DE69103296T2 - Flammenhemmende Verbindungen und sie enthaltende Zusammensetzungen. - Google Patents

Flammenhemmende Verbindungen und sie enthaltende Zusammensetzungen.

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Description

  • Diese Erfindung betrifft flammenhemmende Verbindungen und sie enthaltende Zusammensetzungen
  • Von bromierten organischen Verbindungen ist es bekannt, daß sie flammenhemmende Eigenschaften besitzen und umfangreich für diesen Zweck in einer Vielzahl von Materialien, wie Kunststoffen und Gummi, einschließlich zellenförmiger oder geschäumter Materialien, wie geschäumtem Polystyrol und geschäumten Polyurethanen, verwendet werden.
  • Die Wirkung dieser Verbindungen in der Dampfphase beruht großenteils auf der Wärmebeständigkeit der bromierten Verbindung in Bezug auf jene des Polymers. Wenn die flammenhemmende Verbindung eine zu niedrige Wärmebeständigkeit hat, d. h. sich bei einer zu niedrigen Temperatur zu zersetzen oder zu verdampfen beginnt, dann wird sie verbraucht, bevor sich das Polymer selbst zu zersetzen beginnt. Wenn das flammenhemmende Mittel eine zu hohe Wärmebeständigkeit hat, bleibt es in der kondensierten Phase und wird daher inaktiv bleiben, wenn sich das Polymer zersetzt. Somit ist es erwünscht, eine flammenhemmende Verbindung zu haben, deren Wärmebeständigkeit eng mit jener des Polymers zusammenpaßt.
  • Die Wärmebeständigkeit verschiedener bekannter flammenhemmender Verbindungen ist nachfolgend aufgeführt, wobei ein akzeptierter Maßstab für Wärmebeständigkeit die Temperatur in Grad Celsius ist, bei der ein zehnprozentiger Gewichtsverlust auftritt ("Thermal Characteristics of Polymer Materials", E. A. Turi, Academic Press, 1981): Verlust bei Decabromdiphenyloxid (DBDPO) Octabromdiphenyloxid (OBDPO) Bis-(2-hydroxyethyl)-ether von Tetrabrombisphenol A Octabromdiphenyl
  • Von diesen wurde DBDPO umfangreich als flammenhemmendes Mittel in ABS-Kautschuksorten (Acrylnitril-Butadien-Styrol) und anderen ähnlichen thermoplastischen Werkstoffen (ETP) verwendet. die hohe Wärmebeständigkeit haben, wie z. B. schlagfestes Polystyrol (HIPS), und daher erfordern, daß ein flammenhemmendes Mittel mit hoher Wärmebeständigkeit paßt. ABS beispielsweise zeigt eine Zersetzung bis zu 10 Gew.-% Verlust bei etwa 390 ºC (Stanton Redcroft STA 1000, 10 ºC min&supmin;¹, 30 ml min&supmin;¹ Luft, Probengewicht 10 ± 0,02 mg, Inconel-Schmelztiegel). Dieser Wert paßt ziemlich gut zu dem von DBDPO bei 373 ºC. Die Verwendung von DBDPO wurde jedoch jüngst in Frage gestellt, da vermutet wird, daß sich bei der Pyrolyse stark toxische bromierte Dibenzodioxine und -furane bilden, und diese Produkte wurden in der Tat bei der Pyrolyse von Polymersystemen, die DBDPO enthalten, festgestellt.
  • DBDPO wurde gegen Octabromdiphenyloxid ausgetauscht, doch ist dieses als flammenhemmendes Mittel weniger wirksam, und es wird vermutet, daß es auch bromierte Dibenzodioxine und -furane bei der Pyrolyse bildet.
  • In der GB-Patentschrift 1 341 458 sind flammenhemmende Benzolpolycarbonsäureester halogenierter einwertiger Alkohole mit einer Konfiguration vom Neopentyltyp beschrieben, nämlich Verbindungen der Formel
  • worin R, R' und R" halogenierte Methylgruppen sind, X Halogen ist, n 2 oder 3 ist und m O bis 4 bedeutet, wobei, wenn n 2 ist, die Estergruppen in den meta- oder para-Stellungen am Benzolring stehen, und, wenn n 3 ist (in welchem Fall m entsprechend 0 bis 3 ist), die Estergruppen in den Stellungen 1, 3 und 5 stehen. Mit anderen Worten, die in der GB-1 341 458 beschriebenen Verbindungen sind die halogenierten Neopentylester, besonders die Tribromneopentylester von Isophthalsäure, Terephthalsäure und Trimesinsäure, und ihre halogenierten Derivate.
