DE69017685T2 - Aktive Rotor-Statorspielregelung für Gasturbine. - Google Patents

Aktive Rotor-Statorspielregelung für Gasturbine.

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DE69017685T2 DE1990617685 DE69017685T DE69017685T2 DE 69017685 T2 DE69017685 T2 DE 69017685T2 DE 1990617685 DE1990617685 DE 1990617685 DE 69017685 T DE69017685 T DE 69017685T DE 69017685 T2 DE69017685 T2 DE 69017685T2
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    • FMECHANICAL ENGINEERING; LIGHTING; HEATING; WEAPONS; BLASTING
    • F01MACHINES OR ENGINES IN GENERAL; ENGINE PLANTS IN GENERAL; STEAM ENGINES
    • F01DNON-POSITIVE DISPLACEMENT MACHINES OR ENGINES, e.g. STEAM TURBINES
    • F01D11/00Preventing or minimising internal leakage of working-fluid, e.g. between stages
    • F01D11/08Preventing or minimising internal leakage of working-fluid, e.g. between stages for sealing space between rotor blade tips and stator
    • F01D11/14Adjusting or regulating tip-clearance, i.e. distance between rotor-blade tips and stator casing
    • F01D11/20Actively adjusting tip-clearance
    • F01D11/24Actively adjusting tip-clearance by selectively cooling-heating stator or rotor components

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  • Engineering & Computer Science (AREA)
  • Mechanical Engineering (AREA)
  • General Engineering & Computer Science (AREA)
  • Turbine Rotor Nozzle Sealing (AREA)

Description

  • Die vorliegende Erfindung bezieht sich auf ein Verfahren Steuern der Kühlluftzufuhr zu einem Gasturbinentriebwerk.
  • Hintergrund
  • Die Reduzierung des Betriebsspiels zwischen den Spitzen der rotierenden Turbinenlaufschaufeln eines Gasturbinentriebwerks und der umgebenden ringförmigen Ummantelung ist ein technisches Problem, das Gasturbinentriebwerkentwickler und -hersteller beschäftigt hat. Eine erfolgreiche Technik zum Reduzieren dieses Spiels ist das Auftreffenlassen einer Strömung externer Kühlluft auf das tragende Turbinengehäuse gewesen, um das Gehäuse zu kühlen und dadurch den inneren Durchmesser der abgestützten Ummantelung zu reduzieren. Durch zweckmäßige Regulierung der Strömung dieser Kühlluft kann die Ummantelung ausreichend nahe an die rotierenden Laufschaufelspitzen gebracht werden, um so die Menge des Turbinenarbeitsfluids, das die rotierenden Laufschaufelstufen umgeht, zu reduzieren, aber nicht so nahe, daß es zu einem Kontakt zwischen der Ummantelung und den Laufschaufelspitzen kommt.
  • Die Reaktion des Turbinengehäuses und des beschaufelten Rotors auf Änderungen des Turbinendrossel- und -leistungswertes ist kürzlich eingehend geprüft worden, um herauszufinden, ob Modifikationen der Kühlströmungssteuerung erforderlich sind. Die mitanhängigen, auf die gleiche Inhaberin übertragenen US- Patentanmeldungen mit dem Titel "Clearance Control Method for Gas Turbine Engine", US-Serien-Nr. 07/372 398 von F.M. Schwarz, et al. und "Active Clearance Control with Cruise Mode", US- Serien-Nr. 07/370 434 von F.M. Schwarz et al. beziehen sich auf Verfahren zum Modifizieren des Programms für stationäre Kühlluftzufuhr, um mögliche stufenweise Vergrößerungen des Drossel - oder Triebwerksleistungswertes zu berücksichtigen, ohne daß es zu einer Berührung zwischen den Schaufelspitzen und der Ummantelung kommt. Diese Verfahren berücksichtigen allerdings nicht die jüngste Leistungswertgeschichte des Gasturbinentriebwerks.
