DE69115472T2

DE69115472T2 - Flexibles rohrförmiges Element zur Reparatur von Rohren und Anwendung dieses Elementes

Info

Publication number: DE69115472T2
Application number: DE69115472T
Authority: DE
Inventors: Seppo Sf-20380 Turku Jaervinen; Mikko Sf-33560 Tampere Karttunen; Seppo Sf-23100 Mynaemaeki Maekelae; Esa Sf-33580 Tampere Suokas
Original assignee: Suomen Putkisaneeraus Oy
Current assignee: Suomen Putkisaneeraus Oy
Priority date: 1990-04-06
Filing date: 1991-04-05
Publication date: 1996-05-15
Anticipated expiration: 2011-04-06
Also published as: WO1991015707A1; DE69115472D1; FI88646C; NO923878L; FI901744A; EP0523090B1; CA2080017A1; NO303918B1; FI901744A0; FI88646B; EP0523090A1; CA2080017C; NO923878D0; DK0523090T3; AU7576091A

Description

Die vorliegende Erfindung bezieht sich auf ein Reparaturmaterial für Rohrleitungen gemäss dem Oberbegriff von Patentanspruch 1.
Die Reparatur von alten, schadhaften Rohrleitungen, die Risse oder Sprünge aufweisen, wird meist so ausgeführt, dass flexibles Material an der Rohrinnenwand angebracht wird, wobei das Material ein aushärtendes Mittel und eine Verstärkungsschicht aufweist, die ihm die erforderliche Festigkeit verleiht. Dieses Material wird meist in unterirdischen Rohren von oben her über der Erdoberfläche aus angebracht, in Form einer langen rohrförmigen Hülse, so dass das Rohr nicht ausgegraben zu werden braucht. Dieses Verfahren ist unter dem Namen "Insituform" oder "Paltem" (Markenbezeichnungen) bekannt geworden.
Das in die Rohrleitung eingebrachte Material muss besonders flexibel, verformbar und fest sein. Es ist daher schwierig, dafür geeignetes Material zu finden.
Dazu kommt noch, dass die Rohre unterschiedliche Weiten und oft Biegungen aufweisen, so dass an das Beschichtungs- und Reparaturmaterial hohe Anforderungen bezüglich Flexibilität und Verformbarkeit gestellt werden.
Die EP-A-0301204 beschreibt ein Reparaturmaterial für Rohrleitungen, das aus einer Folie besteht, die mit einer gestrickten Schicht verbunden ist. Die gestrickte Schicht dient der Verstärkung der Folie und wird nach dem Einführen in das Rohr ausgehärtet. Während des Einführens ist die gestrickte Schicht flexibel.
Auch die DE-A-1.585.079 beschreibt eine gestrickte Schicht als Verstärkungsmaterial für Rohre. Die gestrickte Schicht ist durchsetzt von in einer Richtung verlaufenden Fasern.
Die Erfindung hat sich zur Aufgabe gestellt, ein Reparaturmaterial zu schaffen, welches bei der Rohrreparatur noch bessere Resultate ergibt. Die Erfindung erreicht dies mit einem Material, welches die Merkmale des Patentanspruches 1 aufweist. Durch Verwendung einer gestrickten Schicht ist das Reparaturmaterial sehr flexibel, leicht verformbar und stark.
Eine Schicht aus Strickware erfüllt genau die für ein Rohrreparaturmittel gewünschten Eigenschaften. Die abhängigen Patentansprüche beschreiben einige bevorzugte Ausführungsformen der Erfindung. Das Element umfasst eine Filzschicht bevorzugt aus Fasern, die mit einer gestrickten Schicht verbunden ist. Auf diese Weise kann der Filz ein Aushärtemittel aufsaugen. Eine grosse Festigkeit des Materials, sowohl in horizontaler Richtung wie in der Dickenrichtung, lässt sich durch Annähen der Filzschicht an das Material erreichen. Das Material kann entweder locker, fest oder im Interlockverfahren
gestrickt sein. Gemäss einer bevorzugten Ausführungsform umfasst die gestrickte Schicht durchgehende Fäden, die unabhängig von den Schlaufen der Strickware verlaufen und im Einlegeverfahren eingebracht werden.
Die Erfindung bezieht sich auch auf eine Verwendung gemäss Patentanspruch 5.
Die Erfindung wird nachfolgend im Detail beschrieben, anhand der beigefügten Zeichnung. Die Zeichnung zeigt in:
Fig. 1 das Prinzip der Innenauskleidung eines Rohres;
Fig. 2 einen Schnitt des Kompositmaterials senkrecht zu seiner Verlaufsebene;
Fig. 3 das Kompositmaterial gemäss einer zweiten Ausführung;
Fig. 4 das Kompositmaterial gemäss einer dritten Variante und
Fig. 5 ein bevorzugtes Strickmaterial, das nach dem Einlegeverfahren hergestellt ist und welches sich als Auskleidematerial nach der Erfindung eignet.
Fig. 1 zeigt das Prinzip, wie ein Rohr von innen ausgekleidet wird. In die im Boden verlegte Rohrleitung 7, beispielsweise eine Wasserleitung, eine Abwasserleitung oder eine Gasleitung, wird eine durchgehende, rohrförinige Hülse 8 eingeführt, von welcher ein offenes Ende an der Mündung eines speziellen Führungsrohres 10 mittels einer Klemmvorrichtung oder eines Kragens 9 festgeklemmt ist.