  • In der GB-1 341 458 konzentriert sich die Aufmerksamkeit auf Ester von Iso- oder Terephthalsäure und von Trimesinsäure mit aliphatischer statt aromatischer Halogenierung, d. h. wo sich die Brom- oder Chlorsubstituenten in den aliphatischen Seitenketten statt im aromatischen Ring befinden. Aromatische Substitution ist in der breiten Formel eingeschlossen, doch ist nur ein Ausführungsbeispiel gegeben, nämlich die Herstellung der Verbindung Di- [2,2-bis-(brommethyl)-3-brompropyl]-tetrachlorterephthalat oder gemäß der trivialen statt systematischen Nomenklatur, wie sie hier verwendet wird: Bis-(tribromneopentyl)-tetrachlorterephthalat. Es gibt kein Beispiel von Verbindungen mit bromierten aromatischen Ringen.
  • Von den in der GB 1 341 458 beschriebenen Estern wird angegeben, daß sie flammenhemmende Eigenschaften haben und als flammenhemmende Additive in einem weiten Bereich synthetischer Kunststoffe brauchbar sind, unter anderem in Kohlenwasserstoffpolymeren, wie Polypropylen. Polystyrol, Styrol-Butadienkautschuk und Butylkautschuk, und Nichtkohlenwasserstoffpolymeren. z. B. Polyestern, wie Poly-(ethylenterephthalat), Polyurethanen, Poly(alkylenoxiden), Ethylen-Vinylacetatcopolymeren, Acrylpolymeren und -copolymeren, Epoxyharzen und Poly-(vinylchlorid). Eingeschlossen sind auch Bezugnahmen auf Butadien-Acrylnitril- und Butadien-Acrylnitril-Styrolcopolymere, doch scheinen solche Zusammensetzungen nicht hergestellt oder geprüft worden zu sein.
  • Die Verbindungen der GB 1 341 458 werden somit als flammenhemmende Mittel für allgemeine Zwecke zur Verwendung in Mengen von 3 bis 30 Gew.-%, bezogen auf das Gesamtgesicht der Zusammensetzung im Falle chlorierter Verbindungen und von 1 bis 15 Gew.- % im Falle der bromierten Verbindungen, gewöhnlich in Kombination mit 1 bis 15 Gew.- % einer Antimonverbindung, wie Antimontrioxid, vorgeschlagen. Der Gewichtsverlust der beanspruchten Verbindungen soll weniger als 5 % bei bis zu 300 ºC, aber bei Werten im Bereich von 7 bis 34 % bei 350 ºC sein.
  • Als bevorzugte Anwendungen sind die als flammenhemmende Mittel in Homopolymeren oder willkürlichen, Block- oder Pfropfmischpolymeren von alpha-Olefinen mit 2 bis 6 Kohlenstoffatomen, Polystyrol, Polyurethan, Polyamiden und Polyestern angegeben.
  • Verschiedene andere Tetrahalogenphthalatester sind bekannt und wurden als flammenhemmende Additive vorgeschlagen, besonders für Polyphenylenetherharze. Es kann diesbezüglich auf die WO 88/03 542 Bezug genommen werden, die unter anderem die Verwendung von Alkyldiestern von Tetrabromphthalsäure für diesen Zweck erwähnt und eine allgemeine Bezugnahme auch auf C&sub2;-C&sub6;-Halogenalkylester von Tetrabromphthalsäure einschließt, obwohl keine speziellen Beispiele angegeben sind. Die bevorzugten Verbindungen sind die Alkyldiester, besonders Di-(2-hydroxypropylmethoxypolyoxyethylenglycol)-ester von Tetrabromphthalsäure.
  • Verbindungen einer ähnlichen Struktur finden sich in der WO 87/01 713, die flammenhemmende Tetrabrom- und Tetrachlorphthalatester beschreibt, welche die Mono-, Di- und Polyester von Tetrabrom- und Tetrachlorphthalsäure und ein Polyalkylenglycol oder einen Polyalkylenglycolether, z. B. Polyethylenglycol (Carbowax), Polypropylenglycol oder die entsprechenden Monoether, umfassen. Werte für die Wärmebeständigkeit sind nicht angegeben, doch sollen diese Polyoxyalkylentetrabrom- und -tetrachlorphthalatester insbesondere verbesserte Verarbeitbarkeit in Polyphenylenetherharzen und -harzgemischen, z. B. Gemischen mit anderen EP-Harzen, besonders vinylaromatischen Harzen, wie Polystyrol, Styrol-Acrylnitrilmischpolymeren, Styrol-Butadienmischpolymeren und ABS, besitzen.
