DE69202911T2

DE69202911T2 - Verstellbarer Stuhl.

Info

Publication number: DE69202911T2
Application number: DE69202911T
Authority: DE
Inventors: Esmond Nigel Corlett
Original assignee: British Technology Group Ltd
Current assignee: BTG International Ltd
Priority date: 1991-04-11
Filing date: 1992-04-06
Publication date: 1996-02-29
Anticipated expiration: 2012-04-07
Also published as: US5390979A; EP0509693A1; JPH05103711A; GB9207458D0; CA2065795A1; GB2254550B; GB9107661D0; GB2254550A; DE69202911D1; EP0509693B1

Description

Die vorliegende Erfindung betrifft einstellbare Stühle und insbesondere Stühle mit einem Sitz, der das Sitzen in verschiedenen Höhen ermöglicht, wobei die Füße des Benutzers aut dem Boden bleiben können. Derartige Stühle sind als Sitz-/Stehstühle bekannt. Derartige Stühle vertügen über einen Neigungsmechanismus für den Stuhlsitz.
Ein bekannter Stuhl dieses Typs ist in der britischen Patentanmeldung 2226756-A beschrieben, bei dem eine Feder und ein Freigabehebel als ein erster Einstellmechanismus zur Änderung der Sitzhöhe unabhängig von jeder Neigungsbewegung vorgesehen sind, und ein pneumatischer Kolben als ein zweiter Einstellmechanismus zur gleichzeitigen Änderung sowohl der Höhe als auch der Neigung des Sitzes vorgesehen ist, um dem Benutzer ein Sitzen auf dem Stuhl in verschiedenen Höhen zu gestatten.
In diesem Fall dient der erste Einstellmechanismus zur Erleichterung der Einstellung des Stuhls, so daß er dem jeweiligen Benutzer des Stuhls angepaßt werden kann; der zweite Einstellmechanismus dient dann zur Erleichterung der Einstellung des Stuhls für den betreffenden Benutzer, so daß dieser verschiedene Sitzhöhen einnehmen kann, wobei seine Füße in Kontakt beispielsweise mit dem Boden bleiben.
Obwohl dieser Stuhl in vollem Umfang einstellbar ist, ist er relativ komplex und deshalb teuer herzustellen.
Die vorliegende Erfindung ist auf einen modifizierten Einstellmechanismus gerichtet, der die erforderliche Verstellung der Neigung und Höhe des Stuhlsitzes bereitstellt, wobei dieser modifizierte Einstellmechanismus gegenüber dem Stand der Technik vereinfacht ist.
Die vorliegende Erfindung stellt einen Stuhl zum Stützen eines Benutzers in einer sitzenden oder halb stehenden Stellung mit einem Sitz bereit, der zusammenwirkende Einrichtungen zum gleichzeitigen Einstellen der Neigung und der Höhe des Sitzes enthält, wobei die Neigung des Sitzes ferner unabhängig geändert werden kann, wie in den Hauptansprüchen 1 und 6 definiert. Besondere Ausführungsformen der Erfindung sind in den Unteransprüchen 2 bis 5 und 7 bis 10 definiert. In einer bevorzugten Ausführungsform enthält der modifizierte Einstellmechanismus einen ersten Einstellmechanismus, mit dem der jeweilige Benutzer zunächst den Stuhl mittels eines Hebels ggf. mit einer graduierten Skala entsprechend seinen körperlichen Gegebenheiten einstellen kann, und einen zweiten Einstellmechanismus, der so funktioniert, daß eine anschließende Sitzhöhenverstellung automatisch mit einer entsprechenden Sitzneigungsverstellung einhergeht, die ebenfalls für den betreffenden Benutzer passend ist.
Weitere Vorteile, die durch die Anwendung der vorliegenden Erfindung verwirklicht werden können, insbesondere gegenüber der 2226756-A, sind Kosteneinsparungen bei der Herstellung eines derartigen Stuhls und ein verringertes Gewicht des Stuhls, da der Federmechanismus oder dgl. wie ein zweiter Kolben sowie zugehöriges Gestänge und Betätigungseinrichtungen, wie in der 2226756-A beschrieben, nicht erforderlich sind.
Nunmehr werden anhand von Beispielen Ausführungsformen der vorliegenden Erfindung unter Bezugnahme auf die beiliegenden Zeichnungen beschrieben; es zeigen:
Fig. 1 eine Seitenansicht eines Stuhls entsprechend der vorliegenden Erfindung;
Fig. 2 eine detailliertere Seitenansicht eines für den Stuhl der Fig. 1 geeigneten Einstellmechanismus;
Fig. 3 eine Draufsicht des Mechanismus der Fig. 2;
Fig. 4 und 5 eine alternative Ausführungsform des Einstellmechanismus als Seitenansicht und Draufsicht; und
Fig. 6 eine Seitenansicht einer weiteren alternativen Ausführungsform des Einstellmechanismus.
Nunmehr sei auf die Fig. 1 verwiesen, die einen Stuhl 10 mit einem Sitz 30, einer Rückenlehne 40 und einer Basis 15 darstellt.