Die Hülse schiebt sich dabei so in das Rohr, dass sich seine Aussenseite an die Innenseite des auszukleidenden Rohres anlegt, worauf nun seine Innenseite die Innenfläche des Rohres bildet, das heisst, dass die Hülse beim Einschieben umgestülpt wird. Dies geschieht mit Hilfe von Gas oder mit Hilfe einer Flüssigkeit, welche die Hülse 8 ins Innere des Rohres 7, das repariert werden soll, vorschiebt, wobei sich die rohrförmige Hülse infolge ihrer plastischen Verformbarkeit an die Innenwand des Rohres 7 anschmiegt. Zum Schluss liegt die Hülse in ganzer Länge an der Rohrinnenseite an, wonach sie getrocknet oder ausgehärtet wird. Damit die Rohr-Innenauskleidung ausgehärtet oder verklebt werden kann, ist die Hülse mit einem bei Wärme aushärtenden Kunstharz, wie z.B. Epoxyd-Harz oder ungesättigtem Polyester versehen.
Figur 2 zeigt den Aufbau des Kompositmaterials. Das Kompositmaterial 8 umfasst eine Filzschicht 6 aus nicht gewebten Fasern. Die Filzschicht 6 und eine gestrickte Schicht sind vorzugsweise durch Stiche mechanisch miteinander verbunden. Dabei haften Fasern aus der Filzschicht an den Fasern der Strickschicht 5. Die Filzschicht kann auch in Form einer aufgerauhten Matte auf die gestrickte Schicht angebracht werden und anschliessend mit Stichen daran befestigt werden.
Fig. 3 zeigt einen anderen Aufbau, bei dem die gestrickte Schicht 5 sich zwischen zwei Filzschichten 6 befindet. Die Herstellung geschieht auf die oben beschriebene Weise.
Fig. 4 zeigt eine dritte Aufbauform, bei welcher der Filz zwischen zwei gestrickten Schichten eingebettet ist. Dabei werden zwei Filzschichten an einander gegenüberliegenden Seiten mit der Strickschicht 5 verbunden.
Die Figuren 2 - 4 zeigen eine einfach gestrickte als Verstärkung dienende Strickschicht. Man kann auch anders gestricktes Material verwenden, wie noch beschrieben wird.
Die Verwendung von gestrickter Ware als Verstärkung für das Material 8 ist sehr vorteilhaft wegen seiner Anpassungsfähigkeit, so dass sich das Kompositmaterial gut knicken lässt und sich Biegungen anpasst. Zusätzlich weist die gestrickte Ware auch eine hohe Zugfestigkeit auf.
Das erfindungsgemässe Auskleide-Element weist einen dünnen, auf das Kompositmaterial aufgebrachten Überzug 4 auf, der in den Fig. 2 - 4 durch unterbrochene Linien angedeutet ist.
Die Lage der Filzschicht 6 und der Strickschicht 5 relativ zueinander sollte so sein, dass die Filzschicht aussen am Kompositmaterial liegt, so dass diese Schicht das Überzugsmaterial 4 z.B. durch Einspritzen aufnehmen kann. Auf diese Weise kann das Überzugsmaterial nicht in die gestrickte Schicht eindringen und deren Wirksamkeit beeinflussen. Im Fall von Fig. 2 können die Einstiche so tief sein, dass die Filzfasern die Aussenflächen der gestrickten Schicht 5 bilden. Die Schicht 4 besteht aus einem bekannten Material, wie Polyurethan, das zur Rohrinnenwand hin gerichtet ist und die anderen Schichten gegen die Strömung schützt.
Bei Anwendungen von durch Wärme ausgehärtendem Kunstharz wie Epoxyharz oder ungesättigter Polyesterharz können die Filzschicht 6 und die gestrickte Schicht 5 kurz vor der Verwendung damit imprägniert werden.
Als Ausgangsmaterial für die Filzschicht 6 eigenen sich kurze thermoplastische Fasern. Am besten sind Polyesterfasern geeignet. Es können auch mineralische Fasern wie z.B. Glasfasern verwendet werden.
Fig. 5 zeigt eine Strickware, die sich besonders zur Verstärkung von Hülsen nach der Erfindung eignet. Sie wird nach dem sogenannten Einlegeverfahren hergestellt, das heisst es werden Verstärkungsfäden 3 getrennt von Strickfäden 1 eingelegt, die sich in einer Richtung erstrecken. Die Verstärkungsfäden 3 erstrecken sich senkrecht zu den Schlaufen der Strickware und in Umfangsrichtung des rohrförmigen Auskleidematerials, um demselben radiale Festigkeit zu verleihen. Die Fäden 3 sind einfache oder verzwirnte Fäden z.B. aus Polyester oder Glasfasern. Die in Fig. 5 dargestellte Strickware ist vom Interlock- oder Doppelstricktyp, wobei die Verstärkungsfäden parallel zueinander und senkrecht zu den Schlaufen verlaufen. Für die Erfindung wird die Interlock-Strickware bevorzugt. Als Strickgarn wird nicht versponnenes Mehrfasergarn aus Polyester oder Glasfasern verwendet. Eine solche Strickware ist besonders geeignet.
Das Material für die Erfindung lässt sich auf normalen Strickmaschinen und Filzherstellungsmaschinen herstellen. Das Zusammenfügen der Strickware 5 und dem Filz 6 geschieht mit der bekannten Stichtechnik. Die rohrförmige Hülse für das Reparaturmaterial lässt sich durch Zusammennähen der Ränder eines flachen Streifens aus Filz 6 und Strickware 5 herstellen.
Die Hülse kann aber auch aus rundgestrickter Ware hergestellt werden, auf welche der Filz in flacher Form aufgebracht wird, wonach dessen Seiten zusammengenäht werden. So entsteht ein Produkt mit zwei übereinanderliegenden Stricklagen. Soll nur eine Leckstelle im Rohr geflickt werden, braucht nur ein kurzes rohrförmiges Element in das Rohr eingeführt zu werden, wobei die Festigkeit, Dehnbarkeit und Anpassungsfähigkeit des Kompositmaterials ausgenützt wird.
Das rohrförmige Element eignet sich aber besonders für längere Rohrreparaturen, wie vorgehend beschrieben.