  • Im Gegensatz zu dem obigem und zu anderem Stand der Technik und gemäß der vorliegenden Erfindung erwiesen sich die Tribromneopentylester von ortho-Phthalsäure und besonders die ringbromierten Derivate als überraschend vorteilhaft als flammenhemmende Mittel im Vergleich mit anderen halogenierten Benzoldi- und -tricarbonsäuren, z. B. den Halogenneopentylestern von Tetrabrom- und Tetrachlorterephthalsäure und -isophthalsäure, die in der GB 1 341 458 beschrieben sind, und sie sind besonders brauchbar als nichtdioxinbildende flammenhemmende Mittel in Acrylnitril-Butadien-Styrolkautschuksorten (ABS), in hochschlagfestem Polystyrol (HlPS) und in anderen technischen Kunststoffen IEP).
  • Gemäß der vorliegenden Erfindung bekommt man neue Halogenneopentylester der Formel
  • worin X Cl oder Br, vorzugsweise Br ist, m 0 bis 4, vorzugsweise 4 ist und jede der Gruppen R eine 2,2-Bis-(brommethyl)-3-brom-n-propyl-Gruppe bzw. eine Gruppe der Formel
  • bedeutet.
  • Die bevorzugte Verbindung der Erfindung ist der Bisester von Tetrabromorthophthalsäure bzw. die Verbindung
  • Überraschenderweise im Hinblick auf sterische Betrachtungen wegen der großen Nähe so vieler Brommethylgruppen (-CH&sub2;Br) in dem Endprodukt können die neuen Verbindungen dieser Erfindung leicht in hoher Ausbeue durch die Umsetzung von Tribromneopentylalkohol (TBNPA) mit der geeigneten Säure oder dem geeigneten Anhydrid, z. B. Tetrabromorthophthalsäureanhydrid, oder dem entsprechenden Säurechlorid hergestellt werden. Allgemein gesprochen wird die Umsetzung unter Rückflußbedingungen in einem mit Wasser unmischbaren Lösungsmittel, wie Toluol, unter kontinuierlicher Entfernung von Wasser, z. B. mit einer Dean-Stark-Falle, und in Gegenwart eines Veresterungskatalysators, wie H&sub2;SO&sub4;, H&sub3;PO&sub4;, para-Toluolsulfonsäure (PTSA) usw., durchgeführt.
  • TBNPA bekommt man durch die Hydrobromierung von Pentaerythrit, wie beispielsweise in der US-A-3 932 541, der US-A-3 954 874 und der US-A-4 154 966 gelehrt wird. Die Säurereagenzien, wie beispielsweise Tetrabromorthophthalsäureanhydrid, sind entweder im Handel erhältlich oder können leicht durch Bromierung oder Chlorierung der entsprechenden Säure oder des entsprechenden Anhydrids hergestellt werden.
  • Während dies die derzeit bevorzugte Methode darstellt. sind auch andere Wege verfügbar, wie beispielsweise eine Umesterungsreaktion von TBNPA mit Methyl- oder Dimethyl-(tetrabrom- oder -tetrachlor-)orthophthalat. Solche Veresterungsreaktionen sind jedoch üblich, und das Verfahren als solches für die Herstellung der neuen TBNPA-Ester dieser Erfindung bildet nicht Teil der Erfindung.
  • In den obigen Formeln brauchen die Halogenatome in der aliphatischen Seitenkette nicht die gleichen wie jene im aromatischen Kern zu sein. Somit zieht die Erfindung Brom-/Chlorverbindungen mit Brom in der Seitenkette und Chlor im aromatischen Kern sowie die rein bromierten Verbindungen, die Brom sowohl im aromatischen Kern als auch in der Seitenkette enthalten, in Betracht.
  • Die Herstellung von Verbindungen nach dieser Erfindung wird durch die folgenden Beispiele erläutert.
