DE69018823T2 - Chymosin-wiedergewinnung und -reinigung. - Google Patents

Chymosin-wiedergewinnung und -reinigung.

Info

Publication number
DE69018823T2
DE69018823T2 DE69018823T DE69018823T DE69018823T2 DE 69018823 T2 DE69018823 T2 DE 69018823T2 DE 69018823 T DE69018823 T DE 69018823T DE 69018823 T DE69018823 T DE 69018823T DE 69018823 T2 DE69018823 T2 DE 69018823T2
Authority
DE
Germany
Prior art keywords
chymosin
resin
phenyl
aqueous
mixture
Prior art date
Legal status (The legal status is an assumption and is not a legal conclusion. Google has not performed a legal analysis and makes no representation as to the accuracy of the status listed.)
Expired - Lifetime
Application number
DE69018823T
Other languages
English (en)
Other versions
DE69018823D1 (de
Inventor
Henry G. Pacific Ca 94044 Heinsohn
Matthew B. San Francisco Ca 94122 Murphy
Current Assignee (The listed assignees may be inaccurate. Google has not performed a legal analysis and makes no representation or warranty as to the accuracy of the list.)
Chr Hansen AS
Original Assignee
Genencor International Inc
Priority date (The priority date is an assumption and is not a legal conclusion. Google has not performed a legal analysis and makes no representation as to the accuracy of the date listed.)
Filing date
Publication date
Application filed by Genencor International Inc filed Critical Genencor International Inc
Publication of DE69018823D1 publication Critical patent/DE69018823D1/de
Application granted granted Critical
Publication of DE69018823T2 publication Critical patent/DE69018823T2/de
Anticipated expiration legal-status Critical
Expired - Lifetime legal-status Critical Current

Links

Classifications

    • CCHEMISTRY; METALLURGY
    • C12BIOCHEMISTRY; BEER; SPIRITS; WINE; VINEGAR; MICROBIOLOGY; ENZYMOLOGY; MUTATION OR GENETIC ENGINEERING
    • C12NMICROORGANISMS OR ENZYMES; COMPOSITIONS THEREOF; PROPAGATING, PRESERVING, OR MAINTAINING MICROORGANISMS; MUTATION OR GENETIC ENGINEERING; CULTURE MEDIA
    • C12N9/00Enzymes; Proenzymes; Compositions thereof; Processes for preparing, activating, inhibiting, separating or purifying enzymes
    • C12N9/14Hydrolases (3)
    • C12N9/48Hydrolases (3) acting on peptide bonds (3.4)
    • C12N9/50Proteinases, e.g. Endopeptidases (3.4.21-3.4.25)
    • C12N9/64Proteinases, e.g. Endopeptidases (3.4.21-3.4.25) derived from animal tissue
    • C12N9/6421Proteinases, e.g. Endopeptidases (3.4.21-3.4.25) derived from animal tissue from mammals
    • C12N9/6478Aspartic endopeptidases (3.4.23)
    • C12N9/6481Pepsins (3.4.23.1; 3.4.23.2; 3.4.23.3)

Landscapes

  • Health & Medical Sciences (AREA)
  • Chemical & Material Sciences (AREA)
  • Engineering & Computer Science (AREA)
  • Life Sciences & Earth Sciences (AREA)
  • Zoology (AREA)
  • Wood Science & Technology (AREA)
  • Organic Chemistry (AREA)
  • Bioinformatics & Cheminformatics (AREA)
  • Biomedical Technology (AREA)
  • Genetics & Genomics (AREA)
  • Biotechnology (AREA)
  • Microbiology (AREA)
  • Medicinal Chemistry (AREA)
  • Biochemistry (AREA)
  • General Engineering & Computer Science (AREA)
  • General Health & Medical Sciences (AREA)
  • Molecular Biology (AREA)
  • Saccharide Compounds (AREA)
  • Preparation Of Compounds By Using Micro-Organisms (AREA)