Die Basis 15 kann dem bekannten Typ mit einer fünfzackigen Sternanordnung der Füße entsprechen, die eine stabile Basis bereitstellt, wenn sich das Gewicht auf dem Stuhl innerhalb der Fläche der Basis befindet Der Übersichtlichkeit halber sind in der Fig. 1 nur zwei Füße dargestellt. Die Basis 15 kann des weiteren ein Außengehäuse 20 eines Gaszylinders enthalten, der zum Anheben und Absenken des Sitzes dient.
Die Rückenlehne 40 kann ebenfalls einem bekannten, an dem Stuhl 10 in einer dem Fachmann hinreichend bekannten Art befestigten Typ entsprechen.
Der Sitz 30 kann beispielsweise von dem Typ sein, wie er in der britischen Patentanmeldung Nr. 2226756A beschrieben ist.
In der betreffenden Ausführungsform der Fig. 1 ist der Sitz 30 an einem Drehzapfen 35 von einem Gaszylinderkolben 25 gelagert, wobei das Gaszylindergehäuse 20 an der Basis 15 angebracht ist.
Die Neigung des Sitzes 30 erfolgt mittels eines Arms 36, der mit einer an dem Sitz befestigten Lasche 38 und mit einer an einem Einstellmechanismus 50 befestigten Lasche 37 gekoppelt ist. Aus der Fig. 1 ist zu ersehen, daß bei Verstellen der Sitzhöhe mittels Einrichtungen (nicht dargestellt), die ein Ausfahren oder Einfahren das Gaszylinderkolbens 25 bewirken, die Neigung des Sitzes 30 automatisch verstellt wird.
Unter Bezugnahme auf die Fig. 2 und 3 stellt eine Auführungsform der vorliegenden Erfindung den ersten Einstellmechanismus 50 zur Verstellung der Neigung des Sitzes 30 unabhängig von der Höheneinstellung über den Kolben 25 bereit.
Ein feste Platte 60 ist um den Gaszylinder 20 mittels eines Bolzens 62 festgespannt. Eine von einem Griff 55 angetriebene Spindel 64 eines Exzenters 66 rotiert in einer Lagerbohrung 61 in der Platte 60. Der Exzenter 66 berührt die Vorder- und Rückseite einer Öffnung in einem Lineareinstellglied, wie eine Schiebeplatte 70, deren Führung durch ein gegabeltes rückwärtiges Ende, das zu beiden Seiten des Gaszylinders 20 gleitet, und Führungszapfen 72 erfolgt.
Um eine Trennung der Schiebeplatte 70 von der festen Platte 60 zu verhindern, ist eine Sicherungsscheibe 74 auf der Oberseite des Exzenters 66 verschraubt, und eine Sicherungsplatte 76, die die beiden Seiten des gegabelten Endes der Schiebeplatte 70 überbrückt, ist mittels Schrauben 78 mit der festen Platte 60 verschraubt, wobei Abstandsscheiben 79 der Schiebeplatte 70 ein Gleitspiel verschaffen. Eines der Schraubenlöcher in der Platte 76 ist vergrößert, damit die feste Platte 60 an dem Gaszylinder 20 festgespannt werden kann. An der Rückseite der Schiebeplatte 70 befinden sich zwei Laschen 37, die mit der Sitzlasche 38 über den Arm 36 gekoppelt sind, wie in der Fig. 1 dargestellt.
Nunmehr sei auf die Fig. 4 und 5 verwiesen, die eine weitere Ausführungsform der vorliegenden Erfindung darstellen. Diese Ausführungsform gestattet die Drehung des Sitzes, wobei sich der Einstellmechanismus mit dem Sitz dreht.
Die feste Platte 60 ist auf einem Bund 80 drehbar montiert, wobei der Bund 80 ausgeschnittene Schlitze 82 hat, damit der Druckring 84 den Bund 80 um den Gaszylinder 20 mittels eines Klemmbolzens 85 zusammenpressen kann, wodurch eine senkrechte Abwärtsbewegung der festen Platte 60 relativ zu dem Gaszylinder 20 verhindert wird.
Die Spindel 64 des von dem Griff 55 betätigten Exzenters 66 rotiert in der Lagerbohrung 61 in der Platte 60. Der Exzenter 66 berührt die Vorder- und Rückseite einer Öffnung in einem Lineareinstellglied, wie die Schiebeplatte 70, deren Führung durch ein gegabeltes rückwärtiges Ende erfolgt, das zu beiden Seiten des Bundes 80 gleitet, sowie durch Führungsstangen 86, 87, 88.
Die Führungsstange 86 ist mittels Schrauben 90 an der festen Platte 60 befestigt. Die Führungstangen 87, 88 wirken außerdem als Distanzelemente, die die Bewegung der Schiebeplatte 70 unter einer den Exzenter halternden Sicherungsplatte 100 gestatten, wobei die Sicherungsplatte 100 und die Führungsstangen 87, 88 mittels Schrauben 92 an der festen Platte 60 befestigt sind.
Die Schiebeplatte ist in senkrechter Aufwärtsrichtung durch die Halteplatte 100 und den Bund 80 mit einem Halsabschnitt 83 gehaltert. Eine Lagerbohrung ist ist in der Halteplatte 100 für die Spindel 64 des Exzenters 66 vorgesehen.
