hin zunimmt, wobei die gekoppelte Gleit- und Kippbewegung des Sitz es den Punkt H des Fahrers auf eine nach vorne ansteigende Neigung von 30 % bringt.
Schließlich erlauben die im oberen Teil des Arms befindlichen Verankerungsvorrichtungen die Unterbringung und Befestigung eines Aufrollers.
Ein erfindungskonformes Fahrzeug ist dadurch gekennzeichnet, daß die Arme, welche die verankerungsvorrichtungen der beiden vorderen Einzelsitze tragen, nahe der Mittelachse des Fahrzeugs angeordnet sind, und zwar so, daß sie deren Zugang nicht behindern, insbesondere, wenn es sich um ein Fahrzeug mit zwei Seitentüren handelt.
Die Erfindung wird besser verständlich durch die nachfolgende, detaillierte Beschreibung, aus der auch noch andere Merkmale und Vorteile der Erfindung hervorgehen, und in der auffolgende Abbildungen Bezug genommen wird:
- Fig. 1 ist eine explodierte Ansicht eines Sitzes der Erfindung,
- Fig. 2 ist eine Perspektivansicht der Anordnung zweier Sitze in einem Fahrzeug nach der Erfindung,
- Fig. 3 und 4 zeigen den Kippmechanismus des Sitzes in den jeweiligen Endstellungen im Schnitt,
- Fig. 5 zeigt schematisch zwei unterschiedlich große Fahrer in der Stellung, in der sie lenken.
Die Schale 1 (Fig. 1), die das starre Gerüst des Sitzes bildet, ist mit einem seitlichen Arm 2 versehen. Diese Schale besteht aus zwei Seitenteilen 3 und 4, die miteinander durch einen vorderen Querträger 5 und einen hinteren Querträger 6 verbunden sind. Der Arm 2 und das innere Seitenteil 3 bilden einen starren Hohlkörper aus einem Stück. Der im hinteren Bereich der Schale 1 und im wesentlichen senkrecht zum Querträger 6 montierte Arm 2 führt vertikal mit einer leichten Neigung nach hinten nach oben und weist an seinem oberen Ende ein Lager 7 auf, das dazu vorgesehen ist, ein Aufroller für einen Sicherheitsgurt aufzunehmen, dessen Gurtband aus einer Öffnung 7a austritt.
An dieser Einheit 1, die durch Mechanoschweißen hergestellt wurde, sind die Mechanismen des Sitzes 8, der um eine vorne angeordnete Querachse I-I kippt, und der Rückenlehne 9, die um eine Querachse II-II herum kippt, die im wesentlichen in Höhe der Verbindung zwischen Arm 2 und Seitenteil 3 angeordnet ist, vorgesehen.
Mit Bezug zu Fig. 2 sieht man nun, daß der feste Teil oder Einsteckteil 10 der Schnalle des Sicherheitsgurts 12 der Art eines Drei-Punkt-Gurts mit Aufroller am Seitenteil 4 verankert ist, während der Festpunkt 11 am inneren Seitenteil 3 im wesentlichen lotrecht zum Aufroller, der in dem Lager 7 angeordnet und verankert ist. Natürlich sind die Positionen des Festpunkts 11 und des Aufrollers austauschbar.
Nachfolgend wird mit Bezug zu den Figuren 3 und 4 ein Ausführungsbeispiel für einen Mechanismus beschrieben, der das Kippen des Sitzes 8 um die Achse 1-1 von der Vorwärtsund Rückwärtsbewegung der Schale 1 abhängig macht. Zwei parallele Gleitschienen 13 (von denen eine auf den Figuren erscheint) sind fest mit der Schale 1 verbunden. Die beweglichen Schienen 13 sind gleitend in Schienen 14 montiert, die an den Querträgern 15, 16 des Bodens 17 des Fahrzeugs befestigt sind. Die Schienen 14 weisen bezüglich des horizontalen Bodens 17 eine Neigung von etwa 15 % auf, die zum Vorderteil des Fahrzeugs hin zunimmt. Im hinteren Bereich des Sitzes 8 und auf beiden Seiten wirkt ein Lager 18 mit einer Schrägleiste 19 zusammen, die bezüglich des Bodens 17 fest montiert und in gleicher Richtung wie die Schienen 14, jedoch stärker als diese geneigt ist.
Zum besseren Verständnis der Funktion des Kippmechanismus des Sitzes wurde der Umfang der Bewegungen willkürlich vergrößert. Auf Fig. 3 befindet sich die Schale in maximaler hinterer Position, die Lager 18 befinden sich nun in unterer Position am hinteren Ende der beiden festen Schrägleisten 19.
Wenn der Fahrer (oder Beifahrer) die Längsposition des Sitzes verändern will, faßt er an einen (nicht dargestellten) Hebel, mit dem er die Schienen 13 und 14 entriegelt. Dieser völlig herkömmliche Verriegelungsmechanismus muß nicht näher beschrieben werden.
Die Schale 1 kann also aus der auf Fig. 3 dargestellten Position nach vorne gleiten, bis sie die auf Figur 4 dargestellte Position erreicht. Bei dieser Bewegung bewirken die in den Leisten 19 geführten Lager 18 das Kippen des Sitzes um die Achse I-I.
Auf Fig. 5 sind die Umrisse zweier genormter Dummies in einem Fahrzeug mit erfindungskonformen Sitzen in Fahrerstellung dargestellt. Der Dummy Mp entspricht einem kleinen Fahrer (1,54 m) und der Dummy Mg einem großen Fahrer (1,90 m). Der Geradenabschnitt, der die jeweils mit Hp bzw. Hg bezeichneten Hüftgelenke der beiden Dummies verbindet, weist eine Neigung von etwa 30 % auf.
Unter diesen Bedingungen stellt man fest, daß sich der an den Schultern gemessene Größenunterschied zwischen dem kleinen und dem großen Dummy auf 18 mm verringert hat. Neigung und Länge des Arms 2 sind so bemessen, daß die Öffnung 7a geringfügig über und hinter der Schulter des Dummies Mg angeordnet ist.
Der Wechsel aus der einen in die andere Stellung erfolgt durch einen einzigen Handgriff des Fahrers zum Einstellen seiner Längsposition, wobei sich die Schale 1 auf einer 15 %igen Schräge bewegt und das Sitzpolster, wie oben ausgeführt, um die Achse I-I gekippt wird. Während dieses Vorgangs hat die mit der Schale 1 verbundene Rückenlehne 9 ihre Position parallel zu sich selbst verändert, da ihre Neigung unabhängig von der des Sitzes 8 eingestellt wird. Man sieht, daß man dank der Erfindung eine optimale Position des Gurtbands des Sicherheitsgurts erreicht, unabhängig von der Position des Sitzes und der Größe der Fahrzeuginsassen. Noch dazu wird die Rückhaltekraft durch die geringere Nutzlänge des Gurtbands verstärkt. Schließlich kann der Sitz dank seines Gerüsts zur Energieabsorption bei Längsaufprallen beitragen und auch bei seitlichen Aufprallen den Schutz verstärken.
Natürlich sind die Gleitschienen, auf denen die Schale 1 gleitend montiert ist, wie bei den bekannten Sitzen mit integriertem Rückhaltesystem verstärkt.
Selbstverständlich sind Varianten möglich, ohne daß der Rahmen der Erfindung gesprengt würde. So könnte die Drehachse I-I, statt starr zu sein, in der Höhe veränderbar sein, wobei die Schale 1 dann Vorrichtungen zum Einstellen der vertikalen Stellung dieser Achse aufweist, um welche der Sitz 8 kippen kann.