Description

    GEBIET DER ERFINDUNG
  • Die vorliegende Erfindung betrifft die Gewinnung und Reinigung von Chymosin aus wäßrigen Enzymgemischen, insbesondere aus durch Fermentationsverfahren hergestellten wäßrigen Enzymgemischen.
  • HINTERGRUND DER ERFINDUNG
  • Chymosin ist unter Einsatz verschiedener Techniken abgetrennt und gereinigt worden. Beispielsweise sind Kalbslab oder -abextrakte unter Verwendung von Affinitätsliganden von blauem Farbstoff gereinigt worden, wie in US-A-4,666,843 Subramanian, oder unter Verwendung einer Zellulose-Harzsäule, wie in US-A4,745,063 Birschbach beschrieben. Die gleichen Verfahren sind eingesetzt worden, um mikrobiell erzeugtes Chymosin zu gewinnen und zu reinigen, wie in US-A-4,743,551 Subramanian bzw. US-A4,721,673 Uren et al beschrieben. Die Offenbarungen dieser Patente sind hierin durch Verweis eingeschlossen.
  • Jedoch sind diese Verfahren zur Gewinnung und Reinigung von Chymosin bei der Herstellung von Chymosin durch mikrobielle Aktivität in industriellem oder kommerziellem Maßstab unzureichend. Zur industriellen Produktion in kommerziellem Maßsstab sind effizientere, wirtschaftlichere Verfahren zur Gewinnung und Reinigung von Chymosin erforderlich. Es ist auch wesentlich, daß solche Verfahren zur kommerziellen Produktion in wirtschaftlichen, größeren Maßstäben anwendbar sind.
  • Von besonderem Interesse bei der industriellen Produktion von Chymosin durch Mikroben ist die Produktion von Chymosin durch Fermentation von filamentösen Pilzen, die genetisch so modifiziert worden sind, daß sie Chymosin exprimieren und ausscheiden, wie in der hierin durch Verweis eingeschlossenen US-A-163,219 Lawlis et al., eingereicht am 26. Februar 1988, geoffenbart.
  • EP-A-123,928 offenbart unter anderem ein durch rekombinante DNA-Techniken erhaltenes Polypeptid, das Milchgerinnungswirkung aufweist. Eine Beschreibung der Reinigung und Gewinnung des Polypeptids ist eingeschlossen.
  • Es ist ein Ziel der vorliegenden Erfindung, effiziente Verfahren zum Abtrennen und Reinigen von Chymosin aus wäßrigen Enzymgemischen bereitzustellen, insbesondere aus wäßrigen Gemischen, die durch Fermentation oder andere mikrobielle Aktivität hergestellt wurden, und insbesondere zur Herstellung von Chymosin in kommerziellem Maßstab.
  • Gemäß voriiegender Erfindung wird ein Verfahren zum Abtrennen von Chymosin aus einem wäßrigen Enzymgemisch bereitgestellt, umfassend:
  • (a) die Zugabe eines Salzes zum wäßrigen Gemisch, in einer Konzentration, die ausreicht, um sicherzustellen, daß Chymsoin im wesentlichen das einzige Enzym- Material ist, das an ein Phenyl-Sepharose-Harz bindet, und/oder das Verringern des pHs des wäßrigen Gemischs auf unter etwa 3;
  • (b) das In-Kontakt-Bringen des wäßrigen Enzymgemischs mit einem Phenyl-Sepharose- Harz über eine ausreichende Zeitspanne, um zu ermöglichen, daß sich das Chymosin an das Harz bindet;
  • (c) das Abtrennen des Harzes und des gebundenen Chymosins aus dem wäßrigen Gemisch; und
  • (d) das Eluieren des Chymosins aus dem Harz.
  • Die Zeichnung zeigt die Elution von Chymosin aus Phenyl-Sepharose-Harz als Reaktion auf die Salzkonzentration.
  • Die vorliegende Erfindung wird bezogen auf wäßrige Enzymgemische beschrieben, die Chymosin enthalten. Das erfindungsgemäße Verfahren ist besonders nützlich bei wäßrigen Enzymgemischen, die durch mikrobielle Expression erhalten werden, wobei das Chymosin intrazellulär oder durch mikrobielle Expression hergestellt wird, wobei das Chymosin in den Zellen erzeugt und von den Zellen ausgeschieden wird. Ein gemäß vorliegender Erfindung nützliches, bevorzugtes wäßriges Enyzmgemisch ist das Ergebnis der Fermentation mikrobieller Expressionswirte, die das Chymosin ausscheiden, was zu extrazellulärem Chymosin führt. Das erfindungsgemäße Verfahren kann auch angewandt werden, um Chymosin von wäßrigen Enzymgemischen abzutrennen, die aus anderen Quellen erhalten wurden, wie aus Kalbslabextrakten.
  • Bei einer bevorzugten Art der Durchführung der vorliegenden Erfindung wird eine Fermentations-Kulturbrühe, wie z.B. von der Fermentation von Aspergillus Niger, mit Schwefelsäure behandelt, um den pH-Wert auf etwa 2 zu senken. Etwa 1 bis 2 Gew.-% (basierend auf dem Gewicht des gesamten Gemischs) Essigsäure werden zugegeben, um die Fermentation zu beenden und die Zellen im wesentlichen vollständig abzutöten. Dann wird Ammoniumhydroxid zugegeben, um den pH-Wert auf etwa 5,9 zu bringen. Das Gemisch wird dann mit Wasser in etwa auf das Doppelte seines ursprünglichen Volumens verdünnt und filtriert, um Zellbruchstücke und andere Feststoffe zu entfernen. Entweder vor oder nach dem Filtrieren wird ein Salz, vorzugsweise Natriumchlorid, zugegeben, um das flüssige Filtrat auf eine Salzkonzentration von etwa 2 M zu bringen. Der pH-Wert wird bei etwa 5,9 gehalten, und das flüssige Filtrat wird auf eine Phenyl- Sepharose-Harzsäule aufgebracht. Das Chymosin bindet an das Harz, während die anderen Enzyme und die Salzlösung durch die Phenyl-Sepharose-Harzsäule hindurchgehen