In einer typischen Anwendung stellt der Benutzer des Stuhls zuerst den Sitz unter Verwendung des vorgesehenen Mechanismus, z.B. einen mit dem Gaszylinder 20 gekoppelten Hebel, in seine niedrigste Position, um den Gaszylinder 20 zu veranlassen, den Gaszylinderkolben 25 in seine unterste Position abzusenken. Der Benutzer verstellt dann den Griff 55, bis seine Füße bequem auf dem Boden stehen. Von nun an wird nur die Gaszylindereinstellung verwendet, um die Sitzhöhe zu erhöhen oder zu erniedrigen, mit der daraus folgenden automatischen Neigung zur Anpassung an den Benutzer. Auf der festen Platte 60 (oder einer anderen geeigneten Stelle) kann eine graduierte Skala vorgesehen werden, mit der der Benutzer die Position des Griffes 55 vergleichen kann, wodurch eine anschließende Einstellung des Griffes in einer für den betreffenden Benutzer geeigneten Position möglich ist.
Es liegt auf der Hand, daß der erste Einstellmechanismus 50 in einer Reihe von Ausführungsformen aufgebaut und unterhalb des Sitzes auf eine Reihe von Arten ausgerichtet sein könnte. Der Mechanismus 50 könnte am Sitzflächenende (38) angeordnet sein, wobei sich der Hebel 55 unter dem Sitz befindet. Wahlweise könnte der Hebel 55 entfernt angeordnet sein, z.B. mittels eines Verbindungshebels 55' (in der Fig. 1 gestrichelt dargestellt), und neben der fünfzackigen Sternbasis 15 angeordnet oder in einem der Füße eingebaut sein, um eine Verstellung durch eine Bewegung eines der Füße zu bewirken.
Die Lasche 37 der Schiebeplatte könnte auf derselben Seite des Kolbens 25 angeordnet sein wie die Lasche 38 des Sitzes, oder die Laschen 37, 38 könnten sich an gegenüberliegenden Seiten des Kolbens 25 befinden. Der Griff 55 könnte so ausgeführt sein, daß er vom Stuhlsitz aus nach hinten, vorne oder zur Seite ragt. Es können einer oder mehrere Arme 36 und Laschen 37, 38 vorgesehen sein.
Der Umfang des Exzenters 66 braucht nicht in einer horizontalen Ebene zu liegen, sondern kann in beliebiger Ausrichtung so montiert sein, daß eine Drehbewegung in eine entsprechende lineare Bewegung umgesetzt werden kann, die in der Lage ist, den Sitz zu neigen.
Das Lineareinstellelement, wie z.B. die Schiebeplatte 70, könnte wahlweise als eine Platte mit einem gezahnten Rand ausgeführt und so angeordnet sein, daß es von einem entsprechenden Zahnrad anstelle des Exzenters 66 angetrieben wird.
Der Effekt der Bewegung der Schiebeplatte 70 relativ zu der festen Platte 60 besteht darin, die Position dr Lasche 38 relativ zu dem zentralen Kolben 20 zu ändern.
Dies kann durch eine Reihe alternativer Ausführungsformen erreicht werden.
Es liegt auf der Hand, daß jede Vorrichtung, die eine Verkürzung oder Verlängerung des Abstandes zwischen der an dem Sitz befestigten Lasche 38 und der an einem Punkt der Stuhlbasis befestigten Lasche 37 die gewünschte lineare Bewegung einer ersten Einstelleinrichtung erzielt.
Eine derartige Vorrichtung könnte durch eine Anordnung des "Scherenarm"- oder Schraubengewindetyps verwirklicht werden, die die Länge der Verbindung 36 wirksam ändert.
In jeder der vorbeschriebenen Ausführungsformen kann auch eine Einrichtung zum Feststellen oder Verriegeln der Griffeinrichtung oder zur Beeinflussung der Leichtgängigkeit der Griffbewegung bereitgestellt werden.
Eine weitere Ausführungsform der vorliegenden Erfindung ist in der Fig. 6 dargestellt.
Ein Bund 106 ist mittels eines Druckringes 102 und eines Klemmbolzens 101 in ähnlicher Weise wie im Fall der Fig. 4 und 5 befestigt. Eine Platte 100 ist drehbar auf dem Bund 107 montiert, wobei sie in vertikaler Abwärtsrichtung durch den Druckring 102 gehaltert wird.
Griffeinrichtungen 155 sind an einem Drehzapfen schwenkbar an der Platte 100 montiert, wobei die Griffeinrichtungen in einer Vielzahl von Positionen mittels einer Schaltplatte 110 und einem entsprechenden Verriegelungsbolzen 112 verriegelbar sind, wobei der Verriegelungsbolzen 112 über Federeinrichtungen 113 verfügt und die Verriegelungseinrichtung über einen Griff 115 betätigt wird.
Die Drehung des Griffs 155 um den Drehzapfen 105 resultiert in einer entsprechenden Bewegung der Lasche 37, an der der Arm 36 wie in den obenbeschriebenen Ausführungsformen befestigt ist.
Für den Fachmann ist es offensichtlich, daß eine erhebliche Anzahl alternativer Ausführungsformen des ersten Einstellmechanismus möglich sind, ohne den Geltungsbereich der vorliegenden Erfindung, wie er in den Ansprüchen definiert ist, zu verlassen.