  • Die jüngste Leistungswertgeschichte eines Triebwerks hat sich als wichtig beim Vorhersagen des Auftretens einer Berührung zwischen den Schaufelspitzen und der Ummantelung während einer Wiederbeschleunigung des Triebwerks innerhalb einer kurzen Zeit nach einer vorherigen Abbremsung des Triebwerks herausgestellt. Triebwerke, die bei normaler Flugleistung unter stationären Bedingungen laufen, erfahren nach einer Stufenreduktion der Triebwerksleistung einen plötzlichen transienten Anstieg des Spiels zwischen den Laufschaufelspitzen und der Ummantelung. Dieser Anstieg resultiert aus der Abbremsung der Turbinenrotorwinkelgeschwindigkeit und einer entsprechenden Reduktion der Zentrifugalkräfte, die auf die einzelnen Laufschaufeln wirken. Bei Triebwerken, die mit stationären Kühlströmungsprogrammen arbeiten, welche nur die Triebwerksrotorgeschwindigkeit berücksichtigen, erfährt dieses erhöhte Spiel eine nachfolgende transiente Verringerung, da die gegen das Turbinengehäuse gerichtete Kühlluft in Verbindung mit einem Arbeitsfluid mit reduzierter Temperatur, das nun durch den Turbinenabschnitt des Triebwerkes strömt, zu einer Verringerung der Gehäusetemperatur und dadurch des Gehäusedurchmessers führt.
  • In dieser anfänglichen Zeitspanne nach der Triebwerksabbremsung kühlt auch der Turbinenrotor ab und schrumpft radial, da die Arbeitsfluidtemperatur sinkt, jedoch ist der Turbinenrotor weitaus massiver und hat daher eine größere Wärmekapazität als das umgebende Turbinengehäuse, wodurch eine längere Zeit zum Erreichen seiner entsprechenden stationären Größe bei Niedrigleistung erforderlich ist. Es hat sich herausgestellt, daß ein Problem auftritt, wenn das Triebwerk auf normale Betriebsleistung während dieser Zeitspanne nach der anfänglichen Abbremsung wieder beschleunigt wird, in welcher das Gehäuse auf seinen stationären Durchmesser bei niedrigerer Leistung abgekühlt worden ist, bevor der Turbinenrotor seine entsprechende stationäre Abmessung erreicht hat. Der Effekt der Wiederbeschleunigung ist ein schneller Anstieg der Turbinenrotorgeschwindigkeit, wodurch die Zentrifugalkräfte an den Turbinenlaufschaufeln wieder hergestellt werden, welche sich radial um einen ausreichenden Abstand ausdehnen, so daß es zu einer Berührung zwischen den Laufschaufelspitzen und der Ummantelung kommt. Obwohl die Temperatur des Arbeitsfluids, das die Turbine durchströmt, als Folge der Wiederbeschleunigung ansteigt, führt die thermische Auswirkung auf das Gehäuse nicht so schnell zu einer Expansion, wie die erhöhte Rotorgeschwindigkeit radiales Wachstum der Turbinenlaufschaufelspitzen verursacht.
  • Die GB-A-2 025 536 offenbart ein Turbinenrotor/Ummantelung- Spielregelsystem, in welchem eine Kühlluftströmung zu der Ummantelungshaltevorrichtung als Reaktion sowohl auf die Rotorgeschwindigkeit als auch auf eine über einen vorbestimmten Wert hinausgehende Zeit durch selektiven Gebrauch und Mischen von zwei Luftquellen mit verschiedenen Temperaturen variiert wird. Vier verschiedene Betriebsarten, von denen jede ihren vorgeschriebenen Kühlluftlieferungsmodus hat, sind so vorgesehen, daß im stationären Zustand auch die Temperatur der Kühlluft ansteigt, wenn die Triebwerksgeschwindigkeit und die Zyklustemperatur dies tut. Für den Übergangsbetrieb bringt ein Zeitschaltgerät die gewünschten Kühlluftlieferungsmoden in eine solche Reihenfolge, daß das optimale Spiel zwischen Rotor und Ummantelung aufrechterhalten wird.
  • Was benötigt wird, ist ein Verfahren zur Ermöglichung der Wiederbeschleunigung dem Gasturbinentriebwerks nach einer vorherigen Abbremsung ab der normalen Betriebsleistung.