  • Beispiel 1 Herstellung von Bis-(tribromneopentyl)-tetrabromorthophthalat (BTBNPTBP)
  • 116,1 g Tetrabromphthalsäureanhydrid, 165,1 g Tribromneopentylalkohol und 250 ml Toluol wurden in einem 500 ml-Dreihalsrundkolben vermischt, der mit einem Rührer, einer Temperatursonde und einer Dean-Stark-Rückflußfalle ausgestattet war. Das Gemisch wurde auf Rückflußtemperatur erhitzt und unter Rückflußbedingungen während 30 min gehalten, um vorhandenes Wasser über die Dean-Stark-Falle zu entfernen. Nach 30 min wurde das Gemisch auf 100 ºC gekühlt. Sodann wurde langsam konzentrierte H&sub2;SO&sub4; zu dem Reaktionsgemisch zugegeben, und das Gemisch wurde erneut auf Rückflußtemperatur erhitzt. Das Erhitzen wurde bei der Rückflußtemperatur mit kontinuierlichem Rühren während 4 h fortgesetzt, während welcher Zeit Wasser in der Dean-Stark-Falle aufgefangen wurde.
  • Am Ende der Reaktion wurde das Reaktionsgemisch auf 20 ºC gekühlt, filtriert und das Filtrat mit Toluol gewaschen. Der feuchte Kuchen wurde erneut in Toluol (500 ml) bei 55 ºC suspendiert, gekühlt und bei 20 ºC erneut filtriert, wobei der Filterkuchen schließlich ein weiteres Mal mit Toluol gewaschen und dann im Vakuum bei 100 ºC während 2 h getrocknet wurde.
  • Produkteinzelheiten:
  • kristallin
  • F. 267 ºC
  • Wärmebeständigkeit (10 % Gewichtsverlust bei einer Erhitzungsgeschwindigkeit von 10 ºC/min) 348 ºC
  • Analyse:
  • C 19,81 % (Theorie 19,71 %); H 1,41 % (Theorie 1,46 %); Br 73,0 % (Theorie 72,9 %)
  • Die Analysen einschließlich NMR, das hier nicht angegeben ist, stimmen mit der oben angegebenen Formel bzw. der Verbindung Bis-(tribromneopentyl)-tetrabromorthophthalat überein.
  • Beispiel 2 Herstellung von Bis-(tribromneopentyl)-tetrachlororthophthalat
  • Nach dem gleichen allgemeinen Reaktionsverfahren wie in Beispiel 1 wurden 71,14 g Tetrachlorphthalsäureanhydrid mit 165,1 g Tribromneopentylalkohol umgesetzt. Die Reaktionszeit beträgt 4,5 h, während welcher Zeit Wasser in der Dean-Stark-Falle gesammelt wird. Die Produktgewinnung ist die gleiche, jedoch mit der Ausnahme, daß der feuchte Filterkuchen nach dem Waschen mit Toluol erneut in Aceton suspendiert und vor der Umkristallisation aus Toluol erneut filtriert wird.
  • Produkteinzelheiten:
  • kristallin
  • F. 211 ºC
  • Wärmebeständigkeit (10 % Gewichtsverlust bei einer Erhitzungsgeschwindigkeit von 10 ºC/min) 342 ºC
  • Analyse:
  • C 23,67 % (Theorie 23,56 %); H 1,57 % (Theorie 1,76%); Br 52,3 % (Theorie 52,3 %); Cl 15,3 % (Theorie 15,5 %)
  • Die Analysen einschließlich NMR, das hier nicht angegeben ist, stehen in Übereinstimmung mit der oben angegebenen Formel bzw. der Verbindung Bis-(tribromneopentyl)-tetrachlororthophthalat.
  • Beispiel 3 Herstellung von Bis-(tribromneopentyl)-orthophthalat
  • Nach dem gleichen allgemeinen Verfahren wie in Beispiel 1 wurden 38,0 g Phthalsäureanhydrid mit 11 6,9 g Tribromneopentylalkohol in 170 ml Toluol umgesetzt. Die Reaktionszeit war 6 h, wonach konzentrierte H&sub2;SO&sub4; zugegeben wurde, während welcher Zeit Wasser in der Dean-Stark-Falle aufgefangen wurde. Am Ende der Reaktion wurde das Lösungsmittel durch Verdampfen entfernt und der Rückstand aufgelöst und dann aus 300 ml Methanol umkristallisiert und filtriert. Der feuchte Filterkuchen wurde erneut in 300 ml Methanol bei 45 ºC suspendiert, gekühlt und bei 20 ºC abfiltriert, wobei der Filterkuchen schließlich mit kaltem Methanol gewaschen wurde und dann im Vakuum bei 70 ºC während 2 h getrocknet wurde.