und verworfen werden. Die Harzsäule wird dann mit 2 M Natriumchlorid und 50 mM Phosphat gewaschen, um den pH-Wert bei etwa 5,9 zu halten. Nach dem Waschen wird das Chymosin mit Wasser oder mit verdünnter Salzlösung, wie 50 mM Phosphat, aus der Phenyl-Sepharose-Harzsäule eluiert. Das Chymosin wird auf einmal eluiert; es besteht nicht die Notwendigkeit für einen Gradienten oder schrittweises Eluieren, da Chymosin das einzige vorherrschende Enzym in solchen Enzymgemischen ist, das an das Phenyl-Sepharose-Harz bindet. Das nach diesem Verfahren hergestellte Chymosin ist im wesentlichen rein und hat im wesentlichen Lebensmittelqualität und muß nur mit Wasser verdünnt, filtriert und mit Natriumchlorid und Konservierungsmittel behandelt werden, damit das Produkt den erwünschten Anforderungen zum Verkauf als zur industriellen Verwendung geeignetes Chymosin-Endprodukt entspricht. Die Harzsäule wird dann mit 0,1 M bis etwa 1 M Natriumhydroxid gewaschen, dann mit Wasser gewaschen und wird für eine weitere Charge vorbereiteten Filtrats wiederverwendet.
  • Bei einem weiteren bevorzugten Art der Durchführung des erfindungsgemäßen Verfahrens wird der pH-Wert des Fermentationsgemisches mit Schwefelsäure auf etwa 2 gesenkt, und etwa 1 bis 2 Gew.-% Essigsäure werden zugegeben, um den Fermentationsvorgang zu beenden und Zellabtötung zu bewirken. Bei diesem Verfahren wird der pH-Wert des Gemischs bei etwa 2 gehalten, während das Gemisch filtriert wird, um die Zellbruchstücke und andere Feststoffe zu entfernen und ein flüssiges Filtrat herzustellen, das ein Enzymgemisch enthält. Nachdem durch den Filtrationsschritt das Filtrat erhalten wurde, wird der pH-Wert weiter bei etwa 2 gehalten, während das Filtrat auf eine Phenyl-Sepharose-Harzsäule aufgebracht wird. Falls gewünscht, können dem Filtrat Salze zugegeben werden, bevor das Filtrat auf die Harzsäule aufgebracht wird. In manchen Fällen kann die Zugabe von Salz die Bindung von Chymosin an die Harzsäule verstärken. Beispiele für solche Salze sind 0,5 M Ammoniumsulfat oder 0,5 M Natriumsulfat. Beim Kontakt des Filtrats mit der Phenyl-Sepharose-Harzsäule bindet das Chymosin an das Harz in der Säule, während die anderen Enzyme und die Filtratlösung durch die Säule hindurchgehen und verworfen werden. Die das gebundene Chymosin enthaltende Phenyl-Sepharose-Harzsäule wird dann mit 0,2 M Natriumchloridlösung gewaschen. Während der pH-Wert bei etwa 2 gehalten und nach dem Eluieren auf eine gewünschte Höhe von etwa 5,9 angehoben werden kann, wird es vorgezogen, daß der pH-Wert an diesem Punkt im Verfahren mit einer 0,2 M Phosphatlösung auf etwa 5,9 angehoben wird. Nachdem die Harzsäule gewaschen und der pH-Wert eingestellt wurde, wird, falls gewünscht, das Chymsoin mit Wasser oder einer schwachen Salzlösung, wie 50 mM Phosphatlösung, auf einmal eluiert. Wie oben ist das eluierte Chymosin im wesentlichen rein und kann für Anwendungen verwendet werden, bei denen Lebensmittelqualität erforderlich ist. Das eluierte Chymosin wird auf die gewünschte Konzentration verdünnt, Natriumchlorid und ein Konservierungsmittel zugegeben und die Lösung filtriert, um das gewünschte Produkt für den Handel bereitzustellen. Ebenfalls wie oben wird die Harzsäule dann mit 0,1 M bis 1 M Natriumhydroxid und anschließend mit Wasser gewaschen, um die Harzsäule zur Wiederverwendung für eine weitere Charge hergestellten Filtrats vorzubereiten.
  • Es ist zu erkennen, daß die obigen Beschreibungen bevorzugte Arten der Durchführung des erfindungsgemäßen Verfahrens darstellen und daß bei der Vorgangsweise den Lehren der vorliegenden Erfindung folgend zahlreiche Variationen der obigen Verfahren durchgeführt werden können. Die verschiedenen Verfahrensbedingungen können verändert werden, und die verwendeten Reagenzien können ausgetauscht werden, um verschiedene erwünschte oder optimale Arbeitsbedingungen für die Gewinnung von Chymosin aus jedem geeigneten wäßrigen Enzymgemisch, das Chymosin enthält, zu schaffen. Das wesentliche Merkmal des Verfahrens ist jedoch die Verwendung von Phenyl-Sepharose-Harz. Es ist festgestellt worden, daß das Phenyl-Sepharose-Harz einzigartig aktiv und selektiv hinsichtlich der Bindung von Chymosin aus wäßrigen Gemischen ist, die zahlreiche andere Bestandteile und Enzyme enthalten. Bei Sepharoseharzen mit anderen funktionellen Gruppen, wie Octyl, ist die gewünschte Chymosinselektivität nicht festgestellt worden. Der Schutzumfang der vorliegenden Erfindung wird zwar nicht durch die folgende Theorie eingeschränkt oder interpretiert, es wird jedoch angenommen, daß die funktionelle Phenylgruppe auf dem Sepharoseharz für das hohe Ausmaß an Selektivität bezüglich Chymosin sorgt. Es ist festgestellt worden, daß das Phenyl-Sepharose-Harz besonders nützlich zum Abtrennen von Chymosin aus einer Fermentations-Kulturbrühe ist, da eine Fermentations- Kulturbrühe eine Vielfalt anderer Bestandteile, Enzyme und Verunreinigungen enthält. Im Gegensatz dazu stören derartige komplexe Gemische die Wirkung von Anionen- und Kationenaustauschharzen, wodurch sie diese für die Gewinnung von Chymosin aus einer Fermentations-Kulturbrühe unwirksam machen.