  • Die Erfindung schafft ein Verfahren zum Steuern einer Strömung von Kühlluft zu einem Turbinengehäuse zum Steuern des radialen Spiels zwischen dem Gehäuse und einem innen angeordneten Rotor, umfassend die Schritte:
  • (a) Vorsehen eines Programms für die Kühlluftströmung als eine Funktion der stationären Winkelgeschwindigkeit;
  • (b) Messen der Winkelgeschwindigkeit des Rotors;
  • (c) Anordnen eines Luftströmungsregelventils, das auf das vorgesehene Programm und die gemessene Winkelgeschwindigkeit anspricht, und
  • (d) Überwachen der Größe der Änderung der Rotorgeschwindigkeit; wobei das Verfahren gekennzeichnet ist durch den Schritt:
  • (e) Schließen des Ventils auf einen überwachten Abfall der Rotorwinkelgeschwindigkeit hin, der größer als ein vargewählter Wert ist, wobei das Ventil für eine vorgewählte Zeitspanne nach dem überwachten Abfall geschlossen bleibt, wobei die vorgewählte Zeitspanne eine Funktion der Rotorwinkelgeschwindigkeit vor dem überwachten Abfall und zusätzlich eine Funktion der Größe des überwachten Abfalls ist.
  • Die Erfindung schafft ein Verfahren zum Verhindern von Reibung oder radialer Berührung zwischen den Laufschaufelspitzen des Turbinenrotors und der umgebenden Ummantelung während einer Wiederbeschleunigung nach einer Abbremsung. Die Erfindung erfaßt einen Abfall der Rotorgeschwindigkeit, übersteuert den Regler für das Turbinengehäusekühlluftventil und befiehlt ihm, für eine Zeitspanne zu schließen, während welcher dem transienten Effekt der Abbremsung vorrüberzugehen gestattet wird. Der Regler wird am Ende der Zeitspanne freigegeben, was eine Wiederaufnahme des Normalbetriebes von Ventil und Turbinengehäusekühlsystems erlaubt.
  • Das Schließen des Ventils eliminiert die Strömung von Kühlluft zu dem äußeren Gehäuse, was ein Wärmerwerden des Gehäuses als Folge der Strömung der erhitzten Verbrennungsprodukte durch die Turbine gestattet. Das vorübergehend wärmere Gehäuse erhöht das Betriebsspiel zwischen den Spitzen der Laufschaufeln und der vom Gehäuse getragenen Ummantelung. Dieses zusätzliche Spiel ist ausreichend, um das mögliche kurzzeitige radiale Wachstum der Laufschaufelspitzen als Folge einer Wiederbeschleunigung auf Vollastbetrieb zu ermöglichen, bevor der Turbinenrotor seine stationäre Abmessung bei verringerter Leistung erreicht hat.
  • Kurze Beschreibung der Zeichnungen
  • Fig. 1 zeigt eine graphische Darstellung der transienten Reaktion des radialen Spiels zwischen den Laufschaufelspitzen und der Ummantelung nach Abbremsung bei anschließender Wiederbeschleunigung.
  • Fig. 2 ist eine graphische Darstellung der Ventilverschlußzeit als eine Funktion der Reduktion einer hohen Rotordrehzahl (U/min) und einer hohen Rotoranfangsdrehzahl (U/min).
  • Fig. 3 zeigt eine schematische Darstellung eines Gasturbinentriebwerks mit einem System zum Liefern einer modulierten Kühlluftströmung zu der Außenseite des Turbinengehäuses.
  • Genaue Beschreibung der Erfindung
  • Im folgenden wird nun auf die Zeichnungen Bezug genommen und insbesondere auf Fig. 3, die ein Turbofangasturbinentriebwerk 10 mit einem Fangehäuse 12 und einem Turbinengehäuse 9 zeigt, das durch das Aufprallen der relativ kühlen Luft gekühlt wird, welche von (nicht gezeigten) Öffnungen in einer Mehrzahl von umgebenden Auslaßröhren 36 geliefert wird. Die Röhren 36 nehmen die Kühlluft von einem Zuführverteiler 34 auf, der Kühlluft von dem Fangehäuse 12 durch eine darin vorgesehene Öffnung 32 aufnimmt. Eine Kühlluftströmung wird durch ein moduliertes Ventil 44 reguliert, das durch eine Steuerung 42 gesteuert wird, welche gemäß dem hier offenbarten Verfahren arbeitet.
  • Wie im vorgehenden Hintergrund-Abschnitt bemerkt, reduziert die Verwendung relativ kühler Luft, die direkt auf das Turbinengehäuse 9 aufprallt, die Turbinengehäusetemperatur und dadurch den Durchmesser, wodurch das radiale Spiel zwischen den Laufschaufelspitzen des (nicht gezeigten) Turbinenrotors und der umgebenden ringförmigen (nicht gezeigten) Ummantelung oder Luftabdichtung reduziert wird, welche konzentrisch in dem äußeren Turbinengehäuse 9 gehalten ist. Die strukturellen Details des Turbofantriebwerks 10 sind in der Technik gut bekannt und werden deswegen hier nicht wiederholt.