  • Produkteinzelheiten:
  • kristallin
  • Schmelzpunkt 110 ºC
  • Wärmebeständigkeit (10 % Gewichtsverlust bei Erhitzungsgeschwindigkeit von 10 ºC/min)
  • 310 ºC
  • Elementaranalyse:
  • C 27,94 % (Theorie 27,7 %); H 2,41 % (Theorie 2,59 %)
  • Wie bereits angegeben wurde, sind die hier beschriebenen Verbindungen als flammenhemmende Verbindungen oder Nachbehandlungsmittel in oder auf einer Vielzahl von Substraten brauchbar.
  • Spezieller sind sie als flammenhemmende Additive in technischen Polymeren (EP), wie HIPS, Acrylnitril-Butadien-Styrolcopolymeren (ABS), Polystyrol, Nylon, transparentem Polymethylmethacrylat (Perspex) und anderen brauchbar. Sie sind auch als flammenhemmende Stoffe allgemein in anderen Polymersystemen einschließlich Polyolefinen, wie Polypropylen, Polyestern, Polyamiden und Polyurethanen geeignet.
  • Bei der Zusammenstellung flammenhemmender Zusammensetzungen nach der Erfindung werden die flammenhemmenden Ester nach dieser Erfindung in das Polymer in irgendeiner geeigneten Weise eingearbeitet, um ein gleichmäßiges homogenes Gemisch zu erzielen. Zusätzliche synergistische flammenhemmende Additive können in Kombination mit den flammenhemmenden Estern benutzt werden, z. B. Antimonoxid (Sb&sub2;O&sub3;) sowie andere gegebenenfalls zugesetzte Antioxidationsmittel, Stabilisatoren usw. Die in das Polymer eingearbeiteten Mengen an flammenhemmendem Polyester können im Bereich von so wenig wie 0,1 Gew.-% bis zu 50 Gew.-%, bezogen auf das Gewicht des Polymers, vorzugsweise bei 0,5 bis 30 Gew.-% liegen. Wenn ein synergistisches flammenhemmendes Additiv benutzt wird, wie Antimonoxid, kann die Menge des flammenhemmenden Esters im Bereich von 1 bis 20 Gew.-%, vorzugsweise 1 bis 15 Gew.-% und die der Mitkomponente, z. B. Sb&sub2;O&sub3;, bei 1 bis 20 Gew.-%, vorzugsweise 1 bis 15 Gew.-% liegen, vorausgesetzt, daß der Gesamtgehalt 2 bis 40 Gew.-%, vorzugsweise 2 bis 30 Gew.-% beider Komponenten zusammen beträgt.
  • Die Brauchbarkeit der vorliegenden Erfindung als flammenhemmende Stoffe wird durch die folgenden Beispiele erläutert.
  • Beispiele 3 bis 13
  • Die Verbindungen der Beispiele 1 und 2 wurden in ABS (Acrylnitril-Butadien-Styrol, Magnum 3513 der DOW), HlPS (hochschlagfestes Polystyrol, Qualität 464 von Huntsman) und FP (Polypropylen, GWM 203 der ICl) zusammen mit Antimonoxid in den nachfolgend angegebenen Verhältnissen eingearbeitet. Das Vermischen erfolgte unter Verwendung eines Drehkraftrheometers bei einer Temperatur von 180 ºC und mit einer Mischzeit von 8 min. Testproben von 3,175 mm (1/8") Dicke wurden durch Kompressionsformen des vermischten Produktes bei 200 ºC (210 ºC für PP) und 20 x 100 kg Druck (10 x 10³ für PP) hergestellt.
  • Zwei Entflammbarkeitstests in kleinem Maßstab wurden verwendet, um die Flammenhemmfähigkeit durch Einschluß der Additive in die Kunststoffe zu bestimmen. Diese waren der Sauerstoffindextest (Ol), ASTM 2863-87, und der vertikale Brenntest Gegenstand 94 von Underwriters Laboratory (UL). In dem Sauerstoffindextest ist die flammenhemmende Wirkung des Additivs um so größer, je höher der Wert ist. In dem Test UL 94 ist V-O die höchste Bewertung für flammenhemmende Wirksamkeit, gefolgt von V-1 und dann V-2. "Frei verbrannt" (FB) zeigt das Versagen jeder dieser Bewertungen an. Polymertype Antimonoxid Gw./Gw.% Anzeichen UL 94 (a) Ol Kontrolle
  • (a) Der Test wurde nur mit einer einzigen Probe durchgeführt.