Claims

1. Stuhl zum Stützen eines Benutzers in einer sitzenden oder halb stehenden Stellung, mit einem Sitz und zusammenwirkenden Einrichtungen zum Einstellen der Sitzneigung und der Sitzhöhe, dadurch gekennzeichnet, daß die Sitzneigung ferner durch eine unabhängige Einstelleinrichtung veränderbar ist.

2. Stuhl nach Anspruch 1,

bei dem die unabhängige Einstelleinrichtung einen Griff aufweist.

3. Stuhl nach Anspruch 2,

bei dem der Griff mit einem Exzenterantrieb gekoppelt ist, um für die erforderliche Neigungsbewegung des Sitzes zu sorgen.

4. Stuhl nach Anspruch 1,

bei dem die Einstelleinrichtung ein mit dem Sitz gekoppeltes Lineareinstellglied antreibt, um für die erforderliche Neigungsbewegung des Sitzes zu sorgen.

5. Stuhl nach Anspruch 2,

bei dem der Griff mit einem Zahnrad gekoppelt ist, das zum Antreiben eines entsprechenden gezahnten Randes einer Lineareinstelleinrichtung angeordnet ist.

6. Stuhl zum Stützen eines Benutzers in einer sitzenden oder halb stehenden Stellung, mit einem Sitz und zusammenwirkenden Einrichtungen zum Einstellen der Sitzneigung und der Sitzhöhe, dadurch gekennzeichnet, daß die Sitzneigung ferner durch einer unabhängige Einstelleinrichtung veränderbar ist, die einen zum Antreiben eines Lineareinstellgliedes wirkungsgekoppelten Griff aufweist, wobei dieses Glied so mit dem Sitz gekoppelt ist, daß der Griff als unabhängige Neigungseinstelleinrichtung vorgesehen ist.

7. Stuhl nach Ansprüchen 2, 5 und 6,

bei dem der Griff weiter eine Stellungsanzeige aufweist.

8. Stuhl nach Anspruch 1 oder 2,

bei dem als unabhängige Einstelleinrichtung ein mechanisches Verbindungsglied vorgesehen ist, das an einem Ende mit dem Sitz und an dem anderen Ende mit einer Stuhlbasis verbunden ist und das bezüglich des einen mit dem Sitz verbundenen Endes und des anderen mit der Stuhlbasis verbundenen Endes verkürzbar oder verlängerbar ist.

9. Stuhl nach einem der Ansprüche 2, 3, 5, 6, 7 oder 8,

bei dem der Griff eine Feststelleinrichtung, eine Sperreinrichtung oder eine Einrichtung zum Beeinflussen der Leichtgängigkeit des Griffes aufweist.

10. Stuhl nach Anspruch 3,

bei dem eine feste Platte fest mit einer Sitzbasis verbunden ist, eine Schiebeplatte an der festen Platte angebracht ist, der Exzenterantrieb bei Betätigung die Schiebeplatte in eine von zwei möglichen Richtungen drückt, die Schiebeplatte mit dem Sitz gekoppelt ist, um für die erforderliche Neigungsbewegung des Sitzes zu sorgen.