  • Fig. 1 zeigt die transiente Reaktion des Spiels δ zwischen Laufschaufelspitzen und Ummantelung nach einem Abfall des Triebwerksleistungswerts ab stationärem Betrieb bei Betriebs - oder Reiseflugleistung auf einen Flugleerlaufleistungswert oder irgendeinen anderen wesentlich reduzierten Leistungswert. Die Reduktion des Leistungswerts tritt bei einer Zeit gleich null auf und bewirkt einen plötzlichen Anstieg des Spiels ab dem stationären Spiel, das δMIN entspricht. Der plötzliche Anstieg des Laufschaufelspitzen-Ummantelung-Spiels ist die Folge des entsprechenden Abfalls der Rotorgeschwindigkeit, der die Zentrifugalkraft auf die Turbinenlaufschaufeln reduziert und hierdurch den Gesamtdurchmesser der Turbinenlaufschaufelspitzen reduziert.
  • Die gestrichelte Kurve 102 in Fig. 1 stellt den derzeitigen Stand der Technik für Aufprallkühlsysteme dar, bei denen die Kühlluftströmung zu dem Turbinengehäuse 9 als eine Funktion der Rotorgeschwindigkeit gesteuert wird. Wie klar aus Fig. 1 ersichtlich ist, fällt das durch die Kurve 102 dargestellte Spiel δ trotz Auftretens eines anfänglichen Spielanstieges dann transient ab, wenn die Temperatur des Turbinengehäuses 9 auf den stationären Teilleistungswert absinkt. Das Spiel steigt dann allmählich auf den stationären Teilleistungswert δLEERLAUF an, wenn der massive Turbinenrotor seine untere Gleichgewichtstemperatur erreicht. Die zeitliche Veränderung des Spiels ist so eine Folge der Wärmekapazität und der Reaktionsfehlanpassung zwischen dem relativ dünnen Turbinengehäuse 9 und dem massiveren (nicht gezeigten) Turbinenrotor. Dies ist während dieser Zeitspanne unmittelbar nach einem Abfall des Turbinenleistungswerts von Reiseflug- auf Leerlaufleistungswert der Fall, bei dem die Temperaturfehlanpassung zwischen dem Turbinenrotor und dem Turbinengehäuse am gravierendsten ist und während dem das Verfahren nach der vorliegenden Erfindung am effektivsten zum Schutz der Laufschaufelspitzen und der Ummantelung vor Berührung ist.
  • Das Problem ist am besten ersichtlich, wenn die Wirkung eines Triebwerksleistungswertanstiegs während dieser Übergangsspanne beobachtet wird. Die gestrichelte Kurve 104 zeigt die Auswirkung auf das Laufschaufelspitzen-Ummantelung-Spiel bei einer anschließenden Wiederbeschleunigung des Triebwerks auf den Reiseflugleistungswert, bevor der Turbinenrotor seine Flugleerlauftemperatur erreicht hat. Der relativ schnelle Rotorgeschwindigkeitsanstieg bewirkt, daß Zentrifugalkräfte wieder auf die Turbinenlaufschaufeln wirken und daß der Laufschaufelspitzendurchmesser ansteigt. Dieser Anstieg ist relativ schnell und tritt schneller auf als der konkurrierende thermische Effekt der angestiegenen Temperatur des Arbeitsfluids auf das Turbinengehäuse 9. So wachsen die Laufschaufelspitzen radial schneller als das Turbinengehäuse, was zu einer Berührung oder Reibung zwischen den Laufschaufelspitzen und der umgebenden Ummantelung führt. Die Fehlanpassung ist durch die Auswanderung 106 der Kurve 104 unter δMIN in Fig. 1 gezeigt.
  • Diese Auswanderung 106 kann zum Kontakt zwischen den Laufschaufelspitzen und der Ummantelung führen, was Ummantelungsmaterial entfernt und das Spiel zwischen der Ummantelung und den Laufschaufelspitzen während des nachfolgenden Gasturbinenbetriebs durch das Entfernen des Ummantelungsmaterials auf Dauer vergrößert, den Gasturbinentriebwerkgesamtwirkungsgrad verringert, den Brennstoffverbrauch erhöht und die Lebensdauer der Ummantelung verkürzt. Einfach gesagt, kann die Wirkung einer einzelnen, wie durch die Kurve 104 gezeigten Auswanderung durch Verursachen der Entfernung eines beträchtlichen Teils der umgebenden Ummantelung oder Luftabdichtung beträchtlich oder vollständig den Wirkungsgradvorteil beeinträchtigen, der durch die Verwendung einer Kühlung für das äußere Turbinengehäuse erzielt wird.