  • Beispiele 14 bis 16
  • Unter Verwendung der Materialien und Mischmethode der Beispiele 3 bis 13 wurden Testproben mit einer Dicke von 1,5875 mm (1/16") durch Kompressionsformen hergestellt. Die Flammenhemmungsfähigkeit der Proben wurde durch die Ol- und UL 94-Tests bestimmt. Polymertype Antimonoxid Gw./Gw.% Anzeichen UL 94 (a) Ol Kontrolle
  • (a) Der Test wurde nur mit einer einzigen Probe durchgeführt.
  • Die Ergebnisse der Beispiele 3 bis 16 demonstrieren die flammenhemmende Wirksamkeit der Additive in den untersuchten Polymersystemen.
  • Beispiele 17 bis 21
  • Die Verbindung des Beispiels 1 wurde in ABS unter Verwendung eines Doppelschneckenextruders Baker Perkins MP 2030 eingearbeitet. Testproben wurden unter Verwendung einer Spritzformeinrichtung hergestellt. Vergleichsproben, die derzeit verwendete handelsübliche flammenhemmende Additive enthielten, nämlich Decabromdiphenylether (DBDPO) und Tetrabrombisphenol-A (TBBPA), wurden in ähnlicher Weise hergestellt.
  • Die flammenhemmende Wirksamkeit der Systeme wurde unter Verwendung des vertikalen Brenntests UL 94 getestet. Die mechanischen Eigenschaften der Systeme wurden unter Verwendung der folgenden Tests bewertet: Kerben-Izod-Schlagtest (ISO 180/4A), Zugfestigkeit (ISO 527), Dehnung beim Bruch (ISO 527), Hitzeverformungstemperatur bei 1,82 MPa (ISO 75) und Schmelflußindex bei 22 ºC (Belastung 98 N, ISO 1133). Die Ergebnisse sind in der nachfolgenden Tabelle zusammengestellt. Test Beispiel Nr. flammenhemmende Additivtype Gehalt des flammenhemmenden Additivs, Gw./Gw.% Antimonoxid, Gw./Gw.% Bromgehalt, Gw./Gw.% Verhältnis Sb : Br (molar) US 94-Klassifizierung bei 1,578 mm (1/16") Kerb-Izod-Schlagtest (KJm&supmin;²) Zugfestigikeit (MPa) Dehnung beim Bruch (%) Wärmeverformungstemperatur (ºC) Schmelzflußindex (g/10 min)
  • Beispiel 22
  • Das Testverfahren der Beispiele 3 bis 13 wurde befolgt, um die flammenhemmenden Eigenschaften des Produktes des Beispiels 3 bzw. Bis-(tribromneopentyl)-orthophthalat, in ABS und HIPS zu bestimmen. Die Ergebnisse finden sich nachfolgend: Polymertype Prod.des Bsp.2 (Gw./Gw.%) Antimonoxid (Gw./Gw.%) Anzeichen des UL 94-Tests (a) Ol
  • (a) Der Test wurde nur mit einer einzigen Probe durchgeführt.
  • Die obigen Werte zeigen, daß die Verbindungen der Erfindung dem Polymergemisch gute flammenhemmende und mechanische Eigenschaften im Vergleich mit den Gemischen verleihen, die Materialien enthalten, welche Toxizitätsprobleme in Verbindung mit der Bildung polybromierter Dibenzodioxine und -furane ergeben, wenn TBBPA und DBDPO verbrannt werden.

Claims (1)

1. Halogenneopentylester der Formel
worin X Cl oder Br ist, m 0 bis 4 ist und R jeweils eine 2,2-Bis-(brommethyl)-3-brom-n- propyl-Gruppe bedeutet.
2. Verbindungen nach Anspruch 1, worin m 4 ist.
3. Bis-(tribromneopentyl)-tetrabromorthophthalat.
4. Bis-(tribromneopentyl)-tetrachlororthophthalat.
6. Flammenhemmende Kunststoff- oder Kautschukzusammensetzung mit einem Ester nach einem der Ansprüche 1 bis 5 als das flammenhemmende Mittel.
7. Flammenhemmende Kunststoff- oder Kautschukzusammensetzung nach Anspruch 6, worin die Kunststoff- oder Kautschukkomponente ABS-Copolymer, schlagfestes Polystyrol, Polypropylen oder ein anderes technisches Kunststoffmaterial ist.
8. Flammenhemmende Zusammensetzung nach Anspruch 6 oder 7, in welchem der flammenhemmende Ester in Kombination mit Antimonoxid verwendet wird.
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