  • Bei der vorliegenden Erfindung ist ziemlich überraschend festgestellt worden, daß Chymosin im wesentlichen das einzige in einer Fermentations-Kulturbrühe vorhandene Enzymmaterial ist, das unter Bedingungen eines geringen pH-Werts und/oder einer hohen Salzkonzentration an das Sepharoseharz bindet. Normalerweise bindet eine Anzahl verschiedener Enzyme und anderer Materialien an Harze vom Sepharosetyp, dann wird das gewünschte Enzym durch sequentielle, teilweise oder schrittweise Elution als eine Fraktion gewonnen, indem der pH-Wert und/oder die Salzkonzentration der Eluierungsflüssigkeit allmählich geändert werden. Bei diesem Standardverfahren wird jedes Enzym zu einer anderen Zeit eluiert, wodurch getrennte Fraktionen erzeugt werden, von denen eine oder mehrere das gewünschte zu gewinnende Enzym enthält/enthalten. Fraktionelle Elution führt üblicherweise auch zu Überlappung der erzeugten Fraktionen, sodaß die gewünschten Produktelutionen zumindest teilweise in die vorangegangenen oder nachfolgenden Fraktionen übergreifen, was die Gesamtmenge des gewünschten Produktes verringert, zumindest jene, die mit einem gewünschten hohen Reinheitsgrad gewonnen werden kann. Derartige fraktionelle Eluierungsverfahren sind zur wirtschaftlichen, kommerziellen Verwendung bei Abtrennungen in großem Maßstab nicht effizient genug.
  • Im Gegensatz zu obigem ist beim erfindungsgemäßen Verfahren festgestellt worden, daß Chymosin im wesentlichen der einzige Bestandteil eines Fermentations- Kulturbrühenfiltrats ist, der an das Phenyl-Sepharose-Harz bindet. Folglich ist Gradienten- oder fraktionelle Elution beim erfindungsgemäßen Verfahren weder notwendig noch erwünscht; das Chymosin kann auf einmal eluiert werden. Dieses Verfahren bietet hohe Gewinnungsraten, weil das Phenyl-Sepharose-Harz zumindest etwa 95 Gew.-% des gesamten Chymosins aus dem Fermentations-Kulturbrühenfiltrat entfernt. Dieses Verfahren ist effizient, weil das Chymsoin rasch in einem Schritt aus der Harzsäule eluiert werden kann, ohne daß fraktionelles Eluieren erforderlich ist. Das resultierende Chymosinprodukt hat eine Reinheit von zumindest 90 Gew.-% und kann ohne wesentliche weitere Behandlung zur Entfernung von Verunreinigungen zur kommerziellen Verwendung bereitgestellt werden. Das kommerzielle Chymosinprodukt wird üblicherweise auf etwa 5 g pro Gallone oder etwa 1,5 g/l Chymosin verdünnt, die Salzkonzentration (üblicherweise NaCl) wird normalerweise auf etwa 18% gebracht, und ein Konservierungsmittel wie Natriumbezoat wird zugegeben. Das zur Verwendung mit Lebensmittelqualität bestimmte, fertige, kommerzielle Produkt wird üblicherweise auch abschließend filtriert, um jegliche, möglicherweise vorhandene, unerwünschte Feststoffe oder Teilchen zu entfernen.
  • Phenyl-Sepharose-Harze sind eine wohlbekannte Klasse von Harzen, die auch als vernetzte Phenyl-Agarose-Harze bekannt sind. "Phenyl-Sepharose CL-4B" ist ein Markenname für vernetzte Phenyl-Agarose-Harze der Pharmacia Fine Chemicals, AB, und wie hierin verwendet bezieht sich "Phenyl-Sepharose" auf jegliches vernetzte Agaroseharz mit ausreichender Phenylfunktionalität, um Chymosin aus wäßriger Lösung oder Suspension wirksam zu binden.
  • Das Phenyl-Sepharose-Harz kann in Teilchenform als Gesamtcharge mit einer Teilchengröße im Bereich von etwa 40 um bis etwa 400 um verwendet und mit dem wäßrigen Enzymgemisch vermischt werden, um die Bindung des Chymosins an das Harz zu ermöglichen. Das Harz kann dann von der wäßrigen Lösung abgetrennt und anschließend eluiert und rezykliert werden, wie oben beschrieben. Jedoch wird bevorzugt, das Phenyl-Sepharose-Harz in der Form einer gepackten Säule zu verwenden, wobei die Säule Teilchen des Harzes mit einer Teilchengröße im Bereich von etw 40 um bis etwa 400 um enthält.
  • Fachleute werden erkennen, daß die oben in der Beschreibung des erfindungsgemäßen Verfahrens genannten Säuren, Basen und Salze geändert oder durch äquivalente Säuren, Basen oder Salze ersetzt werden können, die den gewünschten pH-Wert oder den gewünschten Salzegehalt aufweisen, ohne daß die Funktion des Phenyl-Sepharose- Harzes gemäß vorliegender Erfindung gestört wird, und die das Chymosin nicht denaturieren. Auch können, wie von Fachleuten erkannt, die oben angeführten pH- Werte innerhalb bestimmter Bereiche modifiziert und immer noch die gewünschten Ergebnisse erzielt werden. Beispielsweise kann die Fermentations-Kulturbrühe bei einem pH-Wert unter etwa 6 verarbeitet und filtriert werden, vorzugsweise liegt der pH- Wert unter etwa 3, und es wird am meisten bevorzugt, daß der pH-Wert in einem Bereich von etwa 2 gehalten wird. Ebenso kann, wenn der pH-Wert beim Verfahren vorzugsweise auf etwa 5,9 eingestellt wird, der pH-Wert an diesen Punkten im Verfahren im Bereich von etwa 5 bis etwa 6 und vorzugsweise zwischen etwa 5,5 and 6 biegen. Auf ähnliche Weise kann die Konzentration der konzentrierten Salze variiert