  • Das erfindungsgemäße Verfahren berücksichtigt, daß eine zeitweilige thermische Fehlanpassung zwischen dem Turbinengehäuse und dem Turbinenrotor nach einer beträchtlichen Abbremsung oder einem beträchtlichen Leistungswertabfall auftritt, und kompensiert diese Fehlanpassung durch zeitweiliges Unterbrechen des Betriebes der die Kühlströmung moduliereriden Steuerung 42, wenn ein Triebwerksleistungswertanstieg erfaßt wird. Das erfindungsgemäße Verfahren sorgt für eine zeitweilige Unterbrechung der Kühlluftströmung zu dem Turbinengehäuse 9, indem das Modulierungsventil 44 für eine Zeitspanne nach einem Triebwerksleistungswertabfall im wesentlichen geschlossen wird. Die Länge der Abfallzeit ist eine Funktion sowohl des anfänglichen Triebwerksleistungswerts als auch der Größe der Reduzierung.
  • Ein transienter Effekt der Verwendung des erfindungsgemäßen Verfahrens ist in Fig. 1 durch die durchgezogene Kurve 108 gezeigt. Wie im Stand der Technik führt die Triebwerksleistungswertreduktion vom Reiseflug auf Leerlauf zu einem plötzlichen Anstieg des Spiels δ als Folge des Abfalls der Turbinenrotorgeschwindigkeit. Mit dem erfindungsgemäßen Verfahren wird dieses erhöhte Spiel durch zeitweises Eliminieren der Kühlluftströmung zu dem Turbinengehäuse 9 aufrechterhalten, wodurch sich eine erhöhte Turbinengehäüsetemperatur und dadurch ein erhöhter Turbinengehäusedurchmesser ergeben.
  • Nachdem eine ausreichende Zeit verstrichen ist, um dem Turbinenrotor ein Erreichen des thermischen Gleichgewichts zu gestatten, wird das Steuern der Kühlluftströmung wieder der normalen Steuerung 42 übertragen, Wodurch sich die Kurven, die zu Zeiten T&sub1;, T&sub2; und T&sub3; beginnen, ergeben. Wie oben bemerkt, sind T&sub1;, T&sub2; und T&sub3; abhängig von der anfänglichen Rotorgeschwindigkeit und der Größe von deren Abfall.
  • Wie durch die Wiederbeschleunigungskurven 110 ersichtlich ist, sorgt das erfindungsgemäße Verfahren durch Schaffen eines erhöhten radialen Spiels zwischen den Laufschaufelspitzen und der Ummantelung während der transienten Fehlanpassung nach einem Triebwerksleistungswertabfall für ein ausreichendes radiales Spiel, so daß eine anschließende Wiederbeschleunigung des Triebwerks ab reduzierter Leistung auf volle oder Reiseflugleistung möglich ist, ohne daß es zu einer Auswanderung unter das minimale benötigte Spiel δMIN kommt.
  • Es sollte beachtet werden, daß für die Zeitspanne, in der das erfindungsgemäße Verfahren die Kühlluftströmung zu dem Turbinengehäuse abgeschnitten hat, der Triebwerkswirkungsgrad aufgrund des zwischen den Laufschaufelspitzen und der Ummantelung geschaffenen erhöhten Spiels zeitweise reduziert ist. Solch ein Wirkungsgradabfall tritt nur nach einer beträchtlichen Turbinenleistungswertreduktion ab Reiseflug- oder Betriebsleistung und dann nur für eine Zeitspanne auf, die ausreichend ist, das Triebwerk vor dem Auftreten von Berührung während einer anschließenden Wiederbeschleunigung zu schützen. Es ist durch Betrachtung von Triebwerksleistungswerteinstellungen während eines normalen Linienfluges geschätzt worden, daß diese Wirkungsgradreduktion im Durchschnitt ein einziges Mal pro Flugzyklus auftritt und den Betrieb des Triebwerks für näherungsweise 120 Sekunden beeinflußt, und so ist ein zeitweiliger Triebwerkswirkungsgradabfall der kleine Preis, der zum Verhindern einer Entfernung von Ummantelungsmaterial auf Dauer und einer dauerhaften Erhöhung des Spiels zwischen Laufschaufelspitzen und Ummantelung bezahlt wird.
