DE691921C - Zuendsaetze - Google Patents

Description

• Zündsätze. Zur Herstellung von Tost- und korrosionssicheren, insbesondere quecksilberfreien Zündsätzen verwendete man bisher vorzugsweise die sogenannten Tetrazene, die in geringen Mengen den üblichen Zündsatzbestandteilen, beispielsweise dem Bleitrinitroresorcinat, zugesetzt, ein hervorragendes Sensibilisierungsmittel darstellen.
• Es stellte sich nun heraus, daß man zwecks Erhöhung der Empfindlichkeit von Bleitrinitroresorcinatzündsätzen nicht allein auf die obengenannten Tetrazene angewiesen is-t, sondern auch durch Verwendung anderer stickstoffreicher Verbindungen zum gleichen Ziele gelangen kann.
• Erfindungsgemäß wird als Initialzündstoff die an sich bekannte Diazotriazolcarbonsäure verwendet, die durch Diazotieren.von Amidotriazolcarbonsäure zu gewinnen ist.
• Als Ausgangsprodukt dient Amidotriazolcarbonsäure

  die/viEeffl - Behandeln mit salpetriger Säure

  nahezu quantitativ Diazotriazolcarbonsäure liefert.
• Es handelt sich bei der Diazotriazolcarbonsäure, die in Zündsätzen das übliche Knallquecksilber und ähnliche Sprengstoffe zu ersetzen verma, um einen in .der Sprengstoff-e, technik unbekannten Stoff, der- keinen -Vorgänger hat, und welcher die Sprengstofftechnik ganz wesentlich bereichert, die hinsichtlich der knallquecksilberfreien Zündsätze bisher nur auf die Tetrazene angewiesen war.
• Als besondere Vorzüge des neuen Zündsatzhestandteiles gegenüber den Tetrazenen sei noch erwähnt, daß diese bei Verarbeitung zu Zündsätzen in spitzigen verfilzten Nadeln vorliegen, die vor dem Mischen erst durchgesiebt werden müssen, und deren Zerkleinerung infolge hoher Brisanz unangenehme Folgen -haben kann,. während die gemäß der Erfindung verwendete Diazotriazolcarbonsäure in einzelnen prismatischen Blättchen erhalten werden kann, die viel besser rieseln und sich ohne weiteres für Zündsätze verwenden und leichter mischen lassen.
• Für die neue Zusammensetzung der Zündsätze kommen im allgemeinen vorzugsweise die nachstehenden Mischungsverhältnisse in Betracht:

  Bleistvphnat .-. . . . . . . . 30 bis 6o0(0,

  Diazotriazolcarbonsäure .. i - io'0/0*,

  Antimontrisulfid ........ o - io0/0,

  Bleidioxyd ............. o - 4010e

  Bariummtrat ........... -'0 - 5000.

  Calciumsilicid .......... o - iolj0.

  Für Zündhütchen wird beispielsweise folgende Zusammensetzung vorgeschlagen: Bleistyphnat ................. 30%, Di-azotriazolcarbonsäure ....... 51/0, Antimontrisulfid . . . . . . . . . . . . . . i o 0/0, Bleidioxyd . . .... .......... o Bariumnitrat . : . . . . . . . . . . . . . . . 45'/o, Calciumsilicid . . . . . . . . . . . . . . . . 5 %. Diazotriazolcarbonsäure erhöht die Schlagempfindlichkeit eines Zündsatzes in hervorragendem Maße, wenn sie den eigentlichen Zündmitteln, wie Bleitrinitroresorcinat, Bariumtrinitroresorcinat o. dgl., in kleinen Mengen hinzugesetzt wird.

Claims (1)

1. PATENTANSPRÜCHE: i. Rost= und korrosionssichere quecksilberfreie Bleitrinitroresorcinatzündsätze für alle Arten von Zündhütchen, Zündmitteln und Kleinmunition, gekennzeichnet durch einen Gehalt an Diazotriazolcarbonsäure neben den üblichen Zündsatzbestandteilen. z. Zündsätze nach Anspruch i, dadurch gekennzeichnet, daß sie zwecks'Erhöhung der Schlagempfindlichkeit bis zu io0,io Diazotriazolcarbonsäure enthalten.