werden, um das gewünschte Ergebnis zu liefern. Es ist festgestellt worden, daß das Chymosin in Gegenwart einer konzentrierten Salzlösung mit zumindest etwa 1 M und/oder bei einem pH-Wert des wäßrigen Gemischs von weniger als etwa 3 am besten an das Phenyl-Sepharose-Harz bindet. Normalerweise wird aufgrund seiner geringen Kosten die Verwendung von Natriumchlorid bevorzugt; Beispiele für andere brauchbare Salze sind Na&sub2;SO&sub4; und (NH&sub4;)&sub2;SO&sub4;. Eine bevorzugte Salzkonzentration der Lösung beträgt etwa 2 M, wenn auch höhere und geringere molare Konzentrationen des Salzes im wäßrigen Enzymgemisch, beispielsweise im Bereich zwischen etwa 1 M und 2 M, wirksam für die Bindung von Chymosin an das Phenyl-Sepahrose-Harz sein können. Beim Elutionsschritt ist festgestellt worden, daß das Chymosin leicht mit Wasser oder mit schwachen Salzlösungen durch Einzel- oder Gesamtelution aus dem Phenyl- Sepharose-Harz eluiert werden kann. Es wird angenommen, daß das Chymosin am besten an das Phenyl-Sepharose-Harz bindet, wenn die Ionenkonzentration in einer Salzlösung hoch ist, und dann leicht eluiert wird, wenn die Ionenstärke des Chymosins am Phenyl-Sepharose-Harz durch Eluieren mit Wasser oder verdünnter Salzlösung verringert wird.
  • Nachdem die vorliegende Erfindung durch die obigen bevorzugten Arten der Durchführung der vorliegenden Erfindung und deren Varianten beschrieben worden ist, wird die Erfindung nun durch die folgenden spezifischen Beispiele veranschaulicht.
  • BEISPIEL 1
  • Dieses Beispiel beschreibt ein Chymosin-Gewinnungsverfahren zur Herstellung von Chymosin mit Lebensmittelqualität. Das Chymosin wird durch Fermentation von Aspergillus Niger var. awamori gewonnen. Das Verfahren wird bezogen auf einen 3000 I-Fermentierer und ein gewonnenes Kulturbrühenvolumen von etwa 2500 l beschrieben. Nach Beendigung der Fermentation wird die Kulturbrühe durch Einstellung des pHs auf 2,0-2,5 mit Schwefelsäure und Zugabe von Essigsäure inaktiviert. (Siehe die am 13. Juni 1989 von Lawlis et al. eingereichte und hierin durch Verweis eingeschlossene US-A-07/365,945.) Die lnaktivierungsbedingungen werden 1 Stunde lang bei der Fermentationstemperatur und unter Luftzufuhr aufrechterhalten. Durch diese Inaktivierung wird ausreichende Reduktion lebensfähiger Zellen zur Freisetzung [von Chymosin] erreicht. Nach der Inaktivierung wird der pH-Wert mit Ammoniumhydroxid auf 5,5 eingestellt. Für die Inaktivierung und darauffolgende Einstellung des pH-Werts sind etwa 125 kg Schwefelsäure, 25 kg Eisessig und 80 l 28%- ige Ammoniumhydroxidlösung erforderlich.
  • Die inaktivierte Kulturbrühe wird unter Verwendung eines Rotationsvakuumtrommelfilters filtriert. Die Kulturbrühe wird mit entionisiertem Wasser (2500 l bis 6250 l) auf das 2,5fache verdünnt. Das verdünnte Material wird mit 3% Gew/Vol Manville Celite 545 versetzt und durch eine Anschwemmschicht aus Celite 545 filtriert. Der Kuchen wird gewaschen, um die Ausbeuten zu erhöhen. Das Filtratvolumen sollte gleich dem anfänglichen Feed sein.
  • Das Filtrat wird vor dem Phenyl-Sepharose-Harz-Kontaktschritt unter Anwendung von zweistufiger Kissenfiltration gereinigt. Das Filtrat wird mit 60/0 Gew/Vol NaCl und 1 % Gew/Vol HyFlo Super Cel versetzt und durch SEN Supra 200-Filterkissen filtriert. Das Filtrat aus dem ersten Schritt wird gesammelt unter Verwendung von Supra 50-Kissen gepreßt. Beim zweiten Filtrationsschritt wird keine Filterhilfe verwendet.
  • Das geklärte Filtrat wird durch eine 10 l-Phenyl-Sepharose-Harzsäule ("FAST FLOW L.S.", Teilchengröße 40-100 um, von Pharmacia Fine Chemicals, AB) geschickt. Nach dem Beladen wird die Säule mit 3 Volumsteilen (30 l) 6%-iger NaCl-Lösung gewaschen. Die Säule wird dann auf einmal mit dem 4fachen Säulenvolumen (40 l) 50 mM Natriumphosphatpuffer mit pH 5,5 eluiert. Die eluierte Chymosinlösung wird zur kommerziellen Verwendung mit Lebensmittelqualität auf 17% NaCl eingestellt.
  • BEISPIEL II
  • Unter Verwendung des gleichen Filtrats und Phenyl-Sepharose-Harzes wie in Beispie I veranschaulicht dieses Beispiel eine Gradientenelution des Chymosins aus dem Harz. BEDINGUNGEN: 11,4 ML PHENYL-SEPHAROSE-HARZ BELADUNG UND ELUTION MIT 5,0 ML/MIN Nr. Beschreibung Volumen (ml) CHU insgesamt mg insgesamt Ausgangsmat. Inaktivieren + Wachen pH-Änderung Fraktion Gemisch (CHU = Chris. Hansen-Einheit) * Gradient: 2 M bis 0, wie in der Zeichnung gezeigt.
  • Die Gesamtausbeute an Chymosin beträgt etwa 85 Gew.-%. Die beiliegende Zeichnung zeigt die obige Elution von Chymosin als Funktion der Ammoniumsulfatkonzentration und veranschaulicht, wie einfach die Gewinnung des Chymosins in einer Einzelelution ist.
  • BEISPIEL III
  • Unter Verwendung eines Filtrats ähnlich wie in Beispiel I beträgt die Kapazität des Phenyl-Sepharose-Harzes unter den folgenden Bedingungen: Bedingungen Harzkapazität (mg Chymosin/l Harz)
  • Dieses Beispiel veranschaulicht, daß das bevorzugte Verfahren zur praktischen Durchführung der vorliegenden Erfindung jenes bei geringem pH-Wert ist.