Claims

1. Biegsames, rohrföriniges Element zum Reparieren von Rohrleitungen mit einer Überzugsschicht (4), welches die Aussenseite bildet und einem biegsamen Kompositmaterial mit einer Strickware (5) enthaltenden Verstärkungsschicht, dadurch gekennzeichnet, dass die Strickware (5) Verstärkungsfäden (3) enthält, die im Gestrick, aber getrennt vom Gestrick bildenden Garn in einer Richtung peripher zum Rohr verlaufen, dass diese Strickware (5) mit einer Filzschicht (6) zusammengefügt ist, welche Fasern enthält und dass mindestens die Oberfläche des flexiblen Materials, welches mit der Überzugsschicht (4) versehen, mindestens einen Teil dieser Fasern enthält.

2. Biegsames Element nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Verstärkungsschicht mehrere Strickwarenlagen enthält, die je mit der Filzschicht (6) verbunden sind.

3. Biegsames Element nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Filzschicht (6) mit einem Aushärtemittel getränkt ist.

4. Biegsames Element nach Anspruch 1 oder 3, dadurch gekennzeichnet, dass die eine oder mehrere als Verstärkungsschicht dienende Strickwaren (5) und die Filzschicht (6) durch Stiche miteinander verbunden sind.

5. Verwendung des biegsamen Elementes nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, dass das Aushärtemittel erst kurz vor dem Einführen in das Rohr der Filzschicht (6) beigefügt wird.