Claims

1- Einzelsitz für Kraftfahrzeuge, welcher der Länge nach verstellbar und von der Art ist, in die ein Rückhaltesystem mit allen Befestigungen für einen mit einem Aufroller versehenen Sicherheitsgurt (12) komplett integriert ist, der ein starres Gerüst (1) umfaßt, an das eine Rückenlehne (9) gelenkig montiert ist, und das ein Sitzpolster (8) trägt, wobei das Gerüst einen starr mit ihm verbundenen und im wesentlichen vertikalen Arm (2) trägt, der seitlich und im hinteren Bereich angeordnet ist, wobei dieser Arm in seinem oberen Bereich Verankerungsvorrichtungen (7) für ein Ende des Sicherheitsgurtes (12) aufweist,

dadurch gekennzeichnet, daß dieses Gerüst eine Schale (1) umfaßt, die aus zwei Seitenteilen (3) und (4) besteht, die miteinander durch Querträger (5, 6) verbunden sind, wobei der starre Arm (2) und das eine der beiden Seitenteile (3) einen starren Hohlkörper aus einem Stück bilden, und daß das Sitzpolster (8) unabhängig von der Rückenlehne (9) von der Schale (1) getragen wird, und daß Vorrichtungen (18, 19) vorgesehen sind, die ein Kippen des Sitzes (8) um eine im vorderen Bereich der Schale (1) angeordnete Querachse (I-I) erlauben, und indem dieses Kippen an die Längsbewegung der Schale (1) auf Gleitschienen (13, 14) gekoppelt ist.

2- Sitz nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Verankerungsvorrichtungen (7) einen Aufroller aufnehmen und verankern können.

3- Sitz nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Vorrichtungen zum Kippen (18, 19) im hinteren Bereich des Sitzes (8) und auf jeder Seite ein Lager (18) aufweisen, das mit einer Schrägleiste (19) zusammenwirkt, die bezüglich des Bodens (17) fest mit einer Neigung montiert ist, die zum vorderen Bereich des Fahrzeugs hin zunimmt.

4- Sitz nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, daß die Vor- und Rückbewegung der Schale auf Gleitschienen (14) erfolgt, die bezüglich des horizontalen Bodens (17) eine nach vorne ansteigende Neigung von etwa 15 % aufweisen, wobei die gekoppelte Gleit- und Kippbewegung des Sitz es den Punkt H des Fahrers auf eine nach vorne ansteigende Neigung von 30 % bringt.

5- Sitz nach einem der vorstehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß er außerdem Vorrichtungen zum Einstellen der vertikalen Position der Achse I-I aufweist.

6- Kraftfahrzeug, das auf den Vorderplätzen mit zwei Sitzen ausgestattet ist, die einem der vorstehenden Ansprüche entsprechen, dadurch gekennzeichnet, daß die Arme (2), welche die Verankerungsvorrichtungen (7) der beiden Sitze tragen, nahe der Mittelachse des Fahrzeugs angeordnet sind.