Claims (6)

1. Verfahren zur Abtrennung von Chymosin aus einem wäßrigen Enzymgemisch, umfassend:
(a) die Zugabe eines Salzes zum wäßrigen Gemisch, in einer Konzentration, die ausreicht, um sicherzustellen, daß Chymosin im wesentlichen das einzige Enzym- Material ist, das an ein Phenyl-Sepharose-Harz bindet, und/oder das Verringern des pHs des wäßrigen Gemischs auf unter etwa 3;
(b) das In-Kontakt-Bringen des wäßrigen Enzymgemischs mit einem Phenyl- Sepharose-Harz über eine ausreichende Zeitspanne, um zu ermöglichen, daß sich das Chymosin an das Harz bindet;
(c) das Abtrennen des Harzes und des gebundenen Chymosins aus dem wäßrigen Gemisch; und
(d) das Eluieren des Chymosins aus dem Harz.
2. Verfahren nach Anspruch 1, worin das zugegebene Salz eine anorganische Salzlösung mit einer Konzentration von zumindest etwa 1 Mol/l umfaßt.
3. Verfahren nach Anspruch 1, worin der Elutionsschritt die Verwendung einer verdünnten Salzlösung mit einer Konzentration von nicht mehr als etwa 0,5 Mol/l umfaßt.
4. Verfahren nach Anspruch 1, worin das anfängliche wäßrige Enzymgemisch in einem Fermentationsschritt gebildet wird.
5. Verfahren nach Anspruch 2, worin das anfängliche wäßrige Enzymgemisch in einem Fermentationsschritt gebildet wird.
6. Verfahren nach Anspruch 1, worin das Harz und das gebundene Chymosin vor dem Elutionsschritt mit einer Salzlösung mit einer Konzentration von zumindest etwa 1 Mol/l gewaschen werden.
DE69018823T 1989-06-13 1990-06-13 Chymosin-wiedergewinnung und -reinigung. Expired - Lifetime DE69018823T2 (de)

Applications Claiming Priority (2)

Application Number Priority Date Filing Date Title
US36594489A 1989-06-13 1989-06-13
PCT/US1990/003377 WO1990015865A1 (en) 1989-06-13 1990-06-13 Chymosin recovery and purification

Publications (2)

Publication Number Publication Date
DE69018823D1 DE69018823D1 (de) 1995-05-24
DE69018823T2 true DE69018823T2 (de) 1995-12-07

Family

ID=23441043

Family Applications (1)

Application Number Title Priority Date Filing Date
DE69018823T Expired - Lifetime DE69018823T2 (de) 1989-06-13 1990-06-13 Chymosin-wiedergewinnung und -reinigung.

Country Status (10)

Country Link
EP (1) EP0477277B1 (de)
JP (1) JP2974763B2 (de)
AU (1) AU629656B2 (de)
CA (1) CA2058453C (de)
DE (1) DE69018823T2 (de)
DK (1) DK0477277T3 (de)
FI (1) FI100110B (de)
NO (1) NO914886D0 (de)
NZ (1) NZ234058A (de)
WO (1) WO1990015865A1 (de)

Families Citing this family (5)

* Cited by examiner, † Cited by third party
Publication number Priority date Publication date Assignee Title
US5652348A (en) * 1994-09-23 1997-07-29 Massey University Chromatographic resins and methods for using same
US7390936B1 (en) 1999-08-23 2008-06-24 Sembiosys Genetics Inc. Commercial production of chymosin in plants
DE60124868T2 (de) * 2000-02-08 2007-06-28 Upfront Chromatography A/S, Kopenhagen Neue harze und ihre verwendung zur rückgewinnung von proteinen oder peptiden
MX2008013182A (es) 2006-04-13 2008-10-27 Dsm Ip Assets Bv Composicion liquida que comprende una proteasa aspartica.
WO2012127005A1 (en) 2011-03-22 2012-09-27 Dsm Ip Assets B.V. Chymosin formulation

Family Cites Families (4)

* Cited by examiner, † Cited by third party
Publication number Priority date Publication date Assignee Title
FI841288A (fi) * 1983-03-31 1984-10-01 Codon Genetic Eng Lab Rekombinant-dna-kod foer uttryckning av polypeptid.
US4743551A (en) * 1984-11-05 1988-05-10 Miles Inc. Purification of microbial rennet from Mucor miehei
US4745063A (en) * 1986-10-01 1988-05-17 Sanofi Bio Ingredients, Inc. Method for separating rennet components
JP2534587B2 (ja) * 1989-06-13 1996-09-18 ジュネンコア インターナショナル インコーポレーテッド 微生物学的に生成されたキモシンの回収方法

Also Published As

Publication number Publication date
NZ234058A (en) 1992-07-28
EP0477277A1 (de) 1992-04-01
NO914886L (no) 1991-12-12
DK0477277T3 (da) 1995-08-21
FI100110B (fi) 1997-09-30
EP0477277B1 (de) 1995-04-19
EP0477277A4 (en) 1992-05-13
JPH05500301A (ja) 1993-01-28
JP2974763B2 (ja) 1999-11-10
FI915812A0 (fi) 1991-12-10
DE69018823D1 (de) 1995-05-24
NO914886D0 (no) 1991-12-12
CA2058453A1 (en) 1990-12-14
AU5852290A (en) 1991-01-08
AU629656B2 (en) 1992-10-08
WO1990015865A1 (en) 1990-12-27
CA2058453C (en) 1999-06-01

Similar Documents

Publication Publication Date Title
DE69127384T3 (de) Verfahren zur Reinigung von Immunserumglobulinen
DD262673A5 (de) Verfahren zur extraktion von lipolhilen proteinen aus zellen der gattung pichia
DE69031974T2 (de) Verfahren zur herstellung einer albuminzubereitung
DE68928527T2 (de) Albumin enthaltende Zusammensetzung und Verfahren zu ihrer Herstellung
CH647158A5 (de) Verfahren zur reinigung von interferon.
DE3780883T2 (de) Verfahren zur reinigung von tpa aus rohen praeparaten.
DE69021729T2 (de) Verfahren zur gewinnung von natürlich hergestelltem chymosin.
DE69018823T2 (de) Chymosin-wiedergewinnung und -reinigung.
DE3010801A1 (de) Verfahren zur herstellung von immunoglobulin zur intravenoesen verabreichung
DE3020722A1 (de) Verfahren zur anreicherung von nikkomycin-gemischen
DE3419581A1 (de) Verfahren zur gewinnung einer faktor xiii-praeparation sowie ihre verwendung
DE2551966A1 (de) Verfahren zum reinigen von urokinase
DE3780809T2 (de) Trennverfahren fuer lab-komponenten.
DE2428955C3 (de) Verfahren zur Abtrennung der enzymatischen Komponente mit in vivo antikoagulierender und in vitro koagulierender Wirkung aus dem Gift der Schlange Ancistrodon rhodostoma und daraus hergestellte Mittel
DE2001902B2 (de) Verfahren zur Reinigung und Fraktionierung von gelösten aktiven Proteinen
US5215908A (en) Process for recovery and purification of chymosin
DE2014472C3 (de) Verfahren zur Behandlung von Fruchtsäften oder -breien mit pektinspaltenden Enzympräparaten
EP0180859B1 (de) Verfahren zur Reinigung sowie Pasteurisierung von Urokinase
DE69636594T2 (de) Prozess zur reinigung von vitamin k abhängigen koagulationsfaktoren durch chromatographie
DE2555587C3 (de) Verfahren zur Extraktion und Sammlung von Kallidinogenase
DE2855698C2 (de)
DE2424118B2 (de) Verfahren zur herstellung von hochreinem kallikrein
DE1916723B2 (de) Verfahren zur Reinigung von L Asparaginase
EP0766697A1 (de) Verfahren zur isolierung von isolektinen aus der mistel
EP0302503A2 (de) Verfahren zur Abtrennung und Reinigung von t-PA

Legal Events

Date Code Title Description
8364 No opposition during term of opposition
8327 Change in the person/name/address of the patent owner

Owner name: CHR. HANSEN A/S, HORSHOLM, DK