  • Fig. 2 zeigt ein Abtastprogramm, das von dem erfindungsgemäßen Verfahren zum Berechnen der Länge der Verzögerungszeit PD verwendet wird, welche von dem Verfahren nach einem Triebwerksleistungswertabfall auferlegt wird. Das erfindungsgemäße Verfahren verwendet die Rotorgeschwindigkeit oder im Falle eines Zweiwellengasturbinentriebwerks die Hochdruckrotorgeschwindigkeit als ein Maß für den Turbinenleistungswert. So stellen die Kurven 112, 114, 116, 118 und 120 den Bereich der Anfangsrotorgeschwindigkeit N&sub2;INIT (INIT für initial) dar, während die horizontale Achse die Größe des Rotorgeschwindigkeitsabfalls ΔN&sub2; darstellt, welche von dem erfindungsgemäßen Verfahren benutzt werden, um die Verzögerung zu bestimmen, bevor die Steuerung des modulierenden Ventils 44 wieder der normalen Steuerung 42 übertragen wird.
  • Zum Beispiel würde bei einer Anfangsrotorgeschwindigkeit von 11500 U/min und einem sprunghaften Abfall der Rotorgeschwindigkeit um 4000 U/min das erfindungsgemäße Verfahren unter Verwendung des Progrämms von Fig. 2 das modulierende Ventil 44 für näherungsweise 410 Sekunden in einer geschlossenen Position halten, bevor die Steuerung wieder der Steuerung 42 übertragen wird. Wie auch aus Fig. 2 ersichtlich ist, wird eine Anfangsturbinenrotorgeschwindigkeit von 10250 U/min oder weniger keine Unterbrechung der Kühlluftzufuhr zu dem Turbinengehäuse 9 erfordern, egal in welcher Größe die Drehzahl abfällt. Fig. 2 stellt auch eine praktische untere Grenze für die Rotorgeschwindigkeitsänderung ΔN&sub2; dar, die eine Unterbrechung der Kühlluftzufuhr einleiten wird. Diese untere Grenze von 500 U/min stellt eine praktische untere Grenze der Turbinenleistungswertänderung dar, unter der eine thermische Fehlanpassung zwischen dem Turbinenrotor und dem Gehäuse relativ unwesentlich ist.
  • Es wird klar sein, daß Fig. 2 aber nur eine Darstellung der Beziehung zwischen der Hochdruckrotoranfangsgeschwindigkeit und der Änderung der Hochdruckrotorgeschwindigkeit ist und daß andere Formeln und Programme benutzt werden können abhängig von Parametern wie thermische Reaktion des Turbinengehäuses, thermische Reaktion des Turbinenrotors, Kühlkapazität des Turbinengehäusekühlsystems etc. Das Verzögerungsprogramm kann demgemäß für eine bestimmte Triebwerksserie oder -art entweder berechnet oder experimentell bestimmt werden.

Claims (2)

1. Verfahren zum Steuern einer Strömung von Kühlluft zu einem Turbinengehäuse zum Steuern des radialen Spiels zwischen dem Gehäuse und einem innen angeordneten Rotor, umfassend die Schritte:
(a) Vorsehen eines Programms für die Kühlluftströmung als eine Funktion der stationären Winkelgeschwindigkeit;
(b) Messen der Winkelgeschwindigkeit des Rotors;
(c) Anordnen eines Luftströmungsregelventils, das auf das vorgesehene Programm und die gemessene Winkelgeschwindigkeit anspricht; und
(d) überwachen der Größe der Änderung der Rotorwinkelgeschwindigkeit; gekennzeichnet durch den Schritt;
(e) Schließen des Ventils auf einen überwachten Abfall der Rotorwinkelgeschwindigkeit hin, der größer als ein vorgewählter Wert ist, wobei das Ventil für eine vorgewählte Zeitspanne nach dem überwachten Abfall geschlossen bleibt, wobei die vorgewählte Zeitspanne eine Funktion der Rotorwinkelgeschwindigkeit vor dem überwachten Abfall und zusätzlich eine Funktion der Größe des überwachten Abfalls ist.
2. Verfahren nach Anspruch 1, wobei der vorgewählte Wert 500 